Die siebzehnjährige Kira würde gerne ein ganz normales Leben führen und die Dinge tun, die alle anderen um sie herum auch tun. Doch Kira hat ein Geheimnis, welches nur ihre Familie und ihre beste Freundin Riley kennen. Kira hat keine Gefühle. Ihr ist alles egal und nichts scheint die Eisschicht um ihr Herz zum Schmelzen zu bringen. Sie wird von allen nur als "Eisprinzessin" angesehen. Natürlich versucht sie sich anzupassen, aber es fällt schnell auf, wenn du nie wütend wirst, dich über nichts richtig freuen kannst und niemandem gegenüber Liebe empfinden kann. Dennoch lässt sie sich von Riley dazu überreden, auf eine Party zu gehen, weil sie sich davon ein anderes Ergebnis erhofft. Allerdings wird es ab da erst richtig schlimm. Kira muss mit ansehen, wie der Junge, den sie widerwillig küsst, plötzlich einfach tot umfällt. Keiner kann sich erklären, was passiert ist - vor allem nicht Kira. Und der Junge soll nicht der einzige mysteriöse Todesfall bleiben.
Erst, als sie Kayden begegnet, der sie nicht mehr in Ruhe lässt und ihr verbietet, jemals wieder jemanden zu küssen, werden auf einmal unbekannte Gefühle in ihr geweckt. Wann immer sie ihm gegenübersteht, verspürt sie rasende Wut auf ihn.
Kurz darauf wird Kira unfreiwillig in ein Camp verschleppt, wo sie herausfindet, dass sie nicht die Einzige ist, die unfähig ist, Gefühle zu empfinden. Mit einer Gruppe Jugendlicher soll sie lernen, das plötzlich in ihr aufwallende Verlangen, einen anderen Menschen zu küssen, wann immer sie in eine Stresssituation gerät, zu kontrollieren. Sie erfährt, was wirklich mit ihr los ist, und auch, dass ihre Eltern nicht ehrlich zu ihr gewesen sind. Sie fällt in eine tiefe Existenzkrise, aus der ihr nur Kayden zu helfen vermag. Doch mit dem möchte sie eigentlich am liebsten nichts zu tun haben und versucht, sich von ihm fernzuhalten, da sie mit diesem Gefühlsansturm überfordert ist. Doch schon bald kann Kira nicht länger leugnen, dass sich etwas zwischen ihnen entwickelt, aber es darf nicht sein - denn Kayden ist bereits einer anderen versprochen.

Erst einmal muss ich sagen, dass ich vielleicht nie auf dieses Buch gestoßen wäre, wenn ich nicht die Ausbildung machen würde, die ich mache. Ich bin angehende Buchhändlerin, und betreue mit meiner Klasse auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse einen Stand, wo wir verschiedene Lesungen auf die Beine gestellt haben. Eine davon wird mit Celine Trotzek sein, die ich betreuen werde. Und so verliebte ich mich gleich in die Inhaltsangabe. Und weil Celine so freundlich und vor allem noch so jung ist, wollte ich sie erst recht tatkräftig unterstützen, also habe ich mir das Buch gleich vorgenommen.

Die Covergestaltung ist super und hat mich gleich überzeugt. Noch dazu sind am Ende jedes Kapitels schwarz-weiß Bilder abgedruckt, die zum Inhalt des Buches passen.

Anfangs war ich dem Buch sehr kritisch eingestellt, da ich nicht sofort einen Draht zu Kira bekam und die Geschichte sich auf den ersten Seiten zu schnell zu entwickeln schien und mit einigen typischen Jugendbuch Klischees startete. Auch mit Kayden wurde ich einfach nicht warm, weil er zwar nicht direkt gemein (also kein typischer Bad Boy) war, ihr allerdings nie richtig zuhörte, sie ständig ausschloss und sie wie ein kleines Kind behandelte. Zudem trampelte er ständig auf ihren Gefühlen herum und brachte mich damit mindestens genauso oft zu Weißglut wie Kira.
Doch je mehr ich las, desto weniger konnte ich es aus der Hand legen und wollte wissen, wie es weitergeht. Da merkte ich dann auch, dass es kein Einzelband ist, wie ich vermutet hatte. Der Spannungsaufbau war gut und ließ einen am Ende mit vielen brennenden Fragen zurück, die einen neugierig auf den 2. Teil machen.
Auch mit Kira und Kayden wurde ich nach und nach warm, konnte mich aber schneller mit den meisten Nebencharakteren anfreunden.
Zur Mitte hin erinnerte es mich immer mehr an "Shadow Falls Camp", was zu einer meiner Lieblingsreihen gehört. Zwar wurde man manchmal ein wenig mit den Informationen hingehalten und wollte endlich wissen, was Sache ist, dennoch waren die Lüftungen der Geheimnisse nicht vorhersehbar und es gab auch die ein oder andere Sache, mit der ich gar nicht gerechnet hatte. Manchmal dachte ich zwar nur so "Es ist doch so offensichtlich. Tut doch nicht so", aber trotzdem war ich von der Geschichte (die so auch noch nicht so oft in Büchern verwendet wurde), sehr gefesselt und empfehle es gerne weiter.

Da es ja erst ihr zweites Buch ist, sollte man auch nicht zu kritisch sein. Ich freue mich sehr auf die Begegnung mit Celine und auf ihre Lesung und werde sie auch in Zukunft gerne unterstützen. Und es wäre schön, wenn ihr das auch tun würdet. Deshalb gebe ich ihr 4 von 5 Sternen.