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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2022

Tränen und Lachen garantiert

Solange es ein Morgen gibt
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„Solange es ein Morgen gibt“ ist am 22. Februar 2022 bei HarperCollins erschienen. Laura Price erzählt die Geschichte von Jessica, die glücklicher nicht sein könnte. Sie ist erfolgreich in ihrem Job und ...

„Solange es ein Morgen gibt“ ist am 22. Februar 2022 bei HarperCollins erschienen. Laura Price erzählt die Geschichte von Jessica, die glücklicher nicht sein könnte. Sie ist erfolgreich in ihrem Job und ist seit vielen Jahren in einer glücklichen Beziehung. Doch innerhalb kürzester Zeit erfährt sie, dass ihr Freund sie betrogen hat und sie Krebs hat. Während ihre Freundinnen Baby- und Hochzeitspläne verfolgen, lernt sie Annabel kennen, die ebenfalls Krebs hat. Sie zeigt ihr, dass jeder Tag besonders ist und es sich zu leben lohnt. Und dann ist da auch noch Annabel´s Bruder Joe...
Gleich vorweg: ich liebe dieses Buch! Ich bin hellauf begeistert. Ich habe die über 500 Seiten in so kurzer Zeit verschlungen, weil ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Jetzt aber mal von Anfang an. Schon das Cover hat meine Aufmerksamkeit erregt. Mir gefällt es sehr gut, auch wenn es wenig über den Inhalt preisgibt. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich mir zunächst etwas unsicher. Mal wieder ein Krebsbuch? Darauf hatte ich zunächst nicht sonderlich viel Lust. Und ich kann nur sagen, ich bin so froh, dass ich es gelesen habe!
Der Schreibstil der Autorin hat mich von der ersten Seite vollkommen in den Bann gezogen. So flüssig und angenehm zu lesen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Und das, trotz meiner anfänglichen Befangenheit bezüglich des Settings in der Instagram- und Modewelt. Wie sich jedoch herausstellte, ging es Jess da nicht viel anders. Sie ist nicht die klassische Chefredakteurin einer Modezeitschrift, sondern möchte hier ihren ganz eigenen Weg einschlagen. Wirklich sehr sympathisch! In diesem Zuge wurde auch immer wieder auf angenehme Weise die LGTBQIA+ Community mit einbezogen.
Ich habe bisher glücklicherweise keine Erfahrung damit machen müssen, dass jemand aus meinem Familien- oder Freundkreis an Krebs erkrankt ist. Deswegen möchte ich mir kein Urteil darüber erlauben, wie jeder einzelne damit umgeht. Und doch hoffe ich, sollte ich jemals in die diese Situation kommen, dass ich mir eine gehörige Scheibe von den Protagonisten dieses Buches abschneiden kann. Für mich war es eine unglaublich erfrischende Art, wie vor allem Annabel mit ihrer Erkrankung lebt, wie sie allen anderen Kraft und Freude schenkt!
Auch die Nebenprotagonisten, sei es Joe oder Jessicas Freundinnen, sind mit viel Liebe und Leben beschrieben. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Und eine der wichtigsten Botschaften, die ich mir mitgenommen habe, ist: „Kommunikation ist alles“! Sprich, vor allem mit deinen Freunden und deiner Familie, über alles, was dich bedrückt. Genau dafür sind sie da und es hilft das ein oder andere Missverständnis aus dem Weg zu räumen.
Schon lange habe ich während des Lesens nicht mehr so gelacht und geweint. Price schreibt mit einem Witz und schafft es trotzdem an den richtigen Stellen die Ernsthaftigkeit zu bewahren. Ich habe dieses Buch mit einem unglaublich positiven Gefühl beendet, obwohl es auch wirklich traurig war. Für mich eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Weit entfernt vom "unvergesslichsten Liebesroman des Jahres"

Jeder Tag für dich
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„Jeder Tag für dich“ von Abbie Greaves ist am 23. Februar 2022 bei FISCHER Krüger erschienen. Mary steht jeden Abend am Bahnhof Ealing Broadway und hält ein Schild mit den Worten „Komm nach Hause, Jim“ ...

