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Veröffentlicht am 09.09.2018

Eine wunderbare und schockierende Story, die zum Nachdenken anregt

One Small Thing – Eine fast perfekte Liebe
4

Seit Elisabeths Schwester bei einem tragischen Unfall gestorben ist, hat sich auch in Beths Leben einiges geändert. Sie vermisst nicht nur ihre Schwester und versucht noch mit ihrem Tod klar zu kommen, ...

Seit Elisabeths Schwester bei einem tragischen Unfall gestorben ist, hat sich auch in Beths Leben einiges geändert. Sie vermisst nicht nur ihre Schwester und versucht noch mit ihrem Tod klar zu kommen, sondern wird auch von ihren Eltern bis auf kleinste überwacht. Als sie sich eines Abends auf eine Party schleicht, trifft sie auf Chase und die beiden verbringen einen wundervollen Abend zusammen - ohne zu wissen, wer der jeweils andere wirklich ist und das ihre Vergangenheiten auf tragische Weise miteinander verwoben sind.

Elizabeth Jones, die seit dem Tod ihrer Schwester von allen nur noch Beth genannt werden möchte, ist ein 17-jähriges Mädchen, das von ihren Eltern auf Schritt und Tritt überwacht wird. Als logische Konsequenz fängt sie an zu rebellieren, was natürlich nach hinten los geht. Ich muss gestehen, dass ich Beth am Anfang für sehr kindisch gehalten habe, auch wenn ihr Handeln durchaus nachvollziehbar war. Nach und nach hat auch Beth mehr zu sich selbst gefunden und einen Weg gefunden mit ihrer Trauer umzugehen. Trotzdem ist sie an manche Situationen noch sehr naiv dran gegangen und hat ihre große Klappe mit den schlagfertigen Sprüchen nicht richtig eingesetzt.
Charles Donnely (Chase) war mir von Anfang an irgendwie sympathisch und vor allem tat er mir richtig leid, denn er wurde von allen Seiten gemobbt. Auch wenn ihm einige Steine in den Weg gelegt wurden, hat er immer versucht stark zu bleiben, obwohl er selbst noch genug Schuldgefühle mit sich rumgetragen hat und sich für seinen Fehler genug bestraft. Chase hat im Grunde genommen ein gutes Herz, das er aber leider viel zu wenigen Menschen zeigen kann. Auch er hat eine tolle Entwicklung durchgemacht und ist nochmals reifer geworden.
Die Beziehung zwischen den beiden startete zwar mit einem großen Knall, hat sich meiner Meinung nach danach aber nicht zu schnell entwickelt. Die beiden sind miteinander gewachsen und haben gelernt einander zu vertrauen und füreinander einzustehen. Dabei haben mir vor allem die geheimen Treffen gefallen, die das ganze sehr authentisch wirken lassen haben.

Neben Beth und Chase spielen auch die Nebencharaktere eine große Rolle, auch wenn mich die meisten von ihnen sehr wütend gemacht haben. Beths Eltern leben immer noch in großer Trauer und tun alles dafür ihre einzig verbliebene Tochter zu beschützen, auch wenn sie dadurch den Anschluss zu ihr völlig verlieren. Auch ihre Freundinnen Scarlett, Yvonne und Marcy möchten ihre Freundin vor allem schlimmen bewahren, ohne ihr mal zuzuhören, was sie überhaupt möchte und für richtig hält. Als ob diese Charaktere nicht schon genug wären, gibt es auch noch Jeff - Rachels Ex-Freund, der die Jahre nach Rachels Tod in England verbracht hat und nun wieder zurück ist. Jeff hat mich von allen glaub ich am meisten wütend gemacht, denn er denkt auch zu wissen was das richtige für Rachel ist und ist daher total besitzergreifend. Ich muss gestehen, dass Jeff mir von Anfang an ein Dorn im Auge war und sich meine negativen Gefühle ihm gegenüber gegen Ende zum Glück bestätigt haben.

