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Veröffentlicht am 01.06.2020

Fesselnder Schreibstil, aber insgesamt nicht wirklich überzeugend

Never Let Me Down
1

Als Rachels Mutter stirbt, lernt sie zum ersten Mal ihren Vater kennen und dieser ist niemand geringeres Als Freddy Ricks, der größte Rockstar der Welt. Daraufhin ändert sich ihre komplette Welt. Sie zieht ...

Als Rachels Mutter stirbt, lernt sie zum ersten Mal ihren Vater kennen und dieser ist niemand geringeres Als Freddy Ricks, der größte Rockstar der Welt. Daraufhin ändert sich ihre komplette Welt. Sie zieht nicht nur von Florida weg, sondern bekommt auch die Chance auf ihre Wunschschule zu gehen: Claiborne College. Schon bevor sie dort ankommt, lernt sie Jake kennen und die beiden verstehen sich von Beginn an..

Rachel mochte ich zu Beginn eigentlich recht gerne, denn sie ist freundlich, liebevoll und hat einen tollen Humor. Sie ist sehr intelligent, ehrgeizig in schulischen Angelegenheiten und liebt die Musik, was vor allem auch mit ihrem Vater zusammen hängt. Denn obwohl sie ihn nie getroffen hat, hat sie alle möglichen Informationen über ihn gesammelt. Außerdem taten mir ihre Umstände nach dem Tod ihrer Mutter unglaublich leid. Leider muss ich aber zugeben, dass ich nie so ganz eine Bindung zu ihr aufbauen konnte. Vor allem hat es mich gestört, dass sie immer ihr "braves Mädchen"-Image aufrecht erhalten wollte und somit jeder Konfrontation aus dem Weg gegangen ist, obwohl es manchmal einfach nötig gewesen wäre.
Jake kommt ursprünglich aus Massachusetts und geht auch auf das Claiborne College. Er interessiert sich sehr für die Astronomie und tut alles dafür, um seinen Traum von einem Studium in diesem Bereich zu verwirklichen. Genau wie Rachel hat Jake ebenfalls einen tollen Humor und wirkt auf den ersten Blick wie ein typischer Nerd. Im Grunde genommen tut er dies aber nur, weil er nicht in die Fußstapfen von seinem älteren Bruder treten möchte. Trotzdem mochte ich Jake unglaublich gerne, denn er ist total liebevoll und kümmert sich rührend um seine Freunde.
Die Beziehung zwischen Rachel und Jake stand aber eigentlich gar nicht so sehr im Fokus und teilweise konnte ich deswegen gar nicht so sehr nachvollziehen, was die beiden aneinander finden. Die Chemie hat auf jeden Fall von Beginn an gestimmt, aber so richtig wollte der Funke nicht überspringen. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass sich alles recht schnell entwickelt hat.

Jakes Worte sind wie ein Edelstein, den ich mit der Hand umklammere. Ich kann ihn nicht wirklich hochhalten und im Licht betrachten, solange ich nicht allein bin. (Seite 339)

Dafür lag der Fokus aber eher auf Vater-Tochter-Beziehung, denn man lernt Frederick und seine Lebensumstände gemeinsam mit Rachel kennen. Freddy Ricks ist einer der bekanntesten Rockstars der Welt und außerdem Rachels Vater. Allerdings hat er sich in den ersten 18 Jahren ihres Lebens nie groß um sie geschert und lieber sein Leben gelebt. Seine Entwicklung fand ich daher teilweise sehr unglaubwürdig, denn auf einmal möchte er unbedingt an ihrem Leben teilnehmen und tut alles dafür. Teilweise gab es in dieser Hinsicht auch richtig emotionale Szenen, aber die meiste Zeit verlief es eher schleppend.

