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Veröffentlicht am 03.06.2021

Wie die Liebe so kalt - Die perfekte Beschreibung zu diesem Werk in einem Satz!

Partem - Wie die Liebe so kalt
3

Klappentext:
Liebe kann jeden verwunden, doch niemanden so sehr wie Jael. Sein Auftrag ist es, anderen die Gefühle zu stehlen, und dafür muss er eiskalt sein. Als Jael auf Xenia trifft, schlägt sein Herz ...

Klappentext:
Liebe kann jeden verwunden, doch niemanden so sehr wie Jael. Sein Auftrag ist es, anderen die Gefühle zu stehlen, und dafür muss er eiskalt sein. Als Jael auf Xenia trifft, schlägt sein Herz zum ersten Mal seit langem schneller. Dabei ist Xenia eigentlich ein ganz normales Mädchen – mal davon abgesehen, dass sie Geräusche hört, sobald sie jemanden berührt. Nur bei Jael herrscht Stille in ihrem Kopf. Die beiden sind füreinander bestimmt, doch können sie sich den Fängen derjenigen entziehen, die es auf Xenias Herz abgesehen haben? Und wird Jael für Xenia seine eigentliche Mission verraten?

Autorin:
Stefanie Neeb, 1974 in Bielefeld geboren, in Minden aufgewachsen, dort die Abifeier überlebt und mit dem Schulfreund losgezogen. Deutsch, Musik und Sport studiert und in Trier, Barcelona und München als Lehrerin gearbeitet. Gelandet jetzt in Frankfurt am Main: mit einem Mann, zwei Kindern und drei Haustieren.

Sprecherin:
Die gebürtige Koblenzerin Carolin Sophie Göbel ist Schauspielerin sowie Synchron- und Hörbuchsprecherin. Ihre Schauspielengagements führten sie nach Stuttgart, Leipzig und Frankfurt, wo sie u. a. als »Luise« in Kabale und Liebe und als »Hermia« im Sommernachtstraum zu sehen war. Als Sprecherin leiht sie ihre Stimme regelmäßig der Augsburger Puppenkiste, 3sat und dem ZDF. 2016 wurde sie für ihre Arbeit von Audible mit dem Hörbuch-Nachwuchssprecher-Preis ausgezeichnet.


Bewertung:
Das Cover ist wirklich passend zur Geschichte mysteriös gehalten, es wirkt auch mehr wie ein Thriller als ein Fantasywerk. Ich verstehe den Titel gar nicht - heißt so die Mafia-Sekte? Hier geht es schon irritierend los ... (vielleicht habe ich das an einer Stelle überhört?)

Durch den Klappentext entstehen im Kopf ja bestimmte Vorstellungen, die wir uns machen, und hier habe ich mir die Geschichte anders vorgestellt, obwohl der Klappentext gar nicht abwegig geschrieben ist. Da gibt es viele, die gar nichts mit der Geschichte zu tun haben, bei anderen Werken. Das ist hier nicht so. Aber ich habe sie mir nicht so künstlich, dahinplätschernd und informationsarm vorgestellt. (Weiter Erklärung unten)

Die Eingangs- und Abgangsmusik passt sehr schön, mystisch ... Der Beginn der Geschichte ist etwas unzuordbar. War das der Prolog? Das ist irritierend, die Situation wird einfach erzählt, ohne eine Zuordnung. Wer sind die Personen? Worum geht es? Das wird auch am Ende nicht geklärt und bleibt offen.

Die Erzählung ist in vier drei Personen aufgeteilt: Jael, Xenia, Chrystal und später auch Felix. Sie erfolgt aber nicht in der Ich-Erzählung, was aber hier sicher besser gewesen wäre, um die Gefühle und Gedanken zu transportieren. Was selten zu lesen /hören ist, dass Szenen aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden. Wie beschreibe ich das verständlich? Beispiel: Also, es wird eine Szene erzählt, in der Erzählung zu Jael. Dann kommt die Erzählung zu Xenia und die geht nahtlos an der Erzählung zu Jael weiter. Es wiederholt sich nichts aus verschiedenen Sichtweisen. So wird generell erzählt. Hier aber haben wir den seltenen Fall, dass es so ist, dass eine Szene aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird. Es geht also nicht nahtlos an einer Szene weiter, sondern es wird dieselbe Szene in der Situation der anderen Figur wiedergegeben. Ich hoffe, ich konnte es verständlich erläutern, ist schwer. Für manche Leser/Hörer ist das langweilig, weil natürlich bestimmte Sachen wiederholt werden, auf andere Art, angepasst an die Figuren. Aber mir gefällt das sehr, weil das mehr Einblick in die Charaktere in denselben Szenen gibt. Gerade bei dieser Geschichte fehlen ja viele Einblicke. Ich finde es also sehr passend und ich mag auch gerne seltene Erzählstile lesen/hören.


Diese Regelwerk-WG - diese ganze mysteriöse Mafia ... ich kapier es nicht! Es erfolgt ja gar keine Erklärung, man wird da einfach reingeworfen und weiß gar nicht, was das alles ist. Auch beim Spinksen in die Leserunde auf Lesejury bin ich nicht fündig geworden, und aus den Rezensionen konnte ich auch kein Wissen ziehen. 😒 Wer sind die alle? Woher kommen sie? Was hat es mit dieser Mafia auf sich? Hin und wieder wird etwas angeschnitten, aber das war's dann auch. Was noch bitterer ist, als gar nichts zu bekommen.

