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Veröffentlicht am 07.09.2019

Ein mitreißendes und fesselndes Abenteuer das es in sich hat , aber auch Platz für zwischenmenschliche Gefühle lässt. 

Auf immer gejagt (Königreich der Wälder 1)
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Erin Summerill hat mit dem Auftakt ihrer Dilogie etwas sehr fesselndes und düsteres hingelegt, das in mir die unterschiedlichsten Gefühle wachgerufen hat.
Doch zuallererst möchte ich das wunderschöne Cover ...

Erin Summerill hat mit dem Auftakt ihrer Dilogie etwas sehr fesselndes und düsteres hingelegt, das in mir die unterschiedlichsten Gefühle wachgerufen hat.
Doch zuallererst möchte ich das wunderschöne Cover hervorheben. Es passt nicht nur vortrefflich zur Geschichte, sondern es ist auch eins dieser Bücher, die auch wunderschön ohne den Schutzumschlag aussehen.

Der Einstieg jedoch gelang mir gar nicht mal so leicht.
Was schlicht und ergreifend daran liegt, dass man mitten ins Geschehen geworfen wird. Ich brauchte erst mal einige Zeit um dem ganzen Herr zu werden.

Im Zentrum des Ganzen steht Tessa, aus deren Perspektive wir auch alles erfahren. Sie ist eine sehr starke Protagonistin mit einem großem Herzen, enorm viel Mut und Durchschlagskraft, aber sie weiß auch, sich durchzusetzen. Doch obwohl sie sehr stark ist, trägt sie Hoffnung und Verletzlichkeit im Herzen, die man immer mehr zu spüren bekommt.
Cohen dagegen ist sehr geheimnisvoll und hat mir doch einige Rätsel aufgegeben, was das Ganze nur noch spannender machte. Doch im Herzen habe ich ihn vom ersten Moment an aufgenommen und nicht mehr fortgehen lassen.

Die Atmosphäre hat mich besonders eingenommen. denn diese ist sehr düster, unheilvoll und bedrohlich. Zunächst war für mich gar nichts leicht und es gab einiges zu entdecken. Es geht im ersten Teil des Buches recht ruhig zu, aber dennoch ist auch Tempo spürbar. Leider gab es auch hier und da Längen zu verzeichnen.
Aber der Mitte wurde es dann besser und vor allem die Emotionen haben mich im wahrsten Sinne des Wortes niedergerungen. Ich konnte den Schmerz und die Ängste Tessas spüren und gerade durch diesen Umstand, hat mich das Ganze so mitgenommen.Wodurch ich das Ganze noch intensiver empfand.
Doch schnell wird klar, dass hier nichts ist wie es scheint und man einigen Prüfungen unterzogen wird.
Das Ganze ist mitunter nicht einfach und man wird vor Herausforderungen gestellt, die alles in den Schatten stellen.
Ein mitreißendes Abenteuer das es in sich hat. 
Während man im ersten Teil des Buches noch einige Zweifel hegt, so gibt es im zweiten Teil einige Wendungen, die einem zum umdenken zwingen. Man hat das Gefühl wie vor eine Mauer zu laufen und kommt gar nicht mehr zum Luft holen.
Es hat mir vor Entsetzen und Sprachlosigkeit die Luft abgeschnürt. Unglauben machte sich in mir breit und ich musste das Ganze erstmal verinnerlichen.
Das letzte Drittel war enorm spannend und brachte so einiges zutage. Während des Lesens erfährt man auch immer mehr über die Hintergründe, Tessa und die Welt an sich. Aber doch hätte man meines Erachtens nach, noch mehr in die Tiefe gehen können.
Die Handlungen empfand ich als sehr nachvollziehbar . Die Charaktere waren authentisch und absolut greifbar für mich. Aber wer mich neben Tessa und Cohen besonders beeindruckt hat, war Enat. Eine unglaubliche Persönlichkeit, die einfach komplett fasziniert.
Der Abschluss des Auftaktes endete sehr spannend und man möchte am liebsten sofort weiterlesen, um zu ergründen, was einen noch erwartet und vor allem was in Tessa vor sich geht.
Ich bin gespannt, wie der zweite Teil sein wird.

