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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2019

Hat mich auf ganzer Linie überzeugen können

Geständnisse
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Wer mich kennt, weiß, dass ich eine große Liebe zu Japan hege. Meine große Manga-Zeit liegt bereits hinter mir. Japanische Romane habe ich ironischerweise noch nicht so viel gelesen. Das wird sich dieses ...

Wer mich kennt, weiß, dass ich eine große Liebe zu Japan hege. Meine große Manga-Zeit liegt bereits hinter mir. Japanische Romane habe ich ironischerweise noch nicht so viel gelesen. Das wird sich dieses Jahr aber definitiv ändern. Das Buch „Geständnisse“ von Kanae Minato habe ich mir vor kurzem als Mängelexemplar mitbestellt und eigentlich hatte ich überhaupt keine Erwartungen daran. Zum Zeitpunkt meiner Bestellung war mir lediglich noch in Erinnerung, dass dieses Buch 2017 in den sozialen Medien in aller Munde war und die Meinungen auseinander gingen.

Ich bin ohne weiteres Vorwissen an die Geschichte gegangen und wusste überhaupt nicht, was mich erwarten wird. Am Anfang empfand ich den Einstieg als merkwürdig. Sensei Moriguchi fängt direkt vor ihrer Klasse an zu sprechen und ihr gesamter Part ist ein Reden. Kein Erzähler im klassischen Sinn. Mir hat dies durchaus gefallen und gerade als ich so richtig drin war, war es auch schon wieder vorbei. Der nächste Abschnitt wird nämlich von jemand anderem erzählt. Und der darauffolgende auch. So geht es das ganze Bücher über weiter. Es folgt immer wieder eine andere Perspektive, bis sich am Ende alles zusammenfügt.

Man bekommt einen Einblick in die Psyche der Täter und Opfer. Jede, für die Geschichte wichtige Person, bekommt von der Autorin sein Kapitel. Das hat mir richtig gut gefallen. Da ich nicht wusste, dass mich dies in dem Buch erwartet, war mir am Anfang gar nicht klar, worauf das Buch hinausmöchte. Im Laufe der Perspektiven, wurde es mir dann jedoch ziemlich schnell bewusst, was der Spannung aber keinen Abbruch getan hat.

Der Schreibstil der Autorin, sowie die Übersetzung ins Deutsche haben mir sehr zugesagt. Die Autorin weiß, wie man die Spannung aufrecht erhält und hat sich für einen stimmigen Erzählstil entschieden. Das Buch war insgesamt einfach mal etwas total anderes für mich. Jeder der sich für die japanische Kultur begeistern kann oder dieser offen gegenüber steht, kann hier nebenbei noch ein paar Kleinigkeiten über das Schulsystem und andere Kleinigkeiten erfahren. Mir persönlich gefällt sowas immer sehr, da ich jegliche Informationen dazu regelrecht aufsauge.

Der einzige Kritikpunkt, der mir auf Anhieb einfällt, ist die Tatsache, dass ich das Ende als etwas zu rasant erzählt empfunden habe. Auf einmal kam es zum Höhepunkt und Abschluss und für meinen Geschmack, hätte man das doch noch etwas in die Länge ziehen können. Ebenso passt das Cover für mich nicht zum Inhalt, aber das ist mir im Grunde nicht ganz so wichtig. Man bekommt mit „Geständnisse“ von Kanae Minato einen soliden, spannenden Roman aus Japan.

Da ich von der Autorin so begeistert bin, habe ich mich sofort auf die Suche nach Nachschub begeben und feststellen können, dass bereits im April 2019 ein weiterer Roman von ihr erscheinen wird. „Schuldig“ wird dieser im Deutschen heißen und verspricht wieder spannende Lesezeit. Ich kann es kaum erwarten und das Buch steht nun ganz oben auf meiner Wunschliste.

Fazit: Hat mich auf ganzer Linie überzeugen können

Veröffentlicht am 03.06.2019

Ein „Must-Read“ für Fans von Godspeed und Illuminae!

Schwerelos
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Dieses Buch lag jetzt ewig ungelesen in meinem Regal und im Nachhinein ärgert mich das sehr und beweist, was für Schätze noch ungelesen bei mir schlummern.

Die Geschichte beginnt sofort mit dem in der ...

Dieses Buch lag jetzt ewig ungelesen in meinem Regal und im Nachhinein ärgert mich das sehr und beweist, was für Schätze noch ungelesen bei mir schlummern.

