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Veröffentlicht am 14.07.2019

Mobbing aus dem Ruder

R.I.P.
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R.I.P. von Yrsa Sigurdardottir

Die Opfer flehen um Verzeihung, aber sie ahnen bereits wofür sie zur Rechenschaft gezogen werden sollen.
Es gibt dennoch kein Entrinnen, sie werden sterben, grausam. Der ...

R.I.P. von Yrsa Sigurdardottir

Die Opfer flehen um Verzeihung, aber sie ahnen bereits wofür sie zur Rechenschaft gezogen werden sollen.
Es gibt dennoch kein Entrinnen, sie werden sterben, grausam. Der Rächer hat seine Opfer im Visier und wird bis zum Schluss nach seinem Gewissen handeln.

Die Autorin, ein anerkannter Name, hat meine Erwartungen über diesen Thriller leider nicht ganz erfüllt.
Die Umsetzung der Dramatik und die Ausschöpfung über ein zeitgemäßes und hochgefährliches Thema hat mich nicht voll und ganz überzeugt. Die Täter und Opfer waren irgendwie leblos, ich hatte erwartet viel mehr Gefühl und deren Gedanken zu erfahren.
Zudem haben die Querelen der Ermittler ziemlich viel Raum in diesem Thriller eingenommen und mich oft beim Lesen genervt. Die Spannung, die anfangs vorhanden war, ging dadurch vollkommen verloren. Lange seitenweise Dialoge, die nichts mit Aufklärung zu tun haben sind keine Seltenheit.
Ich war mehrmals versucht abzubrechen, dachte jedoch immer es müsste ja mal weitergehen mit der Aufklärung. Die Auflösung letztendlich war mir nicht logisch bzw. schlüssig genug und alles in allem wieder zu viel und zu schnell am Ende.
Dieses so hochaktuelle Thema liefert so viel Potenzial für einen spannungsgeladenen Thriller und wurde zu meinem Bedauern nicht wirklich umgesetzt bzw. ausgeschöpft.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Grenzenlose Gier

Das Eis
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Das Eis von Laline Paull


Wegen der schmelzenden Gletscher werden immer seltener Eisbären in der Arktis gesichtet. Und immer mehr wird die neue „Wasserstraße“ Anlass zu politischen Auseinandersetzungen. ...

Das Eis von Laline Paull


Wegen der schmelzenden Gletscher werden immer seltener Eisbären in der Arktis gesichtet. Und immer mehr wird die neue „Wasserstraße“ Anlass zu politischen Auseinandersetzungen.
Beim Ausspähen nach Eisbären in der Arktis kommt die „Vanir“ den Gletschern gefährlich nahe und die Passagiere erleben unmittelbar das Kalben eines solchen. Doch gleichzeitig gibt das Eis auch ein schauriges Geheimnis preis, die Leiche des vor 3 Jahren spurlos verschwundenen Naturaktivisten und Naturschützers Tom. Nur sein bester Freund kehrte von der damals statt gefundenen Expedition lebend zurück und er hat seitdem massive Albträume. Jedoch hindert ihn das daran weiterhin lukrative Geschäfte mit skrupellosen Ausbeutern und windigen Politikern zu betreiben.

Die Idee zu diesem Buch ist ausgefallen und der Klappentext hat mich sogleich für dieses Buch begeistert. Das Thema ist gut recherchiert und umgesetzt, für mich ist die Handlung total überzeugend.
Von der ersten Zeile an bin ich überrascht, wie plastisch mir die ganze Gegend vor Augen steht. Die riesigen eisigen Gletscher, die immer höher aufragenden glitzernden Steilhänge, die Stille und Weite der Arktis. Ich habe mich schon lange nicht von einem Thema so angesprochen gefühlt, es beschreibt ein vielschichtiges Drama, das direkt vor unseren Augen geschieht und uns eigentlich alle angeht. Laline Paull hat einen ansprechenden und präzisen Schreibstil, von Anfang an Neugier weckend, die Problematik spannend bis zum Ende gehalten. „Das Eis“ist für mich auch ein besonderer Krimi, er vermittelt gleichzeitig ein aktuelles Umweltproblem und zeigt gnadenlos beispiellose Machtgier und Korruption der Staaten und Großkonzerne auf. Das Buch gibt großen Anlass zum Nachdenken über unser weiteres Verhalten unserer Umwelt gegenüber.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Lautlose Schreie

Knochenschrei: Thriller
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Knochenschrei von Catherine Shepherd

Catherine Shepherd bringt uns die Handlung ihres 8. Zons-Thriller auf zwei Zeitzonen nahe.

