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Veröffentlicht am 18.04.2020

Aufregender als Gewitter

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Sawyer Dixon flüchtet nach dem Tod ihrer Mutter vor ihrem gewalttätigen Vater.
Alles was ihr bleibt, ist ein alter Wohnwagen und ein Stück Land im Nirgendwo.
Dort ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Sawyer Dixon flüchtet nach dem Tod ihrer Mutter vor ihrem gewalttätigen Vater.
Alles was ihr bleibt, ist ein alter Wohnwagen und ein Stück Land im Nirgendwo.
Dort möchte sie einen Neuanfang wagen, allerdings hat sie nicht mit ihrem Nachbarn Finn gerechnet, ein Einzelgänger, der wenig davon begeistert ist, dass Sawyer nun in seiner Nähe wohnt. Doch bald werden in beiden Gefühlen geweckt, die alles verändern.

Klingt wieder einmal nach einem klassischen New-Adult-Roman und das war es auch, aber mich konnte die Geschichte trotzdem total packen.
Das liegt vor allem daran, dass man nie vorhersagen konnte, was als Nächstes passiert und auch mit dem Ende (ein Cliffhanger) habe ich wirklich nicht gerechnet.
Mit den Charakteren Sawyer und Finn wurde ich jedoch nicht ganz warm.
Keine Frage, Sawyer ist eine mutige, selbstbewusste, junge Frau, die ohne zu zögern, sich in ein Abenteuer stürzt und ihre Vergangenheit hinter sich lässt, dennoch war sie mir oft etwas zu gutgläubig und an manchen Stellen fehlte ihr etwas an Tiefe.
Finn konnte ich am Anfang aufgrund seiner Dominanz nicht wirklich leiden, aber auf ihn trifft auf jeden Fall "harte Schale, weicher Kern" zu.
Die Nebencharaktere haben zum Glück der Geschichte etwas Leben eingehaucht und mich zum Schmunzeln gebracht.
Einen winzigen Kritikpunkt habe ich allerdings noch. Nämlich haben mir die Vergangenheiten von Sawyer und Finn, beziehungsweise der Umgang damit, nicht so gut gefallen. Meiner Meinung nach sind hier etwas die Emotionen untergegangen und mir kam es so vor, als bräuchte man einfach noch dunkle Geheimnisse, um einerseits Finns Verhalten zu erklären, andererseits um die Spannung aufrechtzuerhalten.

Fazit: An manchen Stellen hat das Buch seine Schwächen, aber es beinhaltet für mich alles, was ein guter, durchschnittlicher New-Adult-Roman benötigt.
Besonders gefallen hat mir der Spannungsbogen und der Cliffhanger.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Ein Ort zum Verlieben, oder doch nicht?

Neubeginn in Virgin River
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Nach dem Tod ihres Mannes wünscht sich Melinda Monroe einen Neuanfang weit weg von dem hektischen Leben der Großstadt. Deshalb nimmt sie eine Stelle als Arzthelferin ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Nach dem Tod ihres Mannes wünscht sich Melinda Monroe einen Neuanfang weit weg von dem hektischen Leben der Großstadt. Deshalb nimmt sie eine Stelle als Arzthelferin und Hebamme in dem kleinen Ort Virgin River an. Zu ihrer großen Enttäuschung scheint dort nichts so zu sein, wie sie es sich erträumt hat und am liebsten würde sie wieder ihre Koffer packen. Doch sie hat nicht mit dem attraktiven Barbesitzer Jack gerechnet, der alles daran setzt, sie zum Bleiben zu überreden...