Die Geschichte beginnt sofort mit dem in der Inhaltsbeschreibung beschriebenen Plot. Man ist direkt mitten im Geschehen. Erklärungen zur vorherrschenden Politik und dem Aufbau der Welt werden nur nach und nach eingestreut. Dadurch fiel es mir teilweise schwer, mir ein genaues Bild zu machen.

Die Liebesgeschichte und das Kennenlernen der beiden Protagonisten Carys und Max wird rückblickend erzählt. Das hat mir sehr gut gefallen. Die beiden schweben im Weltall und ihnen geht sprichwörtlich die Luft aus. Ein Spiel auf Zeit. Und in dieser doch sehr dramatischen Situation bewahren sich die beiden ihren Humor und erinnern sich an gemeinsam erlebtes. Dadurch bekommt man als Leser einen Einblick in ihre Beziehung und einen Bezug zu den beiden. Mir waren die beiden sofort sympathisch und ich konnte oft mit ihnen schmunzeln und habe ein großes Mitgefühl für ihre Geschichte entwickelt.

Nach jedem Rückblick wandert man wieder zum aktuellen Standort im Weltall zurück. Man fragt sich, wie die beiden das überleben sollen. Es scheint aussichtslos und durch die Verbindung zu den beiden, entwickelt sich schon vor dem bevorstehenden Ende ein bitterer Beigeschmack. Man fiebert mit und hofft wider aller Vernunft auf ein Happy End.

Das Ende haut einen dann nochmal fast vom Hocker. Zunächst war ich sehr verwirrt und dachte schon, dass meine Begeisterung für das Buch abfällt. Ich kann auch jetzt nicht wirklich in Worte fassen, wie ich zu dem Ende stehe. Aber eins kann ich euch versprechen: Das Buch ist gewaltiges Kopf-Kino für wunderbare Lesestunden!

Den einzigen Kritikpunkt, den ich für mich anbringen kann ist der, dass mir das gewisse Etwas für ein neues Lieblingsbuch gefehlt hat. Teilweise plätscherte die Geschichte etwas vor sich hin. Es ist nicht dauerhaft ein Spannungsbogen vorhanden. Allerdings hat mir das gleichzeitig auch mal ganz gut gefallen. Es war entspannend zu lesen. Ihr merkt, ich kann gar nicht sagen, warum das Buch nicht die volle Bewertung bekommen hat.

Ich hoffe so sehr, dass es spätestens zum Zeitpunkt der Verfilmung eine Neuauflage mit einem neuen, ansprechenderen Cover geben wird, um eine breitere Masse anzusprechen. Das Buch ging in meinen Augen leider komplett unter, dabei hat es wirklich so ein großes Potenzial. Das Cover ist sehr oberflächlich und einfach gehalten. Ja, es passt zum Inhalt, weil es im Weltraum spielt, aber mehr auch nicht. Wer denkt bei diesem Cover an einen Liebesroman? Ich finde es wirkt wie ein 0815 Sci-Fi Roman.

Zudem ist es ein großer Wunsch von mir, dass von der Autorin noch mehr übersetzt wird, daher meine Bitte an den Verlag, das Cover in einer weiteren Ausgabe zu überdenken und mehr Werbung für diese Autorin zu schalten. Sie kann was! Und dass solche Liebes-Geschichten gelesen werden wollen, hat das Autorenduo Amie Kaufman und Jay Kristoff mit der Illuminae-Reihe unter Beweis gestellt.

Fazit: Ein „Must-Read“ für Fans von Godspeed und Illuminae!

Veröffentlicht am 03.06.2019

Ein solider skandinavischer Krimi, der Stoff für einen klassischen ARD-Film bietet.

Die perfekte Lüge
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Auf dieses Buch bin ich durch die spannende Inhaltsbeschreibung gestoßen. Im ersten Moment klingt es nach einem Thriller, wie man ihn schon zu Hauf gelesen hat, aber irgendwas hat mich in den Bann gezogen ...

Auf dieses Buch bin ich durch die spannende Inhaltsbeschreibung gestoßen. Im ersten Moment klingt es nach einem Thriller, wie man ihn schon zu Hauf gelesen hat, aber irgendwas hat mich in den Bann gezogen und mich dazu bewegt es unbedingt lesen zu wollen. Dem Impuls bin ich dann auch direkt nachgegangen und hatte es innerhalb kürzester Zeit durch.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach und sie versteht es, die Kapitel kurz und knapp zu halten und so den Leser am Buch zu halten. Durch die stetigen Perspektivwechsel, bleibt der Spannungsbogen durchweg erhalten. Man lernt die Hauptfiguren Merry, Sam und Frank kennen. Jeder dieser Menschen bekommt ihre eigenen Szenen und Rückblicke, die dem Leser wahrscheinlich die Motive und Charaktereigenschaften näherbringen sollen. Umso verwirrender wird das Katz-und-Maus-Spiel dann, weil man die einzelnen Handlungen teilweise nur schlecht nachvollziehen kann und sich fragt, wer welche Geheimnisse verbirgt.

Ich hatte das Buch wirklich extrem schnell durch und das hat mir im Nachhinein sehr gut gefallen. Seit der Inhaltebschreibung wollte ich einfach wissen, was es mit den Geheimnissen auf sich hat. Ich denke ich würde auf jeden Fall erneut etwas von der Autorin lesen. Dass das Buch in Schweden gespielt hat, war in Ordnung für mich. Ich habe allerdings gemerkt, dass ich wohl kein großer Fan von skandinavischen Krimis und Thrillern bin.

Mir war keiner der Personen sonderlich sympathisch, denn in meinen Augen haben alle irgendwie den Schuss nicht gehört und sind absolut verrückt. Einzig Baby Conor ist mir ans Herz gewachsen und tat mir leid. Sein Wohl und sein Leid gingen mir sehr nah und ich habe beim Lesen den Eltern gegenüber stellenweise echten Ekel empfunden. Da ich nicht zu viel verraten kann, um nicht zu viel vorwegzunehmen, fällt es mir schwer, auf die genauen Taten einzugehen.

Ich habe gemerkt wie ich am liebsten die Augen vor solchen Gräueltaten verschließen würde, allerdings hat mir dies auch gezeigt, dass es solche Menschen im realen Leben ganz bestimmt überall auf der Welt gibt. Und das ist wirklich sehr schlimm. Eine Empfehlung fällt mir daher auch tatsächlich etwas schwer, denn Spaß macht dieses Buch nicht. Aber das heißt in meinen Augen auch, dass die Autorin es geschafft hat, sehr realistisch zu schreiben.

Das Ende lässt einen irgendwie mit einem mulmigen Gefühl zurück. Die ganze erzeugte Stimmung war durchweg einfach nur deprimierend. Abschließend kann ich für mich sagen, dass ich froh war, diese grau beschriebene Szenerie endlich verlassen zu dürfen.

Fazit: Ein solider skandinavischer Krimi, der Stoff für einen klassischen ARD-Film bietet.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Dieses Buch ist ein Apell an die Menschlichkeit und das Sein

Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten
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Nachdem ich bereits vor einiger Zeit begeistert das Buch „Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“ von Matt Haig gelesen habe, war für mich direkt klar, dass ich auch sein neues Werk „Mach mal halblang ...

Nachdem ich bereits vor einiger Zeit begeistert das Buch „Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“ von Matt Haig gelesen habe, war für mich direkt klar, dass ich auch sein neues Werk „Mach mal halblang – Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten“ lesen werde. Das Buch erschien einen Tag vor meinem Geburtstag und bereits die ersten Seiten hatten mich in seinen Bann gezogen. Teilweise fühlte es sich an, als schreibe er mir aus der Seele. Ich fühlte mich von Anfang an oft vom Autor verstanden und seelisch in den Arm genommen. Danke dafür.

Der Autor selbst erlitt in seinem jungen Erwachsenenleben einen depressiven Zusammenbruch. Diesen reflektiert er in dem bereits angesprochenen Buch „Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“ und gibt schon dort Anregungen für das Leben mit. In „Mach mal halblang“, geht es nicht mehr nur um ihn, sondern um den ganzen Planeten, wie der Titel schon vermuten lässt. Dies hat mir sehr gefallen. Meiner Meinung nach, muss man das andere Buch auch nicht zwingend gelesen haben, um dieses hier genießen zu können. Lediglich der Autor selbst ist einem dann natürlich schon bekannt und man weiß ungefähr was einen erwartet.

