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Ullap

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2022

Wenn das Grauen auch die Idylle erreicht

Wintersterben
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In ihrem zweiten Fall ermittelt die Interpol-Beamtin Valeria Ravelli in Sachen eines ermordeten Kollegen, der sich selbst wiederum auf die Spur einiger verschwundener Mädchen gemacht hatte. Der Fall führt ...

In ihrem zweiten Fall ermittelt die Interpol-Beamtin Valeria Ravelli in Sachen eines ermordeten Kollegen, der sich selbst wiederum auf die Spur einiger verschwundener Mädchen gemacht hatte. Der Fall führt Valeria zusammen mit einem Kollegen in den idyllischen Ort Steinberg in den Walliser Alpen, wo sie in der Bevölkerung offenbar auf eine Mauer des Schweigens trifft. Wem kann sie trauen, wer hat offenbar Geheimnisse zu verbergen?
Ein rasanter Schreibstil, verbunden mit einer ausgefeilten Beschreibung authentischer, gewollt nicht ganz runder Charaktere, lässt mich gespannt durch die Seiten fliegen. Wer die private Geschichte der Protagonistin genau verstehen will, dem empfehle ich doch sehr den absolut spannenden Vorgängerband. Die Geschichte endet in einem fulminanten Finale, welches für mich etwas unnötig an James-Bond-Filme erinnert und auch ein etwas offenes Ende hinterlässt. Die teilweise etwas unüberlegten Handlungsweisen der Ermittler erschienen mir etwas unrealistisch.
Aufgrund der wirklich grossen Spannung gerne eine Leseempfehlung für solche Leser, die einen actionreichen Thriller lieben, wegen des für mich übertriebenen Endes einen Stern Abzug. An die Qualität des Vorgängerbandes kommt das Buch m.E. nicht ganz heran.

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Warum es sich immer lohnt, zu kämpfen

Ein Kind namens Hoffnung
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In diesem Erstlingswerk der Autorin Marie Sand erfahren wir die Geschichte von Elly, die in Berlin als Köchin für eine jüdische Familie arbeitet. Das Buch umfasst einen Zeitraum von 20 Jahren, spielt aber ...

In diesem Erstlingswerk der Autorin Marie Sand erfahren wir die Geschichte von Elly, die in Berlin als Köchin für eine jüdische Familie arbeitet. Das Buch umfasst einen Zeitraum von 20 Jahren, spielt aber hauptsächlich kurz vor und im zweiten Weltkrieg. Als ihre jüdischen Arbeitgeber 1938 verhaftet werden, rettet Elly deren Sohn Leon, indem sie ihn als ihr eigenes Kind ausgibt. Von nun an sind die beiden auf der Flucht, stets darum bemüht, das Geheimnis um Leon zu bewahren, aber auch immer mit dem Ziel vor Augen, Leon und seine Eltern eines Tages wieder zu vereinen.

Ob dies gelingt, welche Menschen den beiden helfen und wer ihnen nicht wohlgesonnen ist, davon erzählt uns dieser berührende Roman.

Der Schreibstil für mich sehr geradlinig und zielführend, passend zu unserer Protagonistin Elly. Diese ist für mich charakterlich schwer einzuordnen: In vielen Dingen warmherzig und uneigennützig, dann wieder etwas gefühllos wirkend und nur ihrem eigenen Ziel folgend. Dies ist aber wohl den Umständen dieser schweren entbehrungsreichen und schlimmen Zeit geschuldet, die für mich hier sehr realistisch dargestellt wird: das Gefühl von Hunger und Überlebensangst, aber auch der Zusammenhalt zwischen den Menschen kommen für den Leser gut herüber.

Von mir ein Lob für diesen Debütroman und gerne ein Leseempfehlung. Hoffentlich dürfen wir uns noch auf weitere Romane aus der Feder von Marie Sand freuen.


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Veröffentlicht am 29.09.2022

Liebe Dich selbst, dann wirst Du auch geliebt

Ankunft
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In diesem Roman begleiten wir die in den 50ern stehende allein lebende Lucy, die mit ihrer Freundin eine Kreuzfahrt macht und dort die Liebe zu dem Musiker Roy entdeckt. Aufgrund verschiedener Umstände, ...

