Profilbild von Wurm200

Wurm200

Lesejury Star
offline

Wurm200 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Wurm200 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2019

Als wir im Regen tanzten (Befriedigend)

Als wir im Regen tanzten
0

Recha ist eine jüdische Schauspielerin und mit dem Regisseur Willi zusammen. Es ist die Zeit nach dem 1. Weltkrieg und die Nazis scheinen immer mehr auf die politische Bühne zu rücken. Für Recha ist dies ...

Recha ist eine jüdische Schauspielerin und mit dem Regisseur Willi zusammen. Es ist die Zeit nach dem 1. Weltkrieg und die Nazis scheinen immer mehr auf die politische Bühne zu rücken. Für Recha ist dies sogar ein Grund, wieso sie nicht an der Seite einiger Schauspieler spielen möchte, da sie diese für Nazis hält. Neben den politischen Gewitterwolken brauen sich auch welche über dem Paar zusammen. Zu all dem kommt dann auch noch hinzu, dass der einstige Erfolg der beiden, langsam zu verblassen beginnt und sich ein neuer nicht wirklich zeigen möchte.

Die Story von “Als wir im Regen tanzten” wird in insgesamt 4 Teilen erzählt, die nochmals in insgesamt 28 Kapitel unterteilt sind. Zu Beginn eines neuen Teils gibt es immer ein Zitat von Kurt Tucholsky. Dieses Zitat ist dabei immer passend zu dem, was in dem jeweiligen Abschnitt passiert.
Das Buch spielt zeitlich zwischen den beiden Weltkriegen. Diese Situation wird von Autorin Michaela Saalfeld auch aufgegriffen und gut wiedergegeben. Auf der einen Seite spürt man die Folgen, die der 1. Weltkrieg verursacht hat, auf der anderen Seite, lauert aber auch schon das Schicksal, welches zum 2. Weltkrieg führen wird. Hier wird deutlich, dass die Autorin gleichzeitig auch Historikerin ist, was sich in den Erzählungen der politischen Situation sicherlich von Vorteil ist. Neben den Erwähnungen der politischen Situation innerhalb des Geschehen, wird diese auch an dem Verhalten der Charaktere sichtbar. Hier ist allen voran die Protagonistin Recha zu nennen. Angst und Abscheu zeigt sie offen und spricht sie an, was nicht sonderlich verwundert, schließlich ist Recha Jüdin.
Die zeitliche Abfolge der Story hingegen, ist nur schwer zu erkennen. Zwar gibt es immer mal wieder Angaben des Monats oder aber der Jahreszeit, allerdings war es trotzdem schwer für mich, der Geschichte zeitlich zu folgen. Dies könnte allerdings auch daran gelegen haben, dass “Als wir im Regen tanzten” über weite Teile, wirklich zäh zu lesen war und ich mich sehr tat, das Buch nicht einfach aus der Hand zu legen. Auch die Tatsache, dass die Autorin in ihrem Buch zwei Handlungsstränge erzählt, wirkt sich nicht wirklich positiv auf das Buch aus. Man fragt sich immer wieder, was die beiden Stränge gemein haben und wie sie wohl zueinanderfinden werden. Hier hätte ich mir gewünscht, den Fokus mehr auf Recha und Willi zu legen, auch wenn das Buch dadurch sicherlich kürzer ausgefallen wäre.
Zum Ende hin, findet die Story noch ein versöhnliches Ende. War die Story anfangs schon toll und glücklich, gab es ja im Verlauf der Story eine deutliche Wandlung bei allen Charakteren. Zum Ende allerdings, findet die Story wieder zu ihrem Ursprung zurück, was mich persönlich auch versöhnlich gestimmt hat.
Das Nachwort blieb mir positiv in Erinnerung (als eine von wenigen Stellen des Buches) und bildet einen tollen Abschluss für das Buch. Ebenfalls positiv zu nennen, ist das vorhandene Glossar am Ende des Buches. Zwar gab es für mich kaum unverständliche Worte, allerdings kann es bei einem Buch, aus einer anderen Epoche durchaus vorkommen, dass man nicht jedes Wort versteht.

