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Veröffentlicht am 13.08.2019

So zerbrechlich , so gewaltig, das es einfach nur mitreißt und durchweg in Atem hält

Solange Schnee vom Himmel fällt
1

Aufgrund einer Empfehlung musste ich dieses Buch einfach lesen und obwohl ich es manchmal doch echt schwer hatte, so bin ich doch wahnsinnig glücklich darüber, diesen Schritt gewagt zu haben.
“Solange ...

Aufgrund einer Empfehlung musste ich dieses Buch einfach lesen und obwohl ich es manchmal doch echt schwer hatte, so bin ich doch wahnsinnig glücklich darüber, diesen Schritt gewagt zu haben.
“Solange Schnee vom Himmel fällt” ist kein Roman, der sich in wenigen Worten beschreiben lässt.
Er ist vor allem unglaublich atmosphärisch. Geprägt von Trauer und Verlust. Stetig auf der Suche nach dem eigenen Selbst und der Liebe, die uns erst vollkommen macht.

Nicholle Fischer hat einen sehr tollen Schreibstil.
Sie schreibt voller Feingefühl und Emotionalität. Bei jeder Zeile hat man das Gefühl, die Worte brechen fast weg, weil sie fast in ein gequältes Schluchzen übergehen. Und doch ist er unglaublich fesselnd und mitreißend geschrieben, das man von einem regelrechten Sog erfasst wird.
Den Einstieg fand ich enorm emotional und ich fühlte mich sofort unglaublich wohl an der Seite von Lucy.
Lucy, die voller Wärme und Mitgefühl ist. Zugleich aber sehr wohl weiß, was sie vom Leben zu erwarten hat. Sie kann austeilen und das kräftig. Sie hat mich immer wieder zum schmunzeln gebracht, was das Ganze auch etwas leichter macht.
Hierbei erfährt man ausschließlich ihre Perspektive, was mir unglaublich gut gefallen hat.
Dadurch erfährt man was tief in ihr drinnen vor geht , wie verloren und zerbrechlich sie manchmal ist und welch Trauer in ihr Leben einzog.
Das Liebste , ihre geliebte Urgroßmutter wurde ihr genommen und es hat sie verändert.
So sehr verändert, das sie nicht loslassen kann und will. Stück für Stück kommt man dieser Geschichte auf die Spur und beginnt zu verstehen.
Über die Hintergründe wird nach und nach immer mehr offengelegt und es hat mich auf jeder erdenklichen Ebene einfach nur unfassbar berührt und in Atem gehalten.
Lucys Geschichte ist ein kostbarer Schatz, der zwar aufgrund der etwas schweren und drückenden Atmosphäre eine Herausforderung darstellt, aber es wert ist, sie zu ergründen.
Neben Lucy , hat mich Logan absolut überwältigt.
Sein verschmitztes Lächeln, seine draufgängerische, aber doch auch sehr liebevolle Art, haben mein Herz im Sturm erobert und mich nicht mehr gehen lassen.
Allesamt sind die Charaktere sehr großartig gestaltet. Es gibt kein Schwarz oder Weiß. Sie sind sehr facettenreich in ihrer Ausarbeitung, geprägt durch Ecken und Kanten, die ihnen erst Leben einhauchen und sie sehr authentisch werden lassen.
Ich konnte mich wahnsinnig gut in Lucy hineinversetzen, weil sie überaus lebendig war. Weil sie stetig gekämpft hat. Weil sie auch Schwäche gezeigt hat. In einer Welt, in der dieser Umstand den Tod bedeuten kann.
Obwohl Marina und Alexander für mich eher Nebencharaktere waren und manchmal etwas blass in ihrer Erscheinung. So sind es einfach großartige Menschen mit einem Herz aus Gold und einer Geschichte, die das Herz immer mehr zersplittern lassen, nur um es anschließend wieder zusammenzusetzen.
Es ist ein Roman der völlig anders ist, als ich erwartet habe. Wir wandeln hier auf zwei Zeitebenen.
Zum einen im Jahr 2013 und zum anderen , Anfang des 19. Jahrhunderts.
Eine Zeit die in Russland spielt und in der die Menschen es unglaublich schwer hatten und jeden Tag aufs neue kämpften.
Um ihr Leben, um sich selbst und ihre Zukunft und die der Welt.
Manchmal muss ich auch zugeben, das ich mir etwas nehr Tempo gewünscht hätte. Nicht wegen dem Verlauf, sondern weil es sehr drückend und schwer war.
Ganz besonders die russischen Begriffe , fand ich sehr schön und atmosphärisch. Sie haben das Setting nur noch mehr unterstrichen. Nachschlagen war nicht nötig, da ich sie auch so verstand.
Richtig toll fand ich , wie beide Zeitebenen miteinander verbunden wurden.
Dabei spürt man mehr als deutlich, welche Wandlung und Entwicklung sich bei Lucy vollzog und wie es gleichzeitig ihren Charakter stärkte und aufleben ließ.
Die Autorin beschränkt sich nicht allein auf die Liebesgeschichten , die sich hier herauskristallisieren.
Sie zeigt die Umstände und Begebenheiten von damals glasklar auf.
Sie zeigt wie schwer man es als Frau hatte und jede Facette dessen ging mir unglaublich nah. Hat mich aber auch wütend und hilflos gemacht.
Denn Hoffnung ist hier ein schweres Gut. Eines das immer wieder von Egoismus, Arroganz und Niederträchtigkeit erschüttert wird.
Lucy muss ihre Erfahrungen machen und obwohl diese Geschichte so unglaublich schwer und tragisch ist, so gibt sie doch sehr viel Liebe und Glück mit.
Eine Geschichte, in der Freundschaft und Loyalität groß geschrieben werden und so unglaublich wichtig und essentiell sind.

