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Veröffentlicht am 18.06.2019

Ein absolutes Wohlfühlbuch

New Beginnings
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Als sich Lena zu einem Au-Pair-Jahr in den USA entschließt, hätte sie niemals gedacht, dass sie sich als Großstadtmädchen in Green Valley so wohl fühlen könnte. Wäre da nicht Ryan, der Bruder ihres Gastvaters, ...

Als sich Lena zu einem Au-Pair-Jahr in den USA entschließt, hätte sie niemals gedacht, dass sie sich als Großstadtmädchen in Green Valley so wohl fühlen könnte. Wäre da nicht Ryan, der Bruder ihres Gastvaters, der sie mit seiner arroganten Art ständig auf Trab hält. Doch schon bald merken die beiden, das die Funken nur so sprühen.

Lena ist ein Charakter, den man sofort ins Herz schließen muss. Sie wirkt vor allem durch ihre aufgeschlossene Art sehr sympathisch und trägt ihr Herz definitiv auf der Zunge. Dabei ist sie manchmal etwas aufbrausend und sagt, wenn ihr etwas nicht passt. Trotzdem hat sie auch eine verletzliche Seite, denn sie hat schon zweimal ein Studium abgebrochen und wurde von ihrem Ex-Freund sitzen gelassen, was sie nach wie vor bedrückt. Deshalb ist sie auch in die USA gereist, um auch ein Stück weit zu sich selbst zu finden.
Ryan Cooper hingegen mochte ich vor allem zu Beginn eher weniger. Er ist nach einem Skiunfall griesgrämig, arrogant und wirkt so irgendwie unnahbar. Trotzdem hat sich auch immer wieder seine liebevolle Seite gezeigt und er hat während der Geschichte eine tolle Entwicklung durchgemacht. Im Grunde genommen hat er nämlich ein gutes Herz, ist sehr ehrgeizig und kämpft für das, was er liebt.
Die Beziehung zwischen den beiden startet explosiv, denn die beiden bringen sich immer wieder gegenseitig auf die Palme. Trotzdem merkt man nach einer Zeit auch, dass hinter den Neckereien viel mehr zu stecken scheint.

"Für mich nicht. Die letzten Worte, an die ich gedacht hatte, bevor ich eingeschlafen war. Die ersten, an de ich dachte, als ich wieder aufwachte. Und noch immer gaben sie mir Rätsel auf." (Seite 241)

Als Nebencharakter lernt man sowohl Lenas Gastfamilie, die Coopers, kennen. Amy und Jack sind total liebevoll und irgendwie eine typische amerikanische Familie. Außerdem lernt man noch Izzy und Will kennen, die mir beide unglaublich sympathisch waren und die Geschichte mit ihren Sprüchen definitiv nochmal humorvoller gemacht haben. Ich bin schon sehr gespannt wie die Geschichte zwischen den beiden weiterentwickelt, aber das werden wir wohl erst in Band 2 New Promises erfahren, worauf ich mich jetzt schon sehr freue.

Der Schreibstil von Lilly Lucas ist locker leicht und lässt sich sehr schnell lesen, sodass ich das Buch innerhalb weniger Tage beendet habe. Dabei hat mir vor allem gefallen, dass sie die richtige Mischung aus Humor, Gefühlen und Drama gefunden hat. Allerdings muss ich auch sagen, dass zwar viel passiert und es so nie langweilig wurde, aber einiges - vor allem gegen Ende - doch etwas zu schnell ging. Außerdem ist ihre Sprache sehr bildhaft, wodurch ich mir das Setting in den Rocky Mountains sehr gut vorstellen konnte. Dabei wird die Geschichte komplett aus Lenas Sicht erzählt. So hat man zwar einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedanken, aber manchmal hätte ich auch gerne mal Ryans Gedanken verfolgt.
Das Buch hat mich vor allem angesprochen, weil es sich um eine Au-Pair-Geschichte in den USA handelt, aber leider ist genau dieser Punkt doch etwas untergegangen. Irgendwie hatte ich teilweise so das Gefühl, dass Lena alles andere macht außer arbeiten und auf Liam, den Sohn der Coopers, aufzupassen.

