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Veröffentlicht am 19.09.2021

Nettes Buch für Zwischendurch mit tollen Momenten, aber auch gewöhnungsbedürftigen Charakteren

Wiedersehen mit Lucky
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Josie ist gerade mit ihrer Mutter in ihre Heimatstadt Beauty zurückgekehrt und verfolgt einen geheimen Plan, denn sie möchte nach ihrem Abschluss zu ihrem Vater an die Westküste ziehen. Doch dann trifft ...

Josie ist gerade mit ihrer Mutter in ihre Heimatstadt Beauty zurückgekehrt und verfolgt einen geheimen Plan, denn sie möchte nach ihrem Abschluss zu ihrem Vater an die Westküste ziehen. Doch dann trifft sie auf Lucky, ihrem besten Freund aus der Kindheit..

Josie liebt es zu fotografieren und ist in den letzten fünf Jahren mit ihrer Mutter von Stadt zu Stadt gezogen. Nun ist sie zurück in Beauty und hat eine genaue Vorstellung davon, wie ihr Leben in den nächsten Monaten aussehen soll. Dafür arbeitet sie ehrgeizig und lässt sich auch von fiesen Mitschülern nicht abbringen. Allerdings muss ich auch sagen, dass Josie in ihrem Auftreten oftmals sehr kindisch und naiv gewirkt hat und zu oft auf sämtliche Gerüchte gehört hat. Das hat es mir echt schwer gemacht, mit ihr so richtig warm zu werden. Oftmals konnte ich ihre Handlungen so einfach nicht nachvollziehen. Dennoch macht sie meiner Meinung nach eine ganz gute Entwicklung durch und lernt vor allem für ihre Fehler einzustehen.
Während Josie oftmals ein offenes Buch ist, hat Lucky am Anfang eher geheimnisvoll und verschlossen gewirkt. Aber je mehr man hinter seine Fassade blicken konnte, desto mehr merkt man, was für ein toller Mensch Lucky ist. Er ist immer für andere da, handelt dabei sehr selbstlos und auch einfühlsam. Dabei erkennt man auch, dass Lucky durch seine Vergangenheit sehr gebeutelt ist. Allerdings muss ich auch sagen, dass manche seiner Handlungen - vor allem in Bezug auf Josie - manchmal doch etwas übertrieben waren.
Gerade weil Josie und Lucky vor fünf Jahren abrupt auseinander gerissen worden und vor allem auf Luckys Seite noch viel Wut vorhanden ist, war es umso schöner mitzuverfolgen, wie sie sich immer weiter annähern. Vor allem die kleineren Streitereien haben die Geschichte immer wieder aufgelockert und meiner Meinung nach hat sich das Ganze in einem authentischen Tempo entwickelt.

"Wie kräftig sich Luckys Körper unter meinen Armen anfühlt... irgendwie ist er wie der Junge, den ich früher kannte, aber auch sehr anders. Vertraut, aber fremd. Ich halte mich noch ein bisschen fester." (Seite 120)

Aber nicht nur Josie an sich kam mir etwas komisch vor, sondern um ehrlich zu sein ihre gesamte Familie. Trotzdem war es auch schön mit anzusehen, wie sie als Familie immer mehr zusammen wachsen und vor allem lernen, miteinander zu reden. Luckys Familie hingegen war mir von Beginn an sympathisch, denn sie sind zwar ein bunter, etwas verrückter Haufen, aber trotzdem immer füreinander da.

