Profilbild von WriteReadPassion

WriteReadPassion

Lesejury Star
offline

WriteReadPassion ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit WriteReadPassion über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2021

Leider kein großer Lauf ...

The Run 1: Die Prüfung der Götter
0

Inhaltserzählung:
Es kommt der Moment, indem man begreift, was hinter all dem steckt. Hinter den Masken. Hinter dem, was man tun muss, um zu überleben. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass uns ...

Inhaltserzählung:
Es kommt der Moment, indem man begreift, was hinter all dem steckt. Hinter den Masken. Hinter dem, was man tun muss, um zu überleben. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass uns der Lauf uns nicht auf die Eigenschaften der Götter testet, damit wir bessere und stärkere Mitglieder der Gesellschaft werden. Denn eigentlich zielt er auf etwas anderes ab. The Run soll uns brechen. Jeden von uns. Jeden noch so starken Charakter. Er soll uns nicht besser machen, sondern zu angepassten Mitgliedern der Gesellschaft. Er soll uns unseren letzten Willen, das letzte bisschen Hoffnung nehmen, diese Welt zu einem besseren Ort machen zu können.

(Track 92, 51 %)


Autorin:
Dana Müller-Braun wurde 1989 in Bad Soden im Taunus geboren und hatte schon immer eine lebhafte Fantasie. Mit 14 Jahren begann sie ihre erfundenen Geschichten auf Papier zu bringen und machte das Schreiben zu ihrer Leidenschaft. Sie hat Germanistik, Geschichte und Philosophie studiert. In ihrer Freizeit baut sie gerne Möbel, spielt Gitarre und verbringt Zeit mit ihren Freunden und ihrem Hund.


Sprecherin:
Katja Sallay wurde 1983 in Budapest geboren und studierte Schauspiel am Lee Strasberg Theatre and Film Institute in Los Angeles. Es folgten zahlreiche Thetaerrollen und auch für Film- und Fernseproduktionen stand sie vor der Kamera. Als Sprecherin las sie u.a. bereits Romane von Jennifer L. Armentrout und Jennifer Benkau.


Bewertung:
Ein tolles Cover, ein echter Hingucker, auch wenn ich kein Gold-Fan bin. Aber Foto und Farben passen sehr gut. Es verrät auch nichts über den Inhalt und wirkt eher mystisch. Der Titel ist echt das, worum es geht. Den Lauf der Götter.

Die "Königlich verliebt"-Reihe der Autorin fand ich mal durchschnittlich gut. Hatte ein paar Schwächen, aber ist sehr unterhaltsam. Mit diesem, nicht neuem, Werk hat sie ein wenig was anderes ausprobiert. Die Geschichte erinnert mich an verschiedene Romane, es sind vereinzelt Aspekte dieser Romane hierbei. Immer wieder musste ich an eines dieser Romane denken, mal an das eine, an anderer stelle an das andere. Es hat mich echt oft angedockt.

Das Setting ist detailliert beschrieben. Ich bin ja kein Götter-Geschichten-Fan, aber hier hat es mir gut gefallen. Ich bin da auch mit keinen Erwartungen rangegangen, da das so eine Geschichte ist, die ich normal nicht lese und höre. Ich habe mich nur rangewagt wegen der Autorin, und das auch spontan, weil ich Lust auf Fantasy hatte. Das Setting mit dem Götter-Kult und dem Rat ist düster beschrieben und passt zum Verlauf der Geschichte. Ich konnte es mir lebhaft vorstellen, vor allem bei so einer lebhaften Sprecherin.


"Ich bin schwach", schluchze ich irgendwann und ich spüre, wie er den Kopf ganz sanft schüttelt und mir am Scheitel über mein Tahil streicht. "Du bist nicht schwach, Sari. Du bist gebrochen. Und du hast versucht, das zu ignorieren."

(Track 61, 35 %)


Zu den Charakteren konnte ich keine Bindung aufbauen. Sari ist ein nerviger Charakter, der ziemlich labil ist. Keeran dagegen ist der typische 08/15-Kerl, der mit der lebhaften Stimme der Sprecherin noch angeberischer wirkt. Geheimnisvoller Macho und Weltretterin. Beide sind jetzt nicht die idealen Figuren für diese Geschichte, in meinen Augen. Genauso wie die Liebesgeschichte der Beiden A-typisch schnell verläuft. Vor allem im letzten Drittel, kurz vorm Ende, wird es ziemlich absurd! Es wirkte so einiges bei den beiden so aufgesetzt, unnatürlich - als wollte die Autorin unbedingt solche Protagonisten und Beziehung in der Geschichte haben. So wirkt es auf mich, sehr unschön. Hier hätte sie sich einfach auf pure Fantasy konzentrieren sollen. Nicht jede Fantasy-Story muss eine Liebesgeschichte beinhalten. Und wenn sie so gekünstelt daherkommt, verzichte ich lieber darauf.

Die wenig beschriebenen Nebencharaktere haben mich mehr mitnehmen können. Der Rat und ihr Bruder Jarrusch und die Geschichte zu ihm zum Beispiel. Sie fand ich sehr anziehend und haben mich auf verschiedene Weise berührt. Diese Aspekte sind sehr stark.

Das Ende kommt überraschend aus dem Nichts daher. Die Ereignisse überschlagen sich und alles ist eilig abgeschlossen. Ziemlich unbefriedigend. Da denkt man an der Stelle, dass noch ein Band 2 folgen wird ... falsch gedacht.

Ich finde den ganzen Input der Geschichte reichlich viel für einen Einzelband. Es wundert mich, dass die Autorin daraus keine Reihe gemacht hat, sei es auch nur eine Dilogie. Ich habe alle Rezensionen bis dato gelesen und es gibt einige Leser und Hörer, die finden, das zu viel in der Geschichte vorkommt. Viele Namen, viele Kultur-Texte, die zwischendurch mit drin sind, viele verschiedene Handlungen ... Einerseits hat die Sprecherin mich an der Geschichte mitlaufen lassen, andererseits sind solche Geschichten besser als Buch geeignet, da man beim Hören schnell den Überblick verliert und es schwieriger ist, "zurückzublättern". Ich weiß nicht, ob ich das Hörbuch bei einer weniger ausdrucksstarken Sprecherin abgebrochen hätte. Beim Buch jedoch kann es dagegen wenig lebendig rüberkommen, kann ich mir bei einigen Szenen gut vorstellen. Die Sprecherin spricht sehr ausdrucksstark, allerdings auch überdramatisiert sie Aussagen, sodass ich innerlich die Augen verdrehen musste. Hat etwas angeberisches. Durch ihre Art des Sprechens macht sie die Charaktere aber auch sehr lebendig. Es ist hier wirklich ein zweischneidiges Schwert.


Ich wurde in diese Welt geboren, ich kenn es nicht anders. Und doch existiert in mir eine Seele, die frei sein will. Vielleicht besitzt jeder Mensch diesen Teil in sich, egal wie er aufwächst und erzogen wird. Vielleicht ist das der tiefste und ursprünglichste Instinkt eines jeden Menschen. Freiheit. Frei wählen zu können.

(Track 59, 32 %)



Fazit:
Wenn ich das Werk mit ihrer "Königlich verliebt"-Reihe vergleichen würde (was ich ungern tue, da jede Geschichte eben anders ist), wäre auffällig an diese, dass sie eine komplexe Grundgeschichte ist, deren Götter-Kultur aber interessant ist. Es zeigt sich hier deutlich, dass die Autorin Reihen-Geschichten schreibt und diese nun versucht hat als Einzelband zu erfassen. Das ist ihr misslungen, es ist ein unzufriedenstellendes Einzelwerk.

Die Idee ist nicht neu, sondern enthält viele Teile anderer Geschichten, die ich kenne - und dennoch ist es etwas eigenes, dass mich begeistern konnte in manchem. Vieles bleibt offen und unbeantwortet. Von dem einem zu viel da, von dem anderen zu wenig da- es ist ziemlich unterschiedlich, je nachdem, welche Stelle man erlebt.

Ich liebe ja Einzelbände, mich machen die ganzen Reihen echt wahnsinnig und bin immer froh, mal eine Jugendgeschichte und Fantasygeschichte als Einzelband erleben zu können, aber bei dieser Geschichte mit so viel Geschehnis drin, ist das fehlerhaft. Aber so geht es bei mir; wenn ich mal ein Einzelband vor mir habe, ist es nicht passend. Wie verhext.

Eine abenteuerliche Reise mit viel Tempo und interessanter Kultur, die mich trotz der öden Protagonisten und vielen anderen Schwächen 3,5 Sterne vergeben lässt.





  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2021

Leichte und schnelle Lektüre für erwartungslose Leser/Hörer

Neighbor Dearest
0

Klappentext:
Chelsea dachte, sie hätte den Mann ihres Lebens gefunden. Doch Elec verlässt sie für seine Jugendliebe, und Chelsea ist am Boden zerstört. Hat sie sich seine Gefühle nur eingebildet? Erst ...

Klappentext:
Chelsea dachte, sie hätte den Mann ihres Lebens gefunden. Doch Elec verlässt sie für seine Jugendliebe, und Chelsea ist am Boden zerstört. Hat sie sich seine Gefühle nur eingebildet? Erst ihr Nachbar Damien lenkt sie von ihrem Kummer ab. Denn er ist unhöflich, und seine lauten Hunde rauben ihr den Schlaf. Sie kann ihn nicht ausstehen! Leider ist er sowohl ihr Vermieter als auch der schönste Mann, den sie je gesehen hat. Sie findet ihn unwiderstehlich ... Doch Damien geht aus einem guten Grund keine Beziehungen ein, und sein Geheimnis könnte Chelseas Herz erneut in tausend Teile brechen.


Autorin:
Penelope Ward ist eine New-York-Times-, USA-Today- und Wall-Street-Journal-Bestsellerautorin. Sie ist in Boston mit fünf Brüdern aufgewachsen und arbeitete als Nachrichtensprecherin beim Fernsehen, bevor sie sich eine familienfreundlichere Karriere suchte. Penelope liebt New-Adult-Romane, Kaffee und ihre Freunde und Familie. Sie ist stolze Mutter zweier Kinder und lebt in Rhode Island.


Übersetzerin:
Hallo ich bin Julia, ich bin freiberufliche Übersetzerin und leidenschaftliche Strickerin. Ich lebe und arbeite in Berlin, doch liebe ich es zu verreisen. Vor allem nach Großbritannien, wo ich im Zuge meines Studiums ein Auslandssemester verbracht habe. Mein Studium absolvierte ich mit Auszeichnung, nun möchte ich mein Wissen und meine Fähigkeiten sinnvoll nutzen.



Bewertung:
Ich bin ja kein Fan von Menschen auf den Covern, vor allem nicht, wenn sie in romantischer oder erotischer Pose gestellt sind. Aber das hier ist wirklich ästhetisch, und damit meine ich nicht den Kerl an sich. Ich meine die Art, wie er dargestellt wird und die zugesetzten Farben und Elemente ... das sieht sehr ansprechend aus - vor allem aber bin ich froh, dass er nicht nackt ist! Ich kapiere nicht, wie man auf solche Covers abfahren kann ... da zeigt sich unsere sexistische Gesellschaft. Tja, eine Gesellschaft spiegelt sich in den Medien eben wieder. wie wir leben und reden und denken ... Der Titel passt auch wunderbar. Ulkig ist, dass ein anderes Werk der Autorin "Stepbrother Dearest" heißt. Scheint eine in sich geschlossene Reihe zu sein, ich habe mich nicht näher damit befasst. Brauche ich nach diesem Buch auch nicht.

Schon allein der Klappentext ist ja schon Schrott! Schon der Satz "Leider ist er auch der attraktivste Mann, den sie je gesehen hat" ist ein Würgereizer und Augenroller! Extrem einfallslos und bescheuert dazu! Wer erstellt solche Klappentexte? Vor allem, wieso gleichen die sich bei solchen 08/15-Romanen so derart? Aber, so ein Stehaufmännchen wie ich eben bin, versuche ich es dennoch immer wieder, und immer wieder, und ...


"Hab keine Angst zu sagen, was du willst. Das Leben ist zu kurz." (Seite 48)


Der erste Eindruck ist natürlich das typische F-Schema, nur eben etwas anders erzählt. Damien ist Chelseas UNWIDERSTEHLICHER 🤤🙄 Nachbar, der künstlerisch begabt ist und ein Geheimnis hütet. Schon mal gelesen? Ja, mir war auch schon vor Beginn klar (sieht man ja schon an der Aufmachung inklusiver Schrott-Klappentext), was ich zu erwarten habe. Wieso ich es dennoch lesen wollte? Erstmal wollte ich mich von dem anstrengenden Buch "Protect the Prince" erholen. Ich hatte mir das ja auch ganz anders vorgestellt; ich wäre wie bei Band 1 begeistert und würde mich sofort auf den 3. Band stürzen ... Leider lief das nicht so ab. Da muss ich flexibel sein. Den zweiten Grund habe ich ja bereits erläutert, ich versuche halt immer, den Werken eine Chance einzuräumen. Denn das Äußere ist eben nicht das Wichtigste. Es ist das Wichtigste, um Aufmerksamkeit zu erregen und es zu verkaufen. Ich bin aber eine absolute Gegnerin von Coverkäufen. Das verbaut einem ja total die Chance auf eine tolle Geschichte! Aber auch hier zeigt sich unsere Gesellschaft; oberflächlich wie wir sind, nur aufs Äußere stierend ...

Also, so weit, so gut. Keine Erwartungen, keine Enttäuschungen. Das ist mir hier auch sehr gut gelungen. Natürlich habe ich mich aufgeregt über Chelseas Dämlichkeit und Begriffsstutzigkeit! Auch die wenigen unlogischen und aus dem Nichts erscheinenden Verläufe nerven mich gewaltig, das tut es immer. Es reißt einfach aus dem Lesefluß! Aber - das muss ich auch betonen - die Geschichte bringt Humor rein, schon auf den ersten Seiten musste ich Auflachen. Die Dialoge sind mal lustig, mal bescheuert nervig. Die Geschichte liest sich so schnell, dass ich gar nicht anders konnte, als weiterzulesen.

Und in einer Sache muss ich mein 08/15-Gedanken revidieren; man kennt diese Romane ja so, dass sich die Protagonisten dramatisch (natürlich!) verlieben und das dann ganz schnell geht. Hier ist das echt eine Besonderheit, die mich überrascht hat. Sie gestehen sich zwar ihre Liebe zueinander früh ein, wie man das halt kennt, aber bis es zum Sex kommt (worauf diese Geschichten ja immer hinauslaufen) dauert es echt lange, erst ab Seite 244! Also fast schon am Ende. Da hat die Autorin sich wirklich Zeit gelassen, damit sich da auch was entwickeln kann. Andererseits ist hier der Dramakurs dafür umso höher - es gleicht sich also aus. Wie sie so offen und zum Teil auch künstlich dramatisiert ihre Gefühle aussprechen und sich gegenseitig abweisen ... das war echt nervig im Laufe der Zeit. Es wiederholt sich halt und ich dachte "Ja, okay, übertreibt es doch nicht!" 🙄

Ein bisschen hat die Autorin noch Herzensdrama (à la Emma Scott) versucht einzubauen - denn bei Damien geht es nicht um die bloße Zurückweisung aus Dramaeffekten (zum Augenrollen - diese Art Drama tut genauso weh wie das Kreidekratzen an der Tafel), er hütet auch ein kleines Geheimnis. Das ist aber wirklich klein in meinen Augen und es passt auch nicht so ganz zur Geschichte. Da habe ich das Gefühl, das die Autorin von dem Klischegedöns wegwollte - das ist ihr aber nicht gelungen. Es wirkt eher aufgesetzt und zu gewollt - um mehr Drama reinzubringen. Dabei gibt es davon jede Menge ohne diesen Zusatz.

Ab der Seite 269 war mir das alles zu viel. Ab dem sex, genauer geschrieben. Der ist dann auch wieder so 08/15 geschrieben ... Ich habe dann aber das Kapitel und noch ein Kapitel danach weitergelesen, weil ich dachte, dass es vielleicht nicht die ganze Zeit auf dem Niveau bleibt. Aber das war nichts! Es gibt da nur noch dieses Gesextel, dass ich nicht mal anregend finde, sondern einfach nur nervig. Da habe ich echt keine Lust auf den Rest. Neugierig auf das Ende bin ich auch nicht.


"Du kannst nicht immer bekommen, was du willst. Aber hab keine Angst, trotzdem zu fragen." (Seite 48)


(Die Zitate lassen sich gut zusammenfassen: Frag ruhig nach den Dingen, die du willst. Du bekommst sie trotzdem nicht.) 😝😂



Fazit:
Das Setting, sowie die Charaktere sind Durchschnitt. Die Geschichte an sich auch, wenn die Autorin auch versucht hat, Einfallsreichtum zu zeigen. Hier kann man - wie bei all solchen 08/15-Romanen sehen; man kriegt, was man sieht. Aber da ich keine Erwartungen hatte, bin ich auch nicht enttäuscht. Passt also.


Manchmal wartet das Leben nicht auf den richtigen Zeitpunkt. Manchmal bringt eine plötzliche Situation die Menschen dennoch zusammen, ob sie dafür bereit sind oder nicht. (Seite 145)


So war das wohl mit diesem Buch und mir.



Anmerkung:
Hier wieder eines der wenigen Beispiele für eine Klappenbroschüre für 10 €, statt 13 € bis 17 € (ja, auch hier die durchschnittliche Seitenzahl)! Diese Beispiele zeigen; es geht auch anders!



😈 Lesen auf eigene Gefahr:

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/1887666202/





  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2021

Nicht nur für Fotografen-Freunde wunderschön ...

Wo die Liebe hinfliegt
0

Klappentext:
Bei der Fotografin und Falknerin Tanja Brandt leben ein belgischer Schäferhund und ein Steinkauz - Freunde, die einfach unzertrennlich sind. Dieses Buch erzählt die Geschichte dieser bezaubernden ...

Klappentext:
Bei der Fotografin und Falknerin Tanja Brandt leben ein belgischer Schäferhund und ein Steinkauz - Freunde, die einfach unzertrennlich sind. Dieses Buch erzählt die Geschichte dieser bezaubernden Freundschaft: Wann sind sich die beiden zum ersten Mal begegnet und wie hat sich daraus eine tiefe Freundschaft entwickelt? Und wie reagiert der Schäferhund auf die schlechten Launen des frechen Steinkauzes? Welche Abenteuer erlebt die tierische Clique im Alltag und wie reagiert Ingo, als sich Poldi in die Steinkäuzchen-Dame Fienchen verliebt?


Autorin und Fotografin:
Tanja Brandt wurde am am 15. Juni 1968 in Stuttgart geboren und ist ursprünglich gelernte Bürokauffrau. Später arbeitete sie in einer Spedition und als LKW-Fahrerin. Seit ca. 5 Jahren ist sie Tierfotografin und lebt heute in Remscheid und Grevenbroich, zusammen mit Ihren Hunden, Eulen und Greifvögeln. „Ich verlasse mich auf mein Herz – es schlug, bevor ich denken konnte …“


Bewertung:
Ich kenne Tanjas Fotos ja schon ein paar Jahre, durch viel Stöbern im Netz. Auch habe ich schon welche bei Fotoforen und Instagram kommentiert. Schön ist hier, dass Tanja ihren Fans auch antwortet.

Die Gesamtaufmachung ist sehr schön und lockt alleine schon Fotografen-Fans an. Das Buch hat sogar ein Inhaltsverzeichnis, was für mich in diesem Fall völlig überflüssig ist. Überflüssig ist wohl auch zu erwähnen, dass ich das Buch in einem Rutsch durchhatte ...

Man erfährt, noch vor Beginn der Freundschaft zwischen Ingo und Poldi, beider Vorgeschichte, wie sie zu Tanja gekommen sind. Die meisten Fotos kannte ich schon, ein paar wenige noch nicht.

Mich persönlich zieht diese Freundschaft sehr an, nicht weil es da um einen Hund und einer Eule geht. Das bezaubernde der beiden ist ihr Charakter, jeder für sich und dazu ihre herrlichen Mimiken! Ich liebe Mimikenspiel! Hier habe ich auch schon - wie Tana - gesagt: Ein Bild für die Götter! Diese andersartige Zuneigung zueinander, trotz verschiedener Eigenschaften und die ausdrucksstarken Gesten ziehen mich einfach magisch an.

Toll ist auch, dass hier alle Tiere der Gemeinschaft Platz finden, so erfährt man von jedem ein wenig. Im Mittelpunkt stehen aber natürlich Ingo und Poldi, wie kann es anders sein ...

Das Buch lässt mein Fotografen-Herz natürlich besonders hochschlagen; ich liebe einfach Fotos. Augenblicke, die wir technisch festhalten können. Das ist einfach magisch und wie Hexerei! Als das Band vor ein paar Jahren rauskam, wollte ich es unbedingt haben. Ich habe es jetzt auch ganz spontan beim Stöbern erworben. Natürlich sind die anderen Bücher längst auf meiner WuLi, ist ja Ehrensache zwischen Herzens-Fotografen!



Fazit:
Ihr lest, es gibt nicht viel zu schreiben, man muss es selbst lesen und die Fotos anschmachten. Es gibt viele meiner Lieblingsfotos, da kann ich mich nicht festlegen. Ich biete gerne den Service der Ausleihe an. Wer möchte, meldet sich einfach ...


Wer mehr erfahren möchte:

https://www.facebook.com/TierfotografieTanjaBrandt

https://tierfotografie-mit-tanja.de

https://www.ingoundelse.de/

https://www.instagram.com/tanja_brandt/

https://www.natuerlichtiere.de/über-uns/




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2021

Schuld oder Unschuld? - Das ist hier die Frage! (unter anderem)

Die Farbe deiner Lügen
0

Klappentext (den gibt es hier bei LJ ja nicht, zum Glück aber bei Bookbeat. Zum Kotzen, wenn man nicht mal den Klappentext hat, um sich ein vorläufiges Urteil zu bilden!):

Ein verurteilter Mörder ohne ...

Klappentext (den gibt es hier bei LJ ja nicht, zum Glück aber bei Bookbeat. Zum Kotzen, wenn man nicht mal den Klappentext hat, um sich ein vorläufiges Urteil zu bilden!):

Ein verurteilter Mörder ohne Erinnerung. Eine Lügnerin auf der Suche nach der Wahrheit. Ein Romantik-Thriller über Verrat und Vertrauen, über Hass und Obsession und den Mut, einen Menschen bedingungslos zu lieben. Penelope ist pleite, obdachlos und auf der Flucht. Die einzige Möglichkeit für einen Neuanfang sieht sie in der Wiederbeschaffung eines verschollenen Gemäldes des berühmt-berüchtigten Künstlers Drace. Seine verstörenden Werke erzielen Mondpreise auf dem Kunstmarkt - erst recht, seit er den Beinamen Killer-Künstler trägt. Denn sechs Jahre zuvor wurde er wegen des brutalen Mordes an seiner Ex-Geliebten festgenommen und verurteilt. Bis heute kann er sich nicht an die Geschehnisse in der Tatnacht erinnern. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis scheint er ebenso unauffindbar wie das geheimnisvolle Gemälde, auf dem er sein Opfer verewigt hat. Penelope glaubt zu wissen, wo sie den unnahbaren Drace suchen muss. Doch was sie schließlich findet, entpuppt sich bald als Lüge, die nicht nur ihr zerbrochenes Herz in tödliche Gefahr bringt.


Autorin:
Die Designerin und Autorin Catalina Cudd lebt mit Mann und Hund im Herzen Deutschlands. Aufgewachsen in einer Bergmannsfamilie verbrachte sie den Großteil ihrer Kindheit in der örtlichen Bibliothek (und die war wirklich der schönste Ort der Welt!) oder in den umgrenzenden Wäldern. Sie lernte brav mehrere Instrumente und missbraucht sie bis heute begeistert für interessante musikalische Projekte. Ihre erste Geschichte schrieb sie mit sieben Jahren - gottseidank ist die verschollen. Die Studentenzeit verbrachte sie lieber als Backpackerin in exotischen Ländern statt im Hörsaal, arbeitete als Helferin bei archäologischen Ausgrabungen, Fahrradkurier, Kellnerin, Tierpräparatorin und Aktmodell.

Ihr Diplom hat sie erstaunlicherweise dennoch geschafft. Catalina liebt gutes Essen, ist aber eine hoffnungslos miserable Köchin. Ihre freie Zeit verbringt sie bevorzugt mit einem schönen Buch oder einem schlechten Horrorfilm. Sie neigt zum Herumstromern, liebt ihre Harley über alles, kann nicht ohne Musik arbeiten, schreibt bevorzugt mitten in der Nacht und besitzt bis heute keinen Fernseher. Aber erklär das mal der GEZ ...

(Von mir: Da ergeht es ihr wie mir!)