In diesem Roman begleiten wir die in den 50ern stehende allein lebende Lucy, die mit ihrer Freundin eine Kreuzfahrt macht und dort die Liebe zu dem Musiker Roy entdeckt. Aufgrund verschiedener Umstände, nicht zuletzt der häuslichen Entfernung, hat diese Liebe jedoch keinen dauerhaften Bestand.

Hier beginnt die eigentliche Abhandlung. Der Roman ist weiss Gott kein Reisebericht, sondern eher eine Reflektion der Protagonistin über sich selbst. Er handelt von Freundschaften, Loslassen können und der schwierigen Möglichkeit, sich selbst zu lieben.

Trotz des etwas schwierigen Themas lässt sich das Buch sehr schnell und flüssig lesen, an vielen Stellen wird der Leser zum Nachdenken angeregt. Ein Roman, auf den man sich einfach mal einlassen sollte, weil vielleicht die ein oder andere Wahrheit auch in einem selbst steckt.

Die wunderbare Haptik und die hochwertige Ausfertigung möchte ich dabei nicht unerwähnt lassen.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Auf der Suche nach dem "Richtigen"

Der schönste Zufall meines Lebens
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Penny führt als junge Frau nach einer erfolgreichen Krebsbehandlung ein erfolgreiches kleines Restaurant in London, als sie von ihrem erkrankten Onkel gebeten wird, kurzfristig seinen Pub auf dem Lande ...

Penny führt als junge Frau nach einer erfolgreichen Krebsbehandlung ein erfolgreiches kleines Restaurant in London, als sie von ihrem erkrankten Onkel gebeten wird, kurzfristig seinen Pub auf dem Lande zu führen. Dabei hat sie sich gerade frisch verliebt und wünscht sich doch nichts so sehr, als irgendwann mal Mutter zu werden.
Wie Penny den Ortswechsel managt, welche Hindernisse in Sachen Liebe auf der Suche nach dem Richtigen ihr noch begegnen und welche Rolle bei ihrem Kinderwunsch ihre Schwester spielt, davon erzählt uns dieser schöne Roman. Man ist ganz schnell mittendrin in der Geschichte, fiebert mit den Beteiligten mit und hofft für alle doch nur das Beste. Ein lockerer Schreibstil lässt einen dabei geradezu durch die Seiten fliegen.
Ein wunderbarer Roman über Liebe und Freundschaften, der sich leicht und schnell mal zwischendurch lesen lässt. Kleiner Kritikpunkt meinerseits: Das etwas übertrieben lockere Liebesleben Pennys, welches sie auch noch ausführlich mit diversen Freund/innen ausdiskutiert. Aber das ist inhaltlich mein persönlicher Geschmack und bei jungen englischen Großstädtern vielleicht auch ganz anders... Gerne 4 Sterne für diese schöne Sommer-Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 06.04.2025

Ein Leben für die Kunst

Peggy
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Diese Romanbiografie erzählt uns vom Leben der legendären Kunstsammlerin und Erbin Peggy Guggenheim. Wir erleben ihre Zeit als junges Mädchen bis zum Beginn ihrer Tätigkeit als Mäzenin und Sammlerin hautnah ...

Diese Romanbiografie erzählt uns vom Leben der legendären Kunstsammlerin und Erbin Peggy Guggenheim. Wir erleben ihre Zeit als junges Mädchen bis zum Beginn ihrer Tätigkeit als Mäzenin und Sammlerin hautnah durch eine in der Ich-Perspektive erlebte Erzählung und begleiten Peggy dabei von New York über Paris, Venedig bis nach Südfrankreich. Schwierige Beziehungen zu ihren Eltern, der Vater viel zu früh bei einem Schiffsunglück verstorben, sowie ein enges Verhältnis zu ihren Schwestern, das dennoch nicht glücklich erscheint, lassen Peggy rastlos wirken, schnell stürzt sich sich in diverse, oft toxische Beziehungen.
Ich liebe Romane über starke historische Frauenfiguren und habe hier bereits einige Erzählungen lesen dürfen. Peggy Guggenheim ist mir dabei im aktuellen Buch sehr fremd geblieben, für mich war der Sprachstil eher sachlich-informativ, weniger emotional, so dass ich keine richtige Beziehung zur Protagonistin aufbauen konnte. Die Geschichte zog sich zudem sehr in die Länge, über Peggy als Kunstsammlerin wurde erst ganz am Ende berichtet. Gefühlt war für mich die Geschichte nicht ganz auserzählt, daher leider nur 3 Sterne.

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