Dann war ich am Anfang schockiert: Jael erschlägt Menschen? Hatte doch etwas thrilliges an sich. Und weil keine Informationen zu ihm und seiner Sekte herrscht, hat mich das echt schockiert und irritiert. das hat auch was mystisches und hat meine Neugier geweckt, vielleicht noch mehr zu erfahren ...

Charaktere sind 08/15 und das Verhalten ebenso. 🙄 Augenverdrehen war hier auch immer wieder: Ja klar, durch sein Shirt zeichnet sich jeder einzelne Muskel ab ... 🙄🥱 Oh bitte! Geht's noch origineller??! 🤨🤦 Vor allem erscheinen sie mir auch zu jung für die Geschichte. Es passt nicht richtig.

Jael ist sehr undurchsichtig, auch für uns Leser/Hörer. Und das durch den ganzen Verlauf. Ich finde das sehr unglücklich. Das, was da an Gedanken von ihm zu erfahren ist, verpufft irgendwie. Es kommt nicht an, bei mir jedenfalls nicht. Er bleibt genauso im Schatten wie diese Mafia-Organisation.

Mit Xenia kann ich auch nicht viel anfangen. Weder mag ich sie, noch mag ich sie nicht. In Bezug auf ihre Mutter war sie sehr greifbar und hat mich sehr berührt. Aber ansonsten war sie mir egal.

Diese Wandlung vom Axxxxloch Jael zum zuvorkommenden Jael zu Xenia ist sehr salopp und auch wieder unnatürlich künstlich erzählt. Erst totale Abneigung, dann Zuneigung und dann eine Mischung aus Zuneigung und Herrischkeit, was eher passt. Aber die Beziehung zueinander hat die Autorin nicht nur wieder 08/15, sondern auch künstlich erzählt. Ich verstehe die Leser nicht, die schreiben, sie fänden die Beziehung fesselnd und interessant. Dabei ist das nichts neues, sondern eine immer gleich erzählte Beziehung, wie in vielen anderen Büchern. Die Autoren scheuen sich, mal was anderes zu schreiben oder können es nicht oder meinen, alle wollen nur das Gängige lesen oder alles zusammen. Ist einfach sehr auffällig, dass diese Art gefühlt bei jedem zweiten Jugend-/Fantasy-/Erotik- und Liebesroman zu lesen ist. Und nervig noch dazu! 😒

Xenias Mutter ist nicht greifbar für mich. Ihr Verhalten, ihre Gefühle ... diese konfliktbehaftete Beziehung zwischen ihr und Xenia verstehe ich nicht in ihren Wurzeln. Ich konnte das nachempfinden, aus Xenias Seite, aber insgesamt bleibt das zwischen ihnen sehr schwammig und undurchsichtig. Ich hatte im letzten drittel das Gefühl, ihre Mutter ist mit einem dieser Sektenmitglieder mal in Berührung gekommen, der ihre Liebe ausgesaugt hat - aber das wird hier weder bestätigt noch entkräftet. Bleibt auch total unbeantwortet.

Felix ist Xenias bester Freund und ein echt toller Kerl. So einen Freund hätte ich auch gerne. Die Beziehung zwischen den einzelnen WG-Mitgliedern ist aber auch nicht neu, trotzdem gut erzählt. Hier wirkt es nicht so künstlich wie bei Jael und Xenia.

Chrystal hat mir von der WG am besten gefallen. Sie ist eine Mischung aus böse und gut, aber nicht künstlich erzählt, wie bei Jael. Es wirkt sehr natürlich, weil man bei ihr auch die Zweifel mitbekommt und Gedankengänge. Bei Jael ist eher wenig davon zu hören/lesen, irgendwie kommt da nichts gescheites raus.

Ich habe fast den überwiegenden Teil hindurch Xenia nicht verstanden, was ihre Kräfte angeht: Sie bemerkt bei den WG-Mitgliedern, dass sie keine Töne von sich geben, wenn sie sie berührt und hinterfragt das, als wäre diese Kraft normal für sie. Hier wird aber gar nicht deutlich, ob sie von ihren Kräften weiß oder nicht. Das habe ich mich ständig gefragt. Dann im letzten Drittel meint sie zu Jael, irgendetwas stimme nicht mit ihr - da dachte ich dann "Aha, sie weiß also nichts von ihren Kräften." Dann habe ich aber wiederum den Verlauf, wo sie die Mitglieder berührt hat und auf ihre Töne gehorcht hat, nicht verstanden. Wie kann ihr das auffallen, wenn sie doch gar nicht weiß, dass sie Töne hören kann? 🤔 Und nachdem Jael mit ihr darüber spricht, sagt sie plötzlich, dass sie die Töne der Menschen hören kann. Da weiß sie wieder, dass sie die Kräfte hat??? 🤔 Einfach nur HÄ??? Total verwirrend und undurchschaubar wirr erzählt.

Die Nebencharaktere blieben auch sehr wage und unbefriedigend für mich. Mir haben die verschiedenen Persönlichkeiten gefallen, wenn mal etwas davon durchkam, aber das waren sehr spärliche Momente, leider.


Sehr künstliche Szene, damit Drama entsteht: Jael hat den Leibwächtern angewiesen, Xenia nicht auf die Party zu lassen. Gab ihnen Namen und Aussehen. Und auch, dass sie ihn fragen sollten, wenn sie sich unsicher seien. Und dennoch lässt einer der Wächter sie einfach zur Party, nennt sie sogar beim Namen. Das ist derart künstlich erzählt, da merkt man, dass die Autorin dieses Drama zwischen Xenia und Jael haben wollte, um jeden Preis! 🙄🥱🤦

Es gibt noch ein paar Logikfehler, die wieder HÄ's? bei mir hervorriefen und unrealistisch sind. Aber bei der Geschichte, was sonst?!

Das Ende ist sehr fesselnd und sehr offen. Eigentlich wollte ich es hiermit gut sein lassen, aber das Ende hat mich echt eingefangen und neugierig gemacht ...

Die Sprecherin hat mir gut gefallen, sie spricht lebendig und auch sehr gut im Ausdruck der verschiedenen Charaktere. Hatte ja einige Male den Gedanken, abzubrechen, aber die Sprecherin hat mich gut durch das Hörbuch geführt. Als Buch hätte ich sicherlich abgebrochen.


Fazit:
Naja, sehr vieles etwas künstlich ... Charaktere, Szenen, Beziehungen zueinander ...

Es fehlen einfach die Grundinformationen zum Setting, zur komischen Sekte, zur WG, zu den Fähigkeiten der Mitglieder ... bis zum Schluß bleibt das aus. Auch bei einer Reihe müssen in Band 1 die Grundinformationen vorhanden sein. Das ist ein Riesen-Manko und stört sehr, da das Verständnis für die Geschichte fehlt.

Wenn ich auf die Geschichte jetzt zurückblicke, wird deutlich, dass sie sich in die Länge zog und gar nicht viel passiert. Es wirkt ideenlos, auch weil durchweg viel künstlich konstruiert wurde, um etwas zu sein. Die Autorin hat zu sehr gewollt, dass es mystisch und unheimlich wirkt - viele Informationen fehlen, die wenigen Handlungen sind in die Längen gezogen und die vielen Szenen und Charaktere künstlich erschaffen. Alles in allem sehr schwach. Ich wollte auch erst 2,5 Sterne vergeben, aber das Ende hat einiges herumgerissen. Und da es eine Dilogie ist, ist das offene Ende auch nicht verwerflich. Ebenso berücksichtige ich auch die Sprecherin, die ja bei einem Hörbuch auch Bewertung finden muss. Daher halte ich 3 Sterne für gerechtfertigt.

Für ein Jugendbuch sehr düster und für mich erst ab 15 Jahren zu empfehlen. Kann man lesen/hören, muss man aber nicht.

Der Untertitel passt jedenfalls hervorragend zum Gesamtwerk!



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2019

Erschreckend, unheimlich, schockierend, einnehmend, lehrend ...

Scythe – Die Hüter des Todes
3

Inhaltserzählung:
In den Tagen, als das digitale Netzwerk der Welt noch Cloud genannt wurde, dachten die Menschen, es wäre eine schlechte Idee, einer künstlichen Intelligenz zu viel Macht zu geben. Aber ...

Inhaltserzählung:
In den Tagen, als das digitale Netzwerk der Welt noch Cloud genannt wurde, dachten die Menschen, es wäre eine schlechte Idee, einer künstlichen Intelligenz zu viel Macht zu geben. Aber dann entwickelte sich die Cloud zum Thunderhead und wurde von einem Funken Bewusstsein oder zumindest einem erstaunlichen Faksimile desselben beseelt. Der Thunderhead wusste buchstäblich alles. Er schaffte Jobs, er kleidete die Armen, und er etablierte den Welt-Kodex. Damit war das Gesetz das erste Mal in der Geschichte nicht nur ein Schatten von Gerechtigkeit, es war Gerechtigkeit. Der Thunderhead gab uns eine perfekte Welt. Das Utopia, von dem unsere Vorfahren nur träumen konnten, ist unsere Realität. Nur über eine Sache gab man dem Thunderhead keine Macht. Das Scythetum.

Als entschieden wurde, dass Menschen sterben mussten, um die Welle des Bevölkerungswachstums abzuschwächen, wurde ebenfalls entschieden, dass dies in der Verantwortung der Menschen liegen musste. Brückenreparaturen und Stadtplanung konnten vom Thunderhead geregelt werden, aber ein menschliches Leben zu nehmen war ein Akt des Gewissens und des Bewusstseins. Und da nicht bewiesen werden konnte, dass der Thunderhead über das eine oder andere verfügte, wurde das Scythtum geboren. Ich bedaure diese Entscheidung nicht, doch ich frage mich oft, ob der Thunderhead die Sache besser gemacht hätte.

Wir müssen von Rechts wegen Buch führen über die Unschuldigen, die wir töten. Es beginnt mit dem ersten Tag unserer Lehre - aber offiziell nennen wir das nicht töten. Diese Bezeichnung ist gesellschaftlich und moralisch inkorrekt. Von Anfang an und bis heute heißt es nachlesen, nach der Art, wir die Armen in biblischen Zeiten den Wegen der Weinbauern gefolgt sind, um einzelne Reben aufzulesen. Wir sind angehalten, nicht nur unsere Taten, sondern auch unsere Gefühle aufzuschreiben, weil bekannt sein muss, dass wir Gefühle haben. Bedauern, Reue, Trauer, zu groß, um sie zu ertragen. Denn wir diese Gefühle nicht hätten, was für Monster wären wir?

Aus dem Nachlese-Tagebuch der E. S. Curie
(Seite 9/10 und 69/70/71)


Autor:
In den USA gilt Neil Shusterman längst als einer der Superstars unter den Jugendbuchautoren. Alle Bücher des 1962 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborenen Schriftstellers und Drehbuchautors wurden zu internationalen Bestsellern und sind vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt Shusterman den National Book Award for Young People’s Literature. Shusterman studierte an der University of California in Irvine Psychologie und Theaterwissenschaften. Während dieser Zeit schrieb er eine beliebte Humor-Kolumne für die Schulzeitung. Danach arbeitete er als Assistent bei einer Talentagentur in Los Angeles, wo sich ein bekannter Agent seiner annahm. Schon nach kürzester Zeit hatte Shusterman einen ersten Buchvertrag und einen Drehbuchjob.

In Deutschland wurde vor allem seine „Unwind Dystology“ bekannt, eine Sci-Fi-Serie für Jugendliche, die ab 2012 unter dem Titel „Vollendet“ erschien. In dem bedrückend realen Mehrteiler geht es um den 16-jährigen Connor, der „umgewandelt“ werden soll – das heißt, sein Körper wurde von seinen Eltern vollständig zur Organspende freigegeben. Als er Risa trifft, der ein ähnliches Schicksal blüht, müssen sich die beiden entscheiden – Flucht oder Umwandlung? In „Scythe – Die Hüter des Todes“, einer weiteren Sci-Fi-Serie, entwickelt Neil Shusterman die gruselige Vision einer scheinbar perfekten Welt. Aktuell lebt der Autor mit seinen vier Kindern in Südkalifornien.

Übersetzer:
Pauline Kurbasik ist literarische Übersetzerin von Romanen, populärwissenschaftlicher Literatur und Biografien aus dem Englischen und Französischen ins Deutsche.

Kristian Lutze ist in Düsseldorf aufgewachsen. Studium der Amerikanistik, Anglistik und Germanistik in Düsseldorf, Buffalo, N.Y., und Hamburg. Anschließend Tätigkeit als Pressereferent, Autor, freier Journalist und seit Anfang der 1990er hauptberuflich Literaturübersetzer. Lebt heute in Köln und hat inzwischen mehr als hundert Romane und Sachbücher ins Deutsche übertragen.


Bewertung:
Das Cover ist mystisch und unheimlich gehalten - sehr passend zur Geschichte. Der Titel ist allein schon aussagekräftig und muss nciht erklärt werden. Sehr schön finde ich die Tagebuch-Einträge der verschiedenen Scythe, die über ihren Alltag des Nachlesens berichten. Sie bauen auch Spannung auf und machen neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte.

Die Charaktere finde ich sehr gut dargestellt und ausgeschrieben. Nur einige Nebencharaktere bleiben etwas blass, was hier aber keinen Abbruch leistet. Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig bei den Hauptcharakteren wie Scythe Curie, Faraday, Goddard, sowie Anwärter Rowan und Citra. Hier sieht man die Entwicklung sehr schön und kann sich gut reinversetzen.

Die Gebote der Scythe

1. Du sollst töten.
2. Du sollst unvoreingenommen, besonnen und ohne böswillige
Absichten töten.
3. Du sollst der Familie derjenigen, die dein Kommen akzeptieren, ein Jahr Immunität gewähren sowie auch allen anderen, die du als
würdig erachtest.
4. Du sollst die Familien derjenigen töten, die sich widersetzen.
5. Du sollst zeit deines Lebens der Menschheit dienen, und deine Familie soll als Entschädigung zeit deines Lebens Immunität
genießen.
6. Du sollst in Worten und Taten ein vorbildliches Leben führen.
7. Du sollst keine Scythe außer dir selbst töten.
8. Ring und Robe sollen deine einzigen weltlichen Besitztümer sein.
9. Du sollst weder heiraten noch dich fortpflanzen.
10. Du sollst dich allein an diese Gebote halten.

(Seite 85)


Die Geschichtsidee ist richtig spannend und bringt mich zum Nachdenken. Denn so utopisch ist dieser Gedanke ja nicht, dass das Netzwerk alle Aufgaben bis auf das Töten übernimmt und übermächtig wird. Der Autor versteht es hier auch, Zweifel an das Scythesystem zu streuen, das es erlaubt, selbstständig zu entscheiden, wer nachgelesen werden soll. Richtig unheimlich, wenn ich daran denke, dass wir Menschen Gott spielen dürfen. Dass da Probleme mit dem ein oder anderen Menschen aufkommt, versteht sich ja von selbst. Dieses Problem wird hier sehr gut vermittelt, sodass ich wirklich mehrmals den Atem anhalten und den Kopf schütteln musste. Sehr irrwitzig in meinen Augen, erzählt der Autor über das alltägliche Nachlesen, als ob das so natürlich wäre wie Zähne putzen. In der Welt des Scythetums ist dies auch so. Aber ich möchte mich da nicht wiederfinden. Ich musste Alltagsaufgaben wie das Aussuchen der passenden Waffe und die Durchsetzung teilweise unfairer Regeln wie Regel 4 lesen ... geschickt erschafft der Autor eine Welt, die auf absolute Fairness und Gerechtigkeit zielt, aber alles andere als das ist.

Für mich waren an einigen Stellen viel mehr Länge als ich gebraucht hätte, jedoch konnte ich diese ruckig überlesen, da der Schreibstil die Längen gut lesbar macht. Es ist einiges vorhersehbar wie auch unvorhersehbar. Ebenso sind mir einige Passagen zu eng beschrieben, da hätte ich mir mehr Ausschweifung gewünscht. Das Ende ist geschlossen und offen zugleich - mit einem Tagebucheintrag. Es lässt sehr neugierig zurück und neue Fragen aufkommen. Die Fragen aus diesem Band werden bis zum Ende hin so gut wie alle gelöst, sodass ich nicht mit Frustration gepackten Kopf an das nächste Band gehen muss.


