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Veröffentlicht am 14.07.2022

Es ist komplex, tiefgreifend und vor allem auf der psychologischen Ebene unglaublich zerstörerisch und herzergreifend

Der Zoom-Killer (Tom-Bachmann-Serie 2)
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Nachdem mir der Auftakt rund um Tom Bachmann enorm gut gefallen hat, musste ich direkt weiterlesen.
Eins sei gesagt, ich bin total am Boden, weil ich Band 3 noch nicht in den Händen halten kann.
Da Band ...

Nachdem mir der Auftakt rund um Tom Bachmann enorm gut gefallen hat, musste ich direkt weiterlesen.
Eins sei gesagt, ich bin total am Boden, weil ich Band 3 noch nicht in den Händen halten kann.
Da Band 1 förmlich noch in mir verankert war, war der Übergang zum zweiten Band überhaupt kein Problem, denn die Geschehnisse gehen nahtlos ineinander über.
Tom Bachmann hat mich auch hier in seiner Funktion als Profiler absolut begeistert, zumal er immer mehr an seiner Vergangenheit zu knabbern hat und welche immer mehr in den Fokus rückt und ihn förmlich einzuholen droht.
Was sich hier herauskristallisiert, wird nich richtig böse werden.
Wie schon im vorherigen Band, erfährt man auch hier einige Rückblenden seiner Vergangenheit.
In diesem Punkt, hab ich unglaublich mit ihm mitgefühlt. Weil man erkennt, egal was er auch tut, er sich niemals davon befreien kann.
Es beeinflusst ihn mehr, als er selbst weiß und wird mitunter zu einer realen Gefahr.
Ich bewundere seine Stärke und seinen Mut, viele wären bereits daran zerbrochen, aber nicht Tom.
Der Prolog war wirklich heftig und hat mein Adrenalin förmlich nach oben schnellen lassen.
Chris Meyer bildet damit einen intensiven, aber auch verstörenden Vorlauf, den er im weiteren Verlauf konstant oben hält.
Der Täter hat mich auch hier wieder sehr begeistert. Zumal er zwar sehr skrupellos und koordiniert agiert, man aber auch erkennt, dass nicht alles schwarz oder weiß ist.
Die Thematik dahinter ist richtig gut. Die Welt von den Bösen zu befreien, ist zwar eine coole Sache, längst aber nicht so einfach.
Daneben agiert noch eine zweite und dritte Person, die Fäden werden langsam zusammengesetzt und man erkennt, dass Tom immer mehr in die Schusslinie gerät.
Chris Meyer verwöhnt uns auch hier wieder mit sehr detaillierten Beschreibungen, wodurch die Details nicht jedem schmecken werden.
Doch hier geht es nicht nur um einen Killer im Rausch.
Die wahre Gefahr liegt im Verborgenen und fördert so einige Abgründe zutage, in die man sich freiwillig niemals bewegen würde.
Schmerz gepaart mit Angst und Verzweiflung, bringen einen fast um den Verstand.
Das Dahinter ist so verstörend und erschreckend, dass man einfach keine Worte mehr findet, weil es so wehtut und man gleichzeitig nicht verstehen kann, wie so etwas passieren kann.
Und ja, es ist authentisch, was es nur umso grauenhafter macht.
Mit dem zweiten Band um Tom Bachmann hat der Autor sogar noch eine Schippe obendrauf gelegt und ich bin absolut begeistert.
Es ist komplex, tiefgreifend und vor allem auf der psychologischen Ebene unglaublich zerstörerisch und herzergreifend.
Und oh Gott dieses Ende.
Ich brauch unbedingt sofort Band 3

Fazit:
Der Blutkünstler war ja schon richtig großes Kino.
Im zweiten Band legt der Autor nochmal eine Schippe obendrauf und konnte mich komplett vom Hocker hauen.
Eine Story, die sowohl verstörend, als auch nervenaufreibend und emotional ist, dass es mir völlig den Boden unter den Füßen weggezogen hat.
Das große Ganze setzt sich immer mehr zu einem Bild zusammen und ich bin unglaublich gespannt, wie es weitergeht.
Ich brauch unbedingt sofort Band 3.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 14.07.2022

Sehr brutal, aber auch sehr tiefgreifend und nervenaufreibend

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Chris Meyer wird ja gern als der deutsche Chris Carter gefeiert.
Zeit darüber mir mein eigenes Urteil zu bilden.
Ich finde es immer sehr grenzwertig, Autoren miteinander zu vergleichen. Das ist schlichtweg ...

