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Veröffentlicht am 13.08.2019

Anders als erwartet, aber absolut genial in seiner Ausarbeitung

Die stumme Patientin
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Der Klappentext von diesem Roman hat mich unglaublich neugierig gemacht, so daß ich es unbedingt lesen musste.
Der Autor hat eine sehr faszinierende und interessante Art zu schreiben.
Sehr subtil, etwas ...

Der Klappentext von diesem Roman hat mich unglaublich neugierig gemacht, so daß ich es unbedingt lesen musste.
Der Autor hat eine sehr faszinierende und interessante Art zu schreiben.
Sehr subtil, etwas monoton und ruhig, aber gleichzeitig auch unglaublich fesselnd.
Als ich dieses Buch begann, war ich ziemlich überrascht über die Ausarbeitung. Denn tatsächlich hatte ich mit etwas völlig anderem gerechnet.
Denn hier erfährt man vordergründig die Perspektive von Alicias Psychiater Theo Faber. Von Alicia selbst erfährt man nur anhand von Tagebucheinträgen und Erzählungen, was ich total interessant fand.
Dadurch baute Alicia eine Mauer um sich auf, die nicht zu durchstoßen war.
Unnahbar, geheimnisvoll und kühl.
Ein Mysterium, das es zu knacken galt.
Aber Alicia spricht nicht.
Und immer wieder steht die Frage im Raum: Hat sie tatsächlich ihren Ehemann getötet und wie konnte es dazu kommen?

Theos Figur wird hier sehr detailreich beschrieben. Angefangen bei seiner Kindheit , bis zum heutigen Zeitpunkt. Dadurch war er für mich sehr greifbar. Ich fragte mich allerdings auch, warum es nur um Theo geht und nicht um Alicia , da sie doch eigentlich im Fokus stehen sollte.
Theo war mir weder sympathisch noch unsympathisch. Er war einfach da und ich begann ihn zu analysieren.
Seine Art zu denken und zu handeln.
Ich wollte unbedingt in Erfahrung bringen, warum er sich so sehr auf Alicia versteift hatte.
Warum er sie unbedingt retten wollte oder galt das am Ende nur für ihn selbst?
Beide Charaktere wirkten auf mich überaus authentisch, gerade weil sie über spürbare Ecken und Kanten verfügten.
Ich hatte jedoch Schwierigkeiten, Emotionen zu entwickeln.
Beide taten mir leid, aber das war es eigentlich auch schon.
Dennoch hat mir dieser Roman unglaublich gut gefallen und ich hab ihn innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Nervenzehrende Spannung sucht man vergebens , denn das Ganze ist eher unterschwellig spürbar und doch hatte dieser Roman etwas an sich, das mich einfach nicht losgelassen hat.
Man ist gefangen in einer Stille , die nicht zu durchbrechen ist..
Gefangen in einer Welt , die ein Vakuum rund um Theo und Alicia bildet.

Am Anfang suchte ich Thrill vergeblich. Um ehrlich zu sein, kam dies erst zum Ende hin richtig zur Geltung.
Viel mehr fand ich es auf der psychologischen Ebene wahnsinnig gut ausgearbeitet und voller Ausdruckskraft.
Im Laufe der Handlung lernt man auch einige Nebencharaktere kennen, die mir wirklich gut gefallen haben. Jeder von Ihnen hat Geheimnisse und zwischendurch gelang es dem Autor mich geschickt auf falsche Fährten zu locken.
Es lag glasklar vor meinen Augen und doch war klar, dahinter liegt noch eine völlig andere Tragik verborgen.
Eine Tragik, die nicht zu benennen ist.
Ein innerer Schmerz , der Opfer fordert.
Eine Wut, die verstummen lässt.

Je mehr ich voranschritt, umso mehr entwickelte es sich zu einem ausgewachsenen Drama.
Einzelne Positionen verdichteten sich und die Schatten werden immer undurchdringlicher.
Erst bei dem Plottwist kam Licht ins Dunkel.
Das geschah jedoch so plötzlich, das ich zunächst völlig sprachlos war und obwohl es zunächst völlig abwegig und surreal erschien, so ergab es doch auch Sinn und man verstand.

“Die stumme Patientin” ist kein Psychothriller im herkömmlichen Sinne.
Er ist subtil, fesselnd und interessant.
Sehr detailreich und mitreißend.
Ein Roman der vor allem mit Tiefgründigkeit punktet und beim Leser immer mehr Fragezeichen im Kopf entstehen lässt.
Die Figuren sind nicht einfach. Sie sind gebrochen und vom Leben gezeichnet. Der Autor zeigt sehr deutlich auf, dass die Weichen dazu bereits in der Kindheit gestellt werden.
Besonders Alicias Hintergrund ging mir dabei wirklich zu Herzen. Eine Frau, die einfach keine Chance hat , sich völlig entfalten zu können.
Hier steckt so viel Tragik und Dramatik verborgen, das es mir teilweise den Hals zugeschnürt hat.
So viel Trauer und Hoffnungslosigkeit.
Wenn man Alicias Geschichte erfährt, möchte man einfach nur noch schreien und nach einem Ausweg suchen.

Alles in allem ein wirklich toller Roman, der immer weiter in eine Abwärtsspirale mündet, ohne das man sich dagegen wehren kann.
Lediglich der Schluss , kam mir etwas zu abrupt.

Fazit:
Die stumme Patientin” erinnert eher an ein Drama, als ein Psychothriller.
Ein Roman , der sich völlig anders gestaltete , als ich erwartet hatte.
Eine Stille, die unsagbare Trauer und Tragik hervorbringt und dazwischen zwei Menschen, die gerade mit ihrem Hintergrund unglaublich fesseln.
Es gibt keine Action oder nervenaufreibende Momente.
Aber es gibt einen Roman, der psychologisch gesehen , unglaublich gut ausgearbeitet ist und gerade dadurch ungemein fesselt.
Ein Roman der mich wirklich extrem mitgerissen hat, dessen Ausgang mich aber doch etwas verloren in der Luft hängen lässt.

Veröffentlicht am 13.08.2019

nervenaufreibend, actionreich und explosiv

Trackers: Buch 2
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Da mich Band 1 der Trackers Reihe schon ziemlich begeistert hat, musste ich auch den zweiten Teil unbedingt lesen.
Aufgrund des leichten und sehr einnehmenden Schreibstils war ich wieder in kürzester Zeit ...

Da mich Band 1 der Trackers Reihe schon ziemlich begeistert hat, musste ich auch den zweiten Teil unbedingt lesen.
Aufgrund des leichten und sehr einnehmenden Schreibstils war ich wieder in kürzester Zeit durch.
Die Handlung ist so explosiv und nervenaufreibend, das man nicht in der Lage ist, nur einen Moment zur Seite zu blicken.
Aber als allererstes möchte ich wirklich das Cover hervorheben, weil es nicht nur sehr gut passt, sondern auch sehr aussagekräftig ist.

Wie schon im ersten Band, ist auch hier alles sehr komplex, doch der einzelne Punkt um den es hier vordergründig geht, ist durchweg ersichtlich.
Ebenso erfährt man hier verschiedene Perspektiven, was zunächst erstmal schwierig ist, weil man sich auf jeden Einzelnen einlassen muss. Aber dadurch ergeben sich auch völlig neue Blickwinkel auf die einzelnen Positionen.
Der EMP Angriff um den es ja in gewissem Sinne geht, empfand ich auch hier leider nur als Nebenhandlung. Was ich doch sehr schade finde, da das Ganze hätte doch mehr intensiviert werden können. Die Auswirkungen dessen sind dennoch spürbar, auch wenn nicht so detailreich, wie ich es mir gewünscht hätte.
Nichtsdestotrotz zeigt der Autor allein durch diesen Umstand , was es mit den Menschen und denen in ihrem Umfeld anstellt.
Das die Bedrohung allgegenwärtig ist und Gewalt und Niederträchtigkeit hervorruft.
Man sieht wie die Menschen kämpfen und auf anderer Seite sieht man, wie viele Opfer gefordert werden.
Es ist realistisch und bringt ziemliche Beklemmung hervor.