Unsere Beziehung ist wie ein Experiment, das schiefgelaufen ist. Vielleicht werden mein Vater und ich uns nie richtig hören können, denn von unserem Anfang wurde so viel abgeschnitten und weggeworfen. (Seite 263)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch auch einige. Zuerst lernt man Haze, Rachels bester Freund aus Florida, kennen. Zu Beginn war er mir noch recht sympathisch, denn er würde alles für Rachel tun. Doch dann wurde sein Verhalten immer komischer und leider hat sich dann auch ziemlich schnell sein wahres Gesicht gezeigt. Am Claiborne College lernt Rachel dann ihre Mitbewohnerin Aurora kennen, die ursprünglich aus Spanien kommt. Sie mochte ich total gerne, auch wenn ich einige ihrer Aussagen etwas komisch fand. Auch Freddys Bandkollegen und sein Management waren mir eigentlich recht sympathisch, auch wenn man nicht viel von ihnen erfährt. Hier ist mir aber vor allem sein bester Freund Ernie in Erinnerung geblieben. Und dann gibt es da noch Norah, Freddys neue Freundin. Sie konnte ich zu Beginn nicht ganz einschätzen, aber eigentlich ist sie total nett und möchte nur das beste für Freddy und Rachel.

Der Schreibstil von Sarina Bowen lässt sich gewohnt flüssig lesen und ist dabei sehr fesselnd, sodass ich teilweise nur so durch die Seiten geflogen bin. Dabei konnte mich die Autorin vor allem durch die richtige Mischung aus emotionalen, aber auch humorvollen und fast schon romantischen Szenen überzeugen. Dabei wird die gesamte Geschichte aus Rachels Sicht erzählt, wodurch man einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat. Hin und wieder hätte ich aber auch gerne Mal in Jakes oder sogar Freddys Gedankenwelt geschaut, denn so hätte man einige Aspekte bestimmt besser verstehen können.
Allerdings gab es auch noch weitere Kritikpunkte, denn meiner Meinung hat sich die gesamte Geschichte einfach viel zu schnell entwickelt. Es gab sehr viele Zeitsprünge, wodurch einige Szenen nicht nur etwas abgehackt gewirkt haben sondern auch der Lesefluss gestört wurde. Vor allem aber hatte ich dadurch das Gefühl, dass einige Entwicklungen vollkommen an mir vorbei gegangen sind und man letztendlich nur Teilstücke von Rachels Geschichte, die teilweise nicht so richtig zusammen passen wollten, mitbekommen hat. Meiner Meinung nach hat die Autorin versucht zu viele Aspekte in dieser Geschichte zu verarbeiten, wodurch zwar einige wichtige Themen oberflächlich angesprochen wurden aber eben nie so richtig gelöst wurden. Das Ende bildet für mich nämlich leider auch keinen runden Abschluss, denn es blieben noch einige Fragen offen.

"Aber Märchen gehen immer gut aus, Rachel, das kann ich dir garantieren." (Seite 165)

Das Cover finde ich durch die Farbgebung wunderschön und meiner Meinung nach passt es auch super zu der beschriebenen Umgebung von Claiborne.

Insgesamt konnte mich Never Let Me Down leider nicht so wirklich überzeugen und ich habe lange überlegt, wie ich es am besten bewerte. Der Schreibstil von Sarina Bowen hat mich zwar total gefesselt, aber insgesamt gingen mir einfach sämtliche Entwicklungen zu schnell, obwohl es auch viele schöne Momente gab. Außerdem konnte ich nicht wirklich eine Bindung zu den Charakteren aufbauen, weswegen ich 3/5 Sternen vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.05.2020

Gelungener Reihenauftakt

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
1

Thea stellt ihren Mann vor unvollendete Tatsachen, denn sie will die Scheidung. Gavin ist am Boden zerstört und verzweifelt, denn Thea ist die Liebe seines Lebens und die Mutter seiner Zwillinge, die er ...

Thea stellt ihren Mann vor unvollendete Tatsachen, denn sie will die Scheidung. Gavin ist am Boden zerstört und verzweifelt, denn Thea ist die Liebe seines Lebens und die Mutter seiner Zwillinge, die er über alles liebt. Doch dann nimmt ihn sein bester Freund Del mit zu einem Treffen des Secret Book Clubs, wo eine Gruppe von Männern Liebesromane lesen und darüber diskutieren. Ob diese Club Gavin auf den richtigen Weg bringt?

