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Veröffentlicht am 01.06.2021

Macht, Intrigen und außergewöhnliche Leidenschaft!

Silver Crown - Forbidden Royals
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„Halt mich fest.
Halt mich zusammen.
Halt mich bis dieser Albtraum vorbei ist.
Halt mich, als würdest du mich nie wieder loslassen.“
(S.220)

Silver Crown ist aus der Ich-Perspektive der Protagonistin ...

Halt mich fest.
Halt mich zusammen.
Halt mich bis dieser Albtraum vorbei ist.
Halt mich, als würdest du mich nie wieder loslassen.
(S.220)

Silver Crown ist aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Emilia verfasst worden.

Das Cover ist, wie auf den Bildern zu sehen, wunderschön und gleichzeitig schlicht gehalten. Zudem hat die Pappe des Covers eine besondere Struktur, die das Buch unglaublich edel wirken lässt.

Einige sehr emotionale Szenen, besonders solche, in denen Emilia wütend wird und sich mit Carter streitet, sind häufig etwas überspitzt dargestellt. Da diese aber gehäuft zu Anfang des Buches auftauchen, als Emilia sich mit einer völlig neues Situation konfrontiert sieht, wirken sie dadurch auf mich doch recht realistisch und ich kann mich gut in Emilia hineinversetzen.
Ingesamt ist die Beziehung der Protagonisten zueinander so leidenschaftlich und einzigartig, wie ich sie noch in keinem Buch vor diesem gelesen habe. Der Leser wird förmlich in die Geschichte hineingezogen und kann durch den so bildlichen und Gefühl-projizierenden Schreibstil durch die Augen Emilia‘s auf das Geschehen sehen.

Der Schreibstil macht die Geschichte so nah und lebhaft, dass man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.

Der Fokus der Geschichte ist deutlich auf die starke Anziehungskraft zwischen den beiden Protagonisten Emilia und Carter gelegt, welchen ich persönlich sehr gut gewählt finde und die Sehnsucht der beiden so auch deutlich zum Ausdruck bringt.

Die Handlung des Buches erinnert auf den ersten Blick etwas an Aschenputtel, zumindest was Verlauf und auftretende Figuren anbelangt, entpuppt sich aber nicht als Remake.

Die sprachliche Gestaltung des Buches ist eher gehoben gehalten und stört so (z.B. durch Slang o.ä.) glücklicherweise nicht den edlen Charakter der Geschichte.

Silver Crown ist eine Geschichte purer Leidenschaft, Sehnsucht und Herzschmerz.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2021

Nett, aber nicht gerade der Hit...

Everything I Ever Needed
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„Vergeude nicht die Zeit, die du hast, indem du dem Verlorenen hinterhertrauerst. Schaff ihnen einen Platz in deinem Herzen, und dann lebe für sie weiter.“
(S.191)

„Everything I ever needed“ ist das Folgebuch ...

„Vergeude nicht die Zeit, die du hast, indem du dem Verlorenen hinterhertrauerst. Schaff ihnen einen Platz in deinem Herzen, und dann lebe für sie weiter.“
(S.191)

„Everything I ever needed“ ist das Folgebuch nach „Everything I didn‘t say“ und wird wechselnd aus der Ich-Perspektive der Protagonisten Ava und Dexter erzählt.

Die sprachliche Gestaltung des Buches hat leider nicht so ganz meinen Geschmack getroffen. Durch eine eher herablassende Sprache sowie Verwendung von Slang und gehäuft Kraftausdrücken in eher unpassenden Momenten, handelt es sich hierbei wahrlich nicht um ein sprachliches Meisterwerk.

Zudem sind immer wieder recht gravierende sprachliche Fehler aufgetreten. Zu Beginn des Buches konnte ich noch darüber hinwegsehen, allerdings häufte sich das Ganze dann doch recht stark. Ein Beispiel dafür sind die Namensverwechslungen. Es wird z.B. Jamie anstatt Ava und Carter statt Dexter genutzt.
Jamie und Carter tauchen hier zwar auch wieder auf und sind bestimmt für Fans des ersten Buches ein Highlight, allerdings sind die Stellen der Namensverwechslungen und aufgrund des Kontextes doch recht eindeutig falsch.
Diese beiden Aspekte haben den Lesespaß sowie den Lesefluss ein wenig gedämpft.

Ganz nett gemacht finde ich die recht rührenden Zeilen, wie z.B. am Anfang dieser Rezension. Meist stammen diese von Ava, die nach einer Herztransplantation in der Vergangenheit vermutlich recht viel Zeit damit verbracht hat über den Lebenssinn und Nutzen von verbleibender Zeit nachzudenken. Anderseits handelt Ava ziemlich selten selbst nach diesen Grundsätzen, die sie gerne anderen mitteilt.

Die Protagonistin Ava hat eine recht positive Charakterentwicklung im Laufe der Handlung vollbracht.
Zunächst konnte man Ava als naives Dummchen und sehr launisch bezeichnen und ich war, um ehrlich zu sein, echt genervt von dem ständigen Drama, besonders, da sie, wie eben bereits erwähnt, fleißig Sprüche klopft, selbst aber nicht danach handelt. Nach einiger Zeit wird es ein wenig besser und Ava lebt und handelt selbstständiger sowie näher an ihren eigentlichen Maßstäben orientiert. Ich konnte allerdings nicht so richtig warm werden mit ihr.

Im Gegensatz dazu hat mir die Figur Dexter von Anfang an sehr gut gefallen. Seine interessante Vergangenheit und sein authentischer Umgang mit dieser, hat mich sehr positiv überrascht. Er wirkt natürlich und realistisch, ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen.

Nach der ersten Hälfte des Buches hat sich ein gewisser Umschwung in der Geschichte und auch im Wesen der Charaktere deutlich gemacht.
Ich habe Dexter zuvor als eher extrovertiert, vielleicht ein wenig draufgängerisch und herausfordernd, eben als typischen Bad-Boy wahrgenommen, ab der zweiten Hälfte des Buches schleicht sich diese Art ein wenig aus und besonders die Sticheleien und das gegenseitige Ärgern der beiden lässt nach. Ich fand es ein wenig schade, dass das aus den Augen verloren wurde.

Die Geschichte fokussiert sich neben der jeweiligen Vergangenheit und Gegenwart in der Uni von Ava und Dexter, auf die Situationen von Herztransplantationspatienten und deren Angehörige. Das dieses Thema so behandelt wurde, fand ich sehr eindrucksvoll und hat der Geschichte einen tragischen, aber auch wunderschönen Charakter verliehen.
Leider verliert die Geschichte dadurch die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten aus den Augen und sie kommt dadurch leider zu kurz.

Insgesamt ein recht nettes Buch für zwischendurch, das allerdings meiner Meinung nach in einigen Bereichen sein Potential versteckt hält und eher für jüngere LeserInnen geeignet ist.

  • Einzelne Kategorien
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  • Gefühl
Veröffentlicht am 20.05.2021

Zutiefst berührend!

Die Bücherdiebin
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„Sie konnte nicht anders. Ich nehme an, dass jeder Mensch hin und wieder ein wenig Zerstörung genießt. Sandburgen, Kartenhäuser, so fängt es an. Was den Menschen aber erst zum Menschen macht, ist seine ...

„Sie konnte nicht anders. Ich nehme an, dass jeder Mensch hin und wieder ein wenig Zerstörung genießt. Sandburgen, Kartenhäuser, so fängt es an. Was den Menschen aber erst zum Menschen macht, ist seine Fähigkeit zur Steigerung.“ (S.122)


Klappentext:
„Molching bei München.
Hans und Rosa Hubermann nehmen die kleine Liesel Meminger bei sich auf - für eine bescheidene Beihilfe, die ihnen die ersten Kriegsjahre kaum erträglicher macht. Für Liesel jedoch bricht eine Zeit voller Hoffnung, voll schieren Glücks an - in dem Augenblick, als sie zu stehlen beginnt. Anfangs ist es nur ein Buch, das im Schnee liegen geblieben ist. Dann eines, das sie aus dem Feuer rettet.
Eine Diebin zu beherbergen, wäre halb so wild, sind die Zeiten doch ohnehin barbarischer denn je. Doch eines Tages betritt ein jüdischer Faustkämpfer die Küche der Hubermanns...“

Die Bücherdiebin von Markus Zusak wird aus der Sicht des Todes, der hier ebenfalls eine Figur darstellt und auktorial erzählt.

Der Leser lernt in diesem Buch nicht nur die Geschichte der Bücherdiebin kennen, sondern erhält Einblicke in die freudlose Arbeit des Todes, dessen Charakter und Aussehen aber alles andere ist, als wir es uns vorstellen.

Liesel ist eine starke Protagonistin. Im Laufe ihres jungen Lebens muss sie immer wieder Schicksalsschläge einstecken und erfährt schon früh großen Kummer und Leid, nicht zuletzt durch Armut. Während der Verlust von geliebten Menschen durch die Folgen des Krieges für viele Figuren ihr eigener Untergang und der Weg in die Depression ist, überrascht Liesel mit einem Optimismus, der nicht nur ihren Mitmenschen, sondern auch dem Stehlen und dem Rückzug in ihren Büchern geschuldet ist.

Besonders schön fand ich zudem die große Rolle der Bücher in Liesels Leben. Wir dürfen Liesel anhand ihrer Diebstähle kennen lernen und über sich hinaus wachsen sehen.

„Die Bücherdiebin“ behandelt außerdem recht zentral das Thema Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg und unter anderem auch Armut. Das alles am Beispiel von Liesel Memminger und ich finde, dass es besonders in der heutigen Zeit, in der wir in Fülle und Wohlstand leben, jeden wieder ein Stück weit auf den Boden der Tatsachen zurückholt und aufzeigt, was wirklich wichtig ist. Wir lernen von Liesel das Leben wertzuschätzen, auch wenn es uns vielleicht gerade keinen Grund dazu gibt.

Dieses Buch raubt einem schlichtweg den Atem und es hat mich besonders zum Ende hin zu Tränen gerührt.

Die Bücherdiebin lockte auch im Laufe der Geschichte alle erdenklichen Gefühle und Emotionen in mir hervor. Wut über Liesels Schicksal und den Nationalsozialismus, Mitleid, Trauer über ihre Verluste, Freude über das Gewonnene und Glück.
Alles vereint in diesem Buch, ein wahres Meisterwerk!

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Leidenschaftlich und unheimlich sexy! Ein Must-Read!

Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen
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„Ob zu viele Zähne oder nicht, sie reflektierte mit ihrer Weiblichkeit seine Maskulinität, war gleichermaßen nüchtern und diszipliniert, kultiviert und unergründlich; die beiden waren quasi Adam und Eva ...

„Ob zu viele Zähne oder nicht, sie reflektierte mit ihrer Weiblichkeit seine Maskulinität, war gleichermaßen nüchtern und diszipliniert, kultiviert und unergründlich; die beiden waren quasi Adam und Eva der Aristokratie.“
(S. 160)


Inhalt:
Annabelle Archer ergattert als eine der ersten Frauen einen Studienplatz an der Universität in Oxford. Da sie aus eher ärmlichen bürgerlichen Verhältnissen stammt, kann sie sich nur aufgrund eines Stipendiums der Suffragistinnen ein solches Studium leisten. Doch auch dies birgt so seine Hürden, als sie auf den Herzog Sebastian Devereux trifft, der nicht nur das absolute Gegenteil der Frauenbewegung repräsentiert, sondern auch Annabelle nicht unähnlicher sein könnte. Doch von Anfang an herrscht zwischen den beiden eine Anziehungskraft, derer sich Annabelle und Sebastian nur schwer zu entziehen vermögen.


Das Buch „Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen“ ist der erste Band der „Die Rebellinnen von Oxford“-Trilogie und wird aus der Sicht der 3. Person, wechselnd von Annabelle und Sebastian erzählt.


Meine Meinung:
Das hier ein Er-/Sie-Erzähler gewählt wurde, passt meiner Meinung nach sehr gut zum historischen bzw. viktorianischen Hintergrund der Geschichte und erwirkt einen gewissen Abstand zu den Figuren, gleichzeitig gibt diese Erzählperspektive genau das richtige Maß der Informationen Preis. Die Figuren kommunizieren ihre Gefühle besonders über Gestik und Mimik, die von den Erzählern wiedergegeben werden sowie über Gedanken von Annabelle und Sebastian.

Etwas das mir ganz zu Beginn bereits sehr positiv aufgefallen ist und zudem dem Leser den Zugang zu der Geschichte sofort eröffnet, sind die und bildlich einführend wirkenden Kontextbeschreibungen und Beschreibungen der gegebenen Situationen.
Der Leser bekommt so nicht nur eine viel genauere Vorstellung von dem Handlungsspielraum der Figuren, sondern auch von den viktorianischen Gegebenheiten, die dem zeitlichen Hintergrund der Geschichte entsprechen.

Vor allem anfänglich erinnert „Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen“ an ein gewisses und berühmtes Werk von Jane Austen: nämlich Stolz & Vorurteil. Zu Beginn hat mir das zwar nicht den Lesespaß verdorben, ist mir persönlich allerdings doch stark aufgefallen. Glücklicherweise schleichen dich diese Parallelen aber im Verlauf der Geschichte aus.

Tatsächlich hatte ich gedacht, dass der Fokus der Geschichte primär auf Annabelle‘s Studium in Oxford liegt, allerdings thematisiert die Geschichte mit deutlich höheren Anteilen das politische Engagement der Suffragistinnen. Mir hat diese Thematik allerdings sehr gut gefallen.

Die Autorin eröffnet außerdem mehrere Handlungsstränge im Verlauf der Geschichte und bietet dem Leser nicht nur eine verzwickte Liebesgeschichte, sondern lässt auch Raum für Vermutungen und das Rätseln, was wohl als nächstes passieren könnte. Diese neuen Aspekte treten mit der Zeit auf und knubbelig sich nicht in der Geschichte. Sie sind zudem oft an Handlungen gebundene Konsequenzen und dadurch umso weniger vorhersehbar.

Die Figur Sebastian hat mir vor allem hinsichtlich seiner Charakerentwicklung gefallen. Zunächst ist er der kühle und scheinbar unnahbare Herzog Montgomery, doch mit der Zeit beginnt auch diese Fassade zu bröckeln und er scheint zu erkennen, was im Leben wirklich zählt und was ihn glücklich macht.

Ganz besonders hat mir die Einzigartigkeit der Protagonistin Annabelle gefallen, die sowohl ihren Sturkopf, ihre Intelligenz, als auch ihren Mut immer wieder vortrefflich einzusetzen weiß. Durch das Studium in Oxford und die damit verbundene Verpflichtung für die Unterstützung der Frauenbewegung, aufgrund des Stipendiums, wird Annabelle im Verlauf der Handlung in ständig neue Situationen gedrängt, in denen sie Charakterstärke beweist und in denen sie ganz klar als das nicht gewünschte Ebenbild der Rolle der Frau im viktorianische Zeitalter zu kennzeichnen ist.
Damit ist sie aber glücklicherweise nicht allein...

Wir lernen bereits zu Beginn der Geschichte die, in den darauffolgenden Bänden der Trilogie agierenden, Figuren Lucie und Hattie kennen und lieben, ich freue mich jetzt schon riesig auf September, wenn das zweite Buch der Reihe erscheint!

Die Übersetzung ist unglaublich gut gelungen, der Schreibstil und die in ihm verbundenen Ströme moderner und viktorianischer Sprache habe ich bisher in dieser perfekten Kombination noch in keinem Buch lesen dürfen. Allein aufgrund des Schreibstils und Erzählstils ist diese Geschichte ein absolutes Must-Read!

Evie Dunmore ist eine begnadete Autorin und hat mit „Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen“ einen einzigartigen Roman erschaffen, der modernes Gedankengut und viktorianische Strenge in einer Art vereint, die es dem Leser unmöglich macht, dieses Buch aus der Hand zu legen!

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Eishockey, noch mehr Eishockey und Sex

The Ivy Years - Solange wir schweigen
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„Jedes Mal, wenn ich der Wahrheit auswich, kam es mir vor, als würde ich Rikker erneut verraten. Ohne dramatisch erscheinen zu wollen, dachte ich doch an den Apostel Petrus, der Jesus Christus verleugnete. ...

„Jedes Mal, wenn ich der Wahrheit auswich, kam es mir vor, als würde ich Rikker erneut verraten. Ohne dramatisch erscheinen zu wollen, dachte ich doch an den Apostel Petrus, der Jesus Christus verleugnete. Nur das ich schlimmer war als Petrus.“ (S. 308, f.)

Nachdem ich von Band 1 und 2 der „The Ivy Years“-Reihe nicht ganz so begeistert war, hat mir Band 3 mit den Protagonisten Rikker und Graham deutlich besser gefallen. Besonders zur Figur Graham habe ich während des Lesens eine Hass-Liebe geführt, da ich seine Angst geoutet zu werden nachvollziehen konnte, gleichzeitig aber auch haareraufend mitgefiebert habe, wann er denn endlich den Schritt wagt.

Das Buch hatte für mich allerdings so seine Höhen und Tiefen. Besonders zu Anfang ist es mir schwer gefallen in die Geschichte reinzukommen, da erstmal Eishockey und das Geheimhalten im Vordergrund standen und wenig passiert ist. Ich habe hier auch nicht so richtig Zugang zu Rikker bekommen, da der Schreibstil das für mich nicht recht zuließ.
An sich habe ich die Figuren, wie auch schon in den vorherigen Büchern, als kaum außergewöhnlich, einzigartig oder tiefgründig wahrgenommen, allerdings wurde ich hier durch die Figur Graham überrascht, der mit der Angst sowie Traumata überraschend echt und natürlich porträtiert wurde und mit der ich persönlich bis zum Ende des Buches mitgefiebert habe.

Obwohl mir das Ende doch recht abrupt vorkam, fand ich die Entwicklung der Geschichte sehr positiv, vor allem, da sich die Beziehung zwischen den Protagonisten sowie die Enthüllung und Entwicklung der Gefühle, nicht allzu voreilig herausgestellt hat, sondern eher fließend in die restliche Handlung überging. Dadurch wirkt die Beziehung der Protagonisten glaubhaft auf mich.

Bereits in den ersten beiden Büchern der Reihe ist Eishockey ja ein zentrales Thema, wurde dort bisher allerdings immer nur grob angerissen. Diesmal hat sich die Autorin scheinbar getraut und Eishockey zu einem wesentlichen Handlungsinhalt gemacht. Sie beschreibt Spiele und lässt den Leser nicht nur in Sachen Beziehung zwischen Rikker und Graham mitfiebern, sondern auch mit dem Erfolg der Eishockeymannschaft. Außerdem hat die Autorin zu Beginn jedes Kapitels einen Eishockey-Begriff definiert, der zwar nicht dazu beitrug der Handlung bzw. Den Spielen folgen zu können, allerdings hat die Autorin hier auch auf Fachtermini verzichtet und die Beschreibung der Spiele recht einfach gehalten, wodurch das auch nicht notwendig war.

Hartley, den wir aus Band 1 kennen, tritt hier auch mehrmalig auf und erweist sich charaktertreu, wie wir ihn aus seiner Geschichte kennen.

Zudem behandelt dieses Buch, im Vergleich zu den ersten beiden Bänden, einen relativ hohen Anteil Sex-Szenen, die allerdings passend und nicht übertrieben eingebaut sind.

Im Nachhinein fand ich es doch ein wenig schade, dass einige Konflikte ungelöst bleiben, hier will ich aber nicht zu viel vorwegnehmen. Allerdings bietet das dem Leser natürlich auch die Möglichkeit zur weiteren gedanklichen Gestaltung.

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