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Veröffentlicht am 31.07.2017

Zäh, aber durchaus interessante Einblicke in die verruchte Seite Chinas

Das Kurtisanenhaus
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Shanghai, 1912: Stürmische Zeiten kündigen sich an. Der Sturz des chinesischen Kaisers versetzt die Stadt in Aufruhr. Auch das Schicksal der Amerikanerin Lulu Minturn ist ungewiss. Sie kam einst der Liebe ...

Shanghai, 1912: Stürmische Zeiten kündigen sich an. Der Sturz des chinesischen Kaisers versetzt die Stadt in Aufruhr. Auch das Schicksal der Amerikanerin Lulu Minturn ist ungewiss. Sie kam einst der Liebe wegen und blieb schließlich für ihre Tochter Violet. Schweren Herzens entschließen sich die beiden nun, China zu verlassen. In den Wirren werden sie jedoch voneinander getrennt, und während Lulu auf dem Schiff nach San Francisco um Violet bangt, wird die Vierzehnjährige in ein Kurtisanenhaus verschleppt. Violet ist verzweifelt. Nur langsam findet sie die Kraft, ihr Schicksal zu akzeptieren. Und es beginnt ein langer und beschwerlicher Weg, der ihr alles abverlangen, sie aber letztlich zu großer Liebe führen wird.

Meinung:
Amy Tan gibt dem Leser in diesem Buch einen sehr gelungenen Eindruck der verruchten Seite Chinas. Man lernt an Hand des Schicksals von Violet eine Menge über das Leben einer Kurtisane, aber auch über das Leben im Allgemeinen und die politischen Wirrungen der damaligen Zeit. Interessante, teils aber zu ausschweifende Beschreibungen liefern ein sehr lebendiges Bild der Orte und Umstände, die Violets Schicksal bestimmen. Leider ist die Form des Romans dabei etwas umständlich. Die Kapitel sind ellenlang und die einzelnen Abschnitte kommen nicht immer wirklich in Fahrt. Auch Violet als Protagonistin ist schwierig. Als Kind zu beginn des Romans ist sie fast unerträglich nervig. Im Laufe der Zeit wird sie zupackender und weniger selbstmitleidig, was das Lesen angenehmer macht. Allgemein muss man sagen, das die Autorin sich mit weniger Seiten einen größeren Gefallen getan hätte. Sie schreibt zwar gut, aber eben einfach zuviel. Vieles hätte man streichen oder kürzen können, ohne das etwas gefehlt hätte.

Fazit:
Toller Einblick ins China des 19 und 20 Jahrhunderts, dem weniger Seiten deutlich besser getan hätten. So bleiben für mich 2,5 Sterne von 5 möglichen.

Veröffentlicht am 23.07.2017

Guter Auftakt einer Zaubererreihe ala Harry Potter

Magisterium - Der Weg ins Labyrinth
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Für Magisterium haben sich zwei große Autorinnen aus dem Jugend/Fantasybereich zusammengetan. Nachdem ich nun den ersten Band gelesen habe, würde ich sagen das war keine schlechte Idee.
Die Story um Call ...

Für Magisterium haben sich zwei große Autorinnen aus dem Jugend/Fantasybereich zusammengetan. Nachdem ich nun den ersten Band gelesen habe, würde ich sagen das war keine schlechte Idee.
Die Story um Call ist zwar nichts völlig Neues ( Bücher mit jugendlichen Zauberern und Internatsgeschichten gibt es ja viele) trotzdem machen sie zumindest mir immer wieder Spaß. Die Welt des Magisteriums ist nicht ganz so ausgeklügt wie bei der Konkurrenz, das bringt dem Lesespaß aber keinen Abbruch.

