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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2020

Ausgefallen, aktuell und rasant

Aus schwarzem Wasser
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Anne Freytag überzeugt mit einem sehr temporeichen Schreibstil und zum Genre passenden kurzen Sätzen, die die rasante Handlung unterstützen.
Neben der Ich-Perspektive der Protagonistin Maja, gibt es einige ...

Anne Freytag überzeugt mit einem sehr temporeichen Schreibstil und zum Genre passenden kurzen Sätzen, die die rasante Handlung unterstützen.
Neben der Ich-Perspektive der Protagonistin Maja, gibt es einige Wechsel zu Nebencharakteren, die anderen Situationen aus ihrer Sicht beschreiben. Obwohl es über die übliche Anzahl dessen hinausgeht, kann man gut mit den verschiedenen Charakteren mithalten.
Zudem gibt es so einige Rückblenden, die als interessantes Erzähl- und Aufklärungsmittel dienen.

Interessant und besonders außergewöhnlich fand ich die Genreeinteilung. Es beinhaltet neben Thrillerelementen noch so viel mehr und hält Storytechnisch einige Überraschungen bereit, sodass sich der Roman nicht so recht in eine Schublade stecken lässt.
Auch die Thematik ist sehr aktuell und interessant gewählt. Es gibt noch nicht allzu viele Vertreter ähnlicher Geschichten.
Aktuelle Themen wie Umweltverschmutzung, Ressourcen und noch viel mehr aktuelle Themen finden in dieser Geschichte Platz, aber genaueres dazu sollte jeder Leser selber herausfinden dürfen.
Stellenweise sorgen Plottwists für erneute Spannung und Unvorhersehbarkeit.
Der Roman beginnt gleich sehr temporeich, mit viel Action. Im Mittelteil gibt es eine kleine Ruhe, bis es zu einem rasanten Ende kommt.

Genau dort - am Ende - hätte ich mir auch etwas weniger Tempo und Action und dafür mehr Erklärungen gewünscht. Teilweise waren es mir dann zu viele Handlungen und Charaktere auf einmal.
Leider sind auch die Charaktere etwas auf der Strecke geblieben, auch wenn der Fokus bei diesem Roman nicht bei einzelnen Charakteren liegt. Einige Charaktere hatten keinen richtigen Sinn. Hätte man diese entfernt, hätten andere wichtige Charaktere wie z.B. die Protagonistin vielleicht mehr Zeit bekommen, um mehr in die Tiefe zu gehen.
Maja war mir leider zu unnahbar und zeigte im Verlauf auch keine Entwicklung, weshalb ich nicht richtig mit ihr, oder auch anderen Charakteren warm geworden bin und Empfindungen etwas auf der Strecke geblieben sind.

„Aus schwarzem Wasser" ist definitiv ein Roman mit guten Thrillerelementen, der sich durch sein hohes Tempo beinahe verschlingen lässt. Auch die Handlung selbst überzeugt, sticht hervor und spricht aktuelle Probleme unserer Gesellschaft und Welt an.
Wer eine rasante außergewöhnliche Geschichte lesen möchte, deren Charaktere eher eine Nebenrolle spielen, ist hier richtig.


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Veröffentlicht am 14.05.2020

Der etwas andere Roadtrip

Nur kurz leben
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Schreibstil
Der Debütroman der Autorin überzeugt mit einem flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil, dessen oftmals kurzgehaltene Sätze zu den Protagonisten und der Situation passen.
Das Tempo baut ...

Schreibstil
Der Debütroman der Autorin überzeugt mit einem flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil, dessen oftmals kurzgehaltene Sätze zu den Protagonisten und der Situation passen.
Das Tempo baut sich im Verlauf langsam auf und gewinnt an den richtigen Stellen an Fahrt. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Richie erzählt, wobei Leon trotzdem nicht zu kurz kommt und wir auch einen kurzen Einblick in sein Leben erhalten.
Der Titel passt wunderbar zum Buch und kann in den unterschiedlichsten Arten interpretiert werden.

Daran könnte man noch arbeiten
Insgesamt hätte ich mir noch etwas mehr Tiefgang bei den Charakteren gewünscht. Vor allem beim Ich-Erzähler, kam mir seine Hintergrundgeschichte manchmal etwas zu kurz. Auch einige Aspekte aus Leons Leben, hätte ich gerne noch ausführlicher erfahren.

Das hat mir gut gefallen
Das Roadtrip Feeling kommt definitv auf und wird vor allem durch zwei super interessante Charaktere zu etwas ganz besonderem.
Die beiden könnten unterschiedlicher kaum sein und ergänzen sich dabei wunderbar. Leon wirkt hier als jüngster Protagonist meist doch erwachsener, als Richie.
Die Story ist durchsetzt mit viel Humor und Sarkasmus, vor allem in den Dialogen, aber auch mit Stellen die zum nachdenken anregen und viel Gefühl.
"Nur kurz leben" handelt von wahrer Freundschaft und das Leben. Wie fühlt es sich an, einmal aus dem tristen Alltag auszubrechen, die üblichen Pflichten zu vergessen und einmal kurz einfach mal zu leben?
Diese Thematik wurde wunderbar rübergebracht.

Fazit
Insgesamt ist "Nur kurz leben" ein Roadtrip der etwas anderen Art, der den Leser auf eine Reise voller Freundschaft, Witz und Emotionen abholt. Ein Buch über das Leben, das nicht immer so verläuft, wie man es gerne hätte.
Es ist kurzweilig - jedoch nicht im negativen Sinne - und richtet sich an eine breitgefächerte Zielgruppe. Wer Lust auf dieses kleine Abenteuer hat, ist mit diesem Buch bestens ausgerüstet.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Menschlich und humorvoll

Feeling Close to You
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Schreibstil
Bianca Iosivoni hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der locker und modern ist und auch viele Dialogen Humor verleiht. Außergewöhnlich ist es hier, dass die Protagonisten vor allem zu Beginn ...

Schreibstil
Bianca Iosivoni hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der locker und modern ist und auch viele Dialogen Humor verleiht. Außergewöhnlich ist es hier, dass die Protagonisten vor allem zu Beginn häufig über Chats & Handynachrichten kommunzieren, was jedoch gut eingebracht wurde und vor allem auch sehr realistisch wirkt. Auch die Unverblümtheit der Sprache macht die beiden Protagonisten direkt noch sympathischer.

Das hat mir nicht so gut gefallen
Während man zum großen Teil einfach in der leichten Geschichte abtauchen kann, hätte das Ende noch etwas mehr Zeit vertragen können. Die Thematik wurde zu schnell abgearbeitet, obwohl es dem Buch bei den tollen Charakteren nicht geschadet hätte, wenn es noch einige Seiten mehr dazubekommen hätte.

Das hat mir gut gefallen
Vor allem in der Kommunikation über die Chats, sind Teagan und Parkers Sticheleien sehr herzlich und regen zum Schmunzeln an. Noch recht neuartig in diesem Genre ist die Hauptthematik des Gamings, mit dem sich der ein oder andere Leser wahrscheinlich sehr gut selbst identifizieren kann. Aber selbst wenn nicht, werden die Begriffe sehr gut eingebaut und wirken nicht erschlagend. Vor allem die Gefühle während des Spielens werden gut rübergebracht und wirken sehr authentisch.
Neben hervorragenden starken Hauptcharakteren, gibt es auch eine chaotische WG, dessen Charaktere man schnell lieben lernt und über die man einfach mehr erfahren muss. Man fühlt sich direkt wohl zwischen all diesen unterschiedlichen Charakteren, die alle ihre eigenen Macken aufweisen. Die Geschichte baut sich sehr gut und Genretypisch auf und wird zum Ende hin etwas dramatischer, wobei es etwas über die typischen jugendlichen Probleme hinaus geht.
Die Beziehung zwischen Teagan und Parker baut sich sehr gut auf und ist vor allem durch ihre Neckereien immer wieder unterhaltsam. Doch auf auf der tieferen Ebene sind die beiden sehr gut füreinander und ergänzen sich sehr gut.

Fazit
Feeling close to you ist ein Buch mit sehr menschlichen Charakteren, die einen über die Seiten hinweg, gepaart mit Dramatik immer wieder zum Schmunzeln bringen. Daher eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.12.2019

Eine romantische Geschichte, der es etwas an Emotionalität fehlt

Bring Down the Stars
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Stil
Dies war mein erster Roman der Autorin Emma Scott und es bestanden keine Probleme, mich in ihren Schreibstil hineinzufinden. Es liest sich sehr flüssig und angenehm und ohne sprachliche Stolpersteine. ...

Stil
Dies war mein erster Roman der Autorin Emma Scott und es bestanden keine Probleme, mich in ihren Schreibstil hineinzufinden. Es liest sich sehr flüssig und angenehm und ohne sprachliche Stolpersteine. Außerdem wirkt die Sprache sowohl dem Alter der Protagonisten, als auch der Leser angepasst. Es gibt glücklicherweise daher keinen Überfluss an "coolen" Hipsterwörtern, der einem mittlerweile gerne mal begegnet.
Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten Wes und Autumn, was immer wieder für gute Abwechslung gesorgt hat.

Das könnte man besser machen
Nach der ersten Leseprobe und dem Klappentext hatte ich mich auf mehr Gefühle und Tiefgründigkeit eingestellt, als die Geschichte mir am Ende übermitteln konnte. Vor allem der letzte Buchabschnitt - von der Thematik sehr interessant und wichtig - wird nur oberflächlich angekratzt und enthält nicht den benötigten Tiefgang. Plötzlich nimmt einen die Handlung nicht mehr richtig mit, die Charaktere werden blasser und die Gefühle bleiben dann dabei etwas auf der Strecke.
Connor macht es einem ebenfalls nicht sonderlich leicht, ihn zu mögen, obwohl auch er ein wichtiger Charakter für die Geschichte ist. Er ist mir aber zu emotionsarm und unlebendig.
Auch die Protagonistin Autumn hat es mir zwischendurch nicht leicht gemacht. An einigen Stellen hat ihre Verliebtheit sie in meinen Augen ZU blind fürs offensichtliche gemacht.


Das hat mir sehr gut gefallen
Das Cover war schlicht, mit schöner Typografie und Farbgebung. Sehr passend zum Genre. Als Print ist es denke ich mal, auch noch etwas auffälliger.
Der Cliffhanger am Ende ist hervorragend. Auch wenn er immer noch gefühlvoller hätte sein können, so wollte ich doch direkt wissen wie es denn nun weitergeht.
Ein einfachsten ist es eine emotionale Bindung zu Wes einzugehen. Er besteht aus so vielen Schichten und Emotionen und daher muss man einfach mit ihm fühlen, was auch wunderbar gelingt. Seine Wortwahl und Gedanken lassen es dem Leser warm ums Herz werden. Vor allem auch seine Gedichte sind sehr schön formuliert und sie haben mir gut gefallen, obwohl ich kein allzu großer Freund der Poesie bin.
Obwohl hier eine Dreiecksbeziehung im Mittelpunkt steht, ist diese mal auf eine interessante und neue Art verfasst worden, was es nicht gleich zu klischeehaft wirken lässt.

Fazit
Insgesamt war "Bring Down The Stars" eine romantische und schöne New Adult Geschichte, die alles mit sich bringt, was das Genre benötigt. Lediglich auf der Gefühlsebene konnte es mich noch nicht komplett mitnehmen. Das erhoffe ich mir nun für den Folgeband.
Dennoch kann ich eine Leseempfehlung aussprechen.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Gefühl/Erotik
Veröffentlicht am 23.10.2019

romantisch, schön, aber mit Luft nach oben

Finde mich. Jetzt
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Schreibstil
Der Stil der Autorin hat mir gut gefallen und war sehr flüssig lesbar. Es findet ein Perspektivenwechsel zwischen den Protagonisten Rhys und Tamsin statt, der gut in die Story hineinpasst und ...

Schreibstil
Der Stil der Autorin hat mir gut gefallen und war sehr flüssig lesbar. Es findet ein Perspektivenwechsel zwischen den Protagonisten Rhys und Tamsin statt, der gut in die Story hineinpasst und viel Aufschluss über die Gefühlswelt der beiden gibt.

Das hat mir nicht so gut gefallen
Während die Handlung an sich einen schönes Erzähltempo hatte, ist das Ende nicht richtig zufriedenstellend. Das hat weniger mit dem Ende selbst zu tun, sondern viel mehr damit, wie es zu diesem Ende kommt. Das war mir zu einfach, weswegen ich mir noch stärkere Konflikte gewünscht hätte, um die Situation realistischer wirken zu lassen.

Das hat mir gut gefallen
Die Charaktere waren mir auf Anhieb sehr sympatisch und mir hat es besonders gut gefallen, dass die Tamsin charakterlich etwas stärker war als Rhys. Auch wenn die Charaktere sehr unterschiedlich sind, ergänzen sie sich sehr gut.
Bestimmte Ereignisse und Handlungen werden erst nach und nach aufgedeckt und halten so die Spannung. Der Handlungsbogen hält so immer mal wieder etwas neues parat. Auch die Nebencharaktere konnten überzeugen und man bekommt lust darauf, sie im Folgeroman besser kennenzulernen.

Fazit
Auch wenn das Ende noch mehr Konsequenzen oder Konflikte beinhalten könnte, ist es ein gelungener und süßer Debütroman, mit wenig klischeebesetzen Rollenverteilungen. "Finde mich. jetzt." ist definitiv lesenswert, wenn auch noch etwas ausbaufähig.