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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein angenehmer Roman in der Tradition der großen amerikanischen Klassiker

Fremdes Land
1

Inhalt:
Weldon Holland ist ein junger Amerikaner, der im ländlichen Texas der dreißiger Jahre seinem Tagwerk nachgeht, bis der zweite Weltkrieg ihn aus seinem perspektivlosen Alltag reist. Als Soldat kämpft ...

Inhalt:
Weldon Holland ist ein junger Amerikaner, der im ländlichen Texas der dreißiger Jahre seinem Tagwerk nachgeht, bis der zweite Weltkrieg ihn aus seinem perspektivlosen Alltag reist. Als Soldat kämpft er in Europa und rettet dabei der jungen Jüdin Rosita das Leben. Zurück in Texas, mittlerweile verheiratet, steigt er mit Hilfe eines Freundes ins Ölgeschäft ein, das gerade seine Blütezeit erlebt. Weldon feiert Erfolge, aber merkt schnell das dies Neider auf den Plan ruft, die ihm das Leben schwermachen können. Nun ist es an Weldon standhaft zu bleiben oder seine Moral über Bord zu werfen und mit der Masse zu schwimmen.

Meinung:
Fremdes Land erinnert an die großen Klassiker der amerikanischen Literatur. Der zweite Weltkrieg, das berühmte Gangsterpaar Bonnie & Clyde und der große Ölboom, sind nur ein paar Themen die der Autor mit dem Spiel Gut gegen Böse verbindet. Auch der klassische Held, der aus dem einfachen Volk kommt und sich besonders im Krieg hervortut, darf nicht fehlen. Der Roman bringt durch diese Elemente etwas nostalgisches mit sich, das einen ein wenig auf Zeitreise gehen lässt. In ein Jahrzehnt des ständigen Umbruchs und Wandels, bei dem man hoch steigen, aber auch tief fallen kann, was über die Schicksale der Protagonisten eindrucksvoll verdeutlicht wird. Wie nebenbei wirft der Autor viele moralische Fragen auf, die jeder Leser für sich beantworten mag, denn James Lee Burke übernimmt diese Verantwortung für uns nicht.

Die Geschichte Weldons ist dabei ein wenig wie das Leben, es gibt auf der einen Seite spannende Zeiten, die man gerne noch länger genossen hätte, abgelöst von faden Kapiteln die man gerne vorspulen würde. Der Roman ist gleichzeitig ruhig und bedächtig, trotzdem aber mit genügend Ereignissen gespickt um nicht zu langweilen. Trotz kleiner Kritik dominiert über das ganze Buch hinweg aber durchaus die Faszination für die Schicksale und die Ära des Aufbruchs. Einzig das übertriebene Ende bereitet ein wenig Bauchschmerzen.

Sprachlich kommt der Autor bildgewaltig daher. Hier liegt zugleich der größte Reiz und die größte Kritik an diesem Werk. Der Transport von Bilder gelingt Burke scheinbar mühelos und doch muss er dafür oft so weit ausschweifen, das er über das Ziel hinausschießt. Einige Seiten weniger hätten diesem Buch nicht geschadet, sonder im Gegenteil den Wert erhöht.

Fazit:
Ein schöner Roman in Tradition der großen amerikanischen Klassiker. Lesenswert, sprachgewand und ein wenig zu ausschweifend.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöner Auftakt zu einer neuen Reihe und eine schöne Reise zurück zu den Chroniken

Lady Midnight
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Vorab ein kleiner Hinweis:
Zum besseren Verständnis des Buches sollte man meiner Meinung nach die Chroniken der Unterwelt gelesen haben. Es geht auch ohne, mit macht es aber mehr Spaß, da viel Bezug genommen ...

Vorab ein kleiner Hinweis:
Zum besseren Verständnis des Buches sollte man meiner Meinung nach die Chroniken der Unterwelt gelesen haben. Es geht auch ohne, mit macht es aber mehr Spaß, da viel Bezug genommen wird.