Cover: Das Cover von “Als wir im Regen tanzten” zeigt im Hintergrund, dass Konzerthaus von Berlin (damals noch Schauspielhaus). Im Vordergrund steht eine Frau, die sich zum Konzerthaus umdreht. Hierbei kann es sich um die Protagonistin des Buches handeln. Die ganze Szene, passt gut zum Buch und spiegelt die Epoche, in der die Story spielt, wieder.
Der Titel des Buches, steht direkt unter dem Namen der Autorin. Hier fällt mir auf, dass der Name größer gedruckt ist, als der Titel selbst. Mir persönlich gefällt diese Gestaltung nicht so sonderlich, da ich es mag, wenn der Titel eines Buches ins Auge sticht.
Insgesamt ist das Cover von “Als wir im Regen tanzten” passend und stimmig zum Buch gewählt. Titel und Autor hätten anders arrangiert werden können, fällt aber kaum ins Gewicht.

Fazit: Der Klappentext von “Als wir im Regen tanzten” hatte mein Interesse geweckt. Allerdings konnte dieses Interesse beim Lesen des Buches nicht aufrecht gehalten werden. An einigen Stellen kann das Buch zwar punkten und es macht sogar Spaß zu lesen, allerdings vergeht das oftmals wieder genau so schnell, wie es gekommen ist. Mir war es über weite Strecken einfach zu zäh und auch der zweite Handlungsstrang hätte nicht sein müssen. Mich konnte das Buch am Ende nicht 100 % überzeugen, weshalb “Als wir im Regen tanzten” von mir solide 3/5 Sterne bekommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 11.08.2019

Das Vagina-Buch (Sehr gut)

Das Vagina-Buch
0

“Das Vagina-Buch” von Autorin Goedele Liekens behandelt in insgesamt 23 Themenbereichen, die wiederum in mehr oder weniger Kapitel unterteilt sind, den weiblichen Schambereich und alles, was damit zusammenhängt. ...

“Das Vagina-Buch” von Autorin Goedele Liekens behandelt in insgesamt 23 Themenbereichen, die wiederum in mehr oder weniger Kapitel unterteilt sind, den weiblichen Schambereich und alles, was damit zusammenhängt. Die Themen reichen dabei von Selbstbefriedigung bis hin zur Hygiene. Es sollte also für jede/n Leser/-in das passende dabei sein.
Anfangs kann man das Buch eventuell noch lustig finden, aber spätestens nach der Einleitung, wird jedem/r Leser/-in klar, dass dieses Buch durchaus ernst zu nehmen ist. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Humor auf der Strecke bleibt. Innerhalb des Buches gibt es immer mal wieder Stellen, die einem ein Lächeln auf die Lippen zeichnet. Besonders wenn man sich die, wirklich gut gemachten Zeichnungen anschaut. Diese Zeichnungen verbildlichen die gelesenen Informationen und passen wirklich gut ins Gesamtkonzept von “Das Vagina-Buch”. Neben den Zeichnungen, gibt es aber auch viele Bilder, passend zu den Themen. Außerdem ist fast jede Seite farblich gestaltet. Hier fällt leider negativ auf, dass manche Hintergrundbilder bzw. Farben, beim Lesen stören. Durch die Bilder bzw. Farbe, ist der Text nicht mehr so gut zu lesen. Allerdings macht auch eben diese Gestaltung, das Buch so unglaublich abwechslungsreich und anschaulich. Es gibt quasi mit jeder neuen Seite, etwas neues, Tolles zu entdecken und darum geht es ja auch laut der Autorin in breiten Bereichen, wenn es um die eigene Sexualität geht.
Einige der behandelten Themen, werden von Aussagen bzw. Zitaten realer Personen untermauert, was die Authentizität nochmals erhöht. Unterbrochen werden diese Fakten an manchen Stellen, durch ein kleines Quiz, bei dem gerade die Leserinnen gefragt sind (Leser, lassen diese einfach aus und lesen weiter).
Der Schreibstil der Autorin ist dabei gut zu lesen und man kommt schnell durchs Buch. Allerdings sollte man sich ruhig etwas Zeit nehmen, jede Seite nicht nur zu lesen, sondern auch anzuschauen. Wer nicht das gesamte Buch lesen möchte (aus welchem Grund auch immer), kann sich auch nur das für ihn passende Kapitel auswählen und dieses lesen.
Am Ende des Buches, hält das Buch noch einige, interessante Anlaufstellen bereit. Hier kann sich jeder über das Buch hinaus, weitere Informationen anschauen.

