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Veröffentlicht am 11.11.2020

Ich habe kein Feuer gefangen, aber die Feder hat mich nicht kalt gelassen!

Feuer und Feder
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Klappentext:
Als die Sklavin Raisa zur Tutorin ausgebildet werden soll, kann sie es kaum fassen, denn Lesen und Schreiben ist im Königreich Qilara nur der Oberschicht vorbehalten. Gemeinsam mit Kronprinz ...

Klappentext:
Als die Sklavin Raisa zur Tutorin ausgebildet werden soll, kann sie es kaum fassen, denn Lesen und Schreiben ist im Königreich Qilara nur der Oberschicht vorbehalten. Gemeinsam mit Kronprinz Mati lernt sie nun die schwierigen Zeichen der Hohen Schrift, mit der man in Kontakt zu den Göttern treten kann. Die beiden kommen sich dabei näher als erlaubt und verlieben sich ineinander. Aber dann fordern Rebellen Raisas Unterstützung. Sie ist hin und her gerissen zwischen der Treue zu Mati und dem Wunsch, ihrem unterdrückten Volk zu helfen. Schon der kleinste Fehltritt könnte ihren Tod bedeuten.


Autorin:
Kathy MacMillan ist Schriftstellerin, Bibliothekarin, Dolmetscherin für amerikanische Gebärdensprache und Geschichtenerzählerin für Taubstumme. "Feuer und Feder" ist ihr erster Jugendroman und wurde durch ihre Faszination an der Macht der Sprache inspiriert. MacMillan lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einer Katze namens Pancake in Owings Mills, USA.

Übersetzer:
Julian Haefs


Bewertung:
Das Cover ist nicht nur wunderschön, sondern auch mehr als passend zum Titel und zur Geschichte erstellt. Besser geht es kaum! Ein richtiger Eyecatcher, der neugierig macht und zeigt, dass es sich um einen historischen Jugendroman handelt.


Die anderen, so wusste sie, würden ihr Verhalten als Schwäche ansehen, denn sie konnten ihre Art von Stärke nicht verstehen.

(Göttergeschichte, Seite 58)


Die Geschichte wird nur aus Raisas Sicht erzählt, was schade ist, da mehr Sichtweisen auch mehr Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der jeweiligen Charaktere bringen. Der Schreibstil ist recht fließend, wenn ich auch zu Beginn etwas Leseschwierigkeiten hatte. Die Geschichte zieht sich die ersten Seiten, es wird an manchen Stellen für meinen Geschmack zu viel ausgeholt. Insgesamt ist es aber sehr gut, da man als Leser einen tollen Eindruck vom Leben bekommt. Das frühalterische Setting hat mich stets an das antike Griechenland erinnert, das fand ich super toll. Natürlich mit allem, was dazu gehört; Eroberungen, Sklaven, Götteranbetungen, Schriftzeichen ... hat mir sehr gut gefallen.

Durch die A-typische Erzählung waren die Geschehnisse natürlich vorhersehbar. Erobertes Königreich, eine gefallene Prinzessin oder Sklavin (in diesem Falll Sklavin), erste Liebe mit verbotenem Jungen, Rebellion, Zerrissenheit der Treue gegenüber der Rebellion und der Liebe ...

An den Kapitelanfängen sind kleine Erzählungen der Götter des Reiches gedruckt. Stück für Stück, Kapitel für Kapitel setzt setzt sich das Puzzlebild zusammen. Für mich waren sie im letzten Drittel eher etwas wirr und ich konnte sie nicht richtig zusammenfügen. Zum Teil sind sie etwas umständlichen geschrieben. Die Idee ist nicht neu, hat aber zur Geschichte wunderbar gepasst. Interessant und neu ist hier, dass die Göttergeschichte in die Gegenwart katapultiert wird; die Geschichte geht also im Realen weiter und findet ein passendes - wenn auch etwas vereinfachtes - Ende, das mir nicht so gut zusagte.


"Die Weisheit hat uns verlassen", murmelte Lanea.
"Die Weisheit ist nur gefangen", sagte Suna träumerisch. "Und jedes Gefängnis hat auch einen Schlüssel."
"Das hat wenig Bedeutung, solange niemand willens ist, ihn zu benutzen."


(Göttergeschichte, Seite 323)


Die Geschichte ist hier schon andersartig besonders wegen der Göttergeschichte und weil sie gut ohne Fantasieelemente auskommt, Dank der Göttergeschichte. Das ist es auch, was das Buch auszeichnet. Es ist eher ein historischer Jugendroman mit antikem Setting, Sklaven, Götter, Schriftrollen und Runen. Die Charaktere finde hier sehr gut ausgearbeitet und mit Tiefe belegt. Mati ist schon eher eine 08/15-Erscheinung, aber ich mochte ihn. Er ist lebensfroh, klug und freundlich. Raisa ist mit ihrer fehlenden Vergangenheit dagegen schon interessanter. Sie führt als einziges Glied ihrer Herkunft ein Herzgedicht bei sich und versucht es mithilfe der geheimen Schrift zu entschlüsseln. Ich finde ihre Zerrissenheit zwischen der Treue zur Rebellion und der Verliebtheit zu Mati glaubhaft dargestellt.

Die Romanze zwischen Raisa und Mati ist hier wie so oft zu salopp gestellt. Das Problem liegt nicht nur an der Sichtweise der Autoren, die meinen, bestimmten Klischees folgen zu müssen, um ihre Werke erfolgreich zu machen - sondern auch an Fantasie-/Jugendromanen, die Einzelbände sind, wie dieses. Ich merke das wirklich jedes Mal bei solch einem Einzelband, wie die Handlungen zusammengequetscht und besonders die Enden (wie auch hier) sehr unzureichend verfasst werden. Überwiegend sind solche Romane Reihen mit mindestens 3 Bänden, sodass sich alles etwas strecken kann - auch wenn das nicht immer der Fall ist, was mich dann ärgert. Aber bei einem Einzelband muss alles in 300-500 Seiten passen - warum werden die Seiten dem nicht angepasst? Hier hätte auch ein paar mehr Seiten nicht geschadet. Es schadet eher der Geschichte und dessen Erfolg, sich so zu begrenzen.

Es gibt hier schon zwei Bände, allerdings nur im Englischen. Das bringt uns deutsche Leser ohne festes Englisch überhaupt nichts, somit bleibt es ein Einzelband. Ich wüsste auch nicht, wie es weitergehen sollte, da die Autorin die Geschichte wie einen Einzelband bearbeitet hat. Ich finde diese fehlende Kommunikation der Verlage der Leserschaft gegenüber unter aller Sau! Nie wird in solchen Fällen veröffentlicht, ob ein Band noch folgt und wenn ja, wann - oder ob ein Band nicht folgt und warum. Zum Kotzen!


Fazit:
Ein wirklich guter Jugendroman, der Jugendlichen aufzeigt, was für eine Welt in dieser antiken Zeit in vielen Ländern geherrscht hat und welche Prioritäten Alltag waren, z.B. die Anbetung der Götter, ohne und mithilfe von Schriften und Zeichen. Auch für Erwachsene ist dies eine unterhaltsame Geschichte mit ausgearbeiteten Charakteren. Trotz allem fehlt mir hier das gewisse Etwas ... die Funken sind nicht übergesprungen, obwohl ich die Geschichte sehr gelungen finde. Für wenige Makel gibt es einen Sternabzug.


So ist es mit dem Licht immer gewesen - es muss mit der Dunkelheit leben.

(Göttergeschichte, Seite 65)


Sehr passend zur Geschichte; gut und schlecht gemachtes darin macht es trotzdem lesenswert!



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2020

Eine verstörende Geschichte mit gestörten Charakteren, die an "Der Schrei" von Edvard Munch erinnert!

Crown of Lies
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Inhaltserzählung:
Jedes Mädchen erfährt im Leben Verrat.
Verrat durch geliebte und durch unbekannte Menschen. Und durch jene, für die wir uns entschieden haben. Aber wo Täuschung ist, da ist auch Vertrauen. ...

Inhaltserzählung:
Jedes Mädchen erfährt im Leben Verrat.
Verrat durch geliebte und durch unbekannte Menschen. Und durch jene, für die wir uns entschieden haben. Aber wo Täuschung ist, da ist auch Vertrauen. Und manchmal begegnet uns das eine im Gewand des anderen.
So war es mit ihm.
Der Mann, der zuerst meinen Körper und dann mein Herz stahl, erwies sich als wahrer Meister der Verstellung.
Ich glaube, ein Teil von mir wusste immer schon, was er vor mir verbarg. Ich habe ihm nie ganz getraut, und vielleicht war das der Grund, weshalb ich trotz seiner Täuschungen auf ihn hereinfiel.
Doch dann stürzte sein Kartenhaus in sich zusammen.
Und es war an mir, zu entscheiden, wie ich darauf antworten sollte: mit
Vertrauen
oder
Verrat.


(Prolog)


"Ich hätte ihn umgebracht."
"Ich hätte dich nicht darum gebeten."
"Ich hätte es auch nicht für dich getan."
"Du hättest also ein Leben genommen, bloß weil dir danach gewesen wäre, und nicht, um mich zu rächen?"
"Nein. Weil er angefasst hätte, was er nicht anfassen darf."
"Dann hast du mich nicht beschützt, weil ich dein Bett mit dir teile und einen wesentlichen Teil von mir aufgegeben habe, sondern weil ich, nach deiner irren Vorstellung, dein Eigentum bin, das nur du anfassen darfst?"
"Ja."
"Nicht, weil du etwas für mich empfindest?"
"Nein."
"Gar nichts?"
"Überhaupt nichts."
"Aber der Sex war gut."
"Ja."
"Willst du mich wiedersehen?"
"Ich weiß es nicht."


