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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2019

Niveaulos, flach, 08/15 ...

Thoughtless
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Inhaltserzählung:
"Das hier bin ich. So war ich, bevor du eingezogen bist. Das ist mein wahres Ich." Er deutete nach oben, wo Denny schlief. "Und das bist du. So sollte es immer sein ..." (Kellan, Seite ...

Inhaltserzählung:
"Das hier bin ich. So war ich, bevor du eingezogen bist. Das ist mein wahres Ich." Er deutete nach oben, wo Denny schlief. "Und das bist du. So sollte es immer sein ..." (Kellan, Seite 401)

"Sie wollte mich, und du nicht. Warum sollte es dich denn stören, wenn sie ..." "Weil du mir gehörst!" platzte es völlig unbeabsichtigt aus mir heraus. "Nein! Nein, tue ich nicht. UND GENAU DARUM GEHT ES HIER DOCH, VERDAMMTE SCHEISSE!"
(Kellan und Kiera, Seite 433)


Autorin:
Die US-amerikanische Autorin S.C. Stephens erlangte weltweite Berühmtheit durch ihre Bestseller-Reihe „Thoughtless“ um den charismatischen Kellan Kyle. Sie liebt Geschichten mit viel Romantik und Emotionen und schreibt in jeder freien Minute. Neben dem Schreiben verbringt sie gerne ihre Nachmittage lesend in der Sonne, im Kino oder mit ihrer Familie und ihren Freunden. Heute lebt sie mit ihren zwei Kindern im Nordwesten Amerikas.

Übersetzerin (Sonja Hagemann):
Über meine Liebe zu Büchern und zur Literatur. Solange ich denken kann, habe ich immer viel und gerne gelesen. Daher war mir früh klar, dass ich beruflich etwas mit Büchern machen möchte. Nach meiner Ausbildung zur Buchhändlerin bin ich dann für ein Jahr nach Paris gegangen, um meine Französischkenntnisse auszubauen und das französische Buchhandelssystem kennenzulernen. Im Anschluss daran habe ich das Diplomstudium „Literaturübersetzen“ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf absolviert (in den Sprachen Französisch, Englisch und Deutsch als Zielsprache). Als Übersetzerin kann ich meine beiden Leidenschaften – Bücher und Fremdsprachen – auf ideale Weise vereinen.


Bewertung:
Das Cover passt schon mal wunderbar zur Geschichte und die Aufmachung ist der gesamten Reihe angepasst. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, was erleichternd war, da ich das Buch sonst abgebrochen hätte.

Kiera ist einfach nervtötend, oberflächlich und hinterhältig. Ständig labert sie vom Äußeren und heult ständig, tut so als sei sie das arme Opfer! Ihre Unfähigkeit sich zwischen Denny und Kellan zu entscheiden zieht sich durch das gesamte Buch bis zum Schluss! Da ging mir schon mal die Geduld aus und ich musst immer wieder von dem Buch pausieren.

"Ich werde keine Grenzen mehr überschreiten. Ich brauche deine Nähe, Kiera. Mehr als dieses Versprechen kann ich dir nicht bieten." (Kellan, Seite 238)

Kellan ist sehr offen und ehrlich und auch zwischen seiner Freundschaft zu Denny und seiner Gefühle für Kiera hin- und hergerissen. Dennoch konnte ich mit ihm besser mitfühlen und verstehen als Kiera. Denny ließ mich schon etwas gespalten zurück, da er einerseits freundlich und zuvorkommend, andererseits auch etwas listig ist.

Hier gibt es einfach wieder die typischen 08/15-Ergüsse: Alle Männer sind ja so heiß, Kiera so geil ... ich kann es echt nicht mehr lesen! Die Unfähigkeit der Autoren mal realistische Charaktere wiederzugeben, geht mir ebenfalls derbe auf die Nerven!


Fazit:
Wieder ein Buch für Leser mit Null Ansprüchen und Interesse an echtem Lesegenuss! Die Folgebände werde ich mir definitiv nicht antun! Der Schreibstil rettet die Sterne-Bewertung, da ich ansonsten nur 2,5 Sterne vergeben hätte.

3,5 Sterne

Bei all den schönen Erinnerungen an diese unschuldige Zeit füllten sich meine Augen mit Tränen. "Tu ich dir weh?", fragte er leise. "Jeden Tag ...", murmelte ich in demselben Tonfall. (Kellan und Kiera, Seite 237)

Und mir erst!

Veröffentlicht am 11.06.2019

Durchwachsene Reise zu einem typischen Ziel!

The Mister
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Klappentext:
London 2019. Das Leben meint es gut mit Maxim Trevelyan. Er ist attraktiv, reich und hat Verbindungen in die höchsten Kreise. Er musste noch nie arbeiten und hat kaum eine Nacht allein verbracht. ...

Klappentext:
London 2019. Das Leben meint es gut mit Maxim Trevelyan. Er ist attraktiv, reich und hat Verbindungen in die höchsten Kreise. Er musste noch nie arbeiten und hat kaum eine Nacht allein verbracht. Das alles ändert sich, als Maxim den Adelstitel, das Vermögen und die Anwesen seiner Familie erbt – und die damit verbundene Verantwortung, auf die er in keiner Weise vorbereitet ist. Seine größte Herausforderung stellt aber eine geheimnisvolle, schöne Frau dar, der er zufällig begegnet. Wer ist diese Alessia Demachi, die erst seit Kurzem in England lebt und nichts besitzt als eine gefährliche Vergangenheit? Maxims Verlangen nach dieser Frau wird zur glühenden Leidenschaft – einer Leidenschaft, wie er sie noch nie erlebt hat. Als Alessia von ihrer Vergangenheit eingeholt wird, versucht Maxim verzweifelt, sie zu beschützen. Doch auch Maxim hütet ein dunkles Geheimnis.

Autorin:
E. L. James ist 1963 in London geboren. Die beiden Buchstaben stehen als Pseudonym für die Namen Erika Leonard. 25 Jahre lang hatte James für das Fernsehen gearbeitet, bevor sie beschloss, Geschichten zu schreiben. Ihr Wunsch war es, dass sich ihre Leser in diese Geschichten verlieben. Dieser Traum erfüllte sich 2011. In diesem Jahr veröffentlichte E. L. James den ersten Teil der weltberühmten Trilogie „Fifty Shades of Grey“. Insgesamt verkauften sich die erotischen Romane weltweit mehr als 150 Millionen Mal und wurden in 52 Sprachen übersetzt. 147 Wochen stand der erste Band “Fifty Shades of Grey: Geheimes Verlangen“ ununterbrochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Die Erotik-Trilogie wird aus der Sicht der Protagonistin Anastasia Steel erzählt. Mit den Veröffentlichungen „Grey – Fifty Shades of Grey von Christian selbst erzählt“ und „Darker – Gefährliche Liebe von Christian selbst erzählt“ wechselt dann die Perspektive. Die Geschichte erzählt nun die Hauptfigur Christian Grey. Die komplette Trilogie hat es bereits als Blockbuster in die Kinos geschafft. Von den Kritikern verschmäht, von den Fans jedoch geliebt. E. L. James lebt mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller und Drehbuchautor Niall Leonard, und ihren beiden Söhnen in Westlondon. Laut Time Magazine zählt sie zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt.

Sprecherin und Sprecher:
Regina Gisbertz, geboren 1977, stand seit ihrer schauspielerischen Ausbildung auf zahlreichen Theaterbühnen, zum Beispiel in Köln, Berlin, Stuttgart, Frankfurt, Dortmund oder Oberhausen. Seit vielen Jahren ist sie auch als Synchronschauspielerin und Sprecherin tätig und arbeitet u. a. für arte, 3sat, ZDF, ARD, Sat1, etc. Auch im Fernsehen ist sie immer wieder zu sehen, u.a. in »Der letzte Zeuge«, »Alarm für Cobra 11«, »Danni Lowinski« und »Verbotene Liebe«. Im letzten Jahr spielte und sang sie die Rolle der Marilyn Monroe an den Schauspielbühnen Stuttgart. Heute lebt und arbeitet sie vorwiegend in Berlin.

Matthias Scherwenikas, geboren 1971, hat am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und am Sunbridge-College New York Schauspiel studiert. Zusätzlich absolvierte er ein Regiestudium in Moskau. Der Schauspieler und Synchronsprecher wirkte bereits in Hörspielproduktionen vom RBB, WDR, Deutschlandradio u.v.m. mit. Auch im Fernsehen ist seine Stimme zu hören: beispielsweise bei 3sat (Kulturzeit), SAT1 ("Akte09", "Akte20.10", "Akte20.11" und "24 Stunden") und N24 (Dokumentationen).


Bewertung:
Ich hatte zuvor schon viele schlechte Kritiken zu diesem Werk gelesen, auch eine liebe Freundin von mir ist nicht davon begeistert. Doch das hat mich nur noch neugieriger gemacht, sodass ich mich für ein Hörexemplar beworben habe.