Fazit:
Eine unheimlich erschreckende Geschichte über ein System, dass den Menschen über den Kopf zu wachsen droht. Es schockiert, regt zum Nachdenken an und unterhält. Da es für mich nicht durchgehend hervorragend war und mir auch das gewisse Etwas noch fehlt, bekommt das Buch keine fünf, sondern vier Sterne. Empfehlen kann ich es aber alle male! Ich bin ja kein Science-Fiction-Fan, aber mir gefällt es hier, dass es nicht völlig abgedreht und auch nicht abwegig fern jeglicher Zukunft ist.

Ich finde auch, dass es eine gute Lehre über unsere Wertvorstellungen ist, daher sollte jeder über 16 Jahre es einmal gelesen haben. Wer genauer zwischen den Zeilen liest, erkennt, dass die Geschichte uns einiges lehren kann. Es ist ein Buch, das positiv für unsere Gesellschaft genutzt werden kann und sollte!

"Du schaust hinter die Fassaden der Welt, Citra Terranova. Du würdest eine gute Scythe abgeben." Citra wich entsetzt zurück. "Das würde ich nie sein wollen." "Das", sagte er, "ist die wichtigste Voraussetzung." (Seite 21)

Veröffentlicht am 28.05.2020

Tu etwas. Irgendwas. Egal wie jung Du bist. Du hast Macht.

Young Rebels
2

Klappentext:
Sie kämpfen für die Umwelt, Minderheiten und Gleichberechtigung und engagieren sich gegen die Waffenlobby, Diskriminierung und Korruption. 25 Jugendliche im Kampf für eine bessere Welt. Greta ...

Klappentext:
Sie kämpfen für die Umwelt, Minderheiten und Gleichberechtigung und engagieren sich gegen die Waffenlobby, Diskriminierung und Korruption. 25 Jugendliche im Kampf für eine bessere Welt. Greta Thunberg ist 16, als sie mit ihrem Schulstreik für die Umwelt weltweite Klimaproteste auslöst. Der 14-jährige Netiwit Chotiphatphaisal gründet eine Zeitung, um sich in Thailand für Demokratie, Redefreiheit und eine Bildungsreform einzusetzen. Malala Yousafzai bloggt von der Unterdrückung der Frauen in Pakistan als sie 11 ist. Und Felix Finkbeiner entwickelt in der 4. Klasse seine Idee, dass Kinder in jedem Land eine Million Bäume pflanzen sollten. Jugendliche auf der ganzen Welt zeigen soziales Engagement und bewirken wegweisende Veränderungen. Ihre Entschlossenheit inspiriert uns alle.


Autoren:
Benjamin Knödler, 1991 geboren, studierte Philosophie und Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist Journalist und arbeitet als Online-Redakteur bei der Wochenzeitung „der Freitag“. Im Frühjahr 2020 erscheint das von Felicitas Horstschäfer illustrierte Jugendsachbuch Young Rebels - 25 Jugendliche, die die Welt verändern, das Benjamin Knödler gemeinsam mit seiner Mutter Christine Knödler geschrieben hat.

Christine Knödler, 1967 geboren, arbeitet als freie Journalistin, Kritikerin und Moderatorin. Sie schreibt und ediert für Verlage, Zeitungen, Zeitschriften und den Deutschlandfunk. Im Hanser Kinderbuch hat sie mit Reinhard Michl Schnurren und Kratzen – Geschichten von Katzen (2013) herausgegeben. Im Frühjahr 2020 erscheint das von Felicitas Horstschäfer illustrierte Jugendsachbuch Young Rebels - 25 Jugendliche, die die Welt verändern, das Christine Knödler zusammen mit ihrem Sohn Benjamin Knödler geschrieben hat.


Illustrationin:
Felicitas Horstschäfer, 1983 geboren, arbeitet seit ihrem Diplom an der Fachhochschule Münster (2009) als freischaffende Designerin im Bereich Cover, Illustration und Buchkonzept in Berlin. Neben Buchverlagen, Printmedien und Wirtschaftskunden zählen Papeterie-Hersteller/innen im In- und Ausland zu ihren Kunden.



Bewertung:
Cover und Inhalt sind genauso toll gestaltet wie die anderen Reihenbücher. Das hier ist mein erstes aus der Reihe. Die Illustratorin hat tolle Arbeit geleistet, sowie beim Cover als auch im Innenteil. Auch einen Farbcode mit Helltürkis und Gelborange zieht sich durch das gesamte Buch. Es ist jugendlich modern und cool gestaltet und spricht diese Altersgruppe toll an. Auch ich als Erwachsene bin davon begeistert, weshalb ich mir mit Punkten ein Exemplar bei vorablesen gegönnt habe.

Schon das Inhaltsverzeichnis ist toll gestaltet und macht Lust auf mehr. Neben den Jugendhelden gibt es zuvor ein Vorwort der Autoren, am Ende des Buches folgt ein Glossar mit wichtigen Schlüsselwörtern und ein Quellenverzeichnis zu den Zitaten der Jugendlichen. Die Berichte sind generell in der Vergangenheitsform gehalten - bis auf den Bericht über Malala Yousafzai. Zu jedem Bericht hat die Illustratorin ein Portrait als Deckblatt und am Ende des Berichts eine passende Seite für jeden Jugendlichen illustriert. Jemand, der sich für ein verschärftes Waffengesetz einsetzt, hat die Seite mit gebrochenen Waffen illustriert bekommen. Ein anderer, der sich für die Umwelt einsetzt, hat die Seite mit Plastiksachen illustriert bekommen. Und so geht es für jeden Jugendlichen individuell weiter. Auch zwischen den Berichten sind jeweils passende kleine Bildchen illustriert worden. Bei einigen fehlt mir das aktuelle Ende bzw. wie es heute nach den vergangenen Handlungen aktuelle aussieht.

Und diese Individualität spiegelt sich im ganzen Buch wieder. Es sind 25 ganz unterschiedliche Geschichten zusammengetragen worden, sei es Umwelt-Aktivisten, Geschlechtskämpfer, Erfindergeister oder Kulturkämpfer ... alle von ihnen leisten einen Beitrag, um die Welt ein bisschen lebenswerter zu machen. Die Berichte sind von vier bis sechs Seiten lang. Die Texte sind in kurzen Absatzblöcken verständlich wiedergegeben. Zu jedem Bericht gibt es auch eine kleine Übersicht über die Person und ihre Taten in wenigen Sätzen formuliert. Die Zitate sind farblich geschrieben, um sie bei der Quellenangabe schnell wiederzufinden. Ebenso sind die in dem Glossar aufgeführten Schlüsselwörter in den Berichten farblich geschrieben.


Fazit:
Bisher habe ich mich meistens nur geschämt für meine Generation, die so rüpelhaft und respektlos erzogen wird. Aber hier gibt es diese engagierte Seite, auf die ich sehr stolz bin. Unsere Generation hebt sich von der älteren Generation ab: Wir handeln, statt nur zu reden oder Probleme zu ignorieren. Eine wirklich toll gestaltete und übersichtliche Inspiration für Jugendliche UND Erwachsene!

Ich habe auch die anderen Bücher genauer angeschaut und die Leseproben gelesen. Ich finde es schade, dass hier diesmal nur 25 Jugendliche genommen wurden, wo die Autoren doch in der Ausgangssituation 30 Jugendliche vorliegen hatten. Diese fünf mehr hätten sie schon mit reinbringen können. Auch vom Preis her ist es sehr teuer, im Vergleich mit den anderen Büchern. Aber ich kann dieses Werk wirklich nur empfehlen, es sollte eine Schullektüre werden. Das Buch macht deutlich, dass es für Veränderungen nie zu spät ist, man nie klein genug sein kann, um etwas zu bewegen und weckt Hoffnungen, dass wir doch nicht so unwichtig sind, wie wir uns selbst und andere uns einreden.


Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

(Willy Meurer)




Ich bedanke mich innigst beim vorablese-Team und dem Verlag für die Chance, das Buch mit Punkten erworben zu haben.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Blutiges Mitgefühl

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
1

Kurzmeinung:
Eine Sache bleibt ungeklärt & Ungereimtheiten zu Beginn werden am Ende geklärt. Ein mitreißender und wieder mal brutaler Thriller!


Klappentext:
Machen Sie sich bereit für einen neuen, blutigen ...

Kurzmeinung:
Eine Sache bleibt ungeklärt & Ungereimtheiten zu Beginn werden am Ende geklärt. Ein mitreißender und wieder mal brutaler Thriller!


Klappentext:
Machen Sie sich bereit für einen neuen, blutigen Fall vom LAPD Ultra Violent Crimes Unit. Detective Robert Hunter und sein Partner Garcia jagen einen perfiden Serienkiller. Die blutige Art des Tötens ist nicht das Einzige, was diesen Killer antreibt. Für ihn sind Angst, Schmerz und der Tod Teil einer Lektion. Und er ist der Lehrmeister. Als eine zweite Frau grausam umgebracht wird, fragen Hunter und Garcia sich, wie viele Gedichte dieser Serienkiller noch schreiben wird. Ihnen bleibt nicht viel Zeit …

Autor:
Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Mittlerweile lebt Chris Carter als Vollzeit-Autor in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

Übersetzerin:
Sybille Uplegger


Bewertung:
Das Cover ist wie die anderen Cover der Serie nicht besonders kreativ. Die Klappentexte sind ja ebenfalls wirklich einfallslos und fast nichtssagend. Das ist auch hier wieder der Fall, sehr schade. Es ist irgendwie, als ob der Verlag meint, er habe es gar nicht nötig, die Geschichte in einem Klappentext neugierig zu vermitteln, weil die Werke vom Autor Selbstläufer sind. Das ist ziemlich abgehoben. Der Titel ist nicht deutlich verständlich, man muss das etwas philosophisch lesen. Blutige Stufen sind hier als Steigerung gemeint, nicht die Stufen selbst.

Was mir hier direkt am Anfang aufgefallen ist, ist ein typisches Muster, das wir m Kopf haben. Es geht um die erste Frau, die zum Opfer wird. Sie wird äußerlich nicht beschrieben, wie das meistens in Romanen der Fall ist, sodass wir uns darauf ein Bild machen. Wenn keine Beschreibung vorhanden ist, machen wir uns selbst ein Bild im Kopf, wie die Person aussieht. Im dritten Kapitel wurde beschrieben, dass die Frau dunkelhäutig ist (schwarz oder farbig ist in meinen Augen Blödsinn, da es keine schwarzen und bunten Menschen als Hautfarbe gibt). Das war im ersten Moment ein Schock im Kopf. Als hellhäutige Person mache ich mir automatisch wie andere Hellhäutige ein Bild von einer hellhäutigen Person. Das ist psychologisch natürlich überall so. Dunkelhäutige Menschen machen sich ein Bild von einer Dunkelhäutigen. Aber gesellschaftlich ist das eher kontraproduktiv, da es einen allgemeinen Rassismus zeigt, den wir im Alltag gar nicht wahrnehmen. Mir ist das aufgefallen, weil mein eigenes Bild auf eine ganz andere Realität zusammengetroffen ist. Das ist eher eine Seltenheit beim Lesen. Das hat mich das ganze Buch über verfolgt.