(Seite 328/329)


Autorin:
Die preisgekrönte Romanautorin Pepper Winters wurde in Hongkong geboren und wuchs auch dort auf. Dank ihrer neuseeländischen Wurzeln spricht Winters fließend Englisch und schenkt ihren Fans wahre Lust am Lesen – im doppelten Sinne. Die Schriftstellerin deckt mit ihren dunklen und prickelnden Thrillern die Bereiche Erotik und Romantik gekonnt ab. Winters ist verheiratet und liebt es, als Vollzeitautorin in Gesellschaft ihres Kaninchens von zu Hause aus an ihre Geschichten zu schreiben. Eine spezielle Inspirationsquelle hat sie dabei nicht. Die ununterbrochene Arbeit und der Alltag seien laut eigener Aussage der Ursprung ihrer Ideen.

Übersetzer:
Ralf Schmitz

(was er wohl währenddessen gedacht hat? 🤔🙈)


Bewertung:
Peppy Winters konnte mich ja mit "Pure Corruption" Band 1 fesseln und positiv in einigem überraschen. Band 2 sah dann allerdings anders aus ... ich wollte es also hiermit auch mal versuchen.


"Die Anstrengung, uns an eine kaputte Welt anzupassen, die trotzdem Perfektion von uns erwartet, hat uns alle ein wenig verbogen."

(Seite 370)


Als ich das Cover das erste Mal sah, dachte ich sofort an Fantasy-Roman. Ich konnte das Cover mit dem Klappentext in meinem Kopf gar nicht zusammenbringen. Das kann ich jetzt, mehr als zwei Jahre später, immer noch nicht. Sehr kurios. An sich ist es kein schlechtes Cover, aber wieso muss da wieder eine halbnackte Frau abgebildet sein??! 🙄 🤨 Das zeigt wieder unsere Gesellschaftsstruktur. Angezogen würde die junge Frau mehr hermachen und nicht so frauenfeindlich daherkommen. Der Titel passt gar nicht dazu.

Das Vorwort ist zu überdramatisiert und auch nicht ganz stimmig. In diesem Buch geht es um keine Entscheidung ihrerseits für Verrat. Das führt in die Irre. Der Klappentext führt zwar nicht in die Irre, ist aber auch überdramatisiert geschrieben. 🙄 "Da kotze ich Glitzer", würde das 🦄Pummeleinhorn sagen. 😏

Neben dem erniedrigendem Cover kommt auch die Frauenverachtung im Inhalt nicht zu kurz. Schon recht zu Beginn wird hierzu eine wirklich extreme Situation geschildert - die es so auch wirklich gibt, darüber müssen wir nicht schweigen, aber es passt hier zum gesellschaftlichen Konzept. Auch im weiteren Verlauf herrschen die Männer über die Frauen - mal subtil, mal drakonisch. Aber immer grenzen-übergreifend.


"Was geht es andere Leute an, was wir tun oder lassen und wer wir sind? Warum sollten sie unsere Wahrheit hören, während sie selbst so verdammt falsch sind?"

(Seite 222)


Noelle (Elle) scheint mir etwas zu heftig auf dem Kopf gefallen zu sein. Nicht nur, dass sie sich von den Männern in ihrem Umfeld erniedrigen und einsperren lässt, sie ist für eine bekannt schlaue Macherin begriffsstutzig (Siehe Unten). 🤦 Solche Menschen nerven mich. Mit ihrem Verhalten wirkt sie auf mich allgemein flach und unglaubwürdig.

Der Andere oder Mr. Everett ist durch und durch eine 08/15-Figur. Hat mich Elles Begriffsstutzigkeit bei ihrer Intelligenzsquote noch gewundert, hat mich hier bei ihm gar nichts überrascht. Typisch Macho mit wankelmütigerem Innenleben, wie es typisch für solche Männer ist. Deren aggressives (Affen)Verhalten ist ein Hilferuf ihrer Psyche um Therapie.

Penn ist mehr als theatralisch und übertrieben aufgesetzt. Da hat die Autorin für meinen Geschmack etwas zu viel Alkohol intus gehabt. 🍾😬 Elle erkennt in Mr. Everett nicht den Namenlosen?! Auch sowas unlogisches. Nach drei Jahren verändert sich nicht so viel, dass man in keiner Sekunde den anderen wiedererkennt, nach Wochen und Monaten. Man hat ja auch ein Bauchgefühl ... es sind zahlreiche Momente vorhanden, in denen sie an die Augen und Blicke und Gesten des Namenlosen denkt und sie mit Penn vergleicht - und da kommt sie nicht einmal für eine Sekunde auf den Gedanken, er könnte es sein?!! Mich hat es ständig gejuckt, sie zu piksen "Sag mal, merkst du rein gar nichts?!". Was für eine Art Alkohol hat die Autorin eigentlich getrunken? Nur so aus Neugier ... 🤔

Einerseits macht es die Autorin offensichtlich, wer sich hinter den Namenlosen versteckt - im Klappentext und im Laufe der Geschichte -, andererseits macht sie ein Rätsel daraus. Eine merkwürdige Mischung. Auch ist es für das Schreiben einer Rezension verwirrend; gilt es als Spoiler oder nicht? Diese Frage habe ich mir mehrfach gestellt. Die Autorin schreibt die Tatsache als offenes Geheimnis. Auf mich wirkt es, als war sich die Autorin uneins, ob sie seine Identität verraten soll oder den Leser erraten lassen soll ...


