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Veröffentlicht am 30.05.2019

Sommer der Gefühle

Sternschnuppenschauer
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Inhalt
Cassie hat ihren Vater verloren und damit auch ihre Liebe zu den Sternen. Da ihre Mutter nicht mit dem Verlust klar kommt, schickt sie sie für den Sommer zu einer Freundin. Obwohl Cassie auch leidet, ...

Inhalt
Cassie hat ihren Vater verloren und damit auch ihre Liebe zu den Sternen. Da ihre Mutter nicht mit dem Verlust klar kommt, schickt sie sie für den Sommer zu einer Freundin. Obwohl Cassie auch leidet, geht sie trotzdem. Jane nimmt sie liebevoll auf und ihre Tochter Summer freundet sich sofort mit ihr an. Ihr Sohn Logan dagegen bringt Cassie völlig durcheinander. Mal ist der attraktive junge Mann nett und liebevoll und dann wieder kalt und abweisend. Während sie versucht ihren Verlust zu verarbeiten, mischen sich Gefühle für den Surferboy ein und sorgen für Chaos. Doch Logans Stimmungsschwankungen machen es ihr nicht leicht, denn scheinbar belastet ihn etwas und zieht ihn ins Dunkle. Können die Sterne sie beide retten?

Meine Meinung
Cassie und ihr Vater liebten die Sterne und sahen sie sich bei allen Gelegenheiten an. Sie selbst wurde nach einem Sternbild benannt, Cassiopeia. Doch dann kam ihr Vater bei einem Unfall ums Leben, als er sich gerade einige Sterne ansehen wollte, weshalb Cassie die Leidenschaft am Nachthimmel verlor. Der Verrat schmerzt noch immer, denn sie verlor so ihre Vertrauensperson und irgendwie auch ihre Mutter, die über seinen Tod nicht hinwegkommt. Statt die Nähe zu ihrer Tochter zu suchen, schickt sie sie weg zu einer Freundin.

Jane Atkins hat es auch nicht gerade leicht. Vor zwei Jahren verließ ihr Mann die Familie, weshalb sie wie wild arbeitet, um die laufenden Kosten zu decken. Trotz allem nimmt sie das verletzte Mädchen bei sich auf und versucht ihr die nötige Liebe und Aufmerksamkeit zu geben, die sie braucht.

Ihre Tochter Summer, die eine ungewöhnliche Vorliebe für die Farbe Lila hat, nimmt sich Cassie an. Die Mädchen verstehen sich und Summer hilft ihr auf andere Gedanken zu kommen. Zusammen machen sie schließlich an einer Sommer Challenge mit, die von ihnen das Erledigen verschiedener Aufgaben verlangt. Dabei kommt sie auch ihrem Schwarm etwas näher und hilft Cassie ihre Gefühle zu ordnen.

Cassie ist von Tod ihres Vaters schwer getroffen. Gerne hätte sie ihre Mutter bei sich, doch diese scheint sie immer wieder von sich zu stoßen. Erinnerungen an ihren Vater schmerzen noch immer, weshalb es sie trifft, wenn abwertende Kommentare gemacht werden. An Summers Seite findet sie Abwechslung und kann endlich auch wieder lachen. Sie schließt Freundschaften und beginnt sich zu verlieben. Es ist nicht leicht, doch sie öffnet sich wieder nach und nach. Obwohl Logan den absoluten Surverboy repräsentiert und sie so etwas nie anziehend fand, fühlt sie bei ihm anders. Besonders wenn er lächelt oder nett ist, schlägt ihr Herz höher. Doch leider kann er auch ganz anders sein. Es gibt Momente der Kälte und Abweisung mit vielen unfreundlichen Worten. Zu gerne würde sie wissen, weshalb er solche Stimmungsschwankungen vorführt, doch dazu schweigt er. Seine Taten verwirren sie aber umso mehr, denn oft scheint es, als hätte er zwei Persönlichkeiten.

