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Veröffentlicht am 02.04.2023

Erfrischend anders, quirlig, lebendig und herzzerreißend schön

Let's be wild
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Auf die Be Wild Serie von Nicole Böhm und Annabelle Stehl bin ich eher zufällig gestoßen. Und obwohl ich diese Art von Cover überhaupt nicht mag, hat gerade das mich sehr neugierig gemacht.
Und das war ...

Auf die Be Wild Serie von Nicole Böhm und Annabelle Stehl bin ich eher zufällig gestoßen. Und obwohl ich diese Art von Cover überhaupt nicht mag, hat gerade das mich sehr neugierig gemacht.
Und das war genau die richtige Entscheidung, denn diese Geschichte ist erfrischend, voller Hoffnung und Träume und einer Lebendigkeit, die sich kaum in Worte fassen lässt.

Ich mag den Schreibstil der beiden Autorinnen wahnsinnig gern. Leicht, flüssig, bildhaft und einfach fesselnd.
Die Atmosphäre ist losgelöst und einfach Energie pur.
Diese Geschichte dreht sich um vier junge Leute, die in New York ihre Träume realisieren möchten und Mittelpunkt ist dabei die bekannte Influencer Agentur Greenwood & Steele.
Wir begleiten immer wieder abwechselnd Ariana, Shae, Tyler und Evie.
Wobei ich ehrlicherweise gestehen muss, dass mich Evie am meisten mit ihrer impulsiven, sorglosen Art begeistert hat. Sie handelt erst und denkt später darüber nach. Ihre Art hat mich so oft zum Lachen gebracht, aber sie hat auch so ein unfassbar großes Herz.
Besonders ihre Leidenschaft für die Fotografie fand ich so faszinierend. Denn man hat regelrecht gespürt, wie sehr sie es lebt und darin aufgeht.
Auch die anderen drei sind definitiv interessant, auch wenn ich zu Ihnen nie dieselbe Verbindung wie zu Evie aufbauen konnte.
Auch wenn die Hintergründe sehr interessant und ernst gestaltet waren, so hat mir gerade in diesem Punkt noch etwas mehr Tiefe und Ausarbeitung gefehlt. Bei Evie ist es zwar ebenfalls der Fall, doch konnte ich mich bei ihr eher hineinversetzen und es auch wirklich fühlen.
Daneben war Owen ein unglaublich interessanter Charakter, der mich nicht losgelassen hat.
Aber was das Besondere zwischen allen ist, ist die Dynamik. Sie geben sich Halt, Unterstützung, sind loyal und zeigen, was Freundschaft eigentlich ausmacht. Es heißt nicht nur miteinander zu lachen, sondern auch in den dunkelsten Stunden füreinander da zu sein.
Insgesamt sind sie sehr authentisch und greifbar.

Das Feeling, das New York versprüht, ebenso das Leben, das Chaos und die ganze Energie, die darin schwelt , wurde unglaublich gut eingefangen.
Wir erleben laute, aber auch leise und tiefgreifende Momente, die so viel erzählen und noch mehr freilegen.
Dabei wurde sehr deutlich, dass jeder seine eigenen Dämonen mit sich herumträgt.
Schuld, Trauer, Verzweiflung und Angst.
Dadurch wird es teilweise auch etwas melancholisch und ja, auch melodramatisch, was das Ganze in meinen Augen umso tiefgreifender machte.
Auch die Liebe spielt natürlich eine Rolle. Aber sie ist nicht der Fokus.
Stattdessen geht es um Hoffnungen und Träume.
Zu erleben, dass man alles schaffen kann, wenn man nur fest daran glaubt.
Dabei werden auch ernste Themen eingebaut, die dem Ganzen so viel mehr an Zerbrechlichkeit verleihen.
Mir hat der erste Band richtig gut gefallen.
Es war immer etwas los und kein Problem schien groß genug, um es nicht zu bewältigen zu können.
Insgesamt ein richtig guter Auftakt, der definitiv nach mehr verlangt.
Ich freu mich jetzt schon mega auf Band 2.