Chris Meyer wird ja gern als der deutsche Chris Carter gefeiert.
Zeit darüber mir mein eigenes Urteil zu bilden.
Ich finde es immer sehr grenzwertig, Autoren miteinander zu vergleichen. Das ist schlichtweg nicht möglich, weil jeder seine eigene Handschrift hat.
Reicht Brutalität aus, um im Thriller Genre nach oben zu kommen?
Und vor allem kann Chris Meyer überzeugen?
Sein Schreibstil empfand ich als sehr fesselnd und bildgewaltig.
Es handelt sich hierbei um den Start der Tom Bachmann Reihe.
Tom ist ein sehr brillanter Ermittler, fürchtet aber auch seine eigenen Dämonen, von denen er nicht unbedingt wenig hat.
Daneben erleben wir den Täter hautnah.
Ich war erstaunt, fasziniert und zugleich auch sehr schockiert und sprachlos, wie er agiert hat.
Präzise, sehr gut koordiniert und völlig empathielos mäht er sich durch sämtliche Leiber.
Dabei hat mich seine Kunst und die komplette Sicht darauf, komplett fasziniert.
Denn Kunst ist mehr als den Pinsel an die Leinwand zu schwingen.
Was uns der Täter hier sehr klar vor Augen führt.
Aber nicht nur das, Chris Meyer entführt ins einige Bereiche der Kunst und zelebriert das richtig.
Ob Opfer, Täter oder Ermittler. Wie erfahren einige Perspektiven, wodurch man nicht nur in ihre Seele eintauchen, sondern ihre Persönlichkeit förmlich sezieren kann.
Das hat mir unglaublich gut gefallen.
Es hat vor allem gezeigt, dass niemand frei von Schuld ist.
Bereits der Einstieg war sehr beklemmend und mein Hals hat sich wirklich zugeschnürt.
Weil so viel kindliche Unschuld zum Opfer gebracht wurde.
Nicht lange und der Täter schreitet zu Werke.
Nicht lange und ich war wirklich begeistert.
Weil Chris Meyer wirklich kein Blatt vor den Mund nimmt und sehr detailliert über die Taten berichtet.
Mir hat das wahnsinnig gut gefallen, weil es so auch viel über den Täter aussagt und man seine Manie und seinen Wahnsinn wirklich enorm gut wahrnimmt.
Allerdings ist es nicht immer was für sanfte Gemüter, da es ziemlich zur Sache geht.
Was aber keineswegs heißt, dass es nur stumpfe Brutalität ist.
Ganz im Gegenteil.
Die Charaktere, als auch die Taten bekommen sehr viel Raum sich zu entfalten.
Sie bekommen Emotionen, Tiefe. Man kann nicht daneben stehen und nichts fühlen.
Man sieht sie als Menschen und macht einen Höllenritt mit.
Die Ermittlungen bekommen genauso viel Aufmerksamkeit und das fand ich richtig gut.
Genauso wie die Hintergründe, wodurch alles in einem völlig neuen Licht erscheint.
Und diese haben mich wohl am stärksten schockiert und wirklich mitgenommen.
Weil hier enorm viel Wahnsinn und Perfidität verankert ist.
Doch über sein Leben entscheidet man immer noch selbst.
Doch ist man stark genug dafür, die richtige Abzweigung nicht zu verpassen?
Ein gewisses Klischee bezüglich Ermittler und Täter ist nicht zu leugnen.
Hat mich jedoch nicht wirklich gestört.
Dagegen kam ich auch recht schnell auf den wahren Täter. Auch wenn ich zugeben muss, dass mich der Autor kurzzeitig etwas verunsichert und auf eine falsche Fährte gelockt hat.
Mir hat hier der tragende und emotionale Aspekt enorm gut gefallen. Denn besonders dem psychologischen Aspekt widmet sich der Autor sehr intensiv.
Und die Tragik dahinter ist enorm bewegend.
Bezüglich Tom liegt noch einiges im Argen, bin jedoch gespannt, was da noch alles ans Licht kommt.
Ich bin richtig gespannt, wie es damit weitergeht.


Fazit:
Mit dem Auftakt der Tom Bachmann Reihe konnte mich Chris Meyer richtig begeistern.
Wie ist es sonst zu erklären, dass ich es innerhalb weniger Stunden verschlungen hab.
Sehr brutal, aber auch sehr tiefgreifend und nervenaufreibend.
Eine komplexe Story, die nicht allein durch Brutalität besticht, sondern auch mit Kunst und den psychologischen Aspekten zu beeindrucken weiß.
Etwas klischeehaft, aber ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Definitiv eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.07.2022

Abgründig, beklemmend und nervenaufreibend

Nur du und ich
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"Nur Du und Ich“ von Laure Van Rensburg hat mich vom Klappentext her schon total angesprochen.
Und auch optisch ist es ein echter Hingucker, denn es verfügt über einen gelben Buchschnitt.
Doch kann der ...