Mit der Erwartung eines absoluten Wohlfühlbuches bin ich in die Geschichte gestartet, doch leider hatte ich am Anfang Schwierigkeiten mich in der Kulisse von Virgin River einzuleben. Das lag vor allem an der ruppigen und unfreundlichen Art der Charaktere, die mich als Leserin nicht wirklich willkommen geheißen haben. Erst im Laufe der Geschichte taut das ganze Dorf auf und man wird in den Bann der Bewohner gezogen.
Im Mittelpunkt steht zwar die Liebesgeschichte von Mel und Jack, doch die Story lässt genug Raum für weitere Handlungsstränge, die die Spannung aufrecht erhalten.
Dieser Aspekt hat mir besonders an dem Buch gefallen, da ich mit der Romanze der Hauptprotagonisten nicht wirklich warm geworden und somit eine angenehme Abwechslung hatte.
Vermutlich konnte mich die Lovestory zwischen Mel und Jack nicht begeistern, da mir beide als Protagonisten nicht so stark zugesagt haben.
Mel scheint zwar eine selbstbewusste Frau zu sein, die tatkräftige ihre Unterstützung für das Dorf unter Beweis stellt, allerdings wirkte sie auf mich nicht ganz rund. Das lag daran, dass sie immer wieder Parallelen zu ihrem alten, luxuriösen Leben zieht, obwohl sie doch eigentlich in Virgin River ihre Bestimmung gefunden hat und trotzdem ihr Augenmerk oftmals auf unwesentliche Dinge legt (wie beispielsweise Designerkleidung oder den neuesten Modehaarschnitt).
Jack hingegen ist bereits tiefer in Virgin River verwurzelt und gilt als Held des Dorfes. Er kümmert sich rührend um die Bedürfnisse der Dorfbewohner, trotzdem dürfen seine eigenen nicht zu kurz kommen, vor allem die Bedürfnisse sexueller Art. Leider wirkt sich das auch auf die Beziehung zu Mel aus, denn für mich bestand diese häufig aus rein körperlicher Anziehung und mir fehlte die emotionale Ebene.

Robyn Carr hat zwar versucht tiefgründige Themen in die Geschichte einzubinden, doch wirkten diese Versuche des Öfteren eher plump auf mich. An manchen Stellen nahm es für mich sogar sexistische Züge an und ich bin da normalerweise nicht so empfindlich.
Nichtsdestotrotz hat mir "Virgin River" unterhaltsame Lesestunden bereitet, auch wenn ich manchmal meine Augen zukneifen musste.

Fazit: "Virgin River" hat Suchtpotential, weist jedoch einige Schwächen auf, die dem Sog des Buches allerdings keinen Abbruch tun.

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Veröffentlicht am 08.04.2020

Das Grauen zieht in die eigenen 4 Wände

Housesitter
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Ein Mann nistet sich in fremden Wohnungen ein, während die Bewohner, meist junge Pärchen, im Urlaub sind. Danach lauert er ihnen auf, erschlägt den Mann und entführt ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Ein Mann nistet sich in fremden Wohnungen ein, während die Bewohner, meist junge Pärchen, im Urlaub sind. Danach lauert er ihnen auf, erschlägt den Mann und entführt dessen Freundin. Denn der Täter sehnt sich nach einer liebenden Frau und einem gemütlichen Zuhause...

Diese Situation widerfährt auch Thomas Bennet, der schwerverletzt überlebt, doch seitdem fehlt jede Spur von seiner schwangeren Freundin Saskia.
In seiner Verzweiflung und getrieben von dem Wunsch nach Rache setzt er alles daran, seine Lebensgefährtin wiederzufinden und übt somit erheblichen Druck auf die Polizei aus.
Offiziell ermittelt in diesem Fall jedoch Oberkommissar Scheurich, der vor allem mit seinem Desinteresse und seiner abweisenden Art negativ auffällt.
Im kompletten Gegensatz steht die forsche und ambitionierte Kommissarin Priska Wagner, die eigentlich für einen anderen Mordfall zuständig ist, da sie allerdings Parallelen zu dem Housesitter-Fall sieht, widersetzt sie sich den Polizeiregeln und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Der Thriller wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, denn man bekommt sowohl Eindrücke in das Leben des Täters, die Ängste der Opfer und die spannende Ermittlungsarbeit.
Nicht nur die unterschiedlichen Erzählweisen bringen eine interessante Dynamik in die Geschichte, sondern auch die facettenreichen Charaktere.
Besonders Kommissarin Wagner hat mich mit ihrer direkten, energischen Art und der sprühenden Leidenschaft für die Ermittlungsarbeit begeistert.
Gemeinsam mit ihrem Kollegen Kerkmann, der sich durch seine Disziplin und Diplomatie auszeichnet, bildet sie ein ungleiches, aber unschlagbares Team.
Dieses ungewöhnliche Ermittlungsduo würde ich gerne noch bei einem weiteren Fall begleiten, doch leider scheint es, dass sie nur einen einzigen Auftritt in einem Winkelmann-Thriller hingelegt haben.
Neben diesen beeindruckenden Charakteren lässt sich auch der flüssige, gut verständliche und sehr lebendige Schreibstil von Andreas Winkelmann loben.