Allen voran haben mich Nathan und Raven wieder richtig begeistert, ich mag ihre draufgängerische , aber auch verschmitzte Art unglaublich gern.
Sie setzen alles auf eine Karte, um das zu schützen, was sie lieben. Dabei schießen sie auch mal gerne übers Ziel hinaus. Was sie für mich aber umso authentischer und sympathischer machte.
Ganz besonders in diesem Band haben ich mit den beiden unglaublich mitgezittert.
Aber es gibt auch so viele Nebencharaktere, die manchmal nur einen kleinen Anteil ausmachen, aber mir unheimlich nahe gingen.
Der Schmerz, die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ist allgegenwärtig und fordert seinen Tribut , was in mir wahnsinnig viel bewegt und auf den Kopf gestellt hat.
Nicholas Sansbury Smith gelingt es , den Charakteren , als auch der Handlung sehr viel Leben einzuhauchen, so daß man denkt, man befände sich mitten in einem Actionfilm. Es ist überaus greifbar und man kann sich wirklich gut hineinversetzen und es nachvollziehen.

Die Handlung selbst hat mich von Anfang an mitgerissen.
Richtig gut fand, das es auch einen kleinen Rückblick gab, was die Rückkehr erleichterte.
Bereits die erste Person, der ich begegnete, ließ mein Herz gleich vor Qual aufschreien. Es war schrecklich, was man mit ansehen musste. Das ganze Ausmaß an Qual , Verlust und Wut mitzuerleben.
Und doch schaffte es der Autor , das ich zwischendurch immer mal wieder aufatmen konnte.
Am Anfang brauchte ich etwas um das Ausmaß zu erkennen, aber was sich dabei herauskristallisierte hat mich immer wieder aufs Neue schockiert.
Da ist so viel Trauer, Wut und Qual.
Das Ganze muss verarbeitet und neu sortiert werden.
Doch je mehr man vorankommt, umso mehr wird der eigentliche Punkt ersichtlich.
Es gibt einige Entwicklungen und Wendungen, die ich tatsächlich überhaupt nicht erwartet hatte, die mich aber ziemlich sprachlos gemacht haben.
Dazwischen kommt kein Langeweile auf, weil einfach immer etwas passiert.
Am schockierendsten war für mich wohl am meisten, das Kalkül, mit der die Gruppe hier agiert hat.
Das Ausmaß dessen, hat mir fast das Herz gebrochen. Ehrlich, da fehlten mir teilweise wirklich die Worte.
Doch wie das Ganze letztendlich zum Abschluss kam, hat mir gut gefallen, auch wenn ich auf schmerzliche Verluste zurückblicken musste.

Alles in allem eine sehr nervenaufreibende, bedrückende und explosive Mischung, immer von der Bedrohung begleitet, die im Hintergrund stattfindet.

Fazit:
Mit Trackers 2 schließt Nicholas Sansbury Smith nahtlos an den Vorgänger an und bringt dabei spürbar an die Grenzen.
Ein nervenaufreibender, actionreicher und explosiver Thriller, der immer von der Bedrohung begleitet wird, die dahinter stattfindet.
Nervenzehrend wie ein Actionfilm und dabei auch sehr emotional und greifbar.
Von vorn bis hinten sehr unvorhersehbar und zudem von Wendungen begleitet, die mich ziemlich erschüttert und schockiert haben.
Ich bin jetzt schon wahnsinnig gespannt auf den dritten Band.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Ein Werk , das mich wirklich fasziniert und zugleich verstört hat

Der Totenerwecker
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Eine ganz Weile lag “Der Totenerwecker ” von Wrath James White schon auf dem Sub. Und jetzt hab ich ganz spontan danach gegriffen.
Zudem ist es mein erstes Buch des Autors, aber ganz sicher nicht mein ...

Eine ganz Weile lag “Der Totenerwecker ” von Wrath James White schon auf dem Sub. Und jetzt hab ich ganz spontan danach gegriffen.
Zudem ist es mein erstes Buch des Autors, aber ganz sicher nicht mein letztes.
Mein Gott, dieser Mann kann schreiben, das einem Hören und Sehen vergeht.

Ich liebe Thriller, die gern auch mal etwas brutaler und blutiger sein dürfen. Bei diesem Werk ist es eine perfekte Mischung zwischen Horror und Thriller.
Bereits die ersten Seiten haben mich an meine Grenzen des Ertragbaren stoßen lassen.
Blutig. Brutal. Bestialisch.
Mit keinem Wort der Welt ist es zu beschreiben, welches Horrorszenario sich hier vor den eigenen Augen abspielt.
Dabei ist dieser manische Gewaltakt nicht mal das schlimmste.
Es ist Dale, der mir Grauen bescherte und mir eine Kostprobe davon gab, wer er wirklich ist.
Der Autor erstellt hier ein Psychogramm eines Psychopathen, das schrecklicher und verstörender kaum sein kann.
Und doch entwickelt man gerade auf den ersten Seiten Mitgefühl.
Mitgefühl, das sich danach in Rauch auflöst.

