Profilbild von abookjournal

abookjournal

Lesejury Star
offline

abookjournal ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit abookjournal über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2024

Emotional, spannend und einfach wunderschön - eine klare Leseempfehlung

In Case We Trust
0

Gracie lernt man als einen sehr freundlichen und intelligenten Charakter kennen. Sie trägt gerne bunte Farben und arbeitet hart für ihren Traum als Anwältin arbeiten zu können. Obwohl sie aus einer bekannten ...

Gracie lernt man als einen sehr freundlichen und intelligenten Charakter kennen. Sie trägt gerne bunte Farben und arbeitet hart für ihren Traum als Anwältin arbeiten zu können. Obwohl sie aus einer bekannten Anwaltsfamilie kommt, möchte Gracie sich ihre Karriere selbst erarbeiten und heuert daher bei der direkten Konkurrenz ihres Vaters an. Auf ihrem Weg wird sie dabei immer wieder von einem Ereignis ihrer Vergangenheit eingeholt und hat mit Ängsten und Selbstzweifeln zu kämpfen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass Gracie immer mehr gelernt hat, für sich einzustehen und ihren Weg zu gehen. Insgesamt mochte ich sie total gerne und konnte mich phasenweise total gut mit ihr und ihren Gedanken identifizieren.
Ira hingegen war zu Beginn eher ruhig, verschlossen und fühlt sich in großen Gruppen nicht sonderlich wohl. Er ist auf einer Farm in Vermont aufgewachsen und kämpft ehrgeizig für seinen Traum. Schon bald merkt man, dass sich hinter der harten Schale ein weicher Kern verbirgt und Ira einfach nur ein herzensguter Mensch ist. Er ist sehr aufmerksam, liebevoll und hat dabei immer ein offenes Ohr für seine Mitmenschen.
Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich meiner Meinung nach langsam und damit in einem authentischen Tempo. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass die beiden nichts überstürzen und (fast) jederzeit offen und ehrlich miteinander kommunizieren. So fiel es mir auch leicht, die aufkommenden Gefühle zwischen ihnen nachzuvollziehen.

Da war so viel Wärme, die sanft zwischen uns pulsierte. So vieles, was nicht ersichtlich, aber fühlbar war. Ich wusste, er spürte es auch, und doch taten wir nichts. (Seite 250)

Neben Gracie und Ira lernt man auch die anderen Anfänger:innen der Kanzlei Gold, Bright & Partners kennen. Nachdem ich zu Beginn manchmal etwas mit den Namen durcheinander gekommen bin, habe ich mich gefreut, immer mehr Details über sie zu erfahren. Vor allem hat mir deren Zusammenhalt gefallen, obwohl sie eigentlich ja Konkurrent:innen sind.

Auf In Case We Trust habe ich mich gefühlt schon seit der Ankündigung des Buches gefreut. Der Einstieg in die Geschichte ist mir dann auch direkt sehr leicht gefallen. Dabei spielt der Schreibstil von Tess Tjagvad eine große Rolle, denn dieser lässt sich nicht nur angenehm lesen, sondern ist auch sehr detailreich, intensiv und manchmal fast schon poetisch. Die Geschichte wird dabei sowohl aus Gracies als auch Iras Sicht erzählt, was ich immer sehr gerne mag. Denn so konnte man die Gefühle und Gedanken der beiden hautnah miterleben, was die beiden nur noch authentischer gemacht hat. Generell finde ich, dass die Autorin eine tolle Mischung aus Emotionen und auch etwas Drama gefunden hat. Außerdem kam auch durch den Fall, den Gracie und Ira gemeinsam in der Kanzlei bearbeiten, immer wieder etwas Spannung auf. Insgesamt ist die Einbettung der Geschichte in das Setting der Anwaltskanzlei dabei meiner Meinung nach sehr gut gelungen und es war für mich auf jeden Fall mal etwas komplett anderes. Der einzige Minuspunkt stellt für mich die Thematik mit der Prüfung dar, denn das wurde mir irgendwie zu viel aufgebauscht.

Und Ira hatte recht: Wir gaben Wörtern zu viel Macht, wenn wir sie nicht aussprachen. Aber noch mehr gaben wir ihnen, wenn wir es taten. Denn einmal ausgesprochen, besaßen sie die Macht, alles zu verändern; Blickwinkel zu verschieben, Menschen zu verletzen oder sich verwundbar zu machen. (Seite 325)

Das Cover des Buches ist durch die dunkle Farbgestaltung eher schlicht, wirkt aber durch die goldenen Elemente und die Prägungen trotzdem sehr edel. Alles in allem finde ich das Cover einfach nur wunderschön.