Cover: Auf der Vorderseite des Covers von “Das Vagina-Buch” ist der Unterkörper einer Frau zu sehen. Im Schambereich befindet sich ein Dreieck, in der Farbe Magenta. Dies ist also auch sofort sichtbar und fällt direkt ins Auge. Innerhalb des Dreiecks befindet sich der Titel “Das Vagina-Buch”, in weißer Schrift.
Auf der Rückseite des Covers, sehen wir ebenfalls den Schambereich einer Frau, welcher neben dem magentafarbenen Dreieck, auch von einer Hand verdeckt wird. Toll ist es, dass der Buchrücken ebenfalls in Magenta ist, wodurch er auch im Bücherregal sofort ins Auge fällt.
Insgesamt also ein schlichtes aber passendes Cover, das sicherlich nicht ungesehen bleibt.

Fazit: “Das Vagina-Buch” von Autorin Goedele Liekens ist mehr als nur ein Buch zum Lesen. Das behandelte Thema wird humorvoll behandelt, behält aber zu jeder Zeit den nötigen Ernst, den ein solches Buch benötigt. Natürlich richtet sich die Goedele Liekens in diesem Buch bevorzugt an weibliche Leserinnen, allerdings kann ich auch dem männlichen Geschlecht nur empfehlen, einen Blick zu riskieren. Von mir bekommt “Das Vagina-Buch” volle 5/5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.07.2019

Fünf Sterne für dich (Sehr gut)

Fünf Sterne für dich
0

Konrad ist Vater einer Tochter und von Beruf schreibt er Bewertungen im Internet. Selbst auf dem Elternabend der Schule seiner Tochter Mathilda, kann er das Bewerten nicht sein lassen und schreibt Bewertungen ...

Konrad ist Vater einer Tochter und von Beruf schreibt er Bewertungen im Internet. Selbst auf dem Elternabend der Schule seiner Tochter Mathilda, kann er das Bewerten nicht sein lassen und schreibt Bewertungen aller Personen in sein Notizblock. Als es um die Frage der Elternvertreter geht, meldet sich Konrad freiwillig, da es sonst niemand macht. Wenig später denkt er über diese Entscheidung nach und bereut diese sogar. Dann merkt er auch noch, dass er sein Notizbuch mit den Bewertungen verloren hat bzw. im schlimmsten Fall, in der Klasse vergessen hat. Leider ist auch genau das der Fall und Pia, die Lehrerin, ließt sich mit der Hilfe ihrer Freundin die Notizen durch. Dies soll für Konrad nicht ohne Folgen bleiben.

“Fünf Sterne für dich” besteht aus insgesamt 57 Kapiteln (und einem Epilog), in denen die Handlung erzählt wird. Jedes der Kapitel, wird dabei aus der Sicht einer anderen Person erzählt (Konrad/Pia). Als weitere Information neben dem Namen bekommt man zu jedem neuen Kapitel, die Angabe von Datum und Uhrzeit. Hierdurch lässt sich die Handlung beim Lesen besser und leichter verfolgen, vor allem, weil es hin und wieder auch einen kleinen Sprung in den Tagen gibt (von einem Kapitel zum nächsten Vergehen mehrere Tage). Was innerhalb der Kapitel auffällt, sind die verschiedenen Formatierungen des Textes, die verwendet werden. Bewertungen, Whatsapp-Chat, Rückblicke,... alles bekommt eine eigenständige Formatierung, was mir persönlich sehr gefällt.
Zu Beginn des Buches gibt es ein Zitat, dass man auf Konrad und Pia anwenden kann (im Laufe des Buches wird einem klar wieso). Danach geht es mit der Handlung los, die anfangs noch Fragen aufwirft (Im Laufe des Buches werden alle Fragezeichen aufgeklärt, auch wenn einige davon, etwas vorhersehbar sind) und zum Lesen animiert, wobei es sogar gelingt, ein wenig Spannung aufzubauen. Weitere Spannung wird im Laufe des Buches aufgebaut, durch ein nicht ausgesprochenes Geheimnis, dessen Lüftung am Ende des Buches, die ein oder andere Überraschung bereithält. Die Charaktere des Buches sind gut gewählt und fast alle entwickeln sich das ganze Buch über weiter (Konrad z. B. ist anfangs noch verschlossen, am Ende allerdings deutlich offener). Es geht sogar so weit, dass man beim lesen Gefühle für/gegen den ein oder anderen Charakter entwickelt. Hierbei hilft der hohe Detailgrad, den Charlotte Lucas das ganze Buch über nutzt, um die Handlung zu erzählen. Außerdem nimmt sie sich Zeit, die Handlung zu erzählen (ca. 120 Seiten für einen Abend). Was darüber hinaus auffällt, ist die Tatsache das die Charaktere zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar und real agieren. Hier merkt man die, im Buch schon angekündigte, Unterstützung der Schüler/-innen. Der gewisse Grad an Realität ist aber auch nützlich bei dem Thema, welches Charlotte Lucas in ihrem Buch verarbeitet. Hierbei handelt es sich nämlich um Mobbing, was leider noch immer, weit verbreitet ist. Neben dem Mobbing gibt es allerdings auch noch eine Liebesgeschichte, die in “Fünf Sterne für dich” erzählt wird. Beides ist sehr gut miteinander verbunden worden und passt perfekt zusammen in das Buch. Am Ende wird das Buch den/die Leser/-in überraschen und kommt zu einem Happy End, das jedem gefallen wird.

Cover: Das Cover von “Fünf Sterne für dich” ist in Lila gehalten. Die Seitenkanten unterscheiden sich hier allerdings, denn diese sind gelb, wodurch das Buch wirklich toll aussieht.
Auf der Vorderseite des Covers sieht man einen Stern, auf dem 3 Personen zu finden sind. Der Stern hat einen direkten Bezug zum Titel und Inhalt (der Protagonist bewertet gerne). Bei den drei Personen handelt es sich um die drei wichtigsten Charaktere der erzählten Geschichte. Wenn man hier auf die Details achtet, sieht man sogar typische Gegenstände, die ebenfalls im Buch vorkommen. Der Titel des Buches (Fünf Sterne für dich) steht mittig im Stern und ist in Prägeschrift (man kann ihn leicht ertasten) geschrieben.
Insgesamt ist das Cover wirklich sehr anschaulich und bis ins Detail schön gestaltet. Das Thema des Buches wird aufgegriffen und lässt sich im Cover wiederfinden.

Fazit: Charlotte Lucas erzählt in ihrem Roman “Fünf Sterne für dich” eine Geschichte über Freundschaft und Liebe, die für jung und alt gleichermaßen geeignet ist. Dabei greift sie mit Mobbing, ein wichtiges Thema unter Jugendlichen auf. Auch der Handlungsort und die real wirkenden Handlungen, tragen zu einer tollen Unterhaltung bei. Ich kann dieses Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen und gebe 5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Im Schatten des Schleiers (Gut)

Im Schatten des Schleiers
0

Maryam ist eine junge Iranerin und gehört gleichzeitig zu einer Minderheit (den Ahwazi). In der Schulzeit bekommt sie ein verlockendes Angebot, das ihr Leben verändern könnte, aber nicht ohne einen großen ...