Thea Scott war mir auf den ersten Blick eigentlich recht sympathisch. Sie kümmert sich liebevoll um ihre beiden Zwillinge, ist künstlerisch begabt und konnte mich mit ihrer sarkastischen und selbstbewussten Art überzeugen. Nach und nach wurde ich aber leider immer genervter von ihr, denn sie handelt teilweise sehr impulsiv und egoistisch. Dadurch wirken ihre Handlungen oftmals sehr kindisch. Trotzdem konnte ich sie auch ein Stück weit verstehen, denn sie leidet noch sehr unter ihrer Vergangenheit, obwohl sie rein gar nichts dafür tut, um diese aufzuarbeiten.
Dafür ist Gavin Scott einfach ein Charakter, den man lieben muss! Er ist Profi-Baseballer und dabei recht erfolgreich. Trotzdem ist er total bodenständig geblieben und würde alles für seine kleine Familie tun. Dabei sind seine Handlungen meist sehr einfühlsam und voller Liebe, sodass man einfach nur mit ihm gelitten hat als Thea ihn immer und immer wieder zurück gedrängt hat. Durch sein Stottern hat Gavin schon seit seiner Kindheit Probleme mit seinem Selbstwertgefühl und die Taten von Thea tragen nicht gerade zu einer Steigerung bei. Trotzdem hat er nie aufgegeben und immer weiter gekämpft, was mir sehr gut gefallen hat!

Ihr gehörte die Hälfte seines Herzens schon so lange, dass das wilde, volle Klopfen ganz ungewohnt geworden war, ebenso wie das Gefühl, vollständig zu ein, das er nur mit ihr je erfahren hatte. (Seite 309)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch einige und bis auf wenige Ausnahme waren sie mir alle sehr sympathisch. Vor allem die Jungs aus dem Buchclub mochte ich total gerne und sie haben das Buch mit ihren Sprüchen und Ratschlägen immer wieder aufgelockert. Auch die Zwillinge des Ehepaares waren total süß. Theas Schwester Liv hingegen war mir leider sehr unsympathsich! Zwar war sie immer an der Seite von ihrer Schwester aber statt sie zu unterstützen, hat sie Gavin mehr oder weniger die ganze Zeit schlecht gemacht und teilweise total überreagiert.

Der Schreibstil von Lyssa Kay Adams hat mir sehr gut gefallen, denn er ist locker leicht und lässt sich sehr angenehm lesen, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Vor allem hat sie es geschafft eine tolle Mischung aus emotionalen, fast schon herzzerreißenden Szenen aber auch humorvollen und erotischen Szenen zu finden. Die Autorin hat mich teilweise mit auf eine Achterbahn der Gefühle genommen, denn ich habe mit den Charakteren mitgefiebert, gelitten und auch gelacht. Dabei wurde das gesamte Buch aus der Erzählerperspektive geschrieben, die aber abwechselnd Thea und Gavin beleuchtet hat. Normalerweise bin ich nicht so der Fan von dieser Perspektive, aber hier hat es irgendwie gepasst und ich konnte mich gut in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten hineinversetzen.
Vor allem finde ich die Idee mit dem Buchclub richtig toll und ich hätte mir noch viel mehr Szenen mit den Charakteren gewünscht! Neben den eigentlichen Geschehnissen rund um Gavin und Thea liest man so nämlich fast nebenbei noch ein zweites Buch, ein Regency-Roman, aus dem sich Gavin den ein oder anderen Tipp abguckt.

"Wir alle sind die Summe unserer Erfahrungen und unsere Reaktionen sind davon geprägt. Genau wie in Liebesromanen. Was eine Figur vor dem Beginn der Geschichte durchgemacht hat, bestimmt, wie sie auf die Dinge reagiert, die im Verlauf der Handlung passieren." (Seite 125)

Das Cover des Buches finde ich einfach nur wunderschön! Es wirkt durch die zarte Farbwahl total stimmig und auch der leicht schimmernde Effekt gefällt mir richtig gut.

Meiner Meinung nach ist die Geschichte von Gavin und Thea ein gelungener Reihenauftakt. Die Idee dahinter hat mir total gut gefallen und auch die Umsetzung konnte mich überzeugen. Allerdings wurde meine Stimmung durch Theas Art etwas getrübt, wodurch ich 4 von 5 Sternen vergebe. Trotzdem freue ich mich schon total auf die nächsten beiden Bänder der Reihe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.04.2020

Viel Drama, wichtige Themen und tolle Momente, aber trotzdem ganz anders als CoHos sonstige Bücher

Die tausend Teile meines Herzens
1

Als Merit Sagan zum ersten Mal trifft, verliebt sie sich sofort in ihn und es kommt zu einem Kuss. Doch schon bald wird ihnen klar, dass sie nicht zusammen sein können. Trotzdem treffen sie immer wieder ...

Als Merit Sagan zum ersten Mal trifft, verliebt sie sich sofort in ihn und es kommt zu einem Kuss. Doch schon bald wird ihnen klar, dass sie nicht zusammen sein können. Trotzdem treffen sie immer wieder aufeinander, denn Sagan zieht bei Merit und ihrer verrückten Familie ein..

Merit war mir am Anfang leider nicht so ganz sympathisch. Die 17-jährige Schülerin wirkt eher zurückhaltend und ist gerne für sich. Dabei ist sie sehr stark auf sich selbst fokussiert und achtet oftmals nicht darauf, wie es anderen geht. Einige ihrer Handlungen konnte ich leider nicht so ganz nachvollziehen, denn sie wirkt oftmals etwas unreif. Trotzdem finde ich, dass Merit eine tolle Entwicklung durchläuft und sich immer mehr öffnet.
Sagan hingegen mochte ich total gerne. Er ist sympathisch, humorvoll, mitfühlend und intelligent. Er zeichnet gerne und wirkt oftmals wie ein stiller Beobachter. Trotzdem steht er immer für sich selbst und andere ein und versucht jede noch so kleine Streitigkeit zu schlichten. Allerdings hat er auch noch mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und zeigt auch immer wieder seine verletzliche Seite.
Das erste Aufeinandertreffen von Merit und Sagan war erfrischend anders, obwohl es ganz klischeehaft mit einem Kuss endete. Trotzdem stand die Anziehung zwischen den beiden die meiste Zeit sehr im Hintergrund, was ich aber nicht weiter schlimm gefunden habe, denn ich mochte die Dynamik zwischen den beiden sehr.

"Was hier passiert, ist komplett unwirklich. Alles in mir strahlt vor Glück, weil es so unfassbar schön ist, und gleichzeitig geht das, was ich fühle, so tief, dass ich weinen möchte." (Seite 175)

Viel mehr standen die vielen Geheimnisse und Kuriositäten der verschiedenen Familienmitglieder und Bewohner des Hauses im Vordergrund. Am Anfang war die Familie etwas gewöhnungsbedürftig und speziell, aber nach und nach konnte ich die einzelnen Mitglieder immer mehr verstehen. Denn jedes Mitglied hat sein eigenes Päckchen zu tragen und die Situation im Voss Dolar, dem Familienhaus, ist schon etwas verfahren.

Ehrlich gesagt ist mir der Einstieg in das Buch sehr schwer gefallen, denn am Anfang wurde alles sehr detailreich und ausschweifend beschrieben. Dadurch hat der Anfang sehr langatmig gewirkt, obwohl der Schreibstil von Colleen Hoover eigentlich gewohnt locker leicht war. Nach und nach konnte mich die Geschichte, obwohl sie irgendwie etwas düster und komisch daher kommt, aber immer mehr in den Bann ziehen und ich habe nur so auf den großen Knall hingefiebert. Als dann die ersten Geheimnisse gelüftet wurden, war ich zunächst geschockt. Trotzdem wollte ich natürlich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Leider war es mir aber schon fast ein bisschen zu viel Drama und oftmals war es auch etwas übertrieben und unnötig. Nichtsdestotrotz gab es auch viele tolle Momente, die mich teilweise zum lachen gebracht haben, aber auch zum Nachdenken angeregt haben. Genau das liebe ich so an Colleen Hoovers Bücher. Sie verpackt wichtige und teilweise auch sehr aktuelle Themen, mit denen man zum Teil nicht rechnet, in schöne Jugendbücher, die nur so zum mitfiebern einladen.

"Persönliche Schicksale lassen sich nicht vergleichen. Jeder Mensch hat eine andere Grundlinie." (Seite 328)

Schade finde ich, dass das gesamte Buch nur aus Merits Sicht erzählt wurde. Zum einen hatte man so zwar einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Allerdings war diese auch etwas einseitig und ich hätte gerne mal in die Köpfe der anderen Charaktere geschaut, denn so hätte die Geschichte wahrscheinlich noch mehr Tiefe bekommen. Vor allem von Sagan hätte ich gerne viel mehr erfahren, wobei ich es hier schon toll fand, dass seine Zeichnungen zum Teil abgedruckt wurden.

Das Cover des Buches gefällt mir gut. Es ist zwar sehr schlicht gehalten, aber es passt auf jeden Fall zu den anderen Büchern von Colleen Hoover.

Alles in allem konnte mich Die tausend Teile meines Herzens leider nicht so ganz überzeugen und es lässt sich definitiv nicht mit ihren anderen Büchern vergleichen. Zwar gab es viele tolle Momente, sowie einen Bezug auf wichtige und aktuelle Themen, aber auch leider zu viel Drama. Auch mit Merit bin ich leider nicht so ganz warm geworden, weswegen das Buch 3,5/5 Sterne von mir bekommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.03.2020

Herzzerreißendes und wunderschönes Finale der Again-Reihe

Dream Again
1

Jude Livingston zieht nach einer gescheiterten Schauspielkarriere bei ihrem Brude in Woodshill ein. Dort trifft sie nicht nur auf dessen Mitbewohner Cam und Otis, sondern auch auf ihren Ex-Freund Blake, ...

Jude Livingston zieht nach einer gescheiterten Schauspielkarriere bei ihrem Brude in Woodshill ein. Dort trifft sie nicht nur auf dessen Mitbewohner Cam und Otis, sondern auch auf ihren Ex-Freund Blake, den sie mit der Trennung tief verletzt hat. Doch beide merken auch von Beginn an, dass die Anziehungskraft immer noch da ist. Sind die beiden wieder bereit sich aufeinander einzulassen?

Jude Livingston war als Schauspielerin in L.A. tätig, wo sie eine der Hauptrollen in der Serie Twisted Rose gespielt hat. Nachdem sie allerdings aufgrund eines Fehlers keine weiteren Jobs mehr ans Land ziehen kann, wagt sie in Woodshill einen Neuanfang. Jude lernt man als sehr aufgeschlossenen und humorvollen Charakter kennen, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Obwohl sie voller Energie und Tatendrang ist und für die Schauspielerei brennt, merkt man ihr aber auch an, dass die Zeit in L.A. nicht spurlos an ihr vorbei gezogen ist. Teilweise verschließt sie sich vor ihren Liebsten und hat mit großen Selbstzweifeln zu kämpfen.
Blake Andrews war schon in Hope Again einer meiner liebsten Charaktere. Zu Beginn ist Blake allerdings alles andere als der Sunnyboy, den man im Vorgängerband kennengelernt hat. Nach einer Knieverletzung, die ihn womöglich seine Karriere kosten könnte, zieht sich der leidenschaftliche Basketballspieler nämlich von allen zurück und badet in Selbstmitleid. Vor allem Jude gegenüber verhält er sich teilweise sehr unmenschlich, wobei man auch merkt, wie sehr ihn das Beziehungsende verletzt hat. Nach und nach findet Blake aber immer mehr zu seiner lockeren und humorvollen Art zurück, die ich so sehr liebe. Er lockert mit seinen Sprüchen jede Situation auf, ist total liebevoll und immer für seine Freunde da. Vor allem aber packt ihn auch wieder den Ehrgeiz, um auf die Platte zurückzukehren.
Zu Beginn ist die Beziehung von Jude und Blake vor allem durch aufgestaute Wut und viel Frust gekennzeichnet. Trotzdem spürt man vor allem eine tiefe Verbundenheit und eine gewisse Anziehung zwischen den beiden. Es war einfach schön mit an zusehen, wie die beiden sich nach und nach immer mehr annähern.

Da war etwas Schweres in der Art, auf die er mich ansah. So vieles, das unter seiner Abneigung verborgen lag und von dem jetzt ein Bruchteil zum Vorschein kam. (Seite 97)

Besonders gefreut hat es mich, dass es ein Wiedersehen mit einigen Charakteren aus der Vorgängerbänden gab. Vor allem Scott habe ich in diesem Band richtig lieben gelernt und irgendwie hoffe ich ja, dass auch er seine eigene Geschichte bekommt. Auch Everly mochte ich wieder richtig gerne und sie hat gezeigt, was für eine tolle Persönlichkeit sie hat. Aber neben den altbekannten Charakteren lernt man auch neue Charaktere kennen. Ezra, Judes Bruder, mochte ich auch richtig gerne. Er ist zwar eher zurückhaltend und ruhig, aber trotzdem total liebevoll und immer für seine Schwester da. Seine Mitbewohner und Mitspieler Cam und Otis haben die Geschichte immer wieder aufgelockert.

Der Schreibstil von Mona Kasten lässt sich gewohnt angenehm lesen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Dabei wird die komplette Geschichte wieder nur aus Judes Sicht erzählt, was mich aber nicht gestört hat, obwohl ich hin und wieder schon gerne Mal Blakes Gedanken verfolgt hätte.
Vor allem der erste Teil des Buches war wahnsinnig emotional und herzzerreißend, wodurch ich nur so mit den Charakteren mitgelitten und -gefiebert habe. Dabei gab es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, wodurch man nochmals einen besseren Eindruck von der früheren Beziehung von Jude und Blake hatte und einige Handlungen besser nachvollziehen konnte.
Nach einem bestimmten Tag wurde die Geschichte zwar etwas ruhiger, blieb aber weiterhin spannend. Hier stellte sich dann auch das von mir geliebte Woodshill-Feeling wieder komplett ein: humorvolle Dialoge, viele liebevolle und teils auch witzige Momente und ein toller Zusammenhalt zwischen den Charakteren. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir in dieser Phase doch einige Sachen etwas zu schnell gingen. Gegen Ende wurde das Buch nochmals richtig spannend und ich habe nur so mitgefiebert. Mona Kasten hat mir mit diesem Buch das Herz gebrochen und wieder zusammen gesetzt und ich bin einfach unendlich traurig, dass diese tolle Reihe nun ihr Ende gefunden hat.

Vor allem aber hat es mir auch gefallen, welche Message die Geschichte von Jude und Blake für den Leser bereit hält. Die beiden zeigen uns nämlich, dass man immer für seine Träume kämpfen soll - egal, wie schlimm die Situation manchmal aussieht.

Wir hatten beide gelernt, wie unglaublich mächtig Träume sein konnten. Manche davon erfüllten sich. Manche veränderten sich. Manche zerbrachen. Und manche wurden mit viel Mut und Arbeit wieder zusammengesetzt. (Seite 468)

Das Cover des Buches ist wieder sehr gelungen und neben Begin Again mein liebstes Cover der Reihe. Ich finde es nicht nur toll, dass es zu den anderen Bänder der Reihen sondern auch wunderbar zur Geschichte von Jude und Blake passt.

Mona Kasten hat mit Dream Again nochmal gezeigt, warum die Again-Reihe zu meinen Favoriten in diesem Genre gehört. Trotz einiger Schwachstellen haben sich Jude und Blake in mein Herz geschlichen und mich mit auf eine Achterbahn der Gefühle genommen. Denn dadurch besticht das Buch: Emotionen, das einzigartige Feeling von Woodshill und authentischen Charakteren. Deshalb kann ich gar nicht anders, als dem Buch 5/5 Sterne zu geben.

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Veröffentlicht am 30.04.2019

Authentische Charaktere, eine wichtige Message, aber auch etwas oberflächlich

First Comes Love
1

Als Gray Dylan auf dem Campus trifft, weiß er noch nicht, dass ihm der Sommer seines Lebens bevor steht und für immer verändern wird. Denn eigentlich möchte er nach einem Schicksalsschlag einfach nur in ...

Als Gray Dylan auf dem Campus trifft, weiß er noch nicht, dass ihm der Sommer seines Lebens bevor steht und für immer verändern wird. Denn eigentlich möchte er nach einem Schicksalsschlag einfach nur in Ruhe gelassen werden, doch Dylan bewegt ihn immer wieder dazu verrückte Dinge zu tun und immer mehr aus sich rauszukommen..

Dylan war mir von Beginn an sympathisch, denn sie ist nicht der typische 08/15-Charakter, den man schon aus sämtlichen Büchern dieses Genre kennt. Sie ist liebenswert, aber auch einfühlsam, lebensfroh und etwas verrückt. Außerdem liebt sie nicht nur das fotografieren sondern auch spontane Aktionen. Vor allem aber ihre Art hat mich immer wieder zum schmunzeln gebracht. Sie ist immer für Menschen, die ihr am Herzen liegen da, aber gibt selbst nicht so viel über sich preis, was ich etwas schade finde.
Gray lebt nach einem schrecklichen Ereignis eher zurückgezogen und hat sich von seinem alten Leben, seinen Freunden und seiner großen Leidenschaft Baseball distanziert. Stattdessen besucht er einen Sommerkurs in der Uni, jobt nebenbei und verbringt sonst am liebsten Zeit zuhause. Trotzdem hat er während des Buches eine tolle Entwicklung durchgemacht, denn er hat sich immer mehr geöffnet und hat wieder begonnen das Leben zu genießen. Vor allem aber haben mir seine Denkweise und tiefgründigen Ansichten sehr gut gefallen und ihn nochmal sympathischer gemacht.
Dylan und Gray sind das perfekte Beispiel für "Gegensätze ziehen sich an", denn die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, aber harmonieren doch perfekt miteinander. Es war so schön zu lesen wie Dylan Gray immer wieder aus seinem Schneckenhaus heraus gelockt hat und er sich immer mehr geöffnet hat. Trotzdem ist mir die Liebesgeschichte dann doch etwas zu schnell gegangen, denn die Gefühle waren bei beiden von jetzt auf gleich da - wenn auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, was vor allem auch an dem wunderschönen Schreibstil von Katie Kacvinsky liegt. Er ist nicht nur locker leicht, sondern auch ausreichend detailliert und gefühlvoll. Dabei gibt es nicht nur zahlreiche witzige Dialoge, sondern auch indirekte Reden, was ich so noch nie gelesen habe. Da die Geschichte sowohl aus Dylans als auch aus Grays Sicht geschrieben wurde, konnte man sich außerdem sehr gut in deren Gefühls- und Gedankenwelt rein versetzen. Dabei schafft die Autorin viele schöne, aber auch romantische, humorvolle und traurige Szenen. Ebenso bringt sie auch eine wichtige Message rüber, denn man soll eben diese kleinen Momente voll auskosten, da das Leben leider viel zu schnell vorbei sein kann.

"Das Leben ist zu kurz", sagte sie. "Ich will meine Zeit nicht mit Schüchternheit und Scham verschwenden. Wir sind alle nur Menschen, also ist niemand von uns perfekt, und gerade das sollten wir genießen." (Seite 180)

Trotzdem blieb mir die Geschichte an vielen Stellen doch etwas zu oberflächlich, denn viele Szenen und Probleme wurden meiner Meinung nach zu schnell abgehandelt und sind dann mehr oder weniger in Vergessenheit geraten, was sicherlich auch an der geringen Seitenzahl liegt. Auch mit dem offenen Ende (wovon ich normalerweise ein Fan bin) hatte ich so meine Probleme, denn es bleiben doch noch einige Fragen offen und es ist schade, dass nicht noch mehr auf die jeweiligen Zeitsprünge in der Geschichte und was in der Zwichenzeit passiert ist, eingegangen wurde.

Das Cover des Buches gefällt mir übrigens richtig, richtig gut und ist mir sofort ins Auge gesprungen. Nicht nur die Farbwahl ist wunderschön, sondern zusammen mit dem ausgewählten Motiv auch sehr passend zur Geschichte.

Alles in allem ist First Comes Love von Katie Kacvinsky eine schönes Buch für zwischendurch, das mich trotz authentischer Charaktere und einer wichtigen Message nicht vollständig überzeugen konnte, denn dafür blieb mir die Geschichte an vielen Stellen zu oberflächlich. Dafür gibt es von mir 3,5/5 Sterne.

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