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Veröffentlicht am 10.02.2024

Gelungener Auftakt

Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten
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Die Familiensaga "Haus Kölln" entführt den Leser ins Elmshorn des Jahres 1886, wo Charlotte Kölln nach dem tragischen Tod ihres Mannes plötzlich vor der Herausforderung steht, die familieneigene Kornmühle ...

Die Familiensaga "Haus Kölln" entführt den Leser ins Elmshorn des Jahres 1886, wo Charlotte Kölln nach dem tragischen Tod ihres Mannes plötzlich vor der Herausforderung steht, die familieneigene Kornmühle weiterzuführen. Als Frau in einer Zeit, in der Frauen keine Geschäfte führen dürfen, kämpft sie gegen gesellschaftliche Normen und drohenden Ruin an. Als ihr Sohn Peter Bertha, eine Arbeiterin, heiraten möchte, gerät Charlotte in einen inneren Konflikt zwischen Familienstatus und persönlichem Glück.

Der Roman, sorgfältig recherchiert von Autorin Elke Becker, spannt sich über die 1890er Jahre und ist in drei Handlungsstränge gegliedert, die sich um Charlotte, Bertha und Luisa, die Apothekertochter, drehen. Charlotte steht im Zentrum, während sie sich mit den Herausforderungen des Alleinseins und der Geschäftsführung auseinandersetzt.

Die Geschichte gibt Einblicke in die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen der Zeit und beleuchtet den Aufstieg der Haferflockenproduktion. Obwohl fiktiv, basiert vieles auf historischen Fakten und bietet einen authentischen Einblick in das Leben der Familie Kölln.

Die Charaktere sind lebendig und vielschichtig, insbesondere die Frauen, die gegen gesellschaftliche Konventionen kämpfen und für ihre Träume einstehen. Die Handlung ist fesselnd und gut nachvollziehbar, mit einem konstanten Spannungsbogen, der den Leser durch das Buch trägt.

"Haus Kölln" vereint geschickt historische Genauigkeit mit fiktiver Handlung und präsentiert starke Charaktere, die den Leser in die Welt der Familie Kölln eintauchen lassen. Insgesamt ist es eine gelungene Mischung aus historischem Hintergrund und packender Erzählung, die das Leben und die Herausforderungen einer Familie im späten 19. Jahrhundert einfühlsam porträtiert.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Die Gabe

Der Fluch der Seher
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Kristina Quills nimmt uns Leser mit "Valerys Traum" auf eine faszinierende Reise in eine Welt voller Geheimnisse und Magie. Ihr Schreibstil ist so klar und flüssig, dass man sich sofort in die Geschichte ...

Kristina Quills nimmt uns Leser mit "Valerys Traum" auf eine faszinierende Reise in eine Welt voller Geheimnisse und Magie. Ihr Schreibstil ist so klar und flüssig, dass man sich sofort in die Geschichte hineinversetzt fühlt und sich mit den Charakteren identifizieren kann. Besonders Valery, die Hauptfigur, springt förmlich aus den Seiten heraus und wächst im Verlauf der Handlung zu einer starken und inspirierenden Heldin heran. Ihre Entwicklung ist so berührend und mitreißend, dass man einfach mit ihr mitfiebert.

Die slawische Mythologie und die Idee einer magischen Universität geben der Welt von Valery eine einzigartige Atmosphäre, die einen vollkommen in ihren Bann zieht. Die Handlung ist von Anfang an packend und voller Spannung, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Kristina Quills zeigt sich mit "Valerys Traum" als talentierte Geschichtenerzählerin, die es versteht, ihre Leser zu fesseln und sie auf eine unvergessliche Reise mitzunehmen. Man kann kaum erwarten, noch mehr von Valerys Abenteuern zu erfahren und sich erneut von Quills' faszinierendem Schreibstil verzaubern zu lassen.

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Cedric und Dorian

Requiem für einen blutroten Stern
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"Requiem für einen blutroten Stern" führt uns in das viktorianische London des Jahres 1873, wo Cedric Edwards, ein sterbender Vater und angesehener Konzertpianist, eine folgenschwere Entscheidung treffen ...

"Requiem für einen blutroten Stern" führt uns in das viktorianische London des Jahres 1873, wo Cedric Edwards, ein sterbender Vater und angesehener Konzertpianist, eine folgenschwere Entscheidung treffen muss. Eine Therapie verspricht nicht nur Heilung, sondern auch Unsterblichkeit. Angesichts seiner eigenen Krankheit und des Verlusts seiner Frau fühlt sich Cedric verpflichtet, seine Familie nicht allein zu lassen. Doch das Angebot birgt düstere Geheimnisse, die er erst im Laufe der Zeit erahnt.
Von Anfang an hat mich Cedrics Figur fasziniert. Man erlebt seine innere Zerrissenheit, seine tiefe Liebe zu seinen Töchtern und den unermesslichen Schmerz nach dem Tod seiner Frau Adele. Durch verschiedene Erzählperspektiven taucht man nicht nur in Cedrics Welt ein, sondern auch in das Leben von Dorian, einem Waisenjungen in Rom, dessen Existenz von Geheimnissen umgeben ist.
Anika Beer gelingt es meisterhaft, uns in das viktorianische Zeitalter zu entführen und eine Atmosphäre zu schaffen, die die Handlung lebendig macht. Durch geschickte Rückblenden und Perspektivenwechsel werden die Charaktere greifbar und ihre Verbindungen langsam enthüllt. Die Geschichte steckt voller Details, die einen tief in das Leben der Figuren eintauchen lassen. Besonders beeindruckend ist Beers Schreibstil, der das viktorianische Setting perfekt einfängt und die Handlung mit künstlerischen Elementen wie Illustrationen und Klavierstücken bereichert.
Ich bin war immer wieder gefesselt von der Story, bei mir ploppten immer wieder Fragen auf, deswegen hoffe ich sehr auf mehr von Cedric und Dorian.

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Ein Dorf voller Hexen

Die Hexen von Cleftwater
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"Die Hexen von Cleftwater" von Margaret Meyer hat mich von der ersten Seite an in eine düstere und faszinierende Welt entführt. Als Leser wurde ich direkt ins Jahr 1645 im ländlichen East Anglia versetzt, ...

"Die Hexen von Cleftwater" von Margaret Meyer hat mich von der ersten Seite an in eine düstere und faszinierende Welt entführt. Als Leser wurde ich direkt ins Jahr 1645 im ländlichen East Anglia versetzt, wo die stumme Hebamme Martha Hallybread ein scheinbar ruhiges Leben führt, bis der unbarmherzige Hexenjäger Silas Makepeace das Dorf betritt.
M. Meyer beschreibt die Zeit der Hexenverfolgung mit einer Intensität, die mir mehr als einmal einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Ihre Worte fesselten mich und ließen mich nicht mehr los, selbst wenn die Beschreibungen der Foltermethoden und Verurteilungen schwer zu ertragen waren.
Die Entwicklung von Martha hat mich besonders beeindruckt. Ihre Balance zwischen dem Bestreben, Frauen zu retten, und dem Schutz ihres eigenen Lebens hat eine poetische Tiefe, die mich zutiefst berührte. Marthas unerschütterliche Stärke, um unter solch lebensbedrohlichen Umständen zu überleben, hinterließ einen bleibenden Eindruck, der mich auch lange nach dem Lesen des Buches begleitete.
Das Buch verdeutlicht die gesellschaftliche Verunsicherung und den Umbruch jener Zeit auf eindrucksvolle Weise. Meyer zeigt die sozialen Dynamiken der Hexenverfolgung schonungslos auf, was den Roman zu einem Mahnmal gegen Ungerechtigkeit und Aberglauben macht.
Trotz der schweren Thematik kann ich "Die Hexen von Cleftwater" uneingeschränkt weiterempfehlen. Es bietet einen tiefgründigen Einblick in eine dunkle Periode der Geschichte und regt zum Nachdenken über die Abgründe der menschlichen Natur an. Wer sich auf dieses Buch einlässt, begibt sich auf eine emotionale und erschütternde Reise, die noch lange nachhallt.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Der Ruf nach Toten

Die geheime Gesellschaft
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1873: In einem verlassenen Château außerhalb von Paris hält die Spiritualistin und Wahrsagerin Vaudeline D’Allaire düstere Séancen ab. Sie ist weithin bekannt für ihr Talent und ihre Dienste werden gleichermaßen ...

1873: In einem verlassenen Château außerhalb von Paris hält die Spiritualistin und Wahrsagerin Vaudeline D’Allaire düstere Séancen ab. Sie ist weithin bekannt für ihr Talent und ihre Dienste werden gleichermaßen von Verwitweten wie von Gesetzeshütern in Anspruch genommen – um Kontakt zu Mordopfern aufzunehmen und deren Mörder zu finden.
Die junge Lenna Wickes ist nach Paris gekommen, um den Mord an ihrer Schwester aufzuklären, wobei sie erst ihre Vorurteile gegenüber dem Okkulten überwinden muss. Als dann Vaudeline für eine Mordermittlung nach England gerufen wird, begleitet Lenna sie als Gehilfin. Doch während die zwei Frauen versuchen, mit der exklusiven und ausschließlich aus Männern bestehenden Geheimgesellschaft »Séance Society« zusammenzuarbeiten, kommt ihnen langsam der Verdacht, dass sie nicht nur ein Verbrechen aufdecken sollen, sondern selbst in eines verwickelt wurden …(Quelle: Amazon/Verkag/Autor).

"Die geheime Gesellschaft" von Sarah Penner entführt den Leser auf eine faszinierende Reise ins viktorianische London des Jahres 1873. Die Geschichte rund um die beiden Hauptfiguren, die authentisch und unkonventionellen Frauen Lenna und Vaudeline, begeistert mit einer Mischung aus Mystery und Krimi. Die Autorin hat es geschafft, die Charaktere gut darzustellen, die Beschreibung von dem viktorianischen Londons ist ihr besonders gut gelungen. Ihr Schreibstil ist gut, da mein Lesefluss gleichmäßig war ohne holperer oder fehlenden Informationen. Zu Anfang dachte ich erst, dass die Geschichte etwas ausartet und langatmig wird, aber die Story nimmt im Verlauf immer mehr zu. Die Spannung wird durch unerwartete Wendungen bis zum Schluss aufrechterhalten, und die Bonusinformationen am Ende des Buches fügen eine interessante historische Info hinzu. Sarah Penner hat hier wirklich mal wieder ein gutes Händchen für History gezeigt.

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