Ann-Kathrin Wolf entführt ihre Leser in einen heißen Sommer am Meer. In den Mittelpunkt stellt sie aber zwei Protagonisten, die mit viel Schmerz klar kommen müssen. Über ihnen schwebt eine dunkle Wolke, unter der sie sich aber schließlich langsam hervorwagen. Während Cassie mit einem Verlust fertig werden will, wird Logan von schlechten Erinnerungen und Schuld verfolgt. Doch nicht all ihre Tage sind dunkel. Oft gibt es auch Momente der Entspannung und Sorglosigkeit. Es wird ein Spiel der Emotionen ausgeführt, bei dem es mal das Gute und mal das Schlechte überwiegt.

Logans Verhalten gehört zu den Punkten, die in dieser Geschichte sehr irritieren. Wie schon einige Male angeführt, finden sich darin Widersprüche. Erst am Ende offenbart die Autorin das große Geheimnis und lässt ihn um Verzeihung bitten. Doch neben ihm gibt es zum Glück noch andere nette Jungs, die Cassies und Summers Weg kreuzen und ihnen die Zeit versüßen. Bei manchen wurden die Charaktere wirklich gut aufgebaut, sodass sie nicht als blasse Nebendarsteller in Erinnerung blieben.

Unbedingt erwähnenswert ist auch, dass die Autorin hier keine wirkliche Dreiecksgeschichte aufbaut. Zwar sind leichte Ansätze erkennbar, doch die werden gut gelöst. Zumal dieses Verhältnis auch für einigen Humor sorgt, denn dadurch wird Eifersucht deutlich.

Fazit
Eine schöne Sommerlektüre mit vielen Hochs und Tiefs. Emotional erzählt Ann-Kathrin Wolf eine Geschichte über Schuld, Verlust und den Mut zum Weiterleben. Mit dem schönen Bild der Sterne im Hintergrund, vermittelt die Autorin, dass egal wie groß der eigene Ballast ist, man sich davon nicht unterkriegen lassen sollte, denn das Glück ist irgendwo in greifbarer Nähe.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Das Glück hat vier Farben

Das Glück hat vier Farben
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Inhalt
Früher waren Flannery und Tyrone Freunde, doch ein Umzug trennte sie. Erst an der Highschool sehen sie sich wieder und Flannery muss erkennen, dass aus dem Jungen von damals ein heißer Badboy geworden ...

Inhalt
Früher waren Flannery und Tyrone Freunde, doch ein Umzug trennte sie. Erst an der Highschool sehen sie sich wieder und Flannery muss erkennen, dass aus dem Jungen von damals ein heißer Badboy geworden ist. Wie viele andere Mädchen aus, schwärmt sie für ihn und ist daher überglücklich, als sie mit ihm an einem Projekt arbeiten kann. Schnell entscheiden sie zusammen Zaubertränke zu machen, so wie sie es früher taten. Flannery freut sich auf die Zeit mit ihm, doch Tyrone lässt sie immer häufiger hängen. Schon bald offenbart ihr das Projekt, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Vor allem, nach dem ihre Zaubertränke wirklich zu funktionieren scheinen.


Meine Meinung
Vier Farben für das Glück. Vier Zaubertränke, die den Menschen auf die Sprünge helfen sollen. Vier Freunde, deren Leben sich nach dem Projekt verändert.


Alles beginnt mit einem Schulprojekt, doch damit, wie es endet, hätte Flannery nie gerechnet. Eigentlich ist sie ein ganz normales Mädchen, dass aus ärmlichen Verhältnissen kommt und manchmal mehr Verantwortung übernehmen muss, als sie gerne täte. Seit langem ist sie in Tyrone verliebt, doch obwohl sie früher mit ihm befreundet war, wechseln sie inzwischen kaum ein Wort. Daher ist sie überglücklich, dass sie mit ihm an einem Schulprojekt arbeiten kann, denn endlich würden sie Zeit miteinander verbringen. Zuerst scheint alles gut zu laufen, doch dann lässt er sie immer häufiger hängen. Flannery ist verletzt und muss erkennen, dass sie die ganze Arbeit machen muss, doch dadurch scheint diese eine ganz eigene Magie in sich zu tragen. Schließlich wird ihr klar, dass sie manches loslassen muss, um selbst glücklich zu werden.