Sehr detailreich kommt man einer Geschichte auf die Spur, die unheimlich bewegt, aber auch aufzeigt , wie wichtig es ist zu leben und nicht aufzugeben.
Das es immer ein Licht am Ende des Horizonts gibt und das man niemals die Hoffnung verlieren darf.
Denn am Ende eines jeden Tages , steht ein neuer Morgen und eine neue Chance bereit. Man muss sie nur wertschätzen und zu nutzen wissen.
Mich hat dieser Roman zum einen erschüttert, aber zum anderen ist er mit so viel Weisheit gefüllt, das er auch ein Stück weit etwas mit auf den Weg gibt.
Er ließ sich für mich nicht immer locker leicht von der Hand weglesen. Manchmal musste ich es einfach ruhen lassen,um darüber nachzudenken und es wirken zu lassen.
Nicholle Fischer hat hier einen wirklichen tollen Roman geschaffen, der unter die Haut geht, aber auch zeigt wozu Menschen fähig sind, wenn sie ihre eigenen Abgründe offenbaren und nur ihren eigenen Vorteil im Sinn haben.
In dem sie nach mehr Macht und Einfluss gieren und dabei das wirklich wichtige aus den Augen verlieren.
Jetzt am Ende bin ich tatsächlich immer noch etwas sprachlos. Ganz besonders über das Ende muss ich noch etwas nachdenken.
Die Autorin hat hier einfach Wendungen eingewoben, die ich nicht erwartet habe und die mich gleichermaßen schockiert und sprachlos gemacht haben.
Dadurch ergeben sich völlig neue Blickwinkel, die alles in einem neuem Licht erscheinen lassen.
Einfach eine Geschichte , die die Gefühlswelt ordentlich durcheinander wirbelt und so viel zwischen den Zeilen mitgibt.

Fazit:
Solange Schnee vom Himmel fällt” ist ein ganz besonderer Roman, der mich auf jeder Ebene wirklich überrascht und herausgefordert hat.
2 Epochen , 2 Liebesgeschichten.
Ich bin wirklich überwältigt wie facettenreich und atmosphärisch das ganze war.
Sehr drückend schwer, geprägt von Verlust und Trauer und doch gleichzeitig so unglaublich schön und interessant in seiner Ausarbeitung.
Ein Roman , der vor allem durch die Umstände in der damaligen Zeit besticht , ans Herz geht und so viel auf den Weg mitgibt.
Tragisch und faszinierend.
Emotional und unglaublich spannend.
So zerbrechlich , so gewaltig, das es einfach nur mitreißt und durchweg in Atem hält.
Ein Roman, der es wert ist gelesen zu werden.

Veröffentlicht am 13.08.2019

nervenaufreibend, actionreich und explosiv

Trackers: Buch 2
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Da mich Band 1 der Trackers Reihe schon ziemlich begeistert hat, musste ich auch den zweiten Teil unbedingt lesen.
Aufgrund des leichten und sehr einnehmenden Schreibstils war ich wieder in kürzester Zeit ...

Da mich Band 1 der Trackers Reihe schon ziemlich begeistert hat, musste ich auch den zweiten Teil unbedingt lesen.
Aufgrund des leichten und sehr einnehmenden Schreibstils war ich wieder in kürzester Zeit durch.
Die Handlung ist so explosiv und nervenaufreibend, das man nicht in der Lage ist, nur einen Moment zur Seite zu blicken.
Aber als allererstes möchte ich wirklich das Cover hervorheben, weil es nicht nur sehr gut passt, sondern auch sehr aussagekräftig ist.

