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Veröffentlicht am 29.03.2019

Informativ, hält aber nicht ganz, was es verspricht

Liebe Mama, ich lebe noch!
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Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich dieses Buch lesen sollte, denn ich habe schon viele Soldatenbriefe gelesen und oft haben sie mich emotional sehr beschäftigt. Bei diesem Buch kommt noch dazu, daß ...

Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich dieses Buch lesen sollte, denn ich habe schon viele Soldatenbriefe gelesen und oft haben sie mich emotional sehr beschäftigt. Bei diesem Buch kommt noch dazu, daß einige der Briefe von der Ostfront sind, an der die Soldaten Entsetzliches durchgemacht haben. Dann siegte aber die Neugier auf den direkten Blick auf das Kriegsgeschehen und Einbettung der Briefe in die Familiengeschichte des Briefeschreibers Leonhard Wohlschläger. Die Furcht wegen der zu starken emotionalen Berührung hätte ich nicht haben müssen. Es haben mich tatsächlich bisher kaum Soldatenbriefe so ungerührt gelassen wie diese hier. Höchstens Ärger über Leonhard mußte ich manchmal unterdrücken. Dazu später mehr.

Das Buch ist, wie stets bei diesem Verlag, ausgesprochen hochwertig und liebevoll ausgestattet. Es ist eine Freude, es in der Hand zu halten. Die Briefe sind in Schreibmaschinenschrift abgedruckt und setzen sich so sehr angenehm vom restlichen Text ab, es sind auch einige Abbildungen enthalten.

Zu Anfang des Buches erhalten wir Informationen über die Auffindung der Briefe durch den Autor und einige Informationen zur Familie Leonhards. Diese Informationen sind unterhaltsam, denn Leonhards Vater war ein in Wien zu Beginn des letzten Jahrhunderts bekannter Architekt, der später harte Zeiten erlebte. Dies ist lebhaft erzählt und mit einigen geschichtlichen und lokalen Informationen angereichert. Leider ist der Text immer wieder sehr subjektiv gefärbt. So wird die erste Ehefrau des Architekten, die er mit vier Kindern für eine andere Frau verließ und irgendwann finanziell nicht mehr unterstützte, mehrfach als „hasserfüllte Anna“ bezeichnet, was unangemessen und in einem Sachbuch unprofessionell ist. Auch des Autors Abneigung für Leonhard - durchaus nachvollziehbar - kommt immer wieder durch und liest sich in einem Sachbuch unangenehm, abgesehen davon, daß der Autor so dem Leser die Möglichkeit nimmt, sich aufgrund neutraler Fakten selbst ein Bild zu machen. Dieser Mangel an Objektivität scheint auch später immer wieder durch.

Leonhards Briefe waren für mich weniger interessant als der Begleittext. Das liegt daran, daß sie sich im Laufe der Jahre kaum ändern. Leonhard hat sich recht gemütlich hinter der Front eingerichtet, führt den ganzen Krieg über mehr oder weniger die gleichen Aufgaben aus und schreibt deshalb auch immer mehr oder weniger das Gleiche. Im Vergleich zu anderen Briefen von der Ostfront sind Leonhards Briefe ziemlich inhaltsarm und berichten kaum Wissenswertes vom Kriegsgeschehen. Während in Stalingrad unzählige Männer leiden, hungern, die Hölle durchleben und ihre mir aus anderen Büchern/Webseiten bekannten Briefe von unglaublicher Intensität sind, erlebt Leonhard eine Art „Ostfront light“. - An einer Stelle des Begleittextes wird Leonhards Reaktion auf die SS-Verbrechen im Osten erwähnt, aber dieser Brief ist seltsamerweise nicht abgedruckt, dabei wäre das eine interessante Abwechslung zu seinen anderen Briefen und zudem eine wichtige Information gewesen, da es kaum diesbezügliche briefliche Äußerungen von Soldaten zu diesem Thema gibt. Daß er diese Äußerungen in einem Brief gemacht hat, kann der Leser leider ohnehin nicht sicher wissen, ich habe es mir aus den Umständen zusammengereimt. Der Autor verzichtet nämlich durchweg auf Quellenangaben, was ich in einem Sachbuch noch nie erlebt habe und sehr störend fand. Lediglich am Ende des Buches findet sich eine Quellenliste mit mageren sieben Quellen, die einzelnen Aussagen im Buch sind aber nie belegt.

Dieses Ärgernis ist insbesondere deshalb so schade, weil der Begleittext fast durchweg gut geschrieben und informativ ist. Ich habe hier einige neue Fakten erfahren und mir gefiel es, wie diese berichtet, wie Zusammenhänge erklärt wurden. Das liest sich leicht und angenehm. Die Begleitinformationen passen hervorragend zu den Briefen, liefern manchmal wichtige Hintergründe zu den Briefen, stellen manchmal die Gegensätze zu anderen Schicksalen dar. Insgesamt erhalten Leser hier eine facettenreiche kondensierte Darstellung des Krieges an der Front und in der Heimat. Nun sind natürlich auch die Briefe selbst nicht durchweg uninteressant. Zum Organisatorischen, zum Leben direkt hinter der Front, zur Ausbildung und anderen Punkten erfährt man durchaus einige lesenswerte Dinge. Auch Leonhards Gedanken, so unerfreulich sie sind, bieten einen aussagekräftigen Eindruck. So liefert das Buch im Gesamten durchaus gute Lektüre, die nur leider durch die o.g. Mängel häufiger beeinträchtigt wird. Insofern sind die hier vergebenen vier Sterne auch eher knapp erreicht.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Lebendig geschriebenes Buch mit vielen Informationen und einigen offenen Punkten

Die Schand-Luise
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In „Die Schand Luise“ betrachtet Ulrike Grunewald das Leben einer wohl den meisten unbekannten Frau: Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg (1800 - 1831), Schwiegermutter Queen Victorias. Die junge Dame betrachtet ...

In „Die Schand Luise“ betrachtet Ulrike Grunewald das Leben einer wohl den meisten unbekannten Frau: Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg (1800 - 1831), Schwiegermutter Queen Victorias. Die junge Dame betrachtet uns auf dem schlichten und gelungenen Titelbild mit großen Augen und der Andeutung eines in sich ruhenden Lächelns. Zu dem Zeitpunkt weiß sie noch nicht, was für ein unruhiges und trauriges Leben sie erwarten wird.

Die Autorin beginnt mit dem Ende der Geschichte, wir begegnen Luise im ersten Kapitel erst einmal als bereits Verstorbene. Der Schreibstil ist lebendig und in den ersten beiden Kapiteln (im positiven Sinne) romanhaft. Das Erzählte ersteht vor unseren Augen auf, man kann die gut beschriebenen Lokalitäten vor sich sehen, sich in die Personen hineinfühlen. Dadurch, daß diese beiden Kapitel relevante Geschehnisse vorwegnehmen, sieht der Leser gleich, welch dramatischen Ereignisse Luise bevorstehen. Dies ist eine gute Idee, allerdings stellen sich dadurch beim Lesen viele Fragen. Es waren mir etwas zu viele Fragen, die mich so beschäftigten, daß ich mich nicht wie gewünscht auf den Text konzentrieren konnte. Eine umfassendere Erklärung oder einige Fußnoten hätten dies leicht vermeiden können. Trotzdem ist es ein engagierender Einstieg ins Buch.

In den folgenden Kapiteln ist das Geschehen dann weitgehend chronologisch, vom Stil her nicht mehr romanhaft. Weiterhin ist der Schreibstil angenehm und lebendig zu lesen. Es ist immer schön, wenn Sachbücher nicht zu trocken daherkommen. Ulrike Grunewald kann Wissensvermittlung und eine unterhaltsame Erzählweise gut kombinieren. Was dafür leider sehr fehlt, ist ein Stammbaum, gerade zu Beginn, wenn man mit zahlreichen neuen Namen und Verwandtschaftsverhältnissen konfrontiert ist.

Im Laufe des Buches begleiten wir Luise durch ihr Leben, gut kombiniert mit den historischen und dynastischen Hintergründen, die ihr ganz persönliches Dasein beeinflussen. Diese Hintergrundinformationen erhalten viel Raum und sind interessant zu lesen. Die Darstellung ist meistens klar und gut lesbar. Leider gibt es aber an mehreren Stellen Wiederholungen. Das liegt unter anderem auch daran, daß viele Fakten schubweise vermittelt werden. Ein kurzer Einblick in einem Kapitel wird dann in einem oder mehreren späteren Kapitel(n) weiter ergänzt. In diesem Zusammenhang wird dann eben bereits Geschriebenes wiederholt, und das oft sehr detailreich. Etwas erstaunt war ich, in einem Absatz zwei fast wortgleiche Sätze zu lesen.

Die häppchenartige Informationsvermittlung führt auch dazu, daß viele Fragen zunächst offen bleiben, Dinge kurz angesprochen, aber nicht hinreichend erklärt werden. Gerade in den ersten Kapiteln gab es so viele Andeutungen und unerklärte Themen, daß ich beim Lesen etwas frustriert war und zu viel im Internet nachschlagen mußte, was ich von einem guten Sachbuch nicht erwarte. Einige dieser Themen wurden zwar später aufgegriffen und erklärt, aber das war bei den Anfangskapiteln nicht absehbar. Ich hätte eine zusammenhängendere Erzählweise vorgezogen. Einige Fragen werden leider überhaupt nicht beantwortet, mir blieb zu viel unerklärt. Das kann in manchen Fällen sicher daran liegen, daß schlichtweg keine Quellen vorhanden waren, dann wäre es aber schön, wenn man dies dem Leser entsprechend mitteilen würde. Bei mehreren Themen ist aber davon auszugehen, daß es Quellen gab, und dann ist es ärgerlich, wenn Punkte nicht erläutert werden.

Der Umgang mit Zitaten ist gut gelungen, die Autorin baut diese sehr geschickt ein; so erstehen Ereignisse vor unseren Augen auf und gewinnen erzählerische Tiefe. Sehr erfreulich zum Beispiel ein Augenzeugenbericht des späteren „Gartenlaube“-Chefredakteurs Friedrich Hofmann über die kurzfristigen Unruhen in Coburg. Viele der auszugsweise zitierten Briefe sind ebenfalls interessant und geben den Personen Kontur und Lebendigkeit. Ein für mich ganz neues Licht wurde durch das Buch auf Victoire, Queen Victorias Mutter, geworfen, von der ich aus anderen Büchern einen viel negativeren Eindruck bekommen hatte. Luises Schwager Leopold, Onkel von Queen Victoria und später erster König von Belgien, wird hier ebenfalls gut und vielfältig beschrieben. Auch bei anderen Personen wurde ich angeregt, mich über diese noch eingehender zu informieren. Luise selbst und ihr Mann Ernst dagegen bleiben ein wenig blaß, was aber auch an den intensiven Personen um sie herum liegen kann. Jedenfalls merkt man, wie viel sorgfältige Recherche in diesem Buch steckt, und es ist erfreulich, wie kurzweilig die Informationen vermittelt wurden.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Hervorragende Biographie, im zweiten Teil wäre mehr "Mensch" schön gewesen

Schiller
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Wie immer war ich von Safranskis Schreibstl sehr angetan. Man ist in seine Bücher sofort "drin", er schafft es, seine Biographien mit viel Leben zu füllen, die Personen regelrecht wieder auferstehen zu ...

Wie immer war ich von Safranskis Schreibstl sehr angetan. Man ist in seine Bücher sofort "drin", er schafft es, seine Biographien mit viel Leben zu füllen, die Personen regelrecht wieder auferstehen zu lassen. Auch Schiller wird hier sofort greifbar, teilweise liest sich dieses Buch wie ein spannender Roman (was Schillers Leben auch durchaus angemessen beschreibt). Gerade die schweren Jugendjahre, die Flucht, die schwierigen Anfänge, die emotionalen Höhen und Tiefen Schillers in dieser Zeit werden hervorragend beschrieben und dem Leser nahegebracht. Auch wenn man weiß, wie es weitergeht, fiebert man doch regelrecht mit diesem leidenschaftlichen jungen, vom Schicksal ungerecht behandelten, Schiller mit.

Auch wie immer fand ich Safranskis Neigung zu sehr ausführlichen philosophischen Exkursen etwas anstrengend und weit weniger packend. Das Thema liegt ihm am Herzen, es hat auch in Leben Schillers einen wichtigen Platz, aber hier wird es doch manchmal viel zu viel. Kapitel vier und fünf sind fast durchgängig philosophische Betrachtungen - mehr Schiller, weniger Philosophie wäre mir hier (und auch an recht vielen weiteren Stellen) lieber gewesen.

Schillers Werke werden gut vorgestellt, mit wichtigen Hintergründen, Gedanken und einer Beschreibung der Lebensumstände Schillers bei Schreiben des jeweiligen Werkes. Leider ist es auch hier manchmal des philosophisch-theoretischen Hingergrundes (für mich jedenfalls) zu viel.

Ein wenig überrascht war ich, wie wenig Raum Schillers Beziehung und Ehe zu/mit seiner Lolo in diesem Buch findet. Gerade im Vergleich zu der Beschreibung von Schillers Jugend, in der die Eltern, die Beziehung zu ihnen, der Freundeskreis - das Persönliche eben gut und detailliert beschrieben werden, fand ich es enttäuschend, daß in der zweiten Hälfte der Buches der Mensch Schiller hinter dem Werk Schiller(s) zurücktritt. Die Beziehung zu Lolo war ein wichtiger Teil seines Lebens, findet hier aber nur in Nebensätzen und kurzen Absätzen Beachtung - sogar, als es um seinen Todeskampf geht. Auch die Freundschaft zu Goethe wird knapp behandelt (aber dafür hat Safranski diesem Thema ein hervorragendes eigenes Buch gewidmet). Der im ersten Teil des Buches so lebhaft geschilderte Mensch Schiller verschwindet im zweiten Teil sehr, persönliche Entwicklungen werden im Vergleich zu den ausführlichen Betrachtungen seiner Werke sehr knapp und ein wenig lieblos abgehandelt.