Außerdem scheint die Handlung gut durchdacht und bietet fesselnde Ereignisse und aufregende Spuren. Dennoch hätte ich mir für die Auflösung noch etwas mehr Schwung gewünscht. Diese konnte mich nicht so sehr mitreißend, da man als Leser im Vorhinein bereits schon viele Informationen geliefert bekommt, die am Ende wirklich auf den wahren Täter zu treffen.

Fazit: "Housesitter" bietet eine unterhaltsame Ermittlungsarbeit gespickt mit Nervenkitzel. Definitiv nicht mein erster und letzter Winkelmann-Thriller.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Schweigen ist nicht immer gold

Zweimal im Leben
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Vor 15 Jahren verlieben sich die beiden jungen Studenten Catherine und Lucian ineinander, träumen von einer gemeinsamen Zukunft, jedoch nimmt ihr Glück aufgrund eines ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Vor 15 Jahren verlieben sich die beiden jungen Studenten Catherine und Lucian ineinander, träumen von einer gemeinsamen Zukunft, jedoch nimmt ihr Glück aufgrund eines tragischen Ereignisses ein jähes Ende.
Ohne Erklärung trennt sich Catherine von Lucian, flüchtet sich in eine Ehe mit Sam und gründet mit ihm eine Familie. Nach 15 Jahren steht auch diese Beziehung auf der Kippe und durch Zufall läuft Catherine ihrer ehemaligen Liebe Lucian wieder über den Weg.
Es scheint so, als würden die beiden eine zweite Chance bekommen, doch eine Verkettung unglücklicher Geschehnisse führt dazu, dass Catherine ein Pflegefall wird und mit niemanden mehr über die schreckliche Vergangenheit sprechen kann.

Der Einstieg in die Geschichte beginnt für den Leser in der Jetzt-Zeit, allerdings taucht man im Laufe des Buches in weitere Zeitebenen ein (vor 4 Monaten und vor 15 Jahren).
Die Geschehnisse vor 4 Monaten werden abwechselnd aus der Sicht von Catherine und Lucian geschildert.
Der Aufbau des Buches scheint etwas Besonderes zu sein und bringt eine interessante Dynamik mit sich.

Des Weiteren fällt der angenehme Schreibstil der Autorin auf, da Clare Empson flüssig und bildhaft schreibt. Allerdings wurde durch die gewählte Erzählform meiner Meinung nach kaum Gefühle transportiert.
Ein Umstand, der mich traurig stimmt, denn es gab sehr viele Situationen in diesem Buch, die so viele Emotionen hervorrufen hätten können, die mir als Leserin jedoch nicht übermittelt wurden.