"Ich lasse dich nicht gehen. Wo ich dich gerade erst gefunden habe."
"Du kennst mich doch gar nicht."
"Ich muss dich auch nicht kennen. Ich kann dich fühlen."


(Seite 113/114)


Eine Aussage, die mich schmunzeln, mir aber auch die Augenbrauen hochziehen ließ: Sein Mund war fest und männlich, sagt Elle. Was bitte ist ein männlicher Mund? Frauenmünder sind also labbrig?! So ein Blödsinn! 😂🤦 Lieber Geschichtsgott, rette uns vor solchen Aussagen!

Was mich stutzig gemacht hat und nie aufgeklärt wurde: Woher wusste ihr Fahrer David, wo sie sich befand, als die Polizei sie aufgriff?

Elles Vater lässt sie rund um die Uhr arbeiten und versteht dann nicht, wieso sie mit 22 Jahren immer noch Single ist ?! Das nenne ich Reflektion! Lieber Geschichtsgott, schenke diesem Mann eine Portion davon!

Greg ist der Sohn von einem Freund der Familie - noch so ein gestörter Mann! Hier will ich eigentlich gar nichts zu schreiben, da ein bisschen Psycho noch als Überraschung dienen soll. Ich kann euch doch nicht alle gruseligen Sachen erzählen! 🤐😈


"Sie tragen immer nur Schwarz."
"Weil Schwarz geschäftsmäßig und schlicht ist."
"Das Leben aber nicht. Das Leben ist Spaß und Chaos."


(Seite 136)


Das extrem offene Ende hat mich wirklich irre gemacht! Ich hätte weinen können "Du kannst doch nicht so enden!". Ich kann mich nicht erinnern, wann ich so derart verzweifelt war, dass ich überall online nach band 2 gesucht habe - bei Bookbeat, readfy, Skoobe, ebay, Tauschticket ... aber nirgends zu kriegen. Da habe ich auch bei Thalia geschaut und es spontan als ebook gekauft. Und ich lese ungern ebooks. Aber in der Not hält man sich an jeden (Format)Strohhalm. 🤓


Fazit:
Diese Geschichte ist für mich weder ein Liebesroman, noch ein Erotikroman, da es das Hauptthema "Drama" und "Machenschaften" hat. Wo ordne ich sie ein? 🤷‍♀️ Typisches Drama-Gedöns, wenig schmeichelhafte Charaktere und ein frauenfeindlicher Verlauf. Es hat schon so seine Ähnlichkeiten zu "Pure Corruption", konnte mich aber mehr negativ als positiv überzeugen. Einzig der Schreibstil und das verrücktmachende Ende sind als hervorragend zu beschreiben. Hier und da mal positive Momente, die zum Nachdenken anregen und Humor versprühen. Insgesamt also 2,5 Sterne wert. Es hat mich auf eine kranke Art und Weise unterhalten. Zeit für eine 🐬-Therapie. 🤭


Liebe Leserin dieser Rezension: Was lernst du hieraus?

A) Gar nichts
B) Es gibt etwas zu lernen?
C) Männer sind 💩, Frauen sind dumm
D) Mir egal - A, B oder C



P.S.: Ich musste gerade eben an die Beschreibung der Autorin denken: "Die ununterbrochene Arbeit und der Alltag seien laut eigener Aussage der Ursprung ihrer Ideen." Nach diesem gelesenen Buch frage ich mich, welchen merkwürdigen Alltag sie erlebt?! 🙈🤣


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Veröffentlicht am 10.11.2020

Eine gute Geschichte für Zwischendurch

Stoneheaven
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Inhaltserzählung:
"Aber ich kann dich jetzt unmöglich allein lassen, es gibt noch so viel zu sagen ..."
"Später", sagte Aidan.
"Und wenn es kein Später gibt?"
"Dann ist es irgendwie doch längst gesagt ...

Inhaltserzählung:
"Aber ich kann dich jetzt unmöglich allein lassen, es gibt noch so viel zu sagen ..."
"Später", sagte Aidan.
"Und wenn es kein Später gibt?"
"Dann ist es irgendwie doch längst gesagt worden, nicht wahr?"


(Seite 264)


"Wenn einem alles genommen wird, ist es wichtig zu begreifen, dass man in seinem Innersten trotzdem unantastbar ist."

(Seite 278)


Autorin:
Tanja Heitmann wurde 1975 in Hannover geboren. Sie studierte Politikwissenschaften und Germanistik und arbeitet in einer Literaturagentur. Bereits als kleines Mädchen war sie eine Büchernarrin und liebt bis heute die Geschichten von Astrid Lindgren, Hans Christian Andersen und Tove Jansson. Von ihrem ersten Taschengeld kaufte sie sich »Die Unendliche Geschichte« von Michael Ende. Mit ihrem Debütroman »Morgenrot« wurde sie bekannt und befand sich monatelang auf den Bestsellerlisten. Zusätzlich schreibt sie auch unter dem Pseudonym Thea Lichtenstein. Zusammen mit ihrer Familie lebt Tanja Heitmann auf dem Land.


