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Veröffentlicht am 04.11.2019

Psychotrip auf den Watzmann

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Eine kleine Reisegruppe macht sie auf den Weg. Zu einem Digital-Detox Trip auf den Watzmann! Gemeinsam wollen sie für fünf Tage - weit weg von jeglicher Zivilisation - ohne Handy oder ähnliches auskommen. ...

Eine kleine Reisegruppe macht sie auf den Weg. Zu einem Digital-Detox Trip auf den Watzmann! Gemeinsam wollen sie für fünf Tage - weit weg von jeglicher Zivilisation - ohne Handy oder ähnliches auskommen. Nach einer kurzen Bootsfahrt über den Königssee sowie einem langen und anstrengenden Aufstieg von gut 300 Höhenmetern, erreicht die Gruppe endlich ihr Ziel. Eine alte Hotelanlage die bereits teilsaniert ist und ausschließlich der Reisegruppe zur Verfügung steht. Außer ihnen sind lediglich zwei Hausmeister vor Ort, die sich während der Sanierungsarbeiten um das Hotel kümmern sollen.
Stark einsetzender Schneefall sorgt dafür, dass die Reisegruppe bereits kurz nach ihrer Ankunft automatisch „offline“ ist und sich die nächsten Tage in der Hotelanlage vergnügen muss.

Das Vergnügen währt allerdings nur kurz. Nach der ersten Nacht muss die kleine Reisegruppe feststellen, dass ein Teilnehmer der Runde verschwunden ist. In Gruppen aufgeteilt machen sie sich gemeinsam mit den Hausmeistern auf die Suche und lernen nun auch den unsanierten Teil des Gebäudes kennen. Düstere, kalte Räume mit wenig Licht und verzweigt wie ein Irrgarten. Nach langer Suche werden sie fündig. Thomas, der vermisste Teilnehmer, wird nackt und schwer misshandelt auf dem Boden eines Kellerraumes gefunden. Auf widerliche Art gefoltert, kann er nicht mehr sehen, hören und reden. Hilfe holen, aussichtslos! Jemand hat das Funkgerät zerstört. Angst und Panik verbreitet sich unter den Teilnehmern. Befindet sich ein Psychopath in der Hotelanlage und wo hält er sich versteckt? Oder ist es am Ende jemand aus den eigenen Reihen? Ein Horrortrip beginnt, der so schnell nicht enden soll!

Zitat: „Du bist von jetzt an bis zu deinem Tod der einsamste Mensch der Welt….“

Arno Strobel erzählt auf unbeschreibliche Weise dem Leser den Wahnsinn einer kurzen Auszeit. Idyllisch gelegen auf dem Watzmann steht ein altes, teilsaniertes Hotel. Dort frisch angekommen, eine gemischte Reisegruppe verschiedenster Persönlichkeiten. Dazu kommen die Hausmeister des Hotels, Horst und Timo. Um dem Leser die Story überschaubar zu erzählen, wird der Reiseteilnehmerin Jenny König der Part als Hauptprotagonistin zugeteilt. Sie übernimmt somit ein wenig die Rolle der „leitenden Ermittlerin“. Zusammen mit den Protagonisten Florian, Anna und Thomas arbeitet sie in der Firma Fuchs Telekom. Das Reiseleiterteam von Triple-O-Journey besteht aus Johannes, Ellen und Nico. Daneben nehmen noch das Ehepaar Annika und Matthias Baustert, die Versicherungsangestellte Sandra und der Vermögensverwalter David an der Reise teil.
Die Geschichte lebt von den verschiedenen Charakteren, die der Leser nach und nach genau kennenlernt. Der Klappentext und das Cover passen ausgezeichnet zu der Story.

Mein persönliches Fazit:
Arno Strobel ist es wirklich überragend gelungen, mich in die Geschichte mit einzubinden. Obwohl ich Thriller liebe und keinesfalls zimperlich bin, hatte ich beim Lesen selten so viel Pipi in der Hose wie bei diesem Buch! Ein großartiger Schreibstil. Ich habe das Buch in zwei Tagen gelesen und war völlig versessen darauf, am Ende den Täter/die Täterin ermitteln zu können. Spannend, furchteinflößend und mitreißend. Wer Psychothriller mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Brutaler Showdown

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
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Kurzrezi

Zitat: „Ich bin ein Psychopath, weil ich es will, nicht weil ich dazu geboren wurde…“

Lucien Folter, brutalster Serienkiller seiner Zeit, bricht aus der Sicherheitsverwahrung aus. Er hinterlässt ...

Kurzrezi

Zitat: „Ich bin ein Psychopath, weil ich es will, nicht weil ich dazu geboren wurde…“

Lucien Folter, brutalster Serienkiller seiner Zeit, bricht aus der Sicherheitsverwahrung aus. Er hinterlässt eine Spur des Grauens und eine Nachricht für Robert Hunter.
Hunter, ehemaliger Studienfreund und jetzt der beste Profiler landesweit, hat ihn von knapp 4 Jahren ins Gefängnis gebracht. Hierfür will Lucien sich an Hunter rächen. Denn seine Mission ist noch nicht abgeschlossen und niemand soll ihn davon abhalten, sein Werk zu vollenden. Als perfekter Verwandlungskünstler beginnt er ein Katz- und Maus Spiel mit den Ermittlern, bei dem er Herr über Leben und Tod ist. Aber auch Hunter hat noch eine Rechnung mit Folter offen und ist bereit, den letzten Schritt zu gehen.

Klappentext:

Robert Hunter weiß, wie Mörder denken. Der Profiler des LAPD jagt die grausamsten Killer. Der Schlimmste von allen war Lucien Folter – hochintelligent und gewaltverliebt. Als Lucien aus der Sicherheitsverwahrung ausbricht, folgt Hunter seiner blutigen Spur. Und der Killer lockt den Widersacher mit einem perfiden Spiel in seine Nähe: Wer ist der Klügere? Wer wird gewinnen?

Mein persönliches Fazit:

Chris Carter knüpft mit diesem Thriller an seinen sechsten Band der Reihe an, in dem die Geschichte um Lucien und Hunter ihren Anfang nimmt. Wieder ein starker Thriller, der mit seinen äußerst brutalen und präzise geplanten Morden für Gänsehaut sorgt. Detailliert beschreibt er die Gedanken des Täters, die Morde und die Tatorte. Definitiv nichts für schwache Nerven.
Leider gab es bereits im ersten Drittel eine Schlüsselszene und eine Täteraussage, die die Story doch sehr vorhersehbar machen. Das nahm mir leider beim Lesen einen Großteil der Spannung. Daher habe ich einen Stern abgezogen.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Langatmig, aber mit einem furiosen Ende

Meine wunderbare Frau
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Millicent lebt mit ihrem Ehemann und den Kindern Rory und Jenna in Hidden Oaks. Alles läuft gut, bis Millicents Schwester Holly nach 23 Jahren vor dem Haus der Familie auftaucht. Holly hat als Teenager ...

Millicent lebt mit ihrem Ehemann und den Kindern Rory und Jenna in Hidden Oaks. Alles läuft gut, bis Millicents Schwester Holly nach 23 Jahren vor dem Haus der Familie auftaucht. Holly hat als Teenager versucht Millicent umzubringen und war seitdem in der geschlossenen Psychiatrie unterbracht. Nach einem Handgemenge im Haus und vor lauter Angst und Panik Holly könnte Millicent etwas antun, greift er zum Tennisschläger und zerschmettert ihren Kopf. Statt die Polizei zu rufen, lassen die beiden gemeinsam Holly verschwinden. Als kurz darauf eine Freundin von Holly bei ihnen auftaucht und nach ihr fragt, sehen sie keinen Ausweg und befördern auch diese, mit etwas Nachdruck, in Jenseits. Angefixt von den beiden Morden einigen sie sich, weitere Frauen verschwinden zu lassen. ER kümmert sich darum, die richtigen Frauen zu besorgen. SIE kümmert sich um den Rest. Für die Nachbarn und Kinder sind sie weiterhin das nette Ehepaar von nebenan und fürsorgliche Eltern.

Unglücklicherweise wird die Leiche einer Frau aufgefunden.. Um nicht aufzufliegen und gleichzeitig weiter ihren perfiden Neigungen nachkommen zu können, entwickeln die beide einen neuen Plan. Sie ahmen die Vorgehensweise eines früheren Serienmörders nach und lassen der Presse Nachrichten unter seinem Namen zukommen. Ebenso sollen weitere Frauen nach dessen Beutemuster ausgewählt werden. Alles scheint reibungslos seinen Weg zu gehen, bis eine neue Ermittlerin den Fall übernimmt und Jenna aus lauter Angst vor dem Serienmörder durchzudrehen scheint. Reicht die Zeit, um alle Spuren zu beseitigen und zu verschwinden?

Zitat: „Dabei sehe ich im Auge etwas Blinkendes….Meine Tochter hat ein Messer aus der Küche genommen und es unter der Matratze versteckt.“

Samantha Downing erzählt diesen ungewöhnlichen Thriller aus der Sicht des Ehemannes. Fließend erzählt sie die Geschichte des Ehepaares mit deren düsteren Neigungen. Die Charaktere sind gut durchdacht und ergänzen sich hervorragend. Kein Geheimnis des Familienlebens bleibt dem Leser verborgen. Im Laufe der Geschichte wird bis ins kleinste Detail berichtet, nach welchem Schema das Ehepaar die Opfer auswählt und welche Gefühle und Befriedigung ihnen das Ganze verschafft. Jeder hat seine eigene Aufgabe in diesem Spiel.

Auch das Leben der Kinder wird ausführlich dargestellt. Rory, der Sohn, der die abendliche Abwesenheit seines Vaters falsch deutet und für sich zu nutzen weiß. Jenna, die Tochter, die vor lauter Angst vor dem Serienmörder krank wird und dadurch die Planungen der Eltern durcheinander bringt.

Mein persönliches Fazit:
Die ersten Kapitel, die der Leseprobe entsprachen, waren gut und haben mich gleich neugierig gemacht. Durchaus ein ungewöhnlicher Thriller. Leider ging für mich die Spannung im gesamten Mittelteil verloren. Sehr langatmig und monoton verläuft die Geschichte ohne weitere Highlights. Bestimmt von der Planung der Morde und dem Umgang der Familie mit den Geschehnissen. Leser, die dazu neigen ein Buch wegen Langatmigkeit abzubrechen, werden hier womöglich auf eine harte Probe gestellt. Aber Durchhalten lohnt sich! Knapp 100 Seiten vor Ende des Buches zündet die Autorin plötzlich ein Feuerwerk. Unerwartet fliegen die Funken rüber und die Geschichte startet nochmal mächtig durch. Ein Ende, das ich so nicht erwartet habe.
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3,5 Sterne/5 Sternen

Veröffentlicht am 25.09.2019

Ein wunderbarer Roman, der berührt und nachdenklich macht

Wenn Schmetterlinge fliegen lernen
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Zürich, Schweiz. Seit dem frühen Tod ihrer Eltern wächst Olivia bei ihren Großeltern auf. Olivia war zwar dabei als ihre Eltern verunglückten, kann sie aber an nichts mehr erinnern. Vom Ereignis traumatisiert, ...

Zürich, Schweiz. Seit dem frühen Tod ihrer Eltern wächst Olivia bei ihren Großeltern auf. Olivia war zwar dabei als ihre Eltern verunglückten, kann sie aber an nichts mehr erinnern. Vom Ereignis traumatisiert, hat sie alle Erinnerungen an das Erlebnis verdrängt. Alles, was bleibt, sind Trauer und Selbstzweifel. Ihre Bemühungen Liebe und Zuneigung von den Großeltern zu bekommen, schlagen fehl. Zu groß ist deren Trauer um den Verlust der Tochter, Olivias Mutter.
So früh wie möglich verlässt sie ihre Großeltern und reist in der Welt umher. Wahllos treibt es sie von Land zu Land, immer auf der Suche nach einem Ort voll Liebe und Geborgenheit.

4 Jahre später kehrt sie zurück in die Schweiz. Ihre Großvater ist mittlerweile verstorben und ihre Großmutter Erika an Alzheimer erkrankt. Viel Zeit bleibt Olivia nicht mehr, um sich mit ihrer Großmutter zu versöhnen. Doch die Verletzungen auf beiden Seiten sind groß und die Differenzen scheinen unüberbrückbar.
Unterstützung erhält Olivia von der langjährigen Haushälterin Maria und Tom, ihrem Freund aus Kindertagen. Zufällig ist sie ihm auf der Straße begegnet. Gemeinsam mit seiner Schwester Valerie betreibt er das Cafe` Mokkart und bietet Olivia einen Job an, den sie so dringend benötigt. Zum Unmut seiner Schwester Valerie, werden die beiden immer vertrauter miteinander. Olivia genießt jeden Augenblick, obwohl sie spürt, dass auch Tom von einem Geheimnis umgeben zu sein scheint.

Und dann ist da ja auch noch Prof. Dr. Edelmann, der zum 15-jährigen Todestag ihrer Eltern ein Interview mit ihr führen möchte. Olivias Vater war ein berühmter Schmetterlingsforscher und Prof. Dr. Edelmann sein Assistent. Ein seltener Schmetterling scheint damals – kurz vor dem Tode ihres Vaters- verschwunden zu sein. Kann er Olivia helfen, sich an die Ereignisse von früher zu erinnern und können sie gemeinsam den Schmetterling wiederfinden?

Zitat: „Es waren nicht die Erinnerungen, die schmerzten. Es war das Verdrängen.“

Astrid Töpfner ist ihrem eigenen Anspruch, den Roman so realistisch wie möglich zu schreiben, absolut gerecht geworden. Als gelernte Tourismusfachfrau lässt sie den Leser an ihrer Liebe für fremde Länder teilhaben. Detailverliebt und lebensnah beschreibt sie dem Leser die Orte , an denen die Hauptprotagonistin Olivia ihre Zeit im Ausland verbracht hat. Zürich ist nicht nur Olivias Heimatstadt, sondern auch die der Autorin. Jeder Winkel, jede Ecke, jede Gasse. Wundervoll in Szene gesetzt.
Mit einem unglaublichen warmen und flüssigen Schreibstil erzählt sie die Geschichte von Olivia und ihrer Familie. Viele verschiedene Charaktere, die der Leser am Anfang des Buches kennenlernt und die sich unterschiedlich weiterentwickeln. Nicht immer zwingend sympathisch, doch im Laufe der Geschichte durchaus nachvollziehbar, verfolgt jede Charaktere ihr eigenes Ziel.

Mein persönliches Fazit:

„Wenn Schmetterlinge fliegen lernen“ ist ein unglaublich liebevoll geschriebener Roman. Der Titel, der Klappentext und das Cover bilden eine wunderbare Einheit und verschmelzen mit dem Inhalt des Buches. Viel mehr kann ein Leser sich nicht wünschen. Eine Buch, das Menschen mit ähnlichen Erfahrungen triggern kann. Das Buch steht für Eigenreflexion, Aufbruchstimmung und Aufarbeitung. Vertrauen und sich fallen lassen. Wertschätzung sich selbst und seinen Mitmenschen gegenüber. Hierzu gehört aber auch, verzeihen zu können! Ein Roman, der mich sehr berührt hat.
Gewünscht hätte ich mir lediglich, eine langsamere Entwicklung der Charaktere. Es hätten meiner Meinung nach gerne noch ein paar Seiten mehr sein dürfen. Für diesen Roman gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!

4,5 Sterne/5 Sternen

Veröffentlicht am 27.08.2019

Mehr als nur ein Liebesroman

Wenn Donner und Licht sich berühren
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Die 16-jährige Jasmin Green lebt seit Kurzem mit ihrer Mutter Heather und ihrem Ziehvater Ray in New Orleans. Ihre Mutter ist davon besessen, einen Popstar aus ihr zu machen. Doch Jasmin liebt den Soul ...

Die 16-jährige Jasmin Green lebt seit Kurzem mit ihrer Mutter Heather und ihrem Ziehvater Ray in New Orleans. Ihre Mutter ist davon besessen, einen Popstar aus ihr zu machen. Doch Jasmin liebt den Soul und quält sich nur ihrer Mutter zur Liebe von Casting zu Casting. In der Schule trifft sie auf Elliot. Die beiden könnten gegensätzlicher nicht sein. Jasmin ist schön, talentiert und beliebt. Elliott dagegen ist eher ein unscheinbarer, schmächtiger Junge. Trotzdem fühlen die beiden sich auf irgendeine Weise miteinander verbunden. Eines Tages hört Jasmin Elliott Saxophon spielen und spürt sofort, dass es die Liebe zur Musik ist die ihr Miteinander so besonders macht. Sie fühlen im gleichen Takt und im gleichen Rhythmus. Sie spüren die Verletztheit und die Unsicherheit des anderen. Aus Zuneigung wird Liebe. Liebevoll nennt er sie Jazz und sie ihn Eli.

Nach einem heftigen Streit trennt sich ihre Mutter von Ray und verlässt New Orleans Richtung London. Jasmin geht widerwillig mit ihrer Mutter mit, in der Hoffnung ihrem Anspruch endlich gerecht zu werden. Regelmäßig tauschen Elliott und Jasmine Emails aus. Irgendwie müssen 7450 km Entfernung überbrückt werden. Doch plötzlich lässt Elliott nichts mehr von sich hören. Keine Antwort auf ihre Emails, keine Erklärung. Jasmin ist verzweifelt und hadert immer mehr mit sich und ihrem Leben. Jahre später verlässt sie London und kehrt nach New Orleans zurück. Von Zweifeln geplagt macht sie sich auf die Suche nach Elliott um herauszufinden, was in der Zwischenzeit passiert ist. Was macht er jetzt, und warum hat er sich nicht mehr bei ihr gemeldet?

Buchzitat: Am 31.07.2017 kehrte ich endlich nach Hause zurück, mit leidendem Herzen und Narben auf meiner Seele.“

Abwechselnd lässt Brittainy C. Cherry Jasmin und Elliott aus der Ich-Perspektive die Story erzählen. Die Kapitel ergänzen sich wunderbar und spielen einander zu. Im richtigen Moment wechselt die Autorin zwischen den Protagonisten hin und her. In einem wunderbaren flüssigen Erzählstil beschreibt sie das Gefühlsleben der beiden.

Jasmin hat ihren Vater nie kennengelernt. Aber seit sie denken kann ist Ray immer für sie da gewesen . Wie ein richtiger Dad, der sie liebt und sich um sie sorgt. Selbst Sänger mit eigener Band, kann er Jasmins Wunsch Soul zu singen nachvollziehen und unterstützt sie im Alltag so gut es geht. Auch, wenn ihre Mutter Heather mal wieder zu hart zu ihr ist. Ständig unzufrieden mit sich und dem Leben soll Jasmin alles das erreichen, was Heather in jungen Jahren versagt blieb. Kalt und gefühlslos geht es ihr lediglich um den Erfolg. Jasmin versucht alles, um den Ansprüchen ihre Mutter gerecht zu werden und sich ein wenig Liebe und Aufmerksamkeit zu erkämpfen. Ein immerwährender Kampf, den sie nicht gewinnen kann und der sie mehr und mehr in ihrem Inneren zerstört.

Elliott dagegen führt zumindest zu Hause ein absolut harmonisches Familienleben. Sein Vater hat die Familie früh verlassen. Umso intensiver sind seine Mutter Laura, seine ältere Schwester Katie und er zusammengewachsen. Sie unterstützen, helfen und lieben sich in allen Lebenslagen. Sein bester Freund Jason ist vor ein paar Jahren weggezogen. Seitdem ist Elliot ziemlich einsam. Freunde hat er keine. Seine Mitschüler lassen keine Möglichkeit aus, sich über sein Äußeres und sein Gestottere lustig zu machen. Doch damit nicht genug. Täglich ist er körperlichen Übergriffen ausgesetzt. Auch Katie kann ihm kaum helfen. Trost findet er in seiner Musik und bei dem alten TJ, der ihm täglich Saxophonunterricht erteilt.

Mein persönliches Fazit:

Wenn Donner und Licht sich berühren ist mehr als eine banale Liebesgeschichte. Der Kampf um Aufmerksamkeit, Liebe und Gerechtigkeit. Der Umgang mit Verlust, Wut und Trauer. Viele Themen, die die Autorin hier anspricht und respektvoll in eine Geschichte verpackt. Drei Viertel dieses Buch habe ich gerne und zügig gelesen. Ein Buch mit vielen verschiedenen Charakteren und einer ganz klaren, wunderbar erzählten Botschaft.
Familie und Freundschaft bedeutet füreinander da zu sein! Zusammenhalt!

Unnötigerweise wurde zum Ende hin einfach zu viel Liebe verteilt und die „Happy Ends“ erschlugen mich förmlich. Dafür ziehe ich in meiner Bewertung einen Punkt ab. Ein so gutes Buch muss nicht schmalzig enden. Es schmälert den guten Gesamteindruck und lässt es unrealistisch wirken. Wie schade, denn bis zu diesem Punkt war es inhaltlich unglaublich gut ausgearbeitet! Auch für Nicht-Liebhaber von Liebesromanen kann ich eine Leseempfehlung aussprechen. Alle, die New Adult lieben, sollten dieses Buch unbedingt lesen.