Profilbild von alexgedankenwelt

alexgedankenwelt

Lesejury Profi
offline

alexgedankenwelt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit alexgedankenwelt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2020

Empfehlenswert

Was du nicht willst das man dir tu
1

Mein Lieblings-Zitat:
„Wenn ich mir vorher alles Mögliche ansehe….dann bin sozusagen gedanklich kontaminiert.“

Zum Inhalt:
Vor Kurzem galt Kommissar Holz noch als Polizeiheld. Nach einem persönlichen ...

Mein Lieblings-Zitat:
„Wenn ich mir vorher alles Mögliche ansehe….dann bin sozusagen gedanklich kontaminiert.“

Zum Inhalt:
Vor Kurzem galt Kommissar Holz noch als Polizeiheld. Nach einem persönlichen Schicksalsschlag ist hier nicht mehr viel von über geblieben. Depressiv und dem Alkohol verfallen, hält lediglich noch sein Chef und Freund Wolfgang Port an ihm fest. Dieser teilt ihm nun auch noch die neue Kollegin Corinna Weidlich als Partnerin zu.
Als die Leiche eines Teenagers auftaucht, ist Holz davon überzeugt, dass es sich hierbei um Selbstmord handelt. Weidlich jedoch glaubt an Mord und ermittelt weiter. Ein Video taucht auf, dass den kostümierten Mörder und sein Opfer zeigt. Eine Jagd beginnt. Denn weitere Jugendliche werden getötet und die Morde per Video ins Netz gestellt. Die Ermittler geraten unter Druck. Während Weidlich alles dafür tut, um ihre Karriere voranzutreiben und den Mörder zu finden, muss Holz sich eingestehen, dass er nur noch ein Schatten seiner selbst ist.
Für ihn scheint es nur noch zwei Möglichkeiten zu geben. Sich schmerzhaft der Vergangenheit zu stellen oder am Ende selbst dabei draufzugehen. Für was wird er sich entscheiden?

Mein persönliches Fazit:
Thriller-Liebe auf den zweiten Blick!

Der erste Fall der Ermittlerduos Holz und Weidlich überzeugt mit einer spannenden Story, einem ständig steigenden Spannungsbogen, einem wortgewandten Ermittlerduo und einem fulminanten Ende.

Kommissar Holz ertränkt den Kummer seines persönlichen Schicksalsschlages im Alkohol und vergisst im Dauerrausch und Selbstmitleid die Menschen, die ihn lieben und für ihn da sind. Das macht ihn für mich in diesem Buch nicht unbedingt zu einem Sympathieträger.
Seine Kollegin Weidlich hingegen mochte ich von Beginn an wirklich gern. Etwas zynisch und sarkastisch unterwegs, steht sie für ihre Werte ein und entwickelt sich charakterlich im Laufe der Story ganz wunderbar weiter.

Die Story an sich ist wirklich spannend. Ein maskierter Serienmörder, der Jugendliche bestialisch hinrichtet und sein Werk im Netz präsentiert. So greift der Autor auch Themen wie Datenmissbrauch, Sensationsgeilheit und Selbstjustiz auf und bindet diese fließend in seine Story mit ein.

Der Autor verwendet unglaublich viele Methapern in diesem Buch. Auch, wenn sein Schreibstil schön flüssig ist, verliert er sich für meinen Geschmack zu viel in Details, die für mich in einem Thriller unwichtig sind. Gerade die ersten 60 Seiten zogen sich für mich unnötig in die Länge und ich hatte wirklich Schwierigkeiten mich auf das Buch einzulassen. Aber es hat sich absolut gelohnt!

Gerne mehr davon.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.04.2020

Starke Fortsetzung

Lautlose Schreie
0

Kurzrezi
Zitat: „Ich bin nicht hart, sondern nur faktisch.“
Unter Schneematsch und Erde findet ein Mann auf einem Feld zwei Kinderleichen. Während Mara sich am Tatort umsieht, rutsch sie auf etwas aus. ...

