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Veröffentlicht am 26.08.2019

Spannend und kurzweilig erzählter Thriller

Rotkäppchens Traum
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Völlig erschöpft und halb erfroren wird Annie Friedmann morgens in einem Waldstück von Margot, einer alten Dame, aufgegriffen. Sie ist lediglich mit einem dünnen, roten Mantel bekleidet und ihr Körper ...

Völlig erschöpft und halb erfroren wird Annie Friedmann morgens in einem Waldstück von Margot, einer alten Dame, aufgegriffen. Sie ist lediglich mit einem dünnen, roten Mantel bekleidet und ihr Körper ist mit Blut besudelt. Warum sie sich hier in der Nähe von Ulm befindet und was passiert ist, daran kann sie sich nicht entsinnen. Nur, dass ihr Name Annie Friedmann und sie 30 Jahre alt ist. Nachdem Margot sie netterweise in ihrem Haus mit einem Bad und frischer Kleidung versorgt hat, entwendet Annie ihr Geld und macht sich auf dem Weg zum Bahnhof. Dort erinnert sie sich an ihre Heimatstadt Berlin und an ihren Freund Ben.
Gemeinsam versuchen die beiden herauszufinden, was Annie in die Nähe von Ulm getrieben hat und was dort geschehen ist. Sie begeben sich an mysteriöse Orte, die sie nicht wirklich weiterbringen. Als ein fremder Mann auftaucht und behauptet, der Freund von Annie zu sein, verzweifelt Ben langsam. Von Annie zutiefst enttäuscht, hat er jegliches Vertrauen in sie verloren. Er kehrt ohne Annie zurück nach Berlin.
Von jetzt an ist Annie auf sich alleine gestellt. Verzweifelt versucht sie sich, die Vergangenheit und die damit verbundenen Geschehnisse in Erinnerung zu bringen. Doch was sie dann entdeckt, übersteigt ihre Vorstellungskraft und die Wahrheit bringt sie ganz nah an den Abgrund des Lebens.

Buchzitat: „Immerzu muss er daran denken, was sie zu ihm gesagt hat: Du weißt so wenig über mich Ben“.

Max Bentow führt den Leser in die tiefen Abgründe einer kranken Seele. Realität und Wahnsinn verschmelzen miteinander. Schonungslos, in einem sehr klaren und flüssigen Schreibstil, erzählt er dem Leser die Geschichte von Annie Friedmann und ihrem Freund Ben Kramer.
Kennengelernt haben die beiden sich über ein Datingprofil. Geheimnisvoll, sexy und verspielt. So hat Ben sich in Annie verliebt. Ben ist Steuerberater und eher der schlichte Typ. Für Annie strahlt er Verlässlichkeit und Sicherheit aus. Seit drei Monaten sind sie bereits ein glückliches Paar, bis zu einem Montag, der alles verändert!

Mein persönliches Fazit:

Ein dunkler Thriller, fesselnd und direkt erzählt. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Wahnsinn hat der Geschichte spannende Wendungen gegeben. Ich mag Bücher, die einem einen schnellen spannenden Einstieg ermöglichen und bis zum Ende fesseln und begeistern können. Dieses Buch war wirklich spannend. Allerdings konnte mich das Ende nicht überzeugen. Das Buch endete für mich mit einem Cliffhanger, dem vermutlich wohl kein weiteres Buch hierzu folgen wird. So finde ich das Ende etwas weitschweifig und empfinde die Story nicht als abgeschlossen. Trotzdem ein Thriller, den man gelesen haben sollte.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Perfektes Thriller-Debüt

Liebes Kind
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Irgendwo im nirgendwo! Eine Hütte im Wald, ohne Fenster und die Tür fest verschlossen. Ein Zirkulationsapparat versorgt die kleine Familie mit Luft. Während „Er“ in der realen Welt außerhalb der Hütte ...

Irgendwo im nirgendwo! Eine Hütte im Wald, ohne Fenster und die Tür fest verschlossen. Ein Zirkulationsapparat versorgt die kleine Familie mit Luft. Während „Er“ in der realen Welt außerhalb der Hütte für seine Familie sorgt und abends heimkehrt, kümmert „Sie“ sich um die Kinder. Alleine in der Hütte, täglich das gleiche Ritual. Ein geordneter Tagesablauf. So will „ER“ es. Unterricht, Toilettengänge, Mahlzeiten alles perfekt durchstrukturiert. „Sie“ bringt die Kinder liebevoll ins Bett und liest ihnen täglich eine Gute-Nacht-Geschichte vor. Seit 14 Jahren, täglich, immer wieder! Aber dann ändert sich etwas!

Zitat: „Pamm! Hatte es gemacht, genau wie er gesagt hatte. Pamm! Wie wenn man eine Wassermelone auf den Boden fallen lässt.“

Sie ist frei! Doch auf der Flucht wird Lena von einem Auto angefahren und anschließend im Krankenhaus ärztlich versorgt. Bei ihr, Tochter Hannah. Ihr kleiner Sohn Jonathan blieb zurück im Wald. Nach Lenas Vernehmung findet die Polizei die Hütte mit Jonathan darin und kümmert sich um die weitere Unterbringung und Versorgung der Kinder. Lenas Entführer und Vater ihrer Kinder, von Lena bestialisch getötet. Alle sind sich sicher, die Entführung ist beendet, alles wird gut. Doch Lena ahnt, dass der Albtraum jetzt erst beginnt und sie noch lange nicht am Ende angekommen ist.

Romy Hausmann nimmt den Leser mit auf eine ganz spezielle Reise. Eine Reise in eine andere Welt, gespickt mit Protagonisten voller Zwänge und Leiden. Es ist kaum möglich von diesem Buch, dieser unglaublichen Geschichte zu berichten, ohne zu spoilern. Daher fällt die Rezension etwas kürzer aus.
Die Kapitel sind kurz und mit Namen als Überschrift versehen. Jeder Protagonist erzählt seine Geschichte aus der Ich-Perspektive. Mal im Hier und Heute, mal verbunden mit Geschehnissen aus der Vergangenheit. Durchstrukturiert und niemals verwirrend bindet die Autorin die Leser auf unglaubliche Weise in die Geschichte mit ein. Von Anfang bis Ende kurzweilig und spannend zu lesen. Sie schafft tiefgründige Einblicke in die individuelle Welt jedes einzelnen Protagonisten. Die Autorin gibt dem Leser die Möglichkeit, mit jedem Protagonisten aus dessen Sicht mitzufühlen und an seinen Gedankengängen teilzuhaben.
Romy Hausmann hat sich selbst die Messlatte unglaublich hoch gelegt. Was soll nach so einem Thriller-Debüt noch kommen? Das Cover ist hier in Deutschland relativ schlicht gehalten, aber passend. Das niederländische Cover dagegen vermittelt genau das, was das Buch beinhaltet. Düster, mitreißend, faszinierend und neugierig machend auf mehr. Wer es sich ansehen möchte, findet das Cover bei Romy Hausmann auf Instagram!

Mein persönliches Fazit:
Ich bin mit einer sehr hohen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen. Es hat mich komplett überzeugt und ich wurde in keiner Weise enttäuscht. Im Gegenteil! Für mich eines der besten Bücher, das ich bisher gelesen habe und in diesem Jahr ganz sicher ein Jahreshighlight. Ich konnte mit jedem einzelnen Protagonisten, ob gut oder böse, mitfiebern. Am Ende hatte ich sogar Verständnis für die Beweggründe jeder einzelnen Person.
Das Buch hat mich tief berührt, schockiert und gefesselt. Ich bin absolut begeistert. Gänsehaut pur!
Wenn ich könnte, dann 6 von 5 Sternen ?

Veröffentlicht am 08.08.2019

Traumhaftes Cover - unbefriedigende Story

Lieblingskind
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Spoilergefahr!

Viele Jahre nachdem seine Mutter verstorben ist und sein Vater und seine Schwester bei einem Autounfall ums Leben kamen, kehrt Joe Thornton in sein Heimatdorf Arnhill zurück. Eigentlich ...

Spoilergefahr!

Viele Jahre nachdem seine Mutter verstorben ist und sein Vater und seine Schwester bei einem Autounfall ums Leben kamen, kehrt Joe Thornton in sein Heimatdorf Arnhill zurück. Eigentlich wollte er nicht zurückkommen, denn die Erinnerungen an frühere Zeiten belasten Joe schwer. Vor einigen Jahren verschwand seine Schwester Annie und kehrte erst nach einiger Zeit zurück. Niemand möchte an die alten Zeiten erinnert werden und daher wird er nicht gerade mit offenen Armen im Dorf empfangen. Doch Joe hat hohe Spielschulden und muss eine Zeitlang untertauchen. Als Lehrer bekommt er die Möglichkeit, an der Arnhill Academy zu arbeiten. Doch die Spielschulden sind nicht der einzige Grund, weshalb er zurückkehrt. Zwei Monate zuvor bekam hat er eine E-Mail mit einer geheimnisvollen Nachricht zugeschickt.
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Zitat: Ich weiß, was mit Ihrer Schwester geschehen ist. Es geschieht wieder.

Grund genug heimzukehren. Denn nachdem seine Schwester damals wieder zu Hause auftauchte, war sie nicht mehr wie früher. Joe fühlt sich für ihr Verschwinden verantwortlich und will herausfinden, was es mit der mysteriösen Nachricht auf sich hat. Wer ist der Absender? Etwa ein alter Freund, mit dem er noch eine Rechnung zu begleichen hat?

C. J. Tudor nimmt uns in diesem Thriller mit in ein kleines Dorf in England. Seitdem 1949 bei einem Zecheneinsturz Bergarbeiter ums Leben kamen, erzählt man sich in Arnhill viele Geistergeschichten. Grund genug, die Zeche 1988 für immer zu schließen. Väter wollten ihre Söhne nicht mehr in die Zeche zur Arbeit schicken und den Kindern des Dorfes verbot man dort zu spielen.
Die Protagonisten Joe Thornton, Stephen Hurst, Chris Manning, Nick Fletcher und Marie Gibson allerdings hatten ihren eigenen Plan.
Die Geschichte besteht aus zwei Handlungssträngen, die mit der Zeit miteinander verschmelzen. Zum einen geht es um die Spielschulden Joe Thorntons und seine Flucht vor den Gläubigern und zum anderen, um das damalige Verschwinden seiner Schwester und der mysteriösen Email die er erhalten hat. Was zunächst interessant erscheint wird im Laufe der Geschichte immer konfuser. Zum Ende wirkt die Story verworren und unglaubwürdig. Leider wird nur wenig darüber mitgeteilt, was tatsächlich in der Zeche mit Annie passiert ist und die Verwandlung ihre Charakters bewirkt hat.

Mein persönliches Fazit:
Für mich eines der schönsten Cover in diesem Jahr! Obwohl ich doch so ein „kommt-mir-so-bekannt-vor“ Gefühl beim Lesen des Klappentextes hatte, war ich unglaublich auf das Buch gespannt. Bis Mitte des Buches war es dann auch die Geschichte der Autorin C. J. Tudor. Noch ein wenig weg vom Klappentext, aber gut geschrieben. Leider lief die Story dann genau in die Richtung die ich vermutet hatte. Das Stephen King dieses Buch empfiehlt kann ich kaum glauben. Für mich persönlich ein unnötiger Abklatsch seines Thrillers „Friedhof der Kuscheltiere“. Ich war sehr enttäuscht von diesem Buch!

Veröffentlicht am 06.08.2019

Schlechter Klappentext- gutes literarisches Werk

Der Fall Kallmann
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Nach dem Unfalltod von Frau Helena und Tochter Judith verlässt Leon Berger 1995 Stockholm und nimmt einen neuen Lehrerjob in einer Kleinstadt an. Ludmilla Kovacs, Beratungslehrerin dort und ehemalige ...

Nach dem Unfalltod von Frau Helena und Tochter Judith verlässt Leon Berger 1995 Stockholm und nimmt einen neuen Lehrerjob in einer Kleinstadt an. Ludmilla Kovacs, Beratungslehrerin dort und ehemalige Mitstudentin von Berger, hat ihm den Job schmackhaft gemacht. Allerdings hat sie ihm nicht erzählt, dass diese Stelle nur frei wurde, weil der bisherige Lehrer Eugen Kallmann vor Kurzem verstorben ist. Dieser fiel im Suff die Treppe hinunter und brach sich das Genick. So sagt es die Polizei und stellt sämtliche Ermittlungen ein, aber sicher ist sich niemand. Als Berger den Arbeitsplatz Kallmanns freiräumt stößt er auf vier Tagebücher des Verstorbenen. Der Zeitraum der Tagebücher umfasst die Jahre 1980 – 1994 und alle lesen sich sehr geheimnisvoll. Fiktion oder Wahrheit? Gemeinsam mit Ludmilla Kovacs und dem Kollegen Igor Masslind, versucht Berger die Tagebücher zu entschlüsseln. Wurde Kallmann doch ermordet und wenn ja, was war der Grund dafür? Haben die fremdenfeindlichen Parolen in der Schule etwas damit zu tun? Einige Schüler und Lehrer mit Migrationshintergrund erhielten kürzlich Drohbriefe, unterzeichnet von „der Putzkolonne“! Auch Kallmann soll sich lange im Ausland aufgehalten haben. Und dann ist da noch der merkwürdige, hochbegabte Schüler Charlie. Vermutlich der einzige Mensch, der wirklich Kontakt zu Kallmann hatte und nach dessen Tod „Interviews“ mit den Schülern führt. Besonders die Schülerin Andrea Wester fühlt sich von ihm stark bedrängt. Ein weiterer Toter wird gefunden, doch irgendwie passt alles nicht zusammen. Als ein letztes Tagebuch von Egon Kallmann auftaucht, scheint die Lösung ganz nahe zu sein.

Dieses Buch von Hakan Nesser ist kein typischer Kriminalroman. Unglaublich viele sympathische Charaktere, deren Lebenshintergründe oftmals ein düsteres Geheimnis verbergen. Die vielen Kapitel sind in Ich-Form geschrieben. Die Überschrift eines jeden Kapitels ist mit entsprechendem Namen versehen. So weiß der Leser, um wen es sich in dem jeweiligen Abschnitt handelt. Die Handlung spielt in einer schwedischen Kleinstadt, deren Namen nicht genannt wird. Die eigentliche Geschichte betrifft hauptsächlich das Schuljahr 1995/1996. Doch auch Kallmanns Kindheit in den vierziger Jahren ist ein Thema. Enden wird der Roman im Jahr 2015. Jede Person wird von Hakan Nesser pingelig durchleuchtet und trotzdem wird vieles nur angedeutet.. Das Cover ebenso geheimnisvoll. Alles in allem eher ein außergewöhnlicher, melancholischer Roman mit leisen Tönen.

Mein persönliches Fazit:

Wer bisher noch keine Bücher von Hakan Nesser gelesen hat und nach einem spannenden, kurzweiligen Kriminalroman sucht, der wird hier nicht fündig werden. Meiner Meinung nach lässt der Klappentext andere Schlüsse auf den Inhalt des Buches zu. Wer diesen liest erwartet einen typischen Krimi. Geplante Morde, spannende Ermittlungen und ein klares Ende. Die Leser die dieses Abenteuer suchen, sollten sich dann eher für ein Buch aus der „Kommissar-Van-Veeteren-Reihe“ entscheiden.
Die ersten 100 Seiten hätte ich mir gerne ein Notizbuch daneben legen können. Gerade am Anfang fand ich es nicht einfach, der Geschichte zu folgen. Zu häufig wechselten die Charaktere und ihre Erzählungen. Aber erstmal in der Geschichte angekommen lässt sich der Roman sehr schön lesen. Anders, aber gut, anspruchsvolle Literatur!
Für den in meinen Augen „unpassenden“ Klappentext habe ich einen Stern abgezogen. Einen halben Stern für das Ende des Buches, das ich mir anders gewünscht hätte und mich nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Enttäuscht - trotz starker Leseprobe

Opfer
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In der Nähe von Stockholm wird ein Mann, auf grausamste Weise gefoltert, gekreuzigt in einer Scheune aufgefunden. Kriminalhauptkommissar Carl Edson wird zum Tatort gerufen. Während der Untersuchung des ...

In der Nähe von Stockholm wird ein Mann, auf grausamste Weise gefoltert, gekreuzigt in einer Scheune aufgefunden. Kriminalhauptkommissar Carl Edson wird zum Tatort gerufen. Während der Untersuchung des Mannes stellt sich heraus, das dieser noch lebt. Weiterhelfen kann er den ermittelnden Beamten allerdings nicht. Ihm wurde die Zunge herausgeschnitten und kurze Zeit später verstirbt der Mann im Krankenhaus. Der Tote, ein bekannter Krimineller, soll nicht das einzige Opfer bleiben.
Nach und nach kommen weitere Männer zu Tode. Bestialisch zugerichtet, auf unterschiedlichste Weise gefoltert und verstümmelt. Alle Opfer sind Kriminelle mit einer sehr speziellen Vergangenheit. Bandenkrieg oder Serienkiller? Morde mit Struktur oder wahllos ausgewählte Opfer? Carl Edson ist sich unsicher, da ein Muster zunächst nicht erkennbar ist. Doch die Zeit drängt. Immer mehr Details dringen nach außen und die Presse stürzt sich auf die Fälle. Allen voran die Reporterin Alexandra Bengtsson vom Aftonbladet. Per Email hat sie eine Handynummer zugespielt bekommen. Anscheinend hat sie einen Kontaktmann bei der Reichsmordkommission, der sie mit Informationen versorgt . Oder ist es der Mörder/die Mörder der Täterwissen preisgibt?

Bo Svenström will in seinem ersten Buch die Tradition der schwedischen Thriller weiterleben lassen. Viele Opfer, auf brutalste Weise zugerichtet. Die Art der Morde, ein Fingerzeig auf das Motiv des Täters/der Täter. Im Mittelpunkt der Story stehen Kriminalhauptkommissar Carl Edson und die Sensationsreporterin Alexandra Bengtsson. Alle anderen Protagonisten erscheinen dagegen eher blass und deren Leben wird nur am Rande erzählt.

Der 51-jährige Kommissar Carl Edson ist geschieden und neu liiert. Zu seiner 16-jährigen Tochter Linda hat er eher ein distanziertes Verhältnis. Der ein wenig unterkühlt und griesgrämig wirkende Kommissar kommt dennoch sympathisch bei mir als Leserin rüber.
Alexandra Bengtsson, eine Sensationsreporterin, die sich gerne über Informanten die notwendigen Details zu ihren Stories liefern lässt. Nie um einen Anruf im Reichskommissariat verlegen, ermittelt sie gerne auf eigene Faust. Sie ist ebenfalls geschieden und Mutter einer Tochter. Doch der Job hat bei ihr oberste Priorität!

Das Buch wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und liest sich relativ flüssig. Unterteilt ist das Buch in verschiedene Abschnitte. Teil 1 befasst sich mit den Ermittlungen aus Sicht der Reichsmordkommission und deren Protagonisten. Teil 2 wird aus Sicht der Reporterin Alexandra Bengtsson geschildert. Zwischendurch gibt es immer wieder einzelne Abschnitte, die den Leser in die Vergangenheit führen und auf eine düstere Reise mitnehmen.

Mein persönliches Fazit:
Nach einer vielversprechenden Leseprobe war ich dann doch etwas enttäuscht. Der Start, typisch schwedisch! Spannend, viele Leichen, die Morde brutal und detailliert geschildert. Allerdings erinnern mich die Art der Morde und die Figur des Kommissar Edson doch sehr stark an die Wallander-Reihe von Henning Mankell. Leider nicht halb so gut, für mein Empfinden! Ab Mitte des Buches empfand ich die Story doch als vorhersehbar und die „Überraschung“ am Ende erschien mir eher unglaubwürdig und äußerst konstruiert. Nicht zwingend ein Thriller den ich weiterempfehlen würde.