Liefert in jeglicher Hinsicht nicht das, was es verspricht
All the strangest things are true.Es wurde gesagt "Wink Poppy Midnight" würde sehr dem Erzählstil und der Atmosphäre in "We were liars" von E. Lockhart ähneln, leider war es - wenn überhaupt - eher der peinliche Cousin 2. Grades von "We ...
Es wurde gesagt "Wink Poppy Midnight" würde sehr dem Erzählstil und der Atmosphäre in "We were liars" von E. Lockhart ähneln, leider war es - wenn überhaupt - eher der peinliche Cousin 2. Grades von "We were liars."
Der Schreibstil von April Genevieve Tucholke möchte mysteriös und spielerisch sein, für mich waren die etlichen Wiederholungen und der leicht psychotische Ton der Charaktere eher nervtötend und hatten nicht den von der Autorin gewünschten "spooky"-Effekt.
Die Figuren waren sehr eindimensional und fast schon wie Karikaturen. Wink ist schräg und schrullig, sie ist speziell und nicht "wie andere Mädchen", Poppy ist das gemeine und listige beliebte Mädchen und Midnight ist einfach nur der nette, liebe Junge von nebenan, der mit sich machen lässt. Dabei bleibt es aber auch, andere Facetten machen sich nicht breit und die "Entwicklung", die die jeweiligen Figuren durchmachen wirken schwach und unfertig.
Es fällt dem Leser schwer diese Figuren zu mögen oder mit ihnen zu mitzufühlen, weil sie einen Touch zu unnahbar und anders sind.
Der Plot lässt ebenfalls zu wünschen übrig: man hat das Gefühl in der ersten Hälfte passiert absolut gar nichts außer belangloses Beziehungsdrama zwischen Pre-Teens. In der zweiten Hälfte tauchen twists & turns auf, die man eigentlich schon vermutet hat oder die einfach nicht überzeugen.
Dieser Überzeugung hilft auch das Marketing von dem Buch nicht:
What really happened?
Someone knows.
Someone is lying.
und
Every story needs a hero. Every story needs a villain.
... lassen einen ja schon vermuten, dass die Helden und Bösewichte dieser Geschichte nicht die sind, die man als erstes vermutet.
Und weil der Cast an Charakteren eigentlich recht mager ist und die Story auch nicht zu kompliziert oder irreführend gestrickt, kann man sich die Rolleneinteilung schon früh denken und man wird auch nicht überrascht.
Fazit: Für mich hat Wink Poppy Midnight in jeglicher Hinsicht nicht geliefert. Die Figuren, die Story und der Schreibstil waren schwach oder kamen einfach nicht so an, wie es die Autorin wollte. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein anderer Leser etwas aus dieser Geschichte und dem pseudo-poetischen Schreibstil der Autorin etwas gewinnen könnte, aber es war einfach nicht mein cup of tea.