Maryam ist eine junge Iranerin und gehört gleichzeitig zu einer Minderheit (den Ahwazi). In der Schulzeit bekommt sie ein verlockendes Angebot, das ihr Leben verändern könnte, aber nicht ohne einen großen Preis dafür zu bezahlen. Sie lehnt das Angebot der Basidschi-Lehrerin mehrmals ab. Nach der Schulzeit eröffnet Maryam ihren eigenen Schönheitssalon, der anfänglich jedoch nicht gut läuft. Um dies zu ändern, wendet sich Maryam an eine Doaenevis, die ihr auch helfen kann. Als Maryam dann auch noch mit dem Christentum in Kontakt kommt, soll sich ihr Leben für immer ändern.

Das Buch “Im Schatten des Schleiers” von Maryam Heidari Ahwazi ist in insgesamt vier Teile und 178 Kapitel unterteilt. Die gegebenen Überschriften (jeder Teil und jedes neue Kapitel hat eine), ist dabei stets passend zum Inhalt. Bei den Teilen handelt es sich um verschiedene Stationen (Kindheit bis zur Flucht) im Leben der Protagonistin Maryam (bei der es sich um die Autorin selbst handelt), womit der/die Leser/-in ihr Leben Eposidenhaft verfolgen kann. Leider fällt hier auch schon etwas negativ auf, denn während bestimmten Abschnitten recht viel Zeit gewidmet wird, kommen andere Stationen zu kurz oder gar nicht vor. Beispielhaft möchte ich hier die Stelle der Folter nennen. Diese wird recht schnell/kurz abgehandelt und das, obwohl sie auf dem Cover mit angepriesen wird. Aber eben diese Stelle kann ich dann auch für etwas Positives nennen, dem Detailgrad in der die Geschichte erzählt wird (zumindest stellenweise). So ist die Folterszene zwar, leider recht kurz, aber trotz der Kürze so gut beschrieben, dass man beim Lesen mitfühlt. Allgemein ist das Mitgefühl, genau wie das Kopfschütteln auch, ein ständiger Begleiter beim Lesen, da man immer wieder aufs Neue erfährt, wie mit den Menschen im Iran, zumindest teilweise, umgegangen wird. Besonders der Unterschied, der zwischen Mann und Frau gemacht wird, lässt sich an einigen Stellen herauslesen. Durch die Tatsache das es ein Erfahrungsbericht der Autorin selbst ist, sind die geschilderten Szenen noch härter, da man davon ausgehen muss, dass sie eben real und nicht erfunden sind.
Am Ende des Buches steht dann der Neubeginn in Deutschland und auch hier hätte ich mir gerne mehr von erwartet. Der Autorin jedenfalls wünsche ich an dieser Stelle, ein hoffentlich glückliches Leben, so wie sie es sich wünscht.


Cover: Auf dem Cover von “Im Schatten des Schleiers” ist das vermummte Gesicht einer Frau zu sehen, welches sich über das ganze Cover zieht. Bei der Frau handelt es sich wahrscheinlich um die Autorin Maryam Heidari Ahwazi selbst. Beim genaueren Blick fällt dann auch eine Kleinigkeit auf, die Augen der Frau sind geschminkt. Auch hier haben wir den Bezug zum Inhalt des Buches. Zusammen mit dem Schleier, werden auf dem Cover also Aspekte des Modernen und des Traditionellen abgebildet.
Der Titel des Buches, steht auf Höhe des Schleiers, den die Frau trägt und hebt sich farblich gut ab. Der Untertitel zählt dann noch mal einige Dinge auf, um die es dann im Buch selbst geht (auch wenn hier die Lebensgeschichte deutlich im Vordergrund steht, weniger die Folter). Der Bezug zum Buch ist also definitiv gegeben.
Beim Cover selbst, konnte man nicht allzu viel verkehrt machen. Es ist künstlerisch sicher nichts Besonderes, passt aber gut zum Buch.