Es ist aber im Ganze eine hervorragende Biographie, in Stil und Thematik sehr lesenswert und informativ.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Eine Stadt wird lebendig

In Almas Augen
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Das Buch sollte nicht als Krimi vermarktet werden, denn das weckt falsche Erwartungen, wie man auch manchen Rezensionen entnehmen kann. Der Brand mit den vielen Todesopfern ist Aufhänger, ist der Punkt, ...

Das Buch sollte nicht als Krimi vermarktet werden, denn das weckt falsche Erwartungen, wie man auch manchen Rezensionen entnehmen kann. Der Brand mit den vielen Todesopfern ist Aufhänger, ist der Punkt, am dem letztlich alles zusammenläuft, aber letztlich ist er Hintergrund. Es geht nicht darum, wer nun für diesen Brand verantwortlich ist. "In Almas Augen" schildert eine kleine trostlose Stadt aus den Augen verschiedener Bewohner, begleitet diese episodenhaft durch ihr Leben. Und dies geschieht auf elegante, mitreißende Weise. Die verschiedenen Blickwinkel erlauben es dem Leser, sich nach und nach ein umfassendes Bild zu machen, Lücken werden gefüllt, Fragen werden beantwortet, Zusammenhänge erschließen sich. In schöner, nie übertreibender, nie plakativer Sprache wird die Stadt mit ihren Leuten zum Leben erweckt, man spürt die Atmosphäre, oft auch die Hoffnungslosigkeit. Die bittere Armut von Alma, ihre Hingabe für ihre Familie, ihre Schicksalsschläge...man spürt es beim Lesen, man fühlt mit. Weniger Schriftsteller können mit so wenigen Worten so überzeugend eine literarische Welt erschaffen. Die Charaktere haben alle echte Persönlichkeit, sind nicht austauschbar, sind nicht einfach nur "gut" oder "böse", sondern wie im wirklichen Leben eine Mischung von beidem. Sie sind echt.

Wer das Buch als Krimi liest, oder wissen möchte, was nun bei dem Brand geschah, wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Wer eine kleine Reise in diese trostlose Stadt unternehmen und das zwischenmenschliche Geflecht seiner Bewohner erforschen möchte, der wird das Buch genießen.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Lebendiger Blick auf die Geschichte

Sternstunden der Menschheit
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Stefan Zweig beschreibt in seinen "Sternstunden der Menschhheit" historische Ereignisse und verleiht ihnen durch detailfreudige Schilderung der Gedanken und Gefühle der Handelnden eine besondere Lebendigkeit. ...

Stefan Zweig beschreibt in seinen "Sternstunden der Menschhheit" historische Ereignisse und verleiht ihnen durch detailfreudige Schilderung der Gedanken und Gefühle der Handelnden eine besondere Lebendigkeit. So bangen wir bei der Belagerung von Byzanz mit den Stadtbewohnern, die wissen, daß sie ein schreckliches Schicksal erwartet und deren letzte Hoffnung auf Rettung grausam zerstört wird. Wir fühlen Händels Verzweiflung angesichts seiner Schaffenskrise, die Frustration der Südpolexpedition von Scott und noch vieles mehr. Zweig versteht es hervorragend, diesen Geschehnissen Leben einzuhauchen, mit einigen dichterichen Freiheiten mitreißend zu schildern. Er zeigt, wie ein Moment Weltgeschichte verändern kann, wenn Napoleon die Schlacht bei Waterloo verliert, weil einer seiner Untergebebenen sich entscheidet, strikt seinen Befehlen zu folgen, nicht seinem Instinkt. Wir lernen skrupellos Menschen kennen, wagemutige Herrscher, Genies, Getriebene und solche - wie den Komponisten der Marseillaise - die eher zufällig Anteil an geschichtlichen Entwicklungen haben. Durch die weite Bandbreite der von Zweig ausgewählten und geschilderten Episoden liest man über eine Vielfalt von Epochen, Ländern und Ereignissen.

Zweigs Sprache ist sehr eigen. So hat er wundervolle Ausdrücke wie "vollsaftige Wut" im Buch, oder kluge Sätze wie "Gewaltherrscher, wenn sie einen Krieg vorbereiten, sprechen, solange sie nicht völlig gerüstet sind, ausgiebigst vom Frieden". Andererseits ist sein Stil auch oft ausgesprochen pathetisch und weitschweifig. Dies ist anstrengend zu lesen und wirkt manchmal viel zu übertrieben. Eine der Episoden ist in Gedichtform geschildert, eine wie ein Theaterstück - das muß man mögen. Ich habe die Prosakapitel vorgezogen. Wenn man über die etwas übertriebenen Stilauswüchse hinwegliest, erhält man aber einen ungewöhnlichen und unterhaltsamen Blick in die Geschichte und die Menschen, die sie formten.