Das Setting fand ich sehr toll gewählt. Die Autorin hat eine sehr mitreißende, fließende und bildgewaltige Art zu schreiben. So das ich mitunter glaubte, selbst im Wald zu sein und das knirschen des Holzes unter meinen Füßen zu spüren. Das hat das Ganze noch greifbarer und lebendiger für mich gemacht und somit konnte man sich auch viel besser hineinfühlen und sich einfach fallen lassen.
Sehr schön fand ich die Dialoge, die ich mit Spannung verfolgt habe. 
Es gab zwar nicht allzu viel zu lachen, da es doch recht düster ist, aber an einigen Stellen lockerte der klitzekleine Humor einiges auf.
Die Liebesgeschichte kommt sehr sanft und leise daher und breitet sich voller Wärme im Herzen aus. Ich hab diesen Umstand unheimlich gern gemocht, gerade weil es viel authentischer auf mich wirkte.
Die Magie war mit jeder Faser meines Herzens spürbar und entfachte in mir den Wunsch, mich dieser Faszination hinzugeben und es einfach auszukosten.

Fazit:
Der Auftakt der Dilogie von Erin Summerill hält einiges an Überraschungen und Erkenntnissen bereit. Die Wendungen trugen dazu bei, dass ich vollends den Kopf verlor.
Ein mitreißendes und fesselndes Abenteuer das es in sich hat , aber auch Platz für zwischenmenschliche Gefühle lässt. 
Ein Auftakt der zwar recht düster, bedrohlich und auch unheilvoll ist, aber definitiv Lust auf mehr macht.
Besonders die Dialoge habe ich sehr genossen, da sie die unterschiedlichsten Emotionen in mir wachriefen.
Ein klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Jessica Swiecik ist hier ein enorm spannender und facettenreicher Thriller gelungen, der sich vor allem durch die Ängste des Lesers nährt.

Schattentour
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Zwei Teams betreten ein Hotel das vor 20 Jahren geschlossen wurde.
Das eine Team sind Urban Explorer, das heißt sie wollen alte Gebäude in Form von Fotos festhalten und die Vergangenheit ergründen.
Das ...

Zwei Teams betreten ein Hotel das vor 20 Jahren geschlossen wurde.
Das eine Team sind Urban Explorer, das heißt sie wollen alte Gebäude in Form von Fotos festhalten und die Vergangenheit ergründen.
Das andere Team besteht aus Geisterjägern, sie versuchen in alten Gemäuern Geistern zu finden.
Doch das Hotel was sie sich ausgesucht haben, birgt ein Geheimnis.
Ein tödliches Geheimnis…

Der Einstieg gelang mir recht gut, auch wenn ich anfangs etwas Mühe hatte, die verschiedenen Personen auseinanderzuhalten.
Nach und nach konnte ich mir jedoch ein recht gutes Bild von Ihnen machen und fand auch Zugang zu ihnen. 
Das Gemäuer jedoch hat mich sofort in den Bann geschlagen.
Man kam auch schnell hinter die Geschichte des Hotels und das hat mir doch recht viel Spannung und Nervenkitzel auf den Rest versprochen.
Ich wurde nicht enttäuscht.
Plötzlich verschwindet einer nach dem anderen und eigenartige Dinge geschehen.
In Form von Cliffhangern am Ende der Kapitel schafft es Jessica Swiecik immer wieder die Spannung anzuheizen, was mich noch tiefer ins Geschehen zog. 
Man kam sich direkt vor wie in einem Gruselschocker. Ich konnte direkt alles vor mir sehen, was vor allem den Beschreibungen und den Eindrücken sowie der eigenen Fantasie zu verdanken war.
Und ganz ehrlich, ich hab mich echt gefürchtet.
Die Angst und das Unbekannte, das hier lauerte, war allgegenwärtig.
Man wusste nicht was als nächstes kam und das hat das Grauen einfach noch geschürt.
Sind es Geister oder treibt jemand nur ein perfides Spiel.
Der Autorin ist es geschickt gelungen, alles in vollkommener Finsternis zu lassen.
Ich hatte auch zu keinem Zeitpunkt irgendeinen Verdächtigen und das hat mich doch auch selbst überrascht.
Es war als würde man sich auf eine Expedition begeben, bei der man nicht weiß, wie sie letztendlich ausgehen würde.
Der Autorin ist es geschickt gelungen einige Wendungen einzubauen, die ich so auch nicht erwartet habe und die mich doch ziemlich überrascht haben.
Dabei ist das Grauen und die namenlose Angst sowie die Verzweiflung deutlich zu spüren.
Die Story die dahintersteckt hat mich am Ende nur teilweise überrascht, da ich in etwa sowas vermutet hatte.
Ein Buch das viel über das Leben und was es mit uns macht erzählt.
Es zeigt uns sämtliche Facetten des menschlichen Grauens auf und schafft es dabei noch zu berühren.
Man kann sowohl Mitgefühl, als auch Wut entwickeln.
 Überaus gelungen.