Für mich war der Anfang nicht fesselnd, ich habe mich etwas schwer getan, das Buch in den Händen zu halten. Das liegt aber nicht bloß an dem Verlauf, ich hatte auch keine richtige Lust darauf. Ein paar Tage später änderte sich das und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Was mich sehr genervt hat - wie in den letzten Bänden -, ist, dass Hunter atypisch als Allwissender in die Höhe gestellt wird. Das nervt furchtbar! Dieser typisch amerikanische Blockbuster-Held, der fast schon heilig ist ... GÄHHHHNNN!!!!! Total unrealistisch und wie bereits erwähnt, nervig!

Der Fall selbst ist einerseits gar nicht neu in der Idee. Andererseits ist er fesselnd originell umgesetzt. Direkt beim ersten Mord kam bei mir eine Frage zum Mordgeschehen auf, die ich hier aus Spoilergründen nicht beschreiben kann. Diese wird erst am Ende geklärt und ergibt auch Sinn. Genau diese Aufklärung bringt auch die originelle Wendung, mit der man nicht rechnet. Man wird natürlich auch in die Irre geführt. Mehr schreibe ich dazu nicht.

Der Inhalt des Falles kann ich auch nicht näher beschreiben, um nichts zu verraten. Der gesamte Verlauf ist durchweg für die Leser nachfollziehbar, was leider nicht selbstverständlich ist. Die meisten Romane haben irgendwelche Logikfehler, die auch fern jeder Realität ist. Das ist hier keinesfalls so. Das ist für mich ein seltener Genuss. Die Brutalität ist für mich nicht extremer als die anderen Bände, bis auf die ersten Bände. Wenn ich an die anfänglichen Fälle mit z.B. abgesägten Gesicht denke, sind die Morde in diesem Roman keine Steigerung. Es häufen sich allerdings die extrem brutalen Morde seit den letzten Bänden.

"Wie tötet man jemanden, ohne ihn zu töten? Man höhlt seine Seele aus", beantwortete Hunter seine eigene Frage, "und füllt sie mit Schmerz. Man nimmt ihm das, was er am meisten liebt."

(Seite 383/384)


Fazit:
Eine Ungereimtheit, die kurz vor Ende aufkommt, wird leider nicht aufgelöst, das hängt mir noch nach. Der Beginn holpert für mich etwas, dann wird es sehr fesselnd und schnell ausgelesen. Die Charaktere sind a-typisch, der Hauptcharakter nervt leider fast nur noch, trotzdem kann ich die Geschichte guten Gewissens mit 5 Sterne bewerten. Eigentlich wollte ich das Hörbuch hören, aber leider hat Bookbeat nur das gekürzte Hörbuch bisher. Vielleicht folgt die ganze Geschichte noch.



COVER/TITEL/AUFMACHUNG/MATERIAL ⭐⭐⭐⭐

AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT/LÄNGE) ⭐⭐⭐⭐⭐

GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐⭐⭐⭐⭐

VERLAGSPREIS (ZU TEUER/ANGEMESSEN/GÜNSTIG) ⭐⭐⭐,🌠

GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2021

😱 😍 👌 WOW! 😱 😍 👌 (Mir fällt keine Überschrift ein ...)

Ich weiß jetzt 100 Dinge mehr! Umweltschutz
1

Klappentexte:
Dieses Buch enthält 100 spannende Denkanstöße, wie wir unseren Planeten schützen können. Brauchen wir Kohle, Erdöl und Erdgas, um unseren Energiebedarf zu decken? Können Bakterien Plastik ...

Klappentexte:
Dieses Buch enthält 100 spannende Denkanstöße, wie wir unseren Planeten schützen können. Brauchen wir Kohle, Erdöl und Erdgas, um unseren Energiebedarf zu decken? Können Bakterien Plastik zersetzen? Sollten wir lieber Insekten statt Rindfleisch essen? Mit faszinierenden Informationen über die Erde und ihre Bewohner, veranschaulichen Illustrationen sowie Worterklärungen und einem umfangreichen Stichwortverzeichnis.


Autoren:
Verschiedene

Illustrator:
Verschiedene


Bewertung:
😱 Wow! 😍 Wenn das Wort reichen würde, würde ich es so belassen. Das Cover und die Gesamtaufmachung sind schon echt prima! Auf Cover und dem hinteren Buchdeckel werden einige Fakten gezeigt, die im Buch vorkommen. Damit ist es auch eine besondere Aufmachung. Auch der Inhalt ist unglaublich genial gestaltet; bunt und sehr kindgerecht. Selbst komplexe Sachlagen werden vereinfacht dargestellt. Mir ist auch sofort der ungewöhnlich günstige Preis aufgefallen ... normalerweise kosten diese Sachbücher ab 16 € aufwärts. Auch, weil viel Farbe verwendet wird. Aber mir erscheint das trotzdem oft überteuert. Und das bestätigt mein Gedanke/Gefühl jetzt auch: Das Buch ist sogar bunter als manche anderes Kinderbuch - ob Sachbuch oder nicht. Es explodiert hier richtig vor lauter Farben! Keine Seite ist farblos! Unglaublich! Und dennoch kostet das Buch nur 12,95 € (übrigens die ganze Reihe)! Wahnsinn! Alleine das begeistert mich unermesslich. Und zeigt auch, dass sich die Kostendeckung und Gewinnspanne vereinbaren lassen, sodass sich diese Bücher nicht nur Gutverdienende leisten können. 👌