Wie schon im ersten Band, ist auch hier alles sehr komplex, doch der einzelne Punkt um den es hier vordergründig geht, ist durchweg ersichtlich.
Ebenso erfährt man hier verschiedene Perspektiven, was zunächst erstmal schwierig ist, weil man sich auf jeden Einzelnen einlassen muss. Aber dadurch ergeben sich auch völlig neue Blickwinkel auf die einzelnen Positionen.
Der EMP Angriff um den es ja in gewissem Sinne geht, empfand ich auch hier leider nur als Nebenhandlung. Was ich doch sehr schade finde, da das Ganze hätte doch mehr intensiviert werden können. Die Auswirkungen dessen sind dennoch spürbar, auch wenn nicht so detailreich, wie ich es mir gewünscht hätte.
Nichtsdestotrotz zeigt der Autor allein durch diesen Umstand , was es mit den Menschen und denen in ihrem Umfeld anstellt.
Das die Bedrohung allgegenwärtig ist und Gewalt und Niederträchtigkeit hervorruft.
Man sieht wie die Menschen kämpfen und auf anderer Seite sieht man, wie viele Opfer gefordert werden.
Es ist realistisch und bringt ziemliche Beklemmung hervor.

Allen voran haben mich Nathan und Raven wieder richtig begeistert, ich mag ihre draufgängerische , aber auch verschmitzte Art unglaublich gern.
Sie setzen alles auf eine Karte, um das zu schützen, was sie lieben. Dabei schießen sie auch mal gerne übers Ziel hinaus. Was sie für mich aber umso authentischer und sympathischer machte.
Ganz besonders in diesem Band haben ich mit den beiden unglaublich mitgezittert.
Aber es gibt auch so viele Nebencharaktere, die manchmal nur einen kleinen Anteil ausmachen, aber mir unheimlich nahe gingen.
Der Schmerz, die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ist allgegenwärtig und fordert seinen Tribut , was in mir wahnsinnig viel bewegt und auf den Kopf gestellt hat.
Nicholas Sansbury Smith gelingt es , den Charakteren , als auch der Handlung sehr viel Leben einzuhauchen, so daß man denkt, man befände sich mitten in einem Actionfilm. Es ist überaus greifbar und man kann sich wirklich gut hineinversetzen und es nachvollziehen.

Die Handlung selbst hat mich von Anfang an mitgerissen.
Richtig gut fand, das es auch einen kleinen Rückblick gab, was die Rückkehr erleichterte.
Bereits die erste Person, der ich begegnete, ließ mein Herz gleich vor Qual aufschreien. Es war schrecklich, was man mit ansehen musste. Das ganze Ausmaß an Qual , Verlust und Wut mitzuerleben.
Und doch schaffte es der Autor , das ich zwischendurch immer mal wieder aufatmen konnte.
Am Anfang brauchte ich etwas um das Ausmaß zu erkennen, aber was sich dabei herauskristallisierte hat mich immer wieder aufs Neue schockiert.
Da ist so viel Trauer, Wut und Qual.
Das Ganze muss verarbeitet und neu sortiert werden.
Doch je mehr man vorankommt, umso mehr wird der eigentliche Punkt ersichtlich.
Es gibt einige Entwicklungen und Wendungen, die ich tatsächlich überhaupt nicht erwartet hatte, die mich aber ziemlich sprachlos gemacht haben.
Dazwischen kommt kein Langeweile auf, weil einfach immer etwas passiert.
Am schockierendsten war für mich wohl am meisten, das Kalkül, mit der die Gruppe hier agiert hat.
Das Ausmaß dessen, hat mir fast das Herz gebrochen. Ehrlich, da fehlten mir teilweise wirklich die Worte.
Doch wie das Ganze letztendlich zum Abschluss kam, hat mir gut gefallen, auch wenn ich auf schmerzliche Verluste zurückblicken musste.

Alles in allem eine sehr nervenaufreibende, bedrückende und explosive Mischung, immer von der Bedrohung begleitet, die im Hintergrund stattfindet.

Fazit:
Mit Trackers 2 schließt Nicholas Sansbury Smith nahtlos an den Vorgänger an und bringt dabei spürbar an die Grenzen.
Ein nervenaufreibender, actionreicher und explosiver Thriller, der immer von der Bedrohung begleitet wird, die dahinter stattfindet.
Nervenzehrend wie ein Actionfilm und dabei auch sehr emotional und greifbar.
Von vorn bis hinten sehr unvorhersehbar und zudem von Wendungen begleitet, die mich ziemlich erschüttert und schockiert haben.
Ich bin jetzt schon wahnsinnig gespannt auf den dritten Band.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Ein Werk , das mich wirklich fasziniert und zugleich verstört hat

Der Totenerwecker
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Eine ganz Weile lag “Der Totenerwecker ” von Wrath James White schon auf dem Sub. Und jetzt hab ich ganz spontan danach gegriffen.
Zudem ist es mein erstes Buch des Autors, aber ganz sicher nicht mein ...