Der Schreibstil von Erin Watt lässt sich wieder gewohnt flüssig lesen. Der locker leichte Schreibstil des Autorenduos steht dabei im Gegensatz zu der doch etwas düsteren Story. Dabei wird das ganze Buch aus Beths Sicht geschrieben, wodurch man einen guten Einblick in ihre Gefühlswelt bekommt und ihre innerliche Zerissenheit hautnah mitbekommt. Das ein oder andere Mal hätte ich mir hier auch mal einen Einblick in Chases Gedanken gewünscht, denn ich hätte zu gerne mehr darüber gewusst wie er den Schulalltag empfindet. Aber auch so hat mich das Buch durch den gefühlvollen Schreibstil mit auf eine Achterbahn der Gefühle genommen. Es hat mich über weite Strecken wütend gemacht, aber auch teilweise zum Lachen gebracht.
Vor allem aber hat das Autorenduo auch ein ernstes Thema mit aufgegriffen, dass leider viel zu viele Menschen betrifft: Mobbing. Es hat mich wirklich wütend gemacht zu sehen wie Chase aufgrund eines Fehlers in seiner Vergangenheit so fertig gemacht wurde und sich so ziemlich jeder Schüler dabei angeschlossen hat ohne sich auch nur Chases Seite der Geschichte anzuhören.
Trotz allem vermittelt Erin Watt mit One Small Thing auch einige positive Gedanken, denn Chase zeigt dem Leser eben auch, dass es sich zu Leben lohnt. Denn jeder Tag hält auch eine gute Sache bereit, auch wenn es sich nur um eine winzige Kleinigkeit handelt, die einem an einem schlechten Tag ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

"Was ist deine Kleinigkeit für heute?" frage ich als ich den Nachbargarten verlasse und in unseren klettere. "Du."

Meiner Meinung hat Erin Watt mit One Small Thing eine wunderbare, aber auch schokierende Geschichte erschaffen, die den Leser sehr zum Nachdenken anregt. Ich hätte wirklich niemals gedacht, dass es sich bei diesem Buch um eine so ernste Geschichte handelt. Dafür gibt es von mir 5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.05.2020

Angenehmer Schreibstil, aber schräge Charaktere und ein spezieller Humor

Wrong Number, Right Guy (College Love 1)
2

Als Delia eine Nachricht von einer unbekannten Nummer bekommt, denkt sie erst, dass diese von ihrem Bruder Liam stammt. Doch bald wird klar, dass sich hier jemand ganz anderes versteckt. Doch statt den ...

Als Delia eine Nachricht von einer unbekannten Nummer bekommt, denkt sie erst, dass diese von ihrem Bruder Liam stammt. Doch bald wird klar, dass sich hier jemand ganz anderes versteckt. Doch statt den Kontakt abzubrechen, schreiben die beiden immer weiter miteinander. Schon bald genügt es den beiden nicht mehr nur zu schreiben. Doch werden sich die beiden in der Realität auch so gut verstehen?

Delia studiert Journalismus und arbeitet nebenbei in einem Kino, um sich etwas Geld dazu zu verdienen. Obwohl sie dadurch sehr eingespannt ist, findet sie immer wieder Zeit für ihre beste Freundin Zoe. Obwohl sie ihre Abende eigentlich viel lieber mit Netflix auf der Couch verbringt, lässt sie sich doch hin und wieder überreden feiern zu gehen. Irgendwie war mir Delia nicht so wirklich sympathisch, denn obwohl sie teilweise sehr schlagfertig ist, war sie irgendwie auch langweilig und wenig authentisch. Sie hat nicht nur einen sehr speziellen Humor, mit dem ich leider nicht wirklich etwas anfangen konnte, sondern wirkt auch teilweise sehr naiv und kindisch.
Auch mit Zach Hastings, dem Chatpartner von Delia, wurde ich leider nicht so wirklich warm und ich hatte so meine Startschwierigkeiten mit ihm. Er ist zwar auf eine sehr nerdige und etwas schräge Art charmant, freundlich und mitfühlend, aber irgendwie wirkte er auf mich auch etwas unnahbar. Trotzdem konnte er vor allem mit der Gründung seines Clubs (und dem Gedanken dahinter) Pluspunkte bei mir sammeln.
Die Beziehung zwischen den beiden Charakteren hat sich meiner Meinung nach einen Ticken zu schnell entwickelt. Zwar haben die beiden sich über ihre vielen Chats besser kennengelernt und die Chemie hat gestimmt, aber irgendwie konnte ich überhaupt keine Anziehung spüren.