Bewertung:
Das Cover ist wirklich sehr gelungen und originell, obwohl es recht einfach gestaltet ist. Ich mag ja kein Gold, aber es passt einfach im Gesamteindruck. Es wirkt auch leicht magisch, was sofort an die Fantasieelemente in der Geschichte denken lässt. Der Schreibstil ist anfänglich holprig und ich habe mich schwer getan, weiterzulesen. Mit den Seiten wird er allerdings fließender und die Autorin scheint ihren Flow entdeckt zu haben.


Wut und das Bedürfnis, den anderen zu verletzen, schufen zumindest eine Verbindung, öffneten ein Tor, über das man einander erreichen konnte.

(Seite 331)


Viel schreiben kann ich hier nicht, außer dass so einiges unstimmig ist. Es gibt Ungereimtheiten wie: Woher weiß Mariella, wie Aidans Fähigkeiten sind und woher? Rätselhaft.

Und: Erst heißt es, sie habe den Siegelring verschlammt - und irgendwann hat sie ihn dann plötzlich. Das kommt auch so aus dem Nichts.

Und natürlich hat sie von heute auf morgen keine Kurven mehr - ne, ist klar!

Auch die Magie ist nicht ausreichend erklärt. Es kommt wie vieles andere einfach aus dem Nichts und wird eingeworfen ohne richtig erklärt zu werden. Ich hatte nur ??, wenn Fähigkeiten erklärt wurden, da immer was fehlt. Das hat mich aus den Lesefluss genommen.


"Du hast die Entscheidung getroffen zu helfen - und das war richtig, es wird nicht falsch dadurch, dass andere etwas Verkehrtes tun."

(Seite 398)


Die Charaktere haben mich nicht begeistert, es waren doch wieder zu viel 08/15-Beschreibungen dabei. Mich hat kein Charakter sehr berührt, aber mir missfiel auch keiner von ihnen. Ich bin da eher neutral geblieben.

Die Geschehnisse schwanken von langweilig zu fesselnd. Bei manchen Szenen wollte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Bei anderen wiederum musste ich mich zwingen, es in der Hand zu behalten.


Fazit:
An vielen Stellen fehlen Informationen, ausgeschriebene Situationen und Realismus. Auch in Fantasieromanen muss eine gewisse Realität herrschen, besonders wenn es um anatomisch-physiologische Vorgänge geht. Sofern keine Fee mit Zauberstaub daherkommt.

Insgesamt hat mich die Geschichte aber gut unterhalten, verging schnell (dem Geschichtsgott sei gedankt!) und war somit kurzweilig. Hierfür kann ich 3,5 Sterne vergeben.

Wer keine Erwartungen hegt und nicht ganz so scharf mit dem Verstand denkt, tut sich hier einen Gefallen.


"Was man in sich trägt, erkennt man auch in seinem gegenüber."

(Seite 357)


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Veröffentlicht am 10.11.2020

Eine Geschichte über das Leben und seine kostbaren Momente ... und wie wir diese erleben wollen

All Your Kisses
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Inhaltserzählung:
Ich wusste nicht, wieso, aber es faszinierte mich, Augenblicke einzufangen. Vielleicht deshalb, weil Augenblicke manchmal alles sind, was wir bekommen. Es gibt keinen zweiten Versuch; ...

Inhaltserzählung:
Ich wusste nicht, wieso, aber es faszinierte mich, Augenblicke einzufangen. Vielleicht deshalb, weil Augenblicke manchmal alles sind, was wir bekommen. Es gibt keinen zweiten Versuch; was auch immer in einem Augenblick geschieht, definiert das Leben - vielleicht ist es das Leben. Doch einen Moment auf Film einzufangen hält diesen Moment für immer lebendig.

(Seite 44)


"Ich gehe nirgendwohin. Versprochen. Für immer und ewig."
"Poppy und Rune für unendlich", sagte ich.
"Für unendlich", wiederholte er.


(Seite 25)


Autorin:
Tillie Cole wuchs im Nordosten Englands in einer Kleinstadt auf. Sie besuchte die Newcastle University und schloss mit einem Bachelor of Arts in Theologie ab. Mit ihrem Mann, einem Profi-Rugby-Spieler, reiste sie lange um die Welt, bis die beiden schließlich nach Kanada zogen. Hier kam ihr dann die Idee für einen eigenen Roman. In ihren Geschichten kommen oft starke Heldinnen und sexy Alpha-Männer vor. In ihrer Freizeit liebt die Autorin es, zu lesen, zu singen und tanzen, Musik zu hören oder sie verbringt ihre Zeit mit Freunden und Familie.

Übersetzerin:
Silvia Gleißner


Bewertung:
Bei der Autorenbeschreibung (steht auf sexy Alpha-Männer) habe ich gestöhnt. Oh nicht doch!, dachte ich. Der Klappentext ist ziemlich kitschig geschrieben - dass den Verlagen auch nie was neues einfällt. Man könnte den Inhalt so berührend beschreiben, ohne die Klischees und 08/15-Artikulationen einzubinden. Schade, dass die Originaltitel oft nicht genommen, sogar total andersartige Titel erstellt werden. Dieser Titel hier ähnelt dem Original "A Thousand Boy Kisses" und passt sehr gut. Das Cover ist sehr schön und explosiv, was noch besser zum Inhalt passt. Denn dieser ist wirklich explosiv.

Was ich doof finde, ist dass die Ebook-Version unter dem Originaltitel veröffentlicht wurde. Ich finde, da muss der Verlag sich auch entscheiden, welchen Titel er haben möchte! Das ist unnötig verwirrend für die Leserschaft! Auch die verschiedenen Cover haben mich persönlich irritiert. Ich hatte das Buch unter dem Originaltitel und -cover in meiner Wunschliste. Meine Wichtelfreundin hat mir das Buch dann in dieser deutschen Ausgabe geschenkt. Ich wusste zuerst gar nicht, dass es ein und dasselbe Buch ist und war überrascht, dass sie mir keines aus der Wunschliste schenkte, da sie mir nie ein Buch außerhalb der Wunschliste schenkt. So viel zum äußeren Eindruck.


"Ich kannte mal einen Jungen, den ich von ganzem Herzen liebte und der für den Moment lebte. Er sagte mir, dass ein einzelner Moment die Welt verändern kann. Ein Leben. Dieser eine Moment kann in dieser kurzen Sekunde ein Leben unendlich besser oder unendlich schlimmer machen."

(Seite 205)


Sehr gut ist, dass das Buch eine Trigger-Warnung hat - es ist sicherlich nicht für jeden Leser verträglich und kann heftige Emotionen herbeiführen. Die Geschichte ist in der Sicht von Rune und Poppy geschrieben. Die Kapitel haben alle Überschriften, was ich super schön finde. Der Schreibstil ist fließend und so las ich die Geschichte sehr zügig durch. Was mir hieran gefallen hat ist, dass er einen poetischen Touch hat, weshalb die Geschichte zusätzlich extrem emotional rüberkommt. Es passiert dramatisches, aber es gibt auch viele leise Momente, die zum Nachdenken anregen - genau die werden mit diesem Schreibstil hervorgehoben.

Die beiden Charaktere finde ich gut ausgearbeitet, ihre Gedanken und Gefühle werden gut transportiert. Sehr berührt hat mich der Groll von Rune gegenüber seinem Vater - da habe ich mich auch in anderer Weise wiedergefunden. Diesen tiefen Groll und die Szenen zwischen den beiden hat die Autorin sehr gefühlvoll beschrieben. Mir ging das Platzen dieses Knotens aber etwas zu schnell, hier hat mir doch der ganze Weg bis dahin gefehlt. Eine Entwicklung ist schon vorhanden, aber nicht ausreichend. Die Liebe zur Fotografie war auch wieder etwas, dass mich an mich selbst erinnert hat. Bei Poppy wirkt das Geschehene (kann ich nicht verraten, spoilert sonst) manchmal etwas zu dramatisch bzw. wurde zu dramatisch dargelegt. Mir war das doch hin und wieder zu viel.


Sie wusste, sie hatte mich, ebenso sehr wie ich sie hatte.

(Seite 33)


Ich glaube, auf die meisten Menschen wirkt die Liebe zwischen Poppy und Runde überzogen, weil sie gerade mal Teenager sind. Aber da ich selbst auch so ein tief empfindender Mensch bin, ist es für mich kein Märchen, sondern Realität. Mir ging es in meiner Jugend empfindungsmäßig genauso. Es gibt nun mal Menschen, die tiefer empfinden als andere, auch wenn wir das ungern hören oder lesen. Aber so ist es eben. Genauso wie jeder Mensch Schmerzen anders erfährt oder Enttäuschungen ... all diese ganze Gefühlspalette. Die meisten Menschen können nur nicht so tief empfinden. Es bleibt immer irgendwie eine Oberflächlichkeit vorhanden. Man fühlt tief, aber nicht zerstörerisch. Das sollten wir auch nicht bewerten, sondern einfach als gegeben hinnehmen. Wir müssen nicht alles in positive und negative Schubladen stecken. (Es sei denn, man möchte sein eigenes engstirniges Weltbild nicht zerstören).

Leider wird deswegen die Geschichte auch negativer bewertet, weil viele der Meinung sind, sie sei unrealistisch. Hier hilft, ein wenig über den eigenen Tellerrand zu schauen und nicht bloß von seinen eigenen Erfahrungen zu schließen. Das nennen wir Vorurteile, in eine Schublade schieben etc. Mich hat die Geschichte eben so sehr bewegt, weil ich auch so eine Poppy-Rune bin. Ich habe mich in den beiden wiedergefunden, was natürlich nicht nur schön war.


"Sieh dir deine Fußspurren im Sand an. Du hast mich getragen. In meinen schwersten Zeiten, als ich nicht gehen konnte ... hast du mich getragen."

(Seite 248)


Die Eltern der Beiden haben mich zum einen Teil verständnisvoll und zum anderen Teil verständnislos zurückgelassen. Ihre Sorgen, Ängste und Zerrissenheit war für mich schon deutlich spürbar. Aber andererseits blieb auch einiges unspürbar, sodass ich mich etwas aufgeregt habe. Beide Eltern lieben beide Kinder und suggerieren Verständnis für ihre jeweiligen Lagen. Aber gleichzeitig erschweren sie ihre jeweiligen Lagen und versuchen gar nicht, die Beweggründe der beiden zu verstehen. Das ist der einzige Aspekt im ganzen Buch, der mich zwischen Verstehen und Ärger zerrissen hat. Die anderen Charaktere blieben recht im Hintergrund, was hier aber nicht negativ ist. Der Hauptkern ist einfach die Beziehung zwischen Poppy und Rune und ihre Auswirkungen.

Die Idee mit dem Einmachglas und in ihm die besten Küsse zu sammeln ist wirklich sehr originell und einmalig! ♥ Ich kannte es bisher nur mit Sammeln von schönen Momenten, aber das auf das Küssen zu fixieren, ist wunderschön und hat hier nicht nur hervorragend reingepasst, es ist auch sehr berührend.

Den Epilog, den viele verteufeln, kann ich gar nicht mehr richtig greifen. Ein paar Momente weiß ich noch, aber wenn es mich gestört hätte, hätte ich mir Notizen dazu gemacht. In meiner Erinnerung passt er gut, auch wenn wir Leserinnen gerne ein anderes Ende hätten. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert! Wir können nur darauf hoffen, dass es manchmal unser Lieblingslied spielt. (Und auch in Geschichten haben wir kein Anrecht auf ein Happy End!)


Fazit:
Auch wenn die Geschichte ein paar Schwächen aufweist, hat mich der Verlauf sehr berührt und viel an mich erinnert. Die Charaktere gingen mir wirklich ans Herz, wobei ich gestehen muss, das Rune mein Liebling ist. Die Autorin hat viele Emotionen reingeschrieben und es nie unrealistisch, nur minimal überzogen, werden lassen. Besonders die Liebe und Verzweiflung stechen hervor und haben mich sehr getroffen.

Wer gerne von Handlungen und Charakteren berührt wird und auch mal von einer richtig tiefen Liebe lesen möchte, hat hier ein geeignetes Werk parat.


"Denn auch wenn du noch so sehr protestierst und eine Aura von Finsternis ausstrahlst, strebst du doch nach Glück. Du möchtest glücklich sein."

(Seite 284)



Die Autorin schreibt in ihrer Danksagung: "Ich stell mir vor, wie eure Augen in diesem Moment verquollen und eure Wangen rot sind vom vielen heulen." - Nicht ganz ... aber fast.


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Veröffentlicht am 10.11.2020

Im Sturm der Irrungen und Wirrungen - hä?, hää?, Band 4!

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
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Inhaltserzählung:
"Solange du ein Schatten unter Schatten bleibst, stellst du nur für dich selbst ein Problem dar. Gefährlich wird es erst, wenn ein Spiegelbild seinen Spiegel verlässt. Und wenn es, ohne ...

Inhaltserzählung:
"Solange du ein Schatten unter Schatten bleibst, stellst du nur für dich selbst ein Problem dar. Gefährlich wird es erst, wenn ein Spiegelbild seinen Spiegel verlässt. Und wenn es, ohne sich je zu zeigen, zerstört, was aufzubauen Jahrhunderte in Anspruch genommen hat."

(Seite 193)


Autorin:
Christelle Dabos wurde 1980 an der Côte d’Azur geboren. Nach ihrem Studium zog sie nach Belgien und arbeitete als Bibliothekarin. Als sie 2007 an Krebs erkrankte, begann sie zu schreiben. Zunächst veröffentlichte sie Auszüge aus Die Spiegelreisende im Internet. Nachdem sie den Jugendbuchwettbewerb von Gallimard Jeunesse gewonnen hatte, wurde der erste Band der Serie, Die Verlobten des Winters, publiziert und entwickelte sich rasch zu einem Bestseller.

Übersetzerin:
Amelie Thoma studierte Romanistik und Kulturwissenschaften in Berlin und war viele Jahre lang Lektorin, ehe sie sich als Übersetzerin selbständig machte.


Bewertung:
Das Cover passt ja wie die anderen Cover zur ganzen Reihe. Wirklich sehr schön! Hier war auch mal wieder ein Personen-Lesezeichen drin, was mir in Band 3 gefehlt hat.

Nur bei zwei Büchern habe ich bisher massig Notizzettel vollgeschrieben, und das ist eines davon. Ich schaffe es gar nicht, alle meine Gedanken und Gefühle von den Zetteln hier wiederzugeben, aber ein paar davon kriege ich zusammen.

Fange ich mit dem Anfang an - der war sehr gut. Ich war wirklich erfreut, nach dem enttäuschten Band 3 endlich wieder etwas Aufwind gespürt zu haben. Das erste Drittel des Buches ist die Geschichte spannend und auch logisch geschrieben. Aber dann wird es konfus, kurios, ja recht bescheuert ... und da setzen irgendwann die Medikamente ein. Mir gingen nur noch Fragezeichen durch den Kopf und ich wurde ständig aus dem Lesefluss dadurch genommen. Meine Lesefreude sank und sank und sank und verpuffte am Ende.



ACHTUNG, ENTHÄLT SPOILERANGABEN!

Plötzlich ist Thorn geheilt? Keine Narben/Entstellungen, nichts?? Und von der Familie wieder akzeptiert? Hä?

Woher weiß Ophelia plötzlich, dass sie einen Anderen erschaffen hat? Und wie kommt sie auf den Fakt, wer der Andere wirklich ist, nur mit einem Blick in den Spiegel?? So ganz plötzlich! Das wird hier überhaupt nicht erläutert, sondern einfach die Erkenntnis dargelegt. Und wie ist der Andere in den Spiegel gelangt? Noch so eine unbeantwortete Frage.

Wie kommt sie darauf, dass hinter dem Füllhorn Lazarus steckt? Auch so eine Erkenntnis, die sich meiner Kenntnis entzieht. Und wo ist denn nun das Füllhorn? Sie spricht davon und wie es funktioniert, ohne dass ich als Leserin ganz mitkomme. Das Füllhorn ist verschlossen. In wie fern passt das zum Fakt, dass die Laute sich aussuchen, dort zu bleiben? Was hat Lazarus von dem ganzen Versuchsprogramm ums Füllhorn? Dafür habe ich auch keine Erklärung lesen können. das ganze Drumherum, der ganze Verlauf - wozu genau? Auch die ganzen Zeichnungen von Secunda ergeben für mich keinen Sinn, vor allem die Letzte nicht, bei der ich gehofft hatte, am Ende noch eine Erklärung dazu zubekommen.

Ophelias Gedanken und ihr Wissen tauchen so einfach auf wie der Inhalt bei den Szenen zwischen sie und Thorn einfach verschwindet. Sie zieht Rückschlüsse, die für mich als Leserin nicht richtig nachzuvollziehen sind.

Alle werden aus dem Versuchsgebäude evakuiert und es wird nicht bemerkt, dass Ophelia weg ist? Wo doch hohe Sicherheitsmaßnahmen herrschen und sie auch sonst nie unentdeckt bleibt? Aha.

Von Ophelias Verdrehtheit ist bis zu diesem Zeitpunkt nie die Rede/Schrift gewesen. Das kommt hier ganz plötzlich bei der Untersuchung zu Tage ... einfach mal so. Und ich lag da wieder mit dem Buch und dachte "Hä?"

Was mich in jedem Band bisher gestört hat, sind die unzureichend dargelegten Szenen mit Ophelia und Thorn. Hier auch wieder. Es wird nur ein Davor oder ein Danach beschrieben, aber nie die Szene selbst. Das Wichtige, dass sich zwischen ihnen ereignet und die Beiden in ihrem Sein berührender und verständlicher machen lassen. Der Leser darf daran gar nicht teilhaben. Und gerade bei den Beiden, bei denen die Beziehung zueinander sowieso schwierig ist. Da hofft man sich als Leser bei manchen Szenen etwas Entspannung und ein lächeln, aber diese werden dann einfach übersprungen. Ärgerlich!

Wenn der Andere Eulalia ist, wer ist dann Eulalia, die mit Archibald in der anderen Ebene festsitzt? Eulalia hat mit den Menschen viele Jahrhunderte oder Jahrtausende (ich weiß es nicht mehr) ihre Spielchen getrieben, wird am Ende aber dann einfach als Gute abgestempelt. Keinerlei Aufarbeitung oder Konflikte mit ihren Taten sind zu lesen. Ach kommt schon ... Ach ja, und wie kommt es, dass Eulalia Ophelia so ähnlich sieht? Das wurde auch nie erklärt. Ich platze vor Unerklärtem!

Sehr schade finde ich auch, dass Archibald einfach aufs Glatteis geschoben wurde, wo er doch ein Teil des vorhandenen Charmes der Geschichtsreihe ist.


Fazit:
Schlechtes, gutes, logisches, unlogisches, langatmiges, saloppes ... wieder alles dabei, wie bei den Vorbänden, nur das negative noch extremer. Darum auch 2,5 Sterne. Ich habe noch nie eine Reihe gelesen, bei der ich bei wirklich jedem Buch nicht wusste, ob ich weiterlesen soll oder nicht, und ob ich die Reihe empfehlen soll oder nicht ... Irre.

Vieles kommt aus dem Nichts und lässt sich gar nicht nachvollziehen, besonders das Ende ist vollgesogen davon. Dieses ganze Konzept wird wirrer und wirrer und hat mich mit Fragen zurückgelassen, und Frustration!


"Wir müssen also herausfinden, was genau Eulalia Gort und den Anderen verbindet, verstehen, was sie wollen, was sie sind, wo sie sind, wie und warum sie tun, was sie tun, und dann all diese Erkenntnisse gegen sie verwenden."

(Seite 37)


Ja, schön wäre es auch, wenn diese Fragen beantwortet würden ...


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