Ich habe mich total auf In Case We Trust gefreut und wurde definitiv nicht enttäuscht. Nicht nur der Schreibstil von Tess Tjagvad war wunderschön, sondern die Charaktere haben auch total authentisch gewirkt. Dabei kam die Geschichte fast ohne Drama, aber trotzdem mit Emotionen und Spannung aus, was für mich die richtige Mischung war. Alles in allem eine klare Leseempfehlung, denn das Buch macht definitiv Lust auf die gesamte Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.11.2023

Schön für zwischendurch

Mila & Blake: Country Dreams
0

Nachdem mir Band 1 der Mila & Blake-Reihe ganz gut für zwischendurch gefallen hat und das Buch mit einem Cliffhanger endete, wollte ich unbedingt wissen wie es mit Mila und Blake weitergeht. Der Einstieg ...

Nachdem mir Band 1 der Mila & Blake-Reihe ganz gut für zwischendurch gefallen hat und das Buch mit einem Cliffhanger endete, wollte ich unbedingt wissen wie es mit Mila und Blake weitergeht. Der Einstieg in den zweiten Band ist mir dann auch recht einfach gefallen, denn die Ereignisse knüpfen nahtlos an das Ende von Band 1 an. Außerdem war der Schreibstil von Estelle Maskame wieder sehr bildhaft und locker leicht, sodass ich phasenweise nur so durch die Seiten geflogen bin. Auch in diesem Band wurden die Geschehnisse wieder komplett aus Milas Sicht erzählt, was hier meiner Meinung nach gut gepasst hat, da ihre Familiengeschichte im Vordergrund stand. Dennoch hätte ich mir ab und zu einen Einblick in Blakes Gedanken gewünscht, um seine Handlungen besser nachvollziehen zu können.
Meiner Meinung nach hat Estelle Maskame wieder eine gute Mischung aus schönen Momenten auf der Familienfarm in Tennessee, Freundschaft, den Familiengeheimnissen und auch ernsteren Themen gefunden, die dem Buch eine gewisse Tiefe gegeben hat. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir die ein oder andere Entwicklung doch zu schnell ging und die Geschichte so manchmal etwas oberflächlich blieb.
Auch in diesem Band stand Mila wieder im Mittelpunkt der Geschichte. Hier ist mir vor allem positiv aufgefallen, dass sich die Entwicklung, die sich im ersten Band schon angedeutet hat, fortgesetzt hat und Mila immer mehr für sich einsteht. Allerdings gab es auch immer wieder Momente, in denen sie doch sehr naiv gehandelt und vor allem impulsive Entscheidungen getroffen hat.
Mit Blake hatte ich, wie auch schon in Band 1, so meine Probleme, denn auf der einen Seite wirkt er total freundlich, charmant und liebevoll. Aber auf der anderen Seite konnte ich sein Verhalten manchmal nicht so ganz nachvollziehen. Dennoch hat es mir vor allem gefallen, wie er für seinen Traum Musik zu studieren, kämpft.
Die Vertrautheit zwischen Mila und Blake, die bereits im ersten Band spürbar war, wurde in diesem Band nochmal verstärkt und es entwickelte sich immer mehr eine zarte Liebe. Dennoch waren die Gefühle zwischen den beiden für mich nicht ganz greifbar, was vermutlich vor allem daran lag, dass die Liebesgeschichte eher in den Hintergrund gerückt ist.
Sein Lächeln spiegelt meines, als wir uns ansehen. Wasser tropft von unseren Sachen, und ich denke, dass dies der perfekte Moment ist, auf ihn zuzugehen und ihn zu küssen.. (Seite 154)
Neben Mila und Blake gab es auch ein Wiedersehen mit verschiedenen Nebencharakteren. Vor allem Milas Tante Sherie und ihr Opa waren mir wieder total sympathisch, denn sie stehen voll und ganz hinter Mila. Auch Savannah, Tori und Miles haben die Geschichte durch ihre sympathische Art immer wieder aufgelockert. Außerdem nahmen Milas Eltern in diesem Band eine größere Rolle ein. Während mir die beiden zu Beginn nicht sonderlich sympathisch waren, machten sie doch eine tolle Entwicklung durch und gingen mehr auf Milas Gefühle ein - auch wenn dieser Wandel doch sehr plötzlich passierte.

Die Gestaltung des Covers gefällt mir wieder ganz gut. Vor allem finde ich es toll, dass es durch die Farbwahl und den Blumenprint so gut zum ersten Band passt.

