Profilbild von Zehra

Zehra

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Zehra ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Zehra über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2016

Liefert in jeglicher Hinsicht nicht das, was es verspricht

All the strangest things are true.
0

Es wurde gesagt "Wink Poppy Midnight" würde sehr dem Erzählstil und der Atmosphäre in "We were liars" von E. Lockhart ähneln, leider war es - wenn überhaupt - eher der peinliche Cousin 2. Grades von "We ...

Es wurde gesagt "Wink Poppy Midnight" würde sehr dem Erzählstil und der Atmosphäre in "We were liars" von E. Lockhart ähneln, leider war es - wenn überhaupt - eher der peinliche Cousin 2. Grades von "We were liars."

Der Schreibstil von April Genevieve Tucholke möchte mysteriös und spielerisch sein, für mich waren die etlichen Wiederholungen und der leicht psychotische Ton der Charaktere eher nervtötend und hatten nicht den von der Autorin gewünschten "spooky"-Effekt.

Die Figuren waren sehr eindimensional und fast schon wie Karikaturen. Wink ist schräg und schrullig, sie ist speziell und nicht "wie andere Mädchen", Poppy ist das gemeine und listige beliebte Mädchen und Midnight ist einfach nur der nette, liebe Junge von nebenan, der mit sich machen lässt. Dabei bleibt es aber auch, andere Facetten machen sich nicht breit und die "Entwicklung", die die jeweiligen Figuren durchmachen wirken schwach und unfertig.
Es fällt dem Leser schwer diese Figuren zu mögen oder mit ihnen zu mitzufühlen, weil sie einen Touch zu unnahbar und anders sind.

Der Plot lässt ebenfalls zu wünschen übrig: man hat das Gefühl in der ersten Hälfte passiert absolut gar nichts außer belangloses Beziehungsdrama zwischen Pre-Teens. In der zweiten Hälfte tauchen twists & turns auf, die man eigentlich schon vermutet hat oder die einfach nicht überzeugen.
Dieser Überzeugung hilft auch das Marketing von dem Buch nicht:

What really happened?
Someone knows.
Someone is lying.

und

Every story needs a hero. Every story needs a villain.

... lassen einen ja schon vermuten, dass die Helden und Bösewichte dieser Geschichte nicht die sind, die man als erstes vermutet.
Und weil der Cast an Charakteren eigentlich recht mager ist und die Story auch nicht zu kompliziert oder irreführend gestrickt, kann man sich die Rolleneinteilung schon früh denken und man wird auch nicht überrascht.

Fazit: Für mich hat Wink Poppy Midnight in jeglicher Hinsicht nicht geliefert. Die Figuren, die Story und der Schreibstil waren schwach oder kamen einfach nicht so an, wie es die Autorin wollte. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein anderer Leser etwas aus dieser Geschichte und dem pseudo-poetischen Schreibstil der Autorin etwas gewinnen könnte, aber es war einfach nicht mein cup of tea.

Veröffentlicht am 13.12.2016

Durchschnittlich, aber mit Potenzial

Flammendes Erwachen
0

Ich hatte mir von der Beschreibung und der Fangemeinde um das Buch herum eigentlich ein epic High-Fantasy-Roman erwartet, dass überraschende Plottwists und gute Figuren zu bieten hat.

Allerdings wurden ...

Ich hatte mir von der Beschreibung und der Fangemeinde um das Buch herum eigentlich ein epic High-Fantasy-Roman erwartet, dass überraschende Plottwists und gute Figuren zu bieten hat.

Allerdings wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.

Die twists & turns in Falling Kingdoms waren meiner Meinung nach sehr offensichtlich und man hat sie bereits meilenweit kommen sehen, also hat der Überraschungseffekt gefehlt. Ich finde, sie waren weder subtil noch versteckt, so hat mich nichts wirklich vom Hocker gehauen.

Die Figuren sind für mich ein klarer Fall von "sagen, aber nicht zeigen", d.h. uns, wird gesagt, diese Figur ist dies und das, aber es wird nicht gezeigt, dass die Figur dies und das ist.

So steht im Text mehrmals, Cleo, die weibliche Hauptfigur sei mutig, stark und leidenschaftlich. Ihre Taten & Entscheidungen deuten aber eher auf naiv, hitzköpfig, stur und nicht vorausdenkend.
Ich hatte das Gefühl, sie ist das typische "damsel in distress" und muss aus misslichen Lagen gerettet werden. Dabei auch eine Kritik an Morgan Rhodes, denn man hat das Gefühl, man muss sich gar nicht um die Figur sorgen, denn sie schafft es immer irgendwie raus. Missliche Lage, wirkt schwer zu entkommen? -> Enter eine andere Figur, die genau zum richtigen Zeitpunkt auftaucht und Cleo rettet.

Das ist ein Fallbeispiel an der Hauptfigur, aber der "sagen, nicht zeigen" Fall trifft auf im Grunde jede Figur zu.

Das Magie-System ist ziemlich basic, da hatte ich mir schon was komplizierteres und spannenderes erhofft und auch hier wieder, finde ich, hat man die "Spieler", die diese Magie für sich beanspruchen können/können werden, bereits kommen sehen.

Zudem finde ich es auch schwach, dass es wohl keinerlei Training braucht, um diese Macht kontrollieren zu können, denn Lucia entdeckt ihre Gabe und kaum hat man geblinzelt, kann sie schon noch den mächtigsten Zauber brechen?

Fazit:

Für mich war Falling Kingdoms recht durchschnittlich und nicht wirklich das, was versprochen wurde und was ich erwartet habe. Ich bin mir bewusst, dass sich meine Kritik hier recht negativ anhört, aber das liegt daran, dass ich negatives eher herausfiltern kann, aber ich werde die Reihe durchaus weiterlesen, weil ich Potenzial sehe und hoffe, Morgan Rhodes bessert sich mit den kommenden Bändern. Dieser hier hat sich sehr nach einem Fundament-Band angefühlt, aber da nun das Fundament erbaut ist, hoffe ich auf besseres.

Veröffentlicht am 20.11.2016

Vorhersehbar, aber unterhaltsam.

Paper Palace
0

Erst einmal: Ich hab's doch gesagt! Ich denke es war schon nach dem letzten Band ziemlich offensichtlich, wer sich als der Mörder entpuppen wird. Und das war noch bevor Ella angefangen hat mehrmals zu ...

Erst einmal: Ich hab's doch gesagt! Ich denke es war schon nach dem letzten Band ziemlich offensichtlich, wer sich als der Mörder entpuppen wird. Und das war noch bevor Ella angefangen hat mehrmals zu erwähnen, wie ähnlich sich Dinah und Brooke von hinten sehen.

Somit war auch der Climax des letzten Bandes kein wirklicher für mich.

Die Romanze in diesem Band wurde sogar noch unerträglicher, wenn das denn überhaupt geht. Ich finde dieses "Wir wollen zusammen sein, aber können nicht zusammen sein"-Problem hat sich so langsam ausgelutscht, vor allem weil oft nichts wirklich die Figuren davon abhält zusammen zu sein. Dazu kommt auch noch die "Wir sind erst 17/18, aber du bist die Liebe meines Lebens"-Dramatik, was ich auch nicht ganz nachvollziehen kann, vorallem wenn man sich erst 3 Monate kennt. Das gibt dem Ganzen den kleinen Touch von Lächerlich.

Steve war gleichzeitig unglaublich nervig und auch irgendwie gruselig? Ich habe nicht ganz verstanden, wieso immer wieder Ella versucht wurde klarzumachen, dass das normal für einen Vater wäre, sich so zu verhalten. Ich bin da anderer Meinung. Er war viel zu aufdringlich, hat ihre Privatsphäre nicht akzeptiert und war die ganze Zeit ein bisschen zu aggressiv. Naja, kein Wunder, was sich dann am Ende ergeben hat.

Abschließend habe ich eigentlich nur noch zu sagen, dass mir die Nebenfiguren, wie Easton, Sebastian & Sawyer, Val und Wade, viel mehr gefallen haben, als unsere Hauptfiguren. Hätte gern mehr von ihnen gelesen, weil ich auch ihr Privatleben um einiges interessanter finde. Zum Beispiel Sebastian, Sawyer und Lauren - wie genau funktioniert das eigentlich?

Dann ist diese Reihe ganz klar nicht die Beste, die ich je gelesen habe. Sie grenzt sogar schon fast an die Schlechtesten, die ich je gelesen habe. Aber man muss ja auch nicht immer etwas lesen, dass einen intellektuel fordert. Mich hat diese Reihe mehr aufgrund ihres Unterhaltungsfaktors, dem überzogenen Drama und weil es schnell und einfach zu lesen war, angezogen. Wenn man also nach sowas sucht, würde ich sie durchaus empfehlen.

Veröffentlicht am 20.11.2016

Von Drama Serie zu Telenovela

Paper Prince
0

Der zweite Teil legt sogar noch 'ne Schippe drauf was Drama, Nicht-Kommunikation und Kopf-gegen-Tisch-hauen Situatione angeht.

Ich finde die twists & turns dieser Reihe sind ziemlich vorhersehbar, weil ...

Der zweite Teil legt sogar noch 'ne Schippe drauf was Drama, Nicht-Kommunikation und Kopf-gegen-Tisch-hauen Situatione angeht.

Ich finde die twists & turns dieser Reihe sind ziemlich vorhersehbar, weil eigentlich nur von plot tropes Gebrauch gemacht wird, die man schon tausendmal zuvor gesehen hat. Ich mag sogar behaupten, wir sind von Drama-Serien nach Gossip Girl aufgestiegen zu richtig klischeebehafteten Telenovelas.
Der Plot haut mich also nicht unbedingt um, weil ich im Grunde schon wusste, welche Richtung die Autorin einschlägt und sie hat mich auch nicht überrascht. ;)

Reid, die männliche Hauptfigur ist in diesem Band sogar noch unerträglicher als zuvor und kann einfach kein Nein akzeptieren, was leider meiner Meinung nach überhaupt nicht attraktiv ist.
Ein Mädchen möchte aus was-auch-immer-für-Gründe nicht mehr mit dir zusammen sein und du verkündest an die ganze Welt, dass niemand sie anrühren darf, wenn du sie nicht anrühren darfst? Hm, kritisch. Hat echt nur noch gefehlt, dass er auf sie pinkelt, um sein Revier zu markieren. Da kann ich nur noch mit den Augen rollen.

Er ist also sehr primitiv, neigt sehr zu Aggressionen (zum Glück aber nicht gegenüber der weiblichen Hauptfigur, dass wäre das Ultimative No-Go) und dennoch wird ihm das Ganze immer wieder verziehen oder er wurmt sich da irgendwie raus, was ich nicht ganz verstehen kann.

Aber, na gut, zumindest die weibliche Hauptfigur, Ella, war für mich in diesem Teil erträglicher. Ich mochte, dass sie trotz allem nicht so schnell nachgegeben hat. Mehr kann ich ihr aber auch nicht zusprechen.

Jetzt mag sich einer fragen, Zehra, wieso liest du diese Reihe eigentlich, wenn du ihr kaum Positives anrechnen kannst?

Und ich antworte darauf: Gute Frage. Ich mag Drama. Und ich mag mich irgendwie selbst ärgern? Und die Bücher machen trotz ihren Fehlern irgendwie süchtig und sind schnell zu lesen. Außerdem haben sie diesen Attraktions-Faktor, man kann irgendwie nicht weggucken. ;)

Zum Schluss, der Schluss. Jetzt haben wir auch noch jemanden, der von den Toten zurückgekehrt ist. Gasp! Wer hätte sich das gedacht? Scherz, ich hab's mir tatsächlich schon gedacht. Und ratet wer sich im nächsten Band als der Mörder entpuppt. Ich habe schon zwei Kandidaten und bin mir zu 100% sicher einer von ihnen wird es sein. (Tipp: Die Namen fangen mir G und S an!)

Veröffentlicht am 11.11.2016

Thema spannend, ander Aspekte nicht so

Die Tage, die ich dir verspreche
0

"Die Tage, die ich dir verspreche" hat mich zum Nachdenken gebracht und paar Dinge mit meiner Mama besprechen und diskutieren lassen -- was immer gut ist, also Lob dafür.

Medizinisch ist der Roman gut ...

"Die Tage, die ich dir verspreche" hat mich zum Nachdenken gebracht und paar Dinge mit meiner Mama besprechen und diskutieren lassen -- was immer gut ist, also Lob dafür.

Medizinisch ist der Roman gut recherchiert, die Depression von Gwen nach der Transplantation ist sehr realistisch und man kann sie sehr gut nachvollziehen, auch wenn man selbst nie in so einer Lage war.

Die erste Reaktion, die man selbst hat, ist natürlich die von Gwens Umfeld (Ihrer Familie, ihrem Freund): Was für ein Glück, ein passendes Herz zu finden. Die Heilung verläuft wie es sollte. Man müsste doch überglücklich sein.

Aber dann sieht man natürlich die andere Seite: nämlich dass ein anderer Mensch sterben musste, damit Gwen weiterleben kann. Ein gesundes Herz, also vermutlich jemand, der verfrüht gestorben ist.
Man denkt weiter und einem fällt auf, dass wenn man dafür hofft, ein Spenderherz zu kriegen, man im Grunde auf makabere Weise hofft, dass ein anderer Mensch stirbt.

Interessanter Aspekt also.

Gwens Gedanken- und Gefühlwelt war für mich deshalb sehr spannend und auch Noahs Wille und Drang ihr helfen zu wollen.

Leider ging mir die romantische/körperliche Attraktion zwischen den beiden etwas zu verfrüht los, hat sich nicht unbedingt natürlich und authentisch angefühlt und war aufgrund der Wortwahl, der Situation, etc. oft unpassend und hat bei mir irgendwie einen sauren Nachgeschmack hinterlassen. Ich hab die Chemie zwischen den beiden nicht so gefühlt. Die nagende Stimme hinten in meinem Kopf meinte immer wieder: "Aber sie kennen sich doch gar nicht! Die reden kaum richtig miteinander!"

Deshalb war ich aber froh, dass obwohl es kurz so aussah, als ob die Geschichte auf ein Klischee, eine Nicht-Wirklich-Eine-Lösung, zusteuert, es doch noch ein zufriedenstellendes Ende für Gwens Entwicklung gefunden hat. (Danach waren mir Gwen und Noah auch gleich sympathischer.)

Die Nebenfiguren und was sie zur Geschichte beizutragen hatten, fand ich ganz gut. Teilweise haben sie für Aufheiterung in einer doch ernsten Story oder für gefühlsvolle Momente gesorgt.

Der Schreibstil hat mir gefallen. Alltagstauglich, echt und doch schön. Bis auf paar Wortwiederholungen, die mich das Gesicht verziehen ließen...

Ansonsten hat sich der mittlere Drittel des Buches für mich leider etwas gezogen. Die Spannung hat mich ein wenig verlassen, die Storyline ging etwas schleppend voran und es wurde ein Gefühlschaos erweckt, dass ich nicht ganz nachvollziehen konnte.

Mir hat "Die Tage, die ich dir verspreche" durchaus gefallen, aber leider nicht umgehauen.