Um ehrlich zu sein, ist mir der Einstieg in die Geschichte etwas schwer gefallen. Das lag nicht nur daran, dass ich so meine Probleme mit Josie hatte und mir ein gewisser Fluch einfach zu oft erwähnt wurde, sondern auch am Schreibstil von Jenn Bennett, an den ich mich erstmal etwas gewöhnen musste. Dieser ist nämlich sehr detailreich, wodurch die Autorin allerdings im weiteren Verlauf der Geschichte auch eine tolle Atmosphäre erzeugen konnte, wodurch man sich alles sehr bildlich vorstellen konnte. Dabei wurde die gesamte Geschichte aus Josies Sicht erzählt, was ich auf der einen Seite gut fand, da man so ihre Beweggründe hautnah mitbekommen hat, aber auf der anderen Seite hätte ich mir ab und zu auch gerne einen Einblick in Luckys Gedankenwelt gewünscht. Die Autorin hat es meiner Meinung nach geschafft viele schöne und atmosphärische Momente zu kreieren, bei denen ich das Lesen total genossen habe. Allerdings haben sich die Ereignisse ab einem bestimmten Zeitpunkt förmlich überschlagen, sodass man teilweise gar nicht mehr wusste, was man überhaupt glauben sollte. Dadurch hat das Ende auf mich leider auch etwas unrund gewirkt und das ein oder andere Thema ist dabei offen geblieben, da alles sehr schnell ging. In dieser Hinsicht hätte ich mir noch das ein oder andere Kapitel mehr gewünscht, um die Ereignisse besser nachvollziehen zu können.

Das Cover finde ich wunderschön sommerlich gestaltet und es stellt meiner Meinung nach einen tollen Bezug zur Geschichte her. Aber auch die Innengestaltung hat mir sehr gut gefallen, denn mit jedem Kapitel wurde auch eines der Schilder beschrieben, dass Josie fotografiert hat und oftmals auch Schauplatz in demjenigen Kapitel war.

Insgesamt ist Wiedersehen mit Lucky für mich ein nettes Buch für zwischendurch, das zwar einige schöne Momente und eine tolle Atmosphäre bereit hält, aber auch gewöhnungsbedürftige Charaktere aufweist. Dennoch wird es wohl nicht mein letztes Buch von der Autorin gewesen sein.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Schönes Buch für Zwischendurch mit Wohlfühlatmosphäre, aber auch fehlender Tiefe

Wild wie der Wind
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Alva kümmert sich so sehr um andere, dass sie dabei oftmals sich selbst vergisst. Dann trifft sie auf Jo, der nach seiner gescheiterten Handballkarriere neu in Lillehamn ist und am liebsten für sich bleiben ...

Alva kümmert sich so sehr um andere, dass sie dabei oftmals sich selbst vergisst. Dann trifft sie auf Jo, der nach seiner gescheiterten Handballkarriere neu in Lillehamn ist und am liebsten für sich bleiben will. Doch die beiden kommen sich immer näher, ob sie wollen oder nicht..

Alva Solberg war mir mit ihrer freundlichen und hilfsbereiten Art schon in den beiden vorherigen Bänden total sympathisch und dieser Eindruck hat sich nur noch einmal verstärkt. Sie arbeitet als Kinderärztin in der Praxis und hilft nebenbei in der Robbenstation von Lillehamn. Alva möchte am liebsten die ganze Welt retten und jedem etwas Gutes tun. Dabei vergisst sie allerdings häufig sich selbst und steckt hin und wieder voller Selbstzweifel. Dies resultiert zum Teil auch aus ihrer Kindheit, denn neben ihrer kranken Mutter und den beiden Brüdern stand sie oftmals hinten an. Umso schöner finde ich es, welche Entwicklung Alva im Verlauf der Geschichte durchgemacht hat.
Joakim ist ein ehemaliger Handballprofi (riesiger Pluspunkt!), denn es nach einem Fehltritt nach Lillehamn zieht. Dort möchte er am liebsten unerkannt bleiben und wirkt daher auf den ersten Blick auch sehr verschlossen und distanziert, wodurch ich ihn erst nicht so ganz fassen konnte. Nach und nach öffnet Jo sich allerdings immer mehr und man merkt, dass er das Herz am richtigen Fleck trägt. Trotzdem hatte ich auch so meine Probleme mit ihm, denn obwohl ich verstehen kann, dass er mit seiner Vergangenheit nicht hausieren gehen möchte, fand ich sein Verhalten Alva gegenüber teilweise nicht schön.
Die Liebesgeschichte zwischen Alva und Jo entwickelt sich in einem sehr langsamen und gemächlichen Tempo, was allerdings total zu den beiden Charakteren gepasst hat. Und obwohl ziemlich schnelle eine gewisse Chemie zwischen den beiden spürbar war, habe ich mich doch manchmal gefragt, warum die beiden sich ineinander verliebt haben.