Seine Schreibweise ist unglaublich fesselnd und bildhaft. Die Spannung ist so enorm groß, das ich das Buch nicht einen Moment aus der Hand legen konnte.
In all seiner Brutalität geht der Autor sehr detailreich vor. Die Taten bekommt man minutiös vor Augen geführt.
Qual, Angst und unglaublich große Wut.
Man taucht ein, in Wahnsinn und Besessenheit und gleichzeitig ist diese kühle Überlegenheit immer präsent. Da fuhr es mir immer wieder kalt den Rücken runter.
Keine Zeit zu schreien, man hofft nur auf die erlösende Ohnmacht. Um dieser Hölle zu entrinnen.
Denn es ist im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle auf Erden.
Über Dale möchte ich auch gar nicht viel sagen. Denn wenn ich erzähle, wie ich ihn empfand, verrate ich schon zuviel.
Im Zentrum des Ganzen stehen jedoch auch Sarah und Josh.
Das perfekte Paar schlechthin. Ihr Leben gleicht einem Traum. Bis Dale gegenüber einzieht und bei dem Ehepaar das Grauen einzieht.
Ganz besonders bei Sarah , die Nacht für Nacht von heftigen Träumen heimgesucht wird, die sie sich nicht erklären kann und will.
Denn das würde sie unweigerlich zerstören und in Stücke reißen.
Stück für Stück bricht ihr glückliches und unbeschwertes Leben auseinander und sie können nur noch darum kämpfen, am Leben zu bleiben.

Sarah ist eine sehr mutige und starke junge Frau, die mich wirklich beeindruckt hat.
Egal was kommt, sie gibt nicht auf. Versucht Lösungen und Erklärungen zu finden.
Katastrophal wird es, wenn es keine Erklärung gibt und alles dem Untergang geweiht wird.
Wie will man einen Mörder überführen, der eigentlich ja niemanden getötet hat? Und das ist das wirklich verstörende und beängstigende daran.
Er ist quasi unbesiegbar.
Wie also soll es einen Ausweg geben?

Ich muss zugeben, die Idee finde ich wirklich genial. Einen psychopathischen Serienkiller zu erschaffen, der ja eigentlich keiner ist.
Von daher war ich wirklich auf den Ausgang und die Auflösung gespannt. Denn in diesem Punkt, hat mich der Autor doch enorm überrascht.
Man erfährt zum einen die Perspektive von Sarah und hin und wieder Dales. Was ich wirklich unglaublich gut fand.
Die Charaktere sind dabei sehr tiefgründig und facettenreich gestaltet und überaus greifbar.
Ganz besonders Josh’ Hintergrund hat mich wirklich berührt, schockiert und beschäftigt.
Sarah hat mich in der ersten Zeit mit ihrer unbeschwerten Art sehr zum lachen gebracht.
Aber auch die Nebencharaktere haben mich absolut begeistert. Vor allem die Detectives die hier im Fokus standen. Es war richtig schön, sie bei den Ermittlungen zu begleiten. Sie zeigen Menschlichkeit und Respekt.
Sie sind lebendig, voller Facetten und ich hab sie total ins Herz geschlossen.

Die Handlung ist nicht nur brutal. Sie ist vor allem auf der psychologischen Ebene sehr gut ausgearbeitet und man erlebt welche innere Zerrissenheit und Verzweiflung Sarah umtreibt.
Wie sie sich von einer unbeschwerten jungen Frau, in eine verzweifelte Person verwandelt, die an sich Stärken entdeckt, die sie nie in ihrem eigenen Selbst vermutet hätte.
Das ganze gleicht einem Psychoterror, der wirklich nahe geht und an die Grenzen bringt.
Weil man die Charaktere liebgewonnen hat.
Weil man mit ihnen leidet und zittert und sie gleichzeitig anfeuert.
Und weil man keinen Ausweg sieht.
Mir hat die Story auch unglaublich Spaß gemacht.
Über Dale hab ich immer wieder den Kopf geschüttelt, weil seine Gedanken oft sehr naiver und perfider Natur waren.
Er ist verdammt gerissen und manipulativ, was ihn nur umso gefährlicher macht.
Oft dachte ich, warum man nicht das sieht, was am naheliegendsten war.
Sarah dagegen reagiert immer sehr besonnen und klug, was sie letztendlich am Leben erhält.

Hier wurde eine Handlung geschaffen, die natürlich nicht immer logisch erklärbar ist.
Aber die mich auch wirklich total fasziniert und nicht losgelassen hat.
Man erlebt so viele Gefühlsausbrüche.
Wut, Angst, Liebe, Glück.
Es gab einige Wendungen , die mich überrascht haben und die ich so nicht erwartet habe.
Ganz besonders der Ausgang hat mich absolut schockiert und fassungslos zurückgelassen.
Das Ende empfinde ich als sehr offen und Fragezeichen tummeln sich noch immer in meinem Kopf herum. Doch trotz allem fand ich diesen Abschluss wirklich gut. Es lässt mich jetzt zwar etwas planlos zurück , aber passt gut zur Gesamtstory und rundet sie für mich perfekt ab.

Letztendlich wurde hier ein richtig genialer Horror-Thriller geschrieben, der äußerst brutal und blutig, aber auch psychologisch gesehen , sehr gut ausgearbeitet ist.
Es ist mir unter die Haut gegangen, es hat mich wahnsinnig gemacht, mich fasziniert und einfach unglaublich gefesselt.
Wrath James White taucht hier in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele ein und offenbart dabei unglaubliches.
Von diesem Meisterwerk bin ich sehr begeistert, hoffe aber auch sehr darauf, daß es noch eine Fortsetzung geben wird.
Denn so kann man das unmöglich stehen lassen.

Fazit:
Mit dem Totenerwecker ist Wrath James White ein äußerst verstörender , brutaler und blutiger Horror – Thriller gelungen, der vor allem auf der psychologischen Ebene glänzt und unglaublich unter die Haut geht .
Ein Psychopath dem nicht beizukommen ist.
Und ein Ehepaar das kämpft, bis es nichts mehr zu kämpfen gibt.
Ich bin absolut begeistert und möchte unbedingt mehr davon.
Ein Werk , das mich wirklich fasziniert und zugleich verstört hat. Und definitiv nichts für sanfte Gemüter ist. Denn der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund und geht sehr detailreich vor, was den Magen vor eine große Herausforderung stellt.
Wer es gern mal etwas extremer mag, für den gehört der Autor unbedingt auf die Must Read Liste.
Ich hab definitiv Blut geleckt und möchte unbedingt mehr von ihm.

Veröffentlicht am 13.08.2019

ein verdammt großartiger und beängstigender Nachfolger, der an die Grenzen und darüber hinaus treibt

One Year After - Die Welt ohne Strom
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Der Auftakt der John Matherson Trilogie “One Second After ” hat damals richtig bei mir eingeschlagen. So realistisch, so beängstigend und beklemmend. Ein Szenario das gar nicht so abwegig erscheint.
So ...

Der Auftakt der John Matherson Trilogie “One Second After ” hat damals richtig bei mir eingeschlagen. So realistisch, so beängstigend und beklemmend. Ein Szenario das gar nicht so abwegig erscheint.
So viele Kleinigkeiten, die selbstverständlich erscheinen und an die man einfach nicht denkt.
Mir hat es ehrlich gesagt ziemlich die Schuhe ausgezogen.
Darum war ich auch auf den zweiten Band mega gespannt. Dazu muss ich auch sagen, das ich den Klappentext nicht gelesen habe, weil es mir egal war. Es war vornherein klar, das ich auch diesen Band unbedingt lesen muss.

Das besondere an den Büchern des Autors, ist sein enorm fesselnder, emotionaler und doch sehr eindringlicher Schreibstil. Man liest es nicht nur, man hat das Gefühl direkt dabei zu sein.
Unglaublich atmosphärisch.
So lebendig, so authentisch und einfach unglaublich bildhaft und greifbar.
Das Herzstück ist natürlich John und seine Familie. Ich bewundere diesen Mann wirklich. Er ist herzlich, offen, kann aber auch hart durchgreifen.
Er ist durch und durch Familienmensch und ein wichtiger Bestandteil seiner Gemeinde, was hier wieder sehr gut zum Ausdruck kommt.
Schade fand ich, das hier Elisabeth und Makala etwas untergegangen sind. Aber die Momente, in denen man Ihnen begegnet, hab ich wirklich sehr genossen.
Ins Geschehen kommt man gleich wieder sehr gut hinein. William R. Forstchen webt immer wieder einige Rückblenden ein, so daß keine Wissenslücken entstehen und man sehr gut zurechtkommt.
Teilweise war es für liebgewonnene Charaktere, eine wundervolle Erinnerung und teilweise ein Denkmal , das ihnen errichtet wurde und was mir teilweise sehr unter die Haut ging.
Die Handlung schließt zwei Jahre nach Tag eins an.
Tränen, Blut und Schweiß sind geflossen.
Die Abgründe, in die man davor geblickt hat, waren grausam und menschenunwürdig.
Nun zwei Jahre danach , hofft man, es würde besser werden. Das Schlimmste ist schließlich vorbei.
Glaubt man. Hofft man.
Doch ist es tatsächlich vorbei oder nur ein Irrglaube?
Teil zwei empfand ich sehr viel anders , als den ersten Teil.
Nicht ganz so herzzerreißend, aber dafür unglaublich actionreich , atmosphärisch und intensiv.
Die Zerbrechlichkeit der eigenen Welt wird einem vor die Füße geworfen.
Kein rantasten mehr. Hier geht es ziemlich heftig zu.
Anfangs wird man vor allem damit gefüttert, was damals geschehen ist und zugleich merkt man, es war noch nicht alles.
Ab Mitte des Buches gibt es ordentlich Auftrieb und man hat keine Zeit, um nur einmal Luft zu holen.
Man wird mit Geschehnissen konfrontiert, die zunächst irgendeine Art von Hoffnung schaffen.
Umso schockierender empfand ich den weiteren Verlauf.
All die Willkür, die falsche Sicherheit, das Kalkül und die Perfidität dahinter. Unglaublich.
Ich war total fassungslos und gleichzeitig war es so unglaublich spannend.
Die Abgründe in die man hier blickt sind anderer Natur.
Es geht nicht nur ums Überleben. Es geht um Macht.
Es geht darum, zu zeigen, wer das Sagen hat.
Verluste egal. Scheinbar ist das nicht wirklich wichtig.
Es sind Menschenleben , mein Gott. Mich hat das so unglaublich wütend gemacht.
Und gleichzeitig hat man das Gefühl, John kämpft auf verlorenem Posten.
John hat mich definitiv überrascht, ebenso wie seine ganze Gemeinde.
So und nicht anders muss Zusammenhalt funktionieren.
Ich war absolut begeistert, wie sie miteinander agiert haben. Das hat mir teilweise Tränen in die Augen getrieben und gleichzeitig verliert man den Ernst der Lage niemals aus den Augen.
John und seine Gemeinde haben ordentlich zutun und dabei bleibt kein Stein auf dem anderen.
So viel Blut, Qual und Tod. Es hat mir das Herz zerrissen und mich emotional extrem gepackt.
Das Leben, das hier drin steckt, spürt man sehr intensiv.
Und gerade deswegen spürt man auch die Ängste, die Verzweiflung und innere Zerrissenheit so deutlich.
Doch niemals ist etwas nur schwarz oder weiß.
Opfer unterschiedlicher Natur. Dabei spreche ich nicht nur von Tod.
Es hat mich wirklich schockiert, ergriffen und so wütend gemacht.
Ich hoffe eine bestimmte Person, kommt auch im nächsten Teil wieder vor. Denn sie hat mich mit ihrem Mut und ihrer Stärke wirklich beeindruckt.

Letztendlich empfand ich auch diesen Roman als enorm großartig und überaus authentisch. Anders als der erste Teil. Stärker, gefestigter.
Manche Entscheidungen kann man nicht verstehen , geschweige denn nachvollziehen. Kann man “Ich habe nur Befehle befolgt ” immer als Rechtfertigung ansehen?
Nicht immer. Denn hier bekommen wir es mit einer Person zutun, die absolut facettenreich war. Ein richtiges Chamäleon, wie es im Buche steht. Mir standen teilweise wirklich die Haare zu Berge. Wäre es nicht so verdammt ernst, hätte ich gelacht. Und ich dachte immer wieder “Nicht sein Ernst”. Ich kann dafür keine Worte finden. Ich glaube, dazu gibt es einfach keine Worte.
Die Bandbreite an Entwicklungen ist unglaublich groß und hat mich immer innehalten und sinnieren lassen.
So kraftvoll, voller Schmerz und Leid.
Und doch schafft es der Autor, die zwischenmenschlichen Aspekte nicht aus den Augen zu verlieren.
Vertrauen, Freundschaft und Loyalität. Es hat mir immer wieder Gänsehaut bereitet und Wärme geschenkt, in einer Welt in der nur Kälte herrscht und in der es ums nackte Überleben geht.
Aber auch dieser Band hat für mich einen guten Abschluss gefunden und ich bin verdammt gespannt auf das Finale.

Fazit:
Im zweiten Band der John Matherson Trilogie steigen wir zwei Jahre nach den Geschehnissen von Tag eins ein.
Definitiv hat dieser Band so einiges in petto.
Definitiv anders als sein Vorgänger.
Eine wirklich sehr actionreiche und emotionale Handlung , die mich sehr schockiert und sprachlos gemacht hat.
Die Abgründe aufzeigt, die zu denken geben.
Eine Handlung die so herzzerreißend, fesselnd und einfach unglaublich spannend ist.
Selbst jetzt bin ich noch total sprachlos und denke darüber nach. Dieser Band ist kein Highlight, aber ein verdammt großartiger und beängstigender Nachfolger, der an die Grenzen und darüber hinaus treibt.
Ich bin schon mega neugierig auf das Finale.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Ein sehr gut ausgearbeiteter Thriller, der fesselt, Gänsehaut verursacht und einfach begeistert

In Gestalt eines Anderen
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“Das Leben , das wir begraben” von Allen Eskens hat mich damals richtig begeistert, so daß ich auch sein neues Werk “In Gestalt eines Anderen” unbedingt lesen musste. Meine Freude war immens groß und ich ...

“Das Leben , das wir begraben” von Allen Eskens hat mich damals richtig begeistert, so daß ich auch sein neues Werk “In Gestalt eines Anderen” unbedingt lesen musste. Meine Freude war immens groß und ich konnte es kaum erwarten.
Das Cover gefällt mir unheimlich gut und passt einfach perfekt zur Geschichte.

Allen Eskens hat einen wirklich tollen Schreibstil. Sehr einnehmend, leicht und bildhaft.
Bereits der Prolog bereitete mir richtige Gänsehaut. Die Tragik und Dramatik dahinter, war schockierend und gleichzeitig beschwor es noch viel größeres Unheil hervor.
Danach ging es richtig los und es war so unglaublich spannend, das ich keine Minute davon loskam.
Man lernt hier die unterschiedlichsten Charaktere kennen. Die egal ob guter oder böser Natur völlig für sich einnehmen und dabei die unterschiedlichsten Emotionen hervorrufen.
Im Zentrum von allem stehen der Detective Alex und sein Widersacher Drago Basta. Dabei erfahren wir auch beide Perspektiven, was Ihnen sehr viel Tiefe und Intensität verlieh. Ihr Innerstes wird nach Außen gekehrt und man erlebt, wer sie wirklich sind.
Dabei erfährt man auch mehr über ihre Hintergründe, was mich teilweise wirklich sehr bewegt hat. Zudem zeigt es auf, das sie Ecken und Kanten aufweisen, das jeder auf seine Art und Weise versucht, mit seinem Leben , seiner Vergangenheit zurechtzukommen und daraus Stärke zieht.
Daneben sind auch die Nebencharaktere sehr interessant und sehr gut ausgearbeitet.
Sie sind authentisch, greifbar und einfach durch und durch lebendig.
Jede Persönlichkeit ist von enormer Wichtigkeit und zusammen ergeben sie ein großes Ganzes, das unglaubliches offenbart.

Die Atmosphäre war von Anfang an sehr beklemmend , geheimnisvoll und düster. Man spürte förmlich wie sich die Nackenhaare immer mehr aufstellten und das Grauen immer mehr einzog.
Ein Unfall, nichts besonderes. Er wird besonders als Alex entdeckt , das hier Identitätsdiebstahl begangen wurde.
Doch was liegt diesem zugrunde und wie weit reicht das Ganze tatsächlich?
Die ganze Zeit hatte ich keine Ahnung worauf es hinaus zielen würde.
Mir tödlicher Ruhe und Präzision verbindet Allen Eskens nach und nach die einzelnen Puzzleteilchen miteinander. Der rote Faden ist klar ersichtlich. Ebenso wird klar, welch perfides Spiel und welch Verzweiflung dahinter steckt.
Manchmal gibt es Situationen im Leben, die wir nicht steuern und auf die wir keinen Einfluss nehmen können.
Und manchmal beschwört es Unheil , aber auch Überlebenswillen hervor.

Die Story hat mich durch und durch fasziniert und nicht mehr losgelassen.
Interessant und Facettenreich.
Allen Eskens hat hier eine sehr großartige Geschichte ausgearbeitet, in der es nur am Rande um Identitätsdiebstahl geht.
Es ist voller Kalkül, Perfidität und Brutalität. Sowohl in psychischer , als auch physischer Hinsicht.
Sehr detailliert geht er zu Werke und lässt dabei das Kopfkino immens hochfahren.
Diese Geschichte hat mich geschockt und fassungslos gemacht.
Man blickt in Abgründe, die man nicht erwarten würde.
Hat Mitgefühl, wo es eigentlich nicht angebracht ist.
Und ist die ganze Zeit unglaublich angespannt und in Alarmbereitschaft.
Es entwickelt eine Dimension der man nichts entgegenzusetzen hat und manchmal wollte ich einfach nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und besonders Alex mal ganz gepflegt durchschütteln.
Er baut Wendungen ein, die man nicht erwarten würde und die auf jeder erdenklichen Ebene überraschen.
Er zeigt uns Menschen , die mehr sind als schwarz und weiß.
Mit Vergangenheit, mit einem Leben.
Jeder hat eine Geschichte zu erzählen und handelt anders , als man es erwarten würde.
Es gab Momente, die brachten mich zum lachen,andere wiederum erschreckten mich zutiefst.
Besonders Alex beschäftigte mich enorm.
Hier liegt so viel Schmerz und Trauer verborgen, das es förmlich mitreißt und einfach auch unter die Haut geht.
Und die ganze Zeit geht es ums nackte Überleben.
Es floss viel Blut und dieser Antrieb dahinter, hat mich fassungslos gemacht.
Dabei fand ich hier die Ermittlungsarbeit sehr gut ausgearbeitet. Ich konnte mich gut in alles hineinversetzen und es nachvollziehen.
Ebenso bleiben die zwischenmenschlichen Aspekte nicht außen vor und schaffen so viele Entwicklungen und Eindrücke.

Ab der Mitte ging es zack auf zack und es gab kein Aufatmen mehr.
Man versteht und zittert die ganze Zeit mit.
Die Dramatik und Tragik ist enorm groß.
Das Ende hat mich absolut niedergeschmettert. Mit diesem Verlauf war in keinster Weise zu rechnen und ich war am laufenden Band völlig aufgelöst.
Das Ende passt wirklich gut und ich bin schon jetzt wahnsinnig gespannt auf das nächste Werk des Autors.

Mit “In Gestalt eines Anderen ” hat Allen Eskens wieder wahre Größe bewiesen. Er brilliert auf psychologischer Ebene und zugleich zeigt er wie viel Kalkül und Perfidität in den Charakteren und der gesamten Story verborgen liegt.
Glasklar zeigt er auf , wo die wahren Abgründe verborgen liegen und wie diese in eine kontinuierliche Abwärtsspirale münden.
Ein sehr gut ausgearbeiteter Thriller, der fesselt, Gänsehaut verursacht und mich einfach vollkommen begeistert hat.
Bitte mehr davon.

Fazit:
Allen Eskens mausert sich immer mehr zu einem Autor, von dem ich jedes Werk verschlingen muss.
Sein neuer Thriller hat mich sehr begeistert, erschüttert und in Atem gehalten.
Tragisch und Dramatisch und dazwischen Charaktere, die unglaublich überraschen und in den Bann ziehen.
Mit tödlicher Ruhe und Präzision wird hier ein Thriller offenbart der komplett überrascht und aus der Bahn wirft.
Voller Kalkül und Perfidität.
Ich bin absolut begeistert, fasziniert, bewegt und puh. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll.
Meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen und dieses Werk ist zu Recht ein Festa Must Read und zudem ein richtig gehendes Highlight für mich.
Unbedingt mehr davon.