Fazit:
"Let’s be wild“ ist der Auftakt der Be Wild Serie von Nicole Böhm und Annabelle Stehl.
Erfrischend anders, quirlig, lebendig und herzzerreißend schön.
Es geht um Träume und Hoffnungen.
Es geht darum, dass man alles schaffen kann, wenn man nur fest daran glaubt.
Interessante Charaktere und eine Handlung, die einfach unglaublich viel Spaß macht und so viel Leidenschaft und Energie in sich trägt.
Ich freu mich schon riesig auf Band 2.

Veröffentlicht am 26.03.2023

Beklemmend, herzzerreißend und sehr intensiv

With All My Heart
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Wenn eine Autorin es schafft, dass ich ihr Buch innerhalb eines Tages lese,dann sagt das wohl so ziemlich alles. Und Samantha Young schafft es einfach immer wieder, dass sie mich so dermaßen packt, dass ...

Wenn eine Autorin es schafft, dass ich ihr Buch innerhalb eines Tages lese,dann sagt das wohl so ziemlich alles. Und Samantha Young schafft es einfach immer wieder, dass sie mich so dermaßen packt, dass ich ihr Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
So auch beim dritten Band der Play on Reihe.

Ich liebe einfach ihren Schreibstil, so dass ich auch flugs in der Story verschwunden bin.
Hierbei handelt es sich um die Geschichte von Jamie und Jane.
Eine Liebesgeschichte, die sich fast zu schön entwickelt , um wahr zu sein.
Von beiden erfahren wir dabei die Perspektiven, wodurch sie nicht nur sehr viel Tiefe und Raum zur Entfaltung erreichen. Sondern man nimmt sie auch sehr intensiv wahr und ergründet sie bis auf den Grund ihrer Seele.
Ich mochte beide unglaublich gern.
Gerade weil sie manchmal völlig überhitzt und impulsiv reagieren und Dinge im Eifer des Gefechts tun, die man so niemals tun würde und genau das macht sie auch authentisch. Weil sie blind gegenüber ihrem Umfeld sind.
Auch die Nebencharaktere wie Skye, Lorna und Asher sind wunderbar ausgearbeitet. Gerade weil sie so verschieden waren, treten hier deutlich Konflikte hervor, die für sehr viel Dramatik sorgen.

Der erste Teil war wie ein wahrer Rausch an Gefühlen, Sehnsüchten und Endorphinen. Ich hab es geliebt, mich fallen zu lassen und einfach nur ihrer berauschenden Zärtlichkeit zu folgen. Das ist der Teil, der die Vergangenheit widerspiegelt und zeigt, welch besondere und magische Verbindung sie haben.
Gleichzeitig wird aber auch aufgezeigt, wie das Umfeld darauf reagiert und dass nicht jeder ein positives Empfinden dabei hat.
Das viel unter der Oberfläche brodelt, was sie sich nicht mal ansatzweise ausmalen können.
Was zu deutlichen Herausforderungen führt und so einige Konflikte auslöst.
Im zweiten Teil wurde es sehr viel ernster und dramatischer. Besonders der Übergang, der mit so viel Tränen, Leid und Zweifeln verknüpft war, hat mir unglaublich gut gefallen. Es hat die perfekte Einleitung für das erwachsene Ich geschaffen, aber gleichzeitig gezeigt, wie gebrochen und verletzt sie immer noch sind.
Natürlich war mir schnell klar, wer seine Finger im Spiel hat, ich fand es jedoch überaus interessant, wie es letztendlich zur Sprache gebracht wurde.
Die Autorin webt hierbei auch ernste Themen ein, die förmlich zerreißen und für Beklommenheit sorgen.
Die Ausarbeitung hätte noch etwas intensiver sein können, dennoch gelang es ihr gut, das wichtigste zu verdeutlichen.