Auch der zweite Band der Mila & Blake-Reihe war ganz schön für zwischendurch, obwohl es auch einige Schwächen beinhaltete. Dennoch bin ich nach dem Cliffhanger am Ende schon gespannt wie es im dritten Band, der im Januar 2024 erscheint, mit Mila und Blake weiter geht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2023

Nicht so wie erhofft

Das Gästezimmer
0

Der Klappentext von Das Gästezimmer hat mich total angesprochen und mir irgendwie Verity- und Wenn sie wüsste-Vibes gegeben, weswegen ich mich total auf das Buch gefreut habe. Zu Beginn hat das Buch dann ...

Der Klappentext von Das Gästezimmer hat mich total angesprochen und mir irgendwie Verity- und Wenn sie wüsste-Vibes gegeben, weswegen ich mich total auf das Buch gefreut habe. Zu Beginn hat das Buch dann auch regelrecht süchtig gemacht, sodass ich die ersten 100 Seiten fast in einem Zug gelesen hatte. Dabei fand ich vor allem den Schreibstil von Clémence Michallon total interessant, denn sie verwendet sehr kurze Sätze und schreibt locker leicht. Noch dazu werden die meisten Kapitel in der Du-Perspektive erzählt, was zuerst etwas gewöhnungsbedürftig war, allerdings auch einnehmend. Hinzu kommen noch weitere Kapitel aus anderen Sichtweisen, wie beispielsweise aus Emilys oder Cecilias Sicht. Hier hätte ich mir allerdings auch das ein oder andere Kapitel aus Aidans Sicht gewünscht.
Leider muss ich zugeben, dass die Sogwirkung nicht ganz so lange anhielt wie ich es mir gewünscht hätte, denn es gab immer wieder langatmige Szenen, sodass der Spannungsbogen immer mehr abflaute. Nach circa 300 Seiten wurde das Erzähltempo allerdings wieder rasanter, wodurch nochmal etwas Spannung aufkam. Die Auflösung ist meiner Meinung nach ganz gut gelungen - auch wenn ich die Hintergründe leider nicht ganz so gut nachvollziehen konnte.

"Es ist der erstaunlichste Raum, den du je gesehen hast. Er ist alles und nichts, deiner und nicht deiner, ein Zuhause und kein Zuhause." (Seite 71)

Leider konnten mich auch die Gestaltung der Charaktere nicht so ganz überzeugen.
Die Frau im Gästezimmer, die sich selbst Rachel nennen soll, war meiner Meinung nach lange sehr passiv - auch wenn ich durchaus nachvollziehen konnte, dass sie nach fünf Jahren im Schuppen erstmal zu Kräften kommen musste.
Aidan hingegen blieb für mich leider komplett blass und ich hätte mir mehr Hintergründe zu seinem Verhalten gewünscht. Denn ihn lernt man im Grunde als liebevollen Familienvater kennen, der bei allen in der Stadt beliebt ist. So ist es mir schwer gefallen ihn mit seinen Taten in Verbindung zu bringen.
Neben Rachel und Aidan lernt man außerdem Cecilia, Aidans Tochter und Emily kennen. Cecilia ist eine typische Teenagerin, die allerdings noch sehr unter dem Verlust ihrer Mutter leidet und von Aidan sehr beschützt wird. Emily hingegen führt ihr eigenes Restaurant. Während sie zu Beginn noch sehr tough wirkt, fällt sie im weiteren Verlauf eher durch naives Verhalten auf.

"Rachel war ein unbeschriebenes Blatt. Rachel hatte keine Vergangenheit, kein Leben, zu dem sie zurückkehren wollte. Rachel konnte in diesem Schuppen überleben." (Seite 19)

Das Cover des Buches hat mich durch die rote Schrift auf dem hellen Hintergrund und des Grundrisses im Hintergrund sofort angesprochen und durch den roten Buchschnitt wird das Buch zu einem echten Hingucker.

Insgesamt hatte ich mir von Das Gästezimmer doch etwas mehr erhofft. Denn obwohl das Buch phasenweise spannend war und eine Sogwirkung entfalten konnte, gab es doch auch viele langatmige Szenen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2023

Zwar spannende Momente, aber sonst eher schleppend

ANGST
0

Nachdem Mia ein Date mit Viktor Engel hatte, passieren in den darauffolgenden Tagen komische Dinge in Mias Umfeld. Doch wer oder was steckt dahinter?

Mia kommt ursprünglich aus dem Odenwald und ist nach ...

Nachdem Mia ein Date mit Viktor Engel hatte, passieren in den darauffolgenden Tagen komische Dinge in Mias Umfeld. Doch wer oder was steckt dahinter?