Eine ganz Weile lag “Der Totenerwecker ” von Wrath James White schon auf dem Sub. Und jetzt hab ich ganz spontan danach gegriffen.
Zudem ist es mein erstes Buch des Autors, aber ganz sicher nicht mein letztes.
Mein Gott, dieser Mann kann schreiben, das einem Hören und Sehen vergeht.

Ich liebe Thriller, die gern auch mal etwas brutaler und blutiger sein dürfen. Bei diesem Werk ist es eine perfekte Mischung zwischen Horror und Thriller.
Bereits die ersten Seiten haben mich an meine Grenzen des Ertragbaren stoßen lassen.
Blutig. Brutal. Bestialisch.
Mit keinem Wort der Welt ist es zu beschreiben, welches Horrorszenario sich hier vor den eigenen Augen abspielt.
Dabei ist dieser manische Gewaltakt nicht mal das schlimmste.
Es ist Dale, der mir Grauen bescherte und mir eine Kostprobe davon gab, wer er wirklich ist.
Der Autor erstellt hier ein Psychogramm eines Psychopathen, das schrecklicher und verstörender kaum sein kann.
Und doch entwickelt man gerade auf den ersten Seiten Mitgefühl.
Mitgefühl, das sich danach in Rauch auflöst.

Seine Schreibweise ist unglaublich fesselnd und bildhaft. Die Spannung ist so enorm groß, das ich das Buch nicht einen Moment aus der Hand legen konnte.
In all seiner Brutalität geht der Autor sehr detailreich vor. Die Taten bekommt man minutiös vor Augen geführt.
Qual, Angst und unglaublich große Wut.
Man taucht ein, in Wahnsinn und Besessenheit und gleichzeitig ist diese kühle Überlegenheit immer präsent. Da fuhr es mir immer wieder kalt den Rücken runter.
Keine Zeit zu schreien, man hofft nur auf die erlösende Ohnmacht. Um dieser Hölle zu entrinnen.
Denn es ist im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle auf Erden.
Über Dale möchte ich auch gar nicht viel sagen. Denn wenn ich erzähle, wie ich ihn empfand, verrate ich schon zuviel.
Im Zentrum des Ganzen stehen jedoch auch Sarah und Josh.
Das perfekte Paar schlechthin. Ihr Leben gleicht einem Traum. Bis Dale gegenüber einzieht und bei dem Ehepaar das Grauen einzieht.
Ganz besonders bei Sarah , die Nacht für Nacht von heftigen Träumen heimgesucht wird, die sie sich nicht erklären kann und will.
Denn das würde sie unweigerlich zerstören und in Stücke reißen.
Stück für Stück bricht ihr glückliches und unbeschwertes Leben auseinander und sie können nur noch darum kämpfen, am Leben zu bleiben.

Sarah ist eine sehr mutige und starke junge Frau, die mich wirklich beeindruckt hat.
Egal was kommt, sie gibt nicht auf. Versucht Lösungen und Erklärungen zu finden.
Katastrophal wird es, wenn es keine Erklärung gibt und alles dem Untergang geweiht wird.
Wie will man einen Mörder überführen, der eigentlich ja niemanden getötet hat? Und das ist das wirklich verstörende und beängstigende daran.
Er ist quasi unbesiegbar.
Wie also soll es einen Ausweg geben?

Ich muss zugeben, die Idee finde ich wirklich genial. Einen psychopathischen Serienkiller zu erschaffen, der ja eigentlich keiner ist.
Von daher war ich wirklich auf den Ausgang und die Auflösung gespannt. Denn in diesem Punkt, hat mich der Autor doch enorm überrascht.
Man erfährt zum einen die Perspektive von Sarah und hin und wieder Dales. Was ich wirklich unglaublich gut fand.
Die Charaktere sind dabei sehr tiefgründig und facettenreich gestaltet und überaus greifbar.
Ganz besonders Josh’ Hintergrund hat mich wirklich berührt, schockiert und beschäftigt.
Sarah hat mich in der ersten Zeit mit ihrer unbeschwerten Art sehr zum lachen gebracht.
Aber auch die Nebencharaktere haben mich absolut begeistert. Vor allem die Detectives die hier im Fokus standen. Es war richtig schön, sie bei den Ermittlungen zu begleiten. Sie zeigen Menschlichkeit und Respekt.
Sie sind lebendig, voller Facetten und ich hab sie total ins Herz geschlossen.