"Ich will damit nur sagen, dass du verdammt viel heller strahlst, als du glaubst, jedenfalls für mich. Du bist anders - auf eine gute Art." (Position 3467)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch nicht viele, aber das finde ich nicht weiters schlimm. Delias beste Freundin Zoe mochte ich eigentlich recht gerne, denn sie ist vor allem immer für ihre Freundin da und lockt Delia immer wieder aus ihrer Komfortzone. Aber auch Delias Ex-Freund Caleb mochte ich total gerne! Auch Zachs Familie (mit einer Ausnahme) war recht sympathisch und man hat den Zusammenhalt zwischen Jack und Rose richtig gespürt. Der heimliche Star des Buches war aber die Babyziege, die Zach dank Delias Nachrichten gekauft hat. Die Szenen mit ihr waren teilweise wirklich amüsant.

Der Schreibstil von Teagan Hunter lässt sich sehr angenehm lesen und ist dabei locker leicht, sodass ich vor allem durch den ersten Teil des Buches nur so geflogen bin. Dabei bestand der erste Teil fast nur aus den verschiedenen Chatnachrichten, die die beiden hin und her geschrieben haben. Obwohl die Nachrichten lustig und humorvoll sein sollten, haben sie bei mir nur mehrfaches Augenrollen hervorgerufen. Irgendwie konnte ich mit dem Humor der beiden Charaktere einfach nichts anfangen. Der zweite Teil des Buches hat mir schon besser gefallen, denn hier lernen sich die Charaktere auch endlich persönlich kennen und es gab einige schöne und tolle Momente zwischen den beiden. Trotzdem habe ich irgendwie keinen Draht zu den Charakteren gefunden. Dabei wurde das Buch komplett aus Delias Sicht erzählt. So konnte man ihre Gedanken und Handlungen zwar gut nachvollziehen, aber hin und wieder hätte ich mir auch einen Einblick in Zachs Gedankenwelt gewünscht. Vielleicht hätte ich ihn so besser verstehen können. Gegen Ende wurde das Buch fast noch etwas spannend, aber irgendwie war es auch sehr vorhersehbar und mir ging das Ganze doch etwas zu schnell.

Das Cover finde ich jetzt nicht unbedingt schön aber auch nicht total schlecht. Schade finde ich, dass es mehr oder weniger keine Verbindung zur Geschichte hat.

Insgesamt konnte mich Wrong Number, Right Guy leider nicht so wirklich von sich überzeugen. Es hat sich zwar sehr schnell lesen lassen, aber ich konnte nicht wirklich einen Draht zu den beiden Charakteren aufbauen. Außerdem hat mir der Humor nicht so wirklich gefallen. Deshalb gibt es von mir nur 2,5/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2019

Fesselnd, aber auch einige Schwachstellen

Midnight Blue
2

Indigo Bellamy braucht dringend einen Job und niemals hätte sie gedacht, dass sie diesen ausgerechnet bei Alex Winslow, einem berühmten Rockstar, findet. Sie soll ihn drei Monate auf Tour begleiten und ...

Indigo Bellamy braucht dringend einen Job und niemals hätte sie gedacht, dass sie diesen ausgerechnet bei Alex Winslow, einem berühmten Rockstar, findet. Sie soll ihn drei Monate auf Tour begleiten und aufpassen, dass er auf der richtigen Bahn bleibt. Doch schon von Beginn an kommen sich die beiden immer wieder in die Quere..