Die Charaktere sind recht klar und authentisch gestaltet, jedoch entwickeln sie nicht allzuviel Tiefe. Mich persönlich hat das nicht allzu sehr gestört, da doch das Gemäuer im Vordergrund lag.
Dennoch erfahren wir recht viel von einigen Personen, das macht es leicht vieles besser nachzuvollziehen.

Hierbei erfahren wir recht viele Perspektiven, je nachdem wer gerade im Zentrum des Geschehen liegt. Das hat mir recht gut gefallen, weil es das ganze noch mystischer und undurchdringlicher erscheinen ließ.
Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten, dennoch ist man in einem Rutsch durch, weil man sich einfach nicht von diesem Buch lösen kann.
Der Schreibstil ist fließend und stark einnehmend , dabei aber auch recht bildgewaltig und mitreißend gestaltet.
Das Cover und auch der Titel passen gut zum Buch.

Jessica Swiecik ist hier ein enorm spannender und facettenreicher Thriller gelungen, der sich vor allem durch die Ängste des Lesers ernährt.
Eine dunkle und mystische Atmosphäre und ein  Gemäuer das uns das fürchten lehrt.
Eine gelungene Mischung die mit einigen Wendungen aufwartet.
Für mich ein echtes Highlight.

Veröffentlicht am 29.08.2019

“Unter uns nur Wolken” ist ein Roman der erschüttert, bewegt und die Tränen in die Augen treibt.

Unter uns nur Wolken
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Das Autorenduo Anna Pfeffer ist überwiegend als Rose Snow bekannt, unter dem sie Romantasy Werke schreiben. Dabei wünschte ich mir so sehr, die Werke unter Anna Pfeffer, würden genauso viel Aufmerksamkeit ...

Das Autorenduo Anna Pfeffer ist überwiegend als Rose Snow bekannt, unter dem sie Romantasy Werke schreiben. Dabei wünschte ich mir so sehr, die Werke unter Anna Pfeffer, würden genauso viel Aufmerksamkeit bekommen.
Ihr neuer Roman ist nicht nur wunderschön und atmosphärisch in seiner Gestaltung. Er verfügt auch über unglaublich viel Herz.

Ein Werk der beiden Ladys und ich bin im Nu durch. Viel zu schnell, ist es vorbei.
Im neuen Roman geht es um Florian, Ani und Tom.
Dabei erfährt man die Perspektiven von letzteren beiden.
Was ihnen unheimlich viel Tiefe verschafft. Es hat keine zwei Sekunden gedauert und ich hab sie unglaublich ins Herz geschlossen.
Ani, die so viel mehr ist, als ihr bewusst ist.
Tom, der so eine schwere Last auf seinen Schultern trägt.
Florian, der so sehr zu kämpfen hat und dabei versucht sein Herz zu verschließen.
Ganz besonders Florians Schicksal hat mich ungeheuer bewegt und zum weinen gebracht.
Ein Schicksal das so unglaublich schwer und tragend ist. Das es die Wolken am Himmel wegwischt.
Eine Krankheit die oft unterschätzt wird und gerade deswegen finde ich es so wichtig darüber zu schreiben. Aufzuzeigen was es mit sich zieht und wie sich nicht nur der Erkrankte, sondern auch das Umfeld dabei verändert.
Dabei durchläuft man verschiedene Stadien, die hier sehr gut aufgezeigt werden.
Wut, Schmerz, Glück, Resignation.

In diesem Roman geht es darum. Die beiden Autorinnen zeigen mit sehr viel Feingefühl auf, was für ein schwerer Weg es ist. Für alle Beteiligten.
Wenn man Ani erlebt, hat man das Gefühl, sie wird mit einer weiteren Prüfung herausgefordert.
Sie hatte es nicht leicht. Ständig kommen von unterschiedlichen Seiten neue Einschläge und dann ist da Florian, der ihr das Leben zur Hölle macht.
Ich habe Ani unglaublich bewundert, wie sie dem ganzen standgehalten hat und nicht aufgegeben hat.
Sie ist so zerbrechlich, dass ich jeden Moment dachte, das war es jetzt.
Doch nicht Ani. Sie ist eine starke und mutige , junge Frau, die weiterkämpft, auch wenn bereits alles verloren ist.
Das schafft nicht nur mehr Hoffnung bei ihr, sondern auch bei ihrem Umfeld.
Florian hat mich regelrecht wahnsinnig gemacht mit seinen Attacken und jedes Mal treibt er es eine Stufe weiter. So sehr man ihn zum Teufel wünscht, so sehr weiß man aber, daß er sich seine eigene Beständigkeit bewahren möchte und das viel Angst in ihm verborgen liegt. Das waren Aspekte an diesem Roman, die mir wirklich ans Herz gingen.
Und doch hängt man irgendwann nur noch in der Luft und weiß nicht mehr weiter. Ich war geschockt, wie weit er mit seinem Treiben ging. Es verunsichert und macht zornig. Aber ein anderer Teil in mir konnte es verstehen und nachvollziehen.
Er ist an einem Punkt in seinem Leben angekommen, an dem er verletzbarer kaum sein könnte. An dem ihm buchstäblich alles entgleitet , was ihn ausmacht.
Ich hab diesen Roman so wahnsinnig gern gelesen. Er hat mich von einer Gefühlswelle in die nächste katapultiert.
Es hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Der Schmerz, das Unausweichliche und die Hoffnungslosigkeit dahinter. Man sieht das fortschreiten der Krankheit und fühlt sich so machtlos.
Doch trotz allem gelingt es Freude und Glück zu empfinden. Diese kleinen Momente, die das Leben wertvoller machen. Die zeigen, du bist nicht allein.

Hier ist nicht nur ein großartiger Roman über eine sehr wichtige Thematik entstanden.
Auch die zwischenmenschlichen Aspekte haben mich berührt und ich fühlte es einfach so sehr, so intensiv und kraftvoll.
Ich hatte nicht das Gefühl, es zu lesen. Ich war ein Teil davon.
So herzzerreißend, so wunderschön und traurig zugleich.
Es hat mir das Herz jedes Mal ein bisschen mehr gebrochen. Ich hab geweint. Vor Freude, vor Trauer und am Schluss, war in mir alles wieder ganz.
Ich konnte nach vorn blicken, heilen und einfach mit einem wehmütigen Blick zurückschauen.
Ein Roman der so authentisch, wie das Leben selbst ist und gerade deswegen so emotional.
Man durchläuft Höhen und Tiefen. Empfindet tiefen und allumfassenden Schmerz, Verzweiflung, die zu einer Bürde heranwächst und alles mit sich reißt.
Ein Roman, der die alltäglichen Sorgen vergessen und erkennen lässt, um was es wirklich im Leben geht.
Hier wachsen nicht nur Menschen zusammen, sie finden auch zu sich selbst und erkennen was in Ihnen steckt. Ich konnte mich wahnsinnig gut in die Charaktere hineinversetzen, die authentischer und greifbarer kaum sein könnten. Man kann es nicht beschreiben, was es mit einem anstellt. Man muss es fühlen.
Ein Roman, der einfach auf jede Leseliste gehört.

Fazit:
“Unter uns nur Wolken” ist ein Roman der erschüttert, bewegt und die Tränen in die Augen treibt.
Ich war regelmäßig dem Abgrund nah. Weil es so tief, so gewaltig und echt war.
Es ist das Leben und deswegen hat es mich auch nicht mehr losgelassen.
Das Leben bietet mehr als persönliches Liebesleid.
Manchmal muss man nach vorn blicken und erkennen, was das Leben uns gibt. Aber auch was es in der Lage ist, uns zu nehmen.
Ein so bewegendes und wichtiges Werk, das auf jede Leseliste gehört

Veröffentlicht am 27.08.2019

Für jeden Thriller Fan ein absolutes Muss

Das Morpheus-Gen
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Bereits das “Mona – Lisa -Virus” von Tibor Rode hat mich schon unglaublich begeistert, so das ich unbedingt auch sein neues Buch lesen musste. Vom Klappentext her, hat es mein Interesse sofort entfacht. ...

Bereits das “Mona – Lisa -Virus” von Tibor Rode hat mich schon unglaublich begeistert, so das ich unbedingt auch sein neues Buch lesen musste. Vom Klappentext her, hat es mein Interesse sofort entfacht. Aber es war nichts im Gegensatz dazu, was mich im Endeffekt dann tatsächlich erwartet hat.

Sein Schreibstil ist wie gewohnt sehr einnehmend und bildhaft, so das ich im Nu in einem Sog verschwand, aus dem ich nicht mehr auftauchen konnte.
Er zaubert eine sehr düstere und geheimnisvolle Atmosphäre, was das Geschehen nur noch mehr untermauert.
Im Zentrum des Ganzen steht David Berger. Ein junger aufstrebender Anwalt, der jedoch mit zunehmendem Druck immer mehr unter Beschuss gerät. Er wird zu Leistungen gezwungen, die praktisch unmöglich sind und dann fällt ihm plötzlich ein Wundermittel in die Hände. Gleichzeitig ist dies aber auch die Fahrkarte, die ihn geradewegs in eine Abwärtsspirale zieht.
Plötzlich ist er der Gejagte und die Feinde sind nicht zu unterschätzen.
Doch was erwartet David tatsächlich am Ende der Spirale?

Mich haben die Charaktere unglaublich begeistert. Allen voran David. Der mich mit seiner Wandelbarkeit ungeheuer beeindruckt hat. Ein junger Mann der harmlos erscheint, in dem aber einiges schlummert, das man nicht erwarten würde. Er wirkt manchmal etwas kopflos und impulsiv, was aber mit seiner zunehmenden Verzweiflung zusammenhängen kann.
Daneben brillieren noch weitere Charaktere, die mich zum einen wirklich überrascht und die ich zum anderen unglaublich ins Herz geschlossen habe.
Allen voran Millner, der mir wahnsinnig gut gefiel und der hier auch ein bißchen der Fels in der Brandung war.
Er wusste immer einen Weg und hat mich mit seiner Art und seinem Gerechtigkeitssinn einfach nur umgehauen. Ihm gelang es mit Leichtigkeit, mich immer wieder zum lachen zu bringen.
Nicht alle Charaktere erhalten Sympathiepunkte. Aber auch die Antaghonisten, zeigen Seiten an sich, die einfach nachvollziehbar sind.
Alles in allem authentische Charakere, die mit ordentlichen Ecken und Kanten ausgestattet sind und die vor allem lebendig und greifbar sind.

Die Handlung hat mich sofort in den Bann gezogen. Da bereits der Anfang unglaublich spannend war und die Kapitel eher kurz gehalten wurden, konnte man das Buch nicht mal eben zur Seite legen.
Egal welche Erwartungen man hat, sie werden mit einem Wischen beiseitegeschoben.
Es ist ein Thriller, der vor allem mit wissenschaftlichen als auch kriminalistischen Komponenten überzeugt und komplett in Atem hält. Dabei begeben wir uns in Gewässer, die uns allzu leicht verschlingen können.
Es ist nicht nur Davids Leben, das in den Fokus gerät. Es ist das große Ganze, die Allgemeinheit, die dazu beiträgt.
Dabei brauchte ich gerade am Anfang etwas, um überhaupt eine Übersicht zu bekommen.
Denn das Ganze ist überaus komplex aufgebaut.
Dabei taucht man in verschiedene Zeitebenen ein und auch wenn das zum besseren Verständnis beitragen sollte, so klingelten immer mehr Fragezeichen in meinem Kopf.
Da sind so viele Informationen und Geheimnisse, auf die ich mir einfach keinen Reim machen konnte.
Erst nach und nach, gelang es mir, das große Ganze zu entschlüsseln, was mich vor allem unglaublich sprachlos machte und zugleich befindet man sich mit David auf einer gnadenlosen Hetzjagd.
Ich habe jede Sekunde mit David mitgefiebert, hab ihn angetrieben und hatte Angst.
Davids Emotionen kamen dabei unglaublich gut hervor. Die Verzweiflung, die Folgen des Schlafmangels kamen dabei überaus gut zum Vorschein. Was auf mich sehr beängstigend wirkte.
Denn man konnte sich nie sicher sein, was tatsächlich gerade vorfiel.
Richtig genial fand ich übrigens die Besetzung des Sandmanns. Etwas was ich sehr begrüße und das bis zum Schluss, eher im Dunkeln blieb. Er hinterlässt keine Spuren. Tötet lautlos und so nimmt man es auch als Leser wahr. Er wandelt wie ein Schatten durch die gesamte Handlung und hinterlässt dabei einen bleibenden Eindruck.

Im letzten Drittel geriet noch einmal alles völlig außer Rand und Band.
Die Geheimnisse kamen nach und nach ans Licht und auch wenn ich einiges schon erahnt hatte, so trieb es mir am Ende doch die Luft aus den Lungen. Denn trotz allem schaffte es der Autor, Wendungen einzubauen, die ich so nicht erwartet hatte und die dem ganzen nochmal eine völlig neue Bedeutung gaben.
Dieser Thriller ist nicht nur ziemlich genial ausgearbeitet. Ich fand vor allem die Grundidee richtig faszinierend und interessant. Alleine sich das breite Spektrum vorzustellen, ist doch beklemmend und furcht einflößend.
So viele Aspekte die dabei eine Rolle spielen und an die man nicht denkt.
Der Autor hat sämtliche Facetten dessen zur Sprache gebracht und mich damit wirklich auf ganzer Ebene auf Trab gehalten.
Zudem zeigt er sehr gut auf wieviel Gier, Wahnsinn und Machthunger im menschlichen Körper steckt. Manchmal braucht es nicht viel, um dies auszulösen und zu völliger Eskalation zu treiben.

Schlussendlich ein Thriller, der mit einer ungewöhnlichen Idee heraussticht und gerade die Abgründe dahinter sehr gut aufzeigt.
Ein komplexer und wendungsreicher Thriller, der mich wieder auf ganzer Ebene begeistert und in Atem gehalten hat.
Bitte mehr davon.

Fazit:
Tibor Rode schlägt wieder zu und das so richtig.
“Das Morpheus Gen” ist ein Thriller, der unglaublich vielschichtig ist und der vor allem mit großartigen Charakteren und einer ziemlich genialen Grundidee punktet.
Eine durchweg spannende und wendungreiche Handlung, die in die schlimmsten Abgründe mündet.
Vor allem der kriminalistische, als auch der wissenschaftliche Aspekt, haben mich ungeheuer begeistert.
Für jeden Thriller Fan ein absolutes Muss.
Unbedingt mehr davon.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Eine Story, die sehr einfühlsam und alles andere als leicht ist

Faith in Love
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An diesem Roman hat mich vor allem das wundervolle Cover angesprochen und ich war wahnsinnig gespannt auf die Geschichte rund um Elli und Yasin.
Tatsächlich dachte ich, ich würde hier eine Geschichte bekommen, ...

An diesem Roman hat mich vor allem das wundervolle Cover angesprochen und ich war wahnsinnig gespannt auf die Geschichte rund um Elli und Yasin.
Tatsächlich dachte ich, ich würde hier eine Geschichte bekommen, die mir locker leicht von der Hand geht und die nur so vor Emotionalität und Geheimnissen sprüht.
In der Tat bekam ich dann jedoch etwas völlig anderes. Etwas sehr anspruchsvolles und schmerzliches, das sich vor allem durch sehr viel Schwere fühlbare Trauer auszeichnet.
Mit jedem Moment spürt man wie schwer es Elli und Yasin haben und das es eben nicht leicht ist, über seinen Schatten zu springen und die Liebe zuzulassen.

Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr einnehmend, einfühlsam und geprägt von Schwere. Die ganze Atmosphäre empfand ich als sehr qualvoll und drückend. Am Anfang fiel mir der Einstieg nicht unbedingt leicht, weil ich das Gefühl hatte, Elli und Yasin lassen Emotionen nur schwer zu.
Dabei sind die beiden wirklich sehr tolle und starke Charaktere.
Dabei fand ich es richtig gut, das man von beiden die Perspektiven erfährt. Elli macht aus ihrem Leben kein Geheimnis und man erfährt schnell mehr über ihr Umfeld und ihr Leben.
Man ergründet wo der Schmerz bei ihr festsitzt und auch warum das so ist. In vielen Belangen konnte ich mich wirklich gut in sie hineinversetzen und ihr nachempfinden.
Bei Yasin dagegen ist gar nichts einfach.
Er eckt bei Elli an, wo er nur kann. Wenn sie zusammen einen Raum betreten, ist die Hitze die zwischen beiden immer mehr zum Leben erwacht , nahezu spürbar.
Um ehrlich zu sein, mochte ich Yasin am Anfang gar nicht.
Er hat keine Nähe zugelassen und man erfuhr nur sehr schwer etwas von ihm. Auch bezüglich seines Geheimnisses hatte ich so meine Vermutung, war aber doch sehr über die Auflösung überrascht, denn damit hatte ich nun gar nicht gerechnet.

Etwas leichter haben diese Story vor allem die Nebencharaktere gemacht. Josh, Paula und Caleb mochte ich unheimlich gern und sie haben mich immer wieder zum lachen gebracht.
Insgesamt sind die Charaktere sehr authentisch und einfach echt. Man hat fast das Gefühl, die Geschichte wäre mitten aus dem Leben gegriffen.
Eben weil nicht alles so fluffig schnell geht. Und es immer wieder Stolpersteine gibt, die analysiert und beseitigt werden müssen.
Hier treffen nicht nur Welten aufeinander, sondern auch Religionen. Was ich total interessant fand. Ich hätte zu gern noch mehr darüber gelesen. Gerade wie die jeweiligen Parteien es empfinden und wie sie ihr Leben danach ausrichten.
Das einzige was für mich so gar nicht zur Story passen wollte, in welche Kreise beide hineingeboren wurden. Das hätte man auch etwas anders lösen können.

Nichtsdestotrotz zeigt die Autorin sehr deutlich , daß die Liebe nicht immer einer geraden Linie folgt.
Das man manchmal loslassen muss, um sich selbst und damit die Liebe zu finden.
Eine an sich wirklich tolle und tiefgründige Geschichte. Man ist jedoch so sehr von Schmerz, Qual und nagender Verzweiflung gepackt, das die positiven Emotionen nicht richtig bei mir ankommen konnten.
Ich konnte sie einfach nicht richtig, nicht intensiv genug fühlen.
Definitiv ein Roman, der Zeit benötigt, damit er sich entfalten und wachsen kann.

Fazit:
Ellis und Yasins Story ist alles andere als leicht und fluffig.
Es ist eine sehr anspruchsvolle Story , getränkt von Schmerz und Leid.
Eine Story, die sehr einfühlsam und alles andere als leicht ist.
Hier treffen nicht nur Welten , sondern auch Religionen aufeinander.
Eine wunderbare Story, die mich wirklich begeistert hat. Bei der mir aber leider dieses “Mehr”, mehr Intensität und Emotionalität gefehlt hat.