Inhalt:
Fünf Jahre ist es nun schon her, seit Emmas Eltern brutal ermordet wurden. Angeblich Opfer des großen Krieges der Unterwelt, doch daran hat Emma nie geglaubt und darum nicht aufgehört den Mörder zu suchen. Als nun eine mysteriöse Mordserie die Schattenweltler heimsucht, entdeckt sie viele Parallelen zu den verstorbenen Eltern. Gibt es nun endlich eine konkrete Spur?
Mit Hilfe der Freunde im Institut der Schattenjäger in Los Angeles und ihres Parabatai Julian , verfolgt sie die neuen Hinweise und bringt damit alle in Gefahr die sie liebt.

Meinung:
Für mich gelingt Cassandra Clare mit Lady Midnight eine schöne Anknüpfung an die Chroniken der Unterwelt. Man ist schon nach den ersten Seiten wieder im Universum der Schattenjäger angekommen und fiebert mit. Man trifft alte Bekannte aus den Chroniken, die aber glücklicherweise dezent am Rande bleiben und nicht die Hauptrollen einnehmen.
Die Protagonisten dieser Geschichte sind schön gewählt. Die engen Familienbande die herrschen, machen die Charaktere sympathisch, ebenso wie ihre vielen Eigenheiten. Hier hat besonders Ty bei mir einen Stein im Brett, weil er so aussergewöhnlich ist. Ansonsten entdeckt man gerade bei den Hauptpersonen Emma und Julian eine größere Ähnlichkeit zu Clary und Jace, was ich ein wenig schade finde. Etwas mehr Neues hätte mir hier besser gefallen. Wer Cassandra Clares Bücher kennt, weiß einfach was ihn erwartet.
Das Gleiche gilt für Liebesdinge. Auch hier gibt es Auf und Abs wie man es von der Autorin kennt. Drama muss sein. Für mich leider auch ein kleiner Negativpunkt.

Ansonsten hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen. Gerade zum Schluss hin erhöht sich die Spannung immer weiter und findet ihr Ende natürlich in einem großen Cliffhanger, der Lust auf den Folgeband macht. Die Idee des Buches gefällt mir ebenso gut wie die Mischung aus Kampfszenen und Hintergrundinfos.
Einige interessante Schauplätze runden das ganze ab.

Der Schreibstil ist wie gewohnt gut zu lesen, aber teilweise sehr ausschweifend. Die spannende Geschichte hätte man sicherlich auch auf 600 Seiten erzählen können.

Fazit:
Trotz der kleineren Kritikpunkte hat mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den nächsten Band. Für Freunde von Cassandra Clare auf jeden Fall eine klare Empfehlung.

Veröffentlicht am 31.01.2024

Es hätte so schön sein können

Die Burg
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Als großer Liebhaber von Exitspielen aller Art und als Freund von Poznanskis Büchern, habe ich mich sehr auf die Burg gefreut. Eine tolle Kombination wie es auf den ersten Blick schien. Leider blieb das ...

Als großer Liebhaber von Exitspielen aller Art und als Freund von Poznanskis Büchern, habe ich mich sehr auf die Burg gefreut. Eine tolle Kombination wie es auf den ersten Blick schien. Leider blieb das Buch aber deutlich hinter meinen Erwartungen zurück, was vor allem der ersten Hälfte der Geschichte geschuldet ist.
Hier fehlte es für mich an so ziemlich allem. Spannung, sympathischen Charakteren und vor allem an Logik. Die Verhaltensweisen mancher Figuren, deren Job eigentlich das Problemlösen ist war unterirdisch und für mich einfach völlig realitätsfremd. Das wurde in der zweiten Hälfte des Buches zum Glück noch ein ganzes Stück besser, als wenigstens über Dinge wie Hilfe von Aussen holen nachgedacht wurde.
Die Sache mit den sympathischen Figuren wurde nur bedingt besser. Man kam dem Escapetrupp mit der Zeit ein bisschen näher, aber wirklich verbunden gefühlt, habe ich mich mit keinem davon. Dadurch habe ich auch nur bedingt mitgefiebert oder mitgelitten.
Für mich bleibt leider deutlich weniger Positves zurück als ich gehofft hatte. Die Grundidee und die KI bekommen jeweils einen Stern, mehr wird es dieses mal aber leider nicht. Trotzdem schaue ich mir auch Poznanskis nächste Buchidee gerne an. Kann ja nicht jedes Mal ein Treffer sein.