Nach den ersten paar Seiten, die etwas holprig in Fahrt kamen, lernen wir die für Call neue Welt der Zauberschule kennen und erleben durch seine Augen nervigen Alltag genauso wie aufregende Abenteuer. Er beginnt sich einzuleben und der Leser bekommt nach und nach einen besseren Eindruck des Magisteriums und seiner Bewohner. Die Beschreibungen sind hierbei wunderbar bildlich, so das schnell das Kopfkino in Gang kommt. Allgemein liest es sich, wie bei diesen beiden Autorinnen nicht anders zu erwarten, sehr flüssig und angenehm. Die Geschichte ist dabei kurzweilig und unterhaltsam. Besonders das letzte Drittel wartet mit überraschenden Wendungen und Spannung auf.
Auch die Charaktere tragen ihren Teil zu einem gelungenen Gesamtwerk bei. Es würde mich allerdings freuen wenn sie im Laufe der Serie noch etwas markanter würden. Die Grundlagen dafür sind auf jeden Fall gegeben. Ich bin gespannt wie es mit der Serie und Call weitergehen wird und bleibe auf jeden Fall dran.

Fazit:
Guter Auftakt, der mich neugierig zurücklässt.

Veröffentlicht am 21.07.2017

Kann mich nicht überzeugen

Und draußen stirbt ein Vogel
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Und draussen stirbt ein Vogel kommt als klassischer Thriller daher. Schon die Optik verspricht düsteres und auch der Klappentext lässt auf einen psychologischen Thriller schließen. Bekommen tut der Leser ...

Und draussen stirbt ein Vogel kommt als klassischer Thriller daher. Schon die Optik verspricht düsteres und auch der Klappentext lässt auf einen psychologischen Thriller schließen. Bekommen tut der Leser meiner Meinung nach aber einen Roman. Wer sich also auf wirklichen Thrill freut, ist hier eher falsch.

Nun zum der Geschichte selbst. Das Buch gliedert sich im Prinzip auf drei verschiedene Handlungsstränge auf. Einmal geht es wie der Klappentext schon sagt um die Autorin Rina und ihren Stalker. Zusätzlich erfahren wir noch etwas über die Kindheit des Stalkers und erleben noch eine Kirchengeschichte. Diese ist per se ganz nett, aber hat für mich nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun, auch wenn die Autorin auf den letzten Seiten noch versucht hier einen logischen Zusammenhang zu bilden. Auch weitere Szenen sind für mich nicht schlüssig und wirken irgendwie dazugeschustert.

Die Figuren sind auch eher mittelmäßig. Manche empfinde ich als gut ausgearbeitet und durchdacht, Rina selbst beispielsweise bleibt aber unheimlich blass. Andere sind sehr wechselhaft und reagieren nicht logisch. Da fehl es an vielen Stellen.

Der Schreibstil der Autorin ist gut. Bis auf ein paar Stellen mit ewig langen Aufzählungen am Anfang, liest sich das Buch ganz entspannt. Ein Pluspunkt für mich.

Fazit:
Ein ganz netter Roman, dessen Sinn ich nur teilweise nachvollziehen kann. Als Thriller fehl am Platz, aber der Schreibstil ist nett.

Veröffentlicht am 15.07.2017

Ein Klassiker der Neuzeit

Der Schatten des Windes
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Inhalt:
Der junge Daniel begleitet seinen Vater eines Tages an einen besonderen Ort. Den Friedhof der vergessenen Bücher. Nur wenige Glückliche bekommen diesen Ort je zu sehen und dürfen sich dort ihr ...

Inhalt:
Der junge Daniel begleitet seinen Vater eines Tages an einen besonderen Ort. Den Friedhof der vergessenen Bücher. Nur wenige Glückliche bekommen diesen Ort je zu sehen und dürfen sich dort ihr Seelenbuch aussuchen, ein Buch das sie hüten sollen wie ihren Augapfel. Daniel greift zielstrebig zu dem recht unbekannten Buch "Der Schatten des Windes" und ist schon bald völlig von seiner Geschichte und der des Autoren eingefangen. Er ahnt noch nicht, das er sich mit seiner Wahl in ein Abenteuer stürtz, das ihn sein ganzen Leben lang begleiten wird.