Indigo Bellamy, die von (fast) allen nur Indie genannt wird, wirkt auf den ersten Blick sehr schüchtern und zurückhaltend, aber das ist sie eigentlich gar nicht. Denn eigentlich ist sie selbstbewusst, loyal und kann sich durchaus durchsetzen. Sie zeigt aber auch offen und ehrlich ihre verletzliche Seite, denn sie leidet immer noch unter dem Tod ihrer Eltern.
Alex Winslow ist zu Beginn der typische Rockstar, denn er ist nicht nur absolut launisch und arrogant, sondern säuft auch und nimmt Drogen. Trotzdem zeigt auch er immer wieder seine verletzliche Seite (z.B. auch im Umgang mit seinen Fans). Trotzdem fällt er immer wieder in alte Verhaltensmuster zurück, was mich richtig gestört hat. Außerdem konnte ich es absolut nicht nachvollziehen, wie er teilweise mit Indie umgegangen ist.
Die Beziehung zwischen den beiden war für mich eine Achterbahn der Gefühle. Am Anfang standen vor allem die ganzen Schlagabtausche im Vordergrund, aber man hat schon die ganze Zeit eine gewisse Anspannung zwischen den beiden gemerkt. Und auch wenn es einige süße und liebevolle, teilweise sogar tiefgründige Momente gab, kann ich doch nicht so ganz verstehen, was Indie an Alex findet und warum sie sich teilweise so behandeln lässt..

"Gib verdammt noch mal endlich zu, dass das alles in ein und dieselbe Richtung zeigt: auf uns. Zusammen. Für den Augenblick." (Seite 207)

Nebencharaktere gibt es in Midnight Blue so einige. Zum einen spielt Indies Familie eine Rolle, wobei mir da nur ihre Schwägerin Natasha und ihr Neffe Ziggy sympathisch waren. Ihr Bruder Craig war mir hingegen durch sein Verhalten total unsympathisch. Außerdem lernt man Alex' Familie kurz kennen und deren Verhalten konnte ich wirklich absolut nicht nachvollziehen. Neben den Familien der beiden lernen wir noch Alex' Band sowie einen Teil von seiner Crew kennen. Irgendwie konnte ich zu allen nicht so wirklich einen Draht aufbauen und wusste nicht so recht, was ich von ihnen halten soll. Letztendlich hat sich gezeigt, dass sie nur das Beste für Alex wollen - auch wenn sie manchmal echt komische Dinge durchziehen, die ich zum Teil auch nicht gut heißen möchte.

Der Einstieg in das Buch ist mir recht leicht gefallen, was vor allem daran liegt, dass der Prolog mit einem Zeitungsartikel beginnt und man so ins kalte Wasser geworfen wird und sofort wissen möchte, wie es weiter geht. Der Schreibstil von L.J. Shen ist während des gesamten Buches sehr fesselnd und bildhaft, sodass man regelrecht in einen Bann gezogen wird. Dabei konnte sie mich vor allem durch eine gelungene Mischung von gefühlvollen, aber auch humorvollen und dramatischen Szenen überzeugen. Außerdem hat es mir gut gefallen, dass die gesamte Geschichte abwechselnd aus Indies und Alex' Sicht erzählt wurde, wodurch man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt bekommen hat. Trotzdem gab es meiner Meinung nach leider auch ein paar langatmige Szenen, wodurch sich vor allem der Mittelteil etwas gezogen hat. Gegen Ende nimmt die Geschichte dann nochmal rasant an Tempo auf und es gab so einige Zeitsprünge, die den Lesefluss doch etwas gestört haben. Trotzdem war es total spannend zu lesen, wie sich die einzelnen Puzzleteile zusammenfügen.

Das Cover des Buches gefällt mir richtig gut und ich hätte wahrscheinlich auch in der Buchhandlung sofort zu diesem Buch gegriffen. Meiner Meinung nach passt es auch gut zur Geschichte, denn eine Gitarre ist ja Alex' Heiligtum.

Insgesamt konnte mich Midnight Blue zwar über weite Strecken vollkommen in den Bann ziehen, aber es gab leider auch ein paar Schwachstellen. Trotzdem konnte es mich eben nicht ganz überzeugen, was vor allem auch an den Charakteren liegt. Dafür gibt es von mir 3,5/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl/Erotik
Veröffentlicht am 10.02.2023

Leider ein Flop für mich

Sand Castle Ruins - The Boys of Sunset High
1

Vier Jahre ist es her, seit Connor Kit verlassen hat und ihr damit das Herz brach. Obwohl die beiden einst beste Freunde waren, möchte Kit nun nichts mehr von ihm wissen. Doch dann steht er wieder vor ...

