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Veröffentlicht am 11.09.2022

Toller Trip

Lincoln Highway
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Mit Lincoln Highway ist Amor Towles wieder ein großartiges Buch gelungen. Sein Gentleman in Moskau hatte mich schon total begeistert, aber bei diesem Buch waren die Meinungen meiner Freundinnen sehr gespalten. ...

Mit Lincoln Highway ist Amor Towles wieder ein großartiges Buch gelungen. Sein Gentleman in Moskau hatte mich schon total begeistert, aber bei diesem Buch waren die Meinungen meiner Freundinnen sehr gespalten. Ich war also sehr gespannt, was mich erwarten würde, deswegen habe ich mich auf eine Übersetzung eingelassen die zudem auch noch gekürzt ist — normalerweise ist jedes einzelne für mich ein K.O.-Kriterium. In diesem Falle hat es aber funktioniert, und ich bin begeistert!
Dieses Buch enthält wirklich alles, was ich von einem Roadmovie erwarten würde, und mehr.
Die Charaktere sind vielschichtig, wobei ich Billy am liebsten mochte, aber Sally hat mir auch sehr gut gefallen.
Die Bezüge zu den Heldenepen welche Billy so begeistert liest sind großartig, desgleichen die Hintergrundgeschichten der einzelnen Charaktere, von denen keiner ein leichtes Leben gehabt hat.
Alle hoffen auf eine bessere Zukunft, aber die Wege, die sie dafür gehen wollen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Für Billly, Emmet, Dutchess und Woolly beginnt eine ereignisreiche Fahrt die nicht so abläuft, wie Emmet es sich vorgestellt hat.
Wie in der Odyssee gibt es auch hier Irrungen und Wirrungen, und unseren Protagonisten wird so einiges abverlangt. Es gibt auch keinen Mangel an Gefahren, aber auch Hilfe von Fremden.
Ich hoffe ich verrate nicht zu viel wenn ich sage, dass ich das Ende zwar hoffnungsvoll, aber auch bedrückend fand.
Die Sprecher/in Uve Teschner, Julian Greis und Lisa Hrdina machen ihre Sache großartig und tragen viel zu der eindrucksvollen Atmosphäre des Buches bei.

Fans von Roadmovies werden hier voll auf ihre Kosten kommen, aber auch Leute die einfach nur geschichtlich und/oder kulturell interessiert sind, denn auch diese Aspekte kommen in dem Buch nicht zu kurz.

Vielen Dank an Hörbuch Hamburg via Netgalley für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Freiheit?

Freiheitsgeld
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Worum geht es?

In nicht allzu ferner Zukunft (2064) beziehen die Menschen Freiheitsgeld — ein bedingungsloses Grundeinkommen das jedem Bürger eines Landes zusteht. Die meiste Arbeit wird von Robotern ...

Worum geht es?

In nicht allzu ferner Zukunft (2064) beziehen die Menschen Freiheitsgeld — ein bedingungsloses Grundeinkommen das jedem Bürger eines Landes zusteht. Die meiste Arbeit wird von Robotern verrichtet; die Menschen leben eingepfercht in Städten, große Naturschutzreservate zum Erhalt der Erde dürfen nicht betreten werden.

Kurz vor dem 30jährigen Jubiläum der Einführung des Freiheitsgeldes wird dessen Schöpfer tot aufgefunden. Ahmad Müller, ein junger, eifriger Polizist glaubt nicht an einen Suizid und fängt an zu ermitteln. Plötzlich wird es brisant, er läuft Gefahr, für einen Mord angeklagt zu werden.

Meine Meinung:

Die Idee des ‘Freiheitsgeldes’ (aka bedingungsloses Grundeinkommen) die Eschbach hier aufgreift ist nicht neu. In verschiedenen Ansätzen gibt es sie schon seit Jahrhunderten. In Deutschland läuft derzeit seit 2020 eine Studie dazu, deren erste Auswertungen im Frühjahr 2023 erwartet werden.

Interessant ist, was Eschbach daraus macht. Er beleuchtet das Freiheitsgeld aus verschiedenen Perspektiven, bringt allerdings eine erschwerende Variante ein: die meiste Arbeit wird von Robotern gemacht; wer also mehr haben will als nur das Freiheitsgeld, muss versuchen, einen der raren Arbeitsplätze zu ergattern.

