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Veröffentlicht am 08.06.2018

Ich bin nun ein Fan der Palace-Saga. Du auch?

Palace of Silk - Die Verräterin
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#rezensionsexemplar

Vor einigen Tagen habe ich euch auf meinem Instagramkanal davon berichtet, dass ich den zweiten Band der Palace-Saga lese: Palace of Silk – Die Verräterin. Heute möchte ich euch in ...

#rezensionsexemplar

Vor einigen Tagen habe ich euch auf meinem Instagramkanal davon berichtet, dass ich den zweiten Band der Palace-Saga lese: Palace of Silk – Die Verräterin. Heute möchte ich euch in meiner Rezension davon erzählen, warum der zweite Band der Trilogie mir so viel besser gefallen hat als der erste.

Allgemeines:

Palace of Silk – Die Verräterin ist als zweiter Teil einer Trilogie am 29.05.2018 als Paperback mit 448 Seiten bei Penhaligon erschienen. C. E. Bernard ist das Pseudonym der deutschen Autorin Christine Lehnen.

Ich habe euch bereits in meiner Rezension zum ersten Teil der Reihe davon berichtet, dass es im Zusammenhang mit der Palace-Saga ein auffälliges Merkmal gibt: die Erscheinungsdaten. Der zweite Band ist nun zwei Monate nach dem ersten erschienen und auch der finale und abschließende Band der Trilogie lässt nicht mehr lange auf sich warten. Ende Juli 2018 könnt ihr bereits Palace of Fire – Die Kriegerin in Händen halten. Nach dem Abschließen des zweiten Bandes kann ich das Erscheinungsdatum von Palace of Fire kaum noch abwarten, gleichzeitig möchte ich diese Reihe aber auch gar nicht so schnell beenden. Kennt ihr dieses Dilemma?

Inhalt:

"Die mutige Rea, zuerst Leibwächterin am englischen Königshof, dann heimliche Geliebte des Kronprinzen Robin, ist nach Paris geflüchtet. Dort erhofft sie sich ein neues Leben – insbesondere die Freiheit, andere Menschen ohne Strafe berühren zu dürfen. Denn in Frankreich leben gefürchtete Magdalenen wie Rea ihre Fähigkeiten offen aus. Doch als Ninon, Reas engste Vertraute und Schwester des Roi, ihre Freundin an den Königshof ruft, holt Rea der Fluch ihrer Vergangenheit ein: Niemand Geringeres als Prinz Robin erwartet sie – doch nicht, weil er Rea zurückgewinnen will, sondern weil er um Ninons Hand anhält. Welches Spiel spielt Robin? Und welches Geheimnis verbirgt die unnahbare Madame Hiver, die den französischen König in ihrer Hand hält?" (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Nachdem ich vom Auftaktband der Palace-Saga nicht so überzeugt war wie viele andere Blogger, war ich umso gespannter, wie Christine Bernard den zweiten Teil gestalten würde. Schon vor der Lektüre wusste ich, dass sie das Potential besitzt, einen großartigen Fantasyroman zu schreiben. Aber würde sie es ausschöpfen? Eine große Frage, die mich vor dem Erscheinen des zweiten Bandes lange beschäftigt hat.. Und ich muss sagen, dass Bernard es geschafft hat, mich zu überraschen. Sogar mehr als das. Sie hat mich vollständig von ihrer Idee überzeugt, nun bin auch ich ein Fan der Palace-Saga! Aber wie ist es dazu gekommen? Ich berichte euch gerne mehr…

Während ich den ersten Band der Reihe gelesen habe, bemerkte ich einige inhaltliche Auffälligkeiten, die mich störten. Bernard wollte in meinen Augen an vielen Stellen schlicht und ergreifend zu viel. Sie hat uns als Leser mit detailreichen Beschreibungen nahezu überrollt und ließ damit zu wenig Raum für eigene Gedanken. In Palace of Silk hat sie das nicht getan. Nein, sie hat der Welt, die wir bereits kannten, eine neue Perspektive hinzugefügt. Das hat sie auf eine so angenehme und sprachlich beeindruckende Weise getan, dass ich immer mehr über die Lebensweise der Menschen erfahren wollte. Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen, habe Seite um Seite verschlungen. Ich war neugierig, warum das Leben in Frankreich so anders ist als in England. Warum die Menschen das akzeptieren und warum sie so leben können. Wie eine solche Welt sich miteinander vereinbaren lässt. Wie das Leben in anderen Ländern ist. Und wie Rea es wohl schaffen würde, sich dort einzufügen. Warum sie erneut mit Robin zu tun haben würde und wie die neuen Protagonisten sich im Buch entwickeln würden.

„Wieder einmal muss ich Theater spielen, um mein Leben zu schützen. Was für ein Glück, dass ich das so gut kann: innerlich zerbrechen, ohne etwas davon nach außen dringen zu lassen.“ (S. 198)

Ich hatte dabei ein wenig Angst, dass sich mein Gefühl, mich nicht mit Rea identifizieren zu können, auch durch den zweiten Band ziehen würde. Zunächst tat es das auch. Aber irgendwann machte auch Rea eine (langersehnte) Entwicklung durch. Ab diesem Punkt hatte sie mein Herz gewonnen. Ich hoffe, dass ihre Flamme noch lange brennen wird (ganz zum Originaltitel Light that flame passend). Dass es ihr gelingt, nicht nur ihre eigene Flamme zu erhalten, sondern das ganze Land, die ganze Welt in Flammen zu setzen. Politische Veränderungen zu erwirken und für alle Menschen ein friedliches und offenes Zusammenleben zu ermöglichen.

Mir fällt es momentan noch schwer, mir vorzustellen, dass die Geschichte von Rea und Robin, von einer Welt zwischen Vorurteilen und Innovationen, zwischen Menschen und Magdalenen, Berührung und Ängsten in nur einem Band abschließend und zufriedenstellend beendet werden kann. Ich würde mich sehr über einen vierten Band, in dem auch die interessante Protagonistin Madame Hiver eine Rolle spielt, freuen – aber manchmal werden nicht alle Wünsche erfüllt.

Fazit:

Ich bin nun ein Fan der Palace-Saga. Du auch?

Veröffentlicht am 03.06.2018

Kleine Feuer überall

Kleine Feuer überall
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Allgemeines:

Celeste Ngs Kleine Feuer überall ist ihr zweiter Roman. Eine Serie mit Reese Witherspoon in der Hauptrolle ist bereits angedacht. Ihr erstes Buch Was ich euch nicht erzählte wurde in über ...

Allgemeines:

Celeste Ngs Kleine Feuer überall ist ihr zweiter Roman. Eine Serie mit Reese Witherspoon in der Hauptrolle ist bereits angedacht. Ihr erstes Buch Was ich euch nicht erzählte wurde in über 20 Sprachen übersetzt und war international ein großer Erfolg. Die# Filmrechte sind ebenfalls bereits verkauft. Kleine Feuer überall ist im April 2018 bei dtv in gebundener Form erschienen und umfasst 384 Seiten. Ng lebt mit ihrer Familie in Cambridge, Massachusetts.

Inhalt:

„Es brennt! In jedem der Schlafzimmer hat jemand Feuer gelegt. Fassungslos steht Elena Richardson im Bademantel und den Tennisschuhen ihres Sohnes draußen auf dem Rasen und starrt in die Flammen. Ihr ganzes Leben lang hatte sie die Erfahrung gemacht, »dass Leidenschaft so gefährlich ist wie Feuer«. Deshalb passte sie so gut nach Shaker Heights, den wohlhabenden Vorort von Cleveland, Ohio, in dem der Außenanstrich der Häuser ebenso geregelt ist wie das Alltagsleben seiner Bewohner. Ihr Mann ist Partner einer Anwaltskanzlei, sie selbst schreibt Kolumnen für die Lokalzeitung, die vier halbwüchsigen Kinder sind bis auf das jüngste, Isabel, wohlgeraten. Doch es brennt. Elenas scheinbar unanfechtbares Idyll – alles Asche und Rauch?“ (Quelle: dtv)

Meine Meinung:

Wunderbar geschrieben, ich bin von der ersten Seite an gefesselt. Ich bin gleich drin in der Geschichte, die mit einem abgebrannten Haus beginnt. Das Feuer hat vermeintlich die jüngste Tochter der Familie gelegt, das soll der Leser zumindest glauben. Ng entfaltet das Leben der betroffenen Familie Richardson, schildert lakonisch das Leben in der elitären Siedlung Shaker Heights. Man ahnt schnell, dass nicht alles ist wie es scheint, und möchte natürlich unbedingt wissen, was Sache ist.

In diesem Buch gibt es zwei Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten (zumindest von außen betrachtet): Die Richardsons, eine typische wohlhabende amerikanische Familie, keine Geldsorgen, höchstens Luxusprobleme. Beide Eltern arbeiten, der Vater ist eher ein nachdenklicher und freundlicher Mensch, die Mutter die Familienmanagerin mit dem absoluten Überblick über alles, was in Ihrer Familie geschieht, sie hat die Zügel in der Hand. Die vier Kinder sind sehr unterschiedlich und wie so oft gibt es ein schwarzes Schaf, die jüngste Tochter Izzy. Dann gibt es noch die Warrens, Mia und ihre Tochter Pearl, die ständig umziehen und nun bei den Richardsons zur Miete wohnen. Pearl ist fasziniert von dem Leben der Richardsons, Izzy wiederum von dem der Warrens. Die Geschichte nimmt ihren Lauf. Beide Mütter mischen sich, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Beweggründen, absichtlich oder unabsichtlich in das Leben der jeweils anderen Familie ein. Das so etwas meist nicht gut endet, kann man sich denken.

„Ordnen und verordnen, für Ordnung unerlässlich – galt den Shakern als Schlüssel zur Harmonie. Sie hatten alles verordnet: die angemessene Zeit, um morgens aufzustehen, die angemessene Farbe der Vorhänge, die angemessene Haarlänge für Männer, wie man die Hände zum Gebet faltet (…). Die Shaker waren fest überzeugt, wenn sie jede Kleinigkeit planten, könnten sie ein Stück Himmel auf Erden schaffen.“ (S. 33)

In absolutem Kontrast zu diesem Zitat steht der Titel des Buches. Kleine Feuer überall, erhält in diesem Zusammenhang eine wirklich symbolische Bedeutung. Kleine Feuer bemerkt man zunächst nicht, sie schwelen vor sich hin, bis sie dann irgendwann so richtig ausbrechen. Nach diesem Prinzip hat Ng ihr Buch aufgebaut. Glatte Oberfläche, ein hingeworfener Satz hier, eine Beobachtung dort – schon gibt es Risse, die im Verlauf der Handlung ihrem Höhepunkt entgegen streben. Es wird nicht mit-, sondern übereinander gesprochen – die Grundlage für jedes noch so kleine Feuer! So entstehen Missverständnisse, Verdächtigungen und Verletzungen, die zusammengenommen ein wahres Großfeuer ergeben.

Fazit:

Ein Buch, das ich jedem empfehlen kann, den gesellschaftliche Themen interessieren und der gerne einen Blick hinter allzu glatte Fassaden wirft.

Veröffentlicht am 25.05.2018

Ein Jugendbuch mit enormer Sogwirkung

Das dunkle Herz
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Allgemeines:

Anfang März 2018 ist der erste Jugendroman des Autoren Lukas Hainer bei ivi, einem Imprint des Piper Verlags, erschienen. Hainer ist vor allem Songtexter, hat aber auch bereits mit der bekannten ...

Allgemeines:

Anfang März 2018 ist der erste Jugendroman des Autoren Lukas Hainer bei ivi, einem Imprint des Piper Verlags, erschienen. Hainer ist vor allem Songtexter, hat aber auch bereits mit der bekannten Band Santiano die von ihm verfasste Kinderbuchreihe namens König der Piraten künstlerisch umgesetzt.

Das dunkle Herz ist ein Hardcover mit Schutzumschlag und umfasst 384 Seiten. Wer sich fragt, welche Zielgruppe bzw. welches Genre Das dunkle Herz ansprechen möchte, wird vermutlich auf unterschiedliche Antworten stoßen. Vom Verlag wird es in das Genre der Fantasy eingeordnet, inhaltlich weist es aber auch Elemente anderer Genres auf. Meiner Meinung nach sollten die Leser des Buches nicht zu jung sein, da die Handlung vermutlich sonst nicht in vollem und intendiertem Ausmaß erfasst werden kann.

Inhalt:

„Während einer Gedenkfeier für ihren verschwundenen Bruder wird Anna schwarz vor Augen, und sie erwacht am Rande einer verlassenen Wüstenstadt. Als alle Versuche scheitern, Kontakt zu ihren Eltern aufzunehmen, sucht sie in der Stadt nach Antworten und stößt auf weitere Ankömmlinge, unter ihnen der junge Nick. Bald entbrennt ein Kampf ums Überleben, sowohl mit ihrer unwirtlichen Umgebung als auch unter den Gestrandeten selbst. Während die Spannungen eskalieren und es sogar zu Toten kommt, findet Anna plötzlich Hinweise auf ihren Bruder – ist es möglich, dass er noch lebt? Als sie der Spur folgen, stoßen Nick und sie auf ein furchtbares Geheimnis, das dieser Ort und seine Bewohner hüten: das dunkle Herz. Und plötzlich geht es um weit mehr als nur um ihr eigenes Schicksal.“ (Quelle: Piper)

Meine Meinung:

Bevor ich mit dem Hauptteil meiner Rezension beginne, möchte ich euch bereits an dieser Stelle verraten, dass Das dunkle Herz der Auftaktband zu einer Reihe ist. Mit dieser Information versorgt, konnte ich persönlich wesentlich mehr mit dem Buch anfangen. Da es diesbezüglich keine Andeutungen gibt, blieben einige Leser nach der Lektüre durchaus (sehr) unbefriedigt zurück. Ich habe die Auskunft zum Glück bereits als Antwort auf meine Rezensionsanfrage hin erhalten und wusste, dass der erste Band nicht alle Fragen beantworten, und schon gar nicht aufklären würde, womit wir es ganz genau zu tun haben. Aber nun zum Wesentlichen…

Hainers Jugendroman ist düster und spannend. Er wirkt echt. Genau so könnte sich die Handlung irgendwo auf dieser Welt abgespielt haben. Das geht an manchen Stellen unter die Haut. Bis ins (dunkle) Herz. Das ist manchmal zu viel. Manchmal eklig. Manchmal beängstigend. Aber vor allem: erschreckend. Es ist erschreckend, wozu Menschen fähig sind, wenn sie in bestimmte Situationen geraten. Zu welchen Mitteln sie greifen und welche Handlungen durch ihre Verzweiflung oder den Genuss ihrer neuen Lebensumstände hervorgerufen werden. Dabei tun sich menschliche Abgründe auf. Aber auch Zusammenhalt, neue Freundschaften und die Knospen von Liebe.

Wie würdest du reagieren? Was würdest du tun, wenn es ums Überleben in einer lebensfeindlichen Umgebung geht? Das dunkle Herz ist nicht das erste Buch, das sich mit dieser oder ähnlichen Fragen auseinandersetzt. Der Herr der Fliegen, Battle Royale und natürlich auch die auf dieser Grundlage entstandene Panemtrilogie werden mit Sicherheit einige von euch kennen. Hainer geht Fragen nach, die viele Menschen beschäftigen, über die die meisten schon einmal nachgedacht haben. Das tut er mit einer Eindringlichkeit, die mich beeindruckt hat. Sein Schreibstil ist dabei sehr flüssig und es macht Spaß, an der Geschichte dran zu bleiben. Das dunkle Herz zieht einen geradezu in diese Geschichte. Es ist wie ein Sog – beinahe, als ob Das dunkle Herz tatsächlich existiert. Irgendwo da draußen.

Wohin die Geschichte uns führen wird, das ist mir nach dem ersten Band noch nicht klar. Es werden viele Andeutungen gemacht, kleine Hinweise auf aktuelle Themen gegeben, aber bisher bleiben die Hintergründe des Ganzen in großen Teilen undurchsichtig. Ich hätte mir dahingehend vor allem gegen Ende des Buches etwas mehr gewünscht. Auch ein erster Band muss zumindest einige Fragen beantworten oder mir als Leser kleine Häppchen zuwerfen. Sonst bleibe ich auch mit dem Wissen, dass es einen zweiten Band gibt, unbefriedigt zurück. Ich würde am liebsten sofort weiterlesen, ich möchte wissen, um was es schlussendlich geht, wie alles gelöst werden wird. Wann erscheint bloß der zweite Band???

Fazit:

Ein Jugendbuch mit enormer Sogwirkung. Erinnert an Herr der Fliegen, erzählt aber eine ganz eigene Geschichte.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Ein Buch für all diejenigen, die eine epische Fortsetzung über (k)eine Heldin lesen wollen.

Nevernight - Das Spiel
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#rezensionsexemplar

Heute möchte ich mal wieder ein Buch vorstellen, welches ich für Janine von Büchersüchtiges Herz³ rezensiere. Diese Rezension wird in den nächsten Tagen also auch auf ihrem Blog veröffentlicht ...

#rezensionsexemplar

Heute möchte ich mal wieder ein Buch vorstellen, welches ich für Janine von Büchersüchtiges Herz³ rezensiere. Diese Rezension wird in den nächsten Tagen also auch auf ihrem Blog veröffentlicht werden. Nevernight – Das Spiel ist der zweite Teil einer Reihe. Wenn du den ersten Teil noch nicht kennst, solltest du meine Rezension nicht lesen. Ich werde dir nichts zum Inhalt verraten. Aber ich werde den Klappentext des zweiten Teils abbilden. Dort wird natürlich das Wissen aus dem ersten Teil wie immer als bekannt vorausgesetzt.

Allgemeines:

Nevernight – Das Spiel ist der zweite Teil der fantastischen Reihe um Protagonistin Mia Corvere. Auch der zweite Teil der Reihe ist vor Kurzem bei Fischer TOR erschienen. Für die Leserschaft bedeutet das wieder, dass es sich nicht um ein Jugendbuch handelt, denn Jugendbücher erscheinen im Fischer Verlag bei Fischer KJB oder FJB.

Im Gegensatz zum ersten Band hat Das Spiel leider keinen farbigen Buchschnitt mehr. Aber auch dieses Mal kann das Cover sich sehen lassen. Beinahe schon etwas beängstigend oder?

Inhalt:

„Die epische Rachegeschichte geht weiter. Nachdem Mia einen der Männer umgebracht hat, die für die Zerstörung ihrer Familie verantwortlich sind, bleiben noch zwei über: Kardinal Duomo und Konsul Scaeva. Beide sind jedoch vor der Öffentlichkeit abgeschirmt und für Mia unerreichbar. Schlimmer noch: Die Rote Kirche selbst scheint Scaeva zu schützen …
Um an ihn heranzukommen, geht Mia ein großes Risiko ein: Sie kehrt der Kirche den Rücken und begibt sich selbst in die Sklaverei, um als Gladiatorin an den Großen Spielen in Gottesgrab teilzunehmen. Mia merkt schnell, dass sie diesmal zu weit gegangen ist, denn auf dem blutigen Sand der Arena gibt es keine Gnade und nur eine Regel: Ruhm und Ehre – oder Tod.“ (Quelle: Fischer TOR)

Meine Meinung:

„Der Wolf hat kein Mitleid mit dem Lamm. Der Sturm bittet die Ertrinkenden nicht um Vergebung.

Mantra der roten Kirche“ (S. 15)

Liebe Leser, dieses Buch ist erbarmungslos. In jeder Hinsicht. Ihr solltet euch gut überlegen, ob ihr es lesen wollt, denn, wenn ihr erst einmal mit der Lektüre begonnen habt, habt ihr keine Chance mehr. Es wird euch nicht loslassen. Ihr werdet fluchen, ihr werdet lachen, ihr werdet versinken. In eine Welt voller faszinierender Dinge. Voller Dinge, die ihr so oder so ähnlich noch nie gelesen habt. Die ihr teilweise auch gar nicht lesen wolltet. Die aber dazugehören. Zu Mia Corveres Spiel. Zu ihren Machenschaften. Zu ihrer Rache. Und die wird fürchterlich sein, dass kann ich euch versprechen.

Zu Beginn der Lektüre erwartet euch erst einmal ein harmloses Verzeichnis der Dramatis Personae. Das ist sehr nützlich und vor allem zweckdienlich. Wer soll sich schon nach dieser Wartezeit noch an alles erinnern? Fast alles, okay. Aber alles wusste ich tatsächlich auch nicht mehr. Wer sich noch bestens informiert fühlt, kann das Verzeichnis auch getrost auslassen. Es enthält nur bereits bekannte Informationen.

Und dann beginnt es. Mias zweites episches und bildgewaltig beschriebenes Abenteuer. Abenteuer? Eigentlich ist das falsche Wort. Mia ist keine Abenteurerin. Mia ist diejenige, die von Abenteurern und Helden gefürchtet wird. Und Mia ist auf der Suche nach Rache. Dabei findet sie auch viele andere Dinge. Zwischenmenschliche Beziehungen spielen in diesem komplexen zweiten Band eine etwas größere Rolle als im ersten. Aber vor allem geht es um Rache. Dabei wird es blutig. Sehr blutig.

«„Du wolltest gute Tonerde, um daraus etwas zu formen, Executus? Hier hast du Stahl.“ Der Hüne sah Mia mit schmalen Augen an. „Stahl bricht, bevor er sich verbiegt.“» (S. 117)

Wenn du also ein sehr zart besaiteter Mensch bist, dann ist auch der zweite Band von Jay Kristoffs epischer Geschichte nichts für dich. Aber solltest du hartgesotten sein und eine Geschichte lesen wollen, in der die Protagonistin eigentlich keine Heldin ist, dann aber irgendwie doch diese Rolle einnimmt, dann los. Schnapp dir Nevernight – Das Spiel und durchlebe, was die rote Kirche und Mia Corvere erlebten.

Dabei wirst du dich ärgern. Ärgern über diesen verflucht genialen Autor, der unsägliche Dinge tut und im Zuge dessen einen verflucht genialen zweiten Band geschrieben hat. Unsägliche Dinge, die du nicht vorhersehen kannst, egal, wie sehr du es versuchst. Kristoff wird dich verletzen, dich zum Staunen bringen und dich sprachlos machen. Einfach, weil er es kann.

„Nein.

Ich höre, wie ihr das Wort sagt, als säße ich mit euch im Zimmer. Ich sehe euch, als wäre ich in die Schatten zu euren Füßen geflossen, wie ihr euch über das Buch in euren Händen beugt, die Stirn gerunzelt und mit einem Fluch auf den Lippen. Jetzt dämmert sie euch, die Erkenntnis, dass es keine weiteren Seiten mehr gibt. Ich kann es hören. Ich kann es sehen.“ (S. 697)

Habe ich schon erwähnt, dass ich Kristoffs Humor liebe?

Fazit:

Ein Buch für all diejenigen, die eine epische Fortsetzung über (k)eine Heldin lesen wollen.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Viel verschenktes Potential

Die Götter von Asgard
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#rezensionsexemplar

Allgemeines:

Die Götter von Asgard ist Anfang März 2018 als Taschenbuch in der Verlagsgruppe Droemer Knaur erschienen. Das auffallend und besonders gestaltete Buch hat 304 Seiten ...

#rezensionsexemplar

Allgemeines:

Die Götter von Asgard ist Anfang März 2018 als Taschenbuch in der Verlagsgruppe Droemer Knaur erschienen. Das auffallend und besonders gestaltete Buch hat 304 Seiten und stammt aus der Feder von Autorin Liza Grimm. Liza Grimm ist das Pseudonym der Bloggerin Jennifer Jäger.

Spannend, als Bloggerin auch Bücher zu schreiben. Findet ihr nicht auch? Macht jemand von euch das ebenfalls?

Inhalt:

„Was sagt man zu jemandem, der behauptet, einen vor dem Zorn der Götter schützen zu wollen? Natürlich glaubt die Studentin Ray kein Wort von dem Gerede der mysteriösen Kára über eine Prophezeiung und das mögliche Ende Asgards. Stattdessen ergreift sie die Flucht. Und läuft dabei Tyr in die Arme, der sie auf Anhieb fasziniert. Ray ahnt nicht, dass Tyr als Odins Gesandter um jeden Preis verhindern soll, dass die Prophezeiung eintrifft. Als sich auch noch Loki, Gott der Listen und Heimtücke, in die Geschehnisse einmischt, muss Ray auf einer abenteuerliche Reise ins Reich der Götter und Riesen herausfinden, ob sie wirklich eine Heldin sein kann.“ (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)

Meine Meinung:

Fans von Liza Grimm oder allen, die voller Vorfreude auf dieses Buch sind und es schon zu Hause auf dem Stapel ungelesener Bücher liegen haben, möchte ich vorab sagen, dass meine Rezension leider keine Buchempfehlung beinhalten wird. Warum das so ist, möchte ich aber gerne allen, die jetzt noch weiter an meiner Meinung interessiert sind, näher erläutern!

Liza Grimm hat mit den Göttern von Asgard einen kurzweiligen Fantasyroman geschrieben. Dieser Fantasyroman hat theoretisch ganz viel Potential. Da Grimm sich inhaltlich aber auf ein Thema eingelassen hat, das den meisten von uns durch den ein oder anderen Roman oder eben den Film Thor bereits bekannt ist, hat sie sich auf ein Terrain begeben, das gefährlich ist. Gefährlich, weil uns über das gewählte Thema eben schon so viel geläufig ist und bereits so viele innig geliebte Geschichten über die nordische Mythologie existieren. In meinen Augen ist es für einen Autor immer schwer, dann etwas völlig Neues zu kreieren. Das muss man als Autor auch gar nicht unbedingt. Grimm ist es jedoch nicht einmal gelungen, eigene Bilder zu erschaffen. Und das hätte ich wirklich erwartet. Während des gesamten Romans hatte ich meine eigenen Vorstellungen der Schauplätze und Charaktere. Die meisten waren jedoch dadurch entstanden, dass ich den oben erwähnten Film Thor gesehen habe. Schade, da gab es ganz viele Möglichkeiten, zwar einerseits Vorhandenes zu nutzen, aber gleichzeitig auch neue und eigene Bilder entstehen zu lassen. Gleiches gilt auch für die uns bereits bekannten Charaktere (vielen völlig neuen begegnen wir leider auch nicht). Ich hatte vor dem Lesen zum Beispiel klare Vorstellungen, wie der Gott Loki agieren könnte.. und siehe da, er hat meine Erwartungen erfüllt. Auch Grimms eigene Protagonistin, Ray, brilliert mit ihren Handlungen nicht. Es fiel mir teilweise schwer, ihre Verhaltensweisen einer etwa 20-jährigen jungen Frau zuzuordnen.

Des Weiteren verschenkt Grimm innerhalb der Handlung wertvolle Spannung. Auch auf dieser Ebene hätte man mehr aus der Geschichte herausholen können. So plätschert die Handlung eher dahin und man fragt sich als Leser, wieso gewisse Dinge denn einfach nicht passieren. Und das, obwohl das Buch nur 300 Seiten lang ist. Geschehnisse und Details werden dabei zu schnell abgehandelt, sodass man sich als Leser gar nicht richtig in die Welt hineinsinken lassen kann.

Vielleicht hätte Grimm es wagen sollen, ihre Geschichte wesentlich umfangreicher anzulegen – ich kann mir vorstellen, dass sie ihr dann in einem größeren Ausmaß gerecht geworden wäre. Sowohl Titel als auch äußere Gestaltung erzeugten bei mir die Erwartungshaltung, eine großartige Geschichte in Händen zu halten. Götter von Asgard – das beinhaltet ja eigentlich noch weitaus mehr als die in der Geschichte vorkommenden (und bereits im Klappentext erwähnten) Götter. Vielleicht kann Grimm ja in einer Fortsetzung mit einzigartigeren Ideen glänzen und mich doch noch von sich überzeugen? Ich bin gespannt und hoffe auf mehr!

Fazit:

Eine Geschichte über die Götter von Asgard, die leider mit viel verschenktem Potential daherkommt.