Profilbild von _serafina_

_serafina_

Lesejury Profi
offline

_serafina_ ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit _serafina_ über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2018

Die Masken der Gesellschaft

Das blaue Medaillon
0

Taschenbuch: 11,00 €

E-Book: 8,99 €



Klappentext

An einem einzigen Tag gerät Alessas Leben völlig aus den Fugen. Ihre Tante stirbt, kurz nachdem sie ihr ein geheimnisvolles Medaillon gegeben hat. ...

Taschenbuch: 11,00 €

E-Book: 8,99 €



Klappentext

An einem einzigen Tag gerät Alessas Leben völlig aus den Fugen. Ihre Tante stirbt, kurz nachdem sie ihr ein geheimnisvolles Medaillon gegeben hat. Am selben Abend wird ihr Großvater ermordet, der sie nach dem Tod ihrer Eltern großgezogen und zur Diebin ausgebildet hat. Alessa selbst entgeht nur knapp einem Anschlag und flieht mit Mühe und Not aus Venedig. Ihr Ziel: Celle, wo ihr einziger verbliebener Verwandter lebt. Doch auch hier, am Hof des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg, ist sie nicht sicher. Der Mörder ihres Großvaters ist ihr dicht auf den Fersen, und er ist nicht der Einzige, der es auf das Medaillon abgesehen hat.

Cover

Das Cover ist schlicht und gleichzeitig ein wenig mysteriös. Leider spielt es nur auf den Teil am herzoglichen Hof an, ich hätte es gerne etwas düsterer gehabt, schließlich bangt Alessa ja um ihr Leben...

3 Sterne


Inhalt

Alessa gehört nicht unbedingt der ehrlichsten Gesellschaftsschicht Venedigs an: von ihrem Großvater lernt sie, wie man stiehlt, und von ihrer Tante, wie man schauspielt. Als diese beide Ankerpersonen jäh aus Alessas Leben gerissen werden, bleibt ihr keine andere Wahl, als aus Venedig zu fliehen - und dies, mit einer Schauspieltruppe. Unter falschem Namen und mit ihren wenigen verbliebenen Habseligkeiten reist sie Richtung Norden, bis an den Hof des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg. Wird ihr Cousin sie erkennen und ihr helfen? Meinen die Schauspieler es wirklich gut mit ihr? Schafft Alessa es, ihrem mörderischen Verfolger zu entkommen? Und wie fügt sich der hübsche Gardist in all das?

5 Sterne


Erzählstil

Martha Sophie Marcus hat eine sehr lebendige Art zu schreiben. Alessa kommt dem Leser von der ersten Seite an wie eine beste Freundin vor, die man seit Kindertagen kennt. Im Nu ist man mit ihr auf den Dächern Venedigs unterwegs, spürt ihren Herzschlag, als sie ihren Häschern entwischt oder als sie Arthur in die Augen blickt. Die Kapitel aus Alessas Sicht sprühen vor Lebensfreue, festem Willen und der italienischen Leichtigkeit. Arthurs Kapitel hingegen sind ein gutes Spiegelbild, eine ruhige, geradlinige, typische deutsche korrekte Pause von Alessas Quirligkeit. Die Spannung bleibt stets aufrechterhalten und gleichzeitig sieht man sich regelrecht in der historischen Epoche.

4,5 Sterne


Charaktere

Wie gerade erwähnt, überzeugt das Buch mit der Dualität zwischen der lebendigen Italienerin, die nicht so ganz vom Stehlen ablassen kann, und dem aufrichtigen Arthur von Kühne. Auch wenn es sich natürlich um Stereotypen handelt, wirken die beiden Hauptcharaktere kein bisschen überzeichnet, sondern eher liebevoll beschrieben. Ich kann mir beide bildlich vorstellen und würde mit ihnen gerne noch mehr Zeit verbringen.