Einigen der Protagonisten ist das gelungen, sie kommen aber trotzdem nicht auf einen grünen Zweig, denn ein Großteil ihres Verdienstes geht durch Steuern verloren.

Im Grunde geht es im Buch nur um das Pro und Kontra des Freiheitsgeldes, auf dessen Auswirkungen auf die Lebensbedingungen, und darum, ob man nicht ohne besser dran war oder wäre, würde es wieder abgeschafft. Wie viel Freiheit haben die Leute wirklich, und wer profitiert letztendlich am meisten davon?

Wir lernen die unterschiedlichsten ProtagonistInnen kennen; einige leben nur vom Freiheitsgeld, andere haben zusätzlich Arbeit, und die ganz glücklichen leben gar in Luxus — aber alles hat seinen Preis…

Ahmad Müller, ein junger Polizist mit wenig Erfahrung in der Abteilung Gewaltverbrechen, versucht, diverse Morde aufzuklären.

Dabei wird er von irgendeiner hohen Stelle enorm behindert. Die Entwicklung, die alles nimmt ist sehr beklemmend. Die Bürger leben in einem totalen Überwachungsstaat und müssen sehr findig sein, um der Überwachung zu entkommen.

Ich würde zu viel verraten, würde ich erzählen wie es Ahmad ergeht, oder ob das Ende dem nahekommt, was ich mir erhofft hätte.

Fakt ist, dass ich das Ende gelungen und überzeugend finde. Eine Lösung für oder wider das Freiheitsgeld wird glücklicherweise nicht angeboten, aber das Buch gibt viele Denkanstöße, und wer weiß, vielleicht werden wir ja eine Form des Freiheitsgeldes noch erleben.

Erstaunlicherweise fand ich dieses Buch nicht so beklemmend wie Eschbachs NSA — vielleicht bin ich durch Beispiele von Überwachungsstaaten wie China oder die ehemalige DDR einfach schon zu vertraut mit diesem Thema als dass es unvorstellbar wäre.

Trotz der ganzen Theorien ist das Buch sehr spannend, ich kann es nur empfehlen.

Vielen Dank an Lübbe via Netgalley für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Interessante Art zu reisen

Couchsurfing in Russland
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Kurzweilig, amüsant, und aufschlussreich.

Stephan Orth bereist Russland und lernt Land und Leute kennen wie man es als Standardtourist niemals kann.
Seine GastgeberInnen und Unterkünfte sind so unterschiedlich ...

Kurzweilig, amüsant, und aufschlussreich.

Stephan Orth bereist Russland und lernt Land und Leute kennen wie man es als Standardtourist niemals kann.
Seine GastgeberInnen und Unterkünfte sind so unterschiedlich wie das Land welches er bereist.
Die Eindrücke und Erfahrungen sind lebhaft beschrieben und eine Bereicherung für Jede/n der/die das Buch liest, oder, wie ich anhört. Ich werde bestimmt noch die anderen Länder mit ihm besuchen.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Naja...

Der Papierpalast
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Eines dieser gehypten Bücher. Ich habe es geschenkt bekommen, sonst wäre es sicher recht bald in die Ecke geflogen. So aber habe ich mich durchgebissen.
Was das Buch rausreißt ist tatsächlich der Erzählstil. ...

Eines dieser gehypten Bücher. Ich habe es geschenkt bekommen, sonst wäre es sicher recht bald in die Ecke geflogen. So aber habe ich mich durchgebissen.
Was das Buch rausreißt ist tatsächlich der Erzählstil.
Die Charaktere sind nicht liebenswert -- nicht ein einziger!
Die Geschichte springt ziemlich zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin-und her, der Schluss ist vollkommen undurchsichtig, und die gesamte Geschichte für mich recht uninteressant. Wer Zeit zu verschwenden hat kann es getrost lesen, ansonsten lieber bleiben lassen.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Schöne Idee

Die Magie der Namen
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Dieses Buch stand schon seit Jahren auf meiner Wunschliste, und jetzt habe ich es endlich geschafft es anzuhören.
Die Idee hat mich total fasziniert, und die Umsetzung ist soweit auch gelungen, mir persönlich ...

Dieses Buch stand schon seit Jahren auf meiner Wunschliste, und jetzt habe ich es endlich geschafft es anzuhören.
Die Idee hat mich total fasziniert, und die Umsetzung ist soweit auch gelungen, mir persönlich war der Stil aber zu schlicht.
Da es aber für Kinder gedacht ist, geht das in Ordnung, denke ich.

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