Mia kommt ursprünglich aus dem Odenwald und ist nach Berlin gezogen, um ihre Schauspielkarriere weiter voran zu treiben. Man lernt sie als eine sehr freundliche und auch ehrgeizige Person kennen, die allerdings auch manchmal etwas naiv wirkt. Mit ihr bin ich leider auch nicht so ganz warm geworden.

Neben Mia kommt das Buch mit eher wenigen weiteren Protagonisten aus, die alle eine kleine oder größere Rolle spielen. Zu diesen möchte ich an dieser Stelle auch nicht zu viel verraten, um nicht zu spoilern. Zum einen lernt man Mias WG-Mitbewohner Yvonne und Philipp kennen, die mir beide irgendwie etwas suspekt waren. Zum anderen spielt Viktor Engel eine große Rolle. Ihn konnte ich nie so ganz einschätzen. Er war zwar super schmierig, aber ich wollte nicht so ganz glauben, dass er zu Stalking fähig ist.

"Viktor Engel ist erst vor ein paar Tagen in mein Leben getreten, und ich habe das Gefühl, dass es komplett aus den Fugen gerät." (Seite 156)

Angst war mein erstes Buch von Ivar Leon Menger und da mich der Klappentext sofort angesprochen hat, war ich super gespannt auf das Buch. Der Einstieg ist mir auch erstmal leicht gefallen, denn der Schreibstil des Autors lässt sich sehr angenehm lesen und ich mochte das Setting in Berlin. Allerdings muss ich auch zugeben, dass die Geschichte zuerst einmal etwas vor sich hinplätschert und mich die vielen Wiederholungen (bspw. die Erwähnung, dass Mia aus dem Odenwald kommt) irgendwann etwas genervt haben. Dabei wird die Geschichte hauptsächlich aus Mias Sicht erzählt, aber es gibt auch immer wieder kurze Kapitel mit Rückblenden aus anderen Sichtweisen. Die Geschichte gliedert sich dabei insgesamt in drei Akte, was zu Mia und ihrer Tätigkeit als Schauspielerin gepasst hat. Gegen Ende des ersten Aktes wurde die Geschichte dann etwas spannender und es kam durch die Thematik mit dem Stalking phasenweise eine beklemmende Stimmung auf. Außerdem gab es auch die ein oder andere Wendung, die ich nicht vorhergesehen habe. Dennoch muss ich leider sagen, dass mich die Geschichte einfach nicht abholen konnte. Das lag vor allem an einer Thematik, die immer mehr eingebracht wurde und auch zur Auflösung beigetragen hat. Hier hätte ich mir ehrlich gesagt auch eine Content Note gewünscht, denn als Person mit einer Arachnophobie wurde mir hier der Spaß am Lesen genommen, sodass ich einige Passagen übersprungen habe und vorab vermutlich nie zu diesem Buch gegriffen hätte. Die Auflösung selbst ging mir dann auch etwas zu schnell und war meiner Meinung nach auch etwas zu abgedreht.

"Nutze die Nervosität für dein Spiel, höre ich meine Schauspiellehrerin im Kopf, und so gehe ich zielsicher auf den kleinen Tisch zu, der von üppigen roten Geranien umrandet wird. Der Theatervorgang hebt sich, meine Vorstellung beginnt." (Seite 291)

Das Cover des Buches finde ich mit den roten Blumen und Blättern sowie der schwarzen Schrift eigentlich ganz schön gestaltet.

Leider war Angst ein Thriller, der mich nicht von sich überzeugen konnte. Auch wenn es durchaus spannende Momente gab, ging mir die Geschichte zu schleppend voran und die Thematik war leider absolut nicht meins.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2023

Tolle Momente, aber auch einige Kritikpunkte

Icebreaker
0

Anastasia Allen kommt ursprünglich aus Seattle und ist für ihr Studium nach Kalifornien gezogen, denn dort findet sie die besten Trainingsbedingungen, um ihren Traum von einer Olympiateilnahme im Eiskunstlauf ...

