Profilbild von YumikoChan

YumikoChan

aktives Lesejury-Mitglied
offline

YumikoChan ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit YumikoChan über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2020

Wie Du mir, so Ich dir!

Ich bin der Sturm
0

So oder zumindest so ähnlich, könnte der Leitspruch für das neue Buch von Michaela Kastel lauten. Denn in Ich bin der Sturm verübt eine Junge Frau Rache für all das, was ihr in jahrelanger Gefangenschaft ...

So oder zumindest so ähnlich, könnte der Leitspruch für das neue Buch von Michaela Kastel lauten. Denn in Ich bin der Sturm verübt eine Junge Frau Rache für all das, was ihr in jahrelanger Gefangenschaft angetan worden ist…

Inhaltsangabe:
Cineastisch, Düster, Soghaft Madonna ist ein Geist, eine Namenlose, ihre Zelle trägt die Nummer 13. Ohne jede Hoffnung muss sie Nacht für Nacht Unvorstellbares über sich ergehen lassen. Doch Madonna ist zäh. Und geduldig. Denn sie weiß: Sie muss zurück zu den Anfängen ihres Martyriums, um es zu beenden. Als ihr endlich die Flucht gelingt, begibt sie sich auf eine gnadenlose Odyssee, immer nur ein Ziel vor Augen: Rache. Doch überall lauert Gefahr, und auch ihre Peiniger sind ihr bereits auf den Fersen, und irgendwann muss sie sich die Frage stellen: Soll sie weiter fliehen oder sich ihren Dämonen stellen?

Die Hauptprotagonisten: ~VORSICHT SPOILER~

Madonna:
Madonna lebt seit ihrem dreizehnten Lebensjahr in Gefangenschafft. An ihr voherriges Leben erinnert sie sich nicht. Gemeinsam mit anderen Leidensgenossinnen muss sie stets das tun, was von ihr verlangt wird. Eines Tages aber, gelingt ihr die Flucht und sich macht sie auf zu einem gnadenlosen Rachefeldzug.

Shark:
Shark war einst Madonnas Geliebter, der sie in seinem Bordell dem „Funkhaus“ arbeiten ließ und sich um sie kümmerte, als sie niemanden mehr hatte. Doch irgendwann war auch dies vorbei und er „verkaufte“ Madonna an ein paar zwielichtige Typen, die sie entführten und einsperrten…

Star:
Star ist ein junger, gutaussehender Mann, der im „Funkhaus“ arbeitet, als es Madonna schon längst nicht mehr tut. Als sich die beiden während Madonnas Rachefeldzug kennenlernen, begleitet er sie auf ihrer weiteren Reise. Er ist stumm und benutzt später stets Stift und Block, um mit seiner Gefährtin zu kommunizieren.

Moonlight:
Moonlight ist Stars jüngere Schwester. Sie kann nicht nur nicht reden, sondern ist auch taub und bedient sich der Gebärdensprache um mit ihrem Bruder und Madonna zu kommunizieren.
Trotz ihres Handicaps ist sie sehr schlau und gewitzt.

Der Polizist:
Dieser junge Herr, der Madonna anfangs schon einmal geholfen hat, entpuppt sich als leitender Polizist im Fall des Funkhauses. Er will Madonna auch weiterhin helfen und hat ganz eigene – persönliche Motive – hinter die bösen Machenschaften dieses Bordels und auch die des „Schlachthauses“ zu kommen...

Meine Meinung: ~VORSICHT SPOILER~
Zuallererst: Ich liebe Michaela Kastel. Das ist immer noch unwiderruflicher Fakt.
Da ich bisher (fast) alle Bücher von ihr gelesen habe, durfte natürlich auch ihr Neues nicht in meinem Besitz fehlen. Und mit Ich bin der Sturm hat sie mir ein Weiteres mal absolut bewiesen, warum ich sie so sehr schätze, bewundere und ihre Geschichten für alle Zeit etwas einzigartiges, Besonderes für mich bleiben.
Ihre Protagonisten fielen – meiner Meinung nach - stets positiv aus dem Rahmen.
Auch Madonna ist eine jener Hauptprotagonistinnen, deren Emotionen, Beweggründe und Gefühle ich zu 100 % nachempfinden und verstehen konnte. Sie ist stark, fokussiert, zielstrebig. Um, ihr nach Vergeltung dürstendes Herz, zu stillen ist sie bereit so einiges zu tun und hinterlässt auf ihrer Odyssee eine Spur aus jeder Menge Blut und Tränen. Nicht selten erinnerte mich ihre Figur an diverse junge Frauen aus Rap and Revenge – Filmen, wie „MARTYRS“ oder auch „I SPIT ON YOUR GRAVE“. Allein schon diese Tatsache ließ mich die Geschehnisse aufsaugen, wie die Luft, die man zum Atmen braucht, zeigt aber gleichzeitig auch, dass dieses Thema ganz sicher nichts für schwache Nerven ist.
Der Schreibstil der Autorin ist – wie immer – großartig. Wie sie es mit wenigen Sätzen schafft, die Fantasie des Lesers anzukurbeln, ohne dabei je auch nur einmal zu sehr ins Detail zu gehen, ist für mich eine mehr als große Meisterleistung. Ihre präzise Wortwahl und wie sie das Zusammenspiel, der handelnden Figuren darstellt sind absolut wunderbar.
Letztendlich ist zu sagen, dass die Autorin nicht nur versucht sich mit jedem neuen Buch zu übertreffen, sondern dies auch schafft. Die blutige Reise der Madonna gehört definitiv wieder zu meinen Jahreshighlights...

Mein abschließendes Fazit:
Ein kleines, großes Meisterwerk! Die Geschichte einer Frau, die am Ende nur eines wollte: Rache!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.09.2020

So viel mehr, als man erwartet. Ein unglaublich tolles Jugendbuch, das zeigt, dass die Macht der Worte oft deutlich überschätzt wird...

Still!
0

Wenn man ein Buch in die Hand nimmt und anfangs eigentlich gar nicht viel dahinter vermutet und dann aber doch eindeutig mehr bekommt, als man erwartet hat, dann ist das – meiner Meinung nach – einer der ...

Wenn man ein Buch in die Hand nimmt und anfangs eigentlich gar nicht viel dahinter vermutet und dann aber doch eindeutig mehr bekommt, als man erwartet hat, dann ist das – meiner Meinung nach – einer der schönsten Leseerlebnisse überhaupt...
Und genauso verhielt es sich für mich bei Still von Dirk Pope.

Inhaltsangabe:
Mariella redet nicht, nicht mit der Mutter, dem Vater, nicht mit den Goldfischen, den Lehrern oder Mitschülern. Weil ihre Eltern sich getrennt haben. Weil niemand sie verstehen will. Und weil ohnehin zu viel geredet wird. Je lauter es um sie herum wird, desto leiser wird sie. Mariellas Stille eckt an und fordert heraus. Keiner darf einfach so anders sein. Zum Glück ist da Stan, der gehörlos ist und Mariella akzeptiert, so wie sie ist. Gemeinsam mit ihm findet Mariella eine eigene Sprache. Die Begegnung der beiden bestärkt sie darin, bei sich zu bleiben und schließlich ihre Stimme doch wieder zu erheben....

Die Hauptprotagonisten: ~VORSICHT SPOILER~

Mariella:
Mariella ist zwischen 14 – 16 Jahre alt und redet seit der Trennung ihrer Eltern kein einziges Wort mehr. Weder mit ihrer Mutter, noch mit ihrem Vater. Freunde hat sie keine, weil sie alle für seltsam und durchgeknallt halten. Als sie Stan kennenlernt, blüht sie zum ersten Mal etwas auf...

Stan:
Stan ist ein gehörloser Jugendlicher, dem Mariella auf einem Aussichtsturm zum ersten Mal begegnet. Die beiden freunden sich sehr schnell an, weil tan Mariella so akzeptiert wie sie ist. Die beiden finden einen gemeinsamen Weg miteinander zu kommunizieren...

Mariellas Eltern:
Mariellas Mutter kommt schon lange nicht mehr an ihre Tochter dran und ist mit ihrem Schweigen restlos überfordert. Der Vater interessiert sich kaum für die Belange seiner Exfrau, kann mit seiner Tochter im Grunde auch nicht viel anfangen und ist im Allgemeinen auch ein ziemlicher Idiot...

Joao:
Joao ist ein Resturantbesitzer, der ebenfalls gehörlos ist. Mit seinem friedfertiges Wesen und seiner herzliche Art, kommt er bei den Menschen trotz seines Handicaps gut an. Das mag auch daran liegen, dass er seinen Job und das bewirten seiner Gäste mehr als alles andere liebt...

Isabell & Torben:
Isabelle und Torben sind zwei Mitschüler von Mariella, die ganz besonderen Gefallen daran gefunden haben sie zu ärgern, zu trietzen und zu mobben. Dabei scheint es ihnen auch egal, wie weit sie damit gehen...

Frida:
Fida ist die Schwester von Stan und ebenfalls eine Mitschülerin von Mariella. Auch sie ist kein Fan der vielen Worte, wenngleich sie trotzdem spricht, wenn ihr danach ist.

Meine Meinung: ~VORSICHT SPOILER~
Was für ein Buch! Obwohl Still von Dirk Pope nur 188 Seiten umfasst, erzählt die Geschichte von Mariella so intensiv vom Leben einer nicht redenden Teenagerin, wie es ein 400 Seiten dicker Schinken nicht hätte tun können...
Mariella ist stumm. Sie bleibt (zumindest die meiste Zeit) auch stumm. Und das nicht etwa, weil sie nicht sprechen kann – oh sie könnte, wenn sie wollte – doch sie will einfach nicht. Hat, ausschlaggebend durch die Trennung ihrer Eltern entschieden, dass in der Welt schon genug unnützes Zeug geplappert wird, dass Worte ihr in gesprochener Form zwar nicht egal sind, dass sie ihr aber einfach nichts geben. Sollen sich doch andere den Mund fusselig labern, während sie nur nickend oder kopfschüttelnd daneben sitzt und sich ihren Teil dazu denken kann...
Da wären wir auch schon beim zündenden Thema. Gedanken. Denn auch, wenn Mariella nicht spricht, dessen Umstand mich fast wahnsinnig gemacht hat, weil ich die ganze Zeit nach einem WARUM gesucht habe, so denkt sie umso mehr. Und das auf so großartige und fantastische Weise, dass ich immer kaum fassen konnte, dass diese unlogischen, logischen Sätze, Methaphern und Überlegungen eigentlich aus dem Kopf eines einzigen Autors kommen. Aber es ist so! Und vor soviel Kreativität ziehe ich echt meinen imaginären Hut...
Mariella muss in ihrem Umfeld mit viel Inakzeptanz klar kommen: Die Mutter und Lehrer total überfordert. Der Vater nicht im Mindesten interessiert und die Schüler mobben sie größtenteils in Grund und Boden. In dieser Hinsicht zeigt der Roman gut auf, welche Lücken und Fehler es hinsichtlich des Thema Mobbings (leider) immer noch gibt. Lehrkräfte, die so etwas nicht ernst nehmen und lieber einfach wegschauen...
Dann kommt Stan ins Spiel, der tatsächlich nicht redet, weil er es nicht kann. Er ist stumm. Zwischen diesen beiden (fast noch) Kindern, baut sich so eine faszinierende, wie auch innige Freundschaft auf, dass ich in manchen Momenten fast schon immer geglaubt habe, dass das doch nicht lange gut gehen kann. Aber es kann. Die beiden entwickeln ein tolles, wenn auch banales System miteinander zu kommunizieren und genau das macht ihr Zusammenspiel so sehr einzigartig...
Dirk Popes Schreibstil ist so überwältigend und positiv aus dem Rahmen fallend, wie bei keinem anderem. Segnete man ihn mit soviel Talent? Wurde es ihm in die Wiege gelegt? Ich glaube schon! Auf jeden Fall wird es mich dazu bewegen in Zukunft noch sicher noch einige Werke des Autors in die Hand zu nehmen...
Ein Jugendbuch, dass seine Einzigartigkeit hinter einem hübschen Cover zu verstecken weiß und sich dabei heimlich, still und leise in das Herz des Lesers schleicht...