Das Cover des Buches gefällt mir mit den Pastelltönen und den goldenen Elementen sehr gut. Ich glaube noch schöner wäre es, wenn das Wort Beginnings ebenfalls in gold geschrieben wäre und nicht in schwarz, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Alles in allem hat mir New Beginnings trotz kleinerer Schwächen sehr gut gefallen und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Vor allem konnten mich die tollen Charaktere, das schöne Seeting von Green Valley und der humor- aber auch gefühlvolle Schreibstil der Autorin überzeugen, weswegen das Buch 4,5/5 Sterne von mir bekommt.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Schöner Auftakt mit einer wichtigen Message, aber auch ein paar langatmigen Szenen

Falling Fast
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Hailee DeLuca befindet sich gerade auf einem Roadtrip durch die USA, denn sie möchte den Sommer damit verbringen mutig und abenteuerlustig zu sein. Als sie die Ausfahrt nach Fairwood, der Heimat ihres ...

Hailee DeLuca befindet sich gerade auf einem Roadtrip durch die USA, denn sie möchte den Sommer damit verbringen mutig und abenteuerlustig zu sein. Als sie die Ausfahrt nach Fairwood, der Heimat ihres verstorbenen besten Freundes entdeckt, muss sie einfach abfahren. Doch was sie nicht ahnt: Fairwood und vor allem Chase Whittaker wird ihr mehr ans Herz wachsen, als sie es sich je erahnt hat.

Mit Hailee DeLuca hatte ich zu Beginn ehrlich gesagt so meine Probleme, denn ihr Verhalten ist vor allem eins: total widersprüchlich. Im einen Moment ist sie extrem selbstbewusst, abenteuerlustig und verhält sich Fremden gegenüber aufgeschlossen und im nächsten Moment ist sie wieder verschlossen, zurückhaltend und traut sich kaum bei einer Bedienung zu bestellen. Allerdings macht ihr Verhalten nach und nach immer mehr Sinn und passt auch zu ihrer Aufgabe des Sommers: mutig sein! Trotzdem ist mir Hailee im Verlauf der Geschichte immer mehr ans Herz gewachsen.
Chase Whittaker ist eine Person, die man einfach in sein Herz schließen muss. Er betont zwar immer wieder, dass er früher ein ziemliches Arschloch gewesen sein muss, aber irgendwie kann man ihm das nicht so wirklich glauben. Denn er ist nicht nur charmant und humorvoll, sondern auch ein herzensguter Mensch, der immer für seine Liebsten da ist und es hasst zu lügen. Umso mehr sieht man auch wie ihn die Lügen dieses Sommers und sein Widerwillen gegen seine vorgeschriebenen Zukunftspläne belasten. Außerdem versucht er seine Fehler, die er in seiner Vergangenheit getan hat, auszubaden bzw. hinter sich zu lassen.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich in einem sehr langsamen Tempo. Man merkt zwar von Beginn an eine besondere Beziehung zwischen den beiden, aber danach hat sich die Entwicklung meiner Meinung nach doch etwas gezogen. Zwar gibt es viele tolle Momente, aber der Funke ist eben nicht so ganz übersprungen. Doch nach und nach merkt man wie die beiden Charaktere immer mehr zusammen finden und sich auch selbst eingestehen, dass da mehr zwischen den beiden ist.

"Chase hat mich vom ersten Moment an fasziniert. Er hatte von Anfang an so eine Wirkung auf mich... und da ist etwas an ihm, das mich dazu bringt, mutig sein zu wollen." (Seite 340)

Neben Hailee und Chase lernen wir noch einige andere Bewohner von Fairwood kennen. Vor allem Chases Freundesclique, die über den Sommer zurück in Fairwood ist, hat es mir angetan. Die Charaktere sind zwar alle ziemlich unterschiedlich, harmonieren aber trotzdem gut miteinander. Auch Beth und Jespers Eltern waren mir sympathisch. Von Chases Familie konnte ich mir noch nicht so einen guten Einblick verschaffen, weswegen ich hoffe, dass diese in Band 2 nochmal ein bisschen mehr mit einbezogen wird.

Der Schreibstil von Bianca Iosivoni lässt sich wieder gewohnt flüssig lesen, denn er ist nicht nur gefühlvoll und humorvoll, sondern auch sehr anschaulich. Dabei wird die Geschichte sowohl aus Hailees als auch aus Chases Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt bekommt. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir die Geschichte zwischendurch manchmal doch etwas langatmig war, weil phasenweise nicht wirklich viel passiert ist. Trotzdem konnte mich die Geschichte gerade gegen Ende nochmal richtig in den Bann ziehen, denn die Spannung stieg nochmal rasant an und endete in einem riesigen Cliffhanger. Ehrlich gesagt konnte ich mir das Ende schon fast denken, aber trotzdem hat mich die Umsetzung doch noch überrascht und ich möchte Band 2 unbedingt lesen.
Was mir an Bianca Iosivonis Büchern so gut gefällt, ist, dass man sich bei den Charakteren immer wieder unglaublich wohl und auch ein Stück weit aufgenommen fühlt. Auch mit Fairwood hat sie eine süße Kleinstadt geschaffen, bei der jeder jeden kennt und man sich selbst schon fast zu Hause fühlt. Außerdem hat es mich gefreut, dass Mason Lewis aus Der letzte erste Song einen Kurzauftritt bekommen hat und man so auch nochmal einen Flashback zur Firsts-Reihe hatte.
Außerdem hat sie es geschafft ernstere Themen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, um nicht zu spoilern, in einem tollen New Adult-Roman zu verpacken und mich so auch zum Nachdenken anzuregen. Vor allem aber regt der Roman dazu an selbst mutiger zu sein und auch mal Dinge zu tun, die man sonst nicht machen würde.

"Wieso halten wir uns selbst davon ab, die Dinge zu tun, die uns wichtig sind oder an denen wir Spaß haben könnten? Aus Angst vor dem, was andere von uns denken könnten? Aus Angst davor, uns lächerlich zu machen? Ich habe keine Ahnung." (Seite 183)

Das Cover des Buches hat mir schon beim Cover Reveal wahnsinnig gut gefallen und in echt ist noch viel schöner. Die Pastelltöne mit dem reflektierenden Gold ist einfach eine richtig schöne Mischung und ein echter Hingucker im Bücherregal.

Insgesamt hat mir Falling Fast trotz ein paar langatmigen Szenen echt gut gefallen, denn Bianca Iosivonis Schreibstil hat mich sofort wieder in den Bann gezogen und ich habe mich in Fairwood unglaublich wohl gefühlt. Außerdem hat es mir die Message hinter der ganzen Geschichte extrem gut gefallen, weswegen ich dem Buch 4,5/5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Suchtpotenzial, verwirrend und eine naive Protagonistin

Silver Swan - Elite Kings Club
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Madison Montgomery zieht nach einem Schicksalsschlag mit ihrem Vater in die Hamptons und will dort ein neues Leben anfangen und möglichst keine Aufmerksamkeit erregen. Doch schon am ersten Tag trifft sie ...

Madison Montgomery zieht nach einem Schicksalsschlag mit ihrem Vater in die Hamptons und will dort ein neues Leben anfangen und möglichst keine Aufmerksamkeit erregen. Doch schon am ersten Tag trifft sie auf den Elite Kings Club und merkt sofort die Anziehung, die zwischen Bishop, dem Anführer, und ihr herrscht. Allerdings ist die Welt des Elite Kings Clubs gefährlich und voller Geheimnisse..

Madison Montgomery war mir am Anfang eigentlich recht sympathisch und irgendwie tat sie mir auch mit ihrer Familiengeschichte etwas leid. Außerdem liest sie total gerne, womit sie ebenfalls Pluspunkte gesammelt hat. Leider hat sich dieser Eindruck relativ schnell verändert, denn Madi hat immer mehr ein naives und kindisches Verhalten an den Tag gelegt und hat einfach alles geglaubt was ihr erzählt wurde. Zwischendrin ist sie trotzdem immer wieder selbstbewusst aufgetreten und sie wurde mir wieder sympathischer, was sie aber mit der nächsten Situation auch schon wieder kaputt gemacht hat. Leider wurde ihr Verhalten mit der Zeit immer anstrengender.
Bishop Vincent Hayes ist der Anführer des Elite Kings Club und steht für den Inbegriff eines Bad Boys, denn er ist irgendwie düster, hat meist ein schiefes Lächeln auf dem Mund und steckt voller Geheimnisse. Irgendwie konnte ich ihn die meiste Zeit nicht richtig einschätzen, denn es schien fast so als hätte er zwei Gesichter - eines, das er vor den Jungs zeigt und eines, das bei Madison zum Einsatz kommt.
Die Beziehung zwischen Madison und Bishop war irgendwie wie eine Achterbahnfahrt. Man hat sofort die Anziehung zwischen den beiden gespürt, aber trotzdem war es eben nicht die typische Romance, die man schon aus sämtlichen Büchern dieses Genre kennt. Mal hat sich das Ganze zwischen den beiden echt angefühlt, im nächsten Moment hat es aber auch eher wie ein Spiel gewirkt.

"Warum?" flüstere ich und schaue auf seinen Mund. "Warum lassen wir es nicht einfach geschehen?" (Seite 154)

Neben Madison und Bishop lernen wir noch eine ganze Reihe anderer Personen kennen. Zum einen gibt es Madisons beiden besten Freundinnen Tatum und Tillie, die mir eigentlich ganz sympathisch waren und man hat gemerkt, dass die Freundinnen immer füreinander da sind. Trotzdem hatte ich so den Eindruck, dass die beiden mehr wissen als sie zugeben wollen. Dann wäre da noch der Elite Kings Club - eine Gruppe von Jungs, die mich fast zum Verzweifeln gebracht haben. Denn das Verhalten von ihnen ist zum Teil einfach nur eigenartig, krank und böse, aber dann hat zumindest ein Teil von ihnen immer wieder ihre gute Seite gezeigt, wobei auch manche der Jungs nur im Hintergrund mitgespielt haben.

Der Schreibstil von Amo Jones ist zwar schlicht, aber trotzdem sehr detailreich, wodurch man einfach sofort in den Bann gezogen wird. Denn ich habe während des Lesens wirklich eine Reihe von Emotionen durchlebt: von "Oh mein Gott, wie krank war das denn?" zu Gänsehaut am ganzen Körper war wirklich alles dabei. Die Autorin versteht es die Geheimnisse rund um den Elite Kings Club immer mehr aufzubauschen, ohne, dass der Leser auch nur irgendeine Chance hat dahinter zu kommen. Die Geschichte hatte einfach nur reines Suchtpotenzial, war verwirrend und unvorhersehbar, ging oftmals unter die Gürtellinie und man möchte eigentlich einfach nur wissen, was da vor sich geht. Nebenbei gab es noch die ein oder andere Erotikszene, die aber zum Glück nicht allzu detailreich beschrieben wurde, denn das hätte hier definitiv nicht so reingepasst. Alles in allem endete das Buch dann in einem riesigen Cliffhanger, der so einige Fragen offen lässt.

Als ich das Cover gesehen habe, habe ich mich sofort verliebt. Es ist mit der Krone und den Federn und der weißen und rosanen Schrift auf dem schwarzen Hintergrund nicht nur super schlicht, sondern auch einfach wunderschön.

Irgendwie fehlen mir immer noch die Worte, um Silver Swan anständig zu beschreiben, denn es hat süchtig gemacht, war verwirrend und auf eine eigenartige Weise extrem gut. Trotzdem hatte ich vor allem mit Madison so meine Probleme, weswegen ich dem Buch 4,5/5 Sterne gebe. Ich brauche definitiv Band 2. Jetzt. Sofort.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Eine düstere Story mit jeder Menge Gefühle

Fernweh
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Evie wird von ihrer Mutter seit Jahren im Haus gefangen gehalten, weil diese unter psychischen Störungen leidet und Angst hat, dass Evie etwas zustößt. An ihrem 20. Geburtstag beschließt Evie die Welt ...

Evie wird von ihrer Mutter seit Jahren im Haus gefangen gehalten, weil diese unter psychischen Störungen leidet und Angst hat, dass Evie etwas zustößt. An ihrem 20. Geburtstag beschließt Evie die Welt alleine zu erkunden und bricht aus ihrem alten Leben aus. Schon an ihrem ersten Stopp trifft sie auf den Trucker Hunter, der sie von da an nicht mehr gehen lässt. Doch schon bald fühlt sich Evie das erste Mal frei.

Mit Evie und Hunter hat Skye Warren zwei authentische und vielschichtige Charaktere erschaffen. Evie wurde jahrelang von ihrer Mutter gefangen gehalten und möchte eigentlich nur frei sein und ihre eigenen Entscheidungen treffen. Sie ist sehr wissbegierig, denn die Bücherei ist eine der wenigen Orte, den sie besuchen durfte. Trotzdem kann man nicht leugnen, dass sich die Ängste ihrer Mutter zum Teil auch auf sie übertragen haben. Es war einfach schön zu sehen wie sie die Welt immer weiter entdeckt und auch an den Geschehnissen immer weiter wächst und stärker wird.
Trucker ist ebenfalls ein besonderer Charakter. Zuerst wirkt er einschüchternd und ich konnte sein Handeln nicht wirklich nachvollziehen. Doch sobald ich einen Blick hinter seine Fassade erhaschen konnte und auch etwas aus seiner Vergangenheit erfahren hatte, hatte ich sogar etwas Mitleid und Sympathie für ihn übrig. Im Grunde genommen sind die beiden Charaktere nämlich gar nicht so verschieden wie man auf den ersten Blick denken mag.

Fernweh war mein erstes Buch aus dem Dark Romance-Genre, weshalb ich ohne jegliche Erwartungen an das Buch herangegangen bin. Umso überraschter war ich, dass die Geschichte mich sofort in ihren Bann ziehen konnte. Das lag vor allem auch an Skye Warrens Schreibstil, der einfach total fesselnd ist. Fernweh ist ein eher düstere Geschichte und ich habe zu Beginn teilweise auch Pausen eingelegt, um das gelesene zu verarbeiten. Aber genau so wollte ich auch immer weiter lesen und wissen wie die Geschichte von Evie und Hunter ausgeht. Trotz allem war das Buch nämlich auch unglaublich gefühlvoll und voller Liebe und Hoffnung. Es hat mich durch die verschiedensten Gefühlsregungen geführt und auch jetzt lässt mich das Buch immer noch nicht los.
Trotz allem muss ich auch sagen, dass ich das Buch gegen Ende zum Teil auch als etwas langatmig empfunden habe. Der Epilog konnte mich dann aber trotzdem nochmal fesseln und hat für mich einen runden Abschluss des Buches gebildet.

"Aber das Leben kann uns an die verrücktesten Orte bringen. Ich denke oft, dass sich im Endeffekt alles zum Guten wendet, weißt du? Egal wie wir dorthin gelangen." (Seite 134)

Das Cover des Buches sowie die gesamte Aufmachung mit den Wassertropfen und Weisheiten zu den Niagarafällen zu Beginn der Kapitel hat mir richtig gut gefallen und stellt auch eine tolle Verbindung zu der Geschichte her.

Insgesamt konnte mich Fernweh fast voll und ganz von sich überzeugen - auch wenn ich gegen Ende die Handlung nicht mehr ganz so mochte. Trotzdem denke ich, dass es sich bei dem Buch um einen guten Einstieg in das Dark Romance-Genre handelt, wofür ich 4,5/5 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Romantische Momente und eine ernste Thematik

Mein Jahr mit Dir
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Die junge Amerikanerin Ella kommt mit einem Stipendium an das College von Oxford, um sich einen lange gehegten Traum zu erfüllen. Schon am ersten Tag trifft sie auf Jamie Davenport, der sich kurz darauf ...

Die junge Amerikanerin Ella kommt mit einem Stipendium an das College von Oxford, um sich einen lange gehegten Traum zu erfüllen. Schon am ersten Tag trifft sie auf Jamie Davenport, der sich kurz darauf als der Leiter ihres Literaturkurses herausstellt. Schon vom ersten Treffen an herrscht zwischen den beiden eine Chemie, die sich immer weiter ausbaut. Doch Jamie hat ein Geheimnis, dass die Beziehung der beiden bedrohen könnte.

Ella Durran kommt aus einem kleinen Ort in Ohio und hat ein Stipendium für ein Semester in Oxford bekommen, was seit ihrem 13. Geburtstag ein Traum ist. Sie interessiert sich sehr für die Politik und die Bildung, obwohl sie englische Literatur studiert. Ehrlich gesagt hatte ich am Anfang etwas Probleme mit ihr warm zu werden. Das hat sich zum Glück schnell geändert, denn sie öffnet sich immer mehr. Im Grunde ist Ella nämlich eine liebenswerte Persönlichkeit, die sich sehr für die Menschen, die sie mag, einsetzt und allgemein sehr ehrgeizig. Vor allem aber hat es mir gefallen wie sie durch ihre amerikanische Art frischen Wind nach England gebracht hat.
Jamie Davenport ist ein Dozent in Oxford und schreibt selbst noch an seiner Doktorarbeit. Er konnte mich vor allem durch seine selbstbewusste und humorvolle Art von sich überzeugen. Hin und wieder lässt er durch blicken, dass er früher nichts anbrennen lassen hat und in Oxford wohl als ziemlicher Bad Boy gilt. Nach und nach kommt man immer mehr hinter sein Geheimnis und kann gewisse Handlungen nochmal besser nachvollziehen.
Die Beziehung der zwei startet durch das erste Zusammentreffen sehr explosiv, aber man merkt sofort, dass die Chemie stimmt. Hingegen meiner Erwartungen wurde es (fast) nie als Problem aufgegriffen, dass Jamie Ellas Dozent ist. Insgesamt entwickelt sich die Beziehung sehr authentisch und es war einfach schön zu lesen wie die beiden immer mehr Vertrauen zueinander finden und auch gemeinsam wachsen.

"Dann, mit dieser Stimme, fragt er: "Wollen wir?", und du weißt, dass du nie aufhören wirst, auf diese Frage mit Ja zu antworten." (Seite 182)

Nebencharaktere gibt es eher wenige und sie bleiben über weite Strecken des Buches auch sehr im Hintergrund. Trotzdem mochte ich vor allem Ellas neue Freunde Maggie, Charlie und Tom total gerne, denn so eine Clique wünscht sich glaub ich jeder. Aber auch Jamies Familie war mir sehr sympathisch. Hier ist vor allem seine Mutter heraus gestochen, denn diese ist einfach ein herzensguter Mensch und total sympathisch. Mit seinem Vater hatte ich zuerst so meine Probleme, aber auch er hat sich immer mehr geöffnet und ich konnte sein Verhalten dann doch noch nachvollziehen.

Der Schreibstil von Julia Whelan war zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, denn die Autorin hat einige Elemente der Poesie und Lyrik eingebaut, was ich ehrlich gesagt nicht erwartet habe. Vor allem aber hat mich gestört, dass der Leser manchmal direkt angesprochen wurde. Nach und nach wurde der Schreibstil aber immer lockerer und die Autorin konnte mich vor allem durch die humorvollen Dialoge und die vielen romantischen Momente zwischen Ella und Jamie überzeugen. Nach und nach kommt man Jamies Geheimnis immer näher und näher, was dem Buch mehr Tiefe gegeben hat. Trotz der jetzt etwas ernsteren Thematik verliert das Buch nie seine Leichtigkeit und hat mich immer mehr in den Bann gezogen und ich musste die ein oder andere Träne verdrücken.
Dabei wurde die Geschichte komplett aus Ellas Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in ihre Gefühlswelt bekommen hat. Hin und wieder hätte ich mir aber auch einen Einblick in die Gedankenwelt von Jamie gewünscht.
Ebenfalls hat mir gefallen, dass die einzelnen Kapitel immer mit Zitaten aus dem Zeitraum zwischen 1830 und 1914 eingeleitet wurde und man somit auch einen guten Einblick in Ellas Studium bekommen hat.

"Nun, wir können nicht immer frei entscheiden, was im Leben passiert, wie wir alle wissen. Wir können jedoch entscheiden, wie wir das gestalten, was uns zugeteilt wird." (Seite 390)

Das Cover des Buches ist einfach wunderschön mit der weißen Schrift und den rosa Blüten auf dem dunkelblauen Hintergrund. Besonders gut gefällt mir, dass das Cover eine Szene aus dem Buch darstellt und auch die Skyline von Oxford im Hintergrund zu sehen ist.

Alles in allem hat mir Mein Jahr mit Dir trotz anfänglichen Schwierigkeiten mit Ella und dem Schreibstil doch noch richtig gut gefallen! Julia Whelan konnte mich vor allem durch die Abwechslung der locker leichten Momente und der ernsteren Thematik von diesem Buch überzeugen. Insgesamt bekommt das Buch von mir 4,5/5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung für diese besondere Geschichte rund um Ella und Jamie.