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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2019

Ein faszinierender Protagonist

Schwarze Fluten
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In dieser Reihe geht es um Odd Thomas, einem einfachen, sympathischen Grillkoch. Allerdings ist er nicht wie jeder andere normale Mensch, denn Odd hat eine besondere Gabe: er kann die Geister der Toten ...

In dieser Reihe geht es um Odd Thomas, einem einfachen, sympathischen Grillkoch. Allerdings ist er nicht wie jeder andere normale Mensch, denn Odd hat eine besondere Gabe: er kann die Geister der Toten sehen.

In "Schwarze Fluten", dem 5. Band der Reihe, hält sich Odd in Roseland auf, einem riesigen Grundstück welches einem reichen Mann gehört. In Roseland begegnet Odd der Geist einer ermordeten Frau, die ihn darum bittet ihren 9 jährigen Sohn zu finden und zu helfen. Hilfsbereit wie er ist macht er sich natürlich auf die Suche nach ihm. Doch schon bald merkt Odd, dass Roseland nicht so ist wie es scheint und das Leben von mehreren Menschen auf dem Spiel steht.

Ich muss gestehen, dass ich mit der Reihe um Odd Thomas nicht mit dem ersten Band angefangen habe (wie das normale Menschen tun) sondern mit dem fünften. Allerdings war das nicht sonderlich störend, da ziemlich wenig Information aus den vorherigen Bänden vorgekommen ist.

Dean Koontz ist ja bekannt dafür fantastische Protagonisten zu erschaffen, aber Odd Thomas ist der wohl faszinierendste. Durch seine besondere Gabe hat er kein normales Leben, sondern erlebt viel paranormales und extrem merkwürdiges. Im Buch heißt es auch an mehreren Stellen das es ein Glück ist, dass er bei dem abenteuerlichen Leben das er führt noch lebendig ist.
Odds Umgang mit den Bewohnern von Roseland könnte teilweise als naiv beschrieben werden, teilweise als draufgängerisch, aber hauptsächlich als humorvoll und locker. Auch wenn das die Roselander alles andere als begrüßen.

Die Erzählweise ist sehr humorvoll und mit viel Witz ausgeschmückt. Trotzdem bleibt die paranormale, teilweise drückende Atmosphäre erhalten.

Dieses Buch kann man nicht spezifisch einem einzigen Genre zuordnen, da es so viel beinhaltet. Fantasy, Science-Fiction, teilweise auch Liebesroman, ein bisschen Thriller. Eine merkwürdige, aber durchaus passende Mischung.

Die restlichen Bände werde ich natürlich auch noch lesen, in der Hoffnung das diese lich genauso begeistern können wie dieser hier.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Das Geheimnis muss bewahrt werden

Der Ruf der Tiefen
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Janices Geliebter verschwindet auf einer Reise spurlos und ihre Suche nach ihm wird für sie zum Albtraum. Ihr weg führt sie in ein altes Schmugglernest, das eigentlich garnicht existieren dürfte, und lässt ...

Janices Geliebter verschwindet auf einer Reise spurlos und ihre Suche nach ihm wird für sie zum Albtraum. Ihr weg führt sie in ein altes Schmugglernest, das eigentlich garnicht existieren dürfte, und lässt sie Dinge sehen die niemand sehen dürfte. Doch niemand glaubt ihr. Verfolgt von Wesen die älter sind als die Menschheit selbst muss sie erkennen, dass man manche Dinge besser auf sich beruhen lässt.

Janice ist eine starke, durchsetzungsfähig Frau, die sich von niemandem etwas sagen lässt und alles daran setzt ihren geliebten Joffrey wieder zu finden. Doch was tut man wenn man Dinge sieht die überhaupt nicht in diese Welt gehören und man glaubt verrückt zu werden? Dieser Frage muss sich Janice mehrere male stellen, erfolgreich. Auch wenn ihre Art und Weise zwischendurch etwas nervenaufreibend wird.
Von übernatürlichen, gesichtslosen Wesen die bis ins noch so schaurige Detail beschrieben sind, über Actionreiches Drama, bis hin zu einfühlsamen, zwischenmenschlichen Szenen beinhaltet dieses Buch alles was ein guter Fantasyroman braucht.

Ein weiterer hervorragender Fantasyroman von Wolfgang Hohlbein. Mit seinem schnellen, detailreichen Schreibstil schafft er es immer wieder mich zu fesseln. Dieses Buch ist kein einziges Mal langweilig geworden.

Veröffentlicht am 08.06.2019

Nick der Antiheld

London Killing
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Der Polizist Nick Belsey versinkt im Chaos, hat Schulden ohne Ende, kein Dach mehr über dem Kopf und ein Disziplinarverfahren am Hals. Bevor er seinen Plan sich aus dem Staub zu machen in die Tat umsetzen ...

Der Polizist Nick Belsey versinkt im Chaos, hat Schulden ohne Ende, kein Dach mehr über dem Kopf und ein Disziplinarverfahren am Hals. Bevor er seinen Plan sich aus dem Staub zu machen in die Tat umsetzen kann, landet der Fall von Alexei Devereux auf seinem Schreibtisch: ein vermisster russischer Oligarch. Und schon reift in Nicks Kopf eine neue Idee: die Identizät des Vermissten könnte ihm helfen sich aus London abzusetzen. Doch er ist nicht der einzige mit diesem Gedanken. Nick nistet sich in Devereuxs Villa, ein und fängt an auf eigene Faust zu ermitteln. Draufgängerisch, kaltschnäuzig und immer an der Grenze zur Illegalität.

"London Killing" von Oliver Harris ist der Auftakt einer Reihe.

Nick Belsey merkt man bei seinem Verhalten eigentlich nicht an das er Polizist ist, ziemlich egal was er gerade macht. Überall hat er seine zwielichtigen Kontaktpersonen, die er natürlich auch nutzt. Es ist interessant zu sehen wie ein Antiheld auf seinen ganz eigenen verkehrte Art und Weise versucht das richtige zu tun. Und Oliver Harris' Schreibstil passt wirklich fabelhaft dazu. Schnell und atmosphärisch.

Allerdings muss ich zugeben dass das Buch erst ab ungefähr der Hälfte wirklich an Fahrt aufnimmt, hätte man etwas kürzer gestalten können.
Doch wenn man davon absieht ist "London Killing" ein hervorragender Thriller mit hoffentlich genauso hervorragenden Nachfolgern.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Ein reißerisches Familiendrama

Weißglut
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Sayre Hoyle hat sich geschworen nie wieder nach Destiny zurückzukehren. Niemals mehr Kontakt zu ihrer Familie.
Doch dann erreicht sie eine schreckliche Nachricht und es dauert nicht lange bis sie am Grab ...

Sayre Hoyle hat sich geschworen nie wieder nach Destiny zurückzukehren. Niemals mehr Kontakt zu ihrer Familie.
Doch dann erreicht sie eine schreckliche Nachricht und es dauert nicht lange bis sie am Grab ihres Bruders steht. Als die Polizei anfängt von Mord zu reden, spricht für Sayre alles dafür das der Mörder aus der eigenen Familie kommt. Sie fängt an nach der Wahrheit zu suchen, gegen ihren Entschluss Destiny sofort wieder zu verlassen. Und gegen den Willen von Beck Merchant, dem Anwalt der Familie. Wie magnetisch fühlt sich Sayre zu ihm hingezogen, doch ihm zu vertrauen wäre tödlich, schließlich gehört er quasi zu ihrer Familie.

"Weißglut" (Erstausgabe 2004) ist ein hervorragender Thriller der US-Amerikanischen Autorin Sandra Brown, und noch dazu der erste den ich von ihr lese. Mit einer Mischung aus Thriller und erotischer Spannung, die in diesem Buch keineswegs fehl am Platz ist, hat sie definitiv einen weiteren Leser gewonnen.

Sayre Hoyle ist eine erstklassige Protagonistin. Ausdrucksstark, frech, wild, stur, durchsetzungsfähig, und trotz allem sympathisch. Sie ist einfach eine starke Persönlichkeit. Man merkt gleich zu Anfang wie wenig sie ihre Familie leiden kann und egal wie viel Mühe man sich gibt ihren Bruder Chris Holye oder gar ihren Vater Huff zu mögen, Sayre schafft es immer wieder die beiden in ein noch schlechteres Licht zu rücken. Aber sie ist auch einfühlsam und versucht dem Ort sowas wie Gerechtigkeit zu bringen.

Die Story Idee ist vielleicht nicht besonders Originell, da es, wie in fast jeden Thriller, darum geht einen Mord aufzuklären. Aber da die Charaktere fast durchgehend unter Strom stehen gibt das der Geschichte den nötigen Reiz. Nicht zu vergessen die prickelnde Atmosphäre zwischen Sayre und Beck Merchant. Ebenso gibt es diverse Widersacher, wie zum Beispiel Slap Watkins, die der Familie das Leben noch schwerer machen.

Fazit:

Ich bin relativ schwer in die Geschichte reingekommen, aber nach einer Weile war ich wirklich gefesselt und wollte es nicht mehr aus der Hand legen. Ein wirklich reißerisches Familiendrama.

Veröffentlicht am 13.07.2019

Nette Unterhaltung für Zwischendurch

Das Schweigen der Toten
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In Perry Hollow, einer verschlafenen Kleinstadt, gibt es normal nicht viel zu tun. Der Diebstahl eines PKW zählt hier schon als Highlight. Doch als Sheriff Kat Cambell einen Holzsarg auf der Straße findet, ...

In Perry Hollow, einer verschlafenen Kleinstadt, gibt es normal nicht viel zu tun. Der Diebstahl eines PKW zählt hier schon als Highlight. Doch als Sheriff Kat Cambell einen Holzsarg auf der Straße findet, ändert sich alles Schlagartig. Schon bald findet sich Perry Hollow im Auge eines Serienkillers wieder, der seine Opfer in Särge steckt und Todesanzeigen verschickt.

Auch wenn dieser Thriller als "äußerst überzeugendes, vor Blut nur so triefendes Debüt" beschrieben wird, möchte ich das so nicht ganz unterschreiben.
Der Kontrast zwischen Idyllischer Kleinstadt und Mord und Totschlag ist an sich ja nix Neues.
Kat ist allerdings eine Erfrischung, ein Chief der es schafft sich ohne Murren in die Ermittlungen einzureihen, und der nicht die ganze Zeit versucht sein eigenes Ding durchzuziehen. Die Idee mit den Todesanzeigen war auch ganz schön, hab ich so vorher noch nicht gesehen, bzw gelesen.
Aber das war's dann auch schon. Das Motiv des Täters ist auch nicht einleuchtend, wenn nicht sogar extrem unlogisch.

Nette Unterhaltung für Zwischendurch, aber nichts was man unbedingt gelesen haben muss.