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Veröffentlicht am 02.04.2021

Ich freue mich auf den dritten Band!

Code: Elektra
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Allgemeines:

Code Elektra – Die Geheimnisbewahrer ist als zweiter Band einer Trilogie im August 2020 bei Mixtvision erschienen. Das gebundene Buch hat 384 Seiten und ist erneut schwarzweiß illustriert. ...

Allgemeines:

Code Elektra – Die Geheimnisbewahrer ist als zweiter Band einer Trilogie im August 2020 bei Mixtvision erschienen. Das gebundene Buch hat 384 Seiten und ist erneut schwarzweiß illustriert. Es wird ab einem Lesealter von 11 Jahren empfohlen. Meine Rezension zum Auftaktband Code Orestes findet ihr hier.

Auch auf dem Cover des zweiten Bandes könnt ihr viele Kleinigkeiten entdecken, die im Laufe der Geschichte eine Rolle spielen werden. Schaut doch einfach mal, was es dort zu sehen gibt.

Inhalt:

„Unheimliche Ereignisse, neue Rätsel und ein verschwundenes Mädchen

Ausgerechnet an Halloween finden Malin und Orestes einen weiteren alten Brief und die Suche nach dem Rutenkind wird immer mysteriöser. Unheimliche Dinge geschehen, unerklärliche Ereignisse nehmen ihren Lauf …
Dieses Mal ist Orestes’ kleine Schwester Elektra in ein Geheimnis verstrickt. Kann sie Teil der Lösung sein oder ist sie Teil des Rätsels?

Mystik pur! Der zweite Teil der Schweden-Trilogie – zum Mitfiebern und Miträtseln.“ (Quelle: Verlagsseite Mixtvision)

Meine Meinung:

Nicht nur der erste, sondern auch der zweite Teil dieser Reihe ist für große und kleinere Leserinnen, die auf der Suche nach Abenteuern, kniffligen Rätseln und zu knackenden Codes sind, perfekt geeignet.

Abenteuerlich geht die Geschichte rund um Malin, Orestes und das Rutenkind weiter. Als Leser
in ist man sofort wieder mittendrin in der spannenden Erzählung. Erneut müssen Malin und Orestes ihre Qualitäten als Detektive unter Beweis stellen. Dabei bekommen sie in diesem Band von mehreren Seiten Verstärkung. Von wem? Das verrate ich euch an dieser Stelle nicht.

Immer komplizierter, mysteriöser und beeindruckender erscheint die Geschichte, der die beiden so ungleichen Freunde auf der Spur sind. Doch was steckt dahinter? Stammen die Hinweise, Codes und Rätsel wirklich aus der Vergangenheit? Entdecken die beiden am Ende etwas Großes? Oder verbirgt sich womöglich ein Hochstapler hinter alledem?

Seid darauf vorbereitet: Natürlich werden all diese (und ähnliche) Fragen im zweiten Teil nicht zufriedenstellend beantwortet. Genau das macht wohl auch einen zweiten Teil einer Trilogie aus. Während die Geschichte sich weiter entwickelt, entstehen im Kopf des Lesers immer mehr Fragen, deren Lösung sehnsuchtsvoll erwartet wird. Ich hoffe, dass der abschließende Band der Reihe hier ganz viele Lösungen liefert. In einem Kinderbuch, das als Ermittlung eines großen Geheimnisses angelegt ist, erwartet man das einfach automatisch.

Vielleicht ist es mir im ersten Teil der Reihe nicht so sehr aufgefallen, in meiner Rezension zum vorliegenden Band möchte ich es jedoch gerne erwähnen: Sprachlich ist Code Elektra für unerfahrenere Leserinnen eine Herausforderung. Viele Fachwörter und spezielle (wissenschaftliche) Begriffe werden verwendet. Einige, aber nicht alle werden erklärt. Dabei werden Begriffe vorausgesetzt, die in meinen Augen nicht allen 11-jährigen bekannt sein werden. Für einige Leserinnen wird das nicht weiter ins Gewicht fallen, aber vielleicht müssen sich einige Eltern diesbezüglich auf neugierige Nachfragen einstellen. Für andere Leser*innen macht vielleicht genau das den Reiz dieses Buches aus. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen, dass Maria Engstrand Wert auf eine bildliche und gleichzeitig wissenschaftliche Sprache legt.

Außerdem tritt der Alltag der Kinder stärker in den Vordergrund. Beinahe wie von selbst tritt die Spannung, die im ersten Band durchweg hoch war, dadurch teilweise in den Hintergrund. In meinen Augen war das Verhältnis noch ausbalanciert, die Autorin bewegt sich aber auf einem schmalen Grat, sich in der Alltäglichkeit zu verlieren. Für den nächsten Band wünsche ich mir wieder mehr Geschichte und weniger Alltag. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass genau für diesen Wechsel zwischen rasanter Entwicklung und der Weiterentwicklung des Alltags der beiden Familien der zweite Band als Mittelteil gut geeignet war. Insgesamt ist eine breite Basis entstanden, auf der die weiteren Ereignisse leichter stattfinden können. Ihr merkt, dass ich den Schritt der Autorin zwar nachvollziehen kann, aber die Spannung und vielleicht auch einen Hauch der Magie des ersten Teiles vermisst habe.

Dennoch möchte ich gerne möglichst bald nach Lerum zurückkehren und gemeinsam mit Malin und Orestes die Lösung aller Geheimnisse erleben. Ich bin mir sicher, dass die beiden bis dahin noch eine Menge Codes und Rätsel knacken müssen. Mit Sicherheit wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt werden. Glaubt ihr, dass sie das alles schaffen?

Fazit:

Wer an Code Orestes Freude hatte, wird auch Code Elektra verschlingen und sich nach dem abschließenden Band mit der Auflösung aller Ereignisse verzehren.

Veröffentlicht am 16.11.2019

Bist du ein Puzzler?

Das schwarze Mal
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Allgemeines:

Das schwarze Mal ist am 30.09.2019 bei Penhaligon, also in der Verlagsgruppe Random House, erschienen. Das Paperback hat 672 Seiten und ist der erste Teil der Tarakan Chronicles.

Es handelt ...

Allgemeines:

Das schwarze Mal ist am 30.09.2019 bei Penhaligon, also in der Verlagsgruppe Random House, erschienen. Das Paperback hat 672 Seiten und ist der erste Teil der Tarakan Chronicles.

Es handelt sich um das Debüt im Science-Fantasy-Bereich des amerikanischen Autoren Eyal Kless. Hauptberuflich ist Kless Violinist und lebt derzeit in Tel Aviv. Er arbeitet und schreibt momentan am zweiten Teil der Chroniken.

Inhalt:

„Die Stadt der Türme ist ein Ort voller Rätsel. Hier kämpfen Gilden, die über Magie gebieten, gegen Cyborg-Banditen, welche nach Artefakten einer untergegangenen Zivilisation suchen. Jene Schätze befinden sich im Inneren der Stadt der Türme, das von Monstern bevölkert, von Fallen gespickt und voll verschlossener Türen ist. Und genau hier kämpft ein Junge ums Überleben: Rafik ist der einzige Mensch, der die Rätsel der Stadt der Türme knacken kann. Denn er ist ein Puzzler, an dessen Fingern sich wie Schlüssel geheimnisvolle Tätowierungen befinden. Doch was Rafik im unheimlichen Herzen der Stadt der Türme findet, verändert den Jungen – und seine ganze Welt.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Das schwarze Mal hat mich vor allem durch seine inhaltliche Beschreibung neugierig gemacht. Weder Titel noch Aufmachung haben mich angesprochen. Aber wie so oft lohnte sich hier ein Blick über den Tellerrand hinaus und in die Leseprobe hinein. Nichtsdestotrotz war die Anfrage des Buches für mich ein kleines Wagnis, bei dem ich nicht sicher war, wie ich die Geschichte am Ende finden würde bzw., ob ich sie überhaupt mögen würde. Nun kann ich euch sagen, dass ich es bereut hätte, Das schwarze Mal nicht anzufragen. Übrigens überzeugt mich nun auch die Gestaltung des Buches stärker. In den auf dem Cover abgebildeten Fingerabdruck, der im Buch eine große Rolle spielt, ist ein QR-Code eingearbeitet, den ihr tatsächlich abrufen könnt. Was euch dort erwartet, verrate ich euch allerdings nicht.

Ihr werdet eine Geschichte vorfinden, die euch begeistert. Bis sie das tut, müsst ihr euch in einer wirklich verrückten und futuristischen Welt zurechtfinden. In dieser Welt entdeckt ihr bekannte, aber auch uns völlig fremde Dinge. Sie ist dystopisch geprägt, hat aber durch das Volk der Tarakaner noch eine gänzlich andere, fantastischere Komponente als die uns bekannte Welt. Die Technik hat den Menschen überwunden. Zumindest augenscheinlich… Ihr solltet also auch bereit sein, Science-Fiction zu lesen. Eine Mischung aus Fantasy und ebendiesem Genre, gespickt mit Elementen, die an einen Thriller erinnern – so könnte man den Roman beschreiben. Wie so oft entwickelt der Autor eine Zukunftsversion, die wir uns lieber nicht ausmalen würden. Stets bleibt ein „was-wäre-wenn-Gefühl“ und ein fader Beigeschmack beim Leser zurück. Ich glaube, ich lehne mich nicht aus dem Fenster, wenn ich sage, dass wir selbst wohl lieber nicht in der Zukunft von Kless leben wollen. Nach und nach werdet ihr die Stadt der Türme und die Welt der Puzzler genauer verstehen. Wenn ihr euch erst einmal im verwendeten Vokabular (anfangs ziemlicher Gossenslang) zurechtfindet, dann könnt ihr in eine Welt eintauchen, von der ich so gerne mehr lesen möchte. Für die Geschichte dahinter lohnt sich übrigens auch der Slang.

Kless ist es gelungen, Charaktere zu entwickeln, die nicht individueller und facettenreicher sein könnten. Sie wachsen einem in ihrer Verschrobenheit alle auf die ein oder andere Weise ans Herz. Selbst der Troll von nebenan. Und vor allem der Junge, Rafik. Kless entfaltet Rafiks Geschichte geschickt. Wirft seinen Lesern nach und nach Häppchen zu. Gerade genug, um uns vor Neugier lechzend nach weiteren Details bei der Stange zu halten. Ihm gelingt eine beeindruckende Verknüpfung mit den Ereignissen in der Gegenwart der agierenden Charaktere. Zum Ende hin wird die Geschichte etwas verrückt. Ich bin nach wie vor nicht sicher, ob ich alles verstanden habe. Da der englische Titel den ersten Teil einer Reihe suggeriert, hoffe ich, dass ich im zweiten Band aufgeklärt werde. Vor allem aber hoffe ich erst einmal, dass es auch eine deutsche Übersetzung des zweiten Teils geben wird. Ich stelle mir das Original sprachlich recht kompliziert vor, da es so viele sprachliche Ausdrücke und technische Fachbegriffe gibt, die ich nicht einmal im Deutschen wirklich kenne. Mein Appell an den Verlag lautet also: Bitte übersetzt auch den zweiten Teil!!!

Fazit:

Ein Buch, bei dem man ein wenig Durchhaltevermögen haben muss. Wenn ihr das habt, werdet ihr mit einer faszinierenden und ungewöhnlich spannenden Geschichte belohnt.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Venezianisches Abenteuer voller Magie, Freundschaft und Familiengefühlen

Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel
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Allgemeines:

Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel ist in Neuauflage und mit neuem Cover am 11.02.2019 bei cbt in der Verlagsgruppe Random House erschienen. Ursprünglich erschien der fantastische Kinderroman ...

Allgemeines:

Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel ist in Neuauflage und mit neuem Cover am 11.02.2019 bei cbt in der Verlagsgruppe Random House erschienen. Ursprünglich erschien der fantastische Kinderroman bereits im Jahr 2012.

Das Taschenbuch hat nun 384 Seiten und enthält ein exklusives Nachwort von Autorin Nina Blazon.

Rezensionen zu anderen Büchern von Nina Blazon findet ihr, wenn ihr auf den entsprechenden Buchtitel klickt: Liebten wir, Der Winter der schwarzen Rosen, Silfur – Die Nacht der silbernen Augen, Fayra – Das Herz der Phönixtochter. Natürlich habe ich auch alle anderen Bücher der Autorin gelesen…

Inhalt:

„Zwei Geschwister und ein jahrhundertealtes Rätsel in Venedig

Ein gruseliger, alter Palazzo, Dauerregen und eine grantige Urgroßmutter – Kristina und Jan sind zunächst nicht gerade begeistert, dass sie die Ferien in Venedig verbringen sollen. Dass sich des Nachts seltsame Schemen aus der Lagune erheben und katzengleich die Wände der Häuser hinaufgleiten, macht es nicht besser. Als dann auch noch ihre Tante verschwindet und sie sich auf die Spur des gruseligen Dogen begeben müssen, beginnt für die Kinder in den Gassen Venedigs ein großes Abenteuer …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Im Jahr 2000 ist Der Herr der Diebe von Cornelia Funke erschienen. Ich habe es also vor 19 Jahren gelesen. Ja, damals war ich etwa acht Jahre alt. Aber ich habe mich in die Geschichte verliebt. Seitdem giere ich nach fantastischen Geschichten, die in Venedig spielen. Und ich kann mir eigentlich gar nicht erklären, wie Laqua an mir vorbeiziehen konnte, ohne dass ich es verschlungen habe. Deshalb bin umso dankbarer, es nun in der Neuauflage entdeckt und gelesen zu haben.

Ich war von Anfang an gespannt, was es mit dem Fluch der schwarzen Gondel auf sich haben würde. Und an welche magischen Orte Nina Blazon mich dieses Mal führen würde. Denn magisch kann die liebe Frau Blazon überaus gut. Das hat sie mir schon in so vielen Büchern bewiesen, die ich nahezu inhaliert habe. Aufmerksame Leser meines Blogs wissen längst, dass sie eine meiner liebsten Autorinnen ist. Für alle anderen wiederhole ich diesen Fakt immer wieder gerne.

Aber nun zum Wesentlichen.

Laqua ist ein Buch voller magischer Abenteuer, das kurz nach Weihnachten spielt. Ganz wie von Blazons anderen Kinderbüchern gewohnt, führt es uns in eine reale Welt, in der viele magische Elemente, aber auch die Geschichte des Handlungsortes eine Rolle spielen. So finden wir uns mit den beiden Protagonisten Kristina und Jan in Venedig wieder. Die beiden sind nicht freiwillig dort, wollten eigentlich gar nicht dorthin. Nach und nach erkunden sie die Lagunenstadt und stoßen auf alte Geheimnisse, die große Gefahren mit sich bringen. Sie finden neue Freunde, begegnen mutig ihren Feinden und entdecken, dass eine Familie nicht immer im klassischen Sinne existiert. Ob sie den Fluch der schwarzen Gondel brechen werden? Das kann ich euch nicht verraten…

Blazons Sprache ist wie gewohnt poetisch und flüssig und bringt in diesem Roman eine geheimnisvolle und düstere Atmosphäre mit sich. Ich mag es, ihr zuzuhören. Tatsächlich hat sie mir die Reise durch ihr Buch noch interessanter verkauft, indem sie parallel zum Erscheinen der Neuausgabe viele Bilder der Schauplätze des Buches auf ihrem Instagramprofil gepostet hat. Diese Aufnahmen sind auf ihrer Lesereise entstanden und haben bei mir beinahe den Eindruck erweckt, das Buch verfilmt zu sehen. Orte aus dem Buch, die sie durch ihre sprachlichen Bilder bereits in meinem Kopf hat entstehen lassen, auf Fotos zu betrachten – sehr schön!

Sowohl junge Leser ab 10 Jahren als auch Leser in meinem Alter können Laqua genießen. Das Abenteuer der beiden Kinder spricht Menschen in jedem Lesealter an. Ich kann es mir auch gut als Vorlesebuch vorstellen. Im Vergleich mit Silfur ist Laqua für mich nicht vollkommen perfekt. Vermutlich, weil mich das Thema Silfurs in seiner Umswetzung tatsächlich noch mehr angesprochen hat. Aus diesem Grund vergebe ich für Laqua nur 4,5 statt 5 Bewertungsherzen.

Fazit:

Wer auf der Suche nach einem venezianischen Abenteuer voller Magie, Freundschaft und Familiengefühlen ist, der sollte ganz schnell Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel lesen.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Ein interessant aufgebautes Buch voller Verzweiflung, Spannung und Überlebenskämpfe

Gemina. Die Illuminae Akten_02
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Allgemeines:

Gemina ist als zweiter Teil der Illuminae Akten am 21.09.2018 bei dtv erschienen. Das gebundene Buch hat 672 Seiten und eine Altersempfehlung ab 14 Jahren, die man auf keinen Fall unterschreiten ...

Allgemeines:

Gemina ist als zweiter Teil der Illuminae Akten am 21.09.2018 bei dtv erschienen. Das gebundene Buch hat 672 Seiten und eine Altersempfehlung ab 14 Jahren, die man auf keinen Fall unterschreiten sollte. Ich würde das Buch ab einem Lesealter von 16 Jahren empfehlen.

Wer Gemina lesen möchte, sollte vorher den ersten Band der Reihe gelesen haben. Sonst kann man die Geschichte zwar in Ansätzen nachvollziehen, die Details jedoch nicht verstehen. Den ersten Teil nicht zu kennen, würde den Lesegenuss erheblich schmälern.

Auch der zweite Band wurde von Jay Kristoff (Nevernight, LESEN) und Amie Kaufman zusammen geschrieben. Ergänzt wurde die Arbeit der beiden dieses Mal mit Zeichnungen und Illustrationen der Autorin Marie Lu. Da Gemina ohnehin schon (genau wie der erste Band) besonders gestaltet ist, ist das sozusagen das Tüpfelchen auf dem I. Eine faszinierende Gestaltung!

Inhalt:

„Hanna ist die verwöhnte Tochter des Kommandanten der Sprungstation Heimdall, Nik der zweifelnde Sohn des Mafia-Clans. Beide hadern mit dem Leben an Bord der langweiligsten Raumstation des Alls, bis eine feindliche Kampfeinheit die Station angreift, nach und nach die Bewohner der Station dezimiert, während ein Funktionsausfall des Wurmlochs das Raum-Zeit-Kontinuum zu zerfetzen droht. Hanna und Nik kämpfen nun nicht mehr nur um das eigene Überleben und ihre neu gefundene Liebe – das Schicksal der Heimdall und wahrscheinlich das des gesamten Universums liegt in ihren Händen. Aber keine Panik. Sie schaffen das. Hoffen sie jedenfalls.“ (Quelle: dtv)

Meine Meinung:

Bevor ich meine Rezension beginne, muss ich dir einen Tipp geben… Du kannst Gemina nur zu Hause lesen. Anders geht es nicht. Du kannst dieses Buch nicht mitnehmen. Du kannst es nicht unterwegs verschlingen. Seite um Seite umblättern und eingesogen werden in diese Welt. Das geht nicht. Gemina ist nämlich zu schwer. Und damit meine ich das reine physische Gewicht. Ich konnte Gemina nicht einmal auf meinem Schoß lesen. Stets wurde das Buch durch ein dickes Kissen gestützt. Das besondere Format hat mich beim Lesen so eingeschränkt, dass ich es euch nicht vorenthalten konnte. Vermutlich habe ich auch deshalb etwas länger für die Lektüre gebraucht. Ich lese selten Bücher, die ich nicht mitnehmen kann, weil sie zu unhandlich sind. Wie ist das bei euch?

Ich möchte noch einen weiteren Aspekt der Gestaltung dieses Buches hervorheben. Wie ihr mit Sicherheit schon wisst, lese ich selten Bücher, die nicht wirklich einen Fließtext beinhalten. Gemina ist aus Fragmenten, Zeichnungen, Äußerungen, Berichten und vielen anderen Dingen zusammengesetzt. Zuerst nahm ich an, dass dadurch einfach kein Lesefluss entstehen kann. Aber weit gefehlt! Ich war bei jeder Seite gespannt, was mich erwarten würde und steckte zu jedem Zeitpunkt tief im Kern des Geschehens. Die beiden Autoren kreieren durch diese Art der Gestaltung eine Spannungskurve, die ihresgleichen sucht. Jederzeit kann den Leser etwas anderes erwarten. Manches schockiert. Beispielsweise die immer wieder auftauchenden Bilder von Menschen, die mit Fortschreiten des Buches das Zeitliche segnen. So etwas wird in einem Buch selten visualisiert. Auf mich wirkte es dadurch beinahe, als würde ich einen Film sehen und nicht „nur“ lesen. Die Charaktere und Personen waren zum Greifen nah.

Zum Inhalt der Geschichte möchte ich euch eigentlich gar nicht so viel verraten, da es sich um einen zweiten Band handelt, der in starker Abhängigkeit zum ersten erzählt wird. Und das, obwohl andere Protagonisten im Mittelpunkt der Geschichte stehen. Aber das ein oder andere bekannte Gesicht wird euch auch begegnen. Manchmal müsst ihr auch genauer hinschauen, um es zu entdecken. Denn genau diesen Anspruch hat Gemina an seine Leser. Man kann dieses Buch entweder oberflächlich lesen und über manches hinwegblättern… oder man saugt alle Details in sich auf und versteht es. Manchmal gibt es auch an Seitenrändern oder im Terminplan, um den es eigentlich gerade gar nicht geht, wertvolle Hinweise zur Handlung.

Bis zum Ende hin durchzieht dieses Buch eine unglaubliche Spannung. Im Vergleich zum ersten Band fand ich es etwas weniger schockierend. Obwohl es durchaus genauso blutig zugeht. Aber auf eine andere Art und Weise. Ihr werdet die „neuen“ Protagonisten mit Sicherheit genauso schnell ins Herz schließen wie die „alten“. Mir ging es auf jeden Fall so.

Fazit:

Ein interessant aufgebautes Buch voller Verzweiflung, Spannung und Überlebenskämpfen.

Veröffentlicht am 06.10.2021

Vorhang auf!

Die Füchse von Hampstead Heath
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Allgemeines:

Am 17.09.2021 ist eine neue Kurzgeschichte in der Reihe um den Londoner Bobby Peter Grant erschienen: Die Füchse von Hampstead Heath. Es handelt sich um die erste Kurzgeschichte aus Perspektive ...

Allgemeines:

Am 17.09.2021 ist eine neue Kurzgeschichte in der Reihe um den Londoner Bobby Peter Grant erschienen: Die Füchse von Hampstead Heath. Es handelt sich um die erste Kurzgeschichte aus Perspektive seiner Cousine Abigail. Auf 224 Seiten könnten Fans der Reihe nun auch dieses Abenteuer nachverfolgen.

Inhalt:

„Eine magisch begabte Cousine Es ist Ferienzeit in London und Abigail, Peter Grants lästige Cousine, kann mehr oder weniger tun und lassen, was sie will. Was bei allen, die sie kennen, eigentlich die Alarmglocken schrillen lassen sollte. Doch Peter ist irgendwo auf dem Land auf Einhornjagd, sodass niemand Abigail davon abhält, magischen Unfug zu treiben – und einem Geheimnis auf die Spur zu kommen: In der Gegend von Hampstead Heath verschwinden immer wieder Teenager. Nach kurzer Zeit tauchen sie wieder auf, unverletzt, aber ohne eine Erinnerung, wo sie waren. Wer hat sie fortgelockt – und warum? Unterstützt von einer Bande sprechender (und ziemlich eingebildeter) Füchse stürzt sich Abigail ins magische Abenteuer.“ (Quelle: Verlagsseite dtv)

Meine Meinung:

Mehr oder weniger unterwartet erreichte mich die Geschichte über die Füchse von Hampstead Heath aus dem dtv Verlag. Eigentlich verfolge ich nur noch die Hauptreihe der Bücher aus der Feder von Ben Aaronovitch. Ich empfinde die Nebenstorys nach wie vor als unterhaltende Bücher, möchte mich aber auf die Fälle von Peter Grant persönlich konzentrieren, da ich diese als gewinnbringender empfinde.
Da mich die erste Geschichte rund um die junge Abigail aber nun einmal erreicht hat, wollte ich ihr dennoch eine Chance geben.

Die erste Abigail-Kamara-Story liest sich luftig leicht wie eine Feder vom Fleck weg. Abigail ist die junge Cousine von Protagonist Peter. Sie wird ab und an in der Hauptstory erwähnt, scheint ein kluges Köpfchen zu sein und spielte auch schon das ein oder andere Mal eine kleine, jedoch bedeutsame Rolle innerhalb der Lösung der Fälle. Nun wenden wir uns ihr mit voller Aufmerksamkeit zu. Das hat Vor- und Nachteile. Als störend empfand ich ihr tatsächliches Alter. Sie verhält sich schlicht und ergreifend nicht wie eine 13-Jährige. Auch nicht wie eine kluge 13-Jährige. Sie müsste meiner Meinung nach ungefähr 15 sein.

Wenn wir uns auf dieses Alter einigen können, dann lesen wir eine realistisch/magische Kriminalgeschichte, die von Spannung geprägt ist. Anders als Peter kann Abigail mit Füchsen reden. Und genau wie Peter macht sie gerne ihr eigenes Ding, geht voll aufs Ganze und möchte am liebsten schon bei den Großen mitspielen. Deshalb passt es ihr sehr gut in den Kram, dass Peter außerhalb der Stadt beschäftigt ist und sie sich sozusagen als inoffizieller Lehrling des Follys ein wenig austoben kann.

Ihr Kriminalfall ist geprägt von einer etwas anderen Sprache. Ben Aaronovitch erklärt diese Jugendsprache an einigen Stellen. Das wirkt manchmal ein wenig gewollt und ist in meinen Augen auch nicht notwendig, da Abigail Begriffe verwendet, die im heutigen Sprachgebrauch geläufig sein sollten.

Ich möchte noch einmal auf diese Fuchs-Sache eingehen. Füchse tauchen in der bisherigen Reihe häufiger auf, allerdings kann nur Abigail mit ihnen reden. Es wird auch erklärt, warum Füchse sprechen können und ich glaube auch zu ahnen, weshalb Abigail mit ihnen spricht. Ich hoffe, dass sich meine Theorie an dieser Stelle einmal nicht bestätigt, da es sonst bald aus ist mit dem neuen witzigen, magischen Element, das ein ganzes Netzwerk in London bildet, von dem die Menschen mal wieder nichts ahnen.

Abigail gelingt es in ihrem Debüt Kontakte zu knüpfen, die wichtiger nicht sein könnten. Diese Kontakte könnte Aaronovitch in seiner Hauptreihe aufnehmen und sie zu einem weiteren interessanten Handlungsstrang der Geschichte machen. Ich hoffe sehr, dass er das nutzt, Abigail wachsen und älter werden lässt. Vielleicht hat Aaronovitch mich mit diesem Buch auch davon überzeugt, wieder seine Kurzgeschichten zu lesen. Denn ich möchte gerne mehr von Abigail erleben!

Fazit:

Vorhang auf für Abigail Kamara!