Zwischen den Welten - Rielle, Tyed und Vella
Die Magie der tausend Welten - Der WandererAllgemein
Ich liebe alle Bücher von Trudi Canavan, Die Rebellin war damals mein erstes. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass ich es kaum erwarten konnte, dass Thief's Magic herauskommt. Trudi Canavan ...
Allgemein
Ich liebe alle Bücher von Trudi Canavan, Die Rebellin war damals mein erstes. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass ich es kaum erwarten konnte, dass Thief's Magic herauskommt. Trudi Canavan schafft es auch diesmal wieder, äußerst real wirkende, magische Welten und Charaktere zu erschaffen.
Handlung
Tyed lebt in einer industrialisierten Welt, in der Maschinen mithilfe von Magie funktionieren und so langsam die Magie seiner Welt aufbrauchen. Davon erfährt der junge Geschichts- und Magiestudent aber erst, nachdem er auf Vella trifft - ein "sprechenes", Jahrhunderte altes Buch, das einst eine lebendig Frau war. Mit dem Fund Vella gerät er in eine gefährliche Spirale um das Wissen von der Existenz anderer, magischer Welten...
Rielle ist eine Färberstochter und besucht jeden Tag die Tempelschule. Als sie auf dem Heimweg einem "Tainted" (Beschmutzten?) begegnet, wird sie von den Priestern gerettet und kurze Zeit als Heldin der Stadt gefeiert, die den Priestern geholfen hat, einen Dieb der Magie der Engel festzunehmen. So begegnet sie zufällig dem Maler Izare, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Ihre Verbindung zu ihm lässt ihre Familie in Ungnade fallen, und dann doch die Versöhnung naht, passiert es: Rielle selbst nutzt Magie...
Beide Handlungen, die parallel in zwei komplett verschiedenen Welten spielen, sind sehr stark und mitreißend erzählt. Wobei ich Tyeds Geschichte noch etwas spannender finde als Rielles zu Anfang. Trudi Canavan hat es geschafft, beide Welten glaubwürdig darzustellen und die beiden Hauptcharaktere hervorragend in sie einzubinden.
Charaktere
Tyed ist zu Anfang ein guter Student, der es als wichtig erachtet, den Wissenserwerb der Akademie voranzutreiben. Doch aus dieser fast blinden Loyalität wird durch sein Zusammentreffen mit dem Buch Vella, zwangsweise ein kritischerer Blickwinkel. Im Laufe der Geschichte wäscht er zusehends aus sich heraus. Besonders berührt hat mit die Beziehung, die er mit Vella aufbaut, die zunächst einmal nur ein Objekt ist und angibt, keine Gefühle oder dergleichen mehr zu haben. Durch ihn wird sie erst lebendig und er durch sie erst zu dem starken Charakter, den der Leser schnell zu lieben lernt.
Bei Rielle hatte ich dagegen etwas Anlaufschwierigkeiten, weil die Geschichte mit Izare und ihrer Familie doch sehr vorhersehbar war. Dennoch hat die Autorin es geschafft, mir Rielle zur Mitte des Buches hin ans Herz wachsen zu lassen. Rielle wird immer selbstbewusster, obwohl sie noch lange mit den Tabus ihrer Gesellschaft und vor allem sich selbst und ihrer Fähigkeit, Magie zu gebrauchen, hadert.
Ich würde dieses Buch allen empfehlen, die gut aufgebaute Fantasywelten lieben und Lust darauf haben, einmal zwei Bücher in einem zu lesen! Trudi Canavan Fans können mit diesem Buch nicht enttäuscht werden!