Die Handlung ist nicht nur brutal. Sie ist vor allem auf der psychologischen Ebene sehr gut ausgearbeitet und man erlebt welche innere Zerrissenheit und Verzweiflung Sarah umtreibt.
Wie sie sich von einer unbeschwerten jungen Frau, in eine verzweifelte Person verwandelt, die an sich Stärken entdeckt, die sie nie in ihrem eigenen Selbst vermutet hätte.
Das ganze gleicht einem Psychoterror, der wirklich nahe geht und an die Grenzen bringt.
Weil man die Charaktere liebgewonnen hat.
Weil man mit ihnen leidet und zittert und sie gleichzeitig anfeuert.
Und weil man keinen Ausweg sieht.
Mir hat die Story auch unglaublich Spaß gemacht.
Über Dale hab ich immer wieder den Kopf geschüttelt, weil seine Gedanken oft sehr naiver und perfider Natur waren.
Er ist verdammt gerissen und manipulativ, was ihn nur umso gefährlicher macht.
Oft dachte ich, warum man nicht das sieht, was am naheliegendsten war.
Sarah dagegen reagiert immer sehr besonnen und klug, was sie letztendlich am Leben erhält.

Hier wurde eine Handlung geschaffen, die natürlich nicht immer logisch erklärbar ist.
Aber die mich auch wirklich total fasziniert und nicht losgelassen hat.
Man erlebt so viele Gefühlsausbrüche.
Wut, Angst, Liebe, Glück.
Es gab einige Wendungen , die mich überrascht haben und die ich so nicht erwartet habe.
Ganz besonders der Ausgang hat mich absolut schockiert und fassungslos zurückgelassen.
Das Ende empfinde ich als sehr offen und Fragezeichen tummeln sich noch immer in meinem Kopf herum. Doch trotz allem fand ich diesen Abschluss wirklich gut. Es lässt mich jetzt zwar etwas planlos zurück , aber passt gut zur Gesamtstory und rundet sie für mich perfekt ab.

Letztendlich wurde hier ein richtig genialer Horror-Thriller geschrieben, der äußerst brutal und blutig, aber auch psychologisch gesehen , sehr gut ausgearbeitet ist.
Es ist mir unter die Haut gegangen, es hat mich wahnsinnig gemacht, mich fasziniert und einfach unglaublich gefesselt.
Wrath James White taucht hier in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele ein und offenbart dabei unglaubliches.
Von diesem Meisterwerk bin ich sehr begeistert, hoffe aber auch sehr darauf, daß es noch eine Fortsetzung geben wird.
Denn so kann man das unmöglich stehen lassen.

Fazit:
Mit dem Totenerwecker ist Wrath James White ein äußerst verstörender , brutaler und blutiger Horror – Thriller gelungen, der vor allem auf der psychologischen Ebene glänzt und unglaublich unter die Haut geht .
Ein Psychopath dem nicht beizukommen ist.
Und ein Ehepaar das kämpft, bis es nichts mehr zu kämpfen gibt.
Ich bin absolut begeistert und möchte unbedingt mehr davon.
Ein Werk , das mich wirklich fasziniert und zugleich verstört hat. Und definitiv nichts für sanfte Gemüter ist. Denn der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund und geht sehr detailreich vor, was den Magen vor eine große Herausforderung stellt.
Wer es gern mal etwas extremer mag, für den gehört der Autor unbedingt auf die Must Read Liste.
Ich hab definitiv Blut geleckt und möchte unbedingt mehr von ihm.

Veröffentlicht am 13.08.2019

ein verdammt großartiger und beängstigender Nachfolger, der an die Grenzen und darüber hinaus treibt

One Year After - Die Welt ohne Strom
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Der Auftakt der John Matherson Trilogie “One Second After ” hat damals richtig bei mir eingeschlagen. So realistisch, so beängstigend und beklemmend. Ein Szenario das gar nicht so abwegig erscheint.
So ...

Der Auftakt der John Matherson Trilogie “One Second After ” hat damals richtig bei mir eingeschlagen. So realistisch, so beängstigend und beklemmend. Ein Szenario das gar nicht so abwegig erscheint.
So viele Kleinigkeiten, die selbstverständlich erscheinen und an die man einfach nicht denkt.
Mir hat es ehrlich gesagt ziemlich die Schuhe ausgezogen.
Darum war ich auch auf den zweiten Band mega gespannt. Dazu muss ich auch sagen, das ich den Klappentext nicht gelesen habe, weil es mir egal war. Es war vornherein klar, das ich auch diesen Band unbedingt lesen muss.

