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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2019

Unvorstellbar

Liebes Kind
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"Er macht den Tag und die Nacht". Er sagt: "Die Toilettenbenutzung ist für sieben Uhr morgens vorgesehen, zwölf Uhr dreißig, siebzehn und zwanzig Uhr!" Alles ist extrem streng geregelt. Beim Lesen dieser ...

"Er macht den Tag und die Nacht". Er sagt: "Die Toilettenbenutzung ist für sieben Uhr morgens vorgesehen, zwölf Uhr dreißig, siebzehn und zwanzig Uhr!" Alles ist extrem streng geregelt. Beim Lesen dieser Anordnungen sträuben sich bei mir bereits die Nackenhaare und ich bekomme eine Gänsehaut. Und es kommt noch schlimmer.

Als eine junge Frau nach einem Verkehrsunfall mit ihrer kleinen Tochter in die Klinik eingeliefert wird, gehen alle von einem normalen Verkehrsunfall aus. Jedoch wird schnell klar, dass ist es auf keinen Fall. Die junge Frau, die keinerlei Ausweispapiere bei sich hat, ähnelt der jungen Studentin Lena Berg welche vor Jahren spurlos nach einer Party in München verschwand. Als deren Eltern emotional aufgewühlt zur Identifizierung kommen, stellen sie schnell fest, das die junge Frau nicht ihre Tochter ist. Aber das kleine Mädchen, was bei ihr war, sieht genauso aus wie Lena.

In Rückblenden, interessant erzählt von Hannah dem kleinen Mädchen und der jungen Frau, erfahren wir von einem Leben abseits der Gesellschaft, allein im Wald. Dort leben sie als Familie, zusammen mit Jonathan dem kleinen Bruder von Lena. Sie sind eingesperrt und werden vom Vater mit allem notwendigen versorgt. Aber sie sind eingesperrt und unterliegen strengsten Regelungen durch den Vater, die bei Nichtbeachtung zu erheblichen Strafen führen.

Die Autorin zeichnet mit ihrem Thriller ein Szenario auf, dass man sich eigentlich kaum vorstellen kann. Und doch hört man immer wieder in den Nachrichten von Fällen in denen genauso etwas passiert. Ihr gelingt es den Schrecken der Protagonisten und ihre Gedanken sehr detailreich darzustellen, so dass man deren Handlungen durchaus nachvollziehen kann.

Für mich war das ein überzeugendes Thrillerdebüt von Romy Hausmann. Ich bin jetzt schon gespannt auf die folgenden Bücher. Dieses Buch hat mich absolut überzeugt und ich gebe eine unbedingte Leseempfehlung aus und verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Leider schon vorbei

Gut Greifenau - Morgenröte
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Das ist nun schon der letzte Teil der Trilogie um Gut Greifenau. Hanna Caspian hat an die losen Enden, die gerade im letzten Band entstanden sind, hervorragend angeknüpft. In der letzten Phase des 1. Weltkriegs ...

Das ist nun schon der letzte Teil der Trilogie um Gut Greifenau. Hanna Caspian hat an die losen Enden, die gerade im letzten Band entstanden sind, hervorragend angeknüpft. In der letzten Phase des 1. Weltkriegs ist vieles im Umbruch und Aufruhr. Das geht auch an den Bewohnern des Gut Greifenau nicht spurlos vorbei. Sowohl viele der Bediensteten des Gutes, als auch die Söhne der Grafenfamilie sind im Krieg und niemand weiß, ob sie sich alle wiedersehen. Die Einschränkungen im Leben werden auch auf dem Gut deutlich. Die finanzielle Situation wird immer desaströser. Wirtschaftlich scheint das Gut am Ende zu sein. Ein möglicher Ausweg aus dieser Situation ist immer noch die Heirat zwischen der jüngsten Tochter Katharina und dem Neffen des Kaisers Ludwig von Preußen. Diese Heirat kann die Rettung für alle bedeuten.

Das ist einer der bedeutenden Handlungsstränge, der sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht und einem beim Lesen immer mitfiebern lässt. Aber auch die Liebe zwischen Konstantin und Rebecca, kann sie ein gutes Ende finden?

Hanna Caspian ließ uns aber auch am Leben aller auf dem Gut befindlichen Personen teilhaben. So haben wir nicht nur aus dem Leben von Wiebke, dem Hausmädchen erfahren dürfen, sondern auch von Albert Sonntag, dem Kutscher. Und das sind nur einige von Vielen. Alle haben ein ganz persönliches Schicksal bzw. Geheimnis. Aber auch die Alltäglichkeiten des Lebens, die Gedanken und Gefühle aller Protagonisten bleiben nicht auf der Strecke. Wie sie mit den Entbehrungen und Einschränkungen in dieser schweren Zeit umgehen – es liest sich unwahrscheinlich interessant. Die Einbeziehung der geschichtlichen Ereignisse, insbesondere dem Einfluss der Oktoberrevolution und dem 1. Weltkrieg, gibt dem Ganzen eine besondere Note. Einiges wusste ich über die damalige Zeit, aber noch viel mehr konnte ich durch dieses Buch erfahren. Vor allem auch darüber, wie es den Beteiligten gelang mit dieser für sie so schweren Zeit umzugehen und diese bestmöglich zu überstehen.

Eigentlich bin ich traurig, dass es schon vorbei ist. Hier könnte ich mir gut noch eine Fortsetzung vorstellen. Es gibt bestimmt noch so viel zu erzählen. Liebe Hanna Caspian, vielleicht fällt Dir ja noch einiges dazu ein?!

Mir hat die Trilogie sehr gut gefallen. Aber ich gebe gern den Tipp die Bücher der Reihe nach zu lesen, es lohnt sich wirklich. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne und natürlich die ausdrückliche Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Toller Serienstart

Bad Bachelor
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Wie wäre es, wenn man sein Date, also den Mann mit dem man verabredet ist, nachträglich in einer App bewerten kann? Damit haben andere Frauen, mit denen er sich vielleicht nach Dir trifft, schon mal einen ...

Wie wäre es, wenn man sein Date, also den Mann mit dem man verabredet ist, nachträglich in einer App bewerten kann? Damit haben andere Frauen, mit denen er sich vielleicht nach Dir trifft, schon mal einen Voreindruck und können so entscheiden, ob das der richtige Mann für sie wäre!

Darcy Greer, engagierte Bibliothekarin in New York, ist nach ihrer geplatzten Hochzeit vor einem Jahr immer noch nicht bereit für eine neue Beziehung. Ihre Freundinnen ermuntern sie sich endlich wieder in den Markt zu stürzen. „Vergiss ernsthafte Beziehungen, gönne dir ein bisschen Spaß. Du hast es dir verdient.“ Dabei stolpert sie über die Bad Bachelor App. Hier steht an erster Stelle Reed McMahon, der von allen Frauen am schlechtesten bewertet wird, aber wohl der heißeste Single in New York ist. Der ist auf keinen Fall etwas für sie, findet Darcy. Er sieht viel zu gut aus. Umso erstaunter ist sie, als sie auf der Suche nach Sponsoren für die Bibliothek plötzlich Reed McMahon gegenüber steht. Bei ihrer ersten Begegnung merken beide, da ist plötzlich dieses Gefühl für den anderen, diese Anziehungskraft, die man nicht begreifen kann.
Ob aus den beiden, so verschiedenen Menschen mit den so unterschiedlichen Vergangenheiten etwas werden kann, lest selbst. Mir hat dieses Buch gefallen. Kurzweilig waren die einzelnen Abschnitte. Interessant wie die beiden Protagonisten agiert haben, wie sie sich entwickelt haben und vor allem spannend wie die Autorin die Konflikte der beiden dargestellt hat.

Von mir gibt es verdiente vier Lesesterne und natürlich eine Buchempfehlung.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Spannend geht es weiter

Gut Greifenau - Nachtfeuer
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Nahtlos geht es mit dem zweiten Band über das Gut Greifenau und seine Bewohner weiter. Der Beginn des ersten Weltkriegs hinterlässt auch in Greifenau Spuren. Nikolaus, der mittlere Sohn zieht voller Optimismus ...

Nahtlos geht es mit dem zweiten Band über das Gut Greifenau und seine Bewohner weiter. Der Beginn des ersten Weltkriegs hinterlässt auch in Greifenau Spuren. Nikolaus, der mittlere Sohn zieht voller Optimismus in den Krieg. Das er dabei gleich zu Kriegsbeginn auf seinen russischen Cousin Fjordor auf dem Schlachtfeld trifft, lässt ihn die Grauen des Krieges sehr schnell miterleben. Auch Konstantin, der älteste Sohn wird eingezogen. Lediglich Alexander ist durch seine Verletzung erst einmal vom Kriegsdienst befreit.