Auch die Nebencharaktere wirken lebensecht. Sie fügen sich gut in die Zeit des Romans ein und jeder einzelne ist eine unabhängige Einheit, mit seinen besonderen Eigenheiten.

4,5 Sterne


Fazit

Ein sehr gelungener, kurzweiliger und doch sehr emotional bewegender historischer Roman! Ich freue mich, noch weitere dieser Schätze aus der Feder der Autorin zu entdecken!


4,25 Sterne

[Diese und andere Rezensionen findet ihr auf meinem Blog: https://readytoreadeatlive.blogspot.com/2018/07/rezension-das-blaue-medaillon-martha.html]

Veröffentlicht am 21.05.2018

Stai lontana di Leocorno ed Aquila - Studentin mit Sprachbarriere gefangen in einem Mordfall

Aquila
0

"Halte dich fern von Adler und Einhorn" - ein Satz, auf einen Pizzaflyer gekritzelt, vergessen, und doch, ein Ratschalg, den Nika besser berücksichtigen sollte - aber nicht kann. Ihre fehlen sämtliche ...

"Halte dich fern von Adler und Einhorn" - ein Satz, auf einen Pizzaflyer gekritzelt, vergessen, und doch, ein Ratschalg, den Nika besser berücksichtigen sollte - aber nicht kann. Ihre fehlen sämtliche Erinnerungen zwischen der Party am Samstagabend und Dienstagmittag, als sie sich in ihrer Wohnung eingesperrt wiederfindet. Wo ist ihre Mitbewohnerin Jenny und wer hat ihr die gruselige Nachricht auf dme Badspiegel hinterlassen? Wir sie von Jenny gehetzt oder steckt jemand ganz anderes hinter deren Verschwinden?

Erzählstil:
Gewohnt packend - ganz Poznanski, wie wir sie aus "Erebos" oder "Saeculum" kennen. Aus Nikas Perspektive begegeben wir uns auf die Suche nach deren Erinnerungen und ihrer Mitbewohnerin Jenny. Nikas Selbstzweifel und Verzweiflung und ihrer Wut ob ihrer Hilfslosigkeit sind sehr realistisch dargestellt und lassen den Leser von der ersten Seite an mitfühlen.
4 Sterne

Charaktere:
Nika ist nicht mein Typ. Ich halte nichts von feierwütigen Studenten. Und dennoch berührt mich ihr Schicksal, da sie menschlich ist, mit all ihren Fehlern. Sie will doch nur wissen, was mit ihr passiert ist, und dabei kann sie niemandem trauen.
Stefano wird ihr steter - und unsteter - Begleiter, der seine Zuneigung zu ihr, so wenig ich sie auch verstehen, muss an der italienischen Vorliebe für deutsche blonde Haare und blaue Augen liegen, nicht verbirgt und ihr eine wahre Stütze ist.... oder dkch nicht?
Der Komissar. Eiskalt.
Gute alte italienische Familienbande.
4 Sterne

Inhalt:
Partydrogen, Mord, psychopatische Störung. Hervorragende Inkredenzien für einen Thriller. Sehr stimmig inszeniert.
4 Sterne

Fazit:
Ich lese wirklich nicht gerne Thriller - außer die von Ursula Poznanski. Ich kann sie alle empfehlen, auch "Aquila". Packend bis zur letzen Seite, Grund für eine schalflose Nacht.
4 Sterne

Veröffentlicht am 21.05.2018

Apfelkompott

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
0

Damals habe ich mich bei der Leserunden beworben, aber leider nicht teilnehmen können. Fast ein Jahr später habe ich es dann endlich doch gelesen - und geliebt!

Bea ist die letzte Hoffnung ihres Verlags: ...

Damals habe ich mich bei der Leserunden beworben, aber leider nicht teilnehmen können. Fast ein Jahr später habe ich es dann endlich doch gelesen - und geliebt!