Das Cover ist romantisch gestaltet und erinnert mich an Romane von Jane Austen. Die dunklen Farben werden mit dem Neonpink sehr schön zum tollen Blickfang hervorgehoben. Sieht so unschuldig aus, dafür wird man dann vom Inhalt überrascht …

Zum einen finde ich es sehr gut, dass es einen männlichen Sprecher und eine weibliche Sprecherin gibt. Allerdings gefällt mir der männliche Sprecher besser. Dem Sprecher kann ich wirklich stundenlang zuhören - extrem weich, sanft und beruhigend wirkt sie auf mich. Die Sprecherin wirkt da eher etwas aufgedreht dagegen. Da ist unterschwellig etwas schrilles bei. Die Abwechslung der beiden Stimmen empfand ich als sehr angenehm, allerdings können sie Alessias Akzente und Sprechart nicht standhalten. Das wechselt leider immer wieder zwischen Akzent und akzentfrei. Das passt gar nicht.

Mit Maxim und Alessia wurde ich nicht richtig warm … die Empfindungen kamen nicht richtig auf mich rüber. Die Gedanken von Maxim und Alessia kreisen nur umeinander, aber es passiert irgendwie nichts während der ersten CD. Maxim ist zudem für meinen Geschmack mehr als naiv oder dumm oder beides! Mehr sogar als Alessia! Da gibt es so einige Momente, in denen ich nur den Kopf geschüttelt habe, weil er so begriffsstutzig ist und Zusammenhänge nicht miteinander verbinden kann.

Caroline, Maxims beste Freundin und Witwe seines verstorbenen Bruders, finde ich ja überhaupt nicht sympathisch! Irgendwie konnte ich nicht mit ihr, ob Trauer oder nicht! Aus ihr wurde ich nicht schlau. Irgendwie wirkt sie ihrem verstorbenem Ehemann gegenüber gleichgültig. Dann ist wieder voll in Trauer um ihn. Ist schwer, sie da gefühlsmäßig Ernst zu nehmen. Dieses Hin und Her mit ihr hat mich ziemlich genervt! Mal in großer Trauer, dann wieder extrem Eifersüchtig und wütend Maxim gegenüber. Das wechselt bei ihr ja echt häufig in der Geschichte. Echt anstrengend! Ich hatte da kein Gefühl, wie ihre Beziehung zu Maxims Bruder war. Da hätte ich mal eine kleine Ausschweifung dazu sehr hilfreich gefunden, um das Ganze besser einsortieren zu können. Ihre ganzen Verhaltensweisen sind vorhersehbar und offensichtlich, nur Maxim versteht sie nicht. Ich schrieb ja: naiv oder dumm oder beides!

Es gibt einige überzogene und unrealistische Handlungen. Bis zur Mitte der Geschichte zieht sich alles endlos wie Kaugummi ohne Spannung. Ich hatte echt Mühe, weiterzuhören. Empfand ich schon als anstrengend. Mit dem illegalem Aufenthalt von Alessia habe ich gerechnet, ist ja nicht schwer zu erahnen, da so einiges vorhersehbar ist. Aber da steckt dann doch mehr dahinter. Das hat die Autorin geschickt eingefädelt. Hätte auch ein Gedanke sein können, aber mir ist der nicht gekommen. Die Intimität zwischen Alessia und Maxim finde ich sehr schön gefühlvoll und realistisch beschrieben. Mal endlich Sex ohne ewiges Gequatsche während des Akts und pornografischen Machogetue. Sehr gut gelungen!

Zur zweiten Hälfte der Geschichte fährt langsam Tempo rein und es wird immer spannender, sodass ich nicht mehr weghören wollte. Nun kommen auch neue Charaktere ins Spiel, die die richtige Würze bringen. Auch Alessias Eltern dürfen wir kennenlernen. Bis zum Ende hin bleibt es dann auch spannend und flaut nicht wieder ab. Nur das Ende hätte für mich nicht unbedingt ein Happy End sein müssen, was auch vorhersehbar ist, daher kann ich ohne Gefahr zum Spoilern auch darüber schreiben. Überraschungen gab es für mich nur eine, und die verrate ich auch nicht!

Diese ewige Anrede "Mister" finde ich völlig überzogen! Was für ein Unsinn! Sir oder Lord hätten hier völlig gereicht. So mal Maxim sowieso von jedem anders genannt wird. Auch Alessias Reaktion auf die Wahrheit zu Maxims Status ist total irrsinnig! Was ist denn so schlimm daran, dass sie es vorher nicht wusste? Was hat das bitte mit Maxims Gefühle zu ihr zu tun? Wenn die Autorin ein Drama bezwecken wollte, was ja offensichtlich ist, dann hätte sie schon etwas extremes und glaubwürdigeres nehmen sollen.


Fazit:
Tja, eine durchmischte Reise erwartet den Leser hier; lang und uninteressant geht sie bis zur Mitte. Dann wird umgestiegen auf faszinierend und erfreulich. Zwischendrin gibt es einige hässliche Sehenswürdigkeiten und das Ziel ist unspektakulär.

Ein Hörbuch, bei dem das einmal anhören völlig ausreicht. Für alle, die es unaufgeregt mögen und viel Durchhaltevermögen besitzen.



Mein großer Dank geht an den Verlag und die Organisation der Leserunde bei Lovelybooks, die es mir ermöglicht haben, diese ungewöhnliche Hörrunde über Pfingsten mitzumachen! Diese Art der Hörrunde finde ich toll und wünsche mir mehr davon!

Veröffentlicht am 17.05.2019

Nicht so süß wie erwartet, aber interessante Charaktere, von einer tollen Stimme zum Leben erweckt

Die Schokoladenvilla
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Klappentext:
Stuttgart, 1903: Als Tochter eines Schokoladefabrikanten gehört Judith Rothmanns ganze Leidenschaft der Herstellung von Schokolade. Um jeden Preis möchte sie einmal das Familienunternehmen ...

Klappentext:
Stuttgart, 1903: Als Tochter eines Schokoladefabrikanten gehört Judith Rothmanns ganze Leidenschaft der Herstellung von Schokolade. Um jeden Preis möchte sie einmal das Familienunternehmen leiten. Ihr Vater allerdings verfolgt andere Pläne. Er arrangiert eine vorteilhafte Heirat – mit einem Mann, den Judith nicht liebt. Da erhält sie unerwartet Hilfe von dem charismatischen Ex-Häftling Victor.

Autorin:
Maria Nikolai: Mit historischen Sachbüchern fing alles an - mit der Schokoladenvilla erfüllt sich der Traum einer opulenten Familiensaga. Seit der ersten Veröffentlichung im Jahr 2007 ist also viel geschehen. Historische Romane sind eine Leidenschaft, die sich inzwischen zu immer neuen Geschichten entwickelt. Abertausende gelesen - und einige geschrieben. Archive und Museen sind magische Anziehungspunkte, historische Begebenheiten Ausgangspunkte neuer Romanideen. Sie ausarbeiten zu dürfen und Sie, liebe LeserInnen auf den Flügeln meiner Fantasie mitnehmen zu dürfen in wunderbare Welten.

Sprecherin:
Beate Himmelstoß wurde 1957 in Starnberg geboren. Nach dem Abitur studierte sie Philosophie und Theaterwissenschaft in München und machte eine private Schauspielausbildung. Sie gestaltete mehrere Lyrikprogramme mit Musik und hält regelmäßig Originaltextlesungen philosophischer Texte.


Bewertung:
Das Cover passt wunderbar zu jener Zeit und wurde sehr sorgsam ausgewählt. Die Farben und der Titel vereinigen sich zu einem angemessenen Paar. Der Titel sagt bereits viel darüber aus, was im Mittelpunkt der Geschichte steht: Die Schokoladenvilla.

Die Hauptcharakter sind sehr gut ausgearbeitet und ihre jeweiligen Lebensgeschichten abwechslungsreich erzählt. Selbst die Nebencharaktere lassen Spannung aufkommen. Die Sprecherin vermag es, einnehmend ihre Stimme wiederzugeben. Sie haucht den Charakteren viel Leben ein.

Allerdings kommen so viele Nebencharaktere vor, dass ich den Überblick verlor. Den Zeitsprüngen konnte ich nicht folgen - ein Manko bei Hörbüchern. Im Buch könnte ich stetig zurückblättern und mir so die Daten in Erinnerung rufen. So spannend ich die Charaktere finde, die Geschichte selbst ist nicht besonders. Sie konnte mich nicht überraschen oder gar begeistern. Dass es weitere Bände geben wird, passt zu den vielen Charakteren, die mir hier viel zu viel in einem Band reingenommen wurden. Die erste Hälfte der Geschichte ist mir viel zu langgezogen und etwas zäh, die zweite Hälfte holt mit rasanter Spannung auf.