Zons im Jahre 1497:
Unerwartet verschwindet eines Nachts die blutjunge ...

Knochenschrei von Catherine Shepherd

Catherine Shepherd bringt uns die Handlung ihres 8. Zons-Thriller auf zwei Zeitzonen nahe.

Zons im Jahre 1497:
Unerwartet verschwindet eines Nachts die blutjunge Novizin Brunhilde hinter den Tiefen Mauern des Franziskanerklosters. Bastian, der zuerst vermutet dass sie heimlich davongelaufen wäre, wird eines besseren belehrt, als er plötzlich noch auf die Leiche einer anderen Nonne stößt. Die jungen Novizinnen des Klosters berichten flüsternd und voller Furcht von einem Teufel, der sie Nachts aufsucht und berührt. Und sie sollen nicht die Letzten sein.
Denn ohne Gnade lässt der Täter seine Opfer ausweglos in ihrer Dunkelheit zurück, für sie gibt es keine Rettung.

Zons in der Gegenwart:
Hinter der Kellermauer eines alten Gebäudes wird durch Zufall das uralte Skelett einer Nonne und ihres ungeborenen Kindes entdeckt. Und nach einer intensiven Untersuchung am Fundort wird eine weitere Leiche
entdeckt, lebendig eingemauert. Für Kommissar Oliver Bergmann beginnt ein Kampf auf Leben und Tod, denn der Täter hinterlässt eine makabre zukunftsweisende Botschaft versteckt im Unterleib des Opfers. Was dann in einer Baugrube ans Licht kommt ist unglaublich.


Knochenschrei“ ist mein erster Band aus der der 8-teiligen Reihe der spannenden Zons-Thriller von Catherine Shepherd, und durch die Aufteilung auf zwei unterschiedliche Zeitzonen hat er einen gewissen Reiz auf mich ausgeübt. Eindrucksvoll, glaubhaft und gruselig sind die Erzählungen aus der Vergangenheit. Ich habe mich sehr schnell in die Handlung eingelesen und war bestens unterhalten.
Die Charaktere und Gedanken der Akteure werden dem Leser glaubhaft und nachvollziehbar vermittelt.
Hartnäckig und unbeirrt treiben Bastian und Oliver die Ermittlungen bis zum Erfolg voran. Das Martyrium der Opfer und die Erkenntnis ihrer Ausweglosigkeit ist spürbar und greift meine Nervenzellen an.
Von Anfang an wird die Spannung in beiden Epochen bis zum Finale gut strukturiert aufgebaut und fesselt durch einen fließenden Schreibstil. Tatsächlich bis um Ende lässt uns die Autorin rätseln und im Dunkeln über die Täter und deren Motive.
„Knochenschrei“ ist kein blutrünstiger Thriller, schockiert jedoch durch seine Thematik und gekonnte Vermischung mit historischen Einflüssen.
Im Nachwort erklärt Catherine Shepherd die historischen Einflüsse und Wissenswertes für die Handlung und bindet auch Hildegard von Bingen mit ein.

„Knochenschrei“ ist ein lesenswerter Thriller und in sich ein runder und abgeschlossener Band.

Veröffentlicht am 04.03.2018

unterhaltsamer Krimi

In eisiger Nacht
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„In eisiger Nacht“ von Tony Parsons

Nachdem mir das Buch „Wer Furcht sät“ von Tony Parsons gefallen hat, wollte ich mir ein weiteres vornehmen und wurde nicht enttäuscht.

Schauplatz ist das winterliche ...

„In eisiger Nacht“ von Tony Parsons

Nachdem mir das Buch „Wer Furcht sät“ von Tony Parsons gefallen hat, wollte ich mir ein weiteres vornehmen und wurde nicht enttäuscht.