Zu den Charakteren konnte ich leider auch keine spürbare Bindung eingehen. Die meisten Handlungen und Wertevorstellungen waren für mich nicht nachvollziehbar.
Catherine geht eine Ehe mit Sam ein, gründet mit ihm eine Familie, trotzdem merkt man wie unglücklich sie mit ihrem Leben ist.
Als es schließlich in dieser Beziehung kriselt, lässt sie ihren Mann und die zwei Kinder zurück und stürzt sich in eine leidenschaftliche Affäre mit ihrem ehemaligen Geliebten Lucian.
Auch Lucian scheint nicht das Leben zu führen, nach dem er sich sehnt.
Er verkriecht sich stattdessen gemeinsam mit seinen Freunden in einem exzessiven Partyleben und ertränkt seine Traurigkeit in Alkohol.
Zudem trägt jeder seiner Freunde ein Päckchen mit sich herum und daraus ergeben sich schwerwiegende Verflechtungen, die schließlich in einer Tragödie enden.
Die Passivität aller Beteiligten fiel mir ab einem gewissen Grad negativ auf.
Ich hätte mir endlich offene Gespräche gewünscht, stattdessen gab es nur einvernehmliches Schweigen.
Erst am Ende kamen vonseiten der Charaktere viel zu späte Erkenntnisse.
Das Buch ließ mich schließlich aufgrund der finalen Geschehnisse bedrückt zurück.

Fazit: Die Geschichte hat sich für mich nicht nach einer romantischen Liebesgeschichte angefühlt, sondern nach einem heftigen Drama.
Grundsätzlich erwarte ich mir von einem Liebesroman kein Happy End, allerdings möchte ich dann zumindest Emotionen spüren, was hier leider nicht der Fall war.

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Zu viel des Guten, oder soll man eher sagen des Bösen?

Das Paket
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die junge Psychiaterin Emma Stein wird in ihrem Hotelzimmer vergewaltig.
Sie ist somit das dritte Opfer des sogenannten "Friseurs", der den misshandelten Frauen den ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die junge Psychiaterin Emma Stein wird in ihrem Hotelzimmer vergewaltig.
Sie ist somit das dritte Opfer des sogenannten "Friseurs", der den misshandelten Frauen den Kopf rasiert, bevor er sie tötet.
Emma hat als Einzige überlebt, allerdings wird sie seitdem von starken Wahnvorstellungen verfolgt.
Eines Tages soll sie das Paket für einen ihr unbekannten Nachbarn annehmen, womit das Grauen direkt in ihr Haus einzieht.

Die Geschichte verbindet mehrere Handlungsstränge miteinander und beinhaltet drei Zeitsprünge.
Diese zeitlichen Unterschiede wurden gut umgesetzt, allerdings hatte ich mit der Handlung an sich meine Schwierigkeiten.
Besonders ein Handlungsstrang, der beinahe die Hälfte des Buches eingenommen hat, war im Nachhinein betrachtet nicht wirklich für die Story förderlich.
Generell wirkte für mich der Plot zu sehr gewollt und verlor dadurch an Authentizität.
Durch diese zwanghaft herbeigeführten Ereignisse wurde ich stellenweise beinahe "erschlagen".
Leider konnten auch die Charaktere die Story für mich nicht wirklich retten.
Emma, die Protagonistin, die einige einschneidende Erlebnisse hinter sich hat, wird im Verlauf der Geschichte immer rücksichtsloser und unberechenbarer, wodurch sie bei mir kaum Sympathie sammeln konnte. Auch jegliche Nebencharaktere, angefangen vom Ehemann bis hin zur besten Freundin, wirkten auf mich sehr kalt und unnahbar. Dadurch fehlten mir die Emotionen und ich konnte nicht wirklich mitleiden.
Der Schreibstil war in meinen Augen im Vergleich zu anderen Thrillern von Fitzek ungewohnt ausschweifend, wodurch das Ganze etwas langatmig wurde.
Zu guter Letzt fand ich die Aufklärung solide, jedoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Vielleicht aber lag das daran, dass zuvor so viel passiert war und daher das Ende dagegen beinahe unscheinbar wirkte.

Das Buch konnte zwar bei mir nicht mit der ganzen Handlung und auch nicht mit den Charakteren punkten, allerdings gab es trotzdem einige interessante und vor allem spannende Stellen. Langweilig wurde mir aufgrund der vielen Action nicht.

Fazit: Die Story war leider zu viel des Guten (oder in diesem Fall des Bösen) und konnte mich daher nicht völlig überzeugen. Ein durchschnittlicher Psychothriller, allerdings nicht das beste Buch von Fitzek.


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