Eine emotionale, aufrichtige und leidenschaftliche Geschichte mit einzigartigen Charakteren!
Someone Else„Meine Mum hat mich gefunden, als ich gerade eine Kellerassel gesnackt habe.“ (S. 165)
Laura Kneidl schafft es mit ihren Büchern immer wieder große Themen sensibel zu behandeln. Sie thematisiert LGBTQ+, ...
„Meine Mum hat mich gefunden, als ich gerade eine Kellerassel gesnackt habe.“ (S. 165)
Laura Kneidl schafft es mit ihren Büchern immer wieder große Themen sensibel zu behandeln. Sie thematisiert LGBTQ+, Rassismus sowie die Entwicklung von jungen Erwachsenen, die großen Erwartungen ausgesetzt sind und gleichzeitig für ihr eigenes Glück kämpfen und macht trotzdem deutlich, wie normal jede Entwicklung ist. Außerdem baut die Autorin Figuren ein, die vielfach andere gesellschaftliche Sichtweisen repräsentieren, bspw. Inakzenptanz, etc. und deutlich machen welchen Hürden und Schwierigkeiten den Menschen auch im wahren Leben begegnen.
Meiner Meinung nach, kommt der Leser so in Kontakt mit Themen und auch Sichtweisen, mit denen einige vielleicht anderweitig noch nicht in Kontakt getreten sind und bieten dem Leser zum einen die Möglichkeit zur Identifikation mit den Charakteren und zum anderen das Verständnis für Handlung und Gefühlswelt der Personen.
Die Charaktere sind originell und einzigartig. Sie sind vielschichtig und etwas besonderes. Beispielsweise thematisiert Kneidl Cassie‘s Unsicherheiten und die Angst vor Aufmerksamkeit in sozialen Gefügen detailliert und sie wirken realistisch, da die Figuren tatsächlich nach ihren Eigenschaften handeln.
Die Charaktere durchleben in Someone Else sowie auch schon in Someone New keine gravierenden Charakterentwicklungen, im Sinne von: Das schüchtere Mädchen kann plötzlich doch aus sich heraus kommen und wird zum It-Girl... Meiner Meinung nach machen besonders die Charaktere und die Vielschichtigkeit die Figuren die Geschichte so einzigartig und Laura Kneidl zu einer wunderbaren Autorin.
Der Schreibstil ist wie auch schon in Someone New flüssig und witzig, siehe u.a. Das Zitat oben.
Insgesamt ist die Handlung im Vergleich zu Someone New ein wenig reduzierter und weniger spannend. Zumal eben keine Offenbarung wie in Band 1 das zentrale Thema ist, sondern die Beziehung, Vertrauen und das Risiko des Verlustes einer engen Freundschaft im Vordergrund stehen. Dementsprechend ähnlich ist der Aufbau der Geschichte zu anderen Liebesromanen, schmälert dabei allerdings nicht die Einzigartigkeit, die die Figuren in die Geschichte einbringen oder das Lesevergnügen.
Ich konnte das Buch ehrlich gesagt kaum aus der Hand legen und war im Endeffekt traurig, dass ich es so schnell ausgelesen hatte. Allerdings würde ich die Geschichte zu denen zählen, die man zwischendurch nochmal lesen kann und die einen dann noch immer ähnlich begeistern, wie das erste Mal.
Im Buch sind zwischendurch zudem Illustrationen eingebaut, die einfach wunderschön sind.
Zusammenfassend also ein wunderschönes Buch mit einzigartigen Charakteren, aufgrund der Handlung kein absolutes Must-Read, aber auf jeden Fall einen Gedanken daran wert.