Schauplatz ist das winterliche London, als an einem Morgen eine entsetzliche Ladung in einem Kühllasters aufgefunden wird. Es sind 12 Leichen, erfrorene junge Frauen, unterschiedlichster Herkunft und Nation. Die Pässe der Frauen wurden im Fahrerhaus gefunden, gefälscht, doch es sind 13 Pässe und Wolfe zählt noch mal nach. Jetzt hat er gleich mehrere Dinge zu ermitteln. Wer sind die Frauen, was wollten sie in London und wer ist die vermisste 13te Person. Scheinbar, nach näherem Betrachten der Umstände, ist sie illegal nach England eingereist. Und dann ist sie in größter Gefahr. Denn es ist nicht bekannt, wer den Transporter ins Land gebracht hat und welches Ziel und welche Bestimmung die Frauen hatten.
Auch dieser Band „In eisiger Nacht“ war für mich wieder ein unterhaltsamer Griff ins Krimi-Genre. Die zeitnah und auch realistisch geschehenen Ereignisse haben mich doch sehr erschüttert und die Brutalität war körperlich spürbar. Die Handlung hat sich von Anfang immer weiter gesteigert und die Spannung war greifbar. Besonders angekommen ist die Bösartigkeit und die Heuchelei diverser Subjekte. Obwohl ich den Täter irgendwann auf dem Schirm hatte, war die Auflösung und die Machenschaften dann doch sehr hässlich und verachtenswert. Auch „In eisiger Nacht“ kommt das Thema Gerechtigkeit voll zum Tragen. Was ist richtig und was ist falsch. Doch mich lässt der Kriminalroman auch recht nachdenklich zurück.
Der Autor Tony Parsons hat hier wieder ein emotionales Buch geschrieben, die Ausdrucksweise ist klar und lebhaft.
Schon die Struktur und Beschaffenheit des Einbands gibt mir beim Lesen immer wieder ein ungutes Gefühl.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Für mich kein Thriller

Aisha
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„Aisha“ von Jesper Stein

„Aisha“ ist der 4. Mordfall den Kommissar Axel Steen aufzuklären bekommt und für mich ist es der erste, den ich lese. Aufgrund der Bewertungen vorangegangener Bände ...

„Aisha“ von Jesper Stein

„Aisha“ ist der 4. Mordfall den Kommissar Axel Steen aufzuklären bekommt und für mich ist es der erste, den ich lese. Aufgrund der Bewertungen vorangegangener Bände war ich neugierig und wurde leider nicht überzeugt.

Kurz hintereinander werden zwei ehemalige Mitarbeiter des dänischen Geheimdienstes PET auf brutalste Weise ermordet aufgefunden. Axel Steen wird vom Geheimdienst in die Ermittlungen eingebunden und stößt auf merkwürdige Ungereimtheiten in der Vergangenheit sowohl bei den Opfern, wie auch im Verhalten und Vorgehen des Geheimdienstes. Selbst Mitarbeiter seines eigenen Teams, mit denen er zur Zeit zusammenarbeitet, sind auf unerklärliche Weise mit den Begebenheiten verbunden. Doch wer ist diese Aisha eigentlich, die in den Geheimakten immer öfter auftaucht?


Meine Lesegeduld wurde bei „Aisha“ auf eine harte Probe gestellt. Erst in den allerletzten Kapiteln wurde die Handlung spannend und temporeich abgearbeitet. Bis dahin war keine Spannung bzw. Spannungsaufbau zu erkennen. Auch der im Titel erwähnte Name Aisha, wurde erst sehr spät in die Handlung aufgenommen. Die Vorabinformationen und der Aufbau bis zur eigentlichen Handlung zogen sich bis weit über die Hälfe des Thrillers hinaus, wobei ich weder Gänsehaut noch Kribbeln verspürte. Auch die Handlung hat mich im Nachhinein nicht komplett überzeugt oder beeindruckt. Aber ich kenne dafür jetzt Kopenhagen. Möglich, dass ich noch ein weiteres Buch von Jesper Stein lesen werde, denn der Schreibstil hat mir doch recht gut gefallen.