Kurzrezi
Zitat: „Ich bin nicht hart, sondern nur faktisch.“
Unter Schneematsch und Erde findet ein Mann auf einem Feld zwei Kinderleichen. Während Mara sich am Tatort umsieht, rutsch sie auf etwas aus. Eine Kinderhand! Noch fünf weitere Kinderleichen werden geborgen. Schockiert von den Leichenfunden ist Mara hochmotiviert, den oder die Täter zu ermitteln.
Allerdings kommt es ganz anders. Mara und Rosen werden von Klimmt auf einen anderen Fall angesetzt. Wieder einmal! Ein Mann wurde brutal in einem Hotel ermordet. Während Mara zunächst noch ein wenig mit dem neuen Fall hadert, gelingt es ihr einen Verdächtigen ausfindig zu machen. Dieser wird ausgerechnet von ihrem Vater vertreten.
Klimmt dagegen ist nervlich ziemlich am Ende. Der neue Staatsanwalt von Lingert äußert seinen Unmut darüber, wie Klimmt die Teams einteilt und ausgerechnet jetzt werden drei weitere Kinderleichen geborgen.
Als es Mara gelingt, ihrem Vater Paroli zu bieten und den Verdächtigen des Mordes zu überführen kommt Klimmt nicht mehr darum herum, sie und Rosen mit in sein Team zu holen. Mara stürzt sich in die Arbeit, fest gewillt den Fall zu lösen und begibt sich in größte Gefahr. Klimmt - zunächst sauer auf ihre Alleingänge - entdeckt eine neues Gefühl in sich. Sorge um Mara Billinsky! Werden die beiden es schaffen sich zusammenzuraufen, um gemeinsam den Fall lösen?
Mein persönliches Fazit:
Ich bin beeindruckt! Bereits Band 1 war gut geschrieben, allerdings konnten mich die Charaktere dort noch nicht wirklich überzeugen. Leo Born ist von Band 1 zu diesem Band ein großer Sprung gelungen. Zum ersten Mal formen Charakter und Emotionen eine Identität. Alle Protagonisten entwickeln sich in ihrem eigenen Tempo weiter und lassen noch viel Spielraum für weitere Bände. Die Kapitel sind nach wie vor angenehm kurz. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig. Die Erzählstränge fügen sich im Laufe der Zeit logisch zusammen und überraschen den Leser mit einem etwas anderen Ende. Ein spannendes Buch mit einem Thema, das mir an die Nieren ging.
Das Einzige, was mir an diesem Buch gefehlt hat, waren die unerwarteten Wendungen. Relativ schnell war klar, wie der Fall zusammenhängt und wie die Fäden zusammenlaufen. Das tat meinem Lesegenuss allerdings keinen Abbruch.
Ich freue mich absolut auf den nächsten Band und bin so angefixt von dieser Reihe, dass ich Band 3 gleich anschließend lesen werde.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5 von 5 Sterne *

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.02.2020

Ein spannender Jugendthriller

ONE OF US IS LYING
0

Zitat: „Ein Toter, vier Verdächtige und einer von Ihnen lügt“

Die fünf Jugendlichen Browyn, Addy, Nate, Cooper und Simon müssen gemeinsam in der Schule nachsitzen. Jeder von ihnen hat während der Schulzeit ...

Zitat: „Ein Toter, vier Verdächtige und einer von Ihnen lügt“

Die fünf Jugendlichen Browyn, Addy, Nate, Cooper und Simon müssen gemeinsam in der Schule nachsitzen. Jeder von ihnen hat während der Schulzeit ein Handy zugesteckt bekommen und wurde im Unterricht damit erwischt. Warum gerade sie? Während sie ihre Aufgaben erledigen, ereignet sich auf dem Schulhof ein Autounfall und ihr Lehrer verlässt den Klassenraum. Aufgeregt diskutieren die fünf in seiner Abwesenheit darüber, wer wohl hinter der Handyaktion steckt. Plötzlich leidet Simon unter Atemnot und sackt in sich zusammen. Sein Medikament, das er dringend benötigt, ist verschwunden und weder im Ranzen noch in der Schulapotheke auffindbar. Ein Krankenwagen wird gerufen und bringt Simon in eine Klinik. Wenig später stirbt er dort und die ganze Schule steht unter Schock. Zunächst glauben alle an ein Unglück. Doch wenig später stellt sich heraus, dass Simon an einer Erdnussallergie gelitten hat und daran gestorben ist. Zufall!? Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Simon war kein Engel. Mit seiner Gossip-App hat er viele Gerüchte verbreitet und Schüler in Verlegenheit gebracht. Immer enger zieht sich die Schlinge um Browyn, Addy, Nate und Cooper zusammen. Simon war kurz davor, die Geheimnisse der vier Schüler in seiner App preiszugeben. Hat womöglich einer von ihnen mit dem Tod von Simon etwas zu tun?
Mein persönliches Fazit:
Eine Highschool in Amerika. Ein Todesfall. Sicherlich keine außergewöhnliche Story, aber für mein Empfinden von Karen M. McManus hervorragend umgesetzt. „One of us is lying“ ist ein Jugendthriller, der dem Genre alle Ehre macht. Großartig, wie sich die Hauptprotagonisten im Laufe der Story weiterentwickeln. Unterschiedliche soziale Hintergründe und Problematiken. Absolut passend für ein Jugendbuch. Spannend, sexy und raffiniert, so steht es auf dem Buchcover und ich kann dem nur voll zustimmen. Viele Wendungen und ein nicht ganz überraschendes Ende. Trotzdem hielt die Spannung bis zum Schluss. Ich persönlich habe mich auch als Erwachsene sehr gut unterhalten gefühlt. Mein einziger Abzug in der B-Note ist die ständig wechselnde Erzählperspektive. Die Kapitel werden aus Sicht der Hauptprotagonisten immer wieder im Wechsel erzählt. Das ist etwas was ich persönlich nicht so gerne mag, da ich so immer ein wenig länger brauche, um voll in die Geschichte eintauchen zu können.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.01.2020

Ein außergewöhnlicher Thriller, der zum Nachdenken anregt

Tannenstein
0

Kurzrezi

Zitat Klappentext: „Der Wanderer dacht nicht mehr an das, was hinter ihm lag. Warum auch? Es war getan“

Berlin-Tegel: Ex-Polizist Alexander Born sitzt wegen diverser Delikte im Gefängnis und ...

Kurzrezi

Zitat Klappentext: „Der Wanderer dacht nicht mehr an das, was hinter ihm lag. Warum auch? Es war getan“

Berlin-Tegel: Ex-Polizist Alexander Born sitzt wegen diverser Delikte im Gefängnis und wartet auf seine Entlassung. Kurz nach seiner Inhaftierung wurde seine Freundin Lydia, ebenfalls Polizistin, heimtückisch im Berliner Tiergarten ermordet. Vermutlich vom gleichen Mörder, der bereits vor drei Jahren eine Gruppe von Menschen in Tannenstein ermordet hat. Gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Koller hat Born bis zu seiner Festnahme an diesem Fall gearbeitet. Gemeinsam waren sie auf der Suche nach dem Mörder, genannt „der Wanderer“.
Nun hat Polizeioberkommissarin Norah Bernsen die Ermittlungen zu der Ermordung von Lydia Wollstedt übernommen und interessiert sich für die damaligen Ermittlungsergebnisse von Born und Koller. Auf der Suche nach Antworten besucht sie Alexander Born im Gefängnis. Doch dieser gibt sich distanziert und wortkarg.
Drei Wochen später kommt Born frei und hat nur eines im Sinn. Rache! Doch er ahnt nicht annähernd, auf was er sich da einlässt. Auf der Suche nach Gerechtigkeit gerät er immer tiefer in einen Sumpf aus Macht, Gewalt und Selbstjustiz.

Klappentext: Ein abgeschiedener Ort nahe der tschechischen Grenze. Elf Tote an einem kalten Novemberabend. Ein Killer, der keine Spuren hinterlässt, und ein kriminell gewordener Ex-Polizist, der Rache will. Der Beginn einer gnadenlosen Hetzjagd, die dort endet, wo alles begann. Tannenstein.

Mein persönliches Fazit:
Linus Geschke recherchiert so gut, dass die Story absolut real wirkt. Doch wo endet die Realität und wo beginnt die Fiktion? Ein absolut gelungener Auftakt der Born-Trilogie. Flüssig geschrieben, starke Charaktere und ein Hauptprotagonist, der polarisiert. Ein Buch, das noch eine ganze Zeit nachwirkt und dazu anregt, sich selbst zu den Themen Moral, Gerechtigkeit und Selbstjustiz zu hinterfragen.
Spannend, politisch, außergewöhnlich! So lautet mein Fazit zu dem Thriller „Tannenstein“ von Linus Geschke.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5/5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2019

Ein wunderbarer Roman, der berührt und nachdenklich macht

Wenn Schmetterlinge fliegen lernen
0

Zürich, Schweiz. Seit dem frühen Tod ihrer Eltern wächst Olivia bei ihren Großeltern auf. Olivia war zwar dabei als ihre Eltern verunglückten, kann sie aber an nichts mehr erinnern. Vom Ereignis traumatisiert, ...

Zürich, Schweiz. Seit dem frühen Tod ihrer Eltern wächst Olivia bei ihren Großeltern auf. Olivia war zwar dabei als ihre Eltern verunglückten, kann sie aber an nichts mehr erinnern. Vom Ereignis traumatisiert, hat sie alle Erinnerungen an das Erlebnis verdrängt. Alles, was bleibt, sind Trauer und Selbstzweifel. Ihre Bemühungen Liebe und Zuneigung von den Großeltern zu bekommen, schlagen fehl. Zu groß ist deren Trauer um den Verlust der Tochter, Olivias Mutter.
So früh wie möglich verlässt sie ihre Großeltern und reist in der Welt umher. Wahllos treibt es sie von Land zu Land, immer auf der Suche nach einem Ort voll Liebe und Geborgenheit.

4 Jahre später kehrt sie zurück in die Schweiz. Ihre Großvater ist mittlerweile verstorben und ihre Großmutter Erika an Alzheimer erkrankt. Viel Zeit bleibt Olivia nicht mehr, um sich mit ihrer Großmutter zu versöhnen. Doch die Verletzungen auf beiden Seiten sind groß und die Differenzen scheinen unüberbrückbar.
Unterstützung erhält Olivia von der langjährigen Haushälterin Maria und Tom, ihrem Freund aus Kindertagen. Zufällig ist sie ihm auf der Straße begegnet. Gemeinsam mit seiner Schwester Valerie betreibt er das Cafe` Mokkart und bietet Olivia einen Job an, den sie so dringend benötigt. Zum Unmut seiner Schwester Valerie, werden die beiden immer vertrauter miteinander. Olivia genießt jeden Augenblick, obwohl sie spürt, dass auch Tom von einem Geheimnis umgeben zu sein scheint.

Und dann ist da ja auch noch Prof. Dr. Edelmann, der zum 15-jährigen Todestag ihrer Eltern ein Interview mit ihr führen möchte. Olivias Vater war ein berühmter Schmetterlingsforscher und Prof. Dr. Edelmann sein Assistent. Ein seltener Schmetterling scheint damals – kurz vor dem Tode ihres Vaters- verschwunden zu sein. Kann er Olivia helfen, sich an die Ereignisse von früher zu erinnern und können sie gemeinsam den Schmetterling wiederfinden?

Zitat: „Es waren nicht die Erinnerungen, die schmerzten. Es war das Verdrängen.“

Astrid Töpfner ist ihrem eigenen Anspruch, den Roman so realistisch wie möglich zu schreiben, absolut gerecht geworden. Als gelernte Tourismusfachfrau lässt sie den Leser an ihrer Liebe für fremde Länder teilhaben. Detailverliebt und lebensnah beschreibt sie dem Leser die Orte , an denen die Hauptprotagonistin Olivia ihre Zeit im Ausland verbracht hat. Zürich ist nicht nur Olivias Heimatstadt, sondern auch die der Autorin. Jeder Winkel, jede Ecke, jede Gasse. Wundervoll in Szene gesetzt.
Mit einem unglaublichen warmen und flüssigen Schreibstil erzählt sie die Geschichte von Olivia und ihrer Familie. Viele verschiedene Charaktere, die der Leser am Anfang des Buches kennenlernt und die sich unterschiedlich weiterentwickeln. Nicht immer zwingend sympathisch, doch im Laufe der Geschichte durchaus nachvollziehbar, verfolgt jede Charaktere ihr eigenes Ziel.

Mein persönliches Fazit:

„Wenn Schmetterlinge fliegen lernen“ ist ein unglaublich liebevoll geschriebener Roman. Der Titel, der Klappentext und das Cover bilden eine wunderbare Einheit und verschmelzen mit dem Inhalt des Buches. Viel mehr kann ein Leser sich nicht wünschen. Eine Buch, das Menschen mit ähnlichen Erfahrungen triggern kann. Das Buch steht für Eigenreflexion, Aufbruchstimmung und Aufarbeitung. Vertrauen und sich fallen lassen. Wertschätzung sich selbst und seinen Mitmenschen gegenüber. Hierzu gehört aber auch, verzeihen zu können! Ein Roman, der mich sehr berührt hat.
Gewünscht hätte ich mir lediglich, eine langsamere Entwicklung der Charaktere. Es hätten meiner Meinung nach gerne noch ein paar Seiten mehr sein dürfen. Für diesen Roman gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!

4,5 Sterne/5 Sternen