Zwischen seinen Fingerspitzen und der Außenseite ihres Oberschenkels waren nur ein paar Millimeter. Ein paar Millimeter und Magnus und Jos Ex-Freundin und ein ganzes Leben, in dem Alva vom Rand aus zugesehen und aufgepasst hatte, dass alle versorgt waren. (Seite 151)

Natürlich gab es auch in diesem Band wieder ein Wiedersehen mit den anderen beiden Solberg-Geschwistern, was mich sehr gefreut hat. Die Beziehung zwischen den Geschwistern wurde wieder total schön dargestellt und man hat gemerkt, wie wichtig Alva ihren beiden Brüdern ist (und anders herum). Aber auch Hanne, Alvas beste Freundin, ist sehr sympathisch und sie steht Alva immer mit Rat und Tat zur Seite. Mit Jos Familie hingegen musste ich erst warm werden. Seine Schwester und er scheinen ein gutes Verhältnis zu haben, wobei ich erstmal mit ihrem Humor warm werden musste. Seine Mutter hingegen war mir nicht gerade sympathisch. Der eigentliche Star war allerdings Wilma, ein zugelaufener Hund, den Jo bei sich auf dem Boot aufgenommen hat.

Der Einstieg in die Geschichte von Alva und Jo ist mir sehr leicht gefallen, denn der Schreibstil von Julie Birkland hat sich wieder richtig angenehm lesen lassen. Dabei wurde die Geschichte, wie bereits aus den beiden Vorgängerbänden gewohnt, aus der Erzählerperspektive erzählt, wobei Alva und Jo abwechselnd beleuchtet wurden und man so ihre Gedankengänge aktiv nachvollziehen konnte. Während die beiden anderen Bücher allerdings ernstere Themen beinhalteten, war dies bei Band drei eher weniger der Fall. Generell hatte ich das Gefühl, dass die geschaffenen Probleme eher auf der fehlenden Kommunikation zwischen den beiden Charakteren beruhten und am Ende dann auch ziemlich schnell gelöst wurden. So war die Geschichte von Alva und Jo nicht nur leichter und ruhiger, sondern kam auch fast ohne jegliche Spannung und Tiefgang aus. Dafür gab es allerdings wieder eine große Portion Wohlfühlatmosphäre aus Norwegen, Robbenliebe und auch etwas Handballcontent, wobei dies für mich als großen Handballfan noch etwas mehr hätte sein dürfen.

Als Lillehamn im Spätnachmittagslicht vor ihm lag, ertappte er sich bei einem Lächeln, und je näher die bunten Häuser kamen, desto breiter wurde es. (Seite 287)

Das Cover ist glaube ich mein liebstes Cover aus der Reihe, denn es ist einfach wieder wunderschön. Vor allem finde ich es toll, dass die kleinen Bildchen einen Bezug zu der Geschichte herstellen.

Insgesamt ist der dritte Band der Northern Love-Reihe ein schönes Buch für zwischendurch, welches wieder eine totale Wohlfühlatmosphäre versprüht und leichter ist als seine Vorgänger. Allerdings fehlt es dem Buch dahingehend leider auch etwas an Tiefe.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Ruhig, aber trotzdem intensiv - eine wahre Achterbahn der Gefühle

Try & Trust
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Psychologiestudentin Matilda hat den Männern abgeschworen. Dies möchte sie auch ihrer besten Freundin Briony klar machen, denn ist gerade dabei sich in Anthony, Noahs besten Freund und Künstler, zu verlieben. ...

Psychologiestudentin Matilda hat den Männern abgeschworen. Dies möchte sie auch ihrer besten Freundin Briony klar machen, denn ist gerade dabei sich in Anthony, Noahs besten Freund und Künstler, zu verlieben. Um das zu verhindern, macht sie einen Deal mit Anthony: Er darf sie malen, wenn er bei Briony mit offenen Karten spielt. Doch schon bald steht mehr zwischen ihnen als nur dieser Deal..

Matilda Wakefield und ihre quirlige, feurige Art konnte man ja schon im ersten Band Fly & Forget kennenlernen und da habe ich sie schon total ins Herz geschlossen. Sie studiert Psychologie, nimmt das Leben so wie es ist und versucht das Beste daraus zu machen. Dabei handelt sie manchmal etwas impulsiv, setzt sie sich immer für die Dinge ein, die ihr auf dem Herzen liegen und tritt sehr selbstbewusst auf. Allerdings ist sie auch ein kleiner Kontrollfreak (besonders in Bezug auf Briony), was ich zwar irgendwie verstehen konnte, aber trotzdem war es mir etwas too much. Generell hat man Matilda nochmal von einer ganz anderen Seite kennengelernt, denn hinter ihrer harten Schale wirkt sie nicht nur total verschlossen, sondern auch sehr verletzlich. Umso besser hat mir ihre Entwicklung im Verlauf der Geschichte gefallen.
Anthony Sinclair ist Künstler durch und durch. Man merkt ihm richtig an mit wie viel Leidenschaft er malt, obwohl es nicht gerade lukrativ für ihn ist und er gerade so über die Runden kommt. Dennoch kämpft er für seinen großen Traum und möchte dafür keine Hilfe annehmen. Obwohl er selbst wenig hat, tritt er immer wieder für seine Freunde ein und das alleine zeigt schon, was für ein herzensguter Mensch Anthony ist. Er ist sehr einfühlsam, ehrlich und eher zurückhaltend. Vor allem trägt er aber auch ein Päckchen aus seiner Vergangenheit mit sich herum.
Die Beziehung der beiden hat sich in einem sehr ruhigen Tempo entwickelt, obwohl das Prickeln oftmals schon zu spüren war. Aber meiner Meinung nach hat das einfach super zu den beiden Charakteren gepasst und so wurde die gesamte Entwicklung nicht nur intensiver, sondern es hat mir vor allem gefallen, wie sich die beiden gegenseitig Halt gegeben haben.

Unsere Köpfe ruhten beide auf der Sofalehne. Die Sekunden verstrichen. Zwischen uns nur ein paar Zentimeter, zwischen uns die ganze Welt. (Seite 315)

Neben Matilda und Anthony gab es natürlich auch ein Wiedersehen mit Briony, Liv und Noah. Hierbei hat mich nicht nur gefreut, dass man Livs und Noahs Geschichte etwas weiter verfolgen konnte, sondern auch mehr über Briony erfahren hat, denn das hat eindeutig Lust auf ihre Geschichte gemacht. Vor allem hat mir auch wieder die Freundschaft zwischen Noah und Anthony total gut gefallen.

Nachdem mir schon Fly & Forget total gut gefallen hat, habe ich mich wahnsinnig auf die Fortsetzung und damit Matildas und Anthonys Geschichte gefreut. Erst einmal mit dem Buch angefangen, war ich sofort in der Geschichte drin und wenn ich mehr Zeit zum Lesen gehabt hätte, hätte ich das Buch wahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit durchgehabt. Der Schreibstil von Nena Tramountani hat mir nämlich wieder unglaublich gut gefallen. denn er ist locker leicht und vor allem sehr gefühlvoll. Dabei verlief die gesamte Geschichte etwas ruhiger als in Band 1, was ich aber auch absolut passend für die Charaktere empfunden habe. Denn hier wird sehr viel Wert auf die Entwicklung von Matilda und Anthony gelegt, die man auch hautnah miterlebt, da die einzelnen Kapitel wieder abwechselnd aus der Sicht der beiden Charaktere erzählt werden. Nena Tramountani versteht es dabei den Leser mit auf eine Achterbahn der Gefühle zu nehmen, denn die Geschichte ist an manchen Stellen schmerzhaft, sehr bewegend und doch gibt es auch immer wieder humorvolle und wunderschöne Szenen. Vor allem aber hat mir gefallen, wie die Vergangenheit der beiden eingearbeitet wurde und die Liebe zur Kunst dargestellt wurde.