Sprecherin:
Lydia Herms ist geboren am 23.04.1981 in Magdeburg. Sie arbeitet seit 2005 als freie Hörfunkjournalistin und Sprecherin. Sie liest Hörbücher, zuletzt für DAV und Hörbuch Hamburg, und moderiert Veranstaltungen, zuletzt für die Jugendpresse Sachsen und das Literaturhaus Leipzig. Hin und wieder spricht sie für private Auftraggeber in Podcasts, Erklärvideos und Dokumentationen. Sie singt im Berliner Chor der Statistik, sammelt Vinyl von LITERA, fährt sehr lange Strecken mit dem Fahrrad – und lebt in Berlin und Osnabrück.


Bewertung:
Das Cover und der Titel passen nicht nur wunderbar zueinander, sondern geben auch auf ihre Art die Geschichte wieder. Besser geht es hier nicht, finde ich. Wirklich sehr gelungen! Auch die Atmosphäre der Geschichte wird auf dem Cover eingefangen und transportiert - das hat mich sofort neugierig gemacht! Ernüchternd war daher der fehlende Klappentext, wie so bei vielen Werken. bei manchen ist gar nichts vorhanden, hier gibt es ein paar Sätze:

Ein verschwundenes Gemälde.
Ein verurteilter Mörder ohne Erinnerung.
Eine Lügnerin auf der Suche nach der Wahrheit.
Ein Romantik-Thriller über Verrat und Vertrauen, über Hass und Obsession
und den Mut, einen Menschen bedingungslos zu lieben.

Was soll mir das als potenzieller Leser/Hörer denn bitte sagen??? 🤨 Kaufen auf eigene Gefahr? Das ist es ja immer! Es wäre eh mal angebracht, zu jedem Werk eine kleine Lese-/Hör-Probe beizufügen. Das ist längst überfällig! Und wer jetzt denkt, "ach, nicht so schlimm, in einer der Rezensionen steht der drin", der täuscht sich gewaltig! In keiner der Rezensionen steht der Klappentext oder eine Inhaltsbeschreibung drin. Wenn ich dann so dumme Kommentare lese, wie "Voll unnötig, den Klappentext mit in die Bewertung zu schreiben. Das kann man doch auf der Produktseite lesen!", dann ärgere ich mich über so viel Naivität und fehlendem Tellerrandblick. Es ist eben nicht überall ein Klappentext auf den Produktseiten abgebildet, ihr Deppen! 😤 (Tut mir leid, ärgere mich gerade wieder sehr darüber, weil ich ja auch schon Beschwerden solcher Art bekommen habe.) Deshalb gibt es bei mir immer eine Beschreibung - ob Klappentext oder eigene Fassung. Und deshalb freue ich mich auch immer, wenn ein Leser so gegenwärtig ist wie ich, und das genauso handhabt. Schließlich ist das ja für alle ein Gewinn - Für Leser, Hörer, Autoren und Verlage! Aber ich weiß; 🧠 einschalten ist eine Herausforderung! Ich widme also besonders allen meinen Gleichgesinnten diese Rezi! 😉 Ihr werdet gehört und erhört!


Das Setting ist ein Künstlerkollektiv, eine Art WG, dass es auch Menschen ermöglicht, die Werke der Künstler zu sehen und zu kaufen. Auch Workshops sind möglich. Penelope kommt in diesem Kollektiv an und lernt viele verschiedene Künstler kennen. Sie als Person ist schon ziemlich naiv; sie ist da, um das verschollene Kunstbild des angeblichen Mörders Drace zu finden und mit dem Erlös ein neues Leben anzufangen. Was ist das für ein Plan? Wie wäre es mit arbeiten gehen??! 🤦‍♀️ Das kommt echt total merkwürdig rüber ... als ich das hörte, habe ich nur innerlich den Kopf geschüttelt! Ihre Figur ist sehr fein ausgearbeitet, ebenso die von Drace. Penelopes Verhalten ist mehr als merkwürdig und idiotisch in manch einer Situation. Da möchte man ihr am liebsten gegen den Kopf hauen! Also ich! Unglaublich! Einzelheiten erzähle ich nicht, um nichts zu verraten. Aber so eine Dämlichkeit und Unlogikkeit regt mich derbe auf!

Drace ... ja. Was ist er für eine Dramaqueen! Oh Hilfe! Er hinterfragt auch gar nichts, glaubt alles auf dem ersten Blick. Nur, dass Penelope keine Künstlerin ist, sieht er sofort. Man möchte ihn kneifen. Auch ist er ziemlich begriffsstutzig, was er alles nicht bemerkt ... 🤦‍♀️

Über seinen ehemaligen besten Freund, der hier auch eine tragende Rolle spielt, erfährt man auch sehr viel aus der Vergangenheit. Passend zur ganzen Geschichte und die Art und Weise, wie sie verläuft, ist Nick auch für den Leser und Hörer ambivalent beschrieben. Mal kommt er einem als netter Kerl vor, dann wieder als Bösewicht.

Insgesamt fand ich Nick und Penelope am wenigsten sympathisch. Ihre Art hat mir einfach nicht so zugesagt, und es blieb auch am Ende der Geschichte ein fahler Beigeschmack bei den Beiden übrig. Obwohl die meisten Charaktere wirklich einzigartig beschrieben sind, sind gerade die Hauptcharaktere Drace und Penelope eher nach dem F-Schema erstellt worden. Das finde ich sehr schade, da die Autorin das ja gar nicht nötig hat und es auch anders kann, wie die Nebendarsteller belegen.

Die vielen Nebencharaktere sind nicht nur sympathisch und manchmal weniger sympathisch, sie sind auch sehr realistisch dargestellt, mit Schwächen und Stärken gleichermaßen. Hier finden auch behinderte Menschen einen Platz, und die haben mir besonders gefallen. Wirklich tolle und einmalige Figuren hat die Autorin hier geschaffen, in einem wirklich neuartigem Setting. Die Kunst im Allgemeinen steht zwar im Mittelpunkt, überfordert aber den Laien nicht mit hochgestochenen Details. Meine liebsten Figuren sind die Nebencharaktere Chris und Neoma. Chris ist ein Pornodarsteller und sowas wie der Hausmeister des Kollektivs. Er hat den besten Draht zu Drace, der das aber selten durchblicken lässt. Neoma hat das Tourette-Syndrom und bringt dadurch echt komische und unterhaltsame Sachen raus. Die beiden waren echt ein Genuss, vor allem zusammen.


Zu diesen zwei Aspekten kommt die gelungene, düstere Atmosphäre der Geschichte. Zwischen den Kapiteln gibt es jemanden, der wie aus einem Tagebuch spricht. Der oder die Anonyme an sie oder er ist sehr spannend. Man weiß nicht, wer da gerade spricht und an wen sich das Gesprochene richtet. Da kommt einem im Laufe der Zeit immer ein anderer in den Kopf. Ich empfand diese Stellen aber als etwas zu wenig, sie kamen wirklich nur hin und wieder vor. Sehr schade, aber das hat nichts der Spannung weggenommen.

Es ist auch eher so, dass die Geschichte mehrere Handlungsstränge besitzt und sich zum Schluß begegnen. Einmal gibt es den Verlauf mit Penelope, Drace und dem Künstlerkollektiv. Dann gibt es die oder der Anonyme Sprecher, bei der oder dem gar nicht genau klar ist, worum es geht. Das wird erst im Laufe der Zeit ersichtlich. Bei den ersten beiden Malen war ich erstmal irritiert, weil das nicht unmittelbar zum Verlauf gehört. Das verflog aber dann schnell wieder und mir wurde klar, dass das ein Puzzelteil des Ganzen ist. Etwas mehr abseits steht der Handlungsstrang um Penelope und ihrem Ex-Freund, der auch recht gut ausgearbeitet ist. Man erfährt von Beginn an, was es damit auf sich hat. Letztendlich verbinden alle Handlungsstränge sich miteinander - sie sind wie Puzzelteile, die sich miteinander verknüpfen müssen, um ein Ganzes Bild zu ergeben. Unterschwellig hat die Autorin es geschafft, sogar das metaphorisch als Kunst rüberzubringen.

Der Verlauf ist fließend - es gab für mich keine Stelle, die wirklich langweilig war. Eine nicht ganz so fesselnde, ja, aber das Hörbuch war ein Hörgenuss. Auch was die Sprecherin angeht. Die bekommt von mir genauso 5 Sterne wie die Geschichte (ihr Name Lydia allerdings ist zum 😱. Grausig.). An vielen Stellen rätselt man - ob bei Charakteren oder bei bestimmten Szenen, es ist ein hin und her. Durch die Suche in der Gegenwart, wird auch die Vergangenheit dadurch lebendig für den Leser und Hörer.


Fazit:
Ein fesselnder und neuartiger Thriller, der wie ein Puzzle zusammengesetzt werden will. Es gibt einige Schwächen in vielerlei Arten, aber in diesem Fall überwiegt einfach alles andere. Die Charaktere sind geteilt in einzigartig und A-typisch. Und gerade bei einem Hörbuch ist es selten, dass Geschichte und Sprecher jeweils 5 Sterne bekommen. beim Buch gibt es ja nur die Autorin zu bewerten, und das ist bei mir schon eine Seltenheit mit 5 Sternen.

Worum geht es denn nun wirklich in diesem Thriller? Im Fokus stehen sowohl die Suche nach dem verschollenen Kunstwerk, wie auch die Schuldfrage zu Drace. Nebensächlich kommt auch die Frage der Schuld anderer Charaktere zum Vorschein, das werde ich aber im dunkeln lassen. Macht euch selbst ein Bild davon. Ich hätte mehr von der Geschichte vertragen, aber jede muss mal enden. Nicht wahr? 😏


Leider gibt es von der Autoren keine Werke, die in die Richtung gehen. Alle anderen sind alleine schon vom Cover her Schrott und 08/15. Höchstens die "Silent"-Reihe scheint mir von der Geschichte davon abzuweichen ... mal sehen, solche Bücher sind ja auch nicht überall zu kriegen.



😈 Lesen auf eigene Gefahr:

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2979911355/





  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2021

Viel schwächer als der Vorgänger, dafür umso magischer!

Protect the Prince
0

Inhalt:
Vasilin ist tot, Maeven geflohen und Everleigh (Evie) die neue Königin von Bellona. Sie muss sich nicht nur mit den anmaßenden Adligen herumschlagen, auch etlichen Feindesligkeiten fällt sie zum ...

Inhalt:
Vasilin ist tot, Maeven geflohen und Everleigh (Evie) die neue Königin von Bellona. Sie muss sich nicht nur mit den anmaßenden Adligen herumschlagen, auch etlichen Feindesligkeiten fällt sie zum Opfer. Ihr Reich braucht Verbündete gegen das feindliche Reich Morta. Und so reist zum Königreich Andvari, dass an Morta grenzt und selbst Hilfe benötigt. Ihr Aufenthalt dort ist mit vielen Intrigen gespinnt, und Evie muss herausfinden, wie sie alle Königreiche gegen Morta schützten kann.


Autorin:
Jennifer Estep wurde im Süden der USA geboren. Im College arbeitete sie bereits bei der Collegezeitung mit und machte dort die Erfahrung, dass es möglich ist, mit dem Schreiben seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Ihr Studium schloss sie mit dem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus ab. Ihren Master machte sie in Professional Communications. Sie arbeitete 10 Jahre lang als Journalistin, dann entschied sie sich, hauptberuflich Schriftstellerin zu werden. Derzeit lebt sie in Tennessee.


Übersetzerin:
Vanessa Lamatsch wurde 1976 in eine Familie von Tierärzten geboren. Doch sosehr sie Tiere auch mochte: Ihre größte Liebe galt immer den Büchern. Schon mit 14 Jahren begann sie, auf Englisch zu lesen, weil sie nicht auf die Übersetzungen warten wollte. Die logische Folge: Nach ihrem Abitur im Jahr 1996, einem Studium der Englischen Literaturwissenschaft und einem Aufbaustudiengang Buchwissenschaft sorgt sie seit 2008 dafür, dass Leser nicht mehr so lange auf neue Übersetzungen warten müssen.



Bewertung:
Das Cover ist wie die ganze Reihe gestaltet und so im Coperate Identity für Bücher sehr gut. Hier ist jedoch in der jungen Frau das alte Gemäuer, das allerdings für mich nicht in die Geschichte passt. Es wirkt viel zu modern und sieht auch total Fehl am Platz aus, neben dem restlichen Fantasiebild. Auf Band 1 ist nichts als das Universum in der Frau zu sehen, gefällt mir besser. Ansonsten eine tolle Aufmachung, auch in den Innenklappen; dort sind Splitter, im Zeichen der Splitterkrone, abgebildet. Bis auf das Gebäude richtig gelungen und ein echter Hingucker. Die Kapitel sind wie das Cover mit einer Krone verzieht, das Buch hat drei Teilabschnitte (die ich aber nicht verrate). Während des Lesens fragt man sich ja, auf welchen Prinz sich der Titel bezieht - ich frage mich das jetzt noch, da zwei dafür infrage kommen. Wie in Band 1 wird dieser Titel auch erst ab dem letzten Drittel wirksam, sehr spät also.

Nachdem ich über 1 Jahr gewartet habe, dass die Bücherei die Reihe fortsetzt, habe ich mir Band 2 und 3 jetzt selbst gekauft! Das nervt mich richtig, wenn die nicht fähig sind, eine Reihe zeitnah zu besorgen, dann sollen sie es lassen! Ich hatte schon wenige Monate nach Beendigung von Band 1 nicht mehr alles von der Geschichte im Kopf, was natürlich durch die Leere in der Bücherei verstärkt wurde. Noch bevor ich das Band hier angefangen habe zu lesen, konnte ich die Charaktere nicht mehr zuordnen, bis auf Evie. Bei Alvis und Lucas kam es beim Lesen wieder. Bei all den anderen Charakteren herrscht auch nach Ende des Bandes Leere in meinem Kopf. ich hatte daher vor, Band 1 nochmal zu lesen, um mein Wissen aufzufrischen, aber leider war das nicht möglich. Und bis ich daran gekommen wäre, wären wieder Monate vergangen ... Es hat mich schon gestört, nicht mehr zu wissen, wer wer ist, also die Hintergründe der Charaktere. Aber dafür kann die Autorin ja nichts, daher wird es nicht in die Bewertung miteinfließen. Schön war, dass bei manchen Charakteren von Band 1 geschrieben wurde, was für eine Funktion er besitzt/besaß. Das war wenigstens etwas.


War das Setting bei Band 1 bloß auf das Königreich Bellona reduziert, weitet sich es hier auf Andvari aus. Nur weniger als das erste Drittel findet in Bellona statt, der restliche Verlauf bleibt bei Advari. Das ist weder gut noch schlecht. Das einzig Blöde daran ist die fehlende Karte, die in Band 1 war. Ich verstehe ganz und gar nicht, wie man eine Karte bei einer Reihe nicht in alle Bände druckt (das entdecke ich öfter)! Was soll das??? Mir hat die immer wieder während des Lesens gefehlt. Ich hatte das Setting nicht so im Kopf, wie in Band 1 mit der Karte. Wie stellen sich Autor und/oder Verlag das eigentlich vor? Dass man Band 1 während des Lesens immer neben sich hat, um zwischendurch darin zu blättern? Das ist nicht nur dämlich, sondern auch unpraktisch. Man hat ja nicht immer alle Bücher da, in dem Fall Band 1. Ich habe mir das von der Bücherei ausgeliehen. Dasselbe gilt ja für ebooks, die man sich ausleihen kann. Und selbst, wenn es nicht so wäre; es ist doch wohl nicht der Sinn, bei einem Folgeband Band 1 zum Blättern dabei zu haben! In Band 3 ist die Karte auch nicht drin - das weiß ich, weil ich es hier liegen habe.

Bei solchen Missständen frage ich mich wirklich, was der Verlag im Sinn hat ... als ich vorgestern mal auf den Verlagsseiten gestöbert habe, stand überall, dass man bitte keine Manuskripte schicken soll, nur eine kurze Zusammenfassung und die Angabe, wie lang das Werk ist. Ein vollständiges Manuskript sei nicht nötig. das wäre früher undenkbar gewesen. Wie soll ein Verlag denn eine Geschichte anhand von nur einer Zusammenfassung weniger Seiten beurteilen? Schon da wird einem klar, dass viele gute Geschichten deswegen rausfallen. Ein guter Anfang macht eben noch keine gute Geschichte. Als Grund wird die mangelnde Zeit angegeben. Ich dachte ja, ein Verlag sei deswegen da, um Geschichten reinzuholen und zu verkaufen. Das war früher mal - heute ist das große Geschäft das Marketing. Das merkt man auch, wenn man nicht die Augen schließt. Da hat ein großer Wandel stattgefunden. Traurig und ärgerlich. (Kleiner Ausschweifer, weil es eben zum Verlagssystem passt).

Wer also hier bei der Karte geschlafen hat - Autorin oder Verlag - weiß ich nicht. Da kann ich mir kein Urteil anmaßen. Statt also zu so viel Zeit und Geld in das Marketing zu packen, sollten lieber mal wichtige Einzelheiten angepasst werden. 😠


Es gibt einige Dinge, die sehr auffällig - die anders als in Band 1 sind. Ein Beispiel ist Evie selbst. Sie hat hier zum großen Teil ein Brett vor dem Kopf - wie man so schön sagt. Ich weiß nicht mehr alles von Band 1, aber so eklatante Sachen fallen mir sofort auf, das wäre mir in Band 1 auch direkt aufgefallen. Evie ist in ihrem Denken im Bezug auf die Hintergründe der Intrigen und seine Verschwörer wirklich geblendet. Für mich waren die Hintergründe und wer dahintersteckt sowas von einleuchtend und sofort erkennbar ... während Evie (und auch ihre Begleiter, die aber in den Hintergrund geschrieben werden) so herumrätselte, das sich sie packen und sagen wollte "Bit du blind? Es liegt doch auf der Hand, denk mal nach!". Daher war der Intrigen-Verlauf für mich vorhersehbar und nicht im kriminalistischen Sinn spannend.

Noch etwas markanter sind die ganzen Widersprüche und Wiederholungen von Gedankengängen und Dialogen. Evie sagt erst das eine und dann wenig später - manchmal direkt - das andere. Auch was die Gegebenheiten angehen - die Situation wie sie ist; mal wird sie so beschrieben, dann wieder so. Zwei einfache Beispiele möchte ich geben (weitere sind in meiner Lese-Chronik zu finden, die aber richtig spoilern):

1. Es war mit Evie vereinbart, dass Dahlia und Helene mit ihr gemeinsam frühstücken. Als es soweit ist, sagt Dahlia, sie habe Helene eingeladen - als wäre das neu. Und Evie tut so, als wäre das neu.

2. Evie wurde kurz zuvor bereits erzählt, dass Dahlia den König nicht heiraten will. Ein paar Kapitel weiter tut Evie so, als sei ihr das ebenfalls neu.


Die Autorin schreibt schon ziemlich schizophren, ohne beleidigend sein zu wollen. Aber mich irritierte das dermaßen, holte mich immer wieder aus dem Lesefluss raus! Es ist wirklich total eigenartig! In Band 1 gibt es keine Spur davon, und hier geht es durch die gesamte Geschichte. Das hat das Lesen für mich auch wirklich anstrengend gemacht, da ich immer wieder aus der Szene raus bin und erstmal dachte "Hä? Das hat sie doch eben erst gesagt/gedacht! - Das wurde doch eben gezeigt! - Das wurde doch schon erläutert!" Beim ersten Mal hätte ich es ja noch auf mich schieben können, aber beim zweiten, dritten, vierten ... usw. ist die Sache ganz klar der Autorin geschuldet. Ich muss auch zugeben, dass ich so extreme Widersprüche und Wiederholungen in einem noch nie in einem Werk gelesen habe - jedenfalls entsinne ich mich nicht. Das macht es auch zusätzlich so merkwürdig, auch weil es in Band 1 überhaupt nicht so ist. Jedenfalls bin ich auf Band 3 dahingehend vorbereitet.

Daneben gibt es auch ein paar unlogische Geschehnisse bzw. Nicht-Geschehnisse, die hätten aber stattfinden müssen. Auch Handlungen von Charakteren sind nicht immer logisch nachzuvollziehen. Genauer möchte ich das nicht ausführen, um nicht zu viel zu verraten. Ich hatte auf jeden Fall einige Male Fragezeichen im Kopf. Ich habe auch viele Ausdrucksfehler gefunden - Sätze, die doppelt geschrieben sind, falsche Anreden etc.


In Band 1 ist die Liebesgeschichte zwischen Evie und Lucas dünn geschrieben und tritt in den Hintergrund gegenüber allen anderen Geschehnissen. Aber hier hat sie noch etwas weniger Platz als in Band 1. Das finde ich unerfreulich, da ich Lust hatte eine Fantasiegeschichte mit romantischen Aspekten zu lesen. Versteht mich nicht falsch; ich brauche keine Liebesgeschichte, die im Mittelpunkt steht, und die Fantasy dann eher im Hintergrund läuft - wie das bei sogenannter Romantasy der Fall ist. Aber bei der Reihe wird schon der Eindruck geweckt, das sei so ein Werk. Ich war bei Band 1 überrascht, dass die Liebe kaum eine Rolle spielt. Das Buch ist aber so temporeich mit anderen Szenen zugepackt, dass das für mich völlig okay war. Vielleicht kommt das in diesem Band dazu, da es eben nicht so temporeich ist, sondern auch noch mit vielen Schwächen angereichert. Da fehlt mir dann der Ausgleich, das hätte die Liebesgeschichte sein können. Leider ist dies nicht der Fall. Und mich enttäuscht das hier.

Richtig komisch ist, dass alle um die Beiden herum wissen, dass sie und Lucas etwas füreinander empfinden. Das ist für mich als Leserin überhaupt nicht nachvollziehbar. Sie berühren sich nie, sehen sich fast nie an, ignorieren sich so gut wie komplett ... es gibt keinerlei Hinweise auf ihre Gefühle zueinander. Aber alle Welt weiß darum. Ziemlich fingiert wirkt das auf mich.

Bescheuert finde ich auch, dass Evie bei Dominic ständig die Anrede wechselt; mal Du, mal Ihr. Und was mich das ganze Buch über echt gestört hat, ist, dass niemand Lucas sagt, sondern ständig Sullivan, hier und da mal Sully. Alle anderen werden beim Namen genannt, nur er nicht. Egal, von wem. Finde ich ziemlich eigenartig!


Die Nebencharaktere fand ich ganz gut, bei den alten Charakteren kann ich ja nicht viel schreiben, aber die neuen Charaktere haben mir auch gefallen.

Das Ende ist eine echte Überraschung! Ich hatte schon traurig geseufzt, weil etwas (verrate nicht, was) so typisch für die bisherige Geschichte (Band 1 und 1) verlief ... aber dann kam es doch noch anders, das freut mich sehr, wenn es auch etwas aufgesetzt wirkt. Oder ich empfinde das so, weil das so untypisch für die Erzählung ist.



Fazit:
Die Geschichte weist weniger Tempo auf als Band 1 - trotz anhaltender Geschehnisse, die einen an das Buch halten. Dennoch ist es weniger fesselnd und spannend als Band 1. Dafür gibt es mehr magische Szenen, auch Evies Kräfte entwickeln sich weiter bzw. erfährt sie, wie stark sie wirklich sind. Der Schreibstil ist wie gewohnt fließend, und trotz der vielen Schwächen liest sich die Geschichte recht gut und schnell, auch wenn ich kleine Pausen einlegen musste. Weniger Tempo, weniger Liebe, mehr Magie, vorhersehbare Geschehnisse, ein überraschendes Ende ... ich kann vieles dazu schreiben.

Ich weiß nicht, wie ich es bewerten soll; manchmal fehlt mir etwas zwischen 3,5 und 4,0 Sterne. Das hier ist so ein Fall. Für eine 3,5 ist das Buch zu stark, für eine 4,0 zu schwach.
...
Jetzt habe ich mehrere Minuten überlegt - ich gebe dem Buch einfach starke 3,5 Sterne! Ich muss jetzt erstmal eine kleine Pause einlegen und etwas anderes lesen. Auf jeden Fall bin ich für Band 3 gewappnet.



Anmerkung:
Das ist wieder so eine Reihe, die mit 17 € etwas überteuert ist. Die meisten Bücher in diesem Klappformat kosten zwischen 13 € und 15 €. Dann gibt es auch Ausnahmen, die nur 10 € kosten - ja, bei gleichem Format und durchschnittlicher Seitenzahl. Die Reihe hat Wucherpreise, denn für 1 € mehr bekommt man schon Hardcover-Bücher. Wenn man sich die Preiskalkulationen vor allem im Jugendbereich anschaut, sieht man wie willkürlich die Preisfestsetzung teilweise ist. Das so am Rande ...



Wer mehr erfahren möchte, hier sind meine Bewertung in manchen Einzelheiten richtig erläutert. Aber wie immer bei der Lese-Chronik gilt: Lesen auf eigene Gefahr!

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2944284784/





  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere