Hat leider nicht meine Erwartungen erfüllt
Mystic Highlands 1: Druidenblut"Nachdenklich betrachtete Rona den an sie adressierten Brief in ihren Händen." (Kapitel 1 - erster Satz)
Inhalt:
Die angehende Architektur Studentin, Rona Drummond, stößt auf einen Brief Ihres Großcousin, ...
"Nachdenklich betrachtete Rona den an sie adressierten Brief in ihren Händen." (Kapitel 1 - erster Satz)
Inhalt:
Die angehende Architektur Studentin, Rona Drummond, stößt auf einen Brief Ihres Großcousin, Sean, welcher sie nach Schottland einlädt, um ihr ihre Heimat näher zu bringen. Mit ihrem attraktiven Cousin begibt sie sich auf Road-Trip quer durch Schottland, wo sie durch seltsame Ereignisse konfrontiert wird und eine Entdeckung macht, welche ihr komplettes Leben verändern wird.
Cover:
Zu sehen ist eine junge Highlanderin mit roter wilder Mähne und einem unergründlichen Gesichtsausdruck (vermutlich Rona) - soweit so gut. Dieses Cover lädt definitiv zum lesen ein. Trotz meiner Abneigung gegenüber Covern, wo irgendwelche jungen Damen abgebildet sind, kann ich nicht leugnen, dass mich dieses Cover sofort angesprochen hat, da diese Frau wirklich das ausstrahlt, was in der Buchbeschreibung versprochen wird.
Schreibstil:
Die Autorin lässt uns aus einer personalen Erzählung an der Geschichte teilhaben. Die Sätze und Wörter lesen sich sehr flüssig, auch wenn man ab und an über ein paar kleine Rechtschreib- bzw. Grammatikfehler stolpert. Durch die kurzen einfachen Sätze ist das Buch gut in einem Rutsch durchzulesen.
Etwas nervig sind die sich ständig wiederholenden Beschreibungen, über die Schmetterlinge in Ronas Bauch und die hin und her Gerissenheit zwischen ihren Gefühlen und ihrer Vernunft. Dies wirkt alles sehr gewollt und in die Länge gezogen.
Charaktere:
Die Protagonisten, Rona und Sean, sind einem zu Beginn direkt sympathisch und machen einen Neugierig auf das Geschehen. Leider entwickeln sie sich im Verlauf des Buches nicht weiter. Die Charaktere bleiben das gesamte Buch über sehr flach. Rona wird in dem Buch als gebildete junge Frau dargestellt, welche angehende Architektur-Studentin ist - leider entpuppt sie sich eher als "unreif". Sie entspricht mehr dem Bild eines pubertierendes 16-jährigen Mädchens. Dies macht leider auch nicht die permanente Betonung wett, dass sie schon viel Erfahrung mit Männern gesammelt hat und kein Kind mehr sei.
Auch Sean bleibt dem Leser gegenüber leider sehr verschlossen. Häppchenweise erfährt man das ein oder andere Detail aus seinem Leben.
Die Protagonisten konnte man im gesamten Buch nicht wirklich greifen. Dadurch fühlt man sich mit der Geschichte nicht verbunden; es ist als würde man aus weiter ferne zwei Menschen betrachten.
Außer den Protagonisten, welche einen fast das komplette Buch begleiten, gibt es auch noch die Eltern von Rona, welche nur sehr wenige Passage im Buch bekommen haben. In diesen Abschnitten machen sie einen unsympathischen, mürrischen und abgeklärten Eindruck. Dazu kommt die permanente Heimlichtuerei, welche jeden Charakter in diesem Buch begleitet. Ständig regt sich einer darüber auf, dass diese Heimlichkeiten überhaupt existieren, aber direkt im nächsten Moment wurde wieder etwas verschwiegen. Manchmal hätte ich die Charaktere gerne geschüttelt, damit sie aufhören ein Versteckspiel zu spielen.
In dem Buch kommt noch der Freund von Sean, Logan, vor. Auch er hat nur wenige Seiten im Buch bekommen, was schade war. Er hat der Geschichte noch einmal ein bisschen Pepp gegeben und das permanent anhaltende Liebes-Gequatsche unterbrochen.
Alles in Allem hätten dem Buch ein paar mehr Charaktere gut getan, um Abwechslung in die Geschichte zu bringen. So hat es sich leider, durch die flachen Charaktere, nur in die Länge gezogen.
Empfehlung für:
Dieses Buch würde ich eher Jugendlichen empfehlen (14-16 Jahre), welche eine flüssig lesbare Geschichte suchen, in die man sich nicht allzu viel reindenken muss.
Meinung/Fazit:
Ich habe die Idee für dieses Buch wirklich sehr gut gefunden, da ich die Mythen über Schottland gerne höre und lese, weil sie mich an meine eigene Zeit zurück erinnern. Leider wurde diese Idee jedoch nicht richtig ausgebaut. Wäre nicht ab und an das Wort "Steinkreis" oder "Loch" gefallen, hätte man denken können, dass sich die Geschichte irgendwo in einem großen Wald abspielt. Es wurde hier zu wenig auf die Geschichte Schottlands und deren Mythen eingegangen. Hauptsächlich ging es hier um die Liebesgeschichte zwischen Rona und Sean - und dem Geheimnis welches ihre Liebe belastet. Erwartet man einen Liebesroman für Zwischendurch, mit teilweise mythischen Faktoren, ist man bei diesem Buch gut aufgehoben.
Erwartet man jedoch das, was die Beschreibung verspricht, wird man wohl eher enttäuscht. Ich habe mich leider durch dieses Buch gequält - außer den letzen zwei Kapiteln hat mich nichts gefesselt. Darüber bin ich wirklich traurig, da es recht gut angefangen hat.
Daher würde ich dieses Buch nicht weiter empfehlen und muss es mir noch gut überlegen, ob ich mir Band 2 zulegen werde.
Folge-Bände:
Band 2 - Mythic Highland: Druidenliebe