Vier Jahre ist es her, seit Connor Kit verlassen hat und ihr damit das Herz brach. Obwohl die beiden einst beste Freunde waren, möchte Kit nun nichts mehr von ihm wissen. Doch dann steht er wieder vor ihr und weil Kit auf seine Hilfe angewiesen ist, bittet Connor sie im Gegenzug, seine Freundin zu spielen..

Kit lernt man als eine sehr toughe Protagonistin kennen, die niemanden wirklich an sich heran lässt und manchmal etwas impulsiv handelt. Sie hat mehrere Nebenjobs, um sich und ihre Familie über Wasser halten zu können. Außerdem kümmert Kit sich rührend um ihre jüngeren Geschwister. Gerade in diesen Momenten merkt man, dass auch sie eine weiche Seite hat, denn sie lässt immer wieder ihre wahren Gefühle durchblicken. Auch die Entwicklung, die Kit gegen Ende durchmacht, ist mir positiv aufgefallen und hat mich an die Kit aus der Vergangenheit erinnert, die man ebenfalls kennenlernt.
Connor wirkt auf den ersten Blick wie der typische Bad Boy, der selbstbewusst und teilweise auch arrogant auftritt. Er weiß genau, was er möchte und ist dabei überaus fordernd. Dabei geht es ihm zu Beginn der Geschichte vor allem um sein Erbe, das Familienunternehmen, und genau dieser Reichtum war für mich irgendwie überhaupt nicht greifbar. Nach und nach merkt man, dass auch hinter Connor so viel mehr steckt und er vor allem seine Vergangenheit noch überhaupt nicht verarbeitet hat. In diesem Zusammenhang hat mir auch seine Entwicklung ganz gut gefallen - auch wenn einige Handlungen nicht so ganz nachvollziehbar waren und er seine "Macht" gerne mal ausgenutzt hat.
Leider muss ich zugeben, dass ich zu den beiden Charakteren nicht wirklich eine Verbindung aufbauen konnte und sie auf mich unnahbar gewirkt haben. Zu Beginn geraten sie immer wieder aneinander, stoßen sich immer wieder weg und doch oder gerade deswegen baut sich irgendwann eine gewisse Anziehung zwischen ihnen auf. Leider ist es mir schwer gefallen, ihre Gefühle zueinander nachzuvollziehen, vor allem, weil es auf mich phasenweise einfach total toxisch gewirkt hat.

"Sie war meine Sonne gewesen - aber wenn sie das Zentrum des Universums war, der Stern, der uns am Leben hielt, war ich das Gegenteil. Ich war ein schwarzes Loch." (Seite 145)

Neben Kit und Connor lernt man auch einige weitere Charaktere kennen, die in den Folgebänden teilweise ihre eigene Geschichte erhalten. Allerdings sind diese für mich teilweise genauso blass und unnahbar wie Kit und Connor selbst geblieben. Die einzigen Lichtblicke waren für mich Nate, Connors Cousin und bester Freund, der die Stimmung mit seinen Sprüchen immer wieder aufgelockert hat und Kits jüngere Geschwister Josie und Jamie.

Seit ich das erste Mal den Klappentext von Sand Castle Ruins gelesen habe, war ich total gehypt auf das Buch. Leider muss ich zugeben, dass die Euphorie dann doch ziemlich schnell verflogen ist als ich mit dem Buch angefangen habe. An sich hat sich der Schreibstil von Vivien Summer prinzipiell angenehm lesen lassen, allerdings hatte ich von Beginn an Probleme richtig in die Geschichte einzutauchen. Das lag meiner Meinung nach vor allem daran, dass es erstmal knapp 150 Seiten gedauert hat bis sich die Ereignisse, die im Klappentext schon angedeutet wurden, ergeben haben. Erst danach hat die Geschichte langsam Fahrt aufgenommen, wobei sich die Ereignisse phasenweise überschlagen haben, es teilweise unvorhersehbare Wendungen gab und es doch auch immer wieder zu langatmigen Szenen mit der ein oder anderen Wiederholung kam. Manchmal hatte ich dabei leider auch das Gefühl, dass es viele Erzählstränge gab, aber nicht alle bis zum Ende verfolgt wurden (bspw. Kits Weiterbildung) bzw. nur oberflächlich aufgegriffen wurden. Auf den letzten 200 Seiten wurde es dann meiner Meinung nach doch nochmal richtig spannend und es wurde noch das ein oder andere Ereignis aufgeklärt, sodass mich die Geschichte hier nochmal in den Bann ziehen konnte - auch wenn ich das ein oder andere Detail als etwas übertrieben empfunden habe. Ein Faktor, der mich allerdings phasenweise sehr gestört hat, war die vulgäre Ausdrucksweise der Charaktere. Prinzipiell habe ich hiermit keine Probleme, aber hier war es irgendwann die Masse, die mich gestört hat. Positiv hervorheben möchte ich hingegen, dass die Geschichte nicht nur abwechselnd aus Kits und Connors Sicht erzählt wurde, sondern es auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit der beiden gab. So konnte ich das ein oder andere Detail nochmal besser verstehen.

In das wunderschöne Cover von Sand Castle Ruins habe ich mich schon bei der Ankündigung der Reihe verliebt. Es ist zwar eher schlicht gehalten, aber sieht dennoch durch den schwarzen Hintergrund und das Blumenmuster total edel aus.

Insgesamt betrachtet war Sand Castle Ruins für mich leider ein Flop, obwohl ich mich eigentlich total auf das Buch gefreut hatte. Das lag vor allem daran, dass ich mit den Charakteren nicht warm wurde und auf den knapp 540 Seiten gefühlt Alles, aber irgendwie auch Nichts passiert ist.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 02.10.2022

Definitiv ein Jahreshighlight!

No Longer Yours - Mulberry Mansion
1

In der Mulberry Mansion startet Avery einen Neuanfang. Doch schon am zweiten Tag trifft sie auf Eden, ihren Ex-Freund, der ihr vor zwei Jahren das Herz gebrochen hat und sich ihr und den anderen Bewohnern ...

In der Mulberry Mansion startet Avery einen Neuanfang. Doch schon am zweiten Tag trifft sie auf Eden, ihren Ex-Freund, der ihr vor zwei Jahren das Herz gebrochen hat und sich ihr und den anderen Bewohnern gegenüber äußerst distanziert verhält. Werden sie durch die gemeinsamen Renovierungsarbeiten wieder zueinander finden?

Avery lernt man zu Beginn als eine eher ruhige und zurückhaltende Protagonistin kennen. Mit ihrem Umzug in die Mulberry Mansion erfüllt sie sich nicht nur einen Traum, sondern wagt auch einen Neuanfang. An der ortsansässigen Universität setzt sie ihr Jurastudium fort und kommt damit ihrem Traum, im Strafrecht Fuß zu fassen und damit die Welt ein bisschen gerechter zu machen immer näher. Auf dem Weg dorthin kommt sie immer wieder an ihre Grenzen, wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und beginnt zu zweifeln. Meiner Meinung nach hat sie im Verlauf der Geschichte eine wirklich tolle Entwicklung durchgemacht, denn sie hat sich nicht nur immer wieder aus ihrer Komfortzone herausgewagt, sondern hat vor allem auch zu alter Stärke zurückgefunden.
Eden wirkt auf den ersten Blick verschlossen, fast schon unnahbar und grimmig. Aber schon bald zeigt er, dass er ein großes Herz hat und eigentlich immer für seine Mitmenschen da ist. Im Grunde genommen ist Eden sehr empathisch, liebevoll, humorvoll und vor allem auch tiefgründiger Charakter. Er liebt es zu lesen und sich voll und ganz in die Welt der Bücher zurückzuziehen, deshalb passt auch sein Nebenjob in einem Antiquariat perfekt zu ihm. Nach und nach erhält man immer mehr Informationen, warum er nach der Trennung von Avery so distanziert geworden ist und die Auflösung hat mir fast das Herz zerrissen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass auch Eden eine tolle Entwicklung durchgemacht hat.
Meiner Meinung nach war zwischen Avery und Eden von Beginn an eine gewisse Vertrautheit spürbar, obwohl sich die beiden am liebsten aus dem Weg gehen würden. Umso schöner und schmerzhafter zugleich war es zu verfolgen, wie sich die beiden einander immer mehr öffnen, ihre Vergangenheit stückchenweise aufarbeiten und immer weiter zueinander finden.

"Es war doch immer mehr, Ever. Es war doch immer irgendwie alles, oder?" (Seite 361)

Aber nicht nur Avery und Eden habe ich in mein Herz geschlossen, sondern auch die anderen Bewohner der Mulberry Mansion. Zu Beginn hatte ich zwar ein paar Probleme die Bewohner auseinander zu halten, aber das hat sich dann doch ziemlich schnell gelegt, denn alle sind auf ihre eigene Art und Weise einfach richtig toll und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen in den nächsten beiden Bänden.

Als ich den Klappentext von No Longer Yours zum ersten Mal gelesen habe, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen möchte und diese Vorfreude hat sich durch die ersten positiven Rezensionen immer mehr gesteigert. Um ehrlich zu sein ist mir der Einstieg in die Geschichte erstmal etwas schwer gefallen, denn der Schreibstil von Merit Niemeitz ist unglaublich detailreich und fast schon poetisch, woran ich mich erstmal gewöhnen musste. Nach und nach hat mich ihre Art mit den Worten umzugehen allerdings immer mehr in den Bann gezogen. Sie hat die Geschichte von Avery und Eden mit so viel Gefühl und so vielen Worten zwischen den Zeilen erzählt, sodass ich gar nicht anders konnte, als mit den Charakteren mitzufiebern, zu lachen, zu hoffen und auch ein paar Tränchen zu verdrücken. Es gab so viele kleine Momente, in denen es um Freundschaft, um Familie, das WG-Leben oder die Liebe ging, die mich im Herzen berührt haben und ein warmes Gefühl hinterlassen haben, aber ebenso viele schmerzhafte Szenen mit ernsten Themen, bei denen ich das Buch am liebsten zur Seite gelegt hätte, weil ich so mitgefühlt habe. Genau durch diese Mischung wurde No Longer Yours für mich ziemlich schnell zu einem Jahreshighlight. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass die Geschichte zwar überwiegend aus Averys Sicht erzählt wurde, aber es auch immer wieder Kapitel aus Edens Sicht gab. Außerdem gab es auch hin und wieder Rückblicke in die Vergangenheit der beiden, wodurch man beide Charaktere nochmal besser kennenlernen und ihre Geschichte besser verstehen konnte.

Aber nicht nur die Charaktere und der Schreibstil haben mir unglaublich gut gefallen, sondern auch das Setting der Geschichte. Mit der Mullbery Mansion hat Merit Niemeitz einen ganz besonderen Ort, an dem man sich einfach wohlfühlen musste. Vor allem versprühte die alte Villa nicht nur ihren ganz eigenen Charme, sondern wurde auch durch seine Bewohner zu einem einzigartigen Zuhause.

"Die Villa war ohne ihre Bewohnenden ein charakterstarkes, aber auch einsames Haus. Doch mit ihnen war sie ein ... Zuhause. Und so langsam glaubte ich, dieses Gefühl war tatsächlich nicht an den Ort gebunden, sondern nur an Menschen." (Seite 408 ff.)

Das Cover des Buches finde ich einfach schön. Es ist zwar sehr schlicht gehalten, aber durch den pastellgrünen Farbton und die abgebildeten Blumen finde ich es total edel. Außerdem finde ich es toll, dass sich die Blumen auch am Anfang der einzelnen Kapitel wiederfinden.

No Longer Yours ist für mich definitiv ein Jahreshighlight, denn hier passt meiner Meinung nach alles perfekt zusammen: die authentischen Charaktere, die Mullbery Mansion als Setting und die vielen Gefühle, die diese tolle Geschichte mit sich bringen. Ich kann es kaum erwarten die kommenden Bände zu lesen.

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