Das besondere an den Büchern des Autors, ist sein enorm fesselnder, emotionaler und doch sehr eindringlicher Schreibstil. Man liest es nicht nur, man hat das Gefühl direkt dabei zu sein.
Unglaublich atmosphärisch.
So lebendig, so authentisch und einfach unglaublich bildhaft und greifbar.
Das Herzstück ist natürlich John und seine Familie. Ich bewundere diesen Mann wirklich. Er ist herzlich, offen, kann aber auch hart durchgreifen.
Er ist durch und durch Familienmensch und ein wichtiger Bestandteil seiner Gemeinde, was hier wieder sehr gut zum Ausdruck kommt.
Schade fand ich, das hier Elisabeth und Makala etwas untergegangen sind. Aber die Momente, in denen man Ihnen begegnet, hab ich wirklich sehr genossen.
Ins Geschehen kommt man gleich wieder sehr gut hinein. William R. Forstchen webt immer wieder einige Rückblenden ein, so daß keine Wissenslücken entstehen und man sehr gut zurechtkommt.
Teilweise war es für liebgewonnene Charaktere, eine wundervolle Erinnerung und teilweise ein Denkmal , das ihnen errichtet wurde und was mir teilweise sehr unter die Haut ging.
Die Handlung schließt zwei Jahre nach Tag eins an.
Tränen, Blut und Schweiß sind geflossen.
Die Abgründe, in die man davor geblickt hat, waren grausam und menschenunwürdig.
Nun zwei Jahre danach , hofft man, es würde besser werden. Das Schlimmste ist schließlich vorbei.
Glaubt man. Hofft man.
Doch ist es tatsächlich vorbei oder nur ein Irrglaube?
Teil zwei empfand ich sehr viel anders , als den ersten Teil.
Nicht ganz so herzzerreißend, aber dafür unglaublich actionreich , atmosphärisch und intensiv.
Die Zerbrechlichkeit der eigenen Welt wird einem vor die Füße geworfen.
Kein rantasten mehr. Hier geht es ziemlich heftig zu.
Anfangs wird man vor allem damit gefüttert, was damals geschehen ist und zugleich merkt man, es war noch nicht alles.
Ab Mitte des Buches gibt es ordentlich Auftrieb und man hat keine Zeit, um nur einmal Luft zu holen.
Man wird mit Geschehnissen konfrontiert, die zunächst irgendeine Art von Hoffnung schaffen.
Umso schockierender empfand ich den weiteren Verlauf.
All die Willkür, die falsche Sicherheit, das Kalkül und die Perfidität dahinter. Unglaublich.
Ich war total fassungslos und gleichzeitig war es so unglaublich spannend.
Die Abgründe in die man hier blickt sind anderer Natur.
Es geht nicht nur ums Überleben. Es geht um Macht.
Es geht darum, zu zeigen, wer das Sagen hat.
Verluste egal. Scheinbar ist das nicht wirklich wichtig.
Es sind Menschenleben , mein Gott. Mich hat das so unglaublich wütend gemacht.
Und gleichzeitig hat man das Gefühl, John kämpft auf verlorenem Posten.
John hat mich definitiv überrascht, ebenso wie seine ganze Gemeinde.
So und nicht anders muss Zusammenhalt funktionieren.
Ich war absolut begeistert, wie sie miteinander agiert haben. Das hat mir teilweise Tränen in die Augen getrieben und gleichzeitig verliert man den Ernst der Lage niemals aus den Augen.
John und seine Gemeinde haben ordentlich zutun und dabei bleibt kein Stein auf dem anderen.
So viel Blut, Qual und Tod. Es hat mir das Herz zerrissen und mich emotional extrem gepackt.
Das Leben, das hier drin steckt, spürt man sehr intensiv.
Und gerade deswegen spürt man auch die Ängste, die Verzweiflung und innere Zerrissenheit so deutlich.
Doch niemals ist etwas nur schwarz oder weiß.
Opfer unterschiedlicher Natur. Dabei spreche ich nicht nur von Tod.
Es hat mich wirklich schockiert, ergriffen und so wütend gemacht.
Ich hoffe eine bestimmte Person, kommt auch im nächsten Teil wieder vor. Denn sie hat mich mit ihrem Mut und ihrer Stärke wirklich beeindruckt.

Letztendlich empfand ich auch diesen Roman als enorm großartig und überaus authentisch. Anders als der erste Teil. Stärker, gefestigter.
Manche Entscheidungen kann man nicht verstehen , geschweige denn nachvollziehen. Kann man “Ich habe nur Befehle befolgt ” immer als Rechtfertigung ansehen?
Nicht immer. Denn hier bekommen wir es mit einer Person zutun, die absolut facettenreich war. Ein richtiges Chamäleon, wie es im Buche steht. Mir standen teilweise wirklich die Haare zu Berge. Wäre es nicht so verdammt ernst, hätte ich gelacht. Und ich dachte immer wieder “Nicht sein Ernst”. Ich kann dafür keine Worte finden. Ich glaube, dazu gibt es einfach keine Worte.
Die Bandbreite an Entwicklungen ist unglaublich groß und hat mich immer innehalten und sinnieren lassen.
So kraftvoll, voller Schmerz und Leid.
Und doch schafft es der Autor, die zwischenmenschlichen Aspekte nicht aus den Augen zu verlieren.
Vertrauen, Freundschaft und Loyalität. Es hat mir immer wieder Gänsehaut bereitet und Wärme geschenkt, in einer Welt in der nur Kälte herrscht und in der es ums nackte Überleben geht.
Aber auch dieser Band hat für mich einen guten Abschluss gefunden und ich bin verdammt gespannt auf das Finale.

Fazit:
Im zweiten Band der John Matherson Trilogie steigen wir zwei Jahre nach den Geschehnissen von Tag eins ein.
Definitiv hat dieser Band so einiges in petto.
Definitiv anders als sein Vorgänger.
Eine wirklich sehr actionreiche und emotionale Handlung , die mich sehr schockiert und sprachlos gemacht hat.
Die Abgründe aufzeigt, die zu denken geben.
Eine Handlung die so herzzerreißend, fesselnd und einfach unglaublich spannend ist.
Selbst jetzt bin ich noch total sprachlos und denke darüber nach. Dieser Band ist kein Highlight, aber ein verdammt großartiger und beängstigender Nachfolger, der an die Grenzen und darüber hinaus treibt.
Ich bin schon mega neugierig auf das Finale.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Ein sehr gut ausgearbeiteter Thriller, der fesselt, Gänsehaut verursacht und einfach begeistert

In Gestalt eines Anderen
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“Das Leben , das wir begraben” von Allen Eskens hat mich damals richtig begeistert, so daß ich auch sein neues Werk “In Gestalt eines Anderen” unbedingt lesen musste. Meine Freude war immens groß und ich ...

“Das Leben , das wir begraben” von Allen Eskens hat mich damals richtig begeistert, so daß ich auch sein neues Werk “In Gestalt eines Anderen” unbedingt lesen musste. Meine Freude war immens groß und ich konnte es kaum erwarten.
Das Cover gefällt mir unheimlich gut und passt einfach perfekt zur Geschichte.

Allen Eskens hat einen wirklich tollen Schreibstil. Sehr einnehmend, leicht und bildhaft.
Bereits der Prolog bereitete mir richtige Gänsehaut. Die Tragik und Dramatik dahinter, war schockierend und gleichzeitig beschwor es noch viel größeres Unheil hervor.
Danach ging es richtig los und es war so unglaublich spannend, das ich keine Minute davon loskam.
Man lernt hier die unterschiedlichsten Charaktere kennen. Die egal ob guter oder böser Natur völlig für sich einnehmen und dabei die unterschiedlichsten Emotionen hervorrufen.
Im Zentrum von allem stehen der Detective Alex und sein Widersacher Drago Basta. Dabei erfahren wir auch beide Perspektiven, was Ihnen sehr viel Tiefe und Intensität verlieh. Ihr Innerstes wird nach Außen gekehrt und man erlebt, wer sie wirklich sind.
Dabei erfährt man auch mehr über ihre Hintergründe, was mich teilweise wirklich sehr bewegt hat. Zudem zeigt es auf, das sie Ecken und Kanten aufweisen, das jeder auf seine Art und Weise versucht, mit seinem Leben , seiner Vergangenheit zurechtzukommen und daraus Stärke zieht.
Daneben sind auch die Nebencharaktere sehr interessant und sehr gut ausgearbeitet.
Sie sind authentisch, greifbar und einfach durch und durch lebendig.
Jede Persönlichkeit ist von enormer Wichtigkeit und zusammen ergeben sie ein großes Ganzes, das unglaubliches offenbart.

Die Atmosphäre war von Anfang an sehr beklemmend , geheimnisvoll und düster. Man spürte förmlich wie sich die Nackenhaare immer mehr aufstellten und das Grauen immer mehr einzog.
Ein Unfall, nichts besonderes. Er wird besonders als Alex entdeckt , das hier Identitätsdiebstahl begangen wurde.
Doch was liegt diesem zugrunde und wie weit reicht das Ganze tatsächlich?
Die ganze Zeit hatte ich keine Ahnung worauf es hinaus zielen würde.
Mir tödlicher Ruhe und Präzision verbindet Allen Eskens nach und nach die einzelnen Puzzleteilchen miteinander. Der rote Faden ist klar ersichtlich. Ebenso wird klar, welch perfides Spiel und welch Verzweiflung dahinter steckt.
Manchmal gibt es Situationen im Leben, die wir nicht steuern und auf die wir keinen Einfluss nehmen können.
Und manchmal beschwört es Unheil , aber auch Überlebenswillen hervor.

Die Story hat mich durch und durch fasziniert und nicht mehr losgelassen.
Interessant und Facettenreich.
Allen Eskens hat hier eine sehr großartige Geschichte ausgearbeitet, in der es nur am Rande um Identitätsdiebstahl geht.
Es ist voller Kalkül, Perfidität und Brutalität. Sowohl in psychischer , als auch physischer Hinsicht.
Sehr detailliert geht er zu Werke und lässt dabei das Kopfkino immens hochfahren.
Diese Geschichte hat mich geschockt und fassungslos gemacht.
Man blickt in Abgründe, die man nicht erwarten würde.
Hat Mitgefühl, wo es eigentlich nicht angebracht ist.
Und ist die ganze Zeit unglaublich angespannt und in Alarmbereitschaft.
Es entwickelt eine Dimension der man nichts entgegenzusetzen hat und manchmal wollte ich einfach nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und besonders Alex mal ganz gepflegt durchschütteln.
Er baut Wendungen ein, die man nicht erwarten würde und die auf jeder erdenklichen Ebene überraschen.
Er zeigt uns Menschen , die mehr sind als schwarz und weiß.
Mit Vergangenheit, mit einem Leben.
Jeder hat eine Geschichte zu erzählen und handelt anders , als man es erwarten würde.
Es gab Momente, die brachten mich zum lachen,andere wiederum erschreckten mich zutiefst.
Besonders Alex beschäftigte mich enorm.
Hier liegt so viel Schmerz und Trauer verborgen, das es förmlich mitreißt und einfach auch unter die Haut geht.
Und die ganze Zeit geht es ums nackte Überleben.
Es floss viel Blut und dieser Antrieb dahinter, hat mich fassungslos gemacht.
Dabei fand ich hier die Ermittlungsarbeit sehr gut ausgearbeitet. Ich konnte mich gut in alles hineinversetzen und es nachvollziehen.
Ebenso bleiben die zwischenmenschlichen Aspekte nicht außen vor und schaffen so viele Entwicklungen und Eindrücke.

Ab der Mitte ging es zack auf zack und es gab kein Aufatmen mehr.
Man versteht und zittert die ganze Zeit mit.
Die Dramatik und Tragik ist enorm groß.
Das Ende hat mich absolut niedergeschmettert. Mit diesem Verlauf war in keinster Weise zu rechnen und ich war am laufenden Band völlig aufgelöst.
Das Ende passt wirklich gut und ich bin schon jetzt wahnsinnig gespannt auf das nächste Werk des Autors.

Mit “In Gestalt eines Anderen ” hat Allen Eskens wieder wahre Größe bewiesen. Er brilliert auf psychologischer Ebene und zugleich zeigt er wie viel Kalkül und Perfidität in den Charakteren und der gesamten Story verborgen liegt.
Glasklar zeigt er auf , wo die wahren Abgründe verborgen liegen und wie diese in eine kontinuierliche Abwärtsspirale münden.
Ein sehr gut ausgearbeiteter Thriller, der fesselt, Gänsehaut verursacht und mich einfach vollkommen begeistert hat.
Bitte mehr davon.

Fazit:
Allen Eskens mausert sich immer mehr zu einem Autor, von dem ich jedes Werk verschlingen muss.
Sein neuer Thriller hat mich sehr begeistert, erschüttert und in Atem gehalten.
Tragisch und Dramatisch und dazwischen Charaktere, die unglaublich überraschen und in den Bann ziehen.
Mit tödlicher Ruhe und Präzision wird hier ein Thriller offenbart der komplett überrascht und aus der Bahn wirft.
Voller Kalkül und Perfidität.
Ich bin absolut begeistert, fasziniert, bewegt und puh. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll.
Meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen und dieses Werk ist zu Recht ein Festa Must Read und zudem ein richtig gehendes Highlight für mich.
Unbedingt mehr davon.