Bea ist die letzte Hoffnung ihres Verlags: sie soll den unbändigbaren Autor Tim Bergmann auf eine Lesereise mitnehmen, um das Ansehen der Verlags zu retten. Dumm nur, dass Bergmann eine Dystopia geschrieben hat und keinen von Beas heißgeliebten Liebesromanen. Ein unpünktlichere und unhöflicher Rüpel ist er obendrein. Doch Bea, das fleißige Bienchen, kann nicht anders, als diese schwere Last zu Schultern,um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Erzählziel:
Von Beas Perspektive erleben wir die Verlagswelt durch einen privaten Blick hinter die Kulissen, was für jeden Leser recht interessant ist. Dazu erhalten wir eine Liebesgeschichte der Gegensätze, wie die meisten sie lieben werden. Humorvoll und vor den Kopf stoßend ehrlich schildert uns Kristina Günak Beas Schwierigkeiten, sich auf die Liebe einzulassen. Familienchaos und Erinnerung an die Kindheit machen die Geschichte dazu noch lebendiger.
4 Sterne

Charaktere:
Bea gefällt mir als Protagonistin erstaunlich gut. Irgendwie erinnert sie mich an meine Mama. In die Arbeit vertieft, für alle jederzeit da, und manchmal unfähig, sich auf Emotionen einzulassen. Gerade ihre Beziehung zu ihrer Adoptivfamilie ist herzerwärmend.
Tim,nun ja. Ich stehe einfach nicht auf Rüpel. Aber bei ihm ist es irgendwo gerechtfertigt. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass das Liebesromangenre dringend diese Frauenherabwürdigenden Kerle abschaffen muss. Beleidigt werden ist nicht sexy!
3 Sterne

Inhalt:
Leichte Kost mit ernsteren Einstreuern.
3,5 Sterne

Fazit:
Viel Spaß bei einer etwas anderen Liebesgeschichte !
3,5 Sterne

Veröffentlicht am 21.05.2018

Unumgehbarer Coming Of Age Roman!

Sprich
0

"Sprich" erzählt die Geschichte von Melinda, die nach einer von der Polizei beendeten Party, von der ganzen Schule als schräge Spaßverderberin gemieden wird. Zurecht? Melinda schweigt, zieht sich zurück, ...

"Sprich" erzählt die Geschichte von Melinda, die nach einer von der Polizei beendeten Party, von der ganzen Schule als schräge Spaßverderberin gemieden wird. Zurecht? Melinda schweigt, zieht sich zurück, verstümmelt sich, schwänzt die Schule. Nur langsam kommt die wahre Geschichte ans Licht.

Erzählstil:
Wir verfolgen die Geschichte aus Melindas Perspektive, was unsanfte Einblicke in ein aufgwühltes, zerrüttetes Mädchen liefert. Ein Schicksal, das wir niemandem wünschen würden. Laurie Halse Anderson schafft es, den Leser in Melindas bedrückender, eingeengter Realität zu fesseln, bis man nur noch schreien möchte "Helft ihr doch, ihr blinden Kinder!"
5 Sterne

Charaktere:
Vom beliebten Mädchen zur meistgemiedenen Verrückten - Melinda fügt sich in ihre neue Rolle, als würde sie es gar nicht anders wollen. Nur langsam versteht der Leser, dass sie zu verletzt ist, um sich mit Worten gegen die Misschatung ihrer Mitschüler zu wehren.
David ist mein kleiner Sonnenschein in diesem Buch. Er beweist, dass Streber ein großes Herz besitzen und manchmal mehr sehen, als andere.
Melindas Eltern und die meisten Lehrer sind eine grausame aber leider wahre Darstellung der Realität. Erwachsene müssten viel mehr auf die kleinen Veränderung im Leben von Jugendlichen achten. Einfühlsamer sein. Nicht alles wie eine pubertierende Phase abtun.
5 Sterne

Inhalt:
Dieses Buch ist keine leichte Kost. Es sprich Mobbing, sozialen Ausschluss und Vergewaltigung an. Alles Themen, vor denen wir unsere Kinder gerne bewahren würden. Aber sie sind auch wichtig, damit unsere Kinder verstehen, dass es manchmal nicht einfach ist, einen Gefühlszustand zu erklären, oder wie sehr mangelnde Aufmerksamkeit einen Menschen verletzen kann.
5 Sterne

Fazit:
Ein starkes, bedrückendes Buch. Melindas Schrei wirkt auch für den Leser wie ein Befreiungsschlag.
5 Sterne

Veröffentlicht am 21.05.2018

Emma Nelson Jones oder: Wie Emma niemals enden will

Wir beide, irgendwann
0

Wir befinden uns in einer Zeit nich lange vor Msn und Icq. Emma und Josh sind eigentlich beste Freunde seit Kindertagen, doch seit dem Sommer steht etwas zwischen ihnen: Joshs Gefühle, die Emma nicht erwidert. ...

Wir befinden uns in einer Zeit nich lange vor Msn und Icq. Emma und Josh sind eigentlich beste Freunde seit Kindertagen, doch seit dem Sommer steht etwas zwischen ihnen: Joshs Gefühle, die Emma nicht erwidert. Doch dann bringt Josh ihr eine CDrom, mit der sie eigentlich nur ein Mailprogramm auf ihrem neuen Computer installieren soll. Stattdessen landet sie auf der Facebookseite ihres 15 Jahre älteren Ichs. Nur mit Josh traut sie sich diese Entdeckung zu teilen und die beiden begeben sich auf eine gefährliche Reise des Erwachsenwerdens, in der man nicht immer die beste aller Welten bekommt und in der nicht jede Beziehung eindeutig ist.

Erzählstil:
Jay Asher kennen viele bestimmt von "13 Reasons Why", heute aus meiner Sicht tragischerweise hauptsächlich durch die Netflixserie bekannt. Sein Erzählstil ist ehrlich, realistisch. Er scheut es nicht, auch die unangenehmen und machmal grausamen Seitender Erwachsenwerdens darzustellen. Seine Co-Autorin Carolyn Macklerfügt sich in diesen Stil sehr gut ein, so dass das Buch wie aus einer einzigen Feder wirkt.
5 Sterne

Charaktere:
Klar befinden wir uns hier in einer typischen amerikanischen HighSchool,wie wir sie schon aus tausenden Büchern kennen - z. B. "Speak" von Anderson oder sogar die Fantasy-Reihe um Banshees, "My Soul to Take" von Vincent. Und mal wieder haben wir das Problem von zwei besten Feunden, deren Gefühle für einander nicht ganz eindeutig sind, und die sich aber zunächst in die Popular Kids der Schule verlieben - ganz wie in "Love, Rosie" dem Film. Alsosolltendie Charaktere wohl ausgelutscht sein. Vielleicht sind sie das auch, aber gerade der besondere Rahmen von einem Facebook vor seiner Zeit und der Möglichkeit, zu sehen, wie das Leben in 15 Jahren aussehen wird, stellen die Teenager Emma und Josh vor ganz besondere Herausforderungen, die auch ihre Freundschaft auf die Probe stellen.
4 Sterne

Inhalt:
Ja, was würden wir tun, wenn wir wüssten, wie die Zukunft aussieht? Gerade die Idee, diese Entdeckung über Facebook zu machen, lädt einen sozialkritischen Blickwinkel zu. Wie viel zeigen wir von uns auf diesem Netzwerk? Wie wichtig sind Beziehungen und vor allem die Selbstdarstellung und das Aufrechterhalten von Erscheinungen im digitalen Zeitalter? Und viel wichtiger noch: können junge Menschen damit schon umgehen?
5 Sterne

Fazit:
Ein bewegender Roman, der aus einem ausgelutschten Grundkonzept eine ganz besondere Geschichte der Erwachsenwerdens zeichnet. Wollen wir wirklich jede Einzelheit unserer Zukunft planen und kennen, bevor sie passiert?
4,75 Sterne