Im letzten Drittel ging mir alles etwas zu schnell. Auch wenn ich wirklich wahnsinnig mitgefiebert habe, so hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht, um das Ganze auch verinnerlichen zu können.
Daneben haben wir es hier auch mit Trauer, Verlust und Missbrauch zu tun, wodurch es nochmal auf ein völlig anderes Level gehoben wurde.
Insgesamt hat es mir wahnsinnig gut gefallen, besonders weil die Emotionen und der Schmerz so unsagbar intensiv sind.
Ich freu mich definitiv schon auf ihr nächstes Werk.

Fazit:
"With all my Heart" ist ein sehr intensiver und berauschender Liebesroman, der sämtliche Facetten einer Verbindung umschifft.
Beklemmend, herzzerreißend und sehr intensiv.
Samantha Young verbindet es mit ernsten Themen, die es noch einmal auf ein völlig anderes Level heben.
Sie zeigt damit, dass wir stets aufmerksamer durch das Leben gehen sollten. Auch wenn das keine Garantie dafür ist, keine Blessuren davonzutragen.
Insgesamt konnte es mich sehr begeistern und emotional berühren.
Definitiv eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.03.2023

Beklemmend, niederschmetternd und wendungsreich

SORRY. Ich habe es nur für dich getan
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Auf „Sorry: Ich habe es nur für dich getan“ von Bianca Iosivoni war ich unglaublich gespannt. Dazu muss ich sagen, dass ich Storys mit dieser Thematik unglaublich gern lese und jedes Mal wieder aufs Neue ...

Auf „Sorry: Ich habe es nur für dich getan“ von Bianca Iosivoni war ich unglaublich gespannt. Dazu muss ich sagen, dass ich Storys mit dieser Thematik unglaublich gern lese und jedes Mal wieder aufs Neue neugierig darauf bin, wie diese ausgearbeitet werden. Bianca Iosivoni hat mich dabei wirklich überrascht.

Ganz großartig waren hier die Charaktere. Obwohl man nur Robyns Perspektive erfährt, sind sie alle unglaublich gut ausgearbeitet.
Dabei versucht die Autorin sämtliche Facetten ihrer Persönlichkeit aufzuzeigen. Das Bemerkenswerte dabei ist, dass einfach niemand sonderlich sympathisch rüberkommt und das fand ich enorm interessant.
Jeder hat seine Schattenseiten. Dinge, die ihn nicht perfekt machen und das ist einfach auch authentisch.
Zu Robyn baut man die meiste Verbindung auf, auch wenn sie das nicht automatisch näherbringt. Dasselbe passiert mit Julian, Cooper und Sara. Wobei mir Cooper noch am nettesten erschien. Manchmal.
Aber Lucky war für mich ein kleiner Sonnenschein in dieser ach so düsteren Welt.
Besonders die Entwicklung der Charaktere war enorm. Meinst du, du kennst sie nun endlich, erfinden sie sich plötzlich wieder neu und das so gezielt, dass man gar nicht mehr weiß, was man überhaupt noch glauben soll.

Durch den fesselnden und bildhaften Schreibstil der Autorin war ich sofort in der Story versunken. Dazu erschafft sie eine sehr beklemmende Atmosphäre, die ihre eigene Sprache spricht.
Robyn lernt man sehr schnell kennen, ich muss aber dazu sagen, dass sie oft sehr unnahbar war, so dass ich nie ganz zu ihr durchdrang.
Wenn man ihr Leben betrachtet, ist es bis zu einem gewissen Grade nachvollziehbar. Es gibt Aspekte in ihrem Leben, die sind absolut verstörend und haben selbst mir eine Gänsehaut beschert.

Etwas, was weh tut, ist keine Liebe. Und dieser eine Satz spricht so wahre Worte aus.
Robyns Leben verwandelt sich im Bruchteil einer Sekunde in einen Alptraum.
Oder war es gar nicht plötzlich, sondern schon immer da?
Doch die Frage ist, was ist wirklich mit Julian geschehen? Und wer ist Julian wirklich?
Diese Frage hat mich wirklich zermürbt.
Ist er tatsächlich tot und wer ist darin involviert?
Ich muss zugeben, dass ich meine Zweifel hatte. Zudem diese Art von Storys mich selten überraschen können.
Hierbei erfahren wir unterschiedliche Zeitebenen. Einmal in der Vergangenheit und einmal in der Gegenwart.
Dabei hatte ich das Gefühl, der Gegenwart fehlte es häufig an Spannung und Biss.
Die Vergangenheit war dafür umso interessanter.

Bianca Iosivoni zeigt hier sehr schonungslos auf, wie leicht man manipuliert und zu einem Opfer gemacht werden kann.
Doch wie lässt sich ein Opfer überhaupt definieren?
Ein zweischneidiges Schwert. Nicht immer ist alles so leicht zu beantworten, wie man es gern hätte.
Man blickt hier in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele und nimmt daraus Qual, Angst und Hoffnungslosigkeit mit.
Dieses Martyrium hier wird von unten aufgerollt, damit man es wirklich verstehen und vor allem fühlen kann.
Verstehen, dass es dem Stärksten widerfahren kann, ohne dass man es überhaupt kommen sieht. Bis die Maske fällt.
Natürlich kann man sich selbst die Schuld geben. Doch inwieweit ist das richtig?
Liebe und Hass liegen so nah beieinander.
Nur ein kleiner Schritt vom Abgrund entfernt.

Ich muss zugeben, dass mich Bianca wirklich überrascht hat. Auch wenn ich vieles erahnt habe, so hat mir ein Aspekt in dieser Geschichte doch den Boden unter den Füßen weggezogen. Das hat mich ungemein tief erschüttert. Aus menschlicher, als auch aus psychologischer Hinsicht. Denn es wiegt unglaublich schwer.
Gleichzeitig hab ich mir an einigen Stellen einfach mehr Tiefe und Ausarbeitung gewünscht.
Das letzte Drittel war förmlich ein höllischer Ritt durch Wahnsinn, Schmerz und Wut.
So viel Perfidität und Skrupellosigkeit.
Das Kalkül dahinter war niederschmetternd und schockierend.
Allein der psychologische Aspekt dahinter ist so unsagbar heftig, dass ich gar nicht weiß, was ich überhaupt fühlen oder glauben kann.
Auch wenn der ein oder andere Schwachpunkt hier zu finden ist und tatsächlich etwas die Emotionen zu kurz kamen, so hat Bianca Iosivoni hier gerade aus menschlicher Hinsicht unglaubliches geleistet.
Ihr ist es sehr gut gelungen, das wirklich Wichtige vor Augen zu führen.
Diese grenzenlose Ausweglosigkeit wirklich zu spüren und diesen schmalen Grat zwischen Liebe und perfekter Manipulation aufzuzeigen.
Eine Geschichte, die man sich unbedingt näher anschauen sollte.

Fazit:
Mit ihrem neuen Werk hat mich, entgegen meiner Annahme, die Autorin wirklich überrascht.
Mit den Menschen, wie sie sich immer wieder neu erfanden, der Stärke, dem Mut, dem Wahnsinn.
Ein Romance Thriller mit sensibler und wichtiger Thematik behaftet, die das wirklich wichtige Virus Augen führen.
Beklemmend, niederschmetternd und wendungsreich.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 20.03.2023

Rasant, atmosphärisch und sehr beklemmend

Exilium
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Bei „Exilium“ hat mich in erster Linie das Cover angesprochen und „Cyberthriller“ tat sein übriges. Da mir das letzte Buch des Autors schon so gut gefallen hat, musste ich hier auch nicht lange überlegen.

Wir ...

Bei „Exilium“ hat mich in erster Linie das Cover angesprochen und „Cyberthriller“ tat sein übriges. Da mir das letzte Buch des Autors schon so gut gefallen hat, musste ich hier auch nicht lange überlegen.

Wir begleiten hierbei Lennox. Lennox hat einiges erleben müssen, was ihn robuster, aber auch verletzlicher gemacht hat.
Seine Flucht in die digitale Welt ist daher der nächste Schritt, um sich dem Ganzen nicht immer wieder stellen zu müssen.
Ich mochte Lennox wirklich sehr gern. Daneben ist aber auch Tessa eine sehr faszinierende Persönlichkeit, die eine enorme Entwicklung in petto hat.
Aber da kommt auch schon mein Kritikpunkt. Ich konnte leider nicht nachvollziehen, wie naiv und blind untereinander vertraut wird. Da hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe unter den Charakteren gewünscht. Zudem hätte es eine richtig gute Dynamik erzeugt.

Durch den leichten, aber auch fesselnden Schreibstil des Autors war ich direkt in der Geschichte verschwunden.
Colin Hadler versteht es unglaublich gut, das Ganze atmosphärisch, aber auch tiefgreifend zu gestalten.
Die Idee dahinter ist unglaublich gut, wenn auch sehr beängstigend.
Die digitale Welt ist ein Teil unseres Lebens und nur wenig wird hinterfragt. Man tut es einfach.
Der Autor verpackt es in beängstigende Szenarien, dabei wird einem ganz anders.
Menschen sind ein unberechenbares Volk und nicht jeder hat gute Absichten. Die Hemmschwelle ist enorm niedrig. Zudem ist die Intention dahinter niederschmetternd und immer wieder schockierend.
Der Autor bietet dabei eine rasante, aber auch sehr dramatische Handlung, die auch tiefgreifende Emotionen weckt und sowohl die menschlichen als auch die psychologischen Aspekte nicht außen vor lässt.
Er geht direkt auf Konfrontationskurs, bietet es sehr schonungslos und schmerzhaft dar.
Damit man alle Facetten sieht. Wirklich sieht.
Dabei hätte ich mir so manches Mal jedoch gewünscht, dass man das Tempo etwas drosselt, damit man es auch verarbeiten kann. Zudem denke ich, dass dadurch auch die ein oder andere Sache ,die Aufmerksamkeit bedurft hätte, durchgerutscht ist.

Aber gerade weil es so rasant ist, bietet es einen großen Unterhaltungswert.
Dabei bringt er gekonnt Wendungen ein, die selbst mich absolut überrascht haben.
Denn dadurch wurde alles auf eine völlig neue Ebene gehoben und die Blickwinkel verschieben sich merklich.
Darin steckt so viel Emotionsgewalt, Schwere und Wut. Das ich einfach nur sprachlos bin.
Denn er steckt dabei auch so viele Aspekte zwischen die Zeilen.
Die zum nachdenken zwingen und innehalten lassen.
Wie viel bestimmen wir noch selbst in unserem Leben und was sagt über uns als Menschen aus? Wie leicht können wir manipuliert und gesteuert werden, ohne nur den Hauch einer Ahnung davon zu haben?
Das ist beängstigend und verstörend zugleich.

Fazit:
"Exilium“ beschäftigt sich mit einer sehr ernsten und verstörenden Thematik, die ein ganzes Gedankenkarussell freisetzt.
Rasant, atmosphärisch und sehr beklemmend.
Eine Story, die zum nachdenken und innehalten zwingt und dabei so viele Fragen in den Raum stellt.

Veröffentlicht am 19.03.2023

Ein Spannungsroman mit viel Drama im Gepäck

Gib mir deine Angst
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Auf „Gib mir deine Angst “ von Leah Konen, hab ich mich sehr gefreut. Man sollte jedoch nicht mit falschen Erwartungen herangehen, denn es handelt sich keinesfalls um einen Thriller, sondern vielmehr um ...

Auf „Gib mir deine Angst “ von Leah Konen, hab ich mich sehr gefreut. Man sollte jedoch nicht mit falschen Erwartungen herangehen, denn es handelt sich keinesfalls um einen Thriller, sondern vielmehr um einen Spannungsroman.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd und einnehmend.
Man erlebt hier alles aus Sams und Margarets Sicht, was gerade Ihnen sehr viel Raum und Intensität bot, was mir wirklich gut gefallen hat. Da man die beiden so sehr gut kennenlernen konnte. Zudem sind die Kapitel nicht allzu lang, wodurch man es recht zügig liest.
Unterteilt ist es dabei in die jeweiligen Wochentage.
Interessant war dabei meine eigene Wahrnehmung. Die einzelnen Hintergründe gingen mir wirklich nahe, aber die Frauen zusammen konnten nur selten eine Emotionsgewalt in mir hervorrufen.
Aber es geht nicht nur um diese beiden. Ebenso spielen Diana und Detective Conway eine wichtige Rolle. Conway war mir dabei sehr unsympathisch. Sie war bissig und ermittelte recht aggressiv, wodurch sich die Frauen zunehmend in die Ecke gedrängt fühlten.
Die Nebencharaktere sind zwar interessant, verblassen aber zusehends.

Der Einstieg hat mir richtig gut gefallen.
Dabei setzt die Autorin sich erstmal mit den Frauen auseinander und breitet ihr Privatleben vor uns aus.
Es dauert ne Weile, bis wirklich etwas passiert.
Trotzdem fand ich die jeweiligen Hintergründe enorm interessant, besonders Margaret konnte mich damit wirklich berühren.
Sie schneidet dabei eine sehr sensible Thematik an, die schnell die Frage aufwirft, wie menschlich vertretbar ihr Handeln ist. Als Frau kann man sich unglaublich gut in sie hineinfühlen und den Schmerz und den Kummer fühlen, den sie durchleidet.

Als Diana verschwindet, wirft das die unterschiedlichsten Fragen auf.
Vertraut man anderen zu leicht?
Wie gut kennt man die Menschen in seiner Umgebung wirklich?
Die Ermittlungen, als auch die persönlichen Bereiche sind sehr detailliert ausgearbeitet.
Nicht immer von Belang, mir hat es jedoch wahnsinnig gut gefallen, zumal man immer mehr aus dem Davor erfährt.
Zudem waren Margaret und Sam in meinen Augen sehr naiv und unsicher, was man während der Handlung auch zu spüren bekommt.
Es gibt eine Menge Drama und Theatralik.
Zudem widersprechen sie sich auch immer wieder.
Man könnte zwei Fremde nebeneinander stellen und sie würden genauso wenig übereinander wissen, wie es unsere Protagonisten tun. Diana ist quasi ein leeres Blatt, das nie gefüllt wurde.
Was sagt das über ihre Freundschaft aus?
Das fand ich etwas schade, weil das recht unglaubwürdig ist. Mir fehlte da einfach mehr Dynamik und nervenaufreibende sowie emotionale Konflikte unter den Charakteren.
Es wird zu wenig hinterfragt. Man hat das Gefühl, in der größten Verzweiflung ist jeder Mensch gut genug, um sich ihm öffnen zu können.

Gegen Ende gelangen der Autorin noch einige Wendungen, die ich wirklich nicht erwartet habe. Die Auflösung war mir persönlich zu nichtssagend. Fand ich etwas schade, da hätte man noch etwas mehr herausholen können.
Insgesamt hat mich diese Geschichte jedoch unglaublich gut unterhalten. Sie ist relativ ruhig und unblutig. Aber mit sehr viel Drama im Gepäck.

Fazit:
"Gib mir deine Angst “ von Leah Konen kommt weniger als Thriller, als viel mehr als Spannungsroman daher.
Mich hat es enorm gut unterhalten, auch wenn es die ein oder andere Schwachstelle in petto hatte.
Dafür punktet die Autorin mit den zwischenmenschlichen Aspekten und bietet viel Raum für Drama.