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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2020

Große Liebe!

Das Wunder von Narnia
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Hört ihr mich ausrasten? Ich hab's ja nicht so mit Namen, also sagte mir auch der Sprecher nichts, als ich ihn nicht wahr nahm beim Lesen der Beschreibung. Als er mir dann jedoch in den Ohren dröhnte wollte ...

Hört ihr mich ausrasten? Ich hab's ja nicht so mit Namen, also sagte mir auch der Sprecher nichts, als ich ihn nicht wahr nahm beim Lesen der Beschreibung. Als er mir dann jedoch in den Ohren dröhnte wollte ich hüpfen, denn ich kannte ihn bereits aus der Vertonung von "1793". So kam es dann auch, dass ich dieses wundervolle Hörbuch direkt an einem Wochenende verschlang. Spontan hätte ich mir keinen besseren Sprecher vorstellen können. Auch sonst wurde bei der Vertonung, des mir bisher gänzlich unbekannten Werkes, ganze Arbeit geleistet. Was hab ich gelacht!

Wer nur den Film kennt, oder was man so über Narnia hört, der denkt sicher immer direkt an den großen Kleiderschrank, in dem die Kinder verschwanden. So ging es auch mir. Entsprechend verwirrt war ich dann, als es plötzlich Ringe gab und alles was darauf folgte - und doch: es war so herrlich! Was hab ich mir ein Kind gewünscht, mit dem ich diese Geschichte erleben darf, das Funkeln in den Augen, wenn die Magie zu wirken beginnt. Natürlich konnte auch ich - großes Kind - es spüren und erleben, aber ich denke, dass dies noch einmal ein ganz anderes Erlebnis wäre. Lewis schreibt einfach, aber dennoch märchenhaft und magisch - ich war förmlich verzaubert.

Obwohl ich etwas ganz anderes erwartet hatte, so bin ich doch sehr positiv überrascht. Ich freue mich darüber, dass ich die Entstehung von Narnia mit erleben durfte. Natürlich darf man jetzt kein super komplexes Worldbuilding, tiefgründige Charaktere oder ähnliches erwarten, denn das ganze ist und bleibt ein Kinderbuch, aber dennoch hatte ich sehr viel Freude beim Hören. Sehr schön verwebt fand ich die kleinen Lehren in der Geschichte, die den Kleinen vor Augen führen, was passieren kann, wenn man sich nicht an die Regeln hält, lügt oder gar stielt. Entsprechend fand ich auch die Länge der Geschichte passend.

Die Charaktere fand ich sehr gut gestaltet. Die böse Jadis ist gerade so böse, dass man keine Albträume davon bekommt und Aslan strahlt Güte und Barmherzigkeit aus. Natürlich würde ich auch von einer schlimmeren Jadis kein Albträume bekommen, aber ich möchte es eben als das Kinderbuch werten, das es ist. Ich muss gestehen, jetzt, wo ich das Hörbuch gehört habe, wüsste ich nicht, ob ich meinen Kindern (wenn ich welche hätte) das Buch wirklich selbst vorlesen würde. Ich finde die Vertonung einfach so unglaublich gelungen, dass ich diese vermutlich vorziehen würde.

Fazit:

Bombastische Vertonung und märchenhafte Erzählung. Ein wahrlich zeitloser Klassiker für Kinder.

Veröffentlicht am 08.01.2020

Toller Abschluss der Trilogie!

Zwillingsblut - Der Zorn der Orks
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Auch hier knüpft Hendrik Lambertus direkt an den vorherigen Teil an. Rückblicke hat er geschickt in die Geschichte verwebt. Ich hatte auf jeden Fall keine Probleme in die Geschichte zu kommen, außer vielleicht, ...

Auch hier knüpft Hendrik Lambertus direkt an den vorherigen Teil an. Rückblicke hat er geschickt in die Geschichte verwebt. Ich hatte auf jeden Fall keine Probleme in die Geschichte zu kommen, außer vielleicht, dass ich mir anfangs wieder nicht merken konnte wer denn nun der weibliche Elb ist und welcher der männliche. In dieser Hinsicht ist der Autor richtig fies, aber ich war schon drauf eingestellt. Das es wieder tolle Karten gibt, brauche ich vermutlich nicht erwähnen, oder?

Ich hatte ja schon so einige Bedenken, da das Buch zu Anfang recht kampflastig war, dann gefühlt etwas träge und zwischendurch habe ich den Kettenfürst etwas vermisst, aber dennoch gab es irgendwann eine Wendung, die den (für mich) gewünschten Weg ging. Ach, wie habe ich die Charaktere vermisst. Die Winterseherin fehlte mir auch, ganz extrem, aber die Art, wie sie in diesem Band ihre Rolle spielt ist dennoch sehr gut getroffen.

Wie schon in den Bänden zuvor, wurde ich auf eine große Reise geschickt. Durfte die Welt auf ein neues erkunden und neue Teile kennen lernen. Bei den einen oder anderen wird wirklich die Fantasie des Lesers sehr beansprucht. Durch die beschriebene Anreise dorthin, war dies für mich kein Problem. Ich konnte mich so unglaublich gut einfinden und fand es wirklich mega traurig, dass so mancher Teil nur so "beiläufig" erwähnt wurde. Es hat mich absolut fasziniert, was Hendrik hier geschaffen hatte. Doch dafür müsst ihr das Buch lesen.

Die Flucht aus der Unterwelt ist dem Autor ebenfalls gut gelungen. Absolut gutes Timing. Das Ende gefiel mir ebenfalls sehr gut und schön aufgelöst. Ich weiß gar nicht was ich noch groß zu der Reihe sagen soll. Ich fand sie einfach sehr gut. Für mich waren es auf jeden Fall "Urlaubs"-Bücher, also nichts was ich einfach mal so weg lesen, sondern wo ich richtig dabei sein muss. Das ist aber nicht schlecht, schließlich wollen die grauen Zellen auch was tun. Also: Geht lesen! Punkt. Fertig. Aus.

Fazit:

Der Weltenbau ist einfach grandios, die Charaktere liebevoll ausgearbeitet und die Geschichte rund - klare Empfehlung für alle Fans von Orks, Elben, Zwergen & Co.

Veröffentlicht am 08.01.2020

Jolie

Die geheimen Leben der Schneiderin
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Viel zu lange lag dieses Buch nun. Viel zu oft nahm ich es in die Hand, begann zu lesen und dachte mir, dass ich es doch unbedingt lesen muss. So war dieses Buch mein letztes Werk im Jahr 2019. Wie schon ...

Viel zu lange lag dieses Buch nun. Viel zu oft nahm ich es in die Hand, begann zu lesen und dachte mir, dass ich es doch unbedingt lesen muss. So war dieses Buch mein letztes Werk im Jahr 2019. Wie schon bei "Ich komme mit" war der Schreibstil sehr eigen, aber erfrischend und schön zu lesen. In dieser Geschichte vermisste ich etwas den Tiefgang. Zwar denkt Jolie viel nach und einiges davon bekommt man auch mit, aber dennoch fehlte mir etwas. Interessant finde ich immer wieder diese Gedankengänge zu den Such-Inseraten.

Doch wo blieb die Botschaft? Natürlich regte es zum Denken an. Natürlich lies es mich am Leben der Schneiderin teilhaben. Dennoch, mir fehlte etwas. Vielleicht war es der große Knall am Ende? Das pompöse Finale ganz auf Waldis Art? Ich kann es nicht sagen. Es war auf jeden Fall kein schlechtes Buch, definitiv nicht. Vielleicht lag es einfach daran, dass es ihr Debüt war? Ich weiß es wirklich nicht.

Dennoch, es war erheiternd. Es sorgte für ein schmerzendes Ziehen in der Brust. Denn der Leser erfährt, was die anderen nicht wissen: Die Geheimnisse. Ganz schnell, oder auch ein wenig langsamer, bekommt man vor Augen geführt, wie schnell eine kleine Notlüge zu einem neuen Lebenslauf werden kann, welcher schlussendlich dann zur Stolperfalle wird bzw. werden kann.

Herzlich lachen musste ich dann auch noch über mich selbst. "Lass uns nach Konstanz fahren. Da ist alles viel billiger." - Äh, wie bitte? Ach ja, das Buch spielt ja in der Schweiz.  Tja, da war ich wohl nicht ganz bei der Sache. Auch sonst sorgte die Autorin für den einen oder anderen Lacher, der nicht meiner eigenen Umnachtung geschuldet war. Wie soll ich sagen. Aus meiner laienhaften Sicht, würde ich es als ein Stück unterhaltsame Literatur bezeichnen, welche das Leben der inzwischen gealterten Schneiderin Jolie beschreibt.

Abgesehen von der hübschen Aufmachung des Wunderraum Verlages, fand ich auch die Darstellung der Geschichte gelungen. Keine Kapitel, nur Absätze. Kein Schnick Schnack, einfach aus dem Leben raus. Frau Waldis, bitte hören sie nicht auf zu schreiben!

Fazit:

Nicht vergleichbar mit dem vorherigen Buch, das eigentlich ihr nachheriges Buch war, aber dennoch lesenswert und berührend auf seine Art.

Veröffentlicht am 03.01.2020

Ich wäre dann bereit für den vierten Band.

Die Spiegelreisende
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Ich hab mir jetzt einen Abreißkalender gebastelt. Okay, hab ich nicht, aber ich sollte es tun! Ophelia, oh, wie ich sie liebe. Wie ich den Stil von Christelle Dabos liebe. Also bisher, sorry, gefällt mir ...

Ich hab mir jetzt einen Abreißkalender gebastelt. Okay, hab ich nicht, aber ich sollte es tun! Ophelia, oh, wie ich sie liebe. Wie ich den Stil von Christelle Dabos liebe. Also bisher, sorry, gefällt mir die Reihe ganz klar VIEL besser als "Harry Potter". Für mich sind die Bücher von der ersten bis zur letzten Seite wie Träumen. Diese schier unendliche Vielfalt an Charaktere, Weltgestaltung, das muss man sich mal überlegen. Die Welt, die zerbricht und als Archen durch den Weltraum kreisen. Zudem erfährt man in jedem dieser Bücher etwas neues. Lernte man im ersten Band die Einfachheit der Animisten kennen, so wurde man spätestens im zweiten Band überrollt von den Bewohnern sowie dem Aufbau des Pols und nun geht es nach Babel. Einfach unglaublich. Dann noch de Tochter des Familiengeistes, Viktoria. Meine Güte. Wie kommt man nur auf solche Ideen?! Ehrlich, ich hab keine Ahnung, wie ich sinnvoll etwas zu dem Buch schreiben soll, das mich so restlos begeistert.

Ich versuche es. Bitte seht es mir nach, wenn ich wieder ins Schwärmen gerate. Die Entwicklungen von Ophelia fand ich schlicht und ergreifend phänomenal. Da sie auch in diesem Band noch etwas verhalten ist in so manchen (vielen) Situationen, ist ihr Wandel, eher subtil, somit aber auch sehr authentisch. Sind wir mal ehrlich, aus der grauen Maus wird nicht von heute auf morgen der große Hulk. Sie hat sich im Laufe der Geschichte auf jeden Fall sehr gemausert! Thorn fand ich, ja, wie fand ich ihn denn. Also, ich denke "entzückend" ist tatsächlich ein recht passendes Adjektiv. Er bleibt sich selbst treu, so viel kann ich verraten. Ich hab ihn wirklich sehr lieb gewonnen inzwischen.

Die Wendungen, welche die Geschichte in diesem Buch nimmt, hätte ich so ganz klar nicht erwartet und ich bin auch noch sehr gespannt, ob der weibliche Familiengeist noch eine größere Rolle im nächsten Band bekommt, denn so machte es - zumindest zum Ende hin - den Anschein. Oder ob es einfach Zufall war? Vor allem hoffe ich, dass es noch eine Erklärung zu den Geschehnissen rund um Ophelias "neuer Gabe" gibt, denn zwar finde ich die Idee verdammt gut und auch passend in die Geschichte gewebt, aber ein bisschen fehlt mir hier noch der Input; die Hintergründe oder die Gründe an sich. Außerdem bin ich unfassbar gespannt, wie es mit Viktoria weiter geht.

Wer sich vielleicht erinnert, dies ist die Tochter von Faruk und Berenilde (oder wie auch immer man sie schreibt - wer denkt sich nur solche Namen aus). Im letzten Band lernten wir sie ja nur flüchtig kennen, da sie auf die Welt kam und dann das Buch endete. In diesem Teil bekommt sie sogar eigene Kapitel. Diese sind aus der Sicht des Mädchens geschrieben und entsprechend kindlich sowie oftmals von Unwissenheit geprägt. Jedoch wird auf den Wechsel in die Ich-Perspektive verzichtet, was mir persönlich sehr gut gefiel, da es somit ein gleichbleibendes Lese-Niveau blieb. Ich bin sehr gespannt zu erfahren, ob die kleine Viktoria ihre Art/ Kraft von ihrem Vater geerbt bekommen hat oder ob sie einfach aufgrund der "Kreuzung" ist wie sie ist.

Ihr seht, ich habe doch noch etwas sinnvolles zu äußern und bin selbst schon fast begeistert, wie gut das sogar ohne Spoiler funktioniert. Sicher denke ich mir dann später wieder, dass ganz viele Dinge fehlen, aber ich will ja keinen Roman schreiben. Deswegen kann ich weiterhin nur empfehlen: Lest diese Reihe!

Fazit:

Verhältnismäßig das absolut grausamste Ende, denn der Leser darf noch über ein Vierteljahr warten bis es weiter geht und Frau Dabos hielt es nicht für nötig ein schönes Ende zu hinterlassen wie bei den anderen Bänden. Nein, es musste genau dann enden als es am spannendsten war.
Ganz klare Steigerung der Reihe und selbstverständlich nach wie vor eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.01.2020

Mir war es dann doch etwas zu voll gepackt.

Lieblingsleiche
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Hm, ich weiß nicht ob es jetzt an meiner Krimi & Thriller Flaute lag, aber so wirklich abholen konnte das Buch leider nicht. Zum einen fand ich die Sprünge zwischen den Situationen oft etwas abrupt, zum ...

Hm, ich weiß nicht ob es jetzt an meiner Krimi & Thriller Flaute lag, aber so wirklich abholen konnte das Buch leider nicht. Zum einen fand ich die Sprünge zwischen den Situationen oft etwas abrupt, zum anderen fand ich den Schreibstil bzw. Satzbau teilweise etwas anstrengend. Die eine oder andere Situation war wohl ganz witzig, aber gefühlt war mir vieles einfach zu aufgesetzt. Was mir zusätzlich bitter aufgestoßen hat, dass ich im ersten Drittel schon sicher war zu wissen, wer der Mörder ist und dann auch noch recht behielt.

Mir wurde das Buch als Cosy-Crime beschrieben, aber irgendwie empfand ich es mehr als eine, sorry, voll gestopfte Detektiv Geschichte, denn Mathilda und der Neffe suchen den Mörder anhand der letzten laufenden Fälle und versuchen diese gleichzeitig auch noch zu lösen. Dies führt dazu, dass die Beiden nicht, wie gewohnt, nach dem Mörder suchen, sondern gleichzeitig noch recherchieren was ein Student in seiner Freizeit treibt, der Architekt nebenher anstellt und die EX-Frau unberechtigt Unterhalt erhält. (Kein Angst, diese Informationen spoilern euch nicht wirklich; nur einige Beispiele am Rande.) Mir war das für einen geruhsamen Ablauf etwas zu voll gestopft, besonders, weil der Szenenwechsel auch oft recht plötzlich kam, wie schon erwähnt. Einmal sitzen Sam und Mathilda noch im Büro, im nächsten Moment quatsch Mathilda mit ihrer Freundin Ulla.

Ich muss gestehen, dass diese Dinge auch dazu beigetragen haben, dass ich die letzte Hälfte des Buches eher halbherzig gelesen habe. Zudem fand ich die Liebe zur Queen etwas irritierend. Vielleicht hatte ich auch verpasst wo die Geschichte spielt, aber diese absolute Vergötterung fand ich doch etwas befremdlich, was vielleicht auch daran liegt, dass ich mit dem Königshaus nichts am Hut habe. Alles in allem ist es leider nichts für mich gewesen, wobei ich es nicht zu hundert Prozent dem Buch zuschreiben möchte, da ich eben etwas - hm - wählerisch bin.

Fazit:

Recht durchschaubare Detektiv Geschichte mit Witz und etwas anderen Charakteren.