Es gibt kein Inhaltsverzeichnis, das mag ich eigentlich sehr gerne, aber das fällt hier überhaupt nicht negativ ins Gewicht. Es ist wie eine Wundertüte - man weiß nie, was die nächste Seite als Thema hervorbringt. Das weckt zusätzlich die Neugier. Aber das Buch ist gänzlich - neben der Aufmachung - andersartig erstellt. Noch vor den Buchdaten kommt eine kleine Einführung für den Leser und dazu einige Fakten in Form von "Wusstest du, dass ... " Es werden einige Fakten aufgelistet. Schon hier habe ich als Erwachsene neue Erkenntnisse gewonnen:

Wusstest du, dass ... die Idee der Wiederverwertung nicht neu ist? Schon die alten Römer sammelten Metalle und Glas, schmolzen beides ein und machten etwas Neues daraus.

An sich wundert mich das nicht, unsere Vorfahren haben vieles erfunden, wovon wir viel an Wissen verloren haben und das wir heute nutzen.


Bevor es dann mit den 10 Dingen losgeht, lesen wir eine Einführung zu diesem Umweltschutz-Thema:

Warum müssen wir die Erde schützen?
Es gibt viele Werkzeuge zum Schutz der Erde.

Und dann geht es los. Manche Themen sind auf eine halbe oder eine Seite, manche auf zwei Seiten erklärt. Die Themen reichen von Meer, Land, Luft, bekannte wie weniger bekannte Lösungsansätze. Es werden unterschiedliche Arten von Lösungsvorschläge gezeigt, manchmal durch vergangene Aktionen, die erfolgreich waren. Oder auch neuste wissenschaftliche Erkenntnisse. Auch wird gemischt gezeigt, was Politiker und Wirtschaftsbosse tun können und müssen, und jeder Einzelne von uns Bürgern, was wir tun können und müssen - wenn wir eine Zukunft auf der Erde haben wollen. 👌

Ich weiß nicht, ob ich je so ein kunterbuntes Buch gesehen habe ... vielleicht habe ich es vergessen, aber diese Aufmachung macht echt Eindruck. Auch die Art, wie die Themen erklärt werden, ist echt toll. Die Autoren lassen die Tiere selbst zu Wort kommen und ihre Lage erklären und es ist alles in Du- und Wir-Form, was Kinder besonders toll anspricht und auch ein Gemeinschaftsgefühl vermittelt. Es wirkt auch dadurch nie bevormundend oder schimpfend. Die Autoren nehmen die Leser richtig mit und bringen mit dieser Darstellungsform richtig Freude und Neugier an die Leser. 👌



Nach den 100 Dingen gibt es ein kleines Nachwort:

Zehn Tipps für den Umweltschutz im Alltag

Und dann folgt ein Glossar mit Worterklärungen. Sowas liebe ich ja! Ich weiß manchmal selbst nicht, wie ich mein Wissen verständlich erklären kann, da helfen mir diese kurzen Worterklärungen.

Dann folgt ein Register und ganz am Ende zeigt sich wieder die einzigartige Erzählart: Die ausführlichen Buchdaten und die Autoren werden im gleichen Stil wiedergegeben. 👌


Fazit:
😱 Wow! 😍 Ich bin dermaßen begeistert ... ob Aufmachung, Preis, Inhalt - einfach alles ist genial!!! Ich habe mich auch auf der Verlagsseite mal umgesehen, das Buch gehört zu einer Reihe. Und die möchte ich unbedingt alle lesen! Auch bietet der Verlag die Möglichkeit, sich den Inhalt genauer anzuschauen, anhand der angehängten Bilder. Ich habe fünf auf LB übernommen und hier angehängt (mehr als fünf sind hier nicht erlaubt).

https://www.usborne.de/usborne-verlag-buecher/katalog/produkt/5/16938/ich-weiss-jetzt-100-dinge-mehr-umweltschutz/



Das Buch ist zwar für Kinder gemacht worden, aber genauso gut für Erwachsene informativ. Denn es werden nicht nur die immer wieder gleichen Fakten und Erklärungen geboten, sondern viele neue Erkenntnisse und wenig beschriebenen Fakten. So habe ich sehr viel neues erfahren, obwohl ich schon sehr viele Bücher zu diesen vielen Themen durchgelesen habe. Und das begeistert mich zusätzlich enorm! 👌

Solche Bücher werden mit 5 Sterne können nicht gerecht bewertet werden. Ich kann es wirklich jedem empfehlen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die gesamte Reihe eignet sich hervorragend für den Schulunterricht. Leider neigen wir in Deutschland ja zu Starrsinn und ändern ungern eingefahrene Systeme. Noch was ärgerliches! Ich finde es schade, dass solche Kinder- und Jugendbücher Erwachsene abschreckt, weil sie so deklariert sind. Dabei können wir viel aus ihnen lernen, wie dieses Beispiel zeigt. Ich hatte schon viele solcher Bücher, die Erwachsene nicht unbedingt in die Hand nehmen, wenn sie keine Kinder haben. Sehr schade! Das zeigt auch unsere Ignoranz, wir meinen ja mehr zu wissen, als die Kinder und Jugendlichen. Wir halten uns für gebildet genug. Da kann ich immer nur mit solchen Rezensionen dagegen halten und aufrufen, umzudenken.



COVER/AUFMACHUNG⭐⭐⭐⭐⭐

GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐⭐⭐

HANDLUNG/INFORMATIONEN ⭐⭐⭐⭐⭐

GENRE ⭐⭐⭐⭐⭐

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