Meinung:
Der Schatten des Windes gehört mittlerweile klar zu den Klassikern unserer Zeit. Carlos Ruiz Zafon schuf mit diesem Roman einen Welterfolg - zu Recht. Kaum jemand schafft es so wie er Sprachpoesie, Handlung und Charaktere zu vereinen.
Vor der großartigen Kulisse Barcelonas in Kriegszeiten lässt er Rätsel entstehen, knüpft Handlungsfäden, die sich immer wieder aufzulösen scheinen, bis man am Ende den Knoten in der Hand hält. Viel prasselt dabei auf den Leser ein. Zahlreiche Namen ob von Personen oder Straßen, zahlreiche Verbindungen die sich wie ein Geflecht durch Raum und Zeit ziehen. Das macht die Lektüre durchaus nicht anspruchslos. Es muss aber gesagt werden, das sich die Mühe lohnt. Die Geschichte hat eine Sogwirkung, die den Leser kaum ruhen lässt. An mancher Stelle gerät sie durch die Fülle an Information etwas ins Stocken, bevor sie aber durch das nächste Rätsel schnell wieder an Fahrt aufnimmt.
Neben der Geschichte sollten vor allem den Charakteren noch die nötige Aufmerksamkeit gewidmet werden. Selten sind mir in Romanen so markante Gestalten begegnet, die mit solcher Inbrünstigkeite Lieben und Hassen, Kämpfen und Versagen. Dabei bringt jede Figur ihre ganz persönlichen Eigenarten mit, die trotz aller Individualität Gemeinsamkeiten hervorbringt.

Fazit:
Lasst euch verzaubern. Lest dieses Buch genauso intensiv wie der Autor es verfasst hat.

Veröffentlicht am 13.07.2017

Besser als Teil 1, aber noch ausbaufähig. Super Ende.

Das Herz des Verräters
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Inhalt:
Das Herz des Verräters ist der zweite Teil rund um die junge Prinzessin Lia und ihre gefährlichen Abenteuer. Verschleppt von Kaden und ausgeliefert in die Hände seiner vendischen Brüder sieht es ...

Inhalt:
Das Herz des Verräters ist der zweite Teil rund um die junge Prinzessin Lia und ihre gefährlichen Abenteuer. Verschleppt von Kaden und ausgeliefert in die Hände seiner vendischen Brüder sieht es für Lia brenzlig aus. Kaden versucht ihr zwar zu helfen, hat aber gegen den Komizar das Nachsehen. Rafe hingegen muss um sein eigenes Leben bangen, wurde doch auch er in die feindliche Stadt gebracht und kann nur mit einer List überleben. Wird Lias Gabe die Liebenden retten?

Meinung:
Vorweg möchte ich sagen das mir Teil 2 der Reihe besser gefällt als Teil 1. Die Zusammenhänge scheinen ausgeklügelter und auch die Charaktere sind durchdachter. Weniger naiv, dafür umso planerischer versuchen sie ihrem Schicksal zu entgehen. Für mich ein absoluter Pluspunkt. Auch Lias Liebesschwankerei hat aufgehört, was den Leser deutlich entspannter folgen lässt. Ebenso gefallen mir in diesem Band die Landschaftsbeschreibungen sehr gut. Detailreich und passend wird das Feindesland beschrieben, sodass man sich als Leser ein gutes Bild machen kann. Leider geht diese detailierte Beschreibung arg auf Kosten des Tempos. So entstehen einige Längen und man bekommt das Gefühl, es gehe nur noch schleppend voran. Dies wird glücklicherweise speziell am Ende anders und reißt so für mich nochmal eine Menge raus. Ich bin nun gespannt wie es im folgenden Band weitergeht und was Lia und Rafe noch für Abenteuer erleben werden.

Fazit:
Besser als Teil 1, tolles Ende, ein paar Längen.