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Veröffentlicht am 08.09.2019

Gute Entwicklung

Beast Changers, Band 1: Im Bann der Eiswölfe
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In „Beast Changers“ geht es um die 12-jährigen Zwillinge Rayna und Anders.
Die beiden sind Waisen und leben seit Jahren auf den Straßen Holbards, wo sie sich mit kleineren Diebstählen und Betrügereien ...

In „Beast Changers“ geht es um die 12-jährigen Zwillinge Rayna und Anders.
Die beiden sind Waisen und leben seit Jahren auf den Straßen Holbards, wo sie sich mit kleineren Diebstählen und Betrügereien über Wasser halten. Bis sich Rayna eines Tages, durch einen dummen Zufall, in einen Feuerdrachen verwandelt und gezwungen ist zu fliehen. Denn nichts wird in Holbard so sehr gehasst, wie die vermeintlich bösen Drachen, die sich vor Jahren eine erbitterte Schlacht mit den Eiswölfen (den Wächtern der Stadt) geliefert haben. Als wäre das nicht schon schlimm genug, entpuppt sich ihr Zwilling Anders als Eiswolf. Ein Ding der Unmöglichkeit, das es Geschwister unter den Tierwandlern geben soll, schließlich sind sie erbitterte Feinde!

Meinung:
Beast Changers ist ein Buch, das für mich nicht unbedingt von seiner Spannung lebt. Diese ist ab und an vorhanden aber nicht der ausschlaggebende Punkt. Viel wichtiger fand ich die persönliche Entwicklung von Anders, der lernt aus dem Schatten seiner toughen Schwester hervorzutreten. Er entwickelt sowohl als Mensch als auch als Wolf überraschende neue Fähigkeiten, die ihn im Laufe des Buches deutlich interessanter machen. Neben ihm als Charakter gefiel mir vor allem die Beschreibung der Wölfe und Drachen. Ihr Zusammemspiel im Rudel, ihre Kommunikation, ihre Gestik. All das was sich ändert, wenn die Formwandler sich in ihre Tiergestalt begeben. Hier ist es Amie Kaufman wirklich gelungen ein Bild davon zu erzeugen, wie unterschiedlich Mensch und Tier ihre Umwelt wahrnehmen.

Allgemein schafft die Autorin es wirklich gut, beim Lesen das eigene Kopfkino anzusprechen. Beispielsweise durch die magischen Artefakte, die in großer Zahl im Buch vorkommen oder auch die Dachgärten, die eine sehr plastisches (und nebenbei sehr schönes) Bild der Stadt erzeugen.

Fazit:
Ein runder Einstieg in eine Welt, bei der ich neugierig geworden bin, was da noch kommen mag.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Ein zuckersüßes Kinderbuchhighlight

Aventurine – Das Mädchen mit dem Drachenherz
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Aventurine ist ein junges Drachenmädchen voller Tatendrang, das eigentlich brav noch ein paar Jahrzehnte in ihrer Höhle bleiben sollte, bis sie stark genug ist für die Welt dort draussen. Doch daran denkt ...

Aventurine ist ein junges Drachenmädchen voller Tatendrang, das eigentlich brav noch ein paar Jahrzehnte in ihrer Höhle bleiben sollte, bis sie stark genug ist für die Welt dort draussen. Doch daran denkt die kleine Abenteuerin nicht im Traum. Heimlich schleicht sie sich aus ihrem Unterschlupf und prompt läuft alles schief. Ein Magier verwandelt sie in ein Menschenmädchen, sie wird entführt und landet furchtbar allein in der großen, miefigen Stadt.
Doch einen Trost gibt es in dem ganzen Durcheinander - sie hat endlich ihre Leidenschaft gefunden, etwas was jeder gute Drache unbedingt haben muss. Doch statt sich für Philosophie zu interessieren wie ihr Bruder oder Rhetorik wie ihre Schwester, interessiert sich Aventurine nur für eins - Schokolade. Nun gilt es für sie sich als Menschenkind zurecht zu finden und ihre große Leidenschaft zu leben.

Meinung:
Das Mädchen mit dem Drachenherz ist im wahrsten Sinne des Wortes zuckersüß. Es besticht neben einer tollen Geschichte über Familie, Freundschaft und Zusammenhalt vor allem durch die Protagonistin. Jung, frech, leidenschaftlich und stolz ist sie auch in Menschengestalt im Innern noch ganz der kämpferische Drache und hebt sich so wunderbar von anderen Figuren ab. Ich habe es sehr genossen ihrer Geschichte zu folgen und mochte neben ihr auch die anderen Charaktere sehr. Sie sind alle liebevoll gezeichnet und machen das Buch zu einem Schatz für jedes Kinderzimmer. Kritik gibt es ,bis auf ein paar doch eher dialektbehaftete Wörter, die in meinen Augen sprachlich nicht passen, keine.
Einzig vor der Nachahmungsgefahr seien Eltern gewarnt. Im Buch wird so viel Schokolade konsumiert, das die Charaktere eigentlich die ganze Zeit Bauchschmerzen haben müssten. Packt also die Süßigkeiten möglichst weit weg, denn Hunger ist beim Lesen garantiert.

Fazit:
Ein Schatz in jedem Kinderzimmer

Veröffentlicht am 11.08.2019

Es ist erst der Anfang

Eve of Man (I)
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"Sie ist die Antwort auf ihre Gebete,
die letzte Hoffnung der Menschen.
Mit angehaltenem Atem haben sie auf ihre Ankunft gewartet. Und tatsächlich hat
sie gegen jede Wahrscheinlichkeit überlebt.
Eve, so ...

"Sie ist die Antwort auf ihre Gebete,
die letzte Hoffnung der Menschen.
Mit angehaltenem Atem haben sie auf ihre Ankunft gewartet. Und tatsächlich hat
sie gegen jede Wahrscheinlichkeit überlebt.
Eve, so nannten sie das erste Mädchen,
das nach 50 Jahren geboren wurde." (Auszug Klappentext)

Eve – die sie nun in einem goldenen Käfig hoch oben über der Stadt aufwachsen lassen, bis sie mit ihrem 16ten Lebensjahr soweit ist, für den Fortbestand der Menschheit zu sorgen. Doch dabei hatten die Verantwortlichen nicht damit gerechnet, dass sich Eve vorher verlieben könnte und damit alles aufs Spiel setzt, an dem sie gearbeitet haben.

Meinung:
Ich mochte das Buch ganz gern, auch wenn noch recht wenig passiert.
Man bekommt zunächst einen guten Eindruck von Eve und ihrer Umgebung, die eigens für sie geschaffen wurde. Ein goldener Käfig, der die einzige gebärfähige Frau des Planeten vor den großen Übeln der Welt schützen soll. In dieser Blase wächst Eve zu einem naiven kleinen Mädchen heran, das erst spät beginnt Fragen zu stellen und für sich zu kämpfen. Das macht sie im Moment als Person noch nicht sonderlich interessant, die Wandlung zum Schluss lässt hier aber auf Potenzial im zweiten Band hoffen.

Allgemein glaube ich, dass es erst nach dem Buch so richtig losgeht und wir die „echte“ Welt wirklich kennenlernen. In diesem Band wurde sie nur sehr vage beschrieben, sodass man sich kein wirklich gutes Bild machen konnte. Ob das Absicht war oder einem schlechten World-Building zugrunde liegt weiß ich nicht sicher. Ich hoffe aber ganz klar auf Ersteres. Denn für mich ist die Welt inklusive der Charaktere bisher zu blass geblieben, was sich beim nächsten Teil ändern muss.
Ich hatte beim Lesen manchmal das Gefühl eines Pilotfilms, der einen ersten Einblick gibt und neugierig machen soll, auf das was noch kommt. Neugierig bin ich, aber ich denke das Prinzip funktioniert nicht bei Jedem. Durch die mangelnde Spannung gehen die Autoren ein ordentliches Risiko ein. Mal sehen, ob es sich lohnt, da es hohe Erwartungen an einen weiteren Teil setzt, die erstmal erfüllt werden wollen.

Fazit:
Potenzial ist da, aber da muss noch mehr kommen. Ich bin aber angefixt und hoffe auf einen spannungsreicheren zweiten Teil.

Veröffentlicht am 02.08.2019

Man darf die Augen nicht verschließen

Blick in die Angst
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Worum geht´s?

Nadine ist Psychologin in einem Krankenhaus und bekommt es mit einem sehr persönlichen Fall zu tun. Ihre neueste Patientin wird wegen Selbstmordabsichten eingeliefert und schnell stellt ...

Worum geht´s?

Nadine ist Psychologin in einem Krankenhaus und bekommt es mit einem sehr persönlichen Fall zu tun. Ihre neueste Patientin wird wegen Selbstmordabsichten eingeliefert und schnell stellt sich heraus, das die junge Frau teil einer Sekte ist. Einer Sekte, in der Nadine selbst als Kind gelebt hat und die sie weitestgehend verdrängt hat. Doch im Laufe der Therapiegespräche mit ihrer Patientin erinnert sich Nadine an immer mehr Details aus ihrer Zeit in der Kommune und ihr wird klar, das auch heute noch Menschen in Gefahr schweben und sie nicht mehr schweigen kann.

Meinung:
Ich habe "Blick in die Angst" nicht wirklich als Thriller, sondern eher als Roman empfunden. Es gab zwar die ein oder andere Stelle mit Nervenkitzel, überwiegend geht es in meinen Augen aber um Traumaverarbeitung, die sich eher liest wie ein Roman. Wer also actionreiche Thriller liebt, wird hier wahrscheinlich nicht so glücklich. Dafür ist das Buch umso besser für Freunde der psychologischen Aspekte. Es geht um die eigenen Ängste, Verantwortung gegenüber anderen, Schuldgefühle und vieles mehr. Diese Themen wurden für mich gut umgesetzt, auch wenn man die Protagonistin manchmal schüttel möchte ob ihrer Scheuklappen. Auch die meisten anderen Charaktere blieben mir eher fern. Lediglich die Bösewichte fand ich wirklich gut beschrieben

Der Aufbau der Geschichte hat mir da schon etwas mehr Freude gemacht. Ein Mix aus aktuelllem Geschehen und Rückblenden in Nadines Kindheit sorgten für Abwechselung. Diese war aber auch bitter nötig, weil es doch einige Längen zu verzeichnen gab. Eigentlich schade, denn die Grundidee hatte einiges an Potenzial. Durch die Umsetzung bleibt das Buch für mich allerdings nur durchschnittlich. Kann man lesen, muss man aber nicht zwingend.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Zurück bei Freunden

Renegades - Geheimnisvoller Feind
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Im zweiten Teil der Superheldenreihe Renegades treffen wir wieder auf lieb gewonnene Charaktere, die mit gewohnt großen Problemen zu kämpfen haben. Loyalitäten werden auf die Probe gestellt, die Liebe ...

Im zweiten Teil der Superheldenreihe Renegades treffen wir wieder auf lieb gewonnene Charaktere, die mit gewohnt großen Problemen zu kämpfen haben. Loyalitäten werden auf die Probe gestellt, die Liebe die nicht sein darf entwickelt sich weiter und die zwei feindlichen Lager rüsten zum großen Kampf. Wer wird das Kräftemessen gewinnen? Und werden sich Nova und Adrian einander offenbaren?

Meinung:

Ich liebe sie alle. Egal ob Renegades oder Anarchisten, sie sind mir wirklich ans Herz gewachsen, weshalb ich ab Seite 1 wieder mitten im Geschehen war. Gleich tauchte das spannende Ende des ersten Teils wieder vor dem geistigen Auge auf und ich habe mich so auf einen actionreichen zweiten Band gefreut.
Leider ist dies der Autorin nur zeitweise gelungen. Ich mochte die umgesetzten neuen Ideen super gerne (ihr könnte euch hier wirklich auf Knaller gefasst machen), allerdings waren auch deutliche Durststrecken dabei. Viel Hin und Her in Novas Kopf, das für mich hätte deutlich kürzer ausfallen dürfen. Das Dilemma ihres Lebens ist mittlerweile nun wirklich jedem klar.
Im Gegensatz dazu mochte ich Adrian, der sich in diesem Buch wirklich weiterentwickelt hat und auch als Einzelgänger punkten konnte. Allgemein gefiel mir der nähere Blick auf die Renegades, ihre Strukturen und Politik. Sie wirkten deutlich nahbarer als bisher und es wurden wieder interessante neue Fähigkeiten hinzugefügt.

Punkten konnte die Autorin auch mit ihrer offenen Haltung gegenüber den Gruppierungen. Es gibt kein klares gut oder böse, was es von vielen anderen Büchern dieser Art unterscheidet. Hier darf jeder selbst mitdenken und entscheiden. Dafür gibt es ganz klar Pluspunkte. Abzüge gibt es für die unnötigen Längen, die einem leider das Gefühl eines typischen Zwischenbandes vermitteln.

Fazit:
Die Ideen haben mich abgeholt, der innere Kampf nicht. Ich vergebe 3,5 ♥ für den zweiten Band und hoffe so sehr auf mehr Action in Band 3, den ich definitiv lesen werde.