Anastasia Allen kommt ursprünglich aus Seattle und ist für ihr Studium nach Kalifornien gezogen, denn dort findet sie die besten Trainingsbedingungen, um ihren Traum von einer Olympiateilnahme im Eiskunstlauf näher zu kommen. Stas lernt man als eine sehr freundliche und humorvolle Protagonistin kennen, die außerdem sehr ehrgeizig und strukturiert ist. Sie tut alles für ihren Traum und wirkt dabei leider auch manchmal etwas launisch und naiv. So war für mich die ein oder anderen Handlung nicht so ganz nachvollziehbar. Dennoch finde ich, dass sie eine tolle Entwicklung durchmacht.
Mit Nathan Hawkins hatte ich zu Beginn so meine Probleme. Zwar fand ich es toll, dass er sich als Captain des Eishockeyteams jederzeit für sein Team eingesetzt hat, allerdings habe ich sein Verhalten gegenüber Anastasia oftmals doch als etwas zu aufdringlich empfunden. Nach und nach hat Nate allerdings immer mehr seine guten Seiten gezeigt, denn er ist sehr freundlich, einfühlsam und empathisch.
Die Beziehung entwickelt sich meiner Meinung nach zunächst erstmal recht langsam, was mir gut gefallen hat. Allerdings kam irgendwann der Punkt, an dem ich die Gefühle nicht mehr so ganz nachvollziehen konnte und mir alles zu schnell ging. Dennoch hat es mir gefallen, wie offen die beiden miteinander kommuniziert haben und sich gegenzeitig jederzeit unterstützt haben.

"Sie gleitet zwischen den Jungs hindurch über das Spielfeld, und ich komme mir vor, als würde ich versuchen, einen verdammten Schmetterling zu fangen. Ein Trugbild in Hellblau, das dahingleitet und sich dreht, unbeeindruckt von der Gefahr, in der es schwebt." (Seite 171)

Neben Stas und Nate lernt man auch einige Nebencharaktere kennen. Lola, Anastasias beste Freundin und Mitbewohnerin, sowie Aaron, ihr Partner beim Eiskunstlaufen waren hier mit am Präsentesten. Während ich Lola eigentlich als recht sympathisch, wenn auch etwas aufgedreht empfunden habe, war mir Aaron von Beginn an unsympathisch. Mit von der Partie waren außerdem einige Jungs aus dem Eishockeyteam, wovon manche eine größere Rolle spielten als andere und ich manchmal doch etwas den Überblick verloren habe. Hier sind mir vor allem Henry und Robbie sehr gut in Erinnerung geblieben. Generell gab es für meinen Geschmack etwas zu viele Nebencharaktere, wodurch es phasenweise einfach unübersichtlich wurde.

Kaum ein Buch wurde in den letzten Wochen und Monaten auf Bookstagram so gehypt wie Icebreaker, weshalb ich wahnsinnig gespannt auf die Geschichte von Anastasia und Nathan war. Obwohl der Schreibstil von Hannah Grace recht einfach gehalten ist, habe ich mir am Anfang etwas schwer getan, in die Geschichte einzutauchen. Ich glaube, das lag phasenweise unter anderem an der Übersetzung, denn über manche Sätze sowie das Wort "Dies", welches ziemlich oft verwendet wurde, bin ich gestolpert. Nach und nach habe ich mich damit allerdings immer besser zurecht gefunden und kam daher recht schnell voran. Generell hat es mir dabei gefallen, dass die Geschichte dabei abwechselnd aus Anastasias und Nathans Sicht erzählt wurde, wodurch man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt hatte und beide besser kennenlernen konnte.
Obwohl es durchaus auch schöne und vor allem auch humorvolle Momente gab und es zwischendurch immer wieder schöne Messages beinhaltete, konnte mich die Geschichte doch nicht ganz abholen. Denn es wurden meiner Meinung nach neben vielen expliziten Sexszenen auch etliche, wenn auch teilweise wichtige Themen eingebracht, sodass das das Buch an vielen Stellen doch sehr oberflächlich blieb und sich phasenweise etwas in die Länge zog. Auch die Thematik rund um das Eiskunstlaufen sowie den Eishockey wurde meiner Meinung nach zu wenig eingebunden, was ich sehr schade fand. Denn darauf habe ich mich mit am meisten gefreut. Gegen Ende wurde es dann nochmal etwas spannender und auch tiefgründiger, denn es wurden Themen wie toxische Beziehungen und übergriffiges Verhalten nochmal näher beleuchtet. Ein weiterer Kritikpunkt stellt für mich der Epilog dar, denn dieser war für mich leider überhaupt nicht passend für die Geschichte von Anastasia und Nathan.

"Das ist das Problem mit Menschen. Nichts ist eindeutig, jeder hat gute und schlechte Seiten." (Seite 479)

Das Cover des Buches finde ich richtig schön gestaltet. Vor allem freut es mich, dass das Original-Cover übernommen wurde.

Alles in allem ist der Hype um Icebreaker für mich nicht ganz nachvollziehbar. Phasenweise mochte ich das Buch recht gerne und vor allem die Kommunikation zwischen Stas und Nate ist mir positiv in Erinnerung geblieben, allerdings gab es auch den ein oder anderen Kritikpunkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere