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Veröffentlicht am 25.01.2018

Ein fantastischer Anfang vom Ende

Das Leuchten der Magie
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Endlich, endlich ist es da! Das neue Buch von Peter V. Brett – Das Leuchten der Magie. Ein paar Tage vor Weihnachten habe ich es euch schon auf Instagram gezeigt – heute gibt es die dazugehörige Rezension.

Bitte ...

Endlich, endlich ist es da! Das neue Buch von Peter V. Brett – Das Leuchten der Magie. Ein paar Tage vor Weihnachten habe ich es euch schon auf Instagram gezeigt – heute gibt es die dazugehörige Rezension.

Bitte denkt daran, dass es sich um einen fünften Teil handelt – in dieser Rezension kann es also zu Spoilern aus den vorhergehenden Teilen kommen. Wenn ihr neugierig auf die Reihe seid, empfiehlt es sich, unbedingt mit der Lektüre des ersten Bandes zu beginnen. Ihr solltet komplexe Bücher, die einen aufmerksamen Leser erfordern, mögen. Meine Rezension zum vierten Band der Dämonensaga findet ihr hier.


Allgemeines:

Das Leuchten der Magie ist eigentlich der abschließende Teil einer fünfteilig angelegten Fantasyreihe des Autoren Peter V. Brett. Ich schreibe bewusst „eigentlich“, da in der deutschen Verlagswelt die Entscheidung getroffen worden ist, den finalen Band der Reihe aufgrund seines Umfangs zu teilen (auf der Homepage des Autoren wird dafür die Begründung geliefert, dass das Buch das bisher längste Buch von Peter V. Brett ist). So ist der finale Band im Original bereits vollständig unter dem Titel The Core erschienen – im Deutschen müssen wir auf den Abschluss noch bis April 2018 warten. Im April wird er unter dem Titel Die Stimmen des Abgrunds als Paperback beim Heyne Verlag erscheinen. Der erste Teil des finalen Bandes ist im Dezember 2017 natürlich ebenfalls bei Heyne erschienen und hat trotz der Teilung 656 Seiten.

Inhalt:

„Seit die Menschen beschlossen haben, sich den Dämonen der Nacht entgegenzustellen und zu kämpfen, hat sich das Antlitz der Welt gewandelt. Das Volk der Krasianer ist gegen den Norden in den Krieg gezogen, und das kleine Tal der Holzfäller ist zu einer mächtigen, siegelbewehrten Stadt angewachsen. Doch Arlen, der tätowierte Mann, und Jardir, der Anführer der Krasianer, stehen sich immer noch in erbitterter Feindschaft gegenüber – bis sie eines Tages beschließen, gemeinsam den Kampf zu den Dämonen hinunter ins Reich der Tiefe zu tragen. Die letzte Schlacht gegen die Wesen der Finsternis entscheidet über das Schicksal aller Völker …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

In meiner Rezension zum vierten Teil der Dämonensaga habe ich Folgendes geschrieben:

„Peter V. Brett hat mit dieser Reihe einen wirklichen Fantasyepos erschaffen, beispielsweise vergleichbar mit Der Name des Windes von Patrick Rothfuss.“

Genau die gleichen Worte könnte ich in dieser Rezension verwenden (Du kennst Der Name des Windes nicht? Unerhört. Schnell lesen. Großartig. Weltklasse). Sie sind noch immer wahr. Ich bin noch immer absoluter Fan dieses grandiosen Fantasyautors.

Sehnsuchtsvoll habe ich den fünften Band der Dämonensaga erwartet und dann war es endlich so weit. Ich durfte wieder nach Thesa reisen und habe es auch dieses Mal nicht bereut. Versunken bin ich, versunken in Bretts Erzählungen, seine Verflechtungen der einzelnen Schicksale, bei denen er das große Ganze nie aus den Augen verliert. Ich habe gelitten, ich habe gebangt, ich habe Abenteuer erlebt. Natürlich haben dabei Arlen und seine engsten Verbündeten eine Rolle gespielt. Wie bereits in den vorhergehenden Bänden besucht man als Leser im Leuchten der Magie viele verschiedene Handlungsorte – dahingehend möchte ich euch aber nicht zu viel verraten. Für den ein oder anderen Leser (auch für mich) wäre ein Glossar mit einer Auflistung von Charakteren und Handlungsorten sinnvoll – Brett fügt nämlich auch in diesem Band sowohl Schauplätze als auch neue Charaktere hinzu.

Erneut gelingt es dem Autoren durch geschickte Perspektivwechsel, eine konstante Spannung aufrecht zu erhalten. Brett ist der Meister des Cliffhangers – nicht nur am Ende eines Buches, sondern am Ende eines jeden Kapitels.

Politik, Überleben, Macht und vor allem das Kämpfen gegen die Dämonen stehen im Leuchten der Magie im Vordergrund der Handlung. Intrigen werden gesponnen, leidenschaftlich wird für die eigenen Ideale eingestanden. Charaktere entwickeln sich weiter, wachsen über sich hinaus – und das auf sehr authentische Art und Weise. Es ist beeindruckend, über wie viele Jahre sich die Handlung der Dämonensaga erstreckt. Ein weiteres Kriterium, das zur Entwicklung einer komplexen Geschichte beiträgt und aufzeigt, auf wie vielen Ebenen Brett seinen Epos erzählt.

Und das Ende?

Das war kein Ende. Zwar gibt es einen Cliffhanger – wie immer… aber eigentlich ist es schlicht und ergreifend eine Teilung und kein Ende. Da es in der originalen Version keine Teilung gibt, kann man dem Autoren dafür nicht grollen. Nach wie vor weiß ich jedoch nicht, wie Brett im zweiten Teil des finalen Bandes alle Handlungsstränge so zusammenführen könnte, dass die Geschichte zu einem würdigen Abschluss kommt. Mit Sicherheit wird er diese Aufgabe genauso brillant meistern wie immer. Sonst wäre er ja nicht Peter V. Brett.

Fazit:

Ein fantastischer Anfang vom Ende.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Perfekt!

Die Tote im roten Kleid
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Heute erscheint Die tote im roten Kleid im Rowohlt Verlag. Wie mir das Buch gefallen hat, könnt ihr im Folgenden lesen!

Allgemeines:

Mit Die Tote im roten Kleid liegt Band 7 der Jimmy-Perez-Reihe vor. ...

Heute erscheint Die tote im roten Kleid im Rowohlt Verlag. Wie mir das Buch gefallen hat, könnt ihr im Folgenden lesen!

Allgemeines:

Mit Die Tote im roten Kleid liegt Band 7 der Jimmy-Perez-Reihe vor. Ann Cleeves war bereits mit dem ersten Band der Reihe, Die Nacht der Raben, sehr erfolgreich und erhielt für dieses Buch den Gold Dagger Award. Cleeves hat selber für einige Zeit auf den Shetland-Inseln gelebt, was sicherlich dazu beiträgt, die Schauplätze ihrer Krimis so glaubwürdig wirken zu lassen.

Sie hat mehrere Krimireihen verfasst. Die bekannteste dürfte die um die Ermittlerin Vera Stanhope sein, die mit großem Erfolg für das Fernsehen verfilmt wurde. Cleeves ist gebürtige Britin. Ihre Bücher sind in England, Deutschland und Skandinavien besonders bekannt.

Die Tote im roten Kleid umfasst 446 Seiten und ist auf Deutsch im Rowohlt Taschenbuch Verlag erschienen.

Inhalt:

„Eine Lawine aus Schlamm und Dreck

Es ist dunkel und kalt in Shetland. Seit Monaten regnet es. Auf dem Weg ins Tal reißt das Wasser gewaltige Erdmassen mit sich, die Teile des kleinen Örtchens Ravenswick unter sich begraben. Bei den Aufräumarbeiten findet man in den Trümmern eines Hauses die Leiche einer unbekannten Frau in blutrotem Seidenkleid. Kommissar Jimmy Perez will wissen, wer sie ist – doch stößt er bei den Inselbewohnern auf eine Mauer des Schweigens. Als sich herausstellt, dass die Frau ermordet wurde, ruft Perez seine alte Kollegin Willow Reeves aus Inverness zur Hilfe. Die ist noch nicht vor Ort, da gibt es bereits das zweite Opfer …“ (Quelle: Rowohlt Verlag)

Meine Meinung:

Die Krimireihe um den Kommissar Jimmy Perez von Ann Cleeves spielt auf den Shetland-Inseln, einer archaisch anmutenden Landschaft, die per se schrullige Charaktere, Intrigen, Klatsch und Tratsch und natürlich auch Verbrechen im Kopfkino entstehen lässt. Wer blutige Thriller mit unendlichen Grausamkeiten, wie sie heute in vielen Krimis zu finden sind, erwartet, der wird enttäuscht sein. Wer aber klassische Krimis mit glaubhaft gezeichneten Charakteren liebt, der ist begeistert. Und so geht es mir. Der erste Band der Reihe Die Nacht der Raben hat mir so gut gefallen, dass ich sofort zum Fan von Cleeves geworden bin. Sie schafft es einfach, unaufgeregt Spannung zu erzeugen und zu fesseln und den Leser süchtig zu machen nach mehr von Ihren Krimis. Das gilt auch für Die Tote im roten Kleid.

Alle Charaktere, die einem aus den vorangegangene Bänden bekannt sind, tauchen auch in diesem Buch wieder auf. Auch die verstorbene Verlobte Jimmys‘ spielt nach wie vor eine große Rolle in dessen Leben. Nur durch sie ist sein Charakter wirklich zu verstehen.

Wie so oft in Cleeves Krimis startet auch dieser Band mit einem Todesfall und lässt dann erst einmal viele Nebenschauplätze entstehen. Cleeves Fans erwarten das geradezu, andere Leser mag das zunächst abschrecken, könnte man doch denken: ‚Was soll das denn?‘ oder ‚Das wird ja nie was.‘ Aber weit gefehlt! Cleeves entwickelt ihren Plot ganz bewusst geruhsam und detailliert. Man soll ihre Protagonisten so richtig gut kennen lernen, um sich selber ein Bild machen zu können und mitzudenken. Spätestens nach 150 Seiten ist man drin in der Konstruktion und versteht, wie die Menschen auf den Shetlands ticken. Das Lesen wird damit zunehmend spannend. Im Verlauf der Handlung vermutet man immer wieder jemand anderen als verdächtig und wird durch die weitere Lektüre doch eines Besseren belehrt.

Besonders ans Herz gewachsen ist mir die Figur des Sandy. Sie zieht sich, ebenso wie die von Perez, durch alle sieben Bände. Sandy ist ein junger Polizist, der stets an sich zweifelt, jeden für besser hält als sich selbst, oft tollpatschig daherkommt und mehr kann als er denkt. Das beweist er auch in diesem Buch. Und ein bisschen Liebe kommt auch noch vor. Perfekt!

Fazit:

Man kann Die Tote im roten Kleid durchaus lesen, ohne die anderen Bände der Reihe zu kennen. Mehr Lesegenuss entsteht aber, wenn man um die Vorgeschichten der Figuren weiß und so ihre Entwicklung verfolgen kann.

Veröffentlicht am 23.01.2018

Man muss diese Art von Buch mögen!

Babbitt
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Allgemeines:

Sinclair Lewis‘ Babbitt erschien bereits 1922 in Amerika. Dort ist es zum Klassiker geworden. Es wurde neu ins Deutsche übersetzt und erschien 2017 im Manesse Verlag. Babbitt umfasst inklusive ...

Allgemeines:

Sinclair Lewis‘ Babbitt erschien bereits 1922 in Amerika. Dort ist es zum Klassiker geworden. Es wurde neu ins Deutsche übersetzt und erschien 2017 im Manesse Verlag. Babbitt umfasst inklusive des Nachworts und der Anmerkungen von Michael Köhlmeier 782 Seiten.

Sinclair Lewis lebte von 1885-1951. Er arbeitete unter anderem als Journalist und Lektor und erhielt 1930 als erster US-Amerikaner den Literaturnobelpreis. Diese Verleihung hatte er besonders seinem Roman Babbitt zu verdanken, der große Aufmerksamkeit erregte. Sein Lebenswerk zeichnet sich durch eine kritische Haltung gegenüber gesellschaftlicher Entwicklungen aus: Er legte seinen Finger stets in die Wunde. Lewis selber war ein schwieriger Mensch, der Alkohol machte ihn reizbar und unberechenbar, worunter seine beiden Ehefrauen sehr gelitten haben.

Inhalt:

„In seinem ereignislosen, durchschnittlichen Kleinstadtleben hat der Immobilienmakler George F. Babbitt sich recht bequem eingerichtet. Seine drei Kinder sind wohlgeraten, wenn sie auch meist nicht auf ihn hören; mit seiner Frau verbinden ihn liebgewonnene Gewohnheiten. Sein ganzes Streben ist auf gesellschaftliche Anerkennung und wirtschaftlichen Aufstieg gerichtet. Bis ihm eines Tages bewusst wird, dass er all dies so nie gewollt hat, und einen Ausbruchsversuch wagt. Mit feinem Spott, ironischem Witz und stets voller Sympathie für den charakterschwachen Protagonisten erzählt der Roman, wie Babbitt sein rebellisches Selbst wiederentdeckt.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Bücher, die bei Manesse erscheinen, sind bereits, ohne dass man ihren Inhalt kennt, einfach schön anzusehen. Das handliche Format, die ausgesprochen hochwertige Bindung, sowie die Gestaltung der Cover sind immer ein Augenschmaus. Das gilt auch für Babbitt. Der Umschlag ist in den Farben und der Struktur der amerikanischen Flagge gehalten. Der Protagonist Babbitt ist ebenfalls integriert. Alles ist eher minimalistisch angelegt und dadurch umso beeindruckender.

Beim Lesen des Klappentextes von Babbitt (der glücklicherweise nicht zu viel verrät) musste ich an Der große Gatsby denken und wurde sofort neugierig auf dieses Buch. Auch die Romane von Yates passen in dieses Genre. Das Buch ist wirklich gut übersetzt und fängt so die Sprache der 1920er sehr gut ein. Insgesamt hat Babbit so manche Längen, die sicherlich für den interessierten Leser, wenn es um das Geschehen in englischen Clubs geht, wichtig sind. Für mich waren diese Abschnitte uninteressant und haben mich aus dem Lesefluss gerissen.

Zum Inhalt: Schauplatz ist eine fiktive Stadt in Amerika, Zenith. Unser Protagonist George F. Babbitt, überzeugter Republikaner, 46 Jahre alt, verheiratet, drei Kinder, ist ein rücksichtsloser erfolgreicher Immobilienmakler. In seinem Privatleben allerdings verläuft alles nach „Schema F“, auch sein erfolgreiches Berufsleben weist die immer gleichen Abläufe auf. Zudem ist er zu Hause ein richtiges Ekelpaket. Er verachtet seine Frau, hat kaum Verständnis für seine Kinder und kreist in seinem Gedanken nur um sich selbst. Wichtig sind ihm Äußerlichkeiten: Ist die Anzughose gebügelt? Ist das Haus standesgemäß? Sehe ich gut aus? Ab und an überfällt ihn ein schlechtes Gewissen, aber das hält nicht lange an. Und eigentlich ist er zu bedauern, denn die Rolle, die er in Beruf und Privatleben einnimmt, macht ihn fertig. Er möchte ausbrechen, schafft es aber nicht. Zum Glück gib es noch seinen besten Freund Paul, den er schon aus Kindertagen kennt.

Man kann bei diesem Buch von einem satirischen Roman sprechen, der einen kritischen Blick auf die amerikanische Gesellschaft der 1920er Jahre wirft: das vordergründig ach so tolle Leben in den Vorstädten, die Selbstgefälligkeit der Menschen, die vorgebliche Freundlichkeit, die oft nur geheuchelt ist, und auch die Religiosität, die oft nur als Vorwand dient, um gut dazustehen. Kurz gesagt: Es geht um das Spießertum der (amerikanischen) Gesellschaft.

Ein hochaktuelles Buch, wenn man sich die politische Situation im heutigen Amerika unter Trump vergegenwärtigt.

Fazit:

Man muss diese Art von Buch mögen, sonst hat man keine Chance, die 782 Seiten zu schaffen. Ich mag dieses Buch, nur manche Längen gefallen mir nicht!

Veröffentlicht am 08.01.2018

Nicht überzeugend

Luna
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Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt, der weiß, dass ich gerne Kinderbücher lese. Aus genau diesem Grund hat Luna – Im Zeichen des Mondes von Anne Buchberger mein Interesse geweckt.


Allgemeines:

Anne ...

Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt, der weiß, dass ich gerne Kinderbücher lese. Aus genau diesem Grund hat Luna – Im Zeichen des Mondes von Anne Buchberger mein Interesse geweckt.


Allgemeines:

Anne Buchberger ist eine junge deutsche Autorin, die 1995 in Heidelberg geboren worden ist. Luna – Im Zeichen des Mondes ist ihr erster Roman und auch der erste Band der Mondvogel-Saga. Der zweite Band Aqua – Im Zeichen des Meeres wird im Juni 2018 erscheinen.

Luna – Im Zeichen des Mondes ist am 2.10.2017 bei you and ivi, dem Imprint des Piper Verlags für junge Bücher, erschienen. Es ist gebunden und hat 368 Seiten. Ich bin auf Anne Buchbergers Debütroman aufmerksam geworden, weil er ganz besonders gestaltet ist. Ist das Cover nicht wirklich ein Hingucker? Nach wie vor schaue ich das Buch gerne an und bin hingerissen von der optischen Gestaltung und dem Zusammenspiel von Mustern und Farben.

Inhalt:

„An ihrem dreizehnten Geburtstag erhält Analina, Kronprinzessin von Arden, eine Nachricht, die ihr bisheriges Leben verändert: Auf Befehl ihrer Mutter soll sie ihrer Heimat den Rücken kehren und Schülerin an der Akademie des Meeres werden, um sich für den kommenden Krieg gegen die mysteriöse Schwarzmagierin Gwenda ausbilden zu lassen, die im Sumpfgebiet Ardens ihre Fäden spinnt. Mit ihren engsten Freunden tritt Analina eine Reise durch das Reich ihrer Vorfahren an, um das zu schützen, was sie in sich trägt – die Seele des Mondvogels, jenes magischen Geschöpfs, das Analinas Erbe retten soll. Doch nicht nur die Königin der Sümpfe hat Geheimnisse, von denen Analina nichts ahnt …“ (Quelle: Piper)

Meine Meinung:

Obwohl der Prolog spannend begann, hatte ich während des Lesens von Luna so ein Gefühl. So ein Gefühl, dass mich die Geschichte einfach nicht mitreißen konnte. Und das, obwohl ich sehr motiviert in die Lektüre gestartet war. Der Mondvogel war etwas – etwas Mystisches und Neues, das mich faszinierte. Und… die Akademie des Meeres, wie toll klingt das denn bitte?
Aber genau dieses Gefühl, nicht von der Geschichte mitgerissen zu werden, ist leider während der fortschreitenden Lektüre nicht verschwunden. An keinem Punkt der Geschichte hatte ich das Bedürfnis, mehr über alles erfahren zu wollen. Alle Geheimnisse zu ergründen oder die Wahrheit über Analina zu erfahren. Doch wodurch entstand dieser (natürlich vollkommen subjektive) Leseeindruck?

Zum einen rührt dieses Gefühl daher, dass ich laut des Klappentextes ein Buch in Händen halte, in dem Protagonistin Analina, die eines Tages (natürlich) das gesamte Reich retten wird, auf ihrem Weg in die Akademie des Meeres ist und sich dort ausbilden lassen soll. In Wahrheit begleiten wir Analina jedoch lediglich auf ihrer recht unspannend und doch stark konstruiert anmutenden Reise zu ebendieser Akademie. Vermutlich wurden bei mir aufgrund der Beschreibung des Klappentextes schlicht und ergreifend falsche Erwartungen geschürt. Ich wollte etwas darüber lesen, wie Analina sich in der Akademie des Meeres für den Kampf gegen die dunkle Magierin Gwenda ausbilden lässt – genau wie es mir der Klappentext versprach. Kennt ihr dieses Mysterium, dass Klappentexte Erwartungshaltung schüren, die sich nicht erfüllen?

Eine weitere Erwartung, die ich durch die Beschreibung und den Titel des Buches hatte, war, ein Kinderbuch in Händen zu halten. Doch dieses vermeintliche Kinderbuch möchte eigentlich gar kein Kinderbuch sein. Es möchte ein Buch für ältere Fantasyleser sein, ja eigentlich ein All Age-Roman. Diesen Anspruch kann es aber nicht durchgängig erfüllen und wirkt dadurch an vielen Stellen eher unstimmig.

Anne Buchberger ist es nicht gelungen, die Gruppe, die Analina auf ihrer Reise zur Akademie des Meeres begleitet, kontinuierlich gleichermaßen im Mittelpunkt stehen zu lassen. An einigen Punkten der Geschichte wusste ich eigentlich gar nicht mehr so genau, wer denn nun Analina begleitet. Teilweise spielten Charaktere eine große Rolle – einige Kapitel später habe ich mich dann plötzlich gefragt, ob ich mir das eingebildet habe, weil sie kaum noch vorkamen oder gar nicht mehr erwähnt worden sind. Später tauchen sie dann einfach wieder auf.

Fazit:

Ein Buch, das durchaus seine lesenswerten märchenhaften Passagen hat. Insgesamt gesehen konnte es mich jedoch nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Keine Leseempfehlung

Phönix
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Heute habe ich mal wieder eine Rezension für Janine von Büchersüchtiges Herz³ für euch. Ich habe für sie Phönix von Michael Peinkofer gelesen. Und wie mir das Buch gefallen hat, könnt ihr in meiner nachfolgenden ...

Heute habe ich mal wieder eine Rezension für Janine von Büchersüchtiges Herz³ für euch. Ich habe für sie Phönix von Michael Peinkofer gelesen. Und wie mir das Buch gefallen hat, könnt ihr in meiner nachfolgenden Rezension lesen.


Allgemeines:

Phönix stammt aus der Feder des deutschen Autoren Michael Peinkofer und ist im Oktober 2017 als Klappenbroschur mit 352 Seiten bei Ivi, dem Label für junge Bücher bei Piper, erschienen. Phoenix ist der Auftakt zu einer fantastischen Reihe um die Protagonistin Callista. Einige von euch werden den Autoren mit Sicherheit bereits durch seine bekannten Werke um die „Orks“ kennen. Mich haben diese Bücher nicht angesprochen, deshalb habe ich mit Phönix den ersten Fantasyroman von Peinkofer gelesen.

Inhalt:

„Die 15-jährige Callista und ihr 16-jähriger Freund, der Jäger Lukan, leben in einem kleinen Dorf, deren Bewohner ein einfaches, bäuerliches Leben führen. Tagsüber scheint alles friedlich, doch mit Anbruch einer jeden Nacht beginnt der Schrecken: Geheimnisvolle Wesen, die noch niemand je zu Gesicht bekommen hat, gehen im Dunkel des Waldes auf die Jagd nach Menschen. Als Callistas kleiner Bruder verschwindet und sie und Lukan sich aufmachen, ihn zu suchen, offenbart sich ihnen die erschütternde Wahrheit. Denn die Welt, die sie zu kennen glaubten, existiert nicht. Und ihre Feinde sind ebenso unberechenbar wie mächtig ..“ (Quelle: Piper Verlag)

Meine Meinung:

Bereits das Cover von Phönix machte mich sowohl neugierig als auch stutzig: Suggeriert es dem aufmerksamen Leser doch sogleich, dass es sich um eine Dystopie handelt, die auf jeden Fall nicht nur in dem im Klappentext beschriebenen vom Wald umgebenen kleinen Dorf spielt, sondern in irgendeinem Ausmaß auch etwas mit einer zerstörten Stadt zu tun haben muss. Sogleich waren bei mir viele Assoziationen mit bereits gelesenen Büchern geweckt. Zusätzlich war für mich bereits durch das Cover eindeutig, dass die Protagonisten des Buches schnell die Mauern des Dorfes überwinden werden und voller Neugier und Tatendrang das zu erkunden beginnen würden, was ihnen laut Klappentext eigentlich verboten sein sollte. Ob ich mit diesen Vermutungen richtigliege, das müsst ihr natürlich selbst durch das Lesen des Buches herausfinden… Ich kann euch aber verraten, dass die beiden Protagonisten Callista und Lukan im Laufe der Handlung so einiges erleben werden. Mir fiel es während der Lektüre jedoch relativ schwer, mich mit den beiden zu identifizieren. Ich glaube, über zu viel teeniemäßiges Geschmachte und stark stereotype Verhaltensweisen bin ich beim Lesen mittlerweile einfach hinaus.

Peinkofer entwickelt in einem einfachen und eher weniger detaillierten Schreibstil ein dystopisch anmutendes Szenario, das mich bedauerlicherweise stark an bisher Dagewesenes erinnert hat.

„Das Gesetz des Phönix

1 Der Phönix beobachtet dich. Er weiß alles.

2 Maschinen bringen Tod und Leid. Niemals darfst du sie bauen.

3 Dunkelheit ist dein Feind. Niemals darfst du dein Dorf bei Nacht verlassen.“ (S. 5)

Während der gesamten Lektüre habe ich auf etwas Innovatives, ja auf ein neues Element im Dystopiendschungel gewartet, aber leider ist mir nichts entgegengesprungen. Versteht mich bitte nicht falsch, ich liebe Dystopien! Ich verschlinge sie geradezu. Und die Handlung von Phönix ist durchaus spannend – aber eben (meiner Meinung nach) für Leser, die bisher noch nicht so viel Leseerfahrung in diesem Bereich gesammelt haben. Für mich war sie leider an jeder Stelle des Buches vorhersehbar, was mein Lesevergnügen deutlich geschmälert hat. Ich habe von Phönix etwas ganz anderes erwartet und beim Lesen etwas bekommen, was zwar inhaltlich eine nette Geschichte ist, mich aber leider nicht im versprochenen Maße fesseln oder faszinieren konnte. Wenn ihr ein Buch für zwischendurch sucht, dann schnappt euch Phönix. Wenn ihr allerdings auf der Suche nach einem tollen Fantasyschmöker seid, der euch in eine dystopische Welt entführt, der ihr euch nicht mehr entziehen könnt, von der ihr immer mehr und mehr lesen wollt, dann stöbert lieber noch ein wenig weiter.

Fazit:

Ein kurzweiliges Jugendbuch für einen gemütlichen Lesenachmittag. Ich werde die Reihe jedoch nicht weiterverfolgen, weil sie mir zu wenig Neues geliefert hat, und mich nicht mitreißen konnte.