Mein abschließendes Fazit:
So viel mehr, als man erwartet. Ein unglaublich tolles Jugendbuch, das zeigt, dass die Macht der Worte oft deutlich überschätzt wird...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.09.2020

Auf ins Abenteuer...

Laid-back Camp 1
0

Auf, auf in ein Abenteuer in freier Wildnis...Packt die Zelte ein, rafft die Schlafsäcke und die Klappstühle zusammen und ab geht’s ins Laid Back Camp.

Inhaltsangabe:
Eine Auszeit in der Wildnis Das Zelt ...

Auf, auf in ein Abenteuer in freier Wildnis...Packt die Zelte ein, rafft die Schlafsäcke und die Klappstühle zusammen und ab geht’s ins Laid Back Camp.

Inhaltsangabe:
Eine Auszeit in der Wildnis Das Zelt am ruhigen See, den Fuji direkt im Blick: Rin liebt es zu campen! Doch ihre ruhige Auszeit wird jäh unterbrochen, als die lebhafte Nadeshiko auf einem Fahrrad an Rins Campingplatz vorbeikommt. Eine Suppe am Fuße des Fuji schmeckt besser zu zweit. Es ist der Beginn einer Freundschaft … und der Auftakt zu vielen neuen Abenteuern beim Campen an Japans schönsten entlegenen Orten!

Die Hauptprotagonisten: ~VORSICHT SPOILER~

Rin:
Rins größtes Hobby ist das Campen. Vorzugsweise alleine zieht es sie an die wunderschönsten Orte in ganz Japan. Sie wirkt ziemlich kühl, taut durch die Begegnung mit Nadeshika aber langsam auf...

Nadeshika:
Nadeshika begegnet Rin am Berg Fuji, als diese dort grade ihr Zelt aufgeschlagen hat. Mit ihrer etwas tollpatschigen und energischen Art, ist sie das genaue Gegenteil von Rin. Trotzdem entwickelt sich zwischen den beiden eine zarte Freundschaft.
Nach dem Zusammentreffen mit Rin möchte Nadeshika unbedingt in den Outdoor – Club ihrer Schule...

Aoi:
Aio ist eines der beiden Mitglieder des Outdoor – Clubs. Auch, wenn es über sie noch nicht zuviel zu sagen gibt, so scheint sie ein sehr ruhiges und ausgeglichenes Mädchen zu sein...

Chiaki „Aki“:
Aki, die eigentlich Chiaki heißt, ist das zweite Mitglied im Outdoor – Club der Schule. Sie kommt auf den ersten Blick nicht nur etwas nerdig, sodern auch streng daher...
Dabei hat sie ihr Herz am rechten Fleck...

Meine Meinung: ~VORSICHT SPOILER~
Also erst einmal, liebe ich den „MangaCult“ - Verlag dafür, dass er den Mangafans unter uns ab und an die Chance einräumt, auch mal japanische Comics in Leserunden zu gewinnen. Dank ihnen durfte ich schon so viele tolle Manga lesen und in jeden einzelnen hatte ich mich auf den ersten Blick verliebt... <3 <3 <3
Nicht anders verhielt es sich bei dem ersten Band zu Laid Back Camp von Afro. Dieser Manga ist von der ersten bis zur letzten Seite einfach so extrem niedlich. Besonders Nadeshiko schlich sich mit ihrer tolpatschigen und vergesslichen Art super schnell in mein kleines großes Herz. Auch Rin fand ich mit ihrer kühlen Art ziemlich cool. Sie ist einfach der typische Einzelgänger, das geborene Solo – Camp Girl. Wie sie sich aber beim ersten Zusammentreffen der Beiden um Nadeshiko kümmert, ist einfach nur Zucker... und man merkt von Kapitel zu Kapitel, wie sehr sie doch eigentlichen an dem verpeilten rosa Drops hängt...
Aoi und Aki sind super lustig. Angefangen damit, was sie alles tun, um den perfekten Outdoor - Club zu gründen und Nadeshiko versuchen die Grundlagen des campens beizubringen...
Auch, wenn ich mit dem Thema „Campen“ absolut nichts am Hut habe, bekommt man durch unsere vier Mädels - die einem als Leser auch immer wieder beibringen, was es zwingend benötigt, um einen gelungenen Campingausflug zu unternehmen - auf jeden Fall Lust dem ganzen noch einmal eine Chance zu geben...
Ich freue mich wahnsinnig auf Band 2, der bereits bestellt ist und die Reihe hoffentlich bald perfekt fortführen wird...
Des Weiteren erhoffe ich mir, dass der gleichnamige Anime es bald nach Deutschland schafft, denn ich habe mir die erste Episode mit deutschem Untertitel auf Youtube ansehen können. Und die war nicht minder süß, als ihre Mangavorlage...

Mein abschließendes Fazit:
Sooo ein süßer Manga, der einem total Lust macht selbst in die große, weite Welt hinaus zu ziehen, um die Seele baumeln zu lassen...<3 <3 <3.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.09.2020

Das Schicksal und seine unüberwindbaren Tücken...

Vielleicht auf einem anderen Stern
0

Genau genommen habe ich ja schon gefühlt hundert Millionen Bücher gelesen, die mich emotional ergriffen, tiefgründig berührt und einfach nur begeistert haben.
Doch nie trafen alle drei Punkte so sehr auf ...

Genau genommen habe ich ja schon gefühlt hundert Millionen Bücher gelesen, die mich emotional ergriffen, tiefgründig berührt und einfach nur begeistert haben.
Doch nie trafen alle drei Punkte so sehr auf eine Geschichte zu, wie bei Vielleicht auf einem anderen Stern von Karen Raney...

Inhaltsangabe:
Endlich ist Eves Leben genau so, wie sie es sich immer vorgestellt hat. Sie ist Kuratorin in einem Museum, hat einen liebevollen Partner an ihrer Seite und eine Tochter, die ihr das Wichtigste ist. Doch dann wird Maddy schwer krank. Hungrig nach Leben muss die Sechzehnjährige schnell erwachsen werden – und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater, der von ihrer Existenz nichts weiß. Eve erkennt, dass sie Maddy immer vor allem beschützen wollte. Vieles hat sie ihr deshalb verschwiegen. Nun bricht sich das Ungesagte unaufhaltsam Bahn, und je weiter Maddy sich entfernt, desto klarer wird Eve, dass sie nicht alles in der Welt kontrollieren kann.

Die Hauptprotagonisten ~VORSICHT SPOILER~

Eve:
Eve ist zu Beginn des Romans 43 Jahre alt und hat einen unheimlich großen Schicksalsschlag zu verarbeiten. Sie ist die Mutter von Maddy und mit ihrem neuen Partner besitzt sie ein Haus am See. Zu ihrer Tochter hat sie ein unglaublich inniges Verhältnis, dass noch intensiver wird, als Maddy schwer krank wird....

Maddison „Maddy“:
Maddy ist 16 Jahre alt, als sie schwer an Krebs erkrankt. Sie ist eine lebensfrohe Teenagerin, die sich von ihrer Krankheit nicht unterkriegen lässt. Sie hat nicht nur ein besonderes Verhältnis zu ihrer Mutter, sondern auch zu ihren Großeltern und besitzt eine Radgollkatze namens Cloud...

Robin:
Robin ist der neue Lebenspatner an Eves Seite, der sich auch mit Maddy, als seine Stieftochter wunderbar versteht und selbst dann noch bleibt, als Maddy schwer krank wird...

Rose & Walter:
Rose und Walter sind Eves Eltern und somit Maddys Großeltern. Die Vier haben eine Verbindung inne, die ganz Besonders anmutet. Gerade zwischen Rose und Maddy spürte man dieses Band sehr deutlich. Zudem ist Rose dem Glauben an Gott sehr zugetan...

Vicky & Fiona:
Vicky und Fiona sind Maddys beste Freundinnen, die sie häufig zu Hause besuchen kommen, als sie nicht mehr zur Schule gehen kann. Während Fiona eher etwas ruhiger ist und für mich – nicht nur vom Aussehen her – die Bezeichnung „Der Engel, der vom Himmel kam.“, verdient hätte, ist Vicky, die etwas flippigere, die des Öfteren auch mal mehrere Verehrer gleichzeitig hat...

Sam:
Sam ist ein guter Freund von Maddy und später auch ihr fester Freund. Er liebt Maddy aufrichtig und dabei ist es ihm egal, ob sie an Krebs erkrankt ist. Mit Fiona und Vicky versteht er sich ebenfalls sehr gut...

Antonio:
Antonio ist Maddys leiblicher Vater, der Eve verlassen hat, als sie mit Maddy schwanger war. Angeblich wollte er nie Kinder...

Norma:
Norma ist die Nachberin von Eve und Robin am Haus am See. Nach Eves Schicksalsschlag ist sie größtenteils diejenige, die Eve wieder aufbaut und mit Rat und Tat zur Seite steht...

Alison:
Alison ist Eves Kollegin im Kunstmuseum und eine ganze Ecke jünger als sie. Sie lacht kaum und ist auch sonst eher ein sehr ungeselliger Mensch, der oft redet ohne an die Konsequenzen zu denken...

Meine Meinung: ~VORSICHT SPOILER~
Ich kann nicht anders. Ich muss es einfach so sagen: Ich liebe dieses Buch aus dem tiefsten Inneren meines Herzens heraus. Ehrlich!
Schon von Beginn an war diese Geschichte ein absoluter Pagetuner für mich, den ich kaum zur Seite legen konnte. Gekonnt und ein großes Stück poetisch nimmt uns Karen Raney mit auf eine Reise auf der wir Eve und Maddy kennen lernen dürfen. Mutter und Tochter, die eine unglaublich innige Beziehung zueinander haben, die jedoch einen kleinen Knacks weg bekommt, als Maddy anfängt nach ihrem leiblichen Vater zu suchen...
Maddison ist eine wunderbare Hauptprotagonistin, die ihr Schicksal auf absolut tolle Weise annimmt und damit umgeht. Sie und auch ihre Gedanken sind für ihr zartes Alter sehr ausgereift und erwachen. Das spiegelt sich auch häufig in ihrer Art zu kommunizieren wieder. Oft ist sie diejenige, die Eve beruhigt, die sich als Mutter natürlich unmenschliche Sorgen um ihre Tochter macht...
Als dann das (fast) Unausweichliche eintritt, kommt mir Eve in manchen Augenblicken sogar etwas egoistisch vor, sodass ich des Öfteren dachte: „Ja Eve! Dir ist etwas unvorstellbar schreckliches widerfahren. Und ja, du bist vermutlich die, die am meisten darunter leidet, aber du bist eben nicht die Einzige, die Verlust erfahren hat.“ Sie stößt diejenigen, die ihr Gutes wollen mehr als einmal vor den Kopf. Andererseits könnte man ihr Verhalten damit entschuldigen, dass man in so einer Situation ohnehin absolut nicht rational denken, geschweige denn handeln kann. So gesehen ist alles, was sie tut nur menschlich...auch ihre „Freundschaft“ zu Norma tut ihr auf diesem schwierigen Weg nachhaltig gut.
Dieser Umstand konnte mich aber auch nicht dazu bringen, dieses Buch nicht zu lieben, dessen andere Charaktere ebenfalls eine ganz wunderbare Rolle in dieser Geschichte einnehmen. Gerade auch Verbindung, die Maddy zu ihren Großeltern hat, ist ganz und gar etwas besonderes. Besonders zwischen Maddy und Rose schien es manchmal so, als wären sie eher so etwas wie Freundinnen, als „nur“ Großmutter und Enkelin. Und dann ist da ja auch noch Sam, der für mich den größten positiven Mut an den Tag legt, den es überhaupt geben kann. Er liebt Maddy mit jeder Faser seines Seins und dabei ist ihm egal, ob sie todkrank ist. Das muss ihm erst einmal einer nachmachen. Ich glaube nicht jeder könnte mit so einer unwiderruflichen Tatsache so umgehen, wie Sam es tut. Das gleiche gilt für Robin, Vicky und Fiona, die einfach immer an ihrer Seite stehen....
Auch Alison war eine durchaus interessante Person und erinnerte mich teilweise an mich selbst, weil sie geradeheraus sagt, was sie denkt und redet wie ihr der Mund gewachsen ist.
Antonio hielt ich zwar einerseits für einen ehrbaren Mann, dem wirklich leidtat, was damals zwischen Eve und ihm abgelaufen war, der aber andererseits seine Absichten aber auch nicht klar definierte.
Der Schreibstil der Autorin war sehr ausgereift ja, aber was für viele ein negativer Aspekt war, das war für mich eben das I- Tüpfelchen auf der Torte, die Kirschen auf der Sahne. Ich habe diese Art von Story- telling wirklich sehr genossen und danke Karen Raney dafür, dass sie mich so bezaubert hat.

Mein abschließendes Fazit:
Für mich ein absolutes Meisterwerk! Tiefgründig, emotional und einfach nur wunderbar!


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2020

Es war einmal...

Die Märchenerzählerin
0

Ich glaube nie ist es mir schwerer gefallen, eine Rezension zu schreiben, wie die zu Die Märchenerzählerin von Monika Detering.
Denn obwohl diese Geschichte wunderbar geschrieben ist, fehlte mir doch irgenetwas...
Warum ...

Ich glaube nie ist es mir schwerer gefallen, eine Rezension zu schreiben, wie die zu Die Märchenerzählerin von Monika Detering.
Denn obwohl diese Geschichte wunderbar geschrieben ist, fehlte mir doch irgenetwas...
Warum das Buch am Ende dennoch 4 Sterne von mir bekommen hat, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest...

Inhalt:
Die Märchenerzählerin Lila Oelmann ist mittlerweile 76 Jahre alt und lebt seit einem Jahr in einer Männer-WG. Als Hermanns große Liebe kann sie dessen Platz in der Wohnung nach seinem Tod nutzen. In der letzten Neujahrsnacht kamen Erinnerungen aus ihrer Kindheit und Jugend hoch. Ihre Schwester Astrid war das schöne Mädchen, während sie immer das dicke Kind war. Ihre schwesterliche Verbindung wurde frühzeitig nicht nur von Gemeinsamkeiten, sondern auch von Eifersucht geprägt. Diese eskalierte, als Astrid ihr an einem Wochenende eröffnete, sie würde von Konstantin, Lilas damaliger Freund, ein Kind erwarten. In rasender Eifersucht tauchte Lila ihre Schwester bei nächster Gelegenheit in einem Wassergraben unter und ließ Astrid allein im Graben zurück. Sie kümmerte sich fieberhaft um eine Suchaktion, aber dennoch blieb Astrid verschwunden...

Die Hauptprotagonisten ~VORSICHT SPOILER~

Elisabeth "Lila" Oelmann:
Elisabeth, genannt Lila, ist 76 Jahre und lebt in einem Haus voller Männer. Sie möchte als Märchenerzählerin bekannt werden. In der Vergangenheit war sie einer Liebe wegen sehr eifersüchtig auf ihre Schwester Astrid, die sie in einem Anfall aus Wut mehrmals in einen Bach tunkte...

Die Männer - WG:
Achim, Hannes, Olaf und Freddy sind vier Senioren die in einer eigens ernannten Männerwirtschaft wohnen und Lila dort eingentlich nur wohnen lassen, weil Hermann - ihre verspätete große Liebe - auch in der Männer- WG wohnte bevor er starb...

Astrid Oelmann:
Astrid ist Lilas vier Jahre ältere Schwester und stand seit der Kindheit der Beiden eigentlich immer im Vordergrund. Sie war nicht nur bildhübsch, sondern auch elegant...
Nach der Attacke ihrer Schwester, blieb Astrid jahrelang verschwunden...

Henny Oelmann:
Henny ist Astrids und Lilas Mutter. Mit strenger Hand, aber auch Herz erzieht sie ihre doch so unterschiedlichen Töchter, wobei Lila dieenige ist, die öfter mal "Schimpfe" bekommt. Seit der wohl nicht ganz freiwilligen Trennung vom Vater der Geschwister, lernt sie ihren Karl kennen...

Karl Sonnewald:
Karl ist Hennys späterer Lebenspatner, der ein Ferienhaus in Neuseeland besitzt, dass er Lila, Astrid und Konstantin für ein verlängertes Wochenende zur Verfügung stellt. Dort nimmt das Schicksal seinen Lauf...

Konstantin Novotny:
Konstantin ist ein aus Prag stammender, junger Mann, der nach Bielefeld kommt und Anfangs mit Lila zusammen ist. Doch mehr und mehr zeigt er Interesse an ihrer Schwester Astrid. Da ist Eifersucht vorprogrammiert oder...?

Frau Goldmann:
Frau Goldmann, derren Vornamen man nicht erfährt ist eine ziemlich nervige und vorallem laute Nachberin der Männer- WG. Lernt man sie aber besser kennen, so bemerkt man recht schnell, dass sie immer für ihre Freunde da ist und ihr Herz am rechten Fleck hat...

Karola Bernstein:
Karola ist eine Journalistin, die Lila später bei der Suche nach Astrid hillft und sie sogar zu Hause bei "ihren Männern", besucht...
Ich fand sie als Journalistin echt cool...

Meine Meinung:~VORSICHT SPOILER~
Anfangs, dass gebe ich ganz offen und ehrlich zu, hatte ich ein wenig Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen. Hatte ich doch ständig das Gefühl etwas verpasst oder gar überlesen zu haben.
Erst als Lila beginnt durch ihre alten Tagebücher ihre Vergangenheit zu rekonsturuieren und aufzuschreiben wurde ich mit der Geschichte warm. Gemeinsam mit Lila in ihr damaliges Ich und durch ihr junges Leben zu wandern, war nicht nur super schön, sondern auch enorm interessant. Auch die Tatsache, dass man zwischendurch immer mal wieder in die Gegenwart auftaucht, bevor man dann doch wieder in das ferner Zurückliegende gebracht wird, empfand ich als sehr angenehm...
Das Lila sich dann doch relativ schnell entschließt, nach so vielen Jahren - vermutlich auch getrieben von Schuldgefühlen- nach ihrer Schwester Astrid zu suchen, trieb mir fast das Pipi in die Augen, weil ich diese Situation als einfach so sehr wunderbar empfand..
In dieser Hinsicht dachte ich aber tatsächlich, dass diese besagte Suche, etwas länger dauert und nicht innerhalb von ein paar Seiten abgehandelt wird. Das fand ich wahrlich etwas schade und ich denke dass es da ein paar Seiten mehr, doch getan hätten...
Die Charaktere sind allesamt liebenswert, aber Frau Goldmann - neben Lila natürlich- war meine absolute Favoritin. Sie war zwar laut, neugierig und... ja schon etwas nervig, aber sie hatte ihr Herz auf dem rechten Fleck. Das merkt man vor allem später auch, als sie Lila bei der Suche nach Astrid hilft und auch hinterher immer für sie und die Anderen einsteht....
Der Charakter von Astrid, war sehr interessant, wobei ich sie zwischendurch auch ein paar Mal als sehr egoistisch und selbstverliebt eingestuft habe, was aber natürlich auch an ihrer Demenz- einhergehend mit dem älter werden - liegen konnte...
Lila selbst mochte ich echt super gern. Sie ist eine interessante alte Dame, die ein aufregendes und emotionales Leben geführt hat.
Was es aber letzten Endes für mich absolut rausgerissen hat, war der Schreibstil der Autorin. Monika Detering, schreibt nicht nur unglaublich toll, sondern auch sehr emotional und poetisch. Da bekommt der Titel Die Märchenerzählerin für mich eine ganz andere Bedeutung...

Mein abschließendes Fazit:
Es war einmal..." Der erstaunliche und emotionale fiktive Lebensweg einer betagten Dame, die im Alter noch einmal alles riskiert...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere