Profilbild von Vorleser

Vorleser

Lesejury Profi
offline

Vorleser ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Vorleser über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2018

Irene rettet die Welt

Das dunkle Archiv
0

Ich bin etwas überrascht, da der Klappentext so gar nicht stimmt, und mal wieder vollkommen irre-leitend ist.

Glücklicherweise habe ich das Buch nicht aufgrund der Synopsis gekauft, sondern weil ich ein ...

Ich bin etwas überrascht, da der Klappentext so gar nicht stimmt, und mal wieder vollkommen irre-leitend ist.

Glücklicherweise habe ich das Buch nicht aufgrund der Synopsis gekauft, sondern weil ich ein Fan der Serie bin.

Man kann nicht wirklich sagen, dass Irene von einem Drachen 'gebeten' wird, und das Buch enthält kein tödliches Geheimnis. Die Beschaffung des Buches stellt Irene jedoch vor diverse Probleme, denn nicht nur sie ist hinter diesem speziellen Buch her.
Sie landet im New York der 1920erJahre, und da gibt es so einige Gefahren mit denen Irene nicht gerechnet hat.
Wie üblich macht sie das Beste aus einer ziemlich ausweglosen Situation, aber sie zahlt eine hohen Preis dafür.

Das Buch ist spannend und unterhaltsam, und ich habe es genossen, wieder in die Welt der 'Bibliothek', der Drachen und Fae einzutauchen.
Es hilft sicher, wenn man die vorausgehenden Bände kennt, aber man kann es vermutlich auch ohne Vorwissen genießen.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Spannend

Freak City / Hexenkessel
0

Wer Martin Krists Berlin Krimis kennt wird sicher etwas wiedererkennen: einen schnellen, spannenden Krimi, der einen bis zur letzten Seite rätseln lässt wie alles zusammenhängt.
Martin hat seinen Krimi ...

Wer Martin Krists Berlin Krimis kennt wird sicher etwas wiedererkennen: einen schnellen, spannenden Krimi, der einen bis zur letzten Seite rätseln lässt wie alles zusammenhängt.
Martin hat seinen Krimi aber diesmal in New York angesiedelt, so dass sich seine Fans auf ungewohntem Terrain befinden.

Wir haben es hier mit so ziemlich allen Klischees zu tun, die wir von amerikanischen Krimis gewöhnt sind. Das ist durchaus nicht negativ gemeint, hat es doch einen gewissen Wiedererkennungswert, so dass man sich nicht vollkommen verloren fühlt.

Die Hauptfigur ist jedenfalls sehr interessant, so dass man neugierig wird auf den Hintergrund dieser Person.

Die Charaktere in diesem Buch sind durchweg so gestaltet, dass ich mich mit niemandem identifizieren konnte (das ist mir aber noch in keinem von Martins Krimis gelungen), und auch niemanden mochte, mit Ausnahme von Pearl, der OK zu sein scheint, nach dem Motto: raue Fassade, goldenes Herz (was natürlich auch wieder ein Klischee ist).

Insgesamt hat mir das Buch Spaß gemacht, aber die realen Berlin Krimis gefallen mir besser.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Downton Abbey in Hinterpommern

Gut Greifenau - Abendglanz
1

Wir befinden uns auf einem Gut in Pommern kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges.

Wir lernen die Gutsfamilie, ihre Pächter und Angestellten, sowie einige andere Personen aus den unterschiedlichsten ...

Wir befinden uns auf einem Gut in Pommern kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges.

Wir lernen die Gutsfamilie, ihre Pächter und Angestellten, sowie einige andere Personen aus den unterschiedlichsten Kreisen kennen, deren Wege sich früher oder später kreuzen.

Die historischen Fakten sind gut recherchiert, und die Charaktere sind sehr gut angelegt.
Innerhalb von jedem Kreis gibt es gute, schlechte, und gleichgültige Personen.
Keine dieser Personen ist nur gut, oder nur böse, sondern alle sind vielschichtig und deshalb überzeugend.
Die drei 'Kinder' der Familie die auf dem Gut leben machen die größten charakterlichen Entwicklungen durch, besonders Konstantin, der älteste Sohn und zukünftige Erbe, und Katharina, seine jüngste Schwester.

Beide haben ein Geheimnis, aber natürlich ist das Leben für die unmündige Katharina wesentlich schlimmer als für ihren zehn Jahre älteren Bruder.

Die Mutter, Feodora, ist eine vom Ehrgeiz zerfressene, gewalttätige Person, der Vater, Adolphis, ist ein Schlappschwanz.