Je weiter der Krieg voranschreitet, umso mehr merken auch die Bewohner des Gutes die Beschränkungen und Einschränkungen. Für Vergnügungen und Reisen ist aber immer noch genügend Geld da. Auch der ursprüngliche Plan von Feodora ihre Tochter Katharina mit dem Neffen des Kaiser zu verheiraten, ist nach wie vor aktuell. Aber es ist auch eine Veränderung zu spüren. Katharina lehnt die Verbindung mit Ludwig von Preußen ab und sucht nach Möglichkeiten, um das zu verhindern. Hilfe erhält sie dabei von Rebecca, der Lehrerin. Sie unterstützt Katharina in ihrem Wunsch nach weiterer Bildung und sogar einem eventuellen Medizinstudium.

Auch die Bediensteten des Gutes, die fast zur Familie gehören, haben mit Einschränkungen und familiären Sorgen zu kämpfen. Gerade für sie ist in dieser Zeit besonders schwer. Genau diese Ereignisse und Geschehnisse machen das Buch so lesenswert. Die Erzählung über eine Zeit, von der heute kaum noch jemand etwas weiß, gespickt mit historisch belegten Ereignissen, lassen einen nur ansatzweise von den Entbehrungen und Leiden der Menschen auf der einen Seite ahnen. Auf der anderen Seite in der Familie des Grafen ist von Entbehrungen kaum etwas zu spüren. Nur wer wirklich im Krieg kämpft, wie Konstantin und Nikolaus, wissen um das Grauen.

Ich finde dieser zweite Band war noch um ein Vielfaches spannender und erlebnisreicher als der erste. Ich habe mich hervorragend unterhalten gefühlt. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne und die Empfehlung an alle Liebhaber dieses Genres. Lest die Geschichte von Gut Greifenau!

Veröffentlicht am 26.01.2019

Auf der Suche nach der Wahrheit

Dunkelmädchen
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Was ist das für ein Gefühl, wenn eine Mutter merkt, dass das Kind welches sie gerade eindringlich ruft, nicht ihr Kind ist. Und alle, auch der eigene Ehemann behaupten, das ist auf jeden Fall Julia. Elena ...

Was ist das für ein Gefühl, wenn eine Mutter merkt, dass das Kind welches sie gerade eindringlich ruft, nicht ihr Kind ist. Und alle, auch der eigene Ehemann behaupten, das ist auf jeden Fall Julia. Elena weiß nicht mehr, was sie glauben soll. Sie weiß auch nicht, woher dieses fremde Gefühl Julia gegenüber herkommt. Liegt es vielleicht an diesem unheimlichen Urlaubsort in einer alten Burganlage? Und wo ist eigentlich die Mütze von Julia geblieben? Es war die einzige, die sie sich hat aufsetzen lassen. Auch die Kette mit dem Löwenanhänger, die sich selbst gekauft hatte, ist verschwunden. Elena hat das eigenartige Gefühl, das irgendetwas nicht stimmt. Auch der Besuch bei einer Therapeutin bringt sie nicht wirklich weiter. Die Medikamente, die sie von ihr erhält, machen sie schläfrig und dämmen ihre Gedanken völlig ein. Sie funktioniert, aber alle Emotionen, alle Erinnerungen sind mit den Tabletten verschwunden. Sie beschließt dem Geheimnis um Julia und ihren fehlenden Erinnerungen auf die Spur zu kommen.

Die Autorin schafft es auch in diesem Buch, dass nur durch ihre Worte und das beschriebene Geschehen Spannung aufkommt. Man spürt während des Lesens förmlich die Ohnmacht, die Hilflosigkeit von Elena. Es gelingt ihr auf den Punkt die Verzweiflung Elenas darzustellen. Und man ist selbst am Überlegen, was eigentlich passiert sein könnte - ohne des Rätsels Lösung jemals näher zu kommen.

Ich bin, wie bei allen Büchern von Leonie Haubrich, begeistert von diesem Thriller und empfehle ihn auf jeden Fall sehr gerne und unbedingt weiter! Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.