Fazit: Mit “Im Schatten des Schleiers” hat die Autorin Maryam Heidari Ahwazi ihr Leben im Iran und die daraus folgenden Flucht nach Deutschland geschildert, gut strukturiert und leicht verständlich zu einem Buch zusammengefasst. Habe ich auch anfänglich ein völlig anderes Buch erwartet, so konnte mich das Buch trotzdem überzeugen. Einige Aspekte werden kurz erzählt, obwohl sie mehr Zeit bekommen sollten, was mir nicht ganz so gefallen hat. Man bekommt aber dennoch einen recht guten Einblick, in das Leben im Iran. Von mir bekommt “Im Schatten des Schleiers” klare 4/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 03.06.2019

Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt (Sehr gut)

Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt
1

Carol Weston
Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt
Hanser

Autor: Carol Weston betreut seit mehr als zwei Jahrzehnten die Ratgeberkolumne „Dear Carol“ in der Zeitschrift „Girl´s Life“. Sie ...

Carol Weston
Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt
Hanser

Autor: Carol Weston betreut seit mehr als zwei Jahrzehnten die Ratgeberkolumne „Dear Carol“ in der Zeitschrift „Girl´s Life“. Sie hat zahlreiche Bücher für Jugendliche verfasst, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Carol Weston liebt Katzen und lebt in Manhattan. Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt ist ihr erstes Jugendbuch bei Hanser (2019). (Quelle: Hanser)

Sofia kommt, wie immer, nach Hause und ruft nach ihrer Mutter. Als sie jedoch keine Antwort bekommt, wundert sie sich und schaut sofort nach ihrer Mutter. Sie findet sie auf dem Sofa, doch schnell merkt Sofia, dass etwas nicht stimmt. Als sie genauer schaut, muss sie feststellen, dass ihre Mutter tot ist. Einige Monate nach dem tot ihrer Mutter beginnt Sofia per Mail, mit Kate zu schreiben. Kate ist Gründerin von “Frage Kate” und antwortet auf alle Fragen, die sie erreichen, darunter auch die von Sofia. Als ihr Vater sich eines Tages mit Sofia über seine neue Freundin unterhalten will, kann die Überraschung kaum größer ausfallen.