„Jeder Tag für dich“ von Abbie Greaves ist am 23. Februar 2022 bei FISCHER Krüger erschienen. Mary steht jeden Abend am Bahnhof Ealing Broadway und hält ein Schild mit den Worten „Komm nach Hause, Jim“ vor sich. Er ist vor sieben Jahren verschwunden. Eines Abends lernt Mary am Bahnhof Alice kennen, die als Reporterin eine gute Geschichte wittert und Jim finden möchte. So ähnlich beschreibt der Klappentext das Buch. Leider muss ich gleich voran erwähnen, dass ich diesen als nicht sehr passend empfinde. Bzw. er bei mir eine völlig andere Vorstellung geweckt hat.
Der Schreibstil hat mir zu Beginn sehr gut gefallen und hat den Einstieg leicht gemacht. Mir haben auch die zwei Zeiten gefallen. Im Verlauf des Buches rückt die Vergangenheit weiter an die Gegenwart. So erfährt man, wie sich die Beziehung von Mary und Jim entwickelt hat. Schon zu Beginn wird klar, dass Jim das ein oder andere Päckchen zu tragen hat.
Sehr überrascht war ich, dass es neben Mary noch eine weitere Hauptprotagonistin gab. Damit hätte ich nicht gerechnet. Und leider muss ich sagen, dass es mir nicht sonderlich gut gefallen hat. An sich fand ich die Erzählperspektive aus der dritten Person nicht gut gewählt. Für mich ist es so schwierig, mich in die Protagonisten hinzuversetzen und ich finde, dass die Gefühle nicht so gut transportiert werden. Auch weil der Wechsel der Perspektiven oft sprunghaft geschehen ist.
Insgesamt habe ich mir schwergetan, die Handlungen der Protagonisten nachzuvollziehen. Allen voran Mary. Deshalb hat sich das Buch, vor allem in der Mitte, meiner Meinung nach auch ziemlich gezogen. Die Nebenprotagonisten hatten für mich wenig Tiefgang und vor allem Kit wurde sehr schlecht dargestellt.
Das Buch behandelt grundsätzlich ein wichtiges Thema, das in der Öffentlichkeit deutlich zu kurz kommt. Auch wenn ich bisher keine Berührungspunkte damit hatte, habe ich das Gefühl, dass es nicht gut aufgearbeitet wurde. Es kam mir sehr oberflächlich und nicht angemessen dargestellt vor.
Wie bereits zu Beginn erwähnt, hat der Klappentext eine völlig andere Vorstellung in mir geweckt. Mich konnte das Buch leider gar nicht überzeugen. Und vom "unvergesslichsten Liebesroman des Jahres" habe ich etwas ganz anderes und einfach viel mehr erwartet...

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Eine sanfte NA-Story mit tollem Setting

Blue Seoul Nights
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Mit „Blue Seoul Nights“ ist am 25. Februar der erste Band der neuen Dilogie von Kara Atkins bei LYX erschienen. Wir begleiten Jade, die nach dem Tod ihres Vaters als Englischlehrerin an einer Grundschule ...

Mit „Blue Seoul Nights“ ist am 25. Februar der erste Band der neuen Dilogie von Kara Atkins bei LYX erschienen. Wir begleiten Jade, die nach dem Tod ihres Vaters als Englischlehrerin an einer Grundschule in Seoul beginnt. Sie möchte die letzten Jahre hinter sich lassen und sich wieder mehr Zeit für sich und ihre Träume nehmen. Dabei möchte sie sich von niemandem abhängig machen. Doch schon zu Beginn ihres Aufenthaltes ins Südkorea trifft sie auf Hyun-Joon, der ihr dabei einen Strich durch die Rechnung macht.
Das Setting finde ich sehr interessant. Ich hatte bisher keinerlei Berührungspunkte zu Südkorea, wodurch mein Interesse gleich geweckt wurde. Mir hat es auch gut gefallen, dass Kara Atkins Wert auf traditionelle Namen und Ausdrücke gelegt hat. Ich muss allerdings gestehen, dass ich von den Namen und koreanischen Wörtern (z.B. das Essen oder die Anreden) manchmal etwas verwirrt war. Ich hätte mir öfter eine Erklärung gewünscht. Manchmal gibt es eine, allerdings nicht immer. Das finde ich ein bisschen schade. Hier wäre eine Art Übersicht mit der Bedeutung der Wörter hilfreich gewesen. In dieser hätte man auch die Aussprache mit aufnehmen können. Aufgrund meiner fehlenden Koreanisch Kenntnissen habe ich einige Wörter und Namen gerne mal "überlesen". Hierdurch kam ich vor allem zu Beginn bei den Protagonisten immer mal durcheinander.
Auch mit dem Schreibstil habe ich mir ab und zu etwas schwergetan. Es werden häufig Bandwurmsätze verwendet, die ich noch ein zweites Mal lesen muss, um sie komplett zu verstehen. Und besonders gegen Ende gab es immer wieder mal Zeitsprünge, die für mich schwer nachzuvollziehen waren. Dennoch mag ich insgesamt die Art und Weise, wie die Autorin ihre Geschichte erzählt sehr. Wie zwanglos sich die Beziehung der beiden entwickelt. Wie sie sich immer mehr vertrauen. Die sanfte und ruhige Art, dass z.B. Sexszenen nicht beschrieben werden.
Mich hat der Cliffhanger am Ende vollkommen unvorbereitet getroffen. Bis dahin war ich, warum auch immer, der festen Überzeugung, dass im zweiten Band ein anderes Paar im Vordergrund steht. Tja, dem ist nicht so. Die Geschichte von Jade und Hyun-Joon geht weiter. Und ich freue mich darauf. Es liegt noch viel Potential in ihrer Geschichte. Mir hat besonders die behutsame, sachte Erzählweise in diesem Buch gefallen. Sie passt perfekt zum Setting und den beiden Hauptprotagonisten. Auch die Entwicklung ihrer Beziehung habe ich als sehr lebensecht und nachvollziehbar empfunden. Ich bin gespannt, wie die beiden ihre Zukunft meistern werden!

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Ein Buch mit Tiefgang

Drowning in Stars
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Bei LYX ist am 23. Dezember 2021 mit „Drowning in Stars“ erschienen. Es ist der Auftakt der „Always You“ – Dilogie von Debra Anastasia. Pixie und Gaze leben in sozial schwachen Verhältnissen. Pixies Mutter ...

Bei LYX ist am 23. Dezember 2021 mit „Drowning in Stars“ erschienen. Es ist der Auftakt der „Always You“ – Dilogie von Debra Anastasia. Pixie und Gaze leben in sozial schwachen Verhältnissen. Pixies Mutter hat mehrere Jobs, um sich und ihre Tochter über Wasser zu halten. Dementsprechend ist Pixie meistens allein zuhause. Der Vater von Gaze hat ein Alkoholproblem und kann seine Jobs daher nur selten über einen längeren Zeitraum behalten. Beide haben sich versprochen, immer füreinander da zu sein. Eines Tages muss Pixie jedoch eine folgenschwere Entscheidung treffen.
Der Schreibstil hat mir den Einstieg in die Geschichte sehr leicht gemacht. Auch die Erzählweise aus den Perspektiven beider Protagonisten mag ich immer sehr gerne. Im späteren Verlauf haben mich die Zeitsprünge teilweise etwas verwirrt. Das fand ich nicht so gut gelöst.
Besonders überrascht war, ich dass Pixie und Gaze etwa bis zur Hälfte des Buchs noch sehr jung sind. Da geht es eher in Richtung Young Adult. Wobei hierfür dann wiederum die Thematik meiner Meinung nach zu schwierig wäre. Wie dem auch sei, mir hat die Geschichte der beiden gut gefallen. Es ist erschreckend, was jeder für sich durchstehen muss. Und doch halten sie uneingeschränkt zusammen. Sie kennen die Geheimnisse des anderen und stehen füreinander ein. Besonders von Pixie Rae würde ich mir gerne ein Scheibchen ihres Mutes abschneiden. Wir begleiten die beiden beim Heranwachsen, mit mal größeren, mal kleineren Zeitsprüngen. Bis wir zu dem Punkt kommen, an dem Pixie eine Entscheidung fällen muss: für ihr Versprechen oder für Gaze’ Leben. Jahre später treffen sie wieder aufeinander. Keiner der beiden konnte den anderen trotz der Entfernung vergessen. Nun ist es an Gaze sich für Pixie stark zu machen.
Wir lesen hier eine Geschichte, die zwei Kinder zeigt, die es alles andere als leicht haben. Und dennoch schaffen sie es, das Beste daraus zu machen, nie die Hoffnung zu verlieren. Vor allem weil sie einander haben. Diese tiefe Verbundenheit, schon in sie jungen Jahren zu spüren. Die auch viele Jahre ohne Kontakt überdauert – das ist wahre Liebe! Ein Buch, das einen auch im Nachgang noch beschäftigt.

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Achtsamkeit light

Der kleine Buddha auf der Reise nach Hause
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„Der kleine Buddha auf der Reise nach Hause“ ist am 14. September 2021 im Verlag Herder erschienen. Es ist somit der fünfte Band der Reihe von Autor Claus Mikosch. Wir begleiten den kleinen Buddha auf ...

„Der kleine Buddha auf der Reise nach Hause“ ist am 14. September 2021 im Verlag Herder erschienen. Es ist somit der fünfte Band der Reihe von Autor Claus Mikosch. Wir begleiten den kleinen Buddha auf seiner Reise, bei der er sich auf die Suche nach einer Antwort auf die Frage nach seinem Zuhause begibt. Dabei trifft er auf die verschiedensten Menschen, die alle ihre ganz eigene Vorstellung von Zuhause haben.
Für mich war es die erste Reise, die ich gemeinsam mit dem kleinen Buddha angetreten bin. Das hat den Lesefluss jedoch in keiner Weise behindert. Hin und wieder erinnerte er sich lediglich an vergangene Reisen oder Freunden, denen er dort begegnet ist. Vor allem der angenehme Schreibstil mit den bildlichen Beschreibungen haben mich meist sofort ankommen und zur Ruhe kommen lassen. Anders als in manch anderen Büchern, die sich mit Philosophie bzw. Achtsamkeit befassen ist mir hier die recht einfache Sprache aufgefallen. Dies soll kein Kritikpunkt sein, denn ich habe es für den Rahmen der Geschichte als passend empfunden.
Der kleine Buddha macht sich nun also auf den Weg herauszufinden, wo sein Zuhause ist. Auf seiner Reise trifft er auf verschiedene Menschen und auch altbekannte Freunde. Jede Bekanntschaft, die er macht, hat seine eigene Vorstellung davon, was Zuhause für ihn bedeutet. Für manche ist es eine bestimmte Person, ein Ort oder sogar ein Gefühl. Der kleine Buddha lernt, dass die Frage „Wohin gehöre ich?“ für jeden eine andere Bedeutung hat. Vor allem ist es aber wichtig, sein Zuhause in sich zu finden.
Mir hat das Buch recht gut gefallen. Es ist angenehm geschrieben und kurzweilig. Es hat mir eine Pause vom Alltag geschenkt und mich dazu ermutigt, mir selbst die Frage nach meinem Zuhause zu stellen. Für mich war es eine Erinnerung daran, worauf es im Leben wirklich ankommt. Und das hat Mikosch auf eine schöne Art und Weise umgesetzt. Ich würde es als „Achtsamkeit light“ bezeichnen. Daher kann ich mir auch gut vorstellen, dass dieses Buch gemeinsam mit Kindern gelesen werden kann.

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