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Veröffentlicht am 25.03.2020

Schöne Familiengeschichte über mehrere Generationen

Die Kleider der Frauen
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Paris 1940

Estellas Leben als kleine französische Schneiderin der Haute Coture ändert sich schlagartig, als sie einem guten Freund der Familie hilft dringende, wichtige Dokumente für den Kampf gegen die ...

Paris 1940

Estellas Leben als kleine französische Schneiderin der Haute Coture ändert sich schlagartig, als sie einem guten Freund der Familie hilft dringende, wichtige Dokumente für den Kampf gegen die Nazis an den geheimnisvollen Alex weiterzugeben. Nicht nur diese Begegnung mit Alex verändert ihr Leben. Er ist es auch, der ihr nahelegt sofort das Land zu verlassen, da nach dieser Aktion ihr Leben in Gefahr ist. Aber es kommt noch schlimmer. Ihre Mutter drückt ihr Papiere in die Hand und schickt sie nach Amerika mit den Worten, du kannst dorthin, du bist Amerikanerin und lebe deinen Traum, werde eine berühmte Designerin.

Mai 2015

Fabienne trifft in New York bei einer Ausstellung über "Die Schneiderin von Paris" ihre Großmutter Estelle. Diese möchte ihr Unternehmen "Stella Design" gerne in die Hände ihrer Enkelin legen. Auch sie hat früher einmal Kleidung für Frauen entworfen. Jetzt ist sie sich nicht mehr sicher, ob sie gut genug wäre um in die Fußstapfen ihrer Großmutter - der Schneiderin von Paris - zu treten.

Die Situation verändert sich relativ schnell, als Estelle erkrankt. Eigentlich wollte sie ihrer Enkelin noch einige Familiengeheimnisse enthüllen. Fabienne hatte sich über die Geburtsurkunde ihres Vaters gewundert, auf der statt des Namens ihrer Oma und ihres Opas völlig fremde Namen als Eltern standen. Es dauert lange, bis es ihr gelingt alle Geheimnisse ihrer Großmutter zu entschlüsseln.

Das Schöne ist, wir dürfen beim Lesen an der Auflösung der Geheimnisse teilhaben. So erfahren wir viel mehr über das Leben und die Entwicklung von Estelle damals in Paris, als auch später dann in New York. Aber auch das Leben von Fabienne und ihre Spurensuche in Australien und Amerika liest sich wirklich interessant.

Je mehr ich von Estelle erfahren habe, umso mehr hat mich ihr Schicksal berührt. Ganz besonders interessant fand ich dann im Nachwort, dass ein Teil der Geschichte wirklich passiert ist, dass es einige Personen die in ihrem Buch Erwähnung fanden und einen Teil der Hintergrundhandlung ausmachten gegeben hat.

Gut gefallen hat mir auch der Perspektivwechsel bei den beiden Protagonistinnen und wie es der Autorin gelungen ist, beide Handlungsstränge dann geschickt zusammen zu führen.

In diesem Buch geht es nicht nur um Liebe, sondern auch um Familiengeheimnisse, um Spionage und Mode. Diese Mischung liest sich wirklich gut. Der Autorin ist es gelungen eine Spannung zu erzeugen, bei der man gar nicht mehr aufhören will in dem Buch zu lesen.
Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Begeisterung pur!

Gut Greifenau - Goldsturm
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Ich bin zurück in Greifenau und es ist fast so, als wäre ich nie weg gewesen. Es ist die Zeit nach dem ersten Weltkrieg. So langsam spüren die Menschen den Neubeginn. Auch auf Gut Greifenau geht es langsam ...

Ich bin zurück in Greifenau und es ist fast so, als wäre ich nie weg gewesen. Es ist die Zeit nach dem ersten Weltkrieg. So langsam spüren die Menschen den Neubeginn. Auch auf Gut Greifenau geht es langsam bergauf. Konstantin und Rebecca haben aber auch großes Glück. Bei der Finanzierung des Neuanfangs erhalten sie Unterstützung von Julius Urban, dem Mann von Katharina. Hätte Julius nicht mit mehreren Krediten geholfen, wäre das Gut verloren.

Aber auch in der Familie gibt es drastische Veränderungen. Die Verkündung der Schwangerschaft von Rebecca, die damit die Nachfolge von Gut Greifenau sichern würde, sorgt für viel Unruhe in der Familie. Die Geburt des Kindes würde die Auflösung des Fideikommisses mit einer Veränderung des Stimmverhältnisses stark verändern. In der Familie brodelt es.

Aber auch die Angestellten von Gut Greifenau kämpfen mit tiefgreifenden Veränderungen. Die Anzahl der Dienstboten hat sich stark verändert. Alle müssen viel mehr mit anpacken, haben aber plötzlich auch viel mehr Freiheiten als früher. Ganz ungewöhnlich für alle ist der freie Sonntag, das kannten sie so noch nie. Auch privat haben sich die Strukturen geändert. Gerade Albert, der ja eine wichtige Nebenrolle spielt hat seinen Platz gefunden.

Hanna Caspian lässt uns nicht nur an den Ereignissen auf Gut Greifenau, sondern auch in Deutschland von 1919 bis 1923 teilhaben. In dieser Zeit passiert geschichtlich enorm viel in Deutschland und der Welt. Diese Ereignisse werden geschickt in die Handlung mit eingebaut, ohne dass man das Gefühl hat einen Nachhilfekurs in Geschichte zu besuchen.

Besonders gut gefällt mir, wie bei den vorherigen Büchern auch, dass nicht nur das Leben der adligen Familie von Auwitz-Aarhayn beleuchtet wird. Mit viel Liebe berichtet sie auch anschaulich über die Erlebnisse und das Leben der Dienstboten. So bekommt man einen tollen Querschnitt über die damaligen Lebensverhältnisse nicht nur bei den Adligen und bei den sogenannten Neureichen, sondern erfährt auch über die Probleme der arbeitenden und zumeist armen Bevölkerung.

Ich war auch von diesem mittlerweile vierten Teil begeistert und empfehle diesen sehr gerne weiter. Mit viel Freude habe ich auf der letzten Seite bemerkt, dass bereits ein weiteres Buch vorgesehen ist. Das ist auch gut so, denn es sind so viele Dinge offen geblieben und Deutschland bewegt sich ja bereits in die nächste Krise bzw. die nächsten schweren Jahre. Ich freue mich schon jetzt darauf und hoffe, es dauert nicht zu lange.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Erfolgreicher Start in eine Trilogie

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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"Die Anständigen fängt der Teufel am schnellsten".

Genau das passiert Sophia. Sie ist eine erfolgreiche Chemiestudentin im Berlin der zwanziger Jahre. Ihre Pläne für die spätere Übernahme der Drogerie ...

"Die Anständigen fängt der Teufel am schnellsten".

Genau das passiert Sophia. Sie ist eine erfolgreiche Chemiestudentin im Berlin der zwanziger Jahre. Ihre Pläne für die spätere Übernahme der Drogerie und der mögliche Ausbau zu einer Kette sind fest umrissen. Und doch geht alles schief. Naiv und unverdorben lässt sich auf eine Affäre mit ihrem Dozenten ein und wird unerwartet schwanger. Dass dieser sich natürlich nicht von seiner Frau scheiden lassen will und auch den möglichen Skandal fürchtet, macht die Situation für Sophia nicht leichter. Aber dass ihre Eltern sie verstoßen, damit hatte sie so nicht gerechnet. Ihre Freundin Henny ist für sie da und fängt sie auf.

Henny ist es, die ein Engagement in Paris als Tänzerin erhält und sie nimmt Sophia mit nach Paris. Für sie ist es dort als Schwangere sehr viel schwerer Fuß zu fassen. Aufenthaltserlaubnis und Arbeitserlaubnis sind ihre geringsten Probleme. Die Totgeburt ihres Sohnes nimmt ihr jeglichen Lebensmut. Erst ein Gespräch bei Helena Rubinstein eröffnet ihr die Gelegenheit auf ein selbstbestimmtes Leben. Sie macht Sophia ein Angebot, nimmt sie mit nach New York und bietet ihr dort die Chance ihres Lebens.

Da es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Trilogie handelt, wird schnell klar, es gibt zur Geschichte von Sophia noch viel mehr zu erzählen.
Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen und einmal angefangen ist das Buch wie ein Sog, ich konnte und wollte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Mir hat die Geschichte gut gefallen. In diesem Buch hat sich die Autorin ganz auf die Protagonistin Sophia konzentriert. Die Nebendarsteller sind relativ überschaubar, tragen aber wesentlich zur Entwicklung der Geschichte bei. Spannend fand ich den "Puderkrieg" zwischen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden. Hier habe ich im Internet nachgelesen und fand die Bestätigung, dass die Rivalität zwischen beiden Frauen zeit ihres Lebens bestand.

Gekonnt lässt Corina Bomann das Buch enden. Alles ist offen, man ist geradezu bestrebt den nächsten Teil des Buches sofort zu lesen. Leider muss ich damit noch bis Juni diesen Jahres warten. Dann kommt bereits der nächste Teil in den Handel. Ich bin jetzt schon gespannt, ob und wie sich Sophia weiterentwickelt und was noch an Ereignissen auf sie wartet.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Eisige Dornen

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
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Das Buch von Jonas Moström war mein erstes Buch von ihm. Ich wusste, dass es bereits Vorgängerbücher gab, wollte mich aber gerne darauf einlassen. Vielleicht war es die fehlende Kenntnis der vorangegangenen ...

Das Buch von Jonas Moström war mein erstes Buch von ihm. Ich wusste, dass es bereits Vorgängerbücher gab, wollte mich aber gerne darauf einlassen. Vielleicht war es die fehlende Kenntnis der vorangegangenen Bücher, die es mir anfänglich schwer machten in das Buch zu finden. Es hat doch einige Zeit gedauert, bis ich mich in die Handlung einfinden konnte. Auch mit den ermittelnden Kommissaren hatte ich am Anfang so meine Probleme. Hier fand ich das Personenregister ungemein hilfreich und habe dieses auch anfangs viel genutzt.

Worum ging es eigentlich? Der bekannte schwedische Fußballprofi Henrik Bork wird tot aufgefunden. Wie aufgebahrt liegt er da und in seinen Armen eine blaue Rose. Eine Todesursache ist auf den ersten Blick nicht erkennbar. Mysteriös wird es, als zwei weitere Tote gefunden werden. Auffällig dabei ist, dass die Tatorte weit voneinander entfernt in Schweden liegen. Auch sie haben die blaue Rose in ihren Armen und keine erkennbare Todesursache. Für die Lösung dieser ungewöhnlichen Fälle holen sich die Ermittler die Hilfe von Nathalie Svensson, einer führenden Expertin für Psychopathen. Es dauert lange bis die Gerichtsmediziner die Todesursache aller Toten feststellen, die keine natürliche war. Doch wer hatte ein Motiv um die Menschen umzubringen? Gibt es außer den blauen Rosen einen Zusammenhang? Kannten sich die Opfer womöglich?

Die Ermittlungen sind spannend, man muss schon sich schon sehr konzentrieren, um den Faden nicht zu verlieren. Falsche Spuren und jeweils wechselnde Abschnitte sowohl in den Orten, als auch in der zeitlichen Perspektive fordern beim Lesen alles. Aber es lohnt sich. Je weiter die Handlung fortschreitet, umso dramatischer wird es für alle Beteiligten. Überraschend ist dann der Ausgang, völlig anders als erwartet.

Zum Schluss habe ich mit dem Buch, trotz meiner anfänglichen Schwierigkeiten, meinem Frieden gemacht. Von mir gibt es deshalb trotzdem eine Leseempfehlung und 3,5 Lesesterne.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Atemlose Spannung bis zum Ende

Feuerland
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Atemlos, sprachlos und noch immer voller Emotionen bin ich nach diesem Thriller. Der hatte es wirklich in sich.

Aber warum ging es eigentlich? Es gibt mehrere parallele Schauplätze. Gerade am Anfang ...

Atemlos, sprachlos und noch immer voller Emotionen bin ich nach diesem Thriller. Der hatte es wirklich in sich.

Aber warum ging es eigentlich? Es gibt mehrere parallele Schauplätze. Gerade am Anfang musste ich mich sehr konzentrieren, denn ich musste ja erst einmal alle Personen und ihre Geschichte kennenlernen. Und dann natürlich gleich für mich die Frage, wie kann es dem Autor gelingen diese vielen Ereignisse und Personen zu einer Handlung zu vereinen.

Alles beginnt mit einem spektakulären Einbruch in einem teuren Uhrengeschäft in Stockholm. Einige Tage später werden kurz hintereinander zwei Millionäre entführt und nach Zahlung von Lösegeld wieder freigelassen. Kommissarin Vanessa Frank, die eigentlich gerade suspendiert ist, erfährt von diesen beiden Fällen und beginnt zu ermitteln. Ihre anfängliche Vermutung, dass es sich bei den Entführungen um Taten der Legion - einer neuen Gang des organisierten Verbrechens in Stockholms Unterwelt scheint sich nicht zu bewahrheiten.
Parallel dazu spielt die Handlung in einer Klinik in Chile in der Colonia Rhein, wo für Reiche aus aller Welt Organtransplantationen auf Bestellung stattfinden.

Doch wie sollen diese verschiedenen Handlungsstränge zusammenkommen, haben sie überhaupt etwas miteinander zu tun?

Wie ich eingangs schon geschrieben habe, ist dieser Thriller unglaublich. Mit psychologischer Raffinesse gelingt es dem Autor die Spannung von Kapitel zu Kapitel zu steigern. Die Handlung ist fesselnd, dramatisch und entwickelt einen verführerischen Sog. Einen großen Anteil daran haben auch die Protagonisten. Vanessa Frank ist eine ungewöhnliche Kommissarin, die trotz ihrer Suspendierung ihren Beruf als Berufung ansieht. Aber auch Nicolas Paredes ist als Protagonist interessant. Denn obwohl er ein Verbrechen begeht, hat er doch in meinen Augen sehr viel Sympathie und ich hoffte bis zum Schluss, dass es für ihn gut ausgeht.

Von mir gibt es für diesen wirklich unglaublich spannenden und aufregenden Thriller eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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