Fazit:
Eine durchschnittlich gute Geschichte, die von den gut ausgearbeiteten Charakteren getragen wird. Für mich waren einige Dinge vorhersehbar, wenn auch gut von der Sprecherin erzählt. Ich kann die 5-Sterne-Bewertung nicht nachvollziehen, da die Geschichte nichts überdurchschnittliches bietet.

Für mich als Schokoladen-Junkie ein Muss, ebenso für jene, die sich gerne in dem frühen 20. Jahrhundert fallen lassen. Ansonsten: Kann man hören/lesen, muss man aber nicht!

3,5 Sterne

Ab 14. Oktober 2019: Die Schokoladenvilla - Goldene Jahre (Band 2)

Veröffentlicht am 19.03.2019

Flach, anspruchslos und manches überspitzt dargestellt!

Thief of Hearts - Verführt von dir
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Klappentext:
Lehrerin Andrea Anderson staunt nicht schlecht, als sie das erste Mal ihrem neuen Schüler gegenübersteht. Der unnahbare Ex-Gefängnisinsasse Stu Cross ist absolut keine gewöhnliche Erscheinung ...

Klappentext:
Lehrerin Andrea Anderson staunt nicht schlecht, als sie das erste Mal ihrem neuen Schüler gegenübersteht. Der unnahbare Ex-Gefängnisinsasse Stu Cross ist absolut keine gewöhnliche Erscheinung in ihrem Klassenzimmer, und sie muss zugeben, dass ihr in ihrer gesamten Karriere noch kein Schüler begegnet ist, der sie vom ersten Moment an so in seinen Bann gezogen hat wie Stu. Und unter seinen sehnsuchtsvollen Blicken fragt sie sich das erste Mal seit langer Zeit, ob sie der Liebe nicht doch noch eine Chance geben sollte. Doch Stu ist nicht ohne Grund in ihrem Unterricht. Er hat einen Auftrag und der hat nichts mit Liebe zu tun. Er muss eine alte Schuld begleichen, wenn seiner Familie nichts geschehen soll und dazu braucht er Andie. Doch je länger er mit ihr zusammen ist, desto schwerer fällt es ihm, sich einzureden, dass seine Gefühle für sie gespielt und nicht echt sind ...

Autorin:
L.H. Cosway lebt in Dublin und hat so gut wie jedes geisteswissenschaftliche Fach studiert, das es gibt. Die beste Inspiration zum Schreiben zieht sie aber aus Musik und den vielen verschrobenen Persönlichkeiten, die ihren Weg kreuzen – denn die erzählen einfach die besten Geschichten!


Bewertung:
Das Cover finde ich sehr schön und stilvoll. Hier muss ich nochmal erwähnen, wie sehr es mir gefällt, dass der Mann nicht nackt abgebildet ist. Passend wäre auch eine stilvoll gekleidete Frau dazu, das würde einen stärkeren Zusammenhang der Geschichte darstellen. Der Schreibstil der Autorin ist nicht außergewöhnlich, aber locker und hilft, die Geschichte gut durchzulesen.

Die Hauptcharaktere Andrea und Stu sind recht einfach konstruiert und leicht zu verstehen. Sowohl die Charaktere als auch die Geschichte sind anspruchslos und sehr gewöhnlich nach Schema 08/15. Sie konnten mich insoweit fesseln, als dass die Geschichte einfach und fließend zu lesen war und so manch humorvoller Ausspruch zwischen den beiden hervorkam.


Fazit:
Viele Szenen sind einfach überspitzt geschrieben. Ein wenig mehr Stil würde ihr gut tun. Durch den leichten und einfach gehaltenen Schreibstil lässt sich die Geschichte sehr zügig lesen. Es ist ein gutes Buch für Zwischendurch, wenn man mal den Kopf ganz ausschalten möchte. Einen hohen Anspruch lässt sich hier nämlich nicht erfüllen. Es ist das erste Werk der Autorin, das ich lese und werde es auch dabei belassen. Mehr als 3,5 Sterne kann ich nicht dafür vergeben.

"Es ist meine Pflicht, Ihnen dabei zu helfen, Ihren Geist zu öffnen", sagte ich zu Susan. "Wissen Sie, was man darüber sagt?", mischt sich Larry in das Gespräch ein. "Öffnet man seinen Geist zu weit, fällt möglicherweise das Gehirn heraus."
(Seite 62)


Ich danke netgalley und dem Verlag für das bereitgestellte eBook.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Mal fesselnd, mal hölzern ... gute Geschichte mit einigen Makeln.

Das gefälschte Siegel
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Inhaltserzählung:
Es gab eine Legende, die erzählte von der Erschaffung der Steinernen Wächter, und wie alle tausend Jahre alten Geschichten mochte sie ebenso gut wahr sein. Zugetragen hatte sie sich an ...

Inhaltserzählung:
Es gab eine Legende, die erzählte von der Erschaffung der Steinernen Wächter, und wie alle tausend Jahre alten Geschichten mochte sie ebenso gut wahr sein. Zugetragen hatte sie sich an genau diesem Ort, in der Krypta tief im Berg unter der Burg des Dämons La-Esh-Amon-Ri, der nun endlich tot war, gebannt in eine Schriftrolle, gemacht aus seiner eigenen Haut, beschrieben mit Runen aus seinem eigenen Blut, gehalten durch ein Siegel aus seinem eigenen Namen. Es war ein harter Sieg und ein verlustreicher, und von den Gefährten war niemand mehr am Leben außer Damar und der Zauberin Ililiané. Neun schlanke steinerne Säulen standen dort, eine auf jedem Zacken des Sternes, der für immer in den Boden eingelassen war. Ililiané berührte sie eine nach der anderen und sprach dabei mächtige Worte: Es waren Namen, die dem Gestein Leben einhauchten und ihm Menschengestalt gaben, und bald begannen die so erschaffenen Krieger sich zu regen, ganz als wären sie echte Männer.

"Hört mir zu, ihr Steinernen Wächter", sprach die Zauberin. "Ihr werdet von nun an über die diese Schriftrolle wachen, die so mächtig ist und so gefährlich, dass sie niemals einem Sterblichen in die Hände gelangen darf. Ihr werdet sie bewachen mit dem Leben, das ich euch gegeben habe, und wie das Gestein, aus dem ihr gemacht seid, sollt ihr unempfänglich sein für alle Verlockungen und Versuchungen, ob sie nun aus dem Munde eines Menschen kommen oder eines Dämons. Mit euren Klingen aus Stahl und euren Herzen aus Stein sollt ihr über diesen Ort wachen und über die Schriftrolle bis an das Ende aller Tage."
(Seite 38/39/40)


Autorin:
Maja Ilisch, geboren 1975 in Dortmund, studierte Öffentliches Bibliothekswesen an der FH Köln und absolvierte eine Ausbildung zur Fachbuchhändlerin. Sie schrieb unter anderem für TV-Serien auf SAT1 und RTL sowie für ein Hörspiellabel, für das sie auch eine Phantastikreihe konzipierte. Außerdem betreibt sie die Website des von ihr gegründete Fantasy-Autorenforums TINTENZIRKEL. Heute lebt sie als Bibliothekarin und freie Autorin mit ihrem Mann in der Nähe von Aachen, wo sie sich mit Büchern umgibt und ausgewählte Gäste mit ihrer Puppensammlung erschreckt, die fast nur aus Köpfen besteht.


Bewertung:
Ich habe die Bewertung auf einige Tage aufgeteilt, weil ich Schwierigkeiten hatte, eine zu erstellen. Nicht, dass das Buch grottenhaft schlecht ist, nur ist es für mich in meiner Zerrissenheit wie bei der Bewertung zu "Die Verlobten des Winters"; alles richtig zu erfassen und in der Rezension einfließen zu lassen, erfordert höchste Konzentration und Anstrengung. Ich hoffe, nichts zu vergessen ...

Tausend Jahre, und niemand hatte die Schriftrolle auch nur angerührt. Sie lag auf ihrem steinernen Podest wie am ersten Tag, als wäre alle Zeit nur Einbildung, und nicht einmal Staub wollte sich auf ihr niederlassen. Sie beherrschte den Raum, und nichts beherrschte sie. Vielleicht wusste sie, wie bedeutsam sie war. Und vielleicht wusste es auch der, der in ihr saß, für alle Zeit gezwungen, gebannt, gesiegelt. Es gab genug Gründe, die Schriftrolle zu fürchten. Und selbst Staub, Zeit und Zerfall hielten sich daran. (Seite 9)

Das Cover scheint düster und etwas mystisch, was zur Geschichte passt. Die vier Personen darauf geben die Personen auf der langen Reise in der Geschichte wieder. Das große Zeichen, das wie ein Siegel aussieht und wohl auch eines darstellen soll, ist natürlich hervorragend zum Titel und zur Geschichte gewählt; alles insgesamt sehr stimmig! Der Schreibstil ist etwas poetisch und märchenhaft, ebenso die Art der Geschichte. Sie ist leicht geschrieben und nicht schwer, so wie manche poetische Geschichten. Sie lässt einen ab und an - trotz der Fantasiegeschichte - sinnvoll über Lebensthemen nachdenken. Es lässt sich zudem ein leichter Humor rauslesen - nicht offensichtlich, eher zwischen den Zeilen; wie ein Buch, dass nicht humorvoll rüberkommen möchte, es aber doch irgendwie tut.

"Magie ist nicht zum Vorführen gedacht, nicht zur Belustigung - sie ist eine Kunst, ein kostbares Gut, und wo sie nicht sich selbst dient, der Weisheit oder der Schönheit, darf sie nicht mutwillig abgenutzt werden." (Enidin, Seite 98)

Die Charaktere sind individuell gestaltet, genau wie ihre Namen;

Tymur, der jüngste Königssohn, ist von Kindesbeinen an fasziniert von der geheimnisvollen Schriftrolle. Er freundet sich mit dem Steinernen Wächter Lorcan an, der mit seinen acht Steinernen Brüdern, die Schriftrolle bewacht. Tymur ist sehr launenhaft, neckisch und wissbegierig. Sein Gemütszustand wankt von einer zur nächsten Sekunde von Frohnatur zu Überheblichkeit.

Lorcan, einer der acht Steinernen Wächter, widmet sein Leben dem Schutz der Schriftrolle. Den jüngsten Königssohn Tymur kennt er seit dieser ein kleiner Junge war. Lorcan ist überlegt, pflichtbewusst und versucht stets das Richtige zu tun. Jedoch bringt Tymur ihn in Gewissenskonflikte, zwischen ihm und seiner Aufgabe zu wählen. Denn für Lorcan ist Tymur mehr als bloß der Thronerbe.

Kevron, der beste Fälscher im Lande, ist seit dem Tod seines Bruders dem Suff verfallen. Er hat vier Jahre lang seine Wohnung kaum verlassen, aus Angst vor dem Meuchelmördern seines Bruders. Er ist klug, besonnen (wenn er klar bei Verstand ist und sich nicht von seinen Ängsten übermannen lässt) und Tymur ein Vertrauter.

Enidin, eine angehende Magierin, ist hochnäsig zu ihren Kameraden und Oberin Mutter, sehr ehrgeizig und voreilig in ihrem Tun. Sie hat den Drang, allen beweisen zu wollen, die beste Magierin zu sein. Ihr Hauptmerk liegt auf der Zeitraum-Theorie und der Erstellung von Portalen. Sie ist oftmals recht ungestüm und unerfahren, was sie in Konfliktsituationen manövriert.

Er hatte sein Schwert zurückgelassen und seine Rüstung, seinen Titel und seine Ehre und was auch immer er jemals besessen hatte - doch zwei Dinge konnte ihm niemand nehmen: die Liebe, die er in seinem Herzen mit sich trug, und die Weisheit des Steines. (Lorcan, Seite 61)

Die Geschichte gibt die Erzählweise allen vier Charakteren wider, sodass wir als Leser einen Eindruck von den jeweiligen Gedanken und Gefühlen bekommen. Zu Anfangs gab besonders Lorcan mir großen Rätsel auf, da seine schwerwiegende Entscheidung, seine Steinernen Kameraden aufgrund einer Lüge zu verlassen, alles in mir tobte. Und dann verschwindet er für eine lange Zeit aus der Geschichte, und ich fragte mich die ganze Zeit, wann ich wieder von ihm zu lesen bekomme. Das ließ zunächst eine große Lücke zurück, bis er wieder auftauchte. Ich hielt seinen Entschluss für einen großen Fehler, da er damit erst das ganze Unglück in Gang gesetzt hatte. Viele Kapitel später war ich in der Lage, die andere Seite davon zu erblicken - nämlich, dass ohne seine Entscheidung die Schriftrolle und ihr Siegel gar nicht hinterfragt worden wäre, was schließlich alle vier zusammen (Lorcan, Tymur, Kevron und Enidin) auf die lange Reise zum Lüften der Wahrheit geführt hatte.

Was war zuerst, der Gedanke oder die Tat? Zeit war eine Illusion. Alles geschah gleichzeitig, nur die Wahrnehmung entschied darüber, was wann war, ein neuer Blickwinkel, und alles konnte anders sein ...
(Seite 104)


Es tauchen einige unrealistische Szenen auf, z.B. fragt Enidin nicht einmal nach, wer der fremde Mann ist, der in ihre Zelle tritt ... Da sieht man als Leser ganz andere Handlungen und Dialoge vor Augen, als es tatsächlich zu lesen gibt. Enidin ist ständig mit ihrem Aussehen beschäftigt, was mich oft nervend aufstöhnen ließ. Sie wird immer wieder als eine der größten Magierinnen - manchmal sogar als die größte von ihnen - beschrieben, auch von sich selbst, und bringt irgendwie nichts richtig zustande. Das war schon echt enttäuschend für mich und unstimmig. Die Erschaffung der Portale sind dagegen sehr plastisch beschrieben, sodass ich das Bild dazu vor Augen hatte. Tymur hat solch heftige Stimmungsschwankungen, dass sie etwas unrealistisch rüberkommen. Auch die Nähe der Schriftrolle kann das nicht vollends erklären. Hier und da kommen auch mal lustige Szenen zustande, die mich schmunzeln ließen.

"Hast du keinen Funken Anstand?" "Ich habe etwas Besseres", erwiderte Tymur spitz. "Ich habe es eilig." (Seite 152)

Die ersten Kapitel sind sehr fesselnd, dann flaut es etwas ab und wird zäh. Im anderen Moment liest es sich wieder spannend ... das geht hin und her durch das ganze Buch. Es erinnert mich wirklich sehr an "Die Verlobten des Winters", bei dem es sich genauso verhält. Auch ist es hier etwas schwierig, alle Aspekte der Geschichte zu bewerten, trotz Notizen. Die Charaktere sind insgesamt gut erstellt, nur Tymur ist für mich etwas flach beschrieben. Vielleicht liegt das an seinem stetigen Gefühlswandel, trotz dessen erfährt der Leser kaum etwas über seine wahren Gedanken und Empfindungen. Hier hätte ich mir mehr Einblicke gewünscht, das hätte ihn für mich sympathischer gemacht. Bei ihm weiß niemand, woran er ist, auch nicht der Leser. Was anfänglich fesselnd ist, nervt mit Fortschreiten des Buches nur noch.

"Denk dir einfach, dass ich dich mag", sagte er sanft. "Denk dir, dass ich dich sogar sehr mag. Mehr, als ich zeigen darf, mehr, als ich mir erlauben könnte." (Tymur, Seite 177)


Fazit:
Hier habe ich wieder das Gefühl so viel geschrieben und doch nichts wirklich ausgedrückt zu haben ... ich tue mich schwer, die Geschichte zu bewerten. Ich wusste schon bei der Hälfte des Buches, wie meine Sternen-Bewertung ausfallen würde, sollte sich nichts ändern.

Die Geschichte ist eine tolle Erfindung, jedoch manchmal hölzern erzählt. Tymur und Enidin sind etwas schwache Charakter im Gegensatz zu Lorcan und Kevron, die gut erdacht wurden. Das Thema Sexualität - auch in verschiedenen Richtungen - kommt ganz unerwartet zum Vorschein, und ich erhoffte mir eine Hauptrolle im gesamten Verlauf. Satt dessen trieb es nur nebenbei mit, was mir dennoch gefiel. Das letzte Drittel wurde richtig spannend und ging förmlich zu einer Explosion über: Das Ende hinterlässt einen offen Mund und Erstaunen! Es lässt uns Leser gebannt, aber auch verärgert zurück. Ein richtig quälender Cliffhanger, der viele Fragen aufwirft. Auch einige Fragen während des Verlaufs blieben zum großen Teil unbeantwortet. Diese werden vielleicht im nächsten Band beantwortet.

Das Buch ist keine Fantasiegeschichte für Erwachsene, sondern eher als Jugendbuch im Genre Fantasy unterzuordnen. Die Magieerzeugung hält sich sehr bedeckt und die Charaktere wirken allesamt jünger als sie wohl sind. Für die gesamten Einwände und Höhepunkte vergebe ich 3,5 Sterne. Das Buch kann ich Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit wenig Erfahrung im Bereich Fantasy empfehlen, da es leicht verständlich und die Fantasieausdehnung nicht im Großen Maße vorhanden ist.

Er besaß nicht viel, was sich mitzunehmen gelohnt hätte, aber wichtiger als sein Rucksack war ihm, seinen Kopf zu packen, mit Bildern und Geschichten und Menschen. (Lorcan, Seite 139)


Erstellt am 16. März 2019