"Nur Du und Ich“ von Laure Van Rensburg hat mich vom Klappentext her schon total angesprochen.
Und auch optisch ist es ein echter Hingucker, denn es verfügt über einen gelben Buchschnitt.
Doch kann der Inhalt auch überzeugen?
Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und einnehmend. Sie schreibt unglaublich atmosphärisch und das ging mir wirklich unter die Haut.
Denn was sie hier offenbart, ist unglaublich beklemmend, aber auch herzergreifend und bedrückend.
Man weiß nicht ,ob man wütend sein, oder Beifall klatschen soll.
Im Fokus stehen dabei Steven und Ellie.
Ich muss ehrlich gestehen , dass mir keiner von beiden wirklich sympathisch war.
Steven handelt oft unter Machtlosigkeit seiner Verzweiflung.
Ellie tut, was sie tut. Ich kann nur den Hut ziehen. Denn wir haben es hier keineswegs mit einer naiven Collegestudentin zutun.
Dadurch das man ihre Perspektiven erfährt, kratzt man immer mehr an der Fassade.
Langsam aber sicher, tun sich einige Abgründe auf, die jeden Moment einzubrechen drohen.
Ich mochte es sehr, wofür sie stehen und wie sie das nach Außen hin zelebrieren.
In meinen Augen sehr mit Authentizität und Leben gefüllt.
Alleine dieses Wissen, das es hier um einen Literaturprofessor und seine Collegestudentin geht, ist ein sehr zweischneidiges Schwert. Verwerflich, brisant und trotzdem auch menschlich.
Beide Charaktere sind sehr vielseitig, wodurch man immer wieder neue Dinge an Ihnen entdeckt, die man so vielleicht nie vermuten würde.
Ich mochte den Kern der Story wahnsinnig gern.
Es ist nachvollziehbar, raffiniert und trägt Spuren von Wahnsinn in sich.
Doch schnell stellt sich die Frage, wer hier Jäger und wer der Gejagte ist.
Denn ganz so einfach ist es leider nicht.
Man bewegt sich hier auf verdammt dünnem Eis.
Dem Ganzen liegt auch viel Tragik zugrunde, wodurch es leicht ist, das Ganze nachzuvollziehen.
Die Hintergründe haben mich wirklich sprachlos und wütend gemacht. Ich konnte jedoch auch ein gewisses Maß an Verständnis aufbringen.
Darf man in diesem Punkt sympathisieren?
Jein. Es ist schwierig, wenn man nicht das Ganze Ausmaß der Fakten kennt.
Und selbst dann, hadert man stark mit sich.
Fakt ist, mich konnte Laure van Rensburg mit dieser Story unglaublich begeistern.
Nie hätte ich erwartet, was sie hier für Twists einbaut. Denn es gibt einige Überraschungen, die das Ganze noch beklemmender machen.
Die Autorin geht sehr feinfühlig mit der Thematik um und ich konnte nicht anders, als es zu fühlen und zu verstehen.
Auch wenn ich es eher als Psychothriller einstufen würde.
Es hat seine Höhen und Tiefen, verliert aber nie die Balance.
Ich persönlich wäre sehr für eine Fortsetzung.

Fazit:
"Nur Du und Ich“ von Laure Van Rensburg, ist ein Psychothriller, der dir den Atem raubt, dich unglaublich überrascht und beklommen zurücklässt.
Die Thematik ist nichts neues, aber in meinen Augen unglaublich gut umgesetzt.
Die Autorin geht mit dieser Thematik sehr feinfühlig um. Versteht es aber auch hart damit umzugehen.
Oft wusste ich wirklich nicht, ob ich wütend sein, oder Beifall klatschen soll.
Abgründig, beklemmend und nervenaufreibend.
Unbedingt mehr von der Autorin.
Das war ganz großes Kino.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 14.07.2022

Verstörend, beklemmend, aufrüttelnd

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Schon als ich „Poppy.Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu.“ von Kristine Getz in der Vorschau entdeckt habe. Stand fest ,dass ich es unbedingt lesen muss. Definitiv eine ziemlich schwierige ...

Schon als ich „Poppy.Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu.“ von Kristine Getz in der Vorschau entdeckt habe. Stand fest ,dass ich es unbedingt lesen muss. Definitiv eine ziemlich schwierige Thematik, die Kristine Getz in meinen Augen einfach großartig ausgearbeitet hat.
Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich fesselnd und bildgewaltig.
Die Atmosphäre sehr düster und beklemmend, was einfach großartig zum Inhalt passt.
Emer Murphy ist Ermittlerin und wir begleiten sie , was aber nicht die einzige Sichtweise ist.
Emer ist eine sehr sympathische Frau, die sich zwar etwas unnahbar gibt. Doch je tiefer man gräbt ,umso mehr wird klar, dass auch ihre eigenen Dämonen in ihr vergraben sind.
Sie ist eine sehr toughe Ermittlerin, die definitiv einiges an Durchschlagskraft besitzt und dieses auch einzusetzen weiß.
Daneben gibt es noch einige andere Sichtweisen. Was mir enorm gut gefallen hat, weil dieser Thriller dadurch sehr tiefgreifend und emotional wurde.
Mir persönlich hat Lotte sehr gut gefallen, wobei man nie klar weiß, was man eigentlich von ihr halten soll.
Daneben gibt es noch Dialoge die sehr verstörend sind, aber das Bild untermauern, was sich hier herauskristallisiert.
Mich konnten die Charaktere absolut überzeugen und für sich gewinnen. Sie sind authentisch und absolut greifbar.
Der Einstieg fiel mir unglaublich leicht.
Nicht lange und ich konnte es überhaupt nicht mehr aus der Hand legen.
Die Thematik ist sehr schwierig und sensibel.
Aber überaus wichtig.
Wie oft werden Kinder im Internet präsentiert und die Eltern machen sich keine Gedanken darum.
Kristine Getz zeigt uns das, was man mit bloßen Augen nicht sieht. Was aber dennoch existiert .
Hier sogar noch eine Spur schärfer.
Es wird mit sehr viel Einfühlungsvermögen, aber dennoch sehr eindringlich geschildert.
Die Gefahren werden aufgezeigt.
Man kann die Charaktere nicht klar zwischen Gut und Böse unterteilen.
Es ist wohl immer eine Sache der Perspektive.
Darf man verurteilen? Muss man hinterfragen.
Ja, man muss.
Die Charaktere haben alle ihre eigenen Dämonen mit denen sie kämpfen.
Manche mehr, manche weniger.
Mich haben die Hintergründe sehr aufgewühlt und teilweise wirklich schockiert und sprachlos gemacht.
Es lebt darin so viel Hilflosig- und Machtlosigkeit. Man weiß nicht, was denken ,was fühlen. Wut und Verzweiflung, reichen sich die Hand. Angst und schiere Beklemmung heben es in eine völlig neue Dimension.
Der Autorin gelingen immer wieder Twists, die mich immer wieder erneut unter sich begraben haben.
Egal welchen Weg, man betritt.
Ein Weg scheint schlimmer als der nächste zu sein.
Auf der psychologischen Ebene geht es verdammt tief und bringt so einige Abgründe ans Licht.
Ich bin einfach nur schockiert und entsetzt.
Aber gleichzeitig hat mich auch Lottes Verletzlichkeit sehr stark berührt.
Das Ende hab ich niemals kommen sehen und hat mich doch innehalten lassen.
Ich hoffe sehr, dass dieses Buch vielleicht auch zum innehalten und Nachdenken bringt.
Es birgt einfach so unfassbar viel Trauer, Zerrissenheit und Verzweiflung und das hat mich wirklich fertig gemacht.
Ich kann niemals in Worte fassen, was ich hier empfunden habe, es ist brutal und hat mir so viel aufgezeigt und zugleich die Tränen in die Augen getrieben.
Emer Murphy ist eine großartige Ermittlerin, die mich in ihrem ersten Fall auf ganzer Ebene überzeugen konnte.
Kurzum, ich bin total begeistert von dieser komplexen, vielschichtigen und sehr emotionalen Geschichte und bin verdammt gespannt, wie es mit Emer Murphy weitergeht und was sich die Autorin als nächstes für eine Thematik aussucht.

Fazit:
Wie gut kennst du dein Umfeld wirklich?
Kristine Getz konnte mich mit ihrem Auftakt, ihrer Reihe um Emer Murphy extrem begeistern und absolut sprachlos machen.
Sie punktet mit einer sehr beklemmenden, sensiblen, aber enorm wichtigen Thematik und steigert das Ganze noch mit einer Brisanz, die verdammt unter die Haut geht.
Verstörend, beklemmend, aufrüttelnd.
Unbedingt lesen.
Ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 08.07.2022

Nervenaufreibend, emotional und beklemmend

Tödliches Ostfriesenherz. Ostfrieslandkrimi
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"Tödliches Ostfriesenherz" ist bereits der 13.Band um die Kommissare Richard Faber und Rike Waatstedt von der Kripo Emden/Leer.
Für mich eine absolute Herzensreihe.
Weil es sich jedes Mal wie nach Hause ...

"Tödliches Ostfriesenherz" ist bereits der 13.Band um die Kommissare Richard Faber und Rike Waatstedt von der Kripo Emden/Leer.
Für mich eine absolute Herzensreihe.
Weil es sich jedes Mal wie nach Hause kommen anfühlt. 
Auch der aktuelle Fall ist anl Dramatik und Brisanz kaum zu überbieten.

Rike und Faber sind einfach genial. Anders kann ich das nicht sagen.
Ich liebe ihre Dialoge, aber auch die Ernsthaftigkeit und ganz besonders die emotionalen Momente zwischen den beiden.
Im neuen Fall lernen wir aber auch neue Charaktere kennen.
Diese Vielfältigkeit dessen, hat mich richtig begeistert. Zumal sie nicht eindimensional sind, sondern sich sehr viele Schichten unter ihrer Persönlichkeit verbergen.
Niemand ist einfach nur Gut oder Böse. Oft ist die Realität viel grauenvoller, als man sich nur ansatzweise vorstellen kann.
Oft formt diese, die Menschen und oft ist man völlig hilflos dabei.
Opa Knuth sorgt wieder für frischen Wind und Ausgleich und hat mich damit wieder sehr schmunzeln gebracht. 
Mein persönlicher Knüller war aber Phil, ich hab wirklich Tränen gelacht. 

Der Einstieg fiel mir sehr leicht. Schnell wird man mit der eigentlichen Brisanz konfrontiert, was aber noch nicht die Spitze des Eisbergs ist. Es ist nur der Vorlauf.
Hier geht es um einen vermissten Jungen, aber es geht auch darum, wie das ganze Umfeld damit umgeht.
In kleinen Ortschaften mahlen die Mühlen anders und das bekommt man hier auf extreme Art und Weise zu spüren.
Das fand ich sehr beklemmend und verstörend. Zumal es wirklich heftig zur Sache geht.
Sehr feinfühlig werden weitere Gewässer umschifft und das hat mich wirklich sprachlos gemacht. Damit hab ich nie gerechnet. 
War einerseits sehr schockiert, aber auf der anderen Seite ging es mir auch sehr nahe.
Weil es doch ein zweischneidiges Schwert ist und hier ungewollt Schicksale auf tragende Weise miteinander verwoben werden.
Ich hab Bewunderung, Respekt, aber auch Mitgefühl empfunden. 
Denn hier liegt eine große Tragik zugrunde. 
Man kann nicht verurteilen. 
Man kann nur verstehen und versuchen nachzuempfinden, was diese Menschen fühlen und wie sehr es in Ihnen tobt.

Ich habe Faber für seine Souveränität bewundert. Er beherrscht sich stets und bewahrt immer Contenance .
Elke Nansen hat hier einen sehr vielschichtigen Band geschaffen, der emotional wirklich an die Grenzen bringt. 
Ihre Charaktere sind authentisch, genauso wie die Geschichte selbst.
Sie bindet wichtige und sensible Themen ein, geht damit sehr feinfühlig um, aber zugleich nimmt sie sich auch sehr viel Raum für die psychologischen Aspekte und das ist gerade hier unglaublich wichtig. 
Sie zeigt auf, das egal wie vorsichtig man mit seinen Mitmenschen umgeht, es immer ungeahnte Konsequenzen nach sich zieht. 

Mich konnte sie damit wieder auf ganzer Ebene begeistern. 
Denn diese Story ist mehr als ein Kriminalfall, es ist ein verzweifelter Schrei um Anerkennung und zugleich erfährt man so viel über Liebe und Bindungen.
Unbedingt lesen. 

Fazit:
Der 13.Band um die Kommissare Richard Faber und Rike Waatstedt von der Kripo Emden/Leer hat es wirklich in sich.
Nicht nur das hier sehr schmerzliche und sensible Themen angesprochen werden.
Zudem ist es sehr vielschichtig und nicht einfach in schwarz oder weiß zu gliedern.
Es geht extrem nahe und lässt einen beklommen zurück.
Nervenaufreibend, emotional und beklemmend.
Unbedingt lesen.