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Veröffentlicht am 28.11.2018

Die Idee der Zeit ist klasse umgesetzt

Bernsteinstaub
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Bersteinstaub ist bereits mein zweites Buch von Mechthild Gläser, nachdem ich bereits die Buchspringer kennen lernen durfte. Und auch dieses Mal bereue ich die Wahl nicht. Mechthild Gläser ist für mich ...

Bersteinstaub ist bereits mein zweites Buch von Mechthild Gläser, nachdem ich bereits die Buchspringer kennen lernen durfte. Und auch dieses Mal bereue ich die Wahl nicht. Mechthild Gläser ist für mich eine Autorin, die sehr angenehm und Genretypisch schreibt. Leicht, locker und flüssig kann man den Abenteuern folgen, ohne sich durch eine trockene oder sperrige Sprache kämpfen zu müssen.
Ein Grund warum ich auch in Zukunft wieder zu ihren Werken greifen würde. Der zweite, noch wichtigere Punkt ist aber ihre Fantasie, die sie mit logischem Umgang zu einer stimmigen Einheit verknüpft.

Dies wird bei Bernsteinstaub besonders deutlich. Hier beschreibt sie ihre Vorstellung von Zeit, als Flüssenetzwerk, das die Welt umspannt, mit Wasserfällen, Stromschnellen und ruhigeren Abschnitten. Beispielsweise ist der Times Square ein sehr hektischer Ort, weil dort der Zeitfluss sehr schnell fliesst. Eine Idee die für mich Sinn macht.
Ebenso wie die Vorstellungen von auserwählten Menschen - den Zeitlosen - die den Wartungstrupp der Zeit bilden, indem sie neu verknüpfen, Knotenchaos auflösen oder Zeit verschieben.
Zu ihnen gehört die junge Ophelia, deren Geschichte wir in diesem Buch verfolgen dürfen. Sie erlebt wie der Klappentext schon erahnen lässt auch eine Liebesgeschichte, die aber zum Glück eher nebensächlich ist. Die Hauptsache ist wirklich die Zeit und die Geschehnisse drumherum.
Ihre Aufgabe führt sie dabei an ganz verschiedene Schauplätze dieser Welt, was für die nötige Abwechselung sorgt. Ebenso die Figuren, die sie während ihrer Abenteuer kennenlernt. Sie sind sehr unterschiedlich, teils historisch bekannt, teils erdacht. Auf jeden Fall erwarten uns einige interessante Begegnungen. Allen voran hat besonders der Herr der Zeit einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Abschließend noch eine Kleinigkeit die gesagt werden sollte. Ich weiß nicht ob bei Bernsteinstaub eine Fortsetzung geplant ist oder nicht (ich hoffe letzteres), auf jeden Fall ist dieses Buch abgeschlossen und kein klassicher Reihenauftakt, wie so oft in diesem Genre. Die Einzelbände sind gefühlt eher selten geworden, umso mehr freue ich mich das es hier so eine Ausnahme ist.

Fazit:
Tolle Idee, drumherum stereotyp aber auch nebensächlich, für mich eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Eine gelungene Familiensaga

Die Schokoladenvilla
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Maria Nikolai gelingt mit ihrem Buch "Die Schokoladenvilla" der Beginn einer großen Familiensaga. Das Buch spielt um 1900 hauptsächlich in Stuttgart, einer Stadt, die gerade im Aufbruch begriffen war. ...

Maria Nikolai gelingt mit ihrem Buch "Die Schokoladenvilla" der Beginn einer großen Familiensaga. Das Buch spielt um 1900 hauptsächlich in Stuttgart, einer Stadt, die gerade im Aufbruch begriffen war. Immer mehr Industrielle schaffen den Sprung von kleinen Garagenunternehmen zu bedeutenden Firmen.
Auch die Familie Rothmann, die Protagonisten dieses Romans, führen erfolgreich eine Fabrik zur Herstellung von Schokolade. Judith, die Tochter des Hauses liebt die elterliche Fabrik und würde am liebsten in die Leitung des Geschäftes einsteigen. Doch wie es damals so üblich war, hatte ihr Vater andere Pläne mit ihr. Er möchte sie standesgemäß verheiratet sehen und verlobt sie gegen ihren Willen mit einem furchtbaren Mann. Ein Arrangement, dem Judith auf keinen Fall zustimmen kann, nicht nur weil sie ihn nicht liebt, sondern auch wegen Victor, dem charismatischen neuen Angestellten ihres Vaters...

Meinung:
Die Schokoladenvilla ist genau das Richtige für Fans von Familiengeschichten vor einem historischen Hintergrund, denn sowohl den Zeitgeist als auch den familiären Aspekt trifft die Autorin auf den Punkt.
Dabei schafft sie es wunderbar auf über 600 Seiten zu unterhalten, was nicht zuletzt der guten Charakterisierung ihrer Figuren zu verdanken ist. Man kann sich sehr schnell einfühlen, findet Lieblingscharaktere und natürlich auch streitbare Figuren.
Besonders die streitbaren Personen gefielen mir gut, denn sie waren nicht einfach plump böse. Stattdessen hat die Autorin gut nachvollziehbare Begründungen gefunden, so manches fiese Verhalten zu erklären. Ein klarer Pluspunkt für das Schreibtalent der Autorin. Bei den Lieblingen muss ich ein halbes Pünktchen abziehen, denn ihnen macht sie es manchmal zu einfach.

Hervorzuheben ist auch das sprachliche Geschick der Autorin.
Das Buch liest sich sehr geschmeidig, obwohl es der Zeit um die Jahrhundertwende angepasst ist. Das macht das Buch auch für Leser zugänglich, die sich sonst vielleicht mit historischen Romanen eher schwertun.

Allgemein gefallen mir die Beschreibungen der damaligen Zeit in der Geschichte sehr gut. Ob es sich nun um die Einbindung von Persönlichkeiten, wie beispielsweise Robert Bosch handelt oder um das Problem der Löhne in den Fabriken. Auch vor heikleren Themen wie Prostitution schreckt die Autorin nicht zurück. Dadurch bekommt der Leser einen guten Einblick in die Lage der Menschen um 1900.

Fazit:
Man sollte sich nicht von der Dicke des Buches abschrecken lassen. Auf rund 650 Seiten entfaltet sich ein wunderbarer Familienepos mit einem süßen Thema und spannenden Verwicklungen. Probiert es selbst, es lohnt sich.

Veröffentlicht am 22.07.2018

Das Camp gerät in Gefahr

Percy Jackson 2: Im Bann des Zyklopen
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Im zweiten Band der Reihe rund um das Halbblut Percy Jackson gerät sein Freund Grover in große Gefahr und auch die anderen Halbgötter im Camp bekommen es mit immer neuen Feinden zu tun.
Wird Percy seine ...

Im zweiten Band der Reihe rund um das Halbblut Percy Jackson gerät sein Freund Grover in große Gefahr und auch die anderen Halbgötter im Camp bekommen es mit immer neuen Feinden zu tun.
Wird Percy seine Freunde retten können?

Auch der zweite Teil der Reihe macht Spaß. Es kommen immer mehr Figuren der griechischen Mythologie ins Spiel, sodass reichlich Abwechselung herrscht. Trotzdem wird es nicht unübersichtlich, da das Gerüst der Story immer das gleiche bleibt. So kann man sich als Leser voll auf die Handlung einlassen und mit Percy und seinen Freunden mitfiebern. (Hier darf gesagt werden, das für mich eine neue Lieblingsfigur dazukommt, die hoffentlich auch in den nächsten Bänden noch für ein Schmunzeln sorgen wird. Kennenlernen müsst ihr sie aber selber, da ich nicht spoilern mag )

Ebenso abwechselungsreich wie die Figuren sind die immer wechselnden Schauplätze, die die junge Heldentruppe während ihrer Abenteuer bereist. So kommt man als Leser mal in schwindelerregende Höhen und mal in die Tiefen der Meere.
Als Ausgangsbasis dient immer wieder das Half-Blood Camp, das ein wenige Ruhe in die sonst temporeichen Bücher bringt.

Bis dahin finde ich die Bücher also wirklich gelungen. Was mich ein wenig an diesem Teil stört ist die viele Hilfe von Außen, wenn es brenzlig wurde. Da hätte es bestimmt schönere Lösungen geben können. Abgesehen von dieser Kritik hatte ich aber wieder ein paar schöne Stunden mit einem schönen Jugendbuch.




Veröffentlicht am 01.07.2018

Unerwartete Abenteuer

Dark Canopy – Dark Destiny
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Dark Destiny von Jennifer Benkau ist der zweite und gleichzeitig letzte Teil der Dilogie über das Rebellenmädchen Joy und den Percent Neel. Allein die Tatsache, das es sich mal nicht um eine Trilogie handelt ...

Dark Destiny von Jennifer Benkau ist der zweite und gleichzeitig letzte Teil der Dilogie über das Rebellenmädchen Joy und den Percent Neel. Allein die Tatsache, das es sich mal nicht um eine Trilogie handelt verdient schon Pluspunkte.

Aber nicht nur damit kann es überzeugen. Wie auch schon im ersten Band Dark Canopy besticht das Buch durch eine gelungene Mischung aus guten Charakteren, einer gefälligen Schreibe, ein paar neuen Ideen und einer abwechselungsreichen Geschichte.
Besonders letzteres fällt positiv auf. Der Klappentext bereitet den Leser auf jeden Fall nicht ansatzweise auf das Abenteuer vor, das ihn hinter den Buchdeckeln erwartet. (Daher auch keine Inhaltsangabe meinerseits)
Ich kann nur sagen, das dieser Schmöker für jeden Freund von Dystopien lesenswert ist, auch wenn es nicht ganz an meine Lieblingsbücher heranreicht. Trotzdem gefiel mir Teil 2 sogar besser als Teil 1 weil die Charaktere erwachsener geworden sind und deutlich logischere Entscheidungen treffen. Hier war besonders das Ende eine sehr positive Überraschung für mich. Selten so gelesen, umso positiver wahrgenommen.

Fazit:
Ich habe mit beiden Bänden schöne Lesestunden verbracht und kann von daher auf jeden Fall eine Empfehlung aussprechen. Fans von Panem und Co. sind hier auf jeden Fall richtig.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Ungewohnt nachdenklich für ein Jugendbuch

Während ich vom Leben träumte
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Während ich vom Leben träumte, ist ein Jugendbuch das in diesem Bereich überrascht. Es ist trauriger und nachdenklicher als die meisten Vertreter des Genres, sodass es sich zeitweise eher wie ein Roman ...

Während ich vom Leben träumte, ist ein Jugendbuch das in diesem Bereich überrascht. Es ist trauriger und nachdenklicher als die meisten Vertreter des Genres, sodass es sich zeitweise eher wie ein Roman liest. Trotzdem sind die nachdenklichen Themen mit klassischen Teeniesorgen kombiniert, sodass es nicht nur auf die Tränendrüse drückt. Liebe, Träume, Tod, Freundschaft, Familie und Selbstfindung sind dabei zu einem gekonnten Mix kombiniert. Würde es nicht ab und an zu esoterisch werden, hätte das Buch von mir die volle Punktzahl erhalten. So gibt es hier einen Punkt abzug.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich überzeugen, auch wenn
der Einstieg in das Buch war eher schwierig war. Die ersten Seiten verwirren durch eine seltsame Perspektive, was sich aber schnell besserte. Danach las sich die Geschichte sehr schön und Genretypisch leicht. Durch wiederkehrende kleine Einschübe von Nahtodberichten, gab es reichlich Abwechselung, die zeitweise für Gänsehaut sorgte. Die Autorin geht hierbei gleichermaßen sensibel wie schonungslos mit dem Thema Tod um und wird für ein Jugendbuch überraschend deutlich.

Gleiches gilt für die Figuren des Buches. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund und sind nicht immer einfach. Besonders die Protagonistin Eden ist nicht das liebe kleine Mädchen, was für mich aber eher ein plus ist. Trotzdem kann ihre mitunter zickige Art auch nerven. Besonders ihr Zwillingsbruder tat mir dabei zeitweise wirklich leid, was ihr Verhalten aber umso authentischer macht, wenn man ihre Situation bedenkt.

Fazit:
Ein ungewöhnliches Jugendbuch was mich sehr gut unterhalten hat. 4 1/2 Sterne gibts von mir.