Veröffentlicht am 17.01.2024

Romantische Teenagergeschichte in buchiger Kulisse

Love in Winter Wonderland
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Beim ersten Blick auf Klappentext und Cover hat mein Bücherherz gleich schneller geschlagen. Ich liebe Geschichten die Bücher zum Inhalt haben und war daher neugierig was hier daraus gemacht wurde. Bekommen ...

Beim ersten Blick auf Klappentext und Cover hat mein Bücherherz gleich schneller geschlagen. Ich liebe Geschichten die Bücher zum Inhalt haben und war daher neugierig was hier daraus gemacht wurde. Bekommen habe ich beim Lesen ein Potpourri aus Teenagerromanze, BlackLiveMatters, Musik und Bücherszenerie. Eine durchaus gelungene Mischung, die sich angenehm lesen lies. Ich mochte den zusätzlichen Fokus auf Kunst im Allgemeinen, der durch Malerei und Tanz ergänzend zur Literatur gegeben war. Weniger gut hat mir die Aschenputtelnummer gefallen. Das hatte die Figur meiner Meinung nach überhaupt nicht nötig und wurde hier nur der Story willen übergestülpt.
Allgemein fand ich die Charaktere aber ganz angenehm. Klarer Favorit für mich war Treys bester Freund Boogs, am unsympathischsten war mir tatsächlich Protagonist Trey. Süß waren auf jeden Fall auch die kleinen Brüder.
Das beste am Buch war für mich aber ganz klar der Buchladen und alle Ideen rund um seine Rettung. Da habe ich mich heimisch gefühlt.

Fazit:
Eine nettes Wohlfühlbuch mit ein bisschen zu viel Teeniedrama.

Veröffentlicht am 06.11.2023

Durchwachsen

Solartopia – Am Anfang der Welt
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Solartopia hat mich dank der Thematik auf den ersten Blick angesprochen. Ich hatte mich auf eine spannende Dystopie eingebettet in ein interessantes Szenario gefreut. Leider habe ich das nur zum Teil bekommen. ...

Solartopia hat mich dank der Thematik auf den ersten Blick angesprochen. Ich hatte mich auf eine spannende Dystopie eingebettet in ein interessantes Szenario gefreut. Leider habe ich das nur zum Teil bekommen.
Die erste Hälfte des Buches war gelinde gesagt eher langweilig und wenig aussagekräftig und erst ab circa 200 Seiten kam ein wenig Fahrt auf.
Nova und ihre Gabe rund um die Pflanzenwelt stehen in diesem Buch ganz klar im Fokus und zwar so sehr, das ich mich teilweise zurückversetzt fühlte in unseren Schulgarten mit meiner wenig sympathischen Biologielehrerin. Pflanzenarten, Aufzucht etc. nehmen einfach sehr viel Platz ein. Nicht uninteressant, aber eben nicht das was ich mir zu lesen wünschen würde bei so einem Buch. Auch Nova selbst wirkt für mich fast eher wie ein stilles Pflänzchen, als wie eine starke Protagonistin. Sie hat abgesehen von ihrer Leidenschaft für die Natur wenig nennenswerte Charaktereigenschaften bisher. Schade eigentlich, denn ihre Geschichte ist bemerkenswert. Hierzu hätte ich mir auch mehr gewünscht. Wie schlägt sich ein Mädchen so lange ohne Eltern durch. Die Bemerkungen am Rande wie sie sich selbst mühsam das Lesen beigebracht hat, wurde beispielsweise mit einem Satz abgetan.
Aber es gibt nicht nur negatives zu sagen, denn das Buch bietet reichlich Potenzial für seinen zweiten Teil. Die Spannung, Wendungen und auch der Stoff ausserhalb der Pflanzen nimmt in der zweiten Hälfte der Geschichte deutlich zu und dieser Part hat mir durchaus gut gefallen. Auch kommen in diesem Teil mehr Charaktere dazu, sodass hier mehr Vielfalt entsteht. Darum bin ich neugierig auch den zweiten Teil zu lesen, obwohl mich der erste Band nicht komplett überzeugen konnte.