Die beiden Kinder die nicht mehr im Haus leben werden von ihren Geschwistern nicht vermisst. Sie haben denselben Dünkel wie ihre Mutter, was besonders bei Nikolaus sehr ausgeprägt ist. Er wird sicher mal ein glühender Anhänger Hitlers werden -- die Anzeichen und Anschauungen sind schon da.
Die Dienstboten sind auch interessant: im Grunde spiegeln sie die schlechtesten Eigenschaften ihrer Herrschaft wider, aber darauf kann man sie nicht reduzieren. Alle haben ihr Päckchen zu tragen, was sie mehr oder weniger würdevoll tun.
Die Pächter haben Angst vor Neuerungen, was sicher nicht zuletzt auf ihre fehlende Bildung zurückzuführen ist.
Mittlerweile schwelt es im Reich, die Arbeiter werden immer unzufriedener, und die Bürgerlichen mit Geld drängen in die Adelskreise -- zumindest versuchen sie es.
Alles steuert auf den 1. Weltkrieg zu.
Wir verlassen das Gut und Dorf kurz nach Ausbruch des Krieges -- ohne allerdings zu erfahren, wie es weitergeht. Zwei weitere Bände werden folgen, worauf man gespannt sein darf.

Das 'Downton Abbey in Hinterpommern' aus dem Klappentext ist absolut gerechtfertigt.
Es gibt Parallelen zu dieser beliebten Fernsehserie, was natürlich in der Natur der Sache liegt, denn die Lebensbedingungen der Adligen und Untergebenen waren sicher überall in Europa recht ähnlich.
Es gibt aber auch genügend Unterschiede, zum Beispiel ist der Ton im Haus hier viel schärfer als wir es von Lady Cora oder ihrem Mann Robert gewohnt sind. Es gibt auch die Thomas Barrow und Sarah O’Brien Äquivalente, aber keinen Carson.

Dieser Roman hat Spaß gemacht. Er ist gut geschrieben und zeigt die Gesamtsituation im Reich sehr schön auf, lebendig gemacht durch die doch sehr verschiedenen Charaktere und ihre äußeren und inneren Konflikte.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Der böse Harry Potter?

Magisterium - Der Weg ins Labyrinth
0

Dieses Buch konnte ich nicht beiseite legen. Callum wird als Lehrling fürs Magisterium ausgesucht, und während seines ersten Jahres dort erfährt er Dinge über sich, die ihn fast verzweifeln lassen.

Ich ...

Dieses Buch konnte ich nicht beiseite legen. Callum wird als Lehrling fürs Magisterium ausgesucht, und während seines ersten Jahres dort erfährt er Dinge über sich, die ihn fast verzweifeln lassen.

Ich fühlte mich in so einigem an Harry Potter erinnert, aber trotz der Parallelen ist dieses Buch ganz anders.

Ich möchte nicht zu viel verraten, deswegen kann ich meine Überschrift nicht weiter erklären.

Ich habe dieses Buch sehr schnell beendet, da es mir nicht möglich war, es beiseite zu legen. Ich bin nahtlos zu Band 2 übergegangen, welcher auch schon sehr gut anfängt.
Ich hoffe, das Tempo und die Spannung können aufrechterhalten werden, aber auch wenn nicht, so habe ich doch diesen Band sehr genossen.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Verstörend

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
0

Das ist ein großartiges Buch. Sehr verstörend, da ist man froh, dass Hitler noch keine Computer und heutige Technologie zu seiner Verfügung hatte. Er hat ja schon mehr als genug Schaden angerichtet mit ...

Das ist ein großartiges Buch. Sehr verstörend, da ist man froh, dass Hitler noch keine Computer und heutige Technologie zu seiner Verfügung hatte. Er hat ja schon mehr als genug Schaden angerichtet mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung standen. Nicht auszudenken, was er heutzutage gemacht hätte -- aber halt, genau das hat Andreas Eschbach ausgedacht.
Und es ist schrecklich.
Es ist auch beunruhigend, dass wir heutzutage so viel online machen. Unsere ganzen Daten sind dort, für alle Welt zum Missbrauch, denn wir (bzw unsere Daten) sind auch nur so gut geschützt wie die Server auf denen sie liegen -- und die werden ja ständig spektakulär gehackt.

Und obwohl ich mir all dessen bewusst bin, empfinde ich es als angenehm. dass ich z.B. meinen Stromzählerstand online übermitteln kann.
Im Grunde, und besonders nach Lektüre dieses großartigen Romans, sollte man sagen: wehret den Anfängen -- aber natürlich rechnet niemand wirklich damit, dass seine Daten derart missbraucht werden.

Ich möchte dieses Buch jedem ans Herz legen, und ich wünschte mir, dass es ins Englische übersetzt würde, damit viel mehr Leute es lesen könnten.

Laura Maire als Sprecherin hat ihre Sache großartig gemacht -- sehr eindringlich, ohne theatralisch zu sein.
Ein fantastisches Hörerlebnis.