Zu jedem Menschen gehörte für mich eine bestimmte Farbpalette. Manchmal veränderte sie sich, so wie bei Noah, doch das geschah langsam. Mit der Zeit. (Seite 75)

Die Gestaltung des Covers gefällt mir um ehrlich zu sein nicht ganz so gut. Dennoch finde ich es toll, dass es passend zu Band 1 gestaltet ist.

Try & Trust ist so ein Buch, bei dem mir das Schreiben der Rezension einfach total schwer fällt, da keine Worte dieser Welt diesem tollen Buch gerecht werden würden. Ich kann euch die Reihe bisher nur von Herzen empfehlen und freue mich schon auf den dritten (und leider auch schon letzten) Band Play & Pretend.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Leider etwas enttäuschend..

Only Us – Unwiderstehlich
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Mack ist alleinerziehender Vater von drei Töchtern und pendelt zwischen seinem Job im Hotel der Sawyers und seiner Familie hin und her. Dabei bekommt er tatkräftig Unterstützung von Frannie, die immer ...

Mack ist alleinerziehender Vater von drei Töchtern und pendelt zwischen seinem Job im Hotel der Sawyers und seiner Familie hin und her. Dabei bekommt er tatkräftig Unterstützung von Frannie, die immer wieder als Nanny für seine Töchter einspringt. Und schon bald merkt Mack, dass sie ihm doch etwas mehr bedeutet..

Frannie war mir als Protagonistin eigentlich sehr sympathisch, denn sie hat eine so herzliche und offene Art. Sie ist als jüngste der Sawyer-Schwestern sehr behütet aufgewachsen und arbeitet als Rezeptionistin im Hotel ihrer Schwester. Dabei merkt man ihr immer wieder an, dass sie ihre eigenen Träume verwirklichen will, aber noch nicht den Mut dazu gefasst hat bzw. auch von ihrer Familie abgehalten wird. Umso mehr hat mir ihre Entwicklung gefallen, denn obwohl sie manchmal noch sehr naiv und jung wirkt, schafft sie es doch immer besser für sich selbst einzustehen und für ihre Träume zu kämpfen.
Mit Mack hingegen hatte ich teilweise so meine Probleme. Nach seiner Scheidung ist er alleinerziehender Vater von drei Mädels und versucht sein Leben zwischen seiner Arbeit im Hotel und seiner Familie auf die Reihe zu bekommen. Dabei ist er unglaublich liebevoll im Umgang mit seinen Kindern und zeigt auch offen, wenn er sich überfordert fühlt. Dennoch ist er zu stolz, um andere nach Hilfe zu fragen, obwohl dies ja eigentlich kein Beinbruch ist. Insgesamt hatte ich so das Gefühl, dass Mack sich manchmal (und gerade in Bezug auf Frannie) einfach nur selbst Probleme geschaffen hat, die eigentlich gar nicht nötig gewesen wären.
Die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten war für mich leider nicht so ganz greifbar, denn sie hat sich zwar am Anfang recht langsam entwickelt, aber dennoch kamen die Gefühle nicht so ganz bei mir an. Viel mehr hatte ich oftmals das Gefühl, dass der Fokus dabei eher auf der körperlichen Anziehung lag. Zudem wurde der Fokus meiner Meinung nach teilweise auch viel mehr auf die Beziehung zwischen Mack und seinen Kindern sowie auf die Entwicklung der Beziehung zwischen Frannie und ihrer Schwestern gelegt. Dies war zwar auch schön mitzuverfolgen, aber so ist die Liebesgeschichte leider doch etwas in den Hintergrund gerückt.

Sie zuckte die Achseln. "Klar. Liebe macht Angst. Man trägt sein Herz auf dem Präsentierteller vor sich her." (S. 298)

Neben Frannie und Mack lernt man auch einige andere Charakter kennen. Vor allem die drei Mädels haben die Geschichte immer wieder aufgelockert und es war einfach so schön, das alltägliche Familienleben mitzubekommen. Frannies Familie habe ich hingegen zwar auch als herzlich, aber auch als etwas unterkühlt empfunden, wobei sich dies im Verlauf der Geschichte auch noch geändert hat.

Als ich mitbekommen habe, dass ein neues Buch von Melanie Harlow in Deutschland erscheint, war ich sofort Feuer und Flamme, denn bisher konnten mich ihre Bücher immer total überzeugen! Erst einmal mit dem ersten Teil der Only Us-Reihe angefangen, bin ich auch nur so durch die Seiten geflogen. Überzeugen konnte mich dabei vor allem wieder der locker leichte und vor allem humorvolle Schreibstil der Autorin. Leider ist meine anfängliche Euphorie dann doch etwas abgeflaut, denn einige Entwicklungen gingen mir doch etwas schnell, Probleme wurden künstlich aufgebauscht und die Geschichte war dabei doch etwas zu vorhersehbar. Auch zu den Charakteren konnte ich nicht so wirklich einen Draht aufbauen, obwohl die Geschichte abwechselnd sowohl aus Frannies als auch Macks Sicht erzählt wurde und man so einen recht guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt erhalten hat.
Dagegen gut gefallen hat mir das Setting im winterlichen Michigan. Die Atmosphäre im Cloverleigh Farms Inn stelle ich mir total toll vor und ich hätte gerne noch mehr über das typische Hotelleben gelesen.

Das Cover des Buches finde ich recht schön gestaltet und würde auch in der Buchhandlung danach greifen!

Insgesamt konnte mich der erste Band der Only Us-Reihe leider nicht so überzeugen, wie ich es mir gewünscht hätte. Denn obwohl mir der Schreibstil wieder total gut gefallen hat, konnte ich einfach keine Beziehung zu den Charakteren aufbauen. Dennoch werde ich die Reihe wahrscheinlich weiter verfolgen!

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Zuckersüßes und atmosphärisches Buch für zwischendurch!

So leise wie ein Sommerregen
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Hope hat gerade den schrecklichsten Tag ihres Lebens hinter sich, als sie vor einer Bar auf Cooper trifft. Cooper, der ihr gleich sympathisch ist und mit dem sie wunderbare Stunden verbringt. Und auch ...

Hope hat gerade den schrecklichsten Tag ihres Lebens hinter sich, als sie vor einer Bar auf Cooper trifft. Cooper, der ihr gleich sympathisch ist und mit dem sie wunderbare Stunden verbringt. Und auch Cooper kann sein Interesse an Hope nicht verbergen. Doch hat ihre Liebe eine Chance?

Hope mochte ich von Beginn an sehr gerne. Sie muss in kurzer Zeit mehrere Schläge einstecken und ist daher noch sehr in ihrer Trauer gefangen. Deshalb hat es mich umso mehr als sie nach und nach immer mehr aus ihrem Schneckenhaus gekommen ist und sich ihr wahrer Charakter gezeigt hat. Denn Hope ist im Grunde genommen sehr lebensfroh und humorvoll. Allerdings konnte ich die ein oder andere Handlung von ihr nicht so ganz nachvollziehen, denn sie handelt oftmals sehr impulsiv, von ihrer Wut geleitet und setzt dabei auch den ein oder anderen Schlag unter die Gürtellinie. Aber auch dies lässt sie im Verlauf der Geschichte mehr und mehr hinter sich.
Cooper ist der Inbegriff eines Good Guys, den man einfach lieben muss! Er ist liebevoll, fürsorglich und charmant. Außerdem kämpft er für das, was er möchte, ist kreativ und zeichnet sich vor allem in Bezug auf Hope durch seine unterstützende Art aus. Vor allem aber mochte ich seine offene Art, denn er zeigt nicht nur seine Gefühle, sondern gibt auch immer Preis, was er denkt. So geht er auch offen mit seiner Vergangenheit um, die ihn ab und zu noch einholt.
Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo und es war einfach total schön das Kennenlernen hautnah mitzuerleben. Denn die beiden harmonieren einfach total gut miteinander und geben einander den Rückhalt, den sie brauchen!

Das Gefühl, das er in mir auslöst, die Worte, die er findet, die Ruhe, die ich in seiner Nähe empfinde, obwohl er alles in mir in Aufruhr versetzt, sein Lachen, das mehr in seinen Augen liegt als auf seinen Lippen - das alles würde ausreichen, um mich niemals zu langweilen. Nicht in einer Millionen Jahren. (Seite 168)

Aber nicht nur Hope und Cooper konnten mich von sich überzeugen, sondern auch die Nebencharaktere. Vor allem Hopes beste Freundin Ivy, die immer für Hope da ist und ihre ganz eigene schräge Familie hat, und Quentin, der zwar etwas schräg, aber trotzdem total liebevoll ist, mochte ich total gerne. Ich hoffe ja, dass die beiden noch ihre eigenen Geschichten bekommen und es so auch zu einer Rückkehr nach Missoula kommt. Auch Coopers Dad Mac war mir sehr sympathisch, denn man konnte ihm richtig anmerken, wie viel Liebe er für Cooper empfindet und ihn bei allem unterstützt. Das konnte man eine Zeit lang von Hopes Mutter oder auch Kontrozilla (ich liebe diesen Spitznamen!) nicht behaupten, aber auch bei ihr versteht man die Beweggründe nach und nach immer besser.

So leise wie ein Sommerregen war nun schon mein drittes Buch von Leonie Lastella und sie konnte mich ein weiteres Mal mit ihrem locker leichten und gefühlvollen Schreibstil überzeugen. Daher ist mir der Einstieg in die Geschichte auch sehr leicht gefallen und vor allem der Prolog war sehr emotional. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir die Geschichte danach erst einmal etwas zu langatmig war. Denn nach den vielen Ereignissen zu Beginn der Geschichte passierte gefühlt nichts. Nach ca. 100 Seiten ging es dann aber zum Glück mit meiner Leselust bergauf und ich konnte mich voll und ganz auf die Geschichte von Hope und Cooper einlassen. Dabei hat es mir vor allem gefallen, dass sich die beiden nicht nur selbst langsam kennengelernt haben, sondern man dies auch als Leser durch die kurzen, aus beiden Perspektiven erzählten Kapitel hautnah miterleben konnte. Dabei hat es Leonie Lastella geschafft eine tolle Mischung aus humorvollen, locker leichten, teilweise fast schon kitschigen aber auch emotionalen und tiefgründigen Szenen zu kreieren. Vor allem aber hat es mir gefallen, wie sich einzelne Themen von Trauer, Lügen und schwierigen Familienverhältnissen hin zur Freundschaft durch die einzelnen Kapitel gezogen haben. Ein weiterer positiver Aspekt war außerdem das sommerliche Setting in North Carolina, welches trotz der teilweise sehr emotionalen Geschichte nur so zum Wohlfühlen eingeladen hat. Allerdings muss ich leider auch sagen, dass mir die Geschichte etwas zu vorhersehbar war und ich teilweise nur so auf den großen Knall gewartet habe (der dann leider auch genau so kam, wie ich es mir vorgestellt habe). Dies hat mich vor allem im Hinblick auf das Ende der Geschichte etwas enttäuscht, denn obwohl es nochmal total emotional wurde, gingen mir die Entwicklungen teilweise doch etwas zu schnell.

"Du bist nicht diese eine falsche Entscheidung, die du irgendwann einmal getroffen hat. Was dich ausmacht, sind all die vielen richtigen, die du seitdem getroffen hast.", sage ich fest und sehe, wie Erleichterung an seinen Mundwinkeln zupft, auch wenn er noch nicht für ein richtiges Lächeln bereit ist. (Seite 195)

Das Cover des Buches finde ich recht schön gestaltet, wobei die Farbwahl nicht so richtig mein Fall ist. Trotzdem passt es irgendwie zu dieser zuckersüßen und zarten Geschichte von Hope und Cooper. Besonders schön finde ich, dass es auch bei diesem Buch eine Verbindung zu den Inhalten aus der Geschichte gibt, die sich zwar erst sehr spät entfaltet, aber umso schöner ist!

Alles in allem ist So leise wie ein Sommerregen ein zuckersüßes und atmosphärisches Buch, welches mir einige schöne Lesestunden bereitet hat, aber trotzdem nicht zu meinem Favorit der Autorin geworden ist. Dafür gab es für mich leider ein paar zu viele Kritikpunkte.

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