Das Buch ist in verschiedene Themen eingeteilt, in denen jeweils sehr kurze und knappe Abschnitte vorkommen. Teilweise wirken einige Passagen wie Gedichte, ohne wirklich Gedichte zu sein. Ich habe das komplette Buch mit lauter Post-It’s vollgeklebt wie ihr auf dem Foto erkennen könnt. So viele Sätze und ganze Abschnitte sind mir so wichtig gewesen, dass sie sich regelrecht eingebrannt haben und ich möchte jede einzelne Zeile immer und immer wiederfinden können, die mir im Augenblick des Lesens so viel geben konnte. Selbst währenddessen habe ich oft wieder auf vorherige Markierungen zurückgeblättert und sie mir erneut durchgelesen und versucht diese zu verinnerlichen.

Es werden in diesem Meisterwerk so unglaublich viele Themengebiete der heutigen Zeit angesprochen und reflektiert, die leider immer wieder in den Hintergrund treten. Oft konnte ich mich und mein Umfeld in Matt Haigs Zeilen wiederfinden. Ich selbst habe schon vor dem Buch mit vielen Dingen zu kämpfen gehabt. Sich diese Probleme erneut bewusst zu machen tat gut. Ich habe mich verstanden gefühlt und konnte Lösungen erarbeiten, die mir sicher in Zukunft ein bisschen helfen werden. Ich konnte für mich persönlich wirklich sehr viel übertragen und in den Alltag integrieren. Und ist das nicht etwas total Großartiges, was Bücher mit einem anstellen können? Ich bin absolut begeistert und versuche gerade jedem dieses Werk zu empfehlen. Und doch werden all meine Worte und auch diese Rezension dem Buch nicht annähernd gerecht.

Seid mal ehrlich zu euch selbst. Kennt ihr dieses Gefühl nicht auch, ständig eine regelrechte „Angst“ davor zu haben, etwas zu verpassen, etwas nicht erlebt zu haben? Und sei es nur so etwas banales, wie eine neue Staffel einer eurer Lieblingsserien. Denn es gibt nicht nur die eine Serie, die euch reizt. Es sind inzwischen Dutzende. Sich bewusst Zeit zu nehmen und sich komplett auf das Jetzt zu konzentrieren findet kaum noch statt. Es gibt von allem ein solches Übermaß an Angeboten, welche wir am besten alle gleichzeitig konsumieren wollen, um auch ja nichts zu versäumen und mitsprechen zu können, dass wir manchmal gar nicht mehr in der Lage sind, innezuhalten und bewusst zu genießen. In Gedanken sind wir im gleichen Moment schon bei der nächste Serie, dem nächsten Buch, welches wir unbedingt auch noch inhalieren möchten.

Also bei mir artet das teilweise wirklich in Stress aus und es fühlt sich oft an wie ein abarbeiten, dabei sollte sowas wie Serien gucken doch eigentlich Entspannung bedeuten und nicht in Arbeit ausarten – oder? Von dem Thema Smartphone-Sucht (denn nichts anderes ist es für mich, wenn man dauernd das Ding vor der Nase hat) und die daraus automatisch resultierende andauernde Erreichbarkeit möchte ich gar nicht erst anfangen. Und dies sind nur zwei der vielen interessanten Themen, wo das Buch ansetzt und ausführt.

Und auch wenn es jetzt im ersten Moment vielleicht so wirkt, als würde Matt Haig nur gegen die aktuelle Situation und den Fortschritt der Menschheit wettern, ist dem absolut nicht so. Denn es gibt auch bejahende Abschnitte und die positiven Seiten werden einem auch nochmal deutlich und verständlich vor Augen geführt. Er findet in meinen Augen also eine sehr gute Balance zwischen dem negativen und dem positiven Wandel der Zeit.

Ich hoffe so sehr, dass die Verkaufszahlen für dieses Buch gut sind, denn das würde für mich bedeuten, dass viele Menschen in Besitz dieses Buches sind. Ob sie es dann letztendlich lesen oder es ewig auf dem ungelesen Stapel ihrer Bücher liegt, kann man natürlich nicht wissen, allerdings hätten sie stets die Möglichkeit es für sich zu entdecken und etwas daraus für sich und ihr weiteres Leben mitzunehmen. Das ist ein Gedanke der mir gefällt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand diese Rezension überhaupt bis zum Ende liest ist sehr gering. Denn ich kenne das selbst nur zu gut. Es wird, wenn überhaupt überflogen, denn im nächsten Tab im Browser wartet schon die nächste Information, die man auf keinen Fall verpassen will.

Fazit: Dieses Buch ist ein Apell an die Menschlichkeit und das Sein. Für mich ist es zudem ein Begleiter für das moderne Leben, welches wir heute führen. Die markierten Stellen werde ich nicht zum letzten Mal gelesen haben!

Veröffentlicht am 03.06.2019

Eine interessant verpackte Geschichte zum Thema Schuld und Reue.

Schuldig
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Nachdem ich vor nicht allzu langer Zeit das Buch „Geständnisse“ von Kanae Minato gelesen hatte und unglaublich begeistert war, stand für mich von vornherein fest, dass ich auch ihr neues Buch „Schuldig“ ...

Nachdem ich vor nicht allzu langer Zeit das Buch „Geständnisse“ von Kanae Minato gelesen hatte und unglaublich begeistert war, stand für mich von vornherein fest, dass ich auch ihr neues Buch „Schuldig“ lesen möchte. Zum Glück musste ich auf die Veröffentlichung nicht lange warten und konnte direkt mit dem Lesen beginnen.

Leider tat ich mich mit dem Anfang dieses Mal deutlich schwieriger als zuvor bei „Geständnisse“ und war dadurch zunächst etwas enttäuscht. Ebenso wie bei der Musik, gibt es auch in der Buchbranche „One-Hit-Wonder“ und ich hatte schon die Befürchtung, dass es sich hierbei um eines handeln würde. Nach anfänglichen Schwierigkeiten verflog der erste Eindruck allerdings und ich kam schnell wieder in den Genuss des Schreibstils der Autorin, der mir so gut gefiel.

Zunächst geht man wirklich eine längere Zeit von einem Unfall aus und ich habe mich stellenweise gefragt, ob überhaupt noch etwas in die Richtung Spannung passiert, so wie man es von der Autorin kennt oder es sich lediglich um eine Art Erzählung handelt. Doch dann gerät die Sache ins Rollen, als Fukase und seine damaligen Studienfreunde Drohnachrichten bekommen und immer mehr Fragen und Ungereimtheiten in den Raum gestellt werden. Fukase erklärt sich bereit dem Ganzen auf den Grund zu gehen, denn er merkt zusehends, dass er gar nicht so viel über seinen Kumpel Hirosawa weiß.

Der Hauptprotagonist Fukase war mir leider die meiste Zeit sehr unsympathisch und ich konnte keine Bindung zu ihm aufbauen. Er wirkte auf mich wie eine sehr wehleidige, jammernde Person und das hat mich manchmal wirklich genervt, weil es eben nicht immer nur um ihn ging. Wenn ich ehrlich bin, wäre ich tatsächlich nicht gern mit ihm befreundet gewesen. Aber auch diese Gefühle muss man bei einem Leser wecken können und das hat mir durchaus gefallen.

Die Geschichte hat nur ganz wenige Kapitel und irgendwie empfand ich dies als ungewöhnlich, da ich es gewohnt bin, am Ende eines Kapitels zu unterbrechen und nicht mitten auf einer Seite. Allerdings habe ich mich hier dann so gut es ging einfach an die Abschnitte innerhalb eines Kapitels gehalten und dort dann pausiert, wenn ich ins Bett musste oder anderweitig beschäftigt war. Ja, dieses Buch habe ich nicht in einem Rutsch durchgelesen, denn leider gab es teilweise Szenen, die mich nicht fesseln konnten. Die Spannung blieb hier des Öfteren leider aus.

Auch wenn das Buch etwas anders war als „Geständnisse“ und nicht durchgehend halten konnte, was es versprach, hatte ich bis zuletzt Hoffnung, dass die Autorin wieder ein für sie typisches Ende für einen parat hält. Was das angeht, wird man nicht enttäuscht und das ist auch ein großer Pluspunkt für „Schuldig“, welches ich im Endeffekt doch sehr gern gelesen habe.

Hinten im Buch befinden sich kleine Anmerkungen der Übersetzerin, in denen japanische Begriffe erklärt werden, die an einigen Stellen im Buch vorkommen. Da mir die japanische Kultur nicht fremd ist, war für mich nicht viel Neues dabei, dennoch finde ich solche kleinen Gadgets ganz nett, da man sich so das googlen spart und nicht vom Smartphone abgelenkt wird. Eine klare Win-Situation.

Fazit: Eine interessant verpackte Geschichte zum Thema Schuld und Reue.