Das Buch “Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt” ist in zwei Teile und insgesamt 13 Kapitel unterteilt. Jedes Kapitel, spielt dabei in einem anderen Monat (Von Januar bis Januar) und hat aus diesem Grund, den jeweiligen Monat als Überschrift.
Zu Beginn des Buches wendet sich die Protagonistin direkt an den/die Leser/-in und warnt vor der Trauer und das sie verstehen würde, wenn man das Buch lieber nicht lesen möchte. Dies sorgt jedoch für das genaue Gegenteil und die Motivation zum Lesen ist schon zu Beginn 100 % geweckt. Die “versprochene” Trauer kommt dann auch im Laufe des Buches an verschiedenen Stellen auf und wird authentisch und nachvollziehbar erzählt. Hierzu trägt auch bei, dass das Buch in der Ich-Form geschrieben ist (aus der Sicht von Sofia selbst). In kleinen Rückblicken erfährt man, was damals geschehen ist (man weiß also nicht gleich zu Beginn alles). Außerdem bekommt man im Laufe des Buches weitere Informationen über die Charaktere, weshalb sich das Bild stets erweitert bzw. genauer wird. Neben der Trauer, beschäftigt sich das Buch aber auch mit den alltäglichen Problemen heranwachsender Jugendlicher, wobei es sicherlich hilfreich ist, dass die Autorin selbst eine Ratgeberkolumne betreut (ganz wie Kate in ihrem Buch). Ein weiterer Charakter, der einem im Laufe des Buches immer wieder begegnet ist Sofias Freundin Kiki. Kiki ist das genaue Gegenteil von Sofia und steckt voller Lebensfreude. Obwohl sie Probleme hat, die lange Trauer von Sofia zu verstehen, ist sie trotzdem stets eine gute Freundin.
Sofia selbst, vollzieht im Laufe des Buches einen Wandel, dem man gut folgen kann. Ist sie anfangs noch voller Trauer und unentschlossen, was Veränderungen angeht (gerade im Hinblick auf die neue Freundin von ihrem Dad), taut sie im Laufe des Buches immer mehr auf und ist am Ende sogar glücklich. So steht am Ende des Buches zwar die Trauer, aber der/die Leser/-in wird mit einem Happy End belohnt. Alle der im Buch vorkommenden Charaktere (auch die auf die ich hier nicht genau eingegangen bin), sind gut erzählt, verhalten sich authentisch und passen gut in die erzählte Story von Autorin Carol Weston.
Der Schreibstil der Autorin ist stets flüssig und leicht zu lesen. Mir gefiel besonders, dass im Laufe des gesamten buches verschiedene Formatierungen des Textes verwendet wurden (die E-Mails leicht eingerückt, Chats sehen aus wie Chats,). So weiß man immer direkt, um was es sich gerade handelt und es macht das Buch übersichtlicher.


Cover: Das Cover von “Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt” ist in Mintgrün gehalten. Auf dem Cover sind einige Dinge zu sehen, die zum Titel passen. Der Titel selbst, ist in Prägeschrift (Buchstaben sind leicht erhoben) über die ganze Vorderseite geschrieben. Der Zusammenhang von Titel und Inhalt sind nicht direkt zu erkennen, aber in der Mitte des Buches, findet man einen kleinen Hinweis auf den Titel.
Auf der Rückseite des Covers finden wir den Klappentext, welcher in einer Art Browserfenster geschrieben ist. Hier haben wir also einen weiteren Bezug, zum Inhalt des Buches.
Insgesamt wirkt das Cover sehr harmonisch auf mich. Es macht sich gut im Regal und passt dazu noch wirklich gut zum Inhalt des Buches.

Fazit: Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt, ist ein wirklich empfehlenswertes Buch, das so ziemlich alles abdeckt, was es an Gefühlen gibt. Der leicht zu lesende und authentische Schreibstil der Autorin (Carol Weston) tun dann ihr übliches und sorgen dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Nicht nur erwachsene, sondern auch deutlich jüngere Leser/-innen, kommen dabei auf ihre Kosten und werden wundervoll unterhalten.
Von mir kann es nur 5/5 Sterne für dieses Buch geben.

Klappentext: Vierzehn zu sein ist hart, findet Sofia. Und es ist noch härter, wenn man gerade seine Mutter verloren hat. Als würde man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmen. Aber zum Glück gibt es "Frag Kate", einen Online-Ratgeber, dem Sofia sich anvertraut. Nie hätte sie gedacht, wohin der E-Mail-Austausch führen würde! Sofias komplettes Leben wird auf den Kopf gestellt! Doch Veränderungen können durchaus etwas Positives sein – besonders, wenn man dabei einem süßen blonden Jungen namens Sam begegnet. Und Sofia ist nun auch nicht mehr jeden Tag traurig. Manchmal ist sie sogar richtig glücklich. Und sie begreift: Wenn du immer weiterkletterst, wirst du mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Du siehst, was hinter dir liegt, was vor dir liegt und: was in dir steckt. (Quelle: Hanser)

Autor: Carol Weston
Titel: Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt
Verlag: Hanser
Genre: Roman
Seiten: 352
Preis: Taschenbuch:16,00 // eBook:11,99
Erstveröffentlichung: 2019
ISBN: 978-3446262225

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre