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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2018

Ein Klassiker mit Berg- und Talfahrt

Das Parfum
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Lange schon stand das Parfum in meinem Regal und wartete darauf gelesen zu werden. Irgendwie habe ich mich nie so richtig rangetraut. Nachdem ich es nun befreit habe, bin ich froh es gelesen zu haben. ...

Lange schon stand das Parfum in meinem Regal und wartete darauf gelesen zu werden. Irgendwie habe ich mich nie so richtig rangetraut. Nachdem ich es nun befreit habe, bin ich froh es gelesen zu haben. Es konnte mich nicht durchweg überzeugen, hatte aber definitiv eine ganz eigene Sogwirkung.

Diesbezüglich ähnelt das Buch seinem Protagonisten. Einem Mann der gleichermaßen faszinierend und abstoßend ist, der einerseits genial und im Gegensatz dazu völlig plump daherkommt. Trotz oder gerade wegen seiner Gegensätze ist er auf jeden Fall interessant. Allein die Tatsache, das er nicht sehend, sondern riechend durch die Welt läuft, unterscheidet ihn gewaltig von Anderen. Diese ungewohnte Perspektive umschreibt der Autor mal malerisch und poetisch, mal schonungslos und derb. Er dringt dabei Tief in die Seele seines Protagonisten ein und versucht so die Handlungen Grenouilles verständlicher zu machen. Sympathischer macht das den Hauptdarsteller nicht, denn er ist und bleibt ein Monster, aber es erzeugte bei mir ein Quäntchen Mitleid für den armen Teufel.

Genug aber nun von Grenouille, den man sowieso am besten selbst kennenlernt und zurück zum Inhalt.
Die Geschichte gliedert sich in vier Abschnitte von denen mir der Beginnn und Teil drei wirklich klasse gefallen haben. Mit dem zweiten und letzten Abschnitt hatte ich dagegen so meine Probleme. Im zweiten habe ich mich gelangweilt und im Finale war mir alles deutlich zu überzogen. Spätestens dort möchte ich zartbesaiteten von der Lektüre abraten. Allgemein sollte man für den Roman Nerven und eine gewisse Ekelresistenz mitbringen. Wenn man die nötigen Nerven allerdings besitzt, kann ich nur Jedem raten, diesen Klassiker einmal gelesen zu haben.

´Fazit:
Zu Recht ein so bekanntes Buch.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Der mit Abstand schwächste Band bisher

Magisterium
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Eigentlich sollte hier eine begeisterte Rezension über den neuen Teil einer meiner Lieblingsreihen stehen. Leider geht das bei diesem Band nicht, da die Autorinnen an allen Ecken gespart haben.
Allem voran ...

Eigentlich sollte hier eine begeisterte Rezension über den neuen Teil einer meiner Lieblingsreihen stehen. Leider geht das bei diesem Band nicht, da die Autorinnen an allen Ecken gespart haben.
Allem voran an der Seitenzahl. Auch wenn die Bände noch nie besonders lang waren, hat man diesmal das Gefühl mit einem halbfertigen Buch dazusitzen.
Auch an Spannung hat es überraschenderweise gemangelt, was sonst bei den Geschichten kein Problem darstellt. Die spannendsten Szenen wurden hier allerdings nur angerissen und zu einfach aufgelöst.
Hier fehlte es an wirklichem Einfallsreichtum und es wurde weitestgehend der einfachste, wenn auch nicht zwingend logischste Weg gewählt.
Das Flair, dieser Funken Magie, der mich sonst besonders überzeugen kann, ist diesesmal auch abhanden gekommen. Ich hoffe sehr das er sich zum Finale wieder einfindet.

Positives gibt es natürlich auch zu sagen. Es macht Spaß mit den liebgewonnenen Charakteren Abenteuer zu erleben, es liest sich wieder sehr angenehm leicht und die Geschichte steuert endlich aufs Finale zu.
Ich werte diesen Band jetzt einfach mal als Überbrückung vor dem großen Showdown.

Fazit:
Die Autorinnen haben sich mit diesem Band keinen großen Gefallen getan und als Fan der Reihe hoffe ich, das es sich nur um einen Ausrutscher handelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Idee
  • Spannung
Veröffentlicht am 03.02.2018

Toller Thriller mit Botschaft zum Nachdenken

Abgeschnitten
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Dieses Buch ist mehr als ein herkömmlicher Thriller.
Nicht das es der Geschichte an guten Thrillerelementen mangelt, nein sie ist spannend, gut inszeniert und verursacht Gänsehaut. Darüber hinaus zeigt ...

Dieses Buch ist mehr als ein herkömmlicher Thriller.
Nicht das es der Geschichte an guten Thrillerelementen mangelt, nein sie ist spannend, gut inszeniert und verursacht Gänsehaut. Darüber hinaus zeigt sie aber auch mit erhobenem Zeigefinger auf unser Justizsystem, in dem ein Steuersünden mehr zu befürchten hat, als ein Vergewaltiger oder Mörder. Traurig, aber leider keine Fiktion.
Gekonnt werden diese Mängel in einen temporeichen Fall eingebunden, in dem es den Rechtsmediziner persönlich trifft, da das Leben seiner Tochter auf Messers Schneide steht. Es beginnt eine Reise, die sich durchs halbe Land erstreckt und vor der düsteren Kulisse Helgolands ihren Höhepunkt erreicht.

Wie man es von Fitzek gewohnt ist, spielen besonders psychologische Tricks dabei eine große Rolle, auch wenn es zusätzlich eine Menge körperliche Gewalt gibt. Doch darum geht es im Grunde nur zweitrangig. Wichtiger ist das Täter zu Opfern werden und umgekehrt und warum sie handeln, wie sie handeln. Ich komme selbst aus der Justiz und muss dem Autorenduo leider beipflichten. Gerechtigkeit ist schwer herzustellen und ist nicht immer an der Tagesordnung.

Fazit:
Ein toller Thriller den man gelesen haben sollte. 4 1/2 Sterne gibt es von mir für ein fast perfektes Buch.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Wenn etwas Neues wächst

Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen
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Lilian hat viel zu tun im Leben. Seit vor ein paar Jahren ihr Mann plötzlich verstarb, steht sie mit 2 kleinen Mädchen alleine da und muss Arbeit, Kinder und Haushalt stemmen. Als ihre Chefin ihr zusätzlich ...

Lilian hat viel zu tun im Leben. Seit vor ein paar Jahren ihr Mann plötzlich verstarb, steht sie mit 2 kleinen Mädchen alleine da und muss Arbeit, Kinder und Haushalt stemmen. Als ihre Chefin ihr zusätzlich zu ihrer normalen Arbeit einen samstäglichen Gärtnerkurs aufzwingt, ist sie erstmal nicht begeistert. Da sie keine andere Wahl hat, geht sie hin und stellt fest, das man dort sehr viel mehr lernen kann, als nur den Anbau von Gemüse.

Dieser Liebesroman von Abbi Waxman ist ein Sonntagswohlfühlbuch. Genau die Art leichte und humorige Unterhaltung die man sich für solche Momente wünscht.
Abgesehen vom Selbstmitleid der Protagonistin ist der Roman für mich wirklich gelungen. Abwechselungsreiche Charaktere, ein interessanter Hintergrund und eine schöne Prise Humor.
Dazu auch noch lehrreich für alljene, die ihren eigenen Garten bepflanzen wollen. Sprachlich solide, gibt es auch hier nichts auszusetzen. Wer sich also gerne ohne riesigen Anspruch, die Zeit vertreiben möchte, ist bei diesem Buch genau richtig.

Fazit:
Wohlfühlbuch

Veröffentlicht am 23.01.2018

Schöne Märchenadaption, bei der mir noch der letzte Funke fehlte

Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
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Cinda lebt mit ihrer herrischen Stiefmutter und ihren beiden Stiefschwestern in Neu-Peking. Wenn sie sich nicht gerade zu Hause von ihrer Stiefmutter drangsalieren lassen muss, trifft man sie meist auf ...

Cinda lebt mit ihrer herrischen Stiefmutter und ihren beiden Stiefschwestern in Neu-Peking. Wenn sie sich nicht gerade zu Hause von ihrer Stiefmutter drangsalieren lassen muss, trifft man sie meist auf dem Markt, wo sie als Mechanikerin einen Stand betreibt.
Eines Tages kommt Kai, der Prinz des asiatischen Staatenbundes, mit einem Auftrag zu ihr. Sie soll für ihn eine Androidin reparieren, die wichtige Informationen enthält. Cinda ahnt noch nicht, das diese schicksalhafte Begegnung alles ändern wird.

Die Geschichte des Aschenputtels wird in diesem Buch in die Zukunft versetzt. Zwischen Hovern, Cyborgs und Völkern auf dem Mond treffen wir auf Cinda, die eine moderne, aber auch politischere Version des alten Märchens erlebt. Die Zukunftsaspekte haben dabei ihren ganz eigenen Charme, der im ersten Moment ungewohnt, im Endeffekt aber sehr gelungen ist.
Die Welt ist der heutigen Zeit nicht ganz fremd, so das es leicht fällt, sie sich vorzustellen. Auch der schöne Stil der Autorin hilft dabei, die altbekannte Geschichte nicht langweilig werden zu lassen. Klar ist sie vorhersehbar, dies sollte dem Hörer aber vorher bewusst sein.
Die meisten Charaktere des Buches gefallen mir. Stimmig und schön ausgearbeitet, besonder der Doktor. Nicht ganz so gut gefällt mir Cinda selbst. Sie ist mir manchmal zu naiv und begriffsstutzig, was die Sympathie etwas schmälert.

Gelesen ist das Buch mit viel Herz. Manchmal ein wenig langsam, dafür immer gut verständlich und schön ausgearbeitet. Die Sprecherin ist redlich bemüht jedem Charakter eine eigene Persönlichkeit zu geben, was ihr gut gelingt. Auch hier haben es mir besonders der Arzt und die kleine Androidin angetan.

Fazit:
Eine schöne Art das bekannte Märchen zu modernisieren und etwas eigenes daraus zu machen. Manchmal ein bisschen zäh, sodass der letzte Funke noch nicht übergesprungen ist.