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Veröffentlicht am 21.07.2022

Der Auftakt zu einem blutigen Vampir-Epos mit faszinierenden Charakteren und fesselnder Story. Ich habe es geliebt!

Das Reich der Vampire
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"In allen Menschen lebt eine Bestie, Gabriel. Man kann sie aushungern. Sie einsperren. Sie verfluchen. Aber am Ende zahlt man der Bestie ihren Tribut, oder sie holt ihn sich."

"Das Reich der Vampire" ...

"In allen Menschen lebt eine Bestie, Gabriel. Man kann sie aushungern. Sie einsperren. Sie verfluchen. Aber am Ende zahlt man der Bestie ihren Tribut, oder sie holt ihn sich."

"Das Reich der Vampire" ist der Auftakt zu einer düsteren High-Fantasy-Reihe vom australischen Autor Jay Kristoff. Der Autor hat bereits mehrere Bestseller veröffentlicht, dies ist aber mein erstes gelesenes Werk von ihm und damit konnte er mich sogleich stark beeindrucken. Sowohl die fesselnde Story, als auch der Aufbau der Geschichte war einmalig und hat mich in einen düsteren Vampir-Bann gezogen.

Inhalt: Seitdem die Sonne plötzlich von einem dunklen Schleier verhüllt wurde, herrscht die Zeit der Vampire, denn nun können sie auch tagsüber ihre Schatten verlassen und ihre blutige Spur in der Menschheit hinterlassen. Es gibt nur mehr wenige Orte, an denen ein unbeschwertes Leben möglich ist, denn die Armeen der Vampire haben sich das Land Stück für Stück einverleibt.
Gabriel de Léon muss als Jugendlicher sein kleines Heimatdorf verlassen und der Bruderschaft der Silberwächter beitreten - ein heiliger Orden, der als einziger die Menschheit vor den mächtigen Vampiren beschützen kann. Noch ahnt Gabriel nicht, dass die Menschheit kurz vor ihrem Untergang steht und er zur größten Legende des Ordens werden wird.

Cover und Design: Bei "Das Reich der Vampire" handelt es sich um eine Hardcover-Ausgabe mit detailreich verziertem Schutzumschlag. Der Schutzumschlag ist bereits sehr schön gestaltet und spiegelt die düstere Atmosphäre des Buches wieder, der wahre Schatz liegt aber unter dem Schutzumschlag, denn der Bucheinband ist mit einem silbernen Wappen verziert, das Bezug zur Story nimmt. Ich liebe das nackte Hardcover und ich habe das Buch ohne Schutzumschlag in mein Bücherregal gestellt, weil es so schön aussieht.
Außerdem sind im Buch zahlreiche Illustrationen vom Künstler Bon Orthwick, die im Stil von "Castlevania" gehalten sind. Diese Illustrationen machen das Buch auch visuell zu einem Highlight.
Zu Beginn befindet sich eine farblich illustrierte Karte, um sich in der detailreichen High-Fantasy-Welt besser zurecht zu finden.

Meine Meinung: Ich habe bisher noch nichts von Jay Kristoff gelesen, auch wenn er mit seiner "Nevernight"-Reihe schon lange auf meiner Wunschliste steht. Dies muss ich nun ändern, denn mit "Das Reich der Vampire" hat er mich ehrlich beeindruckt. Ich liebe die düstere Weltuntergangs-Stimmung und feiere die blutige Atmosphäre des Buches. Endlich keine romantisierten Vampire mehr, sondern blutige Bestien, wie sie in den Legenden dargestellt werden. Das Worldbuilding ist detailreich und ist eine Mischung zwischen "Castlevania" und "Der Herr der Ringe". Der Aufbau der High-Fantasy-Welt nimmt viel Raum in Anspruch, was auch nötig ist, denn der komplexe Aufbau kann ansonsten schnell in Verwirrung enden. Die vielseitigen Charaktere sind detailreich ausgearbeitet und unser Protagonist Gabriel ist ein faszinierender Anti-Held, der mich sofort von sich einnehmen konnte. Er hat mich immer wieder an den Hexer Geralt von Riva erinnert, als wäre er sein böser Zwilling. 😆
Der Autor nimmt beim Verlauf der Geschichte keine Rücksicht auf die Leserschaft. Da kann es schon mal sein, dass Charaktere, die man lieb gewonnen hat, einen unheldenhaften Tod erleiden. Außerdem ist alles an dem Buch düster. Sowohl der vulgäre Schreibstil, als auch die blutige Story und die dunkle Atmosphäre. Jay Kristoffs Stil: Oh, ein Hoffnungsschimmer - dieser muss schnellstmöglich beseitigt werden. Genau das, hat das Buch aber für mich zu einem Highlight werden lassen.

Kommen wir nun zum Schatz des Buches: der Schreibstil. Das Buch ist sehr interessant aufgebaut und vor allem zu Beginn benötigt man als Leser:in vollste Konzentration. Erzählt wird die Geschichte von Gabriel de Leon, der als Gefangener seine Geschichte einem Historiker übermittelt. Gabriel springt zwischen zwei Zeitstränge hin und her und somit ist das Buch in mehrere Episoden aufgeteilt. Einerseits verfolgen wir Gabriel de Leons Jugendjahre im Orden der silbernen Bruderschaft, andererseits begleiten wir ihn 15 Jahre später, als er sich als gebrochener Mann durch Zufall in ein schicksalhaftes Abenteuer verrennt. Beide Handlungsstränge konnten mich fesseln und das Buch ist zum Mitdenken und -rätseln aufgebaut. Schlussendlich konnte mich Jay Kristoff aber trotzdem überraschen und auch wenn das Buch über 1000 Seiten hat, war es nie langweilig.
Extra erwähnt werden sollte auch, dass der Schreibstil des Buches stellenweise sehr vulgär ist. Mich hat dies überhaupt nicht gestört, im Gegenteil, es hat zur düsteren Atmosphäre des Buches gepasst. Die derben und sehr einfallsreichen Beschimpfungen haben bei mir für das ein oder andere Lächeln gesorgt. Auch wenn das Buch ein Fantasy-Roman ist, ist es stark an der katholischen Kirche inspiriert und auch diese kommt nicht ohne Beleidigungen und Kritik davon. Für stark religiöse Menschen ist dieses Buch also eher nichts.

Jay Kristoff hat die Vorlage der Vampir-Legenden genommen und ein blutiges Fantasy-Epos daraus gewoben, mit faszinierenden Charakteren und fesselnder Story. Jede einzelne der 1000 Seiten machen dieses Buch einzigartig. Eine Mischung aus "Der Hexer" und "Castlevania" - endlich mal wieder ein fesselnder Vampir-Roman für Erwachsene. Ich bin begeistert! 🤩

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Veröffentlicht am 06.07.2022

😲 ... was für ein Ende. Und wer näht mir das Herz jetzt wieder in den Brustkorb? Das ist mal einfach so herausgesprungen.

Crescent City – Wenn ein Stern erstrahlt
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"Das Leben ist ein wunderschöner Kreislauf aus Werden und Vergehen ... Nichts wird verschwendet. Was wir bei der Geburt erhalten, geben wir im Tod zurück."

"Crescent City - Wenn ein Stern erstrahlt" ist ...

"Das Leben ist ein wunderschöner Kreislauf aus Werden und Vergehen ... Nichts wird verschwendet. Was wir bei der Geburt erhalten, geben wir im Tod zurück."

"Crescent City - Wenn ein Stern erstrahlt" ist der zweite Band der "Crescent City"-Reihe von der Autoren-Göttin Sarah J. Maas. Das Buch ist mit seinen 900 Seiten ein ganz schöner Wälzer, aber jede Seite wert und das Ende ... puuh ... ich muss mich noch davon erholen. 😉

Inhalt: Nachdem Bryce Quinlain den Tod ihrer besten Freundin Danika gerächt und Crescent City vor dem Untergang bewahrt hat, schließt sie mit den mächtigen Asteri einen Pakt: Wenn sie und Hunt sich unauffällig verhalten und zukünftig im Hintergrund bleiben, wird von ihren Verbrechen abgesehen und sie werden nicht für den Mord an zwei Erzengeln bestraft. Doch Bryce neue Magie zieht jede Menge ungewollte Aufmerksamkeit auf sich und die Rebellen wollen sie auf ihre Seite ziehen. Neue Geheimnisse kommen ans Licht und Bryce muss erneut für ihre Sicherheit und ihre Liebe alles aufs Spiel setzen, denn wieder einmal führen alle Spuren zu Danika.

Cover und Design: Der DTV-Verlag hat mit dem Druck der farbigen Buchschnitte in der Erstauflage so einige ungewollte Aufmerksamkeit erregt und viel negative Kritik einstecken müssen. Zuerst waren die Bücher bereits vor Veröffentlichung in der Buchhandlung erhältlich, so dass die Vorbestellungen darunter litten, dann gab es grobe Mängel am Hardcover und am Buchschnitt. Ich selbst war auch davon betroffen, denn trotz Vorbestellung vor über einem Jahr, ist das Buch zu spät und schlussendlich ohne farbigen Buchschnitt eingetroffen. Zum Glück hatte meine Buchhandlung des Vertrauens aber noch ein Exemplar rumliegen und ich konnte doch noch ein Buch der Erstauflage ergattern. Dieses Exemplar hat zum Glück keine Mängel und mein Buchschnitt ist wunderschön und ohne Macken. Sehr schade, wenn ein so groß gehyptes Buch unter so einer Kritik leiden muss. Bitte lieber DTV-Verlag lernt aus der Erfahrung und gebt euch für Band 3 diesbezüglich wieder mehr Mühe.
Am Design des Covers lässt sich aber nichts kritisieren. Am Cover ist Hunt zu sehen, im gleichen Stil wie des ersten Bandes. Unter dem Schutzumschlag ist das Hardcover blau färbig mit einem goldenen Halbmond auf der Vorderseite. Ich liebe das Design und auch der farbige Buchschnitt ist einzigartig und wunderschön.

Meine Meinung: Von Sarah J. Maas erwartet man sich nach all ihren Highlight-Büchern schon so einiges und den Erwartungen eines so großen Fantasy-Fans wie mich gerecht zu werden, ist alles andere als einfach, aber diese Göttin von Autorin hat es wieder einmal geschafft, mich paff zurück zu lassen. Ich bin nicht nur beeindruckt von der vielschichtigen und einzigartigen Story, sondern auch dem Mut der Autorin den zweiten Band von "Crescent City" so enden zu lassen. Das Leseerlebnis war der Wahnsinn und mein Lesemonat Juli beginnt mit einem Jahreshighlight.

Der Schreibstil von Sarah J. Maas ist einmalig gut, umsonst hat sie sich nicht zu meiner Lieblingsautorin entwickelt. Das Buch beginnt einige Monate nach den Erlebnissen aus dem ersten Band, geht aber gleich wieder voll zur Sache. Die "Crescent City"-Reihe vereint Crime mit Romantasy und auch im zweiten Band sind Bryce und ihre Freunde einem Verbrechen auf der Spur. Die vielen Fragezeichen, die während des ersten Bandes entstanden sind, lösen sich langsam aber sicher auf und die Story entwickelt sich zu etwas Großem. Alte Geheimnisse werden gelüftet, neue Geheimnisse entstehen und am Ende gibt es einen unvorhergesehenen Story-Twist, der garantiert euer Herz zum Stocken bringt. Die Spannung im Buch hat seine Hoch und Tiefs und es braucht einige Zeit, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt, wenn man aber mal in der Story drin ist, nimmt sie einen wahrlich gefangen. Konzentration ist gefragt, denn das World-Building ist sehr komplex. Die Charaktere haben mir einige Lieblingsmomente beschert, dann wieder mit den Augen rollen lassen. Es lohnt sich aber jede Seite. 😉

Wir erleben "Crescent City 2" abwechselnd aus der Sicht mehrerer Charaktere, unter anderem von Bryce, Hunt und Tharion, dem Meermenschen, den wir bereits im ersten Band kennen gelernt haben. Bryce bleibt die knallharte Powerfrau, die ich ins Herz geschlossen habe und macht ihrem Charakter wieder alle Ehre. Von Hunt bin ich leider nicht so angetan, das ist aber eine persönliche Sache, die mit dem Charakter-Building der Autorin rein gar nichts zu tun hat. Seine Persönlichkeit sagt mir einfach nicht so sehr zu. Dafür gibt es viele andere Charaktere, die sehr interessant sind. Einige davon kennen wir bereits aus dem ersten Band und lernen wir hier besser kennen, einige kommen neu dazu und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Die Autorin ist auf jeden Fall wahnsinnig talentiert darin unterschiedlichste Charaktere zu erstellen und jedem eine Seele einzuhauchen. Wie bereits in "Throne of Glass" strotzt "Crescent City" von einmaligen und vielseitigen Charakteren, die einem zum Weinen und Lachen bringen. Dabei sind moralische Ideale zweitrangig und plötzlich entwickelt man Sympathie für die "Bösen".

Die 900 Seiten des Buches verfliegen im Nu und Sarah J. Maas hat wieder einmal ihr Schreibtalent unter Beweis gestellt. Die Story entwickelt sich grandios und lässt einen auf den nächsten Teil hinfiebern. Lasst euch auf keinen Fall spoilern, denn trotz oder gerade wegen der 900 Seiten ist das Leseerlebnis in "Crescent City 2" riesig. Überraschungen sind garantiert, ebenso wie Herzaussetzer und ein verblüfftes Seufzen, wenn man das Buch beendet hat.
Fragt sich nur, was ich bis zur Veröffentlichung des nächsten Bands mit meinem Leben anfangen soll?! - Ganz große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.06.2022

Düster, spannend, sexy – die Todsünden bringen das Romantasy-Leseherz zum Schmelzen. 😉

Kingdom of the Wicked – Der Fürst des Zorns
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„Du lebst in einer Welt des freien Willens – akzeptiere das, dann hast du deine Feinde schon besiegt. Dir bleibt immer die Macht der Entscheidung, selbst wenn deine Wahlmöglichkeiten beschränkt erscheinen.“

„Kingdom ...

„Du lebst in einer Welt des freien Willens – akzeptiere das, dann hast du deine Feinde schon besiegt. Dir bleibt immer die Macht der Entscheidung, selbst wenn deine Wahlmöglichkeiten beschränkt erscheinen.“

„Kingdom of the Wicked – Der Fürst des Zorns“ ist der Auftakt einer Romantasy-Reihe von der amerikanischen Autorin Kerri Maniscalco. Im englischsprachigen Raum wird die Autorin unglaublich gehypt, deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass ihre Bücher nun auch ins Deutsche übersetzt werden. Jeder der Dark-Romantasy mag oder ein Faible für Goth hat, ist hier goldrichtig. Emilia und Wrath werden euer dunkles Herz im Sturm erobern.

Inhalt: Von Geburt an wurden den Hexen-Zwillingen Emilia und Vittoria eingetrichtert, dass sie sich vo den 7 dämonischen Höllenfürsten in Acht nehmen sollen. Als Vittoria eines Tages tot aufgefunden wird, bricht für Emilia eine Welt zusammen und verzweifelt schwört sie auf Rache. Für ihre Schwester würde sie alles opfern, selbst wenn sie dafür dunkle Magie einsetzen muss, die sie in Gefahr bringt, von Hexenjägern enttarnt zu werden. Dabei muss sie auf die Hilfe von Wrath setzen. Doch Wrath ist nicht nur einer der höllisch gutaussehenden Höllenfürsten, sondern bringt Emilias Herz auch gehörig ins Stolpern.

Cover und Design: Ich liebe das Cover und die Aufmachung des Buches. Das Cover ist im Stil von romantischem Gothic gehalten und wurde aus dem englischen Original übernommen. Es ist ein Totenkopf zu sehen, aus dessen Auge eine angreifende Schlange springt, im Hintergrund verwelkte Rosen. Das Cover spiegelt wunderbar die düstere Romantasy-Stimmung der Story wider und wurde toll in Szene gesetzt. Bei dem Buch handelt es sich um eine broschierte Taschenbuchausgabe mit wunderschönem farbigen Buchschnitt in der ersten Auflage.

Meine Meinung: Wer Romantasy mag, der kommt nicht um „Kingdom of the Wicked“ herum. Das Buch wird auf allen Plattformen und Social-Media-Kanälen unglaublich gehypt. Doch ich kann Skeptiker:innen beruhigen, denn dieses Buch ist den Hype allemal wert. Bereits auf den ersten Seiten wurde ich in die Story eingesogen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es vermischt Mystery-Crime mit Romantasy. Das Setting ist einzigartig. Im italienischen Sizilien mit spätmittelalterlichem Setting aber modernen Zügen, kämpft die Protagonistin Emilia um Rache für ihre ermordete Zwillingsschwester. Es gibt uralte Hexenzirkel und die dämonischen Schöpfungen der Hölle, inklusive der sieben Höllenfürsten, die von den sieben Todsünden geprägt wurden. Eine einzigartige Idee, wie ich sie in diesem Stil noch nicht gelesen habe. Doch wo es Hexen gibt, sind die Hexenjäger nicht weit und eine geheimnisvolle Verfolgungsjagd beginnt, in der jeder für den Tod von Emilias Schwester verantwortlich scheint. Der Mystery- und Nervenkitzel-Faktor ist gewaltig. Die Autorin hat eine nervenaufreibende Stimmung geschaffen, die es einem einfach nicht möglich macht, mit dem Lesen aufzuhören. Dazu kommt Wrath, der mit seiner arroganten aber charmanten Art jedes Herz zum Auftauen bringt. Der Schreibstil ist zwar etwas anspruchsvoller als ein gewöhnliches Jugendbuch, aber für diese Art von Roman perfekt. Ich habe das Buch in nur einer Nacht beendet, die Seiten haben sich quasi von selbst umgeblättert. Außerdem hat die Autorin ihre eigenen Wurzeln in das Buch eingebracht und der italienische Flair mit seinem aromatischem Essen macht das Buch trotz Fantasy-Elementen sehr gemütlich und heimelig.

Die Protagonistin Emilia ist tough, hat aber auch ihre Schwächen, was sie sehr sympathisch macht. Anfangs noch naiv und unschuldig, wächst sie im Laufe des Buches an ihren Erfahrungen. Mich konnte ihr Charakter sofort einnehmen. Über den Love-Interest Wrath will ich nicht zu viel verraten, nur so viel: Ihr werdet ihn bestimmt lieben. 😉 Die Atmosphäre zwischen den Beiden ist göttlich und ich liebe die lustigen Wortgefechte, die sie sich ständig liefern. Es muss aber gesagt sein, dass Wrath ein Höllenfürst ist und als Dämon einen dementsprechend dunklen Charakter besitzt. Wer also kein Fan von Enemys-to-Lovers ist, der ist hier fehl am Platz. Aber jedes Herz, das für dunkle Prinzen schlägt, wird es lieben. Der Spice hält sich in Grenzen und das Buch ist nicht geprägt von detaillierten Sexszenen, das macht der romantischen und sexy Stimmung aber keinen Abbruch und zwischen Emilia und Wrath knistert es auch ohne solche Szenen gewaltig. Ich vermute aber, dass es in den Folgebänden deutlich heißer hergehen wird.

Das Buch endet fulminant mit einem gaaaanz schlimmen Cliffhänger. Zum Teil zwar vorhersehbar, hat mich Kerri Maniscalso mit ihrem Ende dennoch eiskalt erwischt und mit Schnappatmung habe ich die letzten Zeilen verfolgt.

„Kingdom of the Wicked“ hat ein grandioses Setting, eine fesselnde Story, einnehmende Charaktere und eine wunderbar düstere Romantasy-Stimmung - Mystery Crime vereint mit Enemys-to-Lovers. Lasst euch nicht von dem Hype abschrecken, denn dieses Buch hat die große Aufmerksamkeit wahrlich verdient. Am Ende werdet ihr auf glühenden Kohlen sitzen bis endlich der zweite Band erscheint. :D Ich kann es auf jeden Fall kaum erwarten, bis es mit Emilia, Wrath und den Dämonenfürsten weitergeht.

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Wenn man glaubt es geht nicht besser, haut J. L. A. noch eins drauf. Wahnsinnig gut!

Crown and Bones – Liebe kennt keine Grenzen
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„Falls du dich entscheidest, dein Geburtsrecht geltend zu machen und Anspruch auf den Thron zu erheben, würde ich das ganze Königreich in Brand setzen und zusehen, wie alles niederbrennt, wenn es nötig ...

„Falls du dich entscheidest, dein Geburtsrecht geltend zu machen und Anspruch auf den Thron zu erheben, würde ich das ganze Königreich in Brand setzen und zusehen, wie alles niederbrennt, wenn es nötig sein sollte, um sicherzugehen, dass die Krone auf deinem Kopf sitzt.“

„Crown and Bones“ ist der dritte Band der romantischen High-Fantasy-Reihe „Liebe kennt keine Grenzen“ von der amerikanischen Beststeller-Autorin Jennifer L. Armentrout. Es ist unglaublich, aber jeder Band dieser Reihe ist ein Highlight und Band 3 katapultiert die Story noch einmal in eine ganz andere Liga.

Inhalt: Poppy und Casteel sind zwar glücklich verheiratet, doch der Empfang im Königreich Atlantia läuft alles andere als rosig ab. Die einen sehen Poppy als Bedrohung, die anderen als Erlöserin und während sich Poppy endgültig entscheiden muss, ob sie ihr Geburtsrecht geltend macht und den Thron besteigt, droht Gefahr von allen Seiten. Das Einzige was sich Poppy sicher sein kann, ist Casteels Liebe, doch wie weit würde sie gehen um diese zu retten? Würde sie dafür ein ganzes Land mit Krieg überziehen?

Cover und Design: Das Cover des dritten Bandes der „Blood and Ash“-Reihe ist zwar anders als seine beiden Vorgänger, reiht sich optisch aber trotzdem in die Reihe ein. Poppys Charakter wächst und die Story wird immer düsterer, dementsprechend wurde auch das Cover angepasst. Ich finde das Cover sehr gelungen. Im Vordergrund sind wieder der Dolch und der Pfeil zu sehen, die bereits auf jedem Cover abgebildet sind. Diesmal überkreuzen sich die beiden aber in der Mitte, was perfekt zur Story passt. Umgeben sind die Motive von einem kreisförmigen Geranke, was sowohl Flammen symbolisiert, als auch eine goldene Krone. Obwohl sich nicht viel vom originalen Cover der englischsprachigen Ausgabe unterscheidet, wurde das Cover der deutschen Ausgabe farblich viel besser inszeniert und auf den Punkt gebracht.
Auf den ersten Seiten befindet sich eine Karte der High-Fantasy-Welt. Leider nur in schwarz-weiß, aber definitiv besser als nichts.

Meine Meinung: Jennifer L. Armentrout hat es ehrlich geschafft mich zu beeindrucken. Nachdem ihre anderen Bücher zwar gut sind, aber auch nicht atemberaubend, hat sie mit der „Blood & Ash“-Reihe wirklich ein außergewöhnliches Romance-Fantasy-Werk geschaffen. Nicht nur die Liebesgeschichte ist atemberaubend und herzzerreißend, sondern auch die High-Fantasy-Welt und das Story-Building ist gewaltig. Bis jetzt wurde die Story von Band zu Band besser und wenn man denkt, besser kann es nicht mehr werden, setzt die Autorin wieder einen Herzaussetz-Moment drauf.
„Crown and Bones“ beginnt wo der Cliffhänger von Band 2 endete und es startet bereits unglaublich spannend und actionreich. Während sich andere AutorInnen solche Szenen als Showdown für das Ende reservieren, klatscht Jennifer L. Armentrout bereits die ersten 150 Seiten mit epischen Momenten voll. Die Story ist so fesselnd, dass man die Zeit vergisst. Man schlägt das Buch auf und beginnt zu lesen und plötzlich ist man auf Seite 200. Zwischendurch wird es etwas ruhiger und einiges wird wiederholt, was für unaufmerksamere LeserInnen aber sehr hilfreich ist, um der verzweigten Story folgen zu können. In den ersten beiden Bänden hat sich die Autorin auf die Liebesgeschichte konzentriert und hin und wieder einen spannenden Story-Happen hingeworfen, um die LeserInnen neugierig zu machen. Das World-Building war aber von Anfang an gewaltig und in „Crown and Bones“ beginnt nun endlich die Story sich richtig zu entfalten. Und diese kann sich wirklich sehen lassen. Die Autorin hat das wirklich genial gemacht, denn so eine gewaltige Fantasy-Story benötigt viele Bände um zum Meisterwerk zu werden. In jedem Band wird die Geschichte detailreicher und verzweigter, Geheimnisse entstehen und werden gelüftet, die Storyentwicklung ist unvorhersehbar. Mehrmals lenkt die Autorin uns absichtlich in eine falsche Richtung, um dann einen unerwarteten Knaller rauszuhauen. Das Ende hat es noch einmal in sich und übertrumpft spannungstechnisch alle bisherigen Cliffhänger der Autorin. Ich saß auf glühenden Kohlen und war gefesselt von dem unerwarteten Showdown.

Der Schreibstil der Autorin ist und bleibt sehr bildhaft und leicht zu lesen. Das Buch ist wieder aus der Sicht von der Protagonistin Poppy erzählt und obwohl die Geschichte nur aus der Sicht von einer Heldin geschrieben ist, ist die Story weitreich und sehr bildhaft. Poppys Charakter entwickelt sich noch weiter und mittlerweile ist sie wirklich ein unglaublich starker weiblicher Hauptcharakter. Wenn das so weiter geht, kann Celaena Sardothien Platz machen am goldenen Thron. Während Poppy in „Blood and Ash“ noch an ihrer Unsicherheit und Untätigkeit gelitten hat, wächst sie an ihren Erfahrungen, ohne die Vergangenheit zu vergessen. Die Liebe zu Casteel stärkt ihr Selbstbewusstsein und hilft ihr die Flügel zu entfalten. Natürlich gibt es wieder ein paar Spice-Szenen, die dieses mal aber deutlich weniger und auch „unschmutziger“ ausgefallen sind.

„Crown and Bones“ ist eine unglaubliche Fortsetzung, in der sich die Story zu einem gewaltigen Fantasy-Epos steigert. Wunderbar düstere High-Fantasy für Erwachsene. Es ist spannend, moralisch nicht ganz korrekt, und hat bildgewaltige, herzaussetzende Momente. Jennifer L. Armentrout hat den Sprung geschafft und das Hauptaugenmerk von der nach zwei Bänden ausgereizten Liebesgeschichte in eine verzweigte High-Fantasy-Story gesetzt. Die Liebesgeschichte rückt zwar nicht direkt in den Hintergrund, steht aber im Schatten der glanzhaften Story-Entwicklung. Ich bin wahrlich beeindruckt und als ich das Buch nach dem Lesen zugeklappt habe, war ich direkt ein wenig verzweifelt: Und was jetzt?! Ich kann Band 4 kaum erwarten. Dieser ist leider erst im Frühjahr auf Englisch erschienen und wurde im Deutschen noch nicht angekündigt. Ganz versauern lässt uns der HEYNE-Verlag aber nicht, denn gegen Ende des Jahres wird mit „Shadow and Ember“ ein Spin-Off erscheinen, das uns erneut in die Welt von „Blood & Ash“ entführen wird.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Downton Abbey und Les Miserables trifft auf Iny Lorentz. Unterhaltungslektüre vom Feinsten!

Tage des Sturms
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„Tage des Sturms“ ist ein historischer Unterhaltungsroman und der erste Band der „Berlin“-Reihe vom deutschen Autorenduo Iny Lorentz. Es spielt rund um Berlin im 19. Jahrhundert und hat Vibes von „Downton ...

„Tage des Sturms“ ist ein historischer Unterhaltungsroman und der erste Band der „Berlin“-Reihe vom deutschen Autorenduo Iny Lorentz. Es spielt rund um Berlin im 19. Jahrhundert und hat Vibes von „Downton Abbey“ und „Les Miserables“.

Inhalt: Die junge und bildhübsche Resa ist die uneheliche Tochter des Schlossherrn von Steben und als Magd ist sie den Launen von dessen Frau Rodegard willkürlich ausgeliefert. Als Resa versehentlich den Hochzeitsplänen der Schlossherrin in die Quere kommt, lässt Rodegard sie entführen und in ein Bordell in Berlin verschleppen. Als Prostituierte gebrandmarkt, zählt Resa zum Abschaum der Gesellschaft. Doch Resas Wille ist eisern und ihr Bedürfnis nach Rache groß.

Meine Meinung: Die Bücher von Iny Lorentz begleiten mich bereits seit meiner Jugend und die historischen Romane eignen sich perfekt als Unterhaltungslektüre für Zwischendurch. „Tage des Sturms“ zählt für mich zu den besten Büchern des Autorenduos, die ich bisher gelesen habe. Wer einen historisch wertvollen Roman erwartet, der wird enttäuscht, denn es handelt sich um eine reine Unterhaltungslektüre mit historischem Setting.
Es beginnt ruhig a la „Downton Abbey“ und steigert sich innerhalb des Buches zu einer aufbrausenden und fesselnden Story. Wir begleiten Resa, die als Spielball der Reichen und Mächtigen ins Elend gestoßen wird. Sie muss einige Schicksalsschläge hinnehmen, lässt sich aber nicht unterkriegen. Ich konnte mich sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen und die Charaktere waren detailreich und überzeugend ausgearbeitet.

Der Schreibstil von Iny Lorentz ist zwar einfach, aber bildhaft und sehr spannend. Die Seiten fliegen nur so dahin, weil das Autorenpaar das Gleichgewicht zwischen Dialoge und Erzählungen perfekt managt. Dazu kommt, dass die Sprache des Buches zwar leicht verständlich, aber dennoch der Zeit angepasst ist. Die Story ist sehr spannend und die Schicksalsschläge der Protagonistin und die zahlreichen Wendungen fesseln einen an die Seiten. Iny Lorentz kann Schreiben, was das Autorenpaar immer wieder beweist. Dass Vergewaltigungen und bürgerliches Elend in der damaligen Zeit an der Tagesordnung standen, ist zwar tragisch, aber leider eine Tatsache. Iny Lorentz scheut diese Szenen nicht, was das Ganze sehr realistisch macht. Wer also ein Problem mit solchen Szenen hat, der sollte besser die Finger von den Büchern der Autoren lassen.

Auch wenn das Buch von vielen Schicksalsschlägen geprägt ist, siegt am Ende natürlich die Gerechtigkeit und das Karma schlägt zu. Es endet zwar im Happy-End, aber auf viel Kitsch wurde verzichtet und das Gleichgewicht zwischen Realität und Fiktion ist im ganzen Buch sehr gut gelungen.

„Tage des Sturms“ konnte mich mit der spannenden und auch tragischen Story überzeugen und ich wurde prima unterhalten. Natürlich ist es kein historisch wertvoller Roman, sondern dient rein zur Unterhaltung. In der Rubrik der Unterhaltungslektüre erhält es aber die volle Punktzahl. Es ist die perfekte Lektüre für Zwischendurch und lässt einen den Alltag vergessen. Schreibstil, World- und Story-Building sind überdurchschnittlich und heben sich in dieser Art von Roman deutlich von der Masse ab. Es hat Züge von „Downton Abbey“ und „Les Miserables“ und man muss einfach mit dem Schicksal der Protagonistin mitfiebern. Ich würde empfehlen, den Klappentext nicht ganz durchzulesen, dann wird man von den vielen Story-Wendungen noch mehr überrascht.

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