Als Protagonistin übernimmt Flannery eine schwierige Position. Sie ist erst 16, doch neben den normalen Problemen in der Schule und dem Gefühlschaos, muss sie auch mit der Verantwortung daheim klar kommen, denn manchmal ist ihre Mutter nicht so erwachsen, wie sie sein sollte. Oft muss sie sich daher mit Enttäuschungen zurechtfinden. Doch obwohl bei Flannery so manches Tränchen fließt und sie so einige Rückschläge erleidet, lässt sie sich davon nicht unterkriegen. Immer wieder rappelt sie sich auf und macht weiter, denn das Leben stellt jedem mal ein Bein.


Das Hin und Her mit ihr und Tyrone beschreibt die Autorin wirklich gut. Sie greift die Wünsche und Hoffnungen auf, die das Mädchen hegt, und konfrontiert sie mit einer unangenehmen und schmerzlichen Wahrheit, die sie zu verarbeiten hat. Natürlich gibt es auch schöne Momente, doch leider sind diese sehr selten. Zum Glück gibt es aber Menschen, die Flannery bei all dem Chaos unterstützen und sie wieder aufbauen.


Wie zu Beginn erwähnt, verändert sich das Leben von vier Personen. Flannery und Tyrone sind nur zwei davon. Die anderen Charaktere sind Amanda, Flannerys beste Freundin, und Kyle, ein Junge, mit dem sie einige Kurse zusammen hat. Die eine Person vertraut jemand Falschem und verändert sich gravierend, während die andere Person an Mut gewinnt und sich öffnet. Natürlich läuft ihre Veränderung mehr im Hintergrund, doch durch Flannerys Augen bekommt man es mit und ist bei manchem einfach nur erstaunt.


Wer Magie in diesem Buch sucht, ist wahrlich an der falschen Adresse gelandet. Hier geht es eher um Freundschaft, um Liebe und um Veränderungen im Leben. Es geht um das Gefühlschaos der ersten Liebe und die dabei entstehende Verwirrung. Zwar braut Flannery hier Zaubertränke, doch sie sind nicht gerade Harry Potter like. Es ist eine süße Idee, die sich hinter ihnen verbirgt und ob sie wirklich funktionieren, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.


Lisa Moores Geschichte ist voll an interessanten Charakteren, die wirklich gut gezeichnet werden. Zwar wirkt die Szenerie wie aus dem Leben gegriffen, wenn auch etwas schneller abgespielt, doch dadurch fühlt man sich der Handlung näher. Stellenweise ergreifend, dann wieder zart und einfühlsam, wird die ganze Komplexität erahnbar gemacht. Mit ihrem tollen Schreibstil gelingt es der Autorin, ohne große Spannung, eine fesselnde Geschichte aufzubauen, die mehr durch die emotionale Ebene überzeugt.


Fazit
“Das Glück hat vier Farben” wirkt wie eine leichte Liebesgeschichte, überrascht dann allerdings durch ein komplexes Gesamtbild. Die zarte Handlung entfaltet sich erst nach und nach und offenbart dem Leser, dass im Leben nichts geradlinig verläuft und man immer wieder stolpern muss um etwas erreichen zu können. Die unterschiedlichen Emotionen hauchen Flannerys Geschichte Leben ein und machen sie zu einer einfühlsamen und fesselnden Lektüren.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Ziemlich schwache Fantasy

Warriors of Love 1-3
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Inhalt
Die vier Freundinnen Beth, Cori, Tessa und Josie haben sich schon lange nicht mehr gesehen, doch ein gemeinsames Spa Wochenende in einem Schweizer Hotel, soll die Freundschaft wieder auffrischen. ...

Inhalt
Die vier Freundinnen Beth, Cori, Tessa und Josie haben sich schon lange nicht mehr gesehen, doch ein gemeinsames Spa Wochenende in einem Schweizer Hotel, soll die Freundschaft wieder auffrischen. Gemeinsame Aktivitäten sollten die alten Banden wiederbeleben und das alte Vertrauen wiederherstellen. Auf dem Weg zu einer Wanderroute gelangen sie allerdings an einen seltsamen Ort. Doch statt vor den erwarteten Bergen zu stehen, stehen sie plötzlich vor den Toren einer Kristallstadt und begegnen Elfengleichen Wesen. Alhambra hat ihre Ankunft erwartet, denn die vier Frauen an einer anderen Welt, sollen diese vor dem Untergang bewahren. Um zurück in ihre Welt zu können, müssen sie ihre Aufgaben als Wächterinnen annehmen, ihre Schutzgeister finden und sich vielen Gefahren stellen, zu denen auch die eigenen Schwächen gehören. Doch bei all dem, was auf sie zukommt, müssen sie sich fragen, ob ihre Freundschaft danach noch eine Chance hat.


Meine Meinung
Hierbei handelt es sich um eine Sammlung der Warrior of Love – Bände. Dabei sind die Bücher “Nebelschatten”, “Windschatten” und “Nachtschatten” deutlich von einander getrennt, so dass der Leser erkennt, in welchem Band er sich gerade befindet.


Die Handlung dreht sich um die Freundinnen Beth, Cori, Tessa und Josie, die sich früher sehr nah standen, deren Freundschaft sich über die Jahre hindurch aber abkühlte. Wie das so im Leben läuft, sahen sie sich weniger und alles wurde oberflächlicher. Nach langer Zeit wollen sie sich wieder treffen, um ihre Bindung aufzufrischen. Allerdings läuft es nicht so wie geplant. Was ein Spa Wochenende werden sollte, wird zu einem unvergesslichem Abenteuer. Ahnungslos landen sie in einer fremden Welt, die in ihnen ihre Retter sieht. Alhambra wird bedroht von Lichtfressern, die der Umgebung Licht entnehmen, weshalb das Land dadurch nach und nach stirbt.


Die Frauen werden trainiert, um Wächterinnen zu werden, doch dazu müssen sie ihre Magie und ihre Schutzgeister finden. Dies führt sie durch alle vier Länder, in denen sie sich Gefahren stellen und Prüfungen meistern müssen. Dabei lernen sie sich aber selbst besser kennen und finden ihre Stärke. Doch um die Probleme dieser Welt erkennen zu können, ist es auch wichtig, dass die Freundinnen einander wieder näher kommen und einander verstehen. Dabei kommt es jedoch zu Problemen, denn jede von ihnen hat ihre eigene Sicht auf die Dinge, weshalb eine Einigung beinahe unmöglich ist.


Auf ihrer Reise durch die vier Länder, lernt man mit den Protagonisten die verschiedenen Völker kennen, bei denen sich die Autorin Mühe gegeben hat sie möglichst unterschiedlich zu zeichnen. Allerdings wird ein Land und die damit verbundene Wächterin, immer mehr ins Negative gezogen, denn von dort stammen ursprünglich die Lichtfresser. Es scheint auch so, dass niemand je versucht hat diese Wesen zu verstehen, dann zumeist werden sie als Feinde angesehen und bekämpft.


Die besagte Wächterin muss sich mit vielem auseinandersetzen, denn nicht nur sind die Bewohner von Alhambra gegen ihr Gebiet, auch ihre Freundinnen nehmen sie nicht wirklich ernst. Zumeist sehen sie sie an, als wäre sie ein naives und verträumtes Kind, das mit der Realität nicht klar kommt. Obwohl sie eine erwachsene Frau ist, die ihre Entscheidungen selbst treffen kann, versuchen die anderen es für sie zu übernehmen, schließlich müsse sie beschützt werden. Diese Frustration wird auch thematisiert, allerdings eher am Rande. Die Autorin hat es gut aufgebaut, aber den großen Streit dann doch irgendwie verpuffen lassen.


Etwas unnötig erschien mir auch der ganze Sex. Ich bin niemand, der nicht gerne eine schön beschriebene und leidenschaftliche Sexszene liest, doch hier gab es so etwas nicht. Viel mehr bespringen sie Charaktere einander, treiben es miteinander, und gehen wieder ihrer Wege. Leider geschah dies auch noch recht oft. Da fehlten einfach die Gefühle, die Leidenschaft und Sinnlichkeit. Diese Szenen hätte man sich auch sparen können.


Vielleicht bin ich ja zu kritisch, doch mir fehlte hier das Vertrauen. Die Frauen wollen Freundinnen sein, doch sie reden nicht darüber was sie beschäftigt, viel mehr lästern sie hinter dem Rücken der anderen. Jede versucht ihr Zeil zu erreichen, ohne auf die Wünsche der Anderen einzugehen. Sie hören einander nicht einmal richtig zu, fürchten verurteilt oder belächelt zu werden. Sie versuchen nicht wirklich einander zu verstehen, was zu viel Chaos führt. Zudem wurden sie mit so viel Sturheit ausgestattet, dass es manchmal einfach nur zum Kopfschütteln war. Für mich klang die Beziehung zwischen den Frauen weniger nach Freundschaft als nach einer Bekanntschaft, bei der man gezwungenermaßen zusammen arbeiten muss.


Fazit
Cornelia Zoggs Trilogie kann wunderbare Beschreibungen vorweisen, die die Landschaft dem Leser vor Augen zeichnen. Ihre Idee eines magischen Reiches und der Magie der Wächterinnen ist gut durchdacht und ganz gut aufgestellt, doch bei den Charakteren ist sie leider gescheitert. Ihre Protagonistinnen vermitteln nicht die Freundschaft, die zwischen ihnen herrschen soll. Viel mehr zeichnen sie sich durch ihre Sexualität und den Drang sich zu beweisen aus. Ihre Sturheit macht einen Großteil der Problematik des Buches aus, was einfach nur frustrierend war. Eine Trilogie, die durchaus besser hätte sein können.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Ein Biest mit Herz

Being Beastly. Der Fluch der Schönheit (Märchenadaption von "Die Schöne und das Biest")
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Inhalt
Von klein auf wurde Valeria darauf ausgerichtet gebildet, hübsch und schlank zu sein. Schließlich soll sie, wenn sie vor dem König tritt, eine gute Partie abgeben. Heimlich hofft sie die Braut des ...

Inhalt
Von klein auf wurde Valeria darauf ausgerichtet gebildet, hübsch und schlank zu sein. Schließlich soll sie, wenn sie vor dem König tritt, eine gute Partie abgeben. Heimlich hofft sie die Braut des Prinzen zu werden, doch als der große Tag kommt, kommt alles anders als erhofft. Der König bestimmt, dass sie Lord Westwood heiratet, um den sich unheimliche Gerüchte ranken. Es heißt, er wäre verflucht und wer ihm zu nahe kommt, würde dies auch zu spüren bekommen. Valeria kann kaum glauben, dass das verfallene Herrenhaus ihr Heim werden soll, und dass der eiskalte Rüpel, der ein Gentleman sein sollte, ihr Bräutigam ist. Der einzige Lichtblick in diesem neuen Leben scheint der Leibarzt ihres Zukünftigen zu sein, bis sie einen geheimnisvollen Raum voller Windlichter findet, die eine gewisse Magie in sich tragen. Sie zeigen ihr einen ganz anderen Jayden, weshalb sie unbedingt mehr erfahren will. Was ist bloß vorgefallen, dass aus dem netten Jungen ein abweisendes Biest wurde?


Meine Meinung
Jennifer A. Jager gibt an, dass es sich hierbei um eine Märchenadaption von “Die Schöne und das Biest” handelt und dies ist auch klar erkennbar. Wobei die Autorin daraus eine ganz eigene Geschichte gemacht hat.


Valeria von Lancaster ist 16 und lebt in einer Welt, in der Magie existiert. Sie kommt aus einer recht guten Familie, weshalb sie vor den König treten darf, damit er entscheidet, wie ihr weiterer Weg aussehen soll. Entweder wird sie heiraten, zur Zofe ausgebildet oder in Magie unterrichtet. Da sie wunderschön ist und von ihrer Mutter schon lange auf diesen Tag vorbereitet wurde, soll sie einen Grafen heiraten, Lord Westwood. Er ist nicht gerade der Mann, von dem sie geträumt hat, doch ihr bleibt keine andere Wahl. Leider ist sein Anwesen auch recht verfallen und er nicht willens ist, sie als Braut zu akzeptieren. Allerdings muss Valeria trotz allem standhaft bleiben, denn ein Rückzug wäre eine Schande für sie und ihre Familie.


Trotz Jaydens kalter und abweisender Art, versucht Valeria sich ein Leben aufzubauen und das Herrenhaus wieder herzurichten. Sie versucht ihren zukünftigen Mann kennenzulernen und ihn zu mögen, doch nichts davon ist einfach. Verwirrend wird es, als sie Jaydens magische Windlichter entdeckt. Es sind seine Erinnerungen an glücklichere Zeiten. Darin steht sie einen ganz anderen Mann, der freundlich, offen und liebenswert ist. Für weitere Verwirrung sorgt der aufmerksame Leibarzt Liam. Er ist so ganz anders als Jayden und Valeria fühlt sich zu ihm hingezogen, doch scheinbar hat auch dieser Mann ein Geheimnis.


Um Valerias neues Heim und um Jayden ranken sich viele Geheimnisse, die sie nach und nach zu ergründen versucht. Schon bald begegnet sie dem Biest, doch die Begegnungen sind anders als erwartet. Schließlich beginnt sie das Puzzle um Jayden neu zusammenzusetzen und findet darin unglaubliche Wahrheiten. Schmerzliche Dinge und Erinnerungen kommen als Licht und Valeria stürzt sich in den Kampf um eine gemeinsame Zukunft. Nichts davon ist leicht, denn Verrat wartet schon an der nächsten Ecke.


Jennifer Jagers Märchenadaption ist eine Geschichte voller Wendungen. Ihr gelingt es immer wieder Szenerien aufzubauen, die dann aber überworfen werden. Als Leser muss man deshalb auch seine Gedanken zu all dem überwerfen, denn neue Wahrheiten und Einzelheiten lassen den Blickwinkel plötzlich anders erscheinen. Dadurch wird eine durchgehende Spannung erzeugt, die an die Seiten fesselt und nicht mehr loslässt. Dazu gelingt es der Autorin auch sehr gut ihre Protagonisten zu zeichnen. Valeria und Jayden machen interessante Entwicklungen durch und wachsen durch das Erlebte. Während Jayden nach und nach auftaut und sich öffnet, wandelt sich Valeria von einer verwöhnten Göre, die nur das Beste erwartet, zu einer mutigen und genügsamen jungen Frau. Schade hingegen ist, dass dabei die Nebencharaktere eher blass blieben. Zwar wurde manchen eine leichte Persönlichkeit gegeben, in die Tiefe ging man dabei aber nicht.


Fazit
Es macht Spaß die Geschichte von Jennifer Jager zu lesen, weil man immer wieder überrascht wird. Zwar ist der Handlung ein gewisser Rahmen gegeben und damit auch eine Erwartung, doch die Autorin macht darauf ein ganz eigenes Abenteuer. Mutig muss sich Valeria Gefahren und Magie stellen um ihren Jayden und das Biest zu retten.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Schwächer als erwartet

Das Geheimnis der Sternentränen
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Inhalt
Katastrophen haben die Erde zerstört und die Entscheidungen der Männer haben dazu beigetragen. Um die verbliebenen Menschen zu retten, übernahmen Frauen die Macht und brachten die Überlebenden in ...

Inhalt
Katastrophen haben die Erde zerstört und die Entscheidungen der Männer haben dazu beigetragen. Um die verbliebenen Menschen zu retten, übernahmen Frauen die Macht und brachten die Überlebenden in sichere Zonen. Im Jahr 2162 ist es außerhalb der sicheren Unterkünfte noch immer gefährlich, daher dürfen nur Scientists zu Missionen rausrücken. So erhält Jade den Auftrag im zerstörten L.A. den Versuch zu starten einen Korridor in die Vergangenheit zu schaffen. Es soll eine Verbindung ins Jahr 1054 gelingen, damit die letzten Menschen eine Chance auf einen Neuanfang haben. Jade gelingt es ein Portal zu öffnen und sie begegnet dem Schmiedgehilfen Ranon, dessen Welt auch in größter Gefahr schwebt. Ihnen wird klar, dass man sie nur benutzen will, daher versuchen sie zu fliehen. Doch es scheint, als hätte das Schicksal eigene Pläne mit ihnen.

Meine Meinung
Zwei Welten, die sich ganz unterschiedlich entwickelt haben, sich aber doch ähneln.

Auf der Erde ist es das Jahr 2162. Alles folgt einem strikten Plan und jeder hat seine Aufgabe. Frauen haben die Herrschaft übernommen und lassen die Männer nur noch wenige Aufgaben machen. Kinder werden nicht länger geboren, die werden geschaffen, denn eine Schwangerschaft dauert lange und lässt eine Arbeitskraft missen. Da alles im Leben durchstrukturiert ist, gibt es kaum Individualität und Kreativität. Auch Privatsphäre lässt sich hier kaum finden, da alle Überlebenden nur begrenzten Raum zur Verfügung haben. Doch obwohl alles so scheint, als wäre die Struktur gefestigt, ist auch die Grausamkeit vorhanden. Noch nie haben es die Oberen gerne gesehen, dass man sich ihnen Widersetzt, weshalb sie nach wie vor zu brutalen Strafen greifen, um die Kontrolle zu behalten.

Auf dem Planeten Ägeon ist es das Jahr 1054. Auch hier sind die Lebensbedingungen alles andere als gut. Die Menschen leben wie im Mittelalter, doch es gibt Magie und Drachen. Den Menschen geht es nicht gut, weshalb sie den Drachen, den Schwarzfeuern, die Schuld geben. Es droht ein Krieg, als Tiere und schließlich auch Menschen zu verschwinden beginnen. Die Situation ist aufgeheizt, doch nur die wenigen wissen, dass es ganz besonders Magier sind, die diesen Krieg wünschen und alles für ihre Zwecke in diese Richtung lenken.

Jade und Ranon kommen von diesen verschiedenen Welten und fühlen sich zueinander hingezogen. Sie haben sich schon immer anders gefühlt, doch zusammen scheint alles zu passen. Sie ahnen jedoch nicht, dass ihre Begegnungen ihre beiden Welten ins Chaos stürzen. Ranon will nicht länger auf Ägeon bleiben, da ihm dort nur Erniedrigung und Schmerz drohen. Jade wünscht sich Freiheit um tun zu können, was sie will, doch ihr ist klar, dass sie mit Ranon nicht auf der Erde bleiben kann. Hier wäre er ein Versuchsobjekt. Daher bleibt nur die Flucht ins Unbekannte.

Da aber beide in ihren Welten für Verschwörungen eingeplant sind, lässt man sie keinesfalls entkommen. Auf beide sind Sucher angesetzt, die ihnen überall hin folgen. Schon bald bleibt ihnen keine andere Wahl, als zu kämpfen. Dabei kämpfen sie aber nicht nur für die eigene Freiheit, sondern für die Freiheit ihrer Völker und das Überleben ihrer Planeten, die mehr voneinander abhängen, als je jemand vermuten könnte.

Anke Höhl-Kaysers Geschichte ist eine Dystopie mit Science-Fiction und Fantasy Aspekten, die auf mehreren Planeten spielt. Obwohl die Welten unterschiedlich sind, scheint es doch Verbindungen zu geben. Nach und nach offenbart die Autorin diese und erzählt so noch eine zusätzliche Geschichte. Die ganzen Verschwörungen und die geheimen Pläne halten die Handlung spannend und lassen Überraschungen zu, was dem Ganzen guttut, denn der Schreibstil konnte mich leider nicht überzeugen. Mir schien es zu langatmig und zum Teil auch langweilig. Wenn mal keine Action herrschte, war es einfach so ein hinplätschern, das man gerne überspringen wollte. Auch die Protagonisten Jade und Ranon sind nicht sonderlich gut gezeichnet. Man hat versucht ihnen eine Persönlichkeit zu geben, trotzdem blieben sie eher blass. Selbst ihre Antagonisten sind nicht so stark, wie sie hätten sein können. Es ist diese zusätzliche Geschichte über die Verbindung zwischen den Planeten, die dieses Buch rettet.

Fazit
Der Preis der Freiheit ist kaum zu bemessen, wie auch Jade und Ranon feststellen müssen. Ihr Wunsch stürzt zwei Welten in den Krieg, den sie nie gewollt haben. Obwohl die Geschichte durchaus spannend klingt, kann sie nicht völlig von sich überzeugen. Die Autorin kann zwar durch Wendungen überraschen, doch ihr Schreibstil ist irgendwie langatmig und langsam, weshalb der letzte Funke für